[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Sattelbaum für Reitsättel gemäß Gattungsbegriff
des Schutzanspruchs 1.
[0002] Derartige Kunststoff-Sattelbäume sind heutzutage in der serienmäßigen Reitsattelfertigung
üblich. Sie bieten den Vorteil einer rationellen Herstellung und eines geringen Gewichts.
Obgleich sie regelmäßig eine unter dem Oberleder des Sattels zu liegenkommmende Polsterauflage,
normalerweise in Gestalt eines passend gefertigten Schaumstoffteils, tragen, besteht
doch zuweilen das Bedürfnis, den Sattel im Sitzbereich weicher auszubilden.
[0003] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff-Sattelbaum gemäß
Gattungsbegriff so auszubilden, daß er das Bedürfnis nach einer weicheren Polsterung
im Sitzbereich befriedigt.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit dem Kennzeichnungsmerkmal des Schutzanspruchs
1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüberhinausgehend vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
an.
[0005] Nachdem das betreffende Polsterkissen auf dem Sattelbaum keine harte Auflage findet,
kann die Sattelpolsterung im Sitzbereich auf die betreffende Weise weicher gestaltet
werden. Zwar war ein Fenster bei althergebrachten manuell aus Holzteilen und Lederbändern
gefertigten, im wesentlichen rahmenförmigen Sattelbäumen bereits naturgemäß gegeben,
doch waren diese nur umständlich manuell herzustellen, verhältnismäßig hoch und vor
allem schwer. Für die eingangs erwähnten, im Sitzbereich schalenförmigen Kunststoff-Sattelbäume
stellt ein solches Fenster ein Novum dar.
[0006] Nachfolgend wird ein Kunststoff-Sattelbaum der beanspruchten Art anhand der Figuren
beispielhaft beschrieben. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des betreffenden Kunststoff-Sattelbaumes samt Polsterkissen
und Polsterauflage, teil weise aufgebrochen,
- Fig. 2
- eine Unteransicht des betreffenden Sattelbaumes etc. und
- Fig. 3
- einen Schnitt etwa entlang der Linie III - III in Fig. 2 jedoch von einer etwas vereinfachten
Ausführungsform.
[0007] Der gezeigte Kunststoff-Sattelbaum weist einen einteiligen, in der Regel aus Polypropylen,
Nylon oder Polyurethan gespritzten Körper 2 mit einer schalenförmigen Sitzpartie 4
und einem vorderseitig daran anschließenden, zum Widerrist des Pferdes hin laufenden,
nach oben erhabenen Stegabschnitt 6 auf, an dessen vorderes Ende, unterhalb einer
Aussparung 8 für den Widerrist des Pferdes, sich beiderseits die Ortspitzen 10 anschließen.
[0008] In in soweit üblicher Weise trägt der Körper 2 eine dazu passende Polsterauflage
in Gestalt eines passend gefertigten Schaumstoffteils 12. Indessen ist nun in der
Sitzpartie 4 ein annähernd kreisrundes Fenster 14 ausgespart, das von einem Polsterkissen
16 abgedeckt ist. Genauer gesagt liegt das Polsterkissen 16, das noch etwas über den
Stegabschnitt 6 hinwegreicht, mit seinem Rand oberseitig auf dem Rand des Fensters
14 auf, wo es mit Nieten 18 befestigt ist. Es besteht aus zwei miteinander versteppten
Leder- oder Kunstlederblättern 20 und 22, zwischen die ein herkömmliches Polstermaterial
24, wie zum Beispiel Schaumstoff, Wolle, Filz oder auch ein Gel, eingebracht ist.
[0009] Statt dessen kann das Polsterkissen 16 auch von Gurten, Gummibändern, einem Gummigewebe
oder einer Gummiplatte gebildet sein. Ferner kann in einer vereinfachten Ausführung
das Polsterkissen 16 auch von der Schaumstoffauflage 12 gebildet sein, die in diesem
Fall dann zweckmäßigerweise unterseitig einen flachen, in das Fenster 14 hineinreichenden
Ansatz 26 aufweist (Fig. 3).
[0010] Im Falle eines separat ausgebildeten Polsterkissens 16 wird die Schaumstoffauflage
12 gegenüber einer solchen, wie sie bei herkömmlichen Kunststoff-Sattelbäumen Verwendung
findet, zur Aufnahme vor allem der Ränder des Polsterkissens 16 entsprechend ausgespart
sein.
[0011] Da der Körper 2 durch das Fenster 14 naturgemäß geschwächt ist, kann er unterseitig,
zumindest beiderseits des Fensters 14 und zu dem Stegabschnitt 6 hin, durch metallische
Ein- oder Auflagen wie die in Fig. 2 dargestellten Metallbänder 28 verstärkt sein.
Im gezeigten Beispiel sind die Metallbänder 28 mit ihren Enden an den Körper 2 angenietet.
Sie können indessen auch angeschraubt, angeklebt oder eingeformt sein.
1. Kunststoff-Sattelbaum für Reitsättel mit einer schalenförmigen Sitzpartie (4) und
einem vorderseitig daran anschließenden, zum Widerrist des Pferdes hin laufenden,
nach oben erhabenen Stegabschnitt (6), dadurch gekennzeichnet, daß in der Sitzpartie (4) ein von einem Polsterkissen (16) abgedecktes Fenster (14)
ausgespart ist.
2. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) aus zwei miteinander versteppten Leder- oder Kunstlederblättern
(20, 22) besteht, zwischen die irgendein herkömmliches Polstermaterial (24), wie zum
Beispiel Schaumstoff, Wolle, Filz oder auch ein Gel, eingebracht ist.
3. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) von Gurten, Gummibändern, einem Gummigewebe oder einer
Gummiplatte gebildet wird.
4. Kunststoff-Sattelbaum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) den Rand des Fensters (14) oberseitig überdeckt.
5. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Polsterkissens (16) auf den Rand des Fensters (14) aufgenietet ist.
6. Kunststoff-Sattelbaum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen gesamtheitlich eine im wesentlichen herkömmliche Schaumstoffauflage
(12) trägt.
7. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) zumindest im wesentlichen von der Schaumstoffauflage
(12) gebildet wird.
8. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffauflage (12) einen in das Fenster (14) hineingreifenden flachen
Ansatz (26) aufweist.
9. Kunststoff-Sattelbaum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er - vorzugsweise unterseitig sowie zumindest beiderseits des Fensters (14)
und zu dem Stegabschnitt (6) hin - durch metallische Ein- oder Auflagen (28) verstärkt
ist.
10. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Ein- bzw. Auflagen (28) flach und an ihren beiden Enden angenietet,
angeschraubt oder angeklebt sind.
11. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß solche Einlagen (28) in den Körper (2) des Sattelbaums eingeformt sind.