(19)
(11) EP 1 081 327 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2001  Patentblatt  2001/10

(21) Anmeldenummer: 00115608.2

(22) Anmeldetag:  20.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 9/322
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.09.1999 DE 29915352 U

(71) Anmelder: Prosch, Dieter
22083 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Prosch, Dieter
    22083 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Richter, Werdermann & Gerbaulet 
Neuer Wall 10
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Wickelrolle


(57) An einer Wickelrolle mit einem feststehenden Gehäuse und einem darin drehbar gelagerten Wickelkern (30) zur Aufnahme mindestens einer Zugschnur für eine zu bedienende Fensterdekoration, ist ein in axialer Richtung bewegliches Fadenführungsglied angeordnet, durch welches die zu wickelnde Zugschnur auf den Wickelkern (30) geführt wird, wobei axiale Position von der Winkelstellung des Wickelkerns abhängt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wickelrolle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und 10 sowie einen Raffvorhang, einen Plisseevorhang, eine Jalousie, eine Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration bestehend aus einem Vorhang und einer Anzahl von Zugschnüren, die einendseitig am Vorhang befestigt sind und zu einer Wickelrolle verlaufen.

[0002] Wickelrollen der eingangs genannten Art sind z.B. aus der DE 297 06 686 U1 bekannt. Dieses Gebrauchsmuster zeigt einen Raffvorhang mit mehreren vertikal über die Höhe des Vorhanges verlaufenden Zugschnüren, die am oberen Vorhangrand waagerecht umgeleitet und gemeinsam auf eine seitlich angebrachte Wickelrolle gewickelt werden. Durch das Aufwickeln der Zugschnüre auf der Wickelrolle werden diese verkürzt und ziehen daher den Vorhang hoch, indem sie ihn zusammenraffen. Die Wickelrolle besteht aus einem Wickelkern und seitlich an am Wickelkern angeordneten Wangen. Im Rahmen der DE 297 06 686 U1 werden der Wickelkern und die Wangen in besonderer Weise ausgestaltet, um hierdurch ein Verheddern der Zugschnüre zu verhindern. Nachteilig ist dabei, dass die speziellen Wickelrollen aufwendig herzustellen sind und im allgemeinen für eine bestimmte Anzahl und Größe der Zugschnüre optimiert sind.

[0003] Ein Raffvorhang mit einer Wickelrolle der eingangs beschriebenen Art ist auch aus der EP 0 162 025 A2 bekannt. Hierbei ist die Wickelrolle mit Furchen versehen, die jeweils eine der Zugschnüre aufnehmen können und diese somit separat voneinander halten sollen. Nachteilig hieran ist, daß die Furchen nach einer Umdrehung der Rolle von den Zugschnüren ausgefüllt werden und daher ihre ordnende Wirkung für die nachfolgenden Umdrehungen der Wickelrolle verlieren.

[0004] Zum Stand der Technik gehört ferner ein Raffvorhang gemäß der CH 325 762. In dieser Schrift wird eine Wickelrolle für Zugschnüre offenbart, welche durch Trennscheiben unterteilte Abschnitte auf dem Wickelkern aufweist, so dass die Zugschnüre für alle Umdrehungen der Rolle separat voneinander gehalten werden. Anders als bei der EP 0 162 025 A2 kann es hier also nicht nach der ersten Umdrehung zu einer Verflechtung der Zugschnüre kommen. Nachteilig ist allerdings, dass wiederum eine speziell anzufertigende Wickelrolle benötigt wird und zudem die gesamte Anordnung einen hohen Platzbedarf hat.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Wickelrolle der eingangs genannten Art sicherzustellen, dass die zu wickelnden Schnüre oder dergleichen störungsfrei ohne Verflechtungen und gleichmäßig und geordnet über den Wickelkern verteilt aufgewickelt werden. Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, bei einer Wickelrolle der eingangs genannten Art auf einfache Art und Weise sicherzustellen, dass die Zugschnüre störungsfrei ohne Verflechtungen aufgewickelt werden. Ferner soll die Wickelrolle universell mit verschiedenen Ausführungsarten eines Raffvorhanges einsetzbar sein und ein leichtes Abnehmen und Befestigen der Zugschnüre erlauben.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

[0007] Demnach weist die Wickelrolle in bekannter Weise ein feststehendes Gehäuse und einen darin drehbar gelagerten Wickelkern zur Aufnahme mindestens einer Zugschnur auf. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Wickelrolle ein in axialer Richtung bewegliches Fadenführungsglied angeordnet ist, durch welches die zu wickelnde Zugschnur auf den Wickelkern geführt wird und dessen axiale Position von der Winkelstellung des Wickelkerns abhängt.

[0008] Mit einer derartigen Wickelrolle ist ein geordnetes Auf- und Abwickeln der Zugschnüre sichergestellt, da sich das Fadenführungsglied nach einem konstruktiv vorgebbaren Programm in axialer Richtung bewegt und dabei den Zuführungspunkt der Zugschnur zum Wickelkern vorgibt. Hierdurch wird auch garantiert, dass die Verteilung der Zugschnur gleichmäßig über den Wickelkern erfolgt, was Verhedderungen verhindert und für eine möglichst schonende Belastung der Wickelrolle sorgt. Die Drehbewegung des Wickelkerns kann dabei für den Antrieb der axialen Bewegung des Fadenführungsgliedes ausgenutzt werden, wodurch gleichzeitig gewährleistet ist, dass eine solche axiale Bewegung nur im Bedarfsfalle erfolgt.

