[0001] Die Erfindung der vorliegenden Zusatzanmeldung betrifft ein Verfahren zum Entlüften
und/oder Absaugen von Rauchgas bei einem Gefahrenfall mit Brand in einem Tunnel, insbesondere
Auto- oder Eisenbahntunnel. Die Erfindung betrifft ferner eine Absauganlage für einen
Tunnel, insbesondere Auto- oder Eisenbahntunnel, mit einem Abluftkanal mit entsprechenden
in den Tunnel mundenden Abluftkanalöffnungen. Außerdem betrifft die Erfindung eine
Verwendung einer Vorrichtung zum Erfassen und Absaugen von Fluiden.Tunnel für Kraftfahrzeuge
erhalten im zusammenrückenden Europa immer größere Bedeutung als Bindeglieder zwischen
Nord und Sud, Ost und West. Auch im städtischen Bereich ist damit zu rechnen, dass
insbesondere zur Reduktion von Lärm und Abgasbelastung oder als beschleunigter Verkehrsweg
in Stadtdurchfahrten mehr und mehr Straßen unterirdisch als Tunnel gebaut bzw. in
einen unterirdischen Tunnel verlegt werden. Durch eine ständig ansteigende Benutzerzahl
mit entsprechend steigendem Verkehrsaufkommen und damit einher gehender erhöhter Gefahr
von Unfällen ist die Sicherheit eines Tunnels im Bezug auf Flucht- und Rettungsmöglichkeiten
bei einem Gefahrenfall mit Brand ein wesentlicher Punkt. Eine zentrale Rolle spielt
hierbei eine Brandlüftungsanlage.
[0002] In dem Artikel "Lüftung und Brandlüftung im Autotunnel" von Manfred Bayerl, erschienen
in "HLH, Beratende Ingenieure", August 1999, Seiten 8 bis 12, wird ein Lüftungssystem
vorgeschlagen, welches reversible Weitwurfventilatoren mit einem Absaugsystem kombiniert.
Das Absaugsystem weist dabei unterschiedliche, verschließbare Absaugöffnungen auf,
welche bei einem Unfall mit Brand bei geeigneter Regelung sehr rasch die Belüftung
des Brandherdes herstellen und möglicherweise Frischluft aus beiden Richtungen heran
bringen.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neuartiges Verfahren und eine neuartige
Vorrichtung der o.g. Art zur Verfügung zu stellen, welche mit einem einfachen Aufbau
im Falle eines Brandes im Tunnel eine verbesserte Rauchgasabsaugung erzielen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmalen gelöst.
[0005] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass innerhalb oder unterhalb eines oberen
Bereiches, insbesondere eines oberen Drittels eines Tunnelquerschnitts eine Strömung,
insbesondere eine Wirbelströmung ausgebildet wird, von der im oberen Bereich des Tunnelquerschnittes
insbesondere radial oder tangential Luft abgesaugt und einem Abluftkanal an einer
Decke des Tunnels zugeführt wird bzw. dass innerhalb oder unterhalb eines Bereiches,
insbesondere eines oberen Drittels eines Tunnelquerschnitts eine parallel zur Tunnellängsachse
und/oder quer verlaufende Erfassungsströmung ausgebildet wird, die eine gleichmäßige
Erfassung über die Länge der Erfassungsströmung gewährleistet, insbesondere eine Wirbelströmung,
aus der radial oder tangential Luft abgesaugt und einem Abluftkanal an einer Decke
des Tunnels zugeführt wird.
[0006] Dies hat den Vorteil, dass auf aktive und effektive Weise sich im Tunnel an einem
Brandherd bildendes Rauchgas schnell und mit großem Volumendurchsatz abgesaugt wird,
bevor sich dieses Rauchgas im Tunnel ausbreiten kann.
[0007] Vorzugsweise Weitergestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.
[0008] Für eine maximale Absaugleistung im Bereich eines Rauchgas abgebenden Brandherdes
werden eine oder mehrere einem Brand im Tunnel nächstliegende Abluftkanalöffnungen
geöffnet und die übrigen geschlossen.
[0009] Eine Begrenzung der Ausbreitung von Rauchgas mit entsprechend verbesserter Absaugmöglichkeit
erzielt man dadurch, dass der Tunnel mittels in Tunnellängsrichtung voneinander beabstandeten
Trennschürzen in einem oberen Drittel bis Viertel des Tunnelquerschnittes vertikal
in einzelne Segmente in Tunnellängsrichtung aufgeteilt wird, wobei jedem Segment wenigstens
eine Abluftkanalöffnungen zugeordnet wird. Hierdurch werden virtuelle Rauchabschnitte
gebildet.
[0010] Die o.g. Aufgabe wird ferner durch eine Absauganlage der o.g. Art mit den in Anspruch
6 gekennzeichneten Merkmalen gelöst.
[0011] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens an oder wenigstens im Bereich
einer Abluftkanalöffnung des Abluftkanals eine Vorrichtung zum Beeinflussen einer
Luftströmung im Bereich der Abluftkanalöffnung und/oder in einem Tunnelbereich unterhalb
der Abluftkanalöffnung angeordnet ist.
