[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wickelrolle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 und 10 sowie einen Raffvorhang, einen Plisseevorhang, eine Jalousie, eine Jalousette
oder eine andere, mittels Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration bestehend aus
einem Vorhang und einer Anzahl von Zugschnüren, die einendseitig am Vorhang befestigt
sind und zu einer Wickelrolle verlaufen.
[0002] Wickelrollen der eingangs genannten Art sind z.B. aus der DE 297 06 686 U1 bekannt.
Dieses Gebrauchsmuster zeigt einen Raffvorhang mit mehreren vertikal über die Höhe
des Vorhanges verlaufenden Zugschnüren, die am oberen Vorhangrand waagerecht umgeleitet
und gemeinsam auf eine seitlich angebrachte Wickelrolle gewickelt werden. Durch das
Aufwickeln der Zugschnüre auf der Wickelrolle werden diese verkürzt und ziehen daher
den Vorhang hoch, indem sie ihn zusammenraffen. Die Wickelrolle besteht aus einem
Wickelkern und seitlich an am Wickelkern angeordneten Wangen. Im Rahmen der DE 297
06 686 U1 werden der Wickelkern und die Wangen in besonderer Weise ausgestaltet, um
hierdurch ein Verheddern der Zugschnüre zu verhindern. Nachteilig ist dabei, dass
die speziellen Wickelrollen aufwendig herzustellen sind und im allgemeinen für eine
bestimmte Anzahl und Größe der Zugschnüre optimiert sind.
[0003] Ein Raffvorhang mit einer Wickelrolle der eingangs beschriebenen Art ist auch aus
der EP 0 162 025 A2 bekannt. Hierbei ist die Wickelrolle mit Furchen versehen, die
jeweils eine der Zugschnüre aufnehmen können und diese somit separat voneinander halten
sollen. Nachteilig hieran ist, daß die Furchen nach einer Umdrehung der Rolle von
den Zugschnüren ausgefüllt werden und daher ihre ordnende Wirkung für die nachfolgenden
Umdrehungen der Wickelrolle verlieren.
[0004] Zum Stand der Technik gehört ferner ein Raffvorhang gemäß der CH 325 762. In dieser
Schrift wird eine Wickelrolle für Zugschnüre offenbart, welche durch Trennscheiben
unterteilte Abschnitte auf dem Wickelkern aufweist, so dass die Zugschnüre für alle
Umdrehungen der Rolle separat voneinander gehalten werden. Anders als bei der EP 0
162 025 A2 kann es hier also nicht nach der ersten Umdrehung zu einer Verflechtung
der Zugschnüre kommen. Nachteilig ist allerdings, dass wiederum eine speziell anzufertigende
Wickelrolle benötigt wird und zudem die gesamte Anordnung einen hohen Platzbedarf
hat.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Wickelrolle der eingangs genannten
Art sicherzustellen, dass die zu wickelnden Schnüre oder dergleichen störungsfrei
ohne Verflechtungen und gleichmäßig und geordnet über den Wickelkern verteilt aufgewickelt
werden. Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, bei einer Wickelrolle der eingangs
genannten Art auf einfache Art und Weise sicherzustellen, dass die Zugschnüre störungsfrei
ohne Verflechtungen aufgewickelt werden. Ferner soll die Wickelrolle universell mit
verschiedenen Ausführungsarten eines Raffvorhanges einsetzbar sein und ein leichtes
Abnehmen und Befestigen der Zugschnüre erlauben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Demnach weist die Wickelrolle in bekannter Weise ein feststehendes Gehäuse und einen
darin drehbar gelagerten Wickelkern zur Aufnahme mindestens einer Zugschnur auf. Sie
ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Wickelrolle ein in axialer Richtung bewegliches
Fadenführungsglied angeordnet ist, durch welches die zu wickelnde Zugschnur auf den
Wickelkern geführt wird und dessen axiale Position von der Winkelstellung des Wickelkerns
abhängt.
[0008] Mit einer derartigen Wickelrolle ist ein geordnetes Auf- und Abwickeln der Zugschnüre
sichergestellt, da sich das Fadenführungsglied nach einem konstruktiv vorgebbaren
Programm in axialer Richtung bewegt und dabei den Zuführungspunkt der Zugschnur zum
Wickelkern vorgibt. Hierdurch wird auch garantiert, dass die Verteilung der Zugschnur
gleichmäßig über den Wickelkern erfolgt, was Verhedderungen verhindert und für eine
möglichst schonende Belastung der Wickelrolle sorgt. Die Drehbewegung des Wickelkerns
kann dabei für den Antrieb der axialen Bewegung des Fadenführungsgliedes ausgenutzt
werden, wodurch gleichzeitig gewährleistet ist, dass eine solche axiale Bewegung nur
im Bedarfsfalle erfolgt.
[0009] Für die Realisierung der erfindungsgemäßen Wickelrolle gibt es verschiedene Möglichkeiten.
So erfolgt die Umwandlung der Rotationsbewegung des Wickelkerns in eine axiale Verschiebebewegung
der Fadenführungsgliedes vorzugsweise mit Hilfe einer Exzenterscheibe. Diese ist koaxial
drehbeweglich zum Wickelkern gelagert und weist eine koaxial zum Wickelkern angeordnete
Zylinderfläche auf. In der Zylinderfläche ist eine zur Achse des Wickelkerns geneigt
umlaufende Führungsnut angeordnet, wobei das Fadenführungsglied zwecks axialer Positionsverschiebung
mit einem Stift in die Führungsnut eingreift.