[0009] Für die Realisierung der erfindungsgemäßen Wickelrolle gibt es verschiedene Möglichkeiten. So erfolgt die Umwandlung der Rotationsbewegung des Wickelkerns in eine axiale Verschiebebewegung der Fadenführungsgliedes vorzugsweise mit Hilfe einer Exzenterscheibe. Diese ist koaxial drehbeweglich zum Wickelkern gelagert und weist eine koaxial zum Wickelkern angeordnete Zylinderfläche auf. In der Zylinderfläche ist eine zur Achse des Wickelkerns geneigt umlaufende Führungsnut angeordnet, wobei das Fadenführungsglied zwecks axialer Positionsverschiebung mit einem Stift in die Führungsnut eingreift.

[0010] Im Betrieb der Wickelrolle kann die Exzenterscheibe mit dem Wickelkern mitgedreht werden. Hierdurch dreht sich auch die Zylinderfläche, wodurch wiederum der Stift des Fadenführungsgliedes von der Führungsnut in der Zylinderfläche axial verschoben wird, da die Führungsnut relativ zur Achse des Wickelkerns geneigt ist. Der axiale Verlauf der Führungsnut bestimmt somit das "Programm", nach dem sich das Fadenführungsglied axial bewegt. Im einfachsten Falle verläuft die Führungsnut in einer (zur Achse des Wickelkerns geneigten) Ebene, so dass bei einer Vollumdrehung der Exzenterscheibe das Fadenführungsglied eine komplette Hin- und Zurückbewegung entlang seiner axialen Bewegungsbahn ausführt. Es sind jedoch auch andere Programme denkbar, bei denen das Fadenführungsglied während einer Vollumdrehung der Exzenterscheibe mehrfach hin und zurück läuft.

[0011] Vorzugsweise ist ein Schrittgetriebe vorgesehen, welches die kontinuierliche Drehbewegung des Wickelkerns in eine stufige Linearbewegung des Fadenführungsgliedes umwandelt. Das heißt, dass die Drehung des Wickelkerns nicht ständig sondern nur phasenweise auf das Fadenführungsglied übertragen wird und zu dessen axialer Verschiebung führt. Ein solcher Schrittbetrieb hat insbesondere den Vorteil, dass eine Bewegungsperiode (Hin und Zurück) des Fadenführungsgliedes nicht unbedingt nach einer Bewegungsperiode (Vollumdrehung) des Wickelkerns abgeschlossen ist. Die axiale Bewegung kann daher in diesem Sinne langsamer erfolgen als die Rotation des Wickelkerns. Dies führt zu einer besseren Lage und Verteilung der Zugschnur bzw. der Zugschnüre auf dem Wickelkern.

[0012] Wenn wie oben ausgeführt eine Exzenterscheibe vorhanden ist, ist das Schrittgetriebe vorzugsweise so ausgeführt, dass während eines ersten Drehwinkelintervalles von vorzugsweise 60° die Exzenterscheibe von der Umdrehung des Wickelkerns mitgenommen wird, während sie für den Rest der Vollumdrehung des Wickelkerns stehenbleibt. Das heißt, dass sechs Vollumdrehungen des Wickelkerns benötigt werden, um die Exzenterscheibe einmal um insgesamt 360° zu drehen. Sofern die Führungsnut an der Exzenterscheibe wie oben erläutert in einer Ebene liegt, entspricht einer Vollumdrehung der Exzenterscheibe eine komplette axiale Bewegungsperiode des Fadenführungsgliedes. Eine Hin- und Zurückbewegung des Fadenführungsgliedes erfordert demnach sechs Vollumdrehungen des Wickelkerns, oder anders gesagt, pro Vollumdrehung des Wickelkerns bewegt sich das Fadenführungsglied um ein Sechstel seines Gesamtweges (Hin und Zurück) bzw. ein Drittel seiner axialen Bewegungsamplitude (Hin bzw. Zurück).

[0013] Ein Schrittantrieb der Exzenterscheibe kann vorzugsweise dadurch verwirklicht sein, dass

a) der Wickelkern ein Lager für ein zwischen einer Ruheposition und einer Eingriffsposition bewegliches Mitnehmerelement aufweist,

b) das Gehäuse eine Führungsfläche aufweist, auf der das Mitnehmerelement bei einer Drehung des Wickelkerns gleitet, wobei mindestens ein Versatz in der Führungsfläche eine Bewegung des Mitnehmerelementes von der Ruheposition in die Eingriffsposition und/oder umgekehrt bewirkt,

c) das Mitnehmerelement nur in der Eingriffsposition mit der Exzenterscheibe gekoppelt ist und dadurch die Drehbewegung des Wickelkerns auf die Exzenterscheibe überträgt.



[0014] Das Mitnehmerelement, bei dem es sich vorzugsweise um einen axial beweglichen Zapfen handelt, sorgt demnach für die phasenweise Kopplung der Exzenterscheibe an den Wickelkern. In diesen Kopplungsphasen macht die Exzenterscheibe somit die Drehbewegung des Wickelkerns mit, während sie außerhalb der Kopplungsphasen stehen bleibt. Die Anzahl und Dauer der Kopplungsphasen wird dabei in einfacher Weise durch die Ausgestaltung der Führungsfläche am Gehäuse festgelegt, d.h. durch die Zahl und Winkelerstreckung des oder der Versätze in dieser Fläche. Unter einem Versatz ist dabei ein axialer Vorsprung oder Rücksprung zu verstehen, je nachdem, in welche Richtung das Mitnehmerelement für ein Einnehmen der Eingriffsposition bewegt werden muss. Wenn die Winkelerstreckung α des Versatzes ein ganzzahliger Bruchteil von 360° ist, z.B.

