(19)
(11) EP 1 081 311 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2001  Patentblatt  2001/10

(21) Anmeldenummer: 00117568.6

(22) Anmeldetag:  16.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04G 21/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 31.08.1999 DE 19941462

(71) Anmelder: Feldt, Norbert
41748 Viersen (DE)

(72) Erfinder:
  • Feldt, Norbert
    41751 Viersen (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ HANNIG DAWIDOWICZ & PARTNER 
Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Geländerstütze mit Dachrinnenprofil


(57) Trägerelement zur Anbringung eines Geländers an einem offenen Vorbau (2) eines Gebäudes, insbesondere an einem Balkon oder einer Terrasse, mit einem eben auf dem Boden des Vorbaus (2) aufliegenden und mit dem Vorbau (2) verbundenen Befestigungsabschnitt (4) und mit einem über die Frontseite (6) des Vorbaus (2) überstehenden Halteabschnitt (7), an dem Stützelemente (1) zur Halterung des Geländers angebracht sind, wobei der Halteabschnitt (7) ein nach oben offenes Profil (8) aufweist, das eine Dachrinne bildet und das die Stützelemente (1) aufnimmt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trägerelement zur Anbringung eines Geländers an einem offenen Vorbau eines Gebäudes, insbesondere an einem Balkon oder einer Terrasse, mit einem eben auf dem Boden des Vorbaus aufliegenden und mit dem Vorbau verbundenen Befestigungsabschnitt und mit einem über die Frontseite des Vorbaus überstehenden Halteabschnitt, an dem Stützelemente zur Halterung des Geländers angebracht sind.

[0002] Bei der Anbringung von Geländern an Vorbauten wie Balkonen oder Terrassen sind verschiedene Verfahrensweisen bekannt. So ist es einerseits möglich, das Geländer vermittels seiner Geländerpfosten schon beim Bau des Vorbaus in diesen zu integrieren. Dadurch wird zwar eine große Belastbarkeit des Geländers erreicht, die allerdings zu Lasten der Flexibilität im Hinblick auf Anpassungen und Umbauten des Geländers geht. Insbesondere kann das einmal angebrachte Geländer kann nicht ohne weiteres ausgewechselt werden. Um dennoch eine gewisse Flexibilität zu gewährleisten, ist es bekannt, Halteschienen in die Vorbauten einzulassen, an denen die Geländer nach Belieben befestigt werden können. Derartige Systeme sind verhältnismäßig teuer und müssen schon von einem frühen Zeitpunkt ab in der Planung des Vorbaus berücksichtigt werden.

[0003] Weiterhin ist es möglich, das Geländer nachträglich an dem Vorbau anzubringen. Dazu ist es bekannt, die Geländerpfosten mit entsprechenden Halterungen auf dem Boden des Vorbaus mittels in Dübel geschraubter Schrauben zu befestigen. Diese Art der Befestigung hat den Nachteil, daß der auf den Boden des Vorbaus aufzubringende Oberflächenbelag, beispielsweise die Teerpappe oder der Fliesenbelag, um die Halterungen herum verlegt werden muß, was aufwendig ist und vor allem leicht zu Undichtigkeiten führt.

[0004] Es ist auch bekannt, die Halterungen an der Frontseite des Vorbaus anzuschrauben. Bei dieser Art der Befestigung bleiben meist die für den Einsatz von Dübeln vorgeschriebenen Anbringungsnormen unbeachtet. So werden die Dübel in zu geringem Abstand zueinander oder aber in Material zu geringer Stärke eingebracht, was zu Stabilitätseinbußen führt und den sicheren Halt des Geländers beeinträchtigt.

[0005] Es ist weiterhin bekannt, Halterungen an der Unterseite der Balkonplatte zu befestigen, um die Sicherheitskriterien für den Einsatz der Dübel zu erfüllen. Diese Art der Anbringung bietet für den unter dem Vorbau stehenden Betrachter keinen besonders ästhetischen Anblick.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine optisch ansprechende Vorrichtung zu schaffen, die trotz einfacher Konstruktion eine kostengünstige, stabile und damit sichere und Anbringung eines Geländers an einem Vorbau ermöglicht.

[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Trägerelement nach Anspruch 1 gelöst.