[0010] Im Betrieb der Wickelrolle kann die Exzenterscheibe mit dem Wickelkern mitgedreht
werden. Hierdurch dreht sich auch die Zylinderfläche, wodurch wiederum der Stift des
Fadenführungsgliedes von der Führungsnut in der Zylinderfläche axial verschoben wird,
da die Führungsnut relativ zur Achse des Wickelkerns geneigt ist. Der axiale Verlauf
der Führungsnut bestimmt somit das "Programm", nach dem sich das Fadenführungsglied
axial bewegt. Im einfachsten Falle verläuft die Führungsnut in einer (zur Achse des
Wickelkerns geneigten) Ebene, so dass bei einer Vollumdrehung der Exzenterscheibe
das Fadenführungsglied eine komplette Hin- und Zurückbewegung entlang seiner axialen
Bewegungsbahn ausführt. Es sind jedoch auch andere Programme denkbar, bei denen das
Fadenführungsglied während einer Vollumdrehung der Exzenterscheibe mehrfach hin und
zurück läuft.
[0011] Vorzugsweise ist ein Schrittgetriebe vorgesehen, welches die kontinuierliche Drehbewegung
des Wickelkerns in eine stufige Linearbewegung des Fadenführungsgliedes umwandelt.
Das heißt, dass die Drehung des Wickelkerns nicht ständig sondern nur phasenweise
auf das Fadenführungsglied übertragen wird und zu dessen axialer Verschiebung führt.
Ein solcher Schrittbetrieb hat insbesondere den Vorteil, dass eine Bewegungsperiode
(Hin und Zurück) des Fadenführungsgliedes nicht unbedingt nach einer Bewegungsperiode
(Vollumdrehung) des Wickelkerns abgeschlossen ist. Die axiale Bewegung kann daher
in diesem Sinne langsamer erfolgen als die Rotation des Wickelkerns. Dies führt zu
einer besseren Lage und Verteilung der Zugschnur bzw. der Zugschnüre auf dem Wickelkern.
[0012] Wenn wie oben ausgeführt eine Exzenterscheibe vorhanden ist, ist das Schrittgetriebe
vorzugsweise so ausgeführt, dass während eines ersten Drehwinkelintervalles von vorzugsweise
60° die Exzenterscheibe von der Umdrehung des Wickelkerns mitgenommen wird, während
sie für den Rest der Vollumdrehung des Wickelkerns stehenbleibt. Das heißt, dass sechs
Vollumdrehungen des Wickelkerns benötigt werden, um die Exzenterscheibe einmal um
insgesamt 360° zu drehen. Sofern die Führungsnut an der Exzenterscheibe wie oben erläutert
in einer Ebene liegt, entspricht einer Vollumdrehung der Exzenterscheibe eine komplette
axiale Bewegungsperiode des Fadenführungsgliedes. Eine Hin- und Zurückbewegung des
Fadenführungsgliedes erfordert demnach sechs Vollumdrehungen des Wickelkerns, oder
anders gesagt, pro Vollumdrehung des Wickelkerns bewegt sich das Fadenführungsglied
um ein Sechstel seines Gesamtweges (Hin und Zurück) bzw. ein Drittel seiner axialen
Bewegungsamplitude (Hin bzw. Zurück).
[0013] Ein Schrittantrieb der Exzenterscheibe kann vorzugsweise dadurch verwirklicht sein,
dass
a) der Wickelkern ein Lager für ein zwischen einer Ruheposition und einer Eingriffsposition
bewegliches Mitnehmerelement aufweist,
b) das Gehäuse eine Führungsfläche aufweist, auf der das Mitnehmerelement bei einer
Drehung des Wickelkerns gleitet, wobei mindestens ein Versatz in der Führungsfläche
eine Bewegung des Mitnehmerelementes von der Ruheposition in die Eingriffsposition
und/oder umgekehrt bewirkt,
c) das Mitnehmerelement nur in der Eingriffsposition mit der Exzenterscheibe gekoppelt
ist und dadurch die Drehbewegung des Wickelkerns auf die Exzenterscheibe überträgt.
[0014] Das Mitnehmerelement, bei dem es sich vorzugsweise um einen axial beweglichen Zapfen
handelt, sorgt demnach für die phasenweise Kopplung der Exzenterscheibe an den Wickelkern.
In diesen Kopplungsphasen macht die Exzenterscheibe somit die Drehbewegung des Wickelkerns
mit, während sie außerhalb der Kopplungsphasen stehen bleibt. Die Anzahl und Dauer
der Kopplungsphasen wird dabei in einfacher Weise durch die Ausgestaltung der Führungsfläche
am Gehäuse festgelegt, d.h. durch die Zahl und Winkelerstreckung des oder der Versätze
in dieser Fläche. Unter einem Versatz ist dabei ein axialer Vorsprung oder Rücksprung
zu verstehen, je nachdem, in welche Richtung das Mitnehmerelement für ein Einnehmen
der Eingriffsposition bewegt werden muss. Wenn die Winkelerstreckung α des Versatzes
ein ganzzahliger Bruchteil von 360° ist, z.B.

, hat die Bewegung des Fadenführungsgliedes nach n Umdrehungen des Wickelkerns ihre
axiale Bewegungsperiode abgeschlossen. Die Beziehung zwischen einer Vollumdrehung
des Wickelkerns und der zugehörigen zurückgelegten Wegstrecke des Fadenführungsgliedes
spiegelt sich letztendlich in dem Muster wider, in welchem die Schnur auf dem Wickelkern
abgelegt wird. Auf diese Weise kann somit auf Form und Gleichmäßigkeit dieses Musters
Einfluss genommen werden.