, hat die Bewegung des Fadenführungsgliedes nach n Umdrehungen des Wickelkerns ihre axiale Bewegungsperiode abgeschlossen. Die Beziehung zwischen einer Vollumdrehung des Wickelkerns und der zugehörigen zurückgelegten Wegstrecke des Fadenführungsgliedes spiegelt sich letztendlich in dem Muster wider, in welchem die Schnur auf dem Wickelkern abgelegt wird. Auf diese Weise kann somit auf Form und Gleichmäßigkeit dieses Musters Einfluss genommen werden.

[0015] Die Exzenterscheibe weist mindestens eine Aussparung auf, in welche das Mitnehmerelement in der Eingriffsposition einrasten kann. Der Eingriff des Mitnehmerelementes in einer Aussparung sorgt für eine sichere Kopplung von Exzenterscheibe und Wickelkern, so dass es nicht wie bei einer Reibungskopplung zu einem Durchrutschen zwischen diesen Elementen kommen kann.

[0016] Dabei weist die Exzenterscheibe mehrere, vorzugsweise sechs, in gleichen Winkelabständen um die Achse angeordnete Aussparungen für den Eingriff des Mitnehmerelementes auf. Ein Anordnung von n äquidistanten Aussparungen wirkt vorteilhaft mit einer Führungsfläche am Gehäuse zusammen, welche einen Versatz der Länge

hat. Dann wird nämlich das Mitnehmerelement bei einer Vollumdrehung des Wickelkerns während eines Drehwinkels α in Eingriff mit einer Aussparung der Exzenterscheibe gebracht, d.h. die Exzenterscheibe wird um α weitergedreht. Am Schluss der Drehung sind somit wieder n Aussparungen der Exzenterscheibe in derselben Position wie zu Beginn der Drehung. Bei der nächsten Vollumdrehung des Wickelkerns steht daher wieder eine Aussparung in passender Position für einen Eingreifen des Mitnehmerelementes.

[0017] Die Erfindung betrifft ferner einen Raffvorhang, einen Plisseevorhang, eine Jalousie, eine Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration, bestehend aus einem Vorhang und einer Anzahl von Zugschnüren, die einendseitig am Vorhang befestigt sind und zu einer Wickelrolle verlaufen, wobei die Fensterdekoration dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wickelrolle in der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Weise ausgestaltet ist. Das ordnungsgemäße und verhedderungsfreie Aufwickeln ist gerade bei den Zugschnüren einer Fensterdekoration von Bedeutung, da die Wickelrolle in der Regel für den Benutzer unzugänglich angeordnet ist und dieser somit den Wickelvorgang nicht beobachten oder beeinflussen kann. Es ist daher wichtig, dass trotzdem ein ordnungsgemäßes und störungsfreies Wickeln garantiert ist.

[0018] Des weiteren betrifft die Erfindung eine Abwickelrolle mit den im Anspruch 10 angegebenen Merkmalen. Danach dient die Wickelrolle in bekannter Weise einer mit zwei oder mehr Zugschnüren zu bedienenden Fensterdekoration. Bei der Fensterdekoration kann es sich z.B. um einen Raffvorhang, Plisseevorhang, eine Jalousie oder Jalousette handeln, deren Einstellung (Drehwinkel von Lamellen, Raffung etc.) durch Bedienung der Zugschnüre veränderbar ist. Dabei werden die Zugschnüre auf der Wickelrolle aufgewickelt oder von ihr abgewickelt. Die Wickelrolle besteht weiterhin in bekannter Weise aus einem im wesentlichen zylindrischen Wickelkern, welcher vorzugsweise zusätzlich mit an den seitlichen Enden angeordneten Wangen ausgestattet ist. Erfindungsgemäß ist die Wickelrolle dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Wickelrolle eine Führungsfläche angeordnet ist, und dass diese Führungsfläche mindestens ein Führungsloch aufweist, durch welches die Zugschnüre geführt sind. Vorzugsweise ist die Führungsfläche im wesentlichen parallel zur Achse der Wickelrolle und in der Nähe des Wickelkerns angeordnet, d.h., dass sie sich typischerweise um das 1 bis 20-fache des Wickelkerns-Durchmesser vom Wickelkern entfernt befindet. Weiterhin soll in der Führungsfläche mindestens ein Führungsloch angeordnet sein, durch welches die Zugschnüre geführt sind. Im übrigen werden an die Geometrie der Führungsfläche keine besonderen Anforderungen gestellt, d.h. sie muss im wesentlichen die Begrenzung des Führungsloches bewirken.

[0019] Durch die Erfindungsgemäße Anordnung einer Führungsfläche mit Führungslöchern wird überraschenderweise erreicht, dass sich die Zugschnüre ohne Verheddern in geordneter Weise auf die Wickelrolle aufreihen, und zwar ohne dass die Wickelrolle selbst dazu konstruktiv geändert werden müsste. Als Wickelrolle können somit handelsübliche Bauteile verwendet werden, was entsprechende Kostenersparnisse mit sich bringt.

[0020] Das Führungsloch ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass es eine Auffächerung der Zugschnüre bewirkt. Die Zugschnüre werden der Wickelrolle daher nicht als ein enges Bündel, sondern separiert und entwirrt zugeführt. Dies bewirkt, dass sie sich in geordneter Weise auf der Wickelrolle ablegen. Für eine derartige Ausgestaltung des Führungsloches stehen dem Fachmann verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So kann z.B. der Rand des Führungsloches, an dem die Zugschnüre entlanggleiten, kammartig gestaltet sein, wobei jeweils eine Zugschnur in einem Zwischenraum des

Kammes" geführt wird.