[0012] Dies hat den Vorteil, dass durch Herstellen einer gezielt geführten Luftbewegung
im Tunnel bzw. im Bereich eines Rauchgas abgebenden Brandherdes aktiv bereits am Entstehungsort
das Rauchgas abgezogen wird, bevor es sich weiter im Tunnel verteilt.
[0013] Vorzugsweise Weitergestaltungen der Absauganlage sind in den Ansprüchen 7 bis 20
beschrieben.
[0014] Zweckmäßigerweise ist der Abluftkanal an einer Decke des Tunnels angeordnet.
[0015] Eine gleichmäßige Absaugung über alle Absaugöffnungen erzielt man dadurch, dass der
Abluftkanal an der Decke des Tunnels insbesondere achsparallel und mittig zu diesem
oder seitlich versetzt angeordnet ist.
[0016] Zum endgültigen Abführen von Rauchgas weist der Abluftkanal eine Abluftöffnung an
die Umgebung auf.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zum Beeinflussen der
Luftströmung einen eine stabilisierte Drallströmung wenigstens teilweise umschließenden
und diese Drallströmung führenden Mantel, welcher beispielsweise teilzylinderförmig
ausgebildet ist. Hierbei weist der Mantel eine sich in axialer Richtung bezüglich
des Mantels erstreckende Zuströmöffnung und mehrere Absaugöffnungen auf, welche mit
der Abluftkanalöffnung verbunden sind. Die Absaugöffnungen sind beispielsweise tangential
oder radial zur Drallströmung angeordnet.
[0018] Zum Herstellen entsprechender Wirbel- und Drallströmungen innerhalb und/oder unterhalb
des Mantels weist jede Absaugöffnung ein Rohr auf, welches sich in den Mantel hinein
erstreckt.
[0019] Eine Querentrauchung erzielt man durch die Überlagerung der Unterdruckfelder in den
beiden Mantelrohren, die längs der Tunnelwand geführt sind und ggf. durch eine Umströmung
an der Trennschürze, so dass auch in Querrichtung bzgl. des Tunnels Rauch abgesaugt
wird, da diese Wirbelströmung den Rauch direkt und aktiv zum Mantel befördert bevor
sich der Rauch weiter ausbreiten kann.
[0020] Zum Aufteilen des Tunnels in mehrere Segmente, aus denen Rauchgas im wesentlichen
nicht in andere Segmente überströmt, sind mehrere, in Tunnellängsrichtung voneinander
beabstandete Trennschürzen in einem oberen Bereich, insbesondere im oberen Drittel
bis Viertel des Tunnelquerschnittes vorgesehen. Jede der Trennschürzen erstreckt sich
mindestens bis zur Unterkante des Mantelrohres.
[0021] Zweckmäßigerweise ist in dem Abluftkanal eine Vorrichtung zum Herstellen einer Luftsenke
bzw. eines Unterdrucks, insbesondere ein Ventilator, vorgesehen.
[0022] Erfindungsgemäß wird ferner eine Verwendung einer Vorrichtung zum Erfassen und Absaugen
von Fluiden, insbesondere Luft und/oder anderen Gasen, mit einem eine stabilisierte
Drallströmung wenigstens teilweise umschließenden und diese Drallströmung führenden
Mantel, als Absauganlage für Rauchgas in einem Tunnel vorgeschlagen.
[0023] Weiterhin ist vorteilhafterweise vorgesehen, die innerhalb oder unterhalb eines oberen
Bereiches des Tunnelquerschnitts ausgebildete Strömung in der Mitte des Tunnels ausgebildet.
Es hat sich gezeigt, dass durch die direkte Absaugung von Rauchgasen eines Brandherdes
von unten nach oben und die Abführung der Rauchgase direkt über dem Brandherd eine
besonders effektive Entrauchung erfolgen kann.
[0024] Dabei wird die genannte Strömung vorteilhafterweise vertikal unterhalb der Abluftkanalöffnungen
ausgebildet, so dass die Rauchgase auf kürzestem Wege in den Abluftkanal gelangen
und von dort mit einer hohen Volumenleistung entfernt werden können.
[0025] Demnach ist die Vorrichtung zum Beeinflussen einer Luftströmung in der Mitte des
Tunnels angeordnet. Wie bereits erläutert, kann mit einer derartigen Anordnung eine
besonders effiziente Absaugung erzielt werden.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung der Absauganlage ist die genannte Vorrichtung zum Beeinflussen
einer Luftströmung vertikal unterhalb der Abluftkanalöffnung des Abluftkanals angeordnet.
Auf diese Weise können die Rauchgase auf kürzestem Wege nach oben durch die Abluftkanalöffnungen
und von dort in den Abluftkanal befördert werden.
[0027] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Vorrichtung zum Beeinflussen
einer Luftströmung symmetrisch bezüglich der Längsachse des Tunnels aufgebaut. Hierdurch
kann eine im wesentlichen symmetrische Ausbildung der Absaugströmungen im Tunnel erreicht
werden, so dass über die gesamte Breite des Tunnels eine gleichmäßige Entrauchung
erfolgen kann.