[0015] Die Exzenterscheibe weist mindestens eine Aussparung auf, in welche das Mitnehmerelement
in der Eingriffsposition einrasten kann. Der Eingriff des Mitnehmerelementes in einer
Aussparung sorgt für eine sichere Kopplung von Exzenterscheibe und Wickelkern, so
dass es nicht wie bei einer Reibungskopplung zu einem Durchrutschen zwischen diesen
Elementen kommen kann.
[0016] Dabei weist die Exzenterscheibe mehrere, vorzugsweise sechs, in gleichen Winkelabständen
um die Achse angeordnete Aussparungen für den Eingriff des Mitnehmerelementes auf.
Ein Anordnung von n äquidistanten Aussparungen wirkt vorteilhaft mit einer Führungsfläche
am Gehäuse zusammen, welche einen Versatz der Länge

hat. Dann wird nämlich das Mitnehmerelement bei einer Vollumdrehung des Wickelkerns
während eines Drehwinkels α in Eingriff mit einer Aussparung der Exzenterscheibe gebracht,
d.h. die Exzenterscheibe wird um α weitergedreht. Am Schluss der Drehung sind somit
wieder n Aussparungen der Exzenterscheibe in derselben Position wie zu Beginn der
Drehung. Bei der nächsten Vollumdrehung des Wickelkerns steht daher wieder eine Aussparung
in passender Position für einen Eingreifen des Mitnehmerelementes.
[0017] Die Erfindung betrifft ferner einen Raffvorhang, einen Plisseevorhang, eine Jalousie,
eine Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration,
bestehend aus einem Vorhang und einer Anzahl von Zugschnüren, die einendseitig am
Vorhang befestigt sind und zu einer Wickelrolle verlaufen, wobei die Fensterdekoration
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wickelrolle in der oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Weise ausgestaltet ist. Das ordnungsgemäße und verhedderungsfreie Aufwickeln ist gerade
bei den Zugschnüren einer Fensterdekoration von Bedeutung, da die Wickelrolle in der
Regel für den Benutzer unzugänglich angeordnet ist und dieser somit den Wickelvorgang
nicht beobachten oder beeinflussen kann. Es ist daher wichtig, dass trotzdem ein ordnungsgemäßes
und störungsfreies Wickeln garantiert ist.
[0018] Des weiteren betrifft die Erfindung eine Abwickelrolle mit den im Anspruch 10 angegebenen
Merkmalen. Danach dient die Wickelrolle in bekannter Weise einer mit zwei oder mehr
Zugschnüren zu bedienenden Fensterdekoration. Bei der Fensterdekoration kann es sich
z.B. um einen Raffvorhang, Plisseevorhang, eine Jalousie oder Jalousette handeln,
deren Einstellung (Drehwinkel von Lamellen, Raffung etc.) durch Bedienung der Zugschnüre
veränderbar ist. Dabei werden die Zugschnüre auf der Wickelrolle aufgewickelt oder
von ihr abgewickelt. Die Wickelrolle besteht weiterhin in bekannter Weise aus einem
im wesentlichen zylindrischen Wickelkern, welcher vorzugsweise zusätzlich mit an den
seitlichen Enden angeordneten Wangen ausgestattet ist. Erfindungsgemäß ist die Wickelrolle
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Wickelrolle eine Führungsfläche angeordnet
ist, und dass diese Führungsfläche mindestens ein Führungsloch aufweist, durch welches
die Zugschnüre geführt sind. Vorzugsweise ist die Führungsfläche im wesentlichen parallel
zur Achse der Wickelrolle und in der Nähe des Wickelkerns angeordnet, d.h., dass sie
sich typischerweise um das 1 bis 20-fache des Wickelkerns-Durchmesser vom Wickelkern
entfernt befindet. Weiterhin soll in der Führungsfläche mindestens ein Führungsloch
angeordnet sein, durch welches die Zugschnüre geführt sind. Im übrigen werden an die
Geometrie der Führungsfläche keine besonderen Anforderungen gestellt, d.h. sie muss
im wesentlichen die Begrenzung des Führungsloches bewirken.
[0019] Durch die Erfindungsgemäße Anordnung einer Führungsfläche mit Führungslöchern wird
überraschenderweise erreicht, dass sich die Zugschnüre ohne Verheddern in geordneter
Weise auf die Wickelrolle aufreihen, und zwar ohne dass die Wickelrolle selbst dazu
konstruktiv geändert werden müsste. Als Wickelrolle können somit handelsübliche Bauteile
verwendet werden, was entsprechende Kostenersparnisse mit sich bringt.
[0020] Das Führungsloch ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass es eine Auffächerung der
Zugschnüre bewirkt. Die Zugschnüre werden der Wickelrolle daher nicht als ein enges
Bündel, sondern separiert und entwirrt zugeführt. Dies bewirkt, dass sie sich in geordneter
Weise auf der Wickelrolle ablegen. Für eine derartige Ausgestaltung des Führungsloches
stehen dem Fachmann verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So kann z.B. der Rand
des Führungsloches, an dem die Zugschnüre entlanggleiten, kammartig gestaltet sein,
wobei jeweils eine Zugschnur in einem Zwischenraum des

Kammes" geführt wird.
[0021] Eine andere, besonders einfache und überraschend wirksame Ausgestaltung der Führungslöcher
wird erreicht, wenn die Führungslöcher einen rechteckigen, vorzugsweise eine quadratischen
Querschnitt haben. In diesem Falle legen sich die Zugschnüre geordnet an einem Rand
des Rechteckes oder Quadrates nebeneinander und werden somit der Wickelrolle unverworren
zugeführt.