[0021] Eine andere, besonders einfache und überraschend wirksame Ausgestaltung der Führungslöcher wird erreicht, wenn die Führungslöcher einen rechteckigen, vorzugsweise eine quadratischen Querschnitt haben. In diesem Falle legen sich die Zugschnüre geordnet an einem Rand des Rechteckes oder Quadrates nebeneinander und werden somit der Wickelrolle unverworren zugeführt.

[0022] Vorzugsweise ist ein Schlitz in der Führungsfläche angeordnet, der vom Führungsloch bis zum Rand der Führungsfläche verläuft und daher das Führungsloch von außen her zugänglich macht. Der Schlitz ist dabei so breit zu bemessen, dass die Zugschnüre durch ihn passen. In diesem Falle können die Zugschnüre auf einfache Weise in das Führungsloch eingesetzt werden, indem sie nämlich durch den genannten Schlitz geführt werden. Es ist nicht erforderlich, die Enden der Zuschnüre durch das Loch zu fädeln. Hierdurch wird der Auf- und Abbau einer entsprechenden Fensterdekoration -z.B. bei einer Reinigung des Vorhanges- erheblich erleichtert.

[0023] Des weiteren sind zwei Führungsflächen mit Führungslöchern symmetrisch zur Wickelrolle angeordnet. Hierdurch wird es möglich, die Wickelrolle flexibel in verschiedenen Konstellationen einer Fensterdekoration einzusetzen. Insbesondere kann die Wickelrolle ohne konstruktive Veränderungen sowohl rechts als auch links (oder in der Mitte) vom Vorhang angeordnet werden, wobei nur das zum Vorhang hin gelegene Führungsloch zum Durchführen der Zuschnüre eingesetzt wird.

[0024] Außerdem betrifft die Erfindung eine Wickelrolle für eine mittels zwei oder mehr Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration, welche in bekannter Weise einen im wesentlichen zylindrischen Wickelkern und vorzugsweise an den seitlichen Enden des Wickelkerns angeordnete Wangen aufweist. Diese Wickelrolle ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern ein Hohlzylinder ist, in dessen Zylinderwand ein Schlitz verläuft. Die Breite dieses Schlitzes entspricht dabei dem Durchmesser der Zugschnüre, d.h., sie ist so gewählt, dass die Zugschnüre ohne Spiel in den Schlitz passen. Durch diese Ausgestaltung der Wickelrolle wird erreicht, dass die Zugschnüre in den Schlitz des Hohlzylinders eingeführt werden können, so dass man sie dort verankern kann. Z.B. kann der Schlitz so eng sein, dass die Zugschnüre hierin festklemmen. Ebenso ist es möglich, dass die Zugschnüre an ihren Enden, die im Inneren des Hohlzylinders zu liegen kommen, Verdickungen aufweisen (Knoten, Kugelköpfe oder dergleichen), so dass diese Enden nicht mehr durch den Schlitz passen und die Enden der Zugschnüre damit auf der Wickelrolle fixiert sind. Bei einer derart ausgebildeten Wickelrolle ist sichergestellt, dass die Zugschnüre störungsfrei ohne Verflechtungen aufgewickelt werden. Ferner soll die Wickelrolle universell mit verschiedenen Ausführungsarten eines Raffvorhanges einsetzbar und ein leichtes Abnehmen und Befestigen der Zugschnüre erlauben.

[0025] Dabei kann der Schlitz eine Schlitzrichtung abnehmende Breite haben, d.h. V-förmig ausgebildet sein. Diese Geometrie hat den Vorteil, dass die Zugschnüre im breiten Teil des Schlitzes bequem eingeführt werden können, während sie nach ihrer Einfädelung im engen Abschnitt des Schlitzes sicher festklemmt. Gegebenenfalls kann der breitere Teil sogar in Form eines eckigen oder runden Loches ausgebildet sein, durch welches z.B. auch die oben genannten Verdickungen der Zuschnüre passen.

[0026] Vorzugsweise ist der Schlitz im Hohlzylinder des Wickelkerns seitlich offen. D.h., dass die Zugschnüre von der Seite her in den Schlitz im Wickelkern eingeführt werden können. Dies ist sehr viel leichter als ein Einfädeln der jeweiligen Enden der Zugschnüre durch den Schlitz. Eine solche Anordnung erleichtert daher den Auf- und Abbau der erfindungsgemäßen Wickelrolle an einer Fensterdekoration, was z.B. die Reinigung des Vorhanges erheblich vereinfacht.

[0027] Es ergibt sich weiter eine seitliche Öffnung des Schlitzes im Hohlzylinder insbesondere dann, wenn eine -als vorhanden vorausgesetzte- Wange der Wickelrolle einen Einfädelschlitz hat, welcher in den Schlitzt des Wickelkerns übergeht. Damit können die Zugschnüre leicht über den Einfädelschlitz dem Schlitz im Wickelkern zugeführt werden, ohne dass eine Abnahme der Wickelrolle oder ein mühseliges und Geschick erforderndes Einfädeln der Zugschnüre direkt in den Schlitz im Wickelkern notwendig wäre.

