(19)
(11) EP 1 081 092 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2001  Patentblatt  2001/10

(21) Anmeldenummer: 99125523.3

(22) Anmeldetag:  22.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B68C 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 06.09.1999 DE 29915679 U

(71) Anmelder: GEORG KIEFFER Sattlerwarenfabrik GmbH
D-81929 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Merker, Curt
    81292 München (DE)
  • Konzet, Hjalmar
    83334 Inzell (DE)

(74) Vertreter: Bauer, Robert, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Boeters & Bauer Bereiteranger 15
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) Kunststoff-Sattelbaum für Reitsättel


(57) Ein Kunststoff-Sattelbaum für Reitsättel mit einer schalenförmigen Sitzpartie (4) und einem vorderseitig daran anschließenden, zum Widerrist des Pferdes hin laufenden, nach oben erhabenen Stegabschnitt (6) kennzeichnet sich dadurch, daß in der Sitzpartie ein von einem Polsterkissen (16) abgedecktes Fenster (14) ausgespart ist. Damit kann ein in der Sitzpartie weicherer Sattel als unter Verwendung herkömmlicher Kunststoff-Sattelbäume gefertigt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Sattelbaum für Reitsättel gemäß Gattungsbegriff des Schutzanspruchs 1.

[0002] Derartige Kunststoff-Sattelbäume sind heutzutage in der serienmäßigen Reitsattelfertigung üblich. Sie bieten den Vorteil einer rationellen Herstellung und eines geringen Gewichts. Obgleich sie regelmäßig eine unter dem Oberleder des Sattels zu liegenkommmende Polsterauflage, normalerweise in Gestalt eines passend gefertigten Schaumstoffteils, tragen, besteht doch zuweilen das Bedürfnis, den Sattel im Sitzbereich weicher auszubilden.

[0003] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff-Sattelbaum gemäß Gattungsbegriff so auszubilden, daß er das Bedürfnis nach einer weicheren Polsterung im Sitzbereich befriedigt.

[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit dem Kennzeichnungsmerkmal des Schutzanspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüberhinausgehend vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten an.

[0005] Nachdem das betreffende Polsterkissen auf dem Sattelbaum keine harte Auflage findet, kann die Sattelpolsterung im Sitzbereich auf die betreffende Weise weicher gestaltet werden. Zwar war ein Fenster bei althergebrachten manuell aus Holzteilen und Lederbändern gefertigten, im wesentlichen rahmenförmigen Sattelbäumen bereits naturgemäß gegeben, doch waren diese nur umständlich manuell herzustellen, verhältnismäßig hoch und vor allem schwer. Für die eingangs erwähnten, im Sitzbereich schalenförmigen Kunststoff-Sattelbäume stellt ein solches Fenster ein Novum dar.

[0006] Nachfolgend wird ein Kunststoff-Sattelbaum der beanspruchten Art anhand der Figuren beispielhaft beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht des betreffenden Kunststoff-Sattelbaumes samt Polsterkissen und Polsterauflage, teil weise aufgebrochen,
Fig. 2
eine Unteransicht des betreffenden Sattelbaumes etc. und
Fig. 3
einen Schnitt etwa entlang der Linie III - III in Fig. 2 jedoch von einer etwas vereinfachten Ausführungsform.


[0007] Der gezeigte Kunststoff-Sattelbaum weist einen einteiligen, in der Regel aus Polypropylen, Nylon oder Polyurethan gespritzten Körper 2 mit einer schalenförmigen Sitzpartie 4 und einem vorderseitig daran anschließenden, zum Widerrist des Pferdes hin laufenden, nach oben erhabenen Stegabschnitt 6 auf, an dessen vorderes Ende, unterhalb einer Aussparung 8 für den Widerrist des Pferdes, sich beiderseits die Ortspitzen 10 anschließen.