[0022] Vorzugsweise ist ein Schlitz in der Führungsfläche angeordnet, der vom Führungsloch
bis zum Rand der Führungsfläche verläuft und daher das Führungsloch von außen her
zugänglich macht. Der Schlitz ist dabei so breit zu bemessen, dass die Zugschnüre
durch ihn passen. In diesem Falle können die Zugschnüre auf einfache Weise in das
Führungsloch eingesetzt werden, indem sie nämlich durch den genannten Schlitz geführt
werden. Es ist nicht erforderlich, die Enden der Zuschnüre durch das Loch zu fädeln.
Hierdurch wird der Auf- und Abbau einer entsprechenden Fensterdekoration -z.B. bei
einer Reinigung des Vorhanges- erheblich erleichtert.
[0023] Des weiteren sind zwei Führungsflächen mit Führungslöchern symmetrisch zur Wickelrolle
angeordnet. Hierdurch wird es möglich, die Wickelrolle flexibel in verschiedenen Konstellationen
einer Fensterdekoration einzusetzen. Insbesondere kann die Wickelrolle ohne konstruktive
Veränderungen sowohl rechts als auch links (oder in der Mitte) vom Vorhang angeordnet
werden, wobei nur das zum Vorhang hin gelegene Führungsloch zum Durchführen der Zuschnüre
eingesetzt wird.
[0024] Außerdem betrifft die Erfindung eine Wickelrolle für eine mittels zwei oder mehr
Zugschnüren zu bedienende Fensterdekoration, welche in bekannter Weise einen im wesentlichen
zylindrischen Wickelkern und vorzugsweise an den seitlichen Enden des Wickelkerns
angeordnete Wangen aufweist. Diese Wickelrolle ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
dass der Wickelkern ein Hohlzylinder ist, in dessen Zylinderwand ein Schlitz verläuft.
Die Breite dieses Schlitzes entspricht dabei dem Durchmesser der Zugschnüre, d.h.,
sie ist so gewählt, dass die Zugschnüre ohne Spiel in den Schlitz passen. Durch diese
Ausgestaltung der Wickelrolle wird erreicht, dass die Zugschnüre in den Schlitz des
Hohlzylinders eingeführt werden können, so dass man sie dort verankern kann. Z.B.
kann der Schlitz so eng sein, dass die Zugschnüre hierin festklemmen. Ebenso ist es
möglich, dass die Zugschnüre an ihren Enden, die im Inneren des Hohlzylinders zu liegen
kommen, Verdickungen aufweisen (Knoten, Kugelköpfe oder dergleichen), so dass diese
Enden nicht mehr durch den Schlitz passen und die Enden der Zugschnüre damit auf der
Wickelrolle fixiert sind. Bei einer derart ausgebildeten Wickelrolle ist sichergestellt,
dass die Zugschnüre störungsfrei ohne Verflechtungen aufgewickelt werden. Ferner soll
die Wickelrolle universell mit verschiedenen Ausführungsarten eines Raffvorhanges
einsetzbar und ein leichtes Abnehmen und Befestigen der Zugschnüre erlauben.
[0025] Dabei kann der Schlitz eine Schlitzrichtung abnehmende Breite haben, d.h. V-förmig
ausgebildet sein. Diese Geometrie hat den Vorteil, dass die Zugschnüre im breiten
Teil des Schlitzes bequem eingeführt werden können, während sie nach ihrer Einfädelung
im engen Abschnitt des Schlitzes sicher festklemmt. Gegebenenfalls kann der breitere
Teil sogar in Form eines eckigen oder runden Loches ausgebildet sein, durch welches
z.B. auch die oben genannten Verdickungen der Zuschnüre passen.
[0026] Vorzugsweise ist der Schlitz im Hohlzylinder des Wickelkerns seitlich offen. D.h.,
dass die Zugschnüre von der Seite her in den Schlitz im Wickelkern eingeführt werden
können. Dies ist sehr viel leichter als ein Einfädeln der jeweiligen Enden der Zugschnüre
durch den Schlitz. Eine solche Anordnung erleichtert daher den Auf- und Abbau der
erfindungsgemäßen Wickelrolle an einer Fensterdekoration, was z.B. die Reinigung des
Vorhanges erheblich vereinfacht.
[0027] Es ergibt sich weiter eine seitliche Öffnung des Schlitzes im Hohlzylinder insbesondere
dann, wenn eine -als vorhanden vorausgesetzte- Wange der Wickelrolle einen Einfädelschlitz
hat, welcher in den Schlitzt des Wickelkerns übergeht. Damit können die Zugschnüre
leicht über den Einfädelschlitz dem Schlitz im Wickelkern zugeführt werden, ohne dass
eine Abnahme der Wickelrolle oder ein mühseliges und Geschick erforderndes Einfädeln
der Zugschnüre direkt in den Schlitz im Wickelkern notwendig wäre.
[0028] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vorderansicht, einen senkrechten Schnitt, eine Rückansicht und eine Draufsicht
des Gehäuses der Wickelrolle in einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht, einen senkrechten Schnitt und eine Seitenansicht einer Exzenterscheibe
der Wickelrolle,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht, einen senkrechten Schnitt und eine Rückansicht des Wickelkerns
der Wickelrolle,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht und einen senkrechten Schnitt eines Kettenrades der Wickelrolle,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht und einen senkrechten Schnitt einer Abdeckkappe,
- Fig. 6
- eine Vorderansicht, eine Seitenansicht und einen senkrechten Schnitt eines Fadenführungsgliedes,
- Fig. 7
- einen senkrechten Schnitt und eine seitliche Draufsicht eines Zapfens,
- Fig. 8
- eine Vorderansicht und einen senkrechten Schnitt einer Scheibe,
- Fig. 9
- eine Explosionsansicht der Wickelrolle,
- Fig. 10
- eine Vorderansicht einer Fensterdekoration mit einer Wickelrolle,
- Fig. 11
- eine Vorderansicht eines Raffvorhanges mit einer Wickelrolle nach einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsform,
- Fig. 12
- eine schaubildliche Ansicht einer Wickelrolle an dem Raffvorhang gemäß Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht der Wickelrolle gemäß Fig. 2 und
- Fig. 14
- eine Seitenansicht der Wickelrolle mit einem Einfädelschlitz.