[0028] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine Vorderansicht, einen senkrechten Schnitt, eine Rückansicht und eine Draufsicht des Gehäuses der Wickelrolle in einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
Fig. 2
eine Vorderansicht, einen senkrechten Schnitt und eine Seitenansicht einer Exzenterscheibe der Wickelrolle,
Fig. 3
eine Vorderansicht, einen senkrechten Schnitt und eine Rückansicht des Wickelkerns der Wickelrolle,
Fig. 4
eine Vorderansicht und einen senkrechten Schnitt eines Kettenrades der Wickelrolle,
Fig. 5
eine Vorderansicht und einen senkrechten Schnitt einer Abdeckkappe,
Fig. 6
eine Vorderansicht, eine Seitenansicht und einen senkrechten Schnitt eines Fadenführungsgliedes,
Fig. 7
einen senkrechten Schnitt und eine seitliche Draufsicht eines Zapfens,
Fig. 8
eine Vorderansicht und einen senkrechten Schnitt einer Scheibe,
Fig. 9
eine Explosionsansicht der Wickelrolle,
Fig. 10
eine Vorderansicht einer Fensterdekoration mit einer Wickelrolle,
Fig. 11
eine Vorderansicht eines Raffvorhanges mit einer Wickelrolle nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform,
Fig. 12
eine schaubildliche Ansicht einer Wickelrolle an dem Raffvorhang gemäß Fig. 11,
Fig. 13
eine Seitenansicht der Wickelrolle gemäß Fig. 2 und
Fig. 14
eine Seitenansicht der Wickelrolle mit einem Einfädelschlitz.


[0030] Fig. 10 zeigt den beispielhaften Einsatz der erfindungsgemäßen Wickelrolle 100 an einem Raffvorhang 90 einer Fensterdekoration. Mehrere Zugschnüre 91 verlaufen vertikal über die Höhe des Vorhanges, werden am oberen Vorhangrand waagerecht umgeleitet und gemeinsam auf eine seitlich angebrachte Wickelrolle 100 gewickelt. Durch das Aufwickeln der Zugschnüre auf der Wickelrolle werden diese verkürzt und ziehen daher den Vorhang hoch, indem sie ihn zusammenraffen. Die Drehung der Wickelrolle erfolgt über eine endlos umlaufende und für den Benutzer zugängliche Zugkette 92.

[0031] Bei einer derartigen Wickelrolle 100 an einer Fensterdekoration ist es besonders wichtig, dass die Zugschnüre verhedderungsfrei und möglichst gleichmäßig auf dem Wickelkern abgelegt werden, damit es nicht zu Störungen des Betriebes des Vorhanges kommt.

[0032] Die Wickelrolle 100 gewährleistet einen solchen störungsfreien Betrieb durch ihre besondere Ausgestaltung mit einem Fadenführungsglied 60. Der Aufbau der wesentlichen Teile der Wickelrolle ist in einer Explosionsansicht in Fig. 9 gezeigt, wobei die einzelnen Bauteile in den Fig. 1 bis 8 in verschiedenen Ansichten separat dargestellt sind.

[0033] Als feststehendes und z.B. mit der Fensterdekoration zu verbindendes Element enthält die Wickelrolle zunächst ein Gehäuse 10. Dieses ist in Fig. 1 in der Ansicht von der Rückseite, im Schnitt entlang der Mittelachse, in der Ansicht von der Vorderseite und in der Ansicht von oben dargestellt. Zu erkennen ist dabei in zylindrisches Lager 13, in welchem die drehbaren Elemente der Wickelrolle aufgenommen werden und dessen Achse mit der Drehachse des Wickelkerns übereinstimmt. Ferner sind am oberen Rand Lochführungen 11 zu sehen, durch welche von der Seite her die Schnüre auf den Wickelkern geleitet werden. Weiterhin enthält das Gehäuse 10 zwei gegenüberliegende Nuten 12, in denen das Fadenführungsglied 60 axial (d.h. parallel zur Drehachse des Wickelkerns 30) verschiebebeweglich gelagert werden kann.

[0034] Auf der Außenseite des zylindrischen Lagers 13 ist die Exzenterscheibe 20 koaxial und drehbeweglich angeordnet. Die Exzenterscheibe 20 ist in Figur 2 in der Ansicht von vorne, im Schnitt und in der Seitenansicht dargestellt. Zu erkennen ist der Aufbau mit einem Scheibenkörper, welcher in der Mitte ein kreisrundes Loch 22 aufweist, durch welche das Lager 13 geführt werden kann. Weiterhin erstrecken sich am Rand des Loches 22 in radialer Richtung sechs äquidistante Aussparungen 21, in welche der Zapfen 60 eingreifen kann. Aus dem Schnitt und der Seitenansicht der Exzenterscheibe 20 wird eine zylindrische koaxiale Fläche 23 erkennbar, welche schräg in bezug auf die Achse der Exzenterscheibe abgeschnitten ist. Am Rand dieser Fläche 23 verläuft eine nach außen gerichtete Führungsnut 24. In diese Führungsnut 24 kann der Stift 63 des Fadenführungsgliedes 60 eingreifen, wodurch letzteres bei einer Drehung der Exzenterscheibe 20 in axialer Richtung verschoben wird. Das Ausmaß und die Abfolge dieser Verschiebung wird dabei durch die Fläche 23 bzw. den Verlauf der Führungsnut 24 bestimmt.

[0035] Als nächstes Element ist auf der Achse der Wickelrolle der eigentliche Wickelkern 30 angeordnet, der in Fig. 3 in einer Ansicht von vorne, im Schnitt und in einer Ansicht von hinten dargestellt ist. Er besteht aus einer zylindrischen Lagerfläche 31, auf welcher das Schnurmaterial zu liegen kommt. Zu den Seiten hin ist diese Lagerfläche 31 durch Wangen abgeschlossen, die ein Abrutschen der Schnur verhindern. Mit dem Kern 32 erstreckt sich der Wickelkern durch das Loch 22 der Exzenterscheibe 20 in das zylindrische Lager 13 am Gehäuse 10 hinein. Von Bedeutung ist die Vertiefung 33, die parallel zur Achse des Wickelkerns 30 an der Innenwand der Lagerfläche 31 angeordnet ist. Hierin wird der Zapfen 70 so gelagert, dass er sich axial in der Vertiefung 33 vor und zurück bewegen kann. Aufgrund der Feder 71 wird der Zapfen 70 dabei tendenziell aus der Vertiefung 33 herausgedrückt.