[0008] Wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Trägerelementes sind die zwei Bereiche, wobei ein Bereich, nämlich der Befestigungsabschnitt auf den Boden des Vorbaus aufgelegt und dort beispielsweise mittels Schrauben befestigt wird. Auf diesen Befestigungsabschnitt können weitere Bodenplatten oder Fliesen aufgelegt werden. Durch die Auflage ist eine hohe Stabilität für das anzubringende Geländer gegeben, die alle erforderlichen Normen für die anbringung solcher Geländer erfüllt. Der andere Bereich des Trägerelementes, der Halteabschnitt, ragt über die Kante des Vorbaus hinaus und hält das Geländer. Erfindungsgemäß weist der Halteabschnitt ein nach oben offenes Profil auf.

[0009] Das nach oben offene Profil ist in zweierlei Hinsicht vorteilhaft. So bildet es zunächst eine Dachrinne und erspart damit die zusätzliche Anbringung einer solchen. Der andere wesentliche Aspekt liegt jedoch in der Formstabilität des aus einem einstückigen Blech gebogenen Trägerelementes, die aus der Profilierung resultiert. Zudem liegt das nach oben offene Profil mit einer Seitenwand an der Stirnseite des Vorbaus an, was zu einer besonderen Stabilität gegen ein Abknicken des Elementes bei Druckbelastung durch die Stützelemente führt. Das efindungegemäße Regenrinnenprofil ermöglicht es also, die Stützelemente sicher an dem Trägerelement zu Halten.

[0010] Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß der auf einem Boden des Vorbaus befestigte Befestigungsabschnitt, der in einer vorteilhaften Ausführungsform von einem mit beispielsweise 4-6 mm relativ dünnen und insbesondere aus nichtrostendem Stahl gefertigten Blech gebildet wird, wegen seiner geringen Stärke problemlos mit einem den Boden bedeckenden Oberflächenbelag, beispielsweise mit Teerpappe oder mit Fliesen, abgedeckt werden kann. Wegen der besonderen Befestigungsabschnitte braucht für die Befestigung keine Durchdringungen des Belages vorgesehen sein, was zu einer hohen Dichtigkeit führt. Gleichzeitig ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ästhetisch unauffällig und läßt sich problemlos in die Fassade eines jeden Gebäudes integrieren.

[0011] Ein weiterer Vorteil ist, daß durch das außerhalb des Vorbaus angeordnete Geländer die nutzbare Fläche des Vorbaus vergrößert wird, was gerade bei kleinen Balkonen von großem Wert ist. Außerdem läßt sich die Vorrichtung wegen des eben auf dem Boden aufliegenden Befestigungsabschnittes einfach mittels durch die Balkonplatte hindurchgeführter oder in Dübel eingeschraubter Schrauben befestigen. Dabei können wegen der ausreichend am Vorbau zur Verfügung stehenden Materialstärke alle Vorschriften für den Einsatz von Dübeln berücksichtigt werden. Mit der erfindungsgemäßen Halterung bietet das Geländer somit ein hohes Maß an Sicherheit.

[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Trägerelement durchgängig und liegt über die gesamte Breite eines Vorbaus mit seinem Befestigungsabschnitt auf dem Boden auf. Die einzelnen Stützelemente sind dann gleichmäßig auf dem Halteabschnitt verteilt angebracht. Dabei ist es auch möglich, Trägerelemente über Eck anzubringen, so daß ein Vorbau rundherum mit einem Geländer eingerüstet werden kann.

[0013] Um die Regenrinne zu realisieren ist es vorteilhaft, wenn der Halteabschnitt ein nach oben offenes U-Profil oder V-Profil, aufweist. Diese Art der Profile kann mit Stanzmaschinen oder Pressen auf einfache Weise in Serie geformt werden. Da die Trägerelemente einfach aus Blech gebogen werden und durch Verschweißen mit anderen Elementen zusammengefügt werden können, bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrer Modularität eine kostengünstige und flexible Möglichkeit zu Befestigung eines Geländers.

[0014] Vorteilhafterweise sind als Auflagen für Stützelemente in die Rinne Brückenelemente eingebracht insbesondere eingeschweißt, welche die Rinne überbrücken. Diese Brückenelemente tragen zu einer Erhöhung der Festigkeit des Trägerelementes bei, da sie eine Verbindung zwischen den beiden Wänden des Profils herstellen. Auf diese Brückenelemente können die Geländerpfosten auf einfache Weise aufgeschraubt werden.