[0030] Fig. 10 zeigt den beispielhaften Einsatz der erfindungsgemäßen Wickelrolle 100 an
einem Raffvorhang 90 einer Fensterdekoration. Mehrere Zugschnüre 91 verlaufen vertikal
über die Höhe des Vorhanges, werden am oberen Vorhangrand waagerecht umgeleitet und
gemeinsam auf eine seitlich angebrachte Wickelrolle 100 gewickelt. Durch das Aufwickeln
der Zugschnüre auf der Wickelrolle werden diese verkürzt und ziehen daher den Vorhang
hoch, indem sie ihn zusammenraffen. Die Drehung der Wickelrolle erfolgt über eine
endlos umlaufende und für den Benutzer zugängliche Zugkette 92.
[0031] Bei einer derartigen Wickelrolle 100 an einer Fensterdekoration ist es besonders
wichtig, dass die Zugschnüre verhedderungsfrei und möglichst gleichmäßig auf dem Wickelkern
abgelegt werden, damit es nicht zu Störungen des Betriebes des Vorhanges kommt.
[0032] Die Wickelrolle 100 gewährleistet einen solchen störungsfreien Betrieb durch ihre
besondere Ausgestaltung mit einem Fadenführungsglied 60. Der Aufbau der wesentlichen
Teile der Wickelrolle ist in einer Explosionsansicht in Fig. 9 gezeigt, wobei die
einzelnen Bauteile in den Fig. 1 bis 8 in verschiedenen Ansichten separat dargestellt
sind.
[0033] Als feststehendes und z.B. mit der Fensterdekoration zu verbindendes Element enthält
die Wickelrolle zunächst ein Gehäuse 10. Dieses ist in Fig. 1 in der Ansicht von der
Rückseite, im Schnitt entlang der Mittelachse, in der Ansicht von der Vorderseite
und in der Ansicht von oben dargestellt. Zu erkennen ist dabei in zylindrisches Lager
13, in welchem die drehbaren Elemente der Wickelrolle aufgenommen werden und dessen
Achse mit der Drehachse des Wickelkerns übereinstimmt. Ferner sind am oberen Rand
Lochführungen 11 zu sehen, durch welche von der Seite her die Schnüre auf den Wickelkern
geleitet werden. Weiterhin enthält das Gehäuse 10 zwei gegenüberliegende Nuten 12,
in denen das Fadenführungsglied 60 axial (d.h. parallel zur Drehachse des Wickelkerns
30) verschiebebeweglich gelagert werden kann.
[0034] Auf der Außenseite des zylindrischen Lagers 13 ist die Exzenterscheibe 20 koaxial
und drehbeweglich angeordnet. Die Exzenterscheibe 20 ist in Figur 2 in der Ansicht
von vorne, im Schnitt und in der Seitenansicht dargestellt. Zu erkennen ist der Aufbau
mit einem Scheibenkörper, welcher in der Mitte ein kreisrundes Loch 22 aufweist, durch
welche das Lager 13 geführt werden kann. Weiterhin erstrecken sich am Rand des Loches
22 in radialer Richtung sechs äquidistante Aussparungen 21, in welche der Zapfen 60
eingreifen kann. Aus dem Schnitt und der Seitenansicht der Exzenterscheibe 20 wird
eine zylindrische koaxiale Fläche 23 erkennbar, welche schräg in bezug auf die Achse
der Exzenterscheibe abgeschnitten ist. Am Rand dieser Fläche 23 verläuft eine nach
außen gerichtete Führungsnut 24. In diese Führungsnut 24 kann der Stift 63 des Fadenführungsgliedes
60 eingreifen, wodurch letzteres bei einer Drehung der Exzenterscheibe 20 in axialer
Richtung verschoben wird. Das Ausmaß und die Abfolge dieser Verschiebung wird dabei
durch die Fläche 23 bzw. den Verlauf der Führungsnut 24 bestimmt.
[0035] Als nächstes Element ist auf der Achse der Wickelrolle der eigentliche Wickelkern
30 angeordnet, der in Fig. 3 in einer Ansicht von vorne, im Schnitt und in einer Ansicht
von hinten dargestellt ist. Er besteht aus einer zylindrischen Lagerfläche 31, auf
welcher das Schnurmaterial zu liegen kommt. Zu den Seiten hin ist diese Lagerfläche
31 durch Wangen abgeschlossen, die ein Abrutschen der Schnur verhindern. Mit dem Kern
32 erstreckt sich der Wickelkern durch das Loch 22 der Exzenterscheibe 20 in das zylindrische
Lager 13 am Gehäuse 10 hinein. Von Bedeutung ist die Vertiefung 33, die parallel zur
Achse des Wickelkerns 30 an der Innenwand der Lagerfläche 31 angeordnet ist. Hierin
wird der Zapfen 70 so gelagert, dass er sich axial in der Vertiefung 33 vor und zurück
bewegen kann. Aufgrund der Feder 71 wird der Zapfen 70 dabei tendenziell aus der Vertiefung
33 herausgedrückt.