[0036] Weiterhin ist auf der Achse das Kettenrad 40 angeordnet, das in Fig. 4 in der Ansicht von hinten und im Schnitt dargestellt ist. Über das Kettenrad 40 wird die Zugkette 92 geführt, mit welcher ein Benutzer die Wickelrolle bzw. den Wickelkern in Drehung versetzen kann. Das Kettenrad 40 ist mit dem Wickelkern gekoppelt, so dass sich seine Drehung auf diesen überträgt.

[0037] Weitere Elemente zur Vervollständigung der Wickelrolle sind die in Fig. 5 dargestellte Abdeckkappe 50 sowie die in Figur 8 gezeigte Scheibe 80.

[0038] Das erfindungswesentliche Fadenführungsglied 60 ist in Fig. 6 in der Ansicht von oben, von der Seite und im Schnitt dargestellt. Über die seitlichen Führungsschienen 62 greift es in die Nuten 12 am Gehäuse 10 ein und wird so axial verschieblich gelagert. In dieser Anordnung weist ein vom Fadenführungsglied abstehender Stift 63 nach unten und kann somit in Eingriff mit der Führungsnut 24 an der Exzenterscheibe 20 gebracht werden. Das Fadenführungsglied folgt dann in axialer Richtung der Position der Führungsnut 24. Weiterhin besitzt das Fadenführungsglied eine Fadenöffnung 61, durch welche die aufzuwickelnden Schnüre geführt werden. Durch die axiale Verlagerung des Fadenführungsgliedes 60 wird die Fadenöffnung 61 und damit die Schnur axial verschoben, was zu dem angestrebten gleichmäßigen Aufwickeln führt.

[0039] Grundsätzlich könnte die Exzenterscheibe 20 fest und dauernd mit dem Wickelkern 30 bzw. dem Kettenrad 40 gekoppelt sein, so dass sie deren Drehung ständig mitmachen würde. Vorzugsweise erfolgt die Kopplung indes über ein Schrittgetriebe. Hierdurch werden die Drehungen und Verschiebungen in ihrer Periode entkoppelt und es ist insbesondere nicht notwendig, dass jede Vollumdrehung des Wickelkerns automatisch eine komplette Hin- und Herbewegung des Fadenführungsgliedes 60 bedingt.

[0040] Das Schrittgetriebe wird im wesentlichen durch den Zapfen 70 verwirklicht, welcher in die Aussparungen 21 an der Exzenterscheibe 20 eingreifen kann. Der Zapfen 70 gleitet auf der Führungsfläche 15, welche durch die Stirnseite des Lagers 13 am Gehäuse 10 gebildet wird. Dabei wird der Zapfen 70 "normalerweise" so tief in das Lager 33 am Wickelkern 30 eingedrückt, dass sein freies Ende nicht bis zu den Aussparungen 21 an der Exzenterscheibe 20 vorsteht. Auf einem Abschnitt 14 von ca. 60° springt die Führungsfläche jedoch rampenförmig um einen Versatz zurück, so dass der Zapfen 70 in diesem Bereich weiter aus dem Lager 33 hervortreten kann. Dabei kommt er zum Eingriff mit einer Aussparung 21 an der Exzenterscheibe 20. Für die Länge des Versatzes 14 koppelt der Zapfen somit den Wickelkern 30 mit der Exzenterscheibe 20, so dass letztere über 60° der Volldrehung mitgenommen wird. Danach wird der Zapfen 70 durch die "normale" Führungsfläche 15 wieder zurück in seine Ruheposition geschoben, in der er nicht mit einer Aussparung 21 in Eingriff steht. Die Exzenterscheibe 20 nimmt daher an der weiteren Drehung nicht teil. Sie wird pro Vollumdrehung des Wickelkerns nur um 60° weitergeschoben, wodurch das Fadenführungsglied 60 ein Drittel seiner axialen Bewegungsamplitude zurücklegen kann. Nach der Vollumdrehung erreicht der Zapfen 70 erneut den Versatz 14 und greift in die nächste Aussparung 21 an der Exzenterscheibe 20 ein, um diese um weiter 60° zu drehen usf.

[0041] In Fig. 11 ist ein Raffvorhang dargestellt. Dieser besteht aus dem eigentlichen Vorhang 110, welcher vorzugsweise abnehmbar an einer Trägerschiene 113 befestigt ist. Der Vorhang 110 wird von fünf Zugschnüren 112 gerafft. Diese verlaufen vom unteren Rand des Vorhanges, wo sie befestigt sind, vertikal zum oberen Rand unterhalb der Trägerschiene 113. Dabei werden sie in Führungsösen 111 geführt. An der Trägerschiene 113 werden die Zugschnüre in waagerechte Richtung umgelenkt und zu einer erfindungsgemäßen Wickelrolle 100' geleitet. Auf dieser können sie aufgewickelt werden, wodurch der untere Rand des Vorhanges 110 nach oben gezogen, d.h. gerafft wird. Die Drehung der Wickelrolle 100' erfolgt über eine Bedienungskette 114, welche über die Achse der Wickerolle läuft. Ein Zug an der Bedienungskette (Pfeile) versetzt daher die Wickelrolle in Drehung, so dass die Zugschnüre 112 auf- oder abgewickelt werden.