[0015] In einer anderen besonderen Ausführungsform ist auf das Trägerelement eine Stoßkante angebracht, die einen sauberen Abschluß für den auf den Boden aufzubringenden Bodenbelages bildet. Diese Stoßkante ist vorteilhafterweise ebenfalls ein aus nichtrostendem Blech gebogener Winkel, der mit einem Schenkel auf den Befestigungsabschnitt aufgeschweißt ist und dessen anderer Schenkel in seiner Höhe auf den Bodenbelag abgestimmt ist.

[0016] Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trägerelementes wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.

[0017] Die Figur zeigt ein Trägerelement 3 zur Halterung eines Geländers, von dem lediglich ein Stützelement in Form eines Geländerpfostens 1 dargestellt ist. Das Trägerelement 3 ist an einem offenen Vorbau eines Gebäudes, in diesem Falle an einer Balkonplatte 2 befestigt. Die Befestigung erfolgt so, daß das Trägerelement 3 mit einem Befestigungsabschnitt 4 eben auf die Balkonplatte 2 aufgelegt ist und über Schrauben, die durch Bohrungen 5 hindurchgesteckt und in Dübel eingeschraubt sind, in der in der Balkonplatte 2 verankert ist.

[0018] Das Trägerelement 3 weist außerdem einen über die Frontseite 6 der Balkonplatte 2 überstehenden Halteabschnitt 7 auf, der den Geländerpfosten 1 trägt. Das Trägerelement 3 ist in diesem Falle ein aus nichtrostendem Stahl etwa S-förmig gebogenes Blech, das ein den Befestigungsabschnitt 4 bildendes Winkelprofil und ein den Halteabschnitt 7 bildendes kantiges U-Profil aufweist.

[0019] Wie die unterbrochenen Linien andeuten, setzt sich das Trägerelement 3 in der Breite fort und erstreckt sich über die gesamte Breite der Balkonplatte 2. Somit bildet das U-Profil des Halteabschnittes 7 eine vor dem Balkon angebrachte Dachrinne 8. Die Dachrinne 8 überspannen mehrere Brückenelemente 9, die an den vertikalen Wandungen des Halteabschnittes 7 angeschweißt sind. Auf die Brückenelemente 9 sind die Geländerpfosten 1 mit angeschweißten Bodenplatten 10 aufgeschraubt.

[0020] Auf der Oberseite des Befestigungsabschnittes 4 ist eine Stoßkante 11 angeschweißt, die den stirnseitigen Abschluß eines auf den Befestigungsabschnitt 4 aufzubringenden nicht dargestellten Bodenbelages bildet. In die Stirnseite der Stoßkante 11 sind Bohrungen 12 eingebracht, die den Ablauf von Wasser in die Dachrinne 8 gewährleisten.


Ansprüche

1. Trägerelement zur Anbringung eines Geländers an einem offenen Vorbau eines Gebäudes, insbesondere an einem Balkon oder einer Terrasse, mit einem eben auf dem Boden des Vorbaus (2) aufliegenden und mit dem Vorbau (2) verbundenen Befestigungsabschnitt (4) und mit einem über die Frontseite (6) des Vorbaus (2) überstehenden Halteabschnitt (7), an dem Stützelemente (1) zur Halterung des Geländers angebracht sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (7) ein nach oben offenes Profil (8) aufweist, das eine Dachrinne bildet und das die Stützelemente (1) aufnimmt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (7) ein U-Profil oder ein V-Profil (8) hat.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (1) aus einem Blechstreifen, insbesondere aus nichtrostenden Stahl, gebogen ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (1) sich zumindest nahezu über die gesamte Breite des Vorbaus (2) erstreckt.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im U-Profil eine oder mehrere Brückenelemente (9) angebracht insbesondere angeschweißt sind auf dem bzw. auf denen Geländerpfosten (1) als Stützelemente aufstehen.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Geländerpfosten (1) auf die Brückenelemente (9) aufgeschraubt sind.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite des Befestigungsabschnittes (4) eine Stoßkante (11) angebracht, insbesondere angeschweißt ist, die den Abschluß eines auf den Befestigungsabschnitt (4) aufzubringenden Bodenbelages bildet.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Stoßkante (11) Bohrungen (12) eingebracht sind, die den Ablauf von Wasser in die Dachrinne (8) gewährleisten.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (4) mittels vertikal in den Vorbau (2) eingebrachter Schrauben an diesem befestigt ist.
 




Zeichnung