[0036] Weiterhin ist auf der Achse das Kettenrad 40 angeordnet, das in Fig. 4 in der Ansicht
von hinten und im Schnitt dargestellt ist. Über das Kettenrad 40 wird die Zugkette
92 geführt, mit welcher ein Benutzer die Wickelrolle bzw. den Wickelkern in Drehung
versetzen kann. Das Kettenrad 40 ist mit dem Wickelkern gekoppelt, so dass sich seine
Drehung auf diesen überträgt.
[0037] Weitere Elemente zur Vervollständigung der Wickelrolle sind die in Fig. 5 dargestellte
Abdeckkappe 50 sowie die in Figur 8 gezeigte Scheibe 80.
[0038] Das erfindungswesentliche Fadenführungsglied 60 ist in Fig. 6 in der Ansicht von
oben, von der Seite und im Schnitt dargestellt. Über die seitlichen Führungsschienen
62 greift es in die Nuten 12 am Gehäuse 10 ein und wird so axial verschieblich gelagert.
In dieser Anordnung weist ein vom Fadenführungsglied abstehender Stift 63 nach unten
und kann somit in Eingriff mit der Führungsnut 24 an der Exzenterscheibe 20 gebracht
werden. Das Fadenführungsglied folgt dann in axialer Richtung der Position der Führungsnut
24. Weiterhin besitzt das Fadenführungsglied eine Fadenöffnung 61, durch welche die
aufzuwickelnden Schnüre geführt werden. Durch die axiale Verlagerung des Fadenführungsgliedes
60 wird die Fadenöffnung 61 und damit die Schnur axial verschoben, was zu dem angestrebten
gleichmäßigen Aufwickeln führt.
[0039] Grundsätzlich könnte die Exzenterscheibe 20 fest und dauernd mit dem Wickelkern 30
bzw. dem Kettenrad 40 gekoppelt sein, so dass sie deren Drehung ständig mitmachen
würde. Vorzugsweise erfolgt die Kopplung indes über ein Schrittgetriebe. Hierdurch
werden die Drehungen und Verschiebungen in ihrer Periode entkoppelt und es ist insbesondere
nicht notwendig, dass jede Vollumdrehung des Wickelkerns automatisch eine komplette
Hin- und Herbewegung des Fadenführungsgliedes 60 bedingt.
[0040] Das Schrittgetriebe wird im wesentlichen durch den Zapfen 70 verwirklicht, welcher
in die Aussparungen 21 an der Exzenterscheibe 20 eingreifen kann. Der Zapfen 70 gleitet
auf der Führungsfläche 15, welche durch die Stirnseite des Lagers 13 am Gehäuse 10
gebildet wird. Dabei wird der Zapfen 70 "normalerweise" so tief in das Lager 33 am
Wickelkern 30 eingedrückt, dass sein freies Ende nicht bis zu den Aussparungen 21
an der Exzenterscheibe 20 vorsteht. Auf einem Abschnitt 14 von ca. 60° springt die
Führungsfläche jedoch rampenförmig um einen Versatz zurück, so dass der Zapfen 70
in diesem Bereich weiter aus dem Lager 33 hervortreten kann. Dabei kommt er zum Eingriff
mit einer Aussparung 21 an der Exzenterscheibe 20. Für die Länge des Versatzes 14
koppelt der Zapfen somit den Wickelkern 30 mit der Exzenterscheibe 20, so dass letztere
über 60° der Volldrehung mitgenommen wird. Danach wird der Zapfen 70 durch die "normale"
Führungsfläche 15 wieder zurück in seine Ruheposition geschoben, in der er nicht mit
einer Aussparung 21 in Eingriff steht. Die Exzenterscheibe 20 nimmt daher an der weiteren
Drehung nicht teil. Sie wird pro Vollumdrehung des Wickelkerns nur um 60° weitergeschoben,
wodurch das Fadenführungsglied 60 ein Drittel seiner axialen Bewegungsamplitude zurücklegen
kann. Nach der Vollumdrehung erreicht der Zapfen 70 erneut den Versatz 14 und greift
in die nächste Aussparung 21 an der Exzenterscheibe 20 ein, um diese um weiter 60°
zu drehen usf.
[0041] In Fig. 11 ist ein Raffvorhang dargestellt. Dieser besteht aus dem eigentlichen Vorhang
110, welcher vorzugsweise abnehmbar an einer Trägerschiene 113 befestigt ist. Der
Vorhang 110 wird von fünf Zugschnüren 112 gerafft. Diese verlaufen vom unteren Rand
des Vorhanges, wo sie befestigt sind, vertikal zum oberen Rand unterhalb der Trägerschiene
113. Dabei werden sie in Führungsösen 111 geführt. An der Trägerschiene 113 werden
die Zugschnüre in waagerechte Richtung umgelenkt und zu einer erfindungsgemäßen Wickelrolle
100' geleitet. Auf dieser können sie aufgewickelt werden, wodurch der untere Rand
des Vorhanges 110 nach oben gezogen, d.h. gerafft wird. Die Drehung der Wickelrolle
100' erfolgt über eine Bedienungskette 114, welche über die Achse der Wickerolle läuft.
Ein Zug an der Bedienungskette (Pfeile) versetzt daher die Wickelrolle in Drehung,
so dass die Zugschnüre 112 auf- oder abgewickelt werden.
[0042] In der Wickelrolle ist ferner eine geeignete Bremse integriert, die verhindert, dass
die Wickelrolle von alleine unter der Last des Vorhanges abrollt.