[0042] In der Wickelrolle ist ferner eine geeignete Bremse integriert, die verhindert, dass die Wickelrolle von alleine unter der Last des Vorhanges abrollt.

[0043] Die Wickelrolle 100' ist in Fig. 12 vergrößert und perspektivisch dargestellt. Hieraus werden die erfindungsgemäßen Merkmale erkennbar. Diese bestehen darin, dass die Zugschnüre 112, bevor sie vom Vorhang kommend auf die Wickelrolle 100' gelangen, durch ein Führungsloch 120 geführt sind. Dieses ist im dargestellten Beispiel in etwa quadratisch. Hierdurch wird überraschenderweise bewirkt, dass die Zugschnüre 112 in geordneter Weise auf die Wickelrolle gelangen, d.h. ohne sich zu verheddern und untereinander zu verflechten. Letzteres würde unvermeidlich zu Störungen des Betriebes des Raffvorhanges führen.

[0044] Das Führungsloch 120 ist in einer Führungsfläche 119 ausgebildet, welche parallel zur Achse der Wickelrolle 100' angeordnet ist. Im dargestellten Fall ist die Führungsfläche 119 Teil eines Trägers, auf dem auch die Wickelrolle gelagert ist. Dieser Träger kann auf einfache Art zusammen mit der Wickelrolle in die Trägerschiene 113 des Vorhanges eingesetzt werden. Ein solches Einsetzen kann ohne Probleme an beiden Seiten der Trägerschiene 113 erfolgen. Damit bei einem Einsatz an der gegenüberliegenden Seite der Trägerschiene die Wickelrolle mit einem erfindungsgemäßen Führungsloch verwendbar bleibt, weist sie symmetrisch zur ersten Führungsfläche 119 eine zweite Führungsfläche 119' mit einem zweiten Führungsloch 120' auf. Diese kommen zum Einsatz, wenn die Wickelrolle 100' an der gegenüberliegenden Seite der Trägerschiene 13 angeordnet wird.

[0045] Fig. 13 zeigt eine Seitenansicht auf die Wickelrolle 100' an dem Raffvorhang. Deutlich zu erkennen ist hierbei das (in dieser Anordnung ungenutzte) quadratische Führungsloch 120' in der Führungsfläche 119'. Dabei ist auch ein Schlitz 121' zu sehen, welcher das Führungsloch 120' mit dem Rand der Führungsfläche 119' verbindet. Hierdurch ist es möglich, die Zugschnüre 112 von der Seite her durch den Schlitz 121' in das Führungsloch 120' einzuführen. Dies geht erheblich leichter als ein Einfädeln der Zugschnüre 112 mit ihren Enden durch ein rundum geschlossenes Führungsloch. Gleichzeitig ist durch die Anordnung des Schlitzes 121' am oberen Ende des Führungsloches sichergestellt, dass nicht zu einem unbeabsichtigten Herausrutschen der Zugschnüre 112 aus dem Führungsloch 120' kommen kann.

[0046] Die obigen Ausführungen zur Führungsflache 119', dem Führungsloch 120' und dem Schlitz 121' gelten natürlich sinngemäß auch für die korrespondierenden Elemente 119, 120 und 121 in der gegenüberliegenden Führungsfläche.

[0047] In Fig. 13 ist ferner ein Befestigungsklipp 122 zu erkennen, welcher einerseits an einer Wandfläche oder dergleichen befestigt werden kann und andererseits mit einer einfachen Rastverbindung die Trägerschiene 113 fixiert.

[0048] Weiterhin zeigt Fig. 13 die Wickelrolle 100', die aus einem zylindrischen Wickelkern 116 besteht, an dessen Kopfenden überstehende Wangen 115 angeordnet sind. Die auf dem Wickelkern 116 aufgewickelten Zugschnüre 112 werden zwischen den Wangen 115 gehalten.

[0049] Die erfindungsgemäße Wickelrolle 100' ist separat in einer Seitenansicht in Fig. 14 dargestellt, wobei einer weitere wichtige Eigenschaft der Erfindung erkennbar wird. Der Wickelkern 116 ist nämlich als Hohlzylinder ausgebildet, in dessen Wand ein Schlitz 117 angeordnet ist. Durch diesen Schlitz 117 können die Enden der Zugschnüre 112 geführt werden, um sie auf der Wickelrolle zu befestigen. Dazu verengt sich der Schlitz 117 vorzugsweise, d.h. er ist V-förmig ausgebildet. Die Zugschnüre 112 können daher im engeren Teil des Schlitzes 117 festgeklemmt werden.

[0050] Weiterhin hat eine der Wangen 115 einen Einfädelschlitz 118, welcher den Schlitz 17 durch die Wange 115 fortsetzt (vgl. auch Fig. 12). Damit ist es auf einfache Weise möglich, das z.B. verknotete Ende einer Zugschnur 112 durch den Einfädelschlitz 118 in den Schlitz 117 zu führen, um es dort festzuklemmen. Dies trägt zu einer erheblichen Erleichterung des Auf- und Abbaus der gesamten Wickeleinrichtung bei. Bei einem Abbau müssen nämlich nur die Zugschnüre 112, nachdem sie von der Wickelrolle 100' abgewickelt worden sind, mit ihren Enden seitlich über den Einfädelschlitz 118 von der Wickelrolle gelöst werden. Sodann können die Zugschnüre 112 ebenso einfach durch den Schlitz 121 in der Führungsfläche 119 aus dem Führungsloch 120 entfernt werden. Der Vorhang 110 kann dann abgenommen und z.B. gereinigt werden. Beim erneuten Installieren der Wickeleinrichtung wird in umgekehrter Reihenfolge verfahren, was sich gleichermaßen leicht durchführen lässt.