[0008] In in soweit üblicher Weise trägt der Körper 2 eine dazu passende Polsterauflage in Gestalt eines passend gefertigten Schaumstoffteils 12. Indessen ist nun in der Sitzpartie 4 ein annähernd kreisrundes Fenster 14 ausgespart, das von einem Polsterkissen 16 abgedeckt ist. Genauer gesagt liegt das Polsterkissen 16, das noch etwas über den Stegabschnitt 6 hinwegreicht, mit seinem Rand oberseitig auf dem Rand des Fensters 14 auf, wo es mit Nieten 18 befestigt ist. Es besteht aus zwei miteinander versteppten Leder- oder Kunstlederblättern 20 und 22, zwischen die ein herkömmliches Polstermaterial 24, wie zum Beispiel Schaumstoff, Wolle, Filz oder auch ein Gel, eingebracht ist.

[0009] Statt dessen kann das Polsterkissen 16 auch von Gurten, Gummibändern, einem Gummigewebe oder einer Gummiplatte gebildet sein. Ferner kann in einer vereinfachten Ausführung das Polsterkissen 16 auch von der Schaumstoffauflage 12 gebildet sein, die in diesem Fall dann zweckmäßigerweise unterseitig einen flachen, in das Fenster 14 hineinreichenden Ansatz 26 aufweist (Fig. 3).

[0010] Im Falle eines separat ausgebildeten Polsterkissens 16 wird die Schaumstoffauflage 12 gegenüber einer solchen, wie sie bei herkömmlichen Kunststoff-Sattelbäumen Verwendung findet, zur Aufnahme vor allem der Ränder des Polsterkissens 16 entsprechend ausgespart sein.

[0011] Da der Körper 2 durch das Fenster 14 naturgemäß geschwächt ist, kann er unterseitig, zumindest beiderseits des Fensters 14 und zu dem Stegabschnitt 6 hin, durch metallische Ein- oder Auflagen wie die in Fig. 2 dargestellten Metallbänder 28 verstärkt sein. Im gezeigten Beispiel sind die Metallbänder 28 mit ihren Enden an den Körper 2 angenietet. Sie können indessen auch angeschraubt, angeklebt oder eingeformt sein.


Ansprüche

1. Kunststoff-Sattelbaum für Reitsättel mit einer schalenförmigen Sitzpartie (4) und einem vorderseitig daran anschließenden, zum Widerrist des Pferdes hin laufenden, nach oben erhabenen Stegabschnitt (6), dadurch gekennzeichnet, daß in der Sitzpartie (4) ein von einem Polsterkissen (16) abgedecktes Fenster (14) ausgespart ist.
 
2. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) aus zwei miteinander versteppten Leder- oder Kunstlederblättern (20, 22) besteht, zwischen die irgendein herkömmliches Polstermaterial (24), wie zum Beispiel Schaumstoff, Wolle, Filz oder auch ein Gel, eingebracht ist.
 
3. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) von Gurten, Gummibändern, einem Gummigewebe oder einer Gummiplatte gebildet wird.
 
4. Kunststoff-Sattelbaum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) den Rand des Fensters (14) oberseitig überdeckt.
 
5. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Polsterkissens (16) auf den Rand des Fensters (14) aufgenietet ist.
 
6. Kunststoff-Sattelbaum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen gesamtheitlich eine im wesentlichen herkömmliche Schaumstoffauflage (12) trägt.
 
7. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterkissen (16) zumindest im wesentlichen von der Schaumstoffauflage (12) gebildet wird.
 
8. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffauflage (12) einen in das Fenster (14) hineingreifenden flachen Ansatz (26) aufweist.
 
9. Kunststoff-Sattelbaum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er - vorzugsweise unterseitig sowie zumindest beiderseits des Fensters (14) und zu dem Stegabschnitt (6) hin - durch metallische Ein- oder Auflagen (28) verstärkt ist.
 
10. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Ein- bzw. Auflagen (28) flach und an ihren beiden Enden angenietet, angeschraubt oder angeklebt sind.
 
11. Kunststoff-Sattelbaum nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß solche Einlagen (28) in den Körper (2) des Sattelbaums eingeformt sind.
 




Zeichnung