[0043] Die Wickelrolle 100' ist in Fig. 12 vergrößert und perspektivisch dargestellt. Hieraus
werden die erfindungsgemäßen Merkmale erkennbar. Diese bestehen darin, dass die Zugschnüre
112, bevor sie vom Vorhang kommend auf die Wickelrolle 100' gelangen, durch ein Führungsloch
120 geführt sind. Dieses ist im dargestellten Beispiel in etwa quadratisch. Hierdurch
wird überraschenderweise bewirkt, dass die Zugschnüre 112 in geordneter Weise auf
die Wickelrolle gelangen, d.h. ohne sich zu verheddern und untereinander zu verflechten.
Letzteres würde unvermeidlich zu Störungen des Betriebes des Raffvorhanges führen.
[0044] Das Führungsloch 120 ist in einer Führungsfläche 119 ausgebildet, welche parallel
zur Achse der Wickelrolle 100' angeordnet ist. Im dargestellten Fall ist die Führungsfläche
119 Teil eines Trägers, auf dem auch die Wickelrolle gelagert ist. Dieser Träger kann
auf einfache Art zusammen mit der Wickelrolle in die Trägerschiene 113 des Vorhanges
eingesetzt werden. Ein solches Einsetzen kann ohne Probleme an beiden Seiten der Trägerschiene
113 erfolgen. Damit bei einem Einsatz an der gegenüberliegenden Seite der Trägerschiene
die Wickelrolle mit einem erfindungsgemäßen Führungsloch verwendbar bleibt, weist
sie symmetrisch zur ersten Führungsfläche 119 eine zweite Führungsfläche 119' mit
einem zweiten Führungsloch 120' auf. Diese kommen zum Einsatz, wenn die Wickelrolle
100' an der gegenüberliegenden Seite der Trägerschiene 13 angeordnet wird.
[0045] Fig. 13 zeigt eine Seitenansicht auf die Wickelrolle 100' an dem Raffvorhang. Deutlich
zu erkennen ist hierbei das (in dieser Anordnung ungenutzte) quadratische Führungsloch
120' in der Führungsfläche 119'. Dabei ist auch ein Schlitz 121' zu sehen, welcher
das Führungsloch 120' mit dem Rand der Führungsfläche 119' verbindet. Hierdurch ist
es möglich, die Zugschnüre 112 von der Seite her durch den Schlitz 121' in das Führungsloch
120' einzuführen. Dies geht erheblich leichter als ein Einfädeln der Zugschnüre 112
mit ihren Enden durch ein rundum geschlossenes Führungsloch. Gleichzeitig ist durch
die Anordnung des Schlitzes 121' am oberen Ende des Führungsloches sichergestellt,
dass nicht zu einem unbeabsichtigten Herausrutschen der Zugschnüre 112 aus dem Führungsloch
120' kommen kann.
[0046] Die obigen Ausführungen zur Führungsflache 119', dem Führungsloch 120' und dem Schlitz
121' gelten natürlich sinngemäß auch für die korrespondierenden Elemente 119, 120
und 121 in der gegenüberliegenden Führungsfläche.
[0047] In Fig. 13 ist ferner ein Befestigungsklipp 122 zu erkennen, welcher einerseits an
einer Wandfläche oder dergleichen befestigt werden kann und andererseits mit einer
einfachen Rastverbindung die Trägerschiene 113 fixiert.
[0048] Weiterhin zeigt Fig. 13 die Wickelrolle 100', die aus einem zylindrischen Wickelkern
116 besteht, an dessen Kopfenden überstehende Wangen 115 angeordnet sind. Die auf
dem Wickelkern 116 aufgewickelten Zugschnüre 112 werden zwischen den Wangen 115 gehalten.
[0049] Die erfindungsgemäße Wickelrolle 100' ist separat in einer Seitenansicht in Fig.
14 dargestellt, wobei einer weitere wichtige Eigenschaft der Erfindung erkennbar wird.
Der Wickelkern 116 ist nämlich als Hohlzylinder ausgebildet, in dessen Wand ein Schlitz
117 angeordnet ist. Durch diesen Schlitz 117 können die Enden der Zugschnüre 112 geführt
werden, um sie auf der Wickelrolle zu befestigen. Dazu verengt sich der Schlitz 117
vorzugsweise, d.h. er ist V-förmig ausgebildet. Die Zugschnüre 112 können daher im
engeren Teil des Schlitzes 117 festgeklemmt werden.
[0050] Weiterhin hat eine der Wangen 115 einen Einfädelschlitz 118, welcher den Schlitz
17 durch die Wange 115 fortsetzt (vgl. auch Fig. 12). Damit ist es auf einfache Weise
möglich, das z.B. verknotete Ende einer Zugschnur 112 durch den Einfädelschlitz 118
in den Schlitz 117 zu führen, um es dort festzuklemmen. Dies trägt zu einer erheblichen
Erleichterung des Auf- und Abbaus der gesamten Wickeleinrichtung bei. Bei einem Abbau
müssen nämlich nur die Zugschnüre 112, nachdem sie von der Wickelrolle 100' abgewickelt
worden sind, mit ihren Enden seitlich über den Einfädelschlitz 118 von der Wickelrolle
gelöst werden. Sodann können die Zugschnüre 112 ebenso einfach durch den Schlitz 121
in der Führungsfläche 119 aus dem Führungsloch 120 entfernt werden. Der Vorhang 110
kann dann abgenommen und z.B. gereinigt werden. Beim erneuten Installieren der Wickeleinrichtung
wird in umgekehrter Reihenfolge verfahren, was sich gleichermaßen leicht durchführen
lässt.