Ansprüche

1. Wickelrolle mit einem feststehenden Gehäuse (10) und einem darin drehbar gelagerten Wickelkern (30) zur Aufnahme mindestens einer Zugschnur (91) für eine zu bedienende Fensterdekoration,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Wickelrolle (100) ein in axialer Richtung bewegliches Fadenführungsglied (60) angeordnet ist, durch welches die zu wickelnde Zugschnur auf den Wickelkern (30) geführt wird und dessen axiale Position von der Winkelstellung des Wickelkerns abhängt.
 
2. Wickelrolle für zwei oder mehrere Zugschnüre (112) einer mittels der Zugschnüre zu bedienenden Fensterdekoration, wobei die Wickelrolle (100') einen im wesentlichen zylindrischen Wickelkern (116) und vorzugsweise an den seitlichen Enden des Wickelkerns angeordnete Wangen (115) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Führungsfläche (119; 119') im Bereich der Wickelrolle angeordnet ist, welches mindestens ein Führungsloch (120, 120') aufweist, durch welches die Zugschnüre (112) geführt werden können.
 
3. Wickelrolle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelrolle (100) eine Exzenterscheibe (20) enthält, die koaxial drehbeweglich zum Wickelkern (30) gelagert ist und die eine koaxial zum Wickelkern angeordnete Zylinderfläche (23) aufweist, in welcher eine zur Achse des Wickelkerns geneigte umlaufende Führungsnut (24) angeordnet ist,
und dass das Fadenführungsglied (60) zwecks axialer Positionsverschiebung mit einem Stift (63) in die Führungsnut (24) eingreift.
 
4. Wickelrolle nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schrittgetriebe vorhanden ist, das die kontinuierliche Drehbewegung des Wickelkerns (30) in eine stufige Linearbewegang des Fadenführungsgliedes (60) umwandelt.
 
5. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 1, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass während eines ersten Drehwinkelintervalles von vorzugsweise 60° die Exzenterscheibe (20) von der Umdrehung des Wickelkerns (30) mitgenommen wird, während sie für den Rest der Vollumdrehung des Wickelkerns stehenbleibt.
 
6. Wickelrolle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass

a) der Wickelkern (30) ein Lager (33) für ein zwischen einer Ruheposition und einer Eingriffsposition bewegliches Mitnehmerelement, vorzugsweise einen axial beweglichen Zapfen (70), aufweist,

b) das Gehäuse (10) eine Führungsfläche (15) aufweist, auf der das Mitnehmerelement (70) bei einer Drehung des Wickelkerns gleitet, wobei mindestens ein Versatz (14) in der Führungsfläche eine Bewegung des Mitnehmerelementes von der Ruheposition in die Eingriffsposition und/oder umgekehrt bewirkt,

c) das Mitnehmerelement (70) nur in der Eingriffsposition mit der Exzenterscheibe (20) gekoppelt ist und dadurch die Drehbewegung des Wickelkerns auf die Exzenterscheibe überträgt.


 
7. Wickelrolle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Exzenterscheibe (20) mindestens eine Aussparung (21) aufweist, in welche das Mitnehmerelement (70) in der Eingriffsposition einrasten kann.
 
8. Wickelrolle nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Exzenterscheibe (20) mehrere, vorzugsweise sechs, in gleichen Winkelabständen um die Achse angeordnete Aussparungen (21) für den Eingriff des Mitnehmerelementes (70) aufweist.
 
9. Raffvorhang, Plisseevorhang, Jalousie, Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration bestehend aus einem Vorhang (90) und einer Anzahl von Zugschnüren (91), die einendseitig am Vorhang befestigt sind und zu einer Wickelrolle verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelrolle (100) nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 8 ausgestaltet ist.
 
10. Wickelrolle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsloch (120, 120') so ausgestaltet ist, dass es eine Auffächerung der Zugschnüre bewirkt.
 
11. Wickelrolle nach Anspruch 2 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsloch (120, 120') einen rechteckigen, vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt hat.
 
12. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 2, 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsloch (120, 120') durch einen Schlitz (121, 121') in der Führungsfläche (119, 119') vom Rand der Führungsfläche her zugänglich ist.
 
13. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 2, 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Führungsflächen (119, 119') mit Führungslöchern (120, 120') symmetrisch zur Wickelrolle angeordnet sind.
 
14. Wickelrolle für zwei oder mehrere Zugschnüre (112) einer mittels Zugschnüren zu bedienenden Fensterdekoration, wobei die Wickelrolle (100') einen im wesentlichen zylindrischen Wickelkern (116) und vorzugsweise an den seitlichen Enden des Wickelkerns angeordnete Wangen (115) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wickelkern ein Hohlzylinder ist, in dessen Zylinderwand ein Schlitz (117) verläuft, dessen Breite dem Durchmesser der Zugschnüre entspricht.
 
15. Wickelrolle nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitz (117) eine in Schlitzrichtung abnehmende Breite hat.
 
16. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitz (117) seitlich offen ist.
 
17. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wange (115) der Wickelrolle einen Einfädelschlitz (118) hat, welcher in den Schlitz (117) des Wickelkerns übergeht.
 
18. Raffvorhang, Plisseevorhang, Jalousie, Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration bestehend aus einem Vorhang (110) und einer Anzahl von Zugschnüren (112), die einendseitig am Vorhang (110) befestigt sind und durch Führungen (111) zu einer Wickelrolle verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelrolle (100') nach einem der Ansprüche 14 bis 17 ausgestaltet ist.
 




Zeichnung