1. Wickelrolle mit einem feststehenden Gehäuse (10) und einem darin drehbar gelagerten
Wickelkern (30) zur Aufnahme mindestens einer Zugschnur (91) für eine zu bedienende
Fensterdekoration,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Wickelrolle (100) ein in axialer Richtung bewegliches Fadenführungsglied
(60) angeordnet ist, durch welches die zu wickelnde Zugschnur auf den Wickelkern (30)
geführt wird und dessen axiale Position von der Winkelstellung des Wickelkerns abhängt.
2. Wickelrolle für zwei oder mehrere Zugschnüre (112) einer mittels der Zugschnüre zu
bedienenden Fensterdekoration, wobei die Wickelrolle (100') einen im wesentlichen
zylindrischen Wickelkern (116) und vorzugsweise an den seitlichen Enden des Wickelkerns
angeordnete Wangen (115) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Führungsfläche (119; 119') im Bereich der Wickelrolle angeordnet ist, welches
mindestens ein Führungsloch (120, 120') aufweist, durch welches die Zugschnüre (112)
geführt werden können.
3. Wickelrolle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelrolle (100) eine Exzenterscheibe (20) enthält, die koaxial drehbeweglich
zum Wickelkern (30) gelagert ist und die eine koaxial zum Wickelkern angeordnete Zylinderfläche
(23) aufweist, in welcher eine zur Achse des Wickelkerns geneigte umlaufende Führungsnut
(24) angeordnet ist,
und dass das Fadenführungsglied (60) zwecks axialer Positionsverschiebung mit einem
Stift (63) in die Führungsnut (24) eingreift.
4. Wickelrolle nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schrittgetriebe vorhanden ist, das die kontinuierliche Drehbewegung des Wickelkerns
(30) in eine stufige Linearbewegang des Fadenführungsgliedes (60) umwandelt.
5. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 1, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass während eines ersten Drehwinkelintervalles von vorzugsweise 60° die Exzenterscheibe
(20) von der Umdrehung des Wickelkerns (30) mitgenommen wird, während sie für den
Rest der Vollumdrehung des Wickelkerns stehenbleibt.
6. Wickelrolle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass
a) der Wickelkern (30) ein Lager (33) für ein zwischen einer Ruheposition und einer
Eingriffsposition bewegliches Mitnehmerelement, vorzugsweise einen axial beweglichen
Zapfen (70), aufweist,
b) das Gehäuse (10) eine Führungsfläche (15) aufweist, auf der das Mitnehmerelement
(70) bei einer Drehung des Wickelkerns gleitet, wobei mindestens ein Versatz (14)
in der Führungsfläche eine Bewegung des Mitnehmerelementes von der Ruheposition in
die Eingriffsposition und/oder umgekehrt bewirkt,
c) das Mitnehmerelement (70) nur in der Eingriffsposition mit der Exzenterscheibe
(20) gekoppelt ist und dadurch die Drehbewegung des Wickelkerns auf die Exzenterscheibe
überträgt.
7. Wickelrolle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Exzenterscheibe (20) mindestens eine Aussparung (21) aufweist, in welche
das Mitnehmerelement (70) in der Eingriffsposition einrasten kann.
8. Wickelrolle nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Exzenterscheibe (20) mehrere, vorzugsweise sechs, in gleichen Winkelabständen
um die Achse angeordnete Aussparungen (21) für den Eingriff des Mitnehmerelementes
(70) aufweist.
9. Raffvorhang, Plisseevorhang, Jalousie, Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren
zu bedienende Fensterdekoration bestehend aus einem Vorhang (90) und einer Anzahl
von Zugschnüren (91), die einendseitig am Vorhang befestigt sind und zu einer Wickelrolle
verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelrolle (100) nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 8 ausgestaltet ist.
10. Wickelrolle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsloch (120, 120') so ausgestaltet ist, dass es eine Auffächerung der
Zugschnüre bewirkt.
11. Wickelrolle nach Anspruch 2 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsloch (120, 120') einen rechteckigen, vorzugsweise einen quadratischen
Querschnitt hat.
12. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 2, 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsloch (120, 120') durch einen Schlitz (121, 121') in der Führungsfläche
(119, 119') vom Rand der Führungsfläche her zugänglich ist.
13. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 2, 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Führungsflächen (119, 119') mit Führungslöchern (120, 120') symmetrisch
zur Wickelrolle angeordnet sind.
14. Wickelrolle für zwei oder mehrere Zugschnüre (112) einer mittels Zugschnüren zu bedienenden
Fensterdekoration, wobei die Wickelrolle (100') einen im wesentlichen zylindrischen
Wickelkern (116) und vorzugsweise an den seitlichen Enden des Wickelkerns angeordnete
Wangen (115) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wickelkern ein Hohlzylinder ist, in dessen Zylinderwand ein Schlitz (117)
verläuft, dessen Breite dem Durchmesser der Zugschnüre entspricht.
15. Wickelrolle nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitz (117) eine in Schlitzrichtung abnehmende Breite hat.
16. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitz (117) seitlich offen ist.
17. Wickelrolle nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wange (115) der Wickelrolle einen Einfädelschlitz (118) hat, welcher in
den Schlitz (117) des Wickelkerns übergeht.
18. Raffvorhang, Plisseevorhang, Jalousie, Jalousette oder eine andere, mittels Zugschnüren
zu bedienende Fensterdekoration bestehend aus einem Vorhang (110) und einer Anzahl
von Zugschnüren (112), die einendseitig am Vorhang (110) befestigt sind und durch
Führungen (111) zu einer Wickelrolle verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelrolle (100') nach einem der Ansprüche 14 bis 17 ausgestaltet ist.