[0028] Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen naher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines Tunnels mit einer Absauganlage und
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht eines Tunnels mit einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Absauganlage.
[0029] Die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform einer Absauganlage 100 zum Erfassen und
Absaugen von Fluiden in einem Tunnel 10 umfasst an einer Tunneldecke 12 einen Abluftkanal
11 mit mindestens einer Abluftkanalöffnung 14, welche mit dem Abluftkanal 11 verbunden
ist. Dieser Abluftkanal 11 erstreckt sich beispielsweise unterhalb der Tunneldecke
12 achsparallel zum Tunnel 10, weist mehrere mit dem Tunnel 10 verbundene Abluftkanalöffnungen
14 sowie eine in die Umgebung mündende, nicht dargestellte Abluftöffnung auf. Die
Absauganlage 100 umfasst ferner eine sich bevorzugterweise im oberen Drittel bis Viertel
des Tunnelquerschnittes erstreckende Trennschürze 16, wobei in Längsrichtung des Tunnels
10 beabstandet voneinander mehrere Trennschürzen 16 angeordnet sind, welche diesen
oberen Bereich des Tunnels in mehrere Segmente von beispielsweise jeweils 100 m unterteilen.
Sofern in einem Segment ein Brandherd mit Rauchgasentwicklung entsteht, bleiben die
an die Tunneldecke 12 strömenden Rauchgase zumindest für eine kurze Zeit auf das betroffene
Segment begrenzt, da die Trennwände an der Tunneldecke 12 ein Überströmen in ein benachbartes
Segment des Tunnels 10 im Wesentlichen verhindern, so dass der übrige Tunnel 10 bzw.
die übrigen Segmente des Tunnels 10 als Fluchtwege zunächst frei von Rauchgasen bleiben.
[0030] Unterhalb der Abluftkanalöffnung 14 ist eine Vorrichtung 18 zum Beeinflussen einer
Luftströmung 20 im Bereich der Abluftkanalöffnung und/oder in einem Tunnelbereich
unterhalb der Abluftkanalöffnung vorgesehen, welche einen eine stabilisierte Drallströmung
wenigstens teilweise umschließenden und diese Drallströmung führenden Mantel 22 umfasst.
[0031] Durch einen in dem Abluftkanal erzeugten Unterdruck kommt es zu einer Luftströmung
aus dem Tunnel 10 in den Mantel 22, durch die Absaugöffnungen 24 und über die Abluftkanalöffnung
14 in den Abluftkanal 11. Durch die Anordnung und Ausbildung des Mantels 22 in dieser
Luftströmung stellen sich die gewünschten Wirbelstrome ein. Diese transportieren aktiv
im Tunnel 10 befindliche Schwebestoffe, wie beispielsweise Ruß aus einer Verbrennung
in Brennkraftmaschinen der den Tunnel 10 befahrenden Kraftfahrzeuge oder Staub, zum
Mantel 22, wo diese Schwebestoffe gezielt abgesaugt werden. Dies erzielt eine gezielte
Reinigung der Luft im Tunnel 10 mit geringerem Luftvolumendurchsatz durch die Absauganlage
100.
[0032] Bei Feststellung eines Brandes im Tunnel 10 wird die Absauganlage 100 zu einer Rauchgasabführung,
indem alle Abluftkanalöffnungen 14, außer der oder denjenigen benachbart zum Brandherd,
geschlossen werden. Somit steht eine gesamte Absaugleistung an beispielsweise einer
oder zwei noch geöffneten Abluftkanalöffnungen 14 zum Abfuhren von Rauchgas zur Verfügung,
denn es ist ein Erfahrungswert, dass zur sicheren Rauchgasabführung aus dem Bereich
des Brandherdes etwa die vier- bis fünffache Menge an Luftvolumen abgesaugt werden
muss als an Rauchgasvolumen aus diesem Brandherd entsteht. Das wahlweise Öffnen und
Schließen der Abluftkanalöffnungen 14 ermöglicht dabei, dass nicht die gesamte Anlage
für alle Segmente gleichzeitig auf einen derart hohen Volumendurchsatz ausgelegt sein
muss, sondern dass es genügt, wenn dieser Volumendurchsatz pro Segment bei nur einer
oder zwei offenen Abluftkanalöffnungen 14 erreicht wird. Bei entsprechender Auslegung
des Volumendurchsatzes genügt in der Regel bei einem Brand das Öffnen einer Abluftkanalöffnung
14, welche demjenigen Segment des Tunnels 10 zugeordnet ist, in dem der Brandherd
lokalisiert ist. Sofern sich der Brandherd an einem Übergang von einem Segment zum
nächsten befindet, erfolgt die Rauchgasabsaugung zweckmäßigerweise in beiden aneinander
grenzenden Segmente.
[0033] Oberhalb des Mantelrohres 22 ist ein Leitblech 30 angeordnet, das einen Kanal 32
mit der Tunnelwand 28 mit einem etwa dreieckförmigen Querschnitt bildet und den Rauchgasstrom
zur Absaugöffnung 24 in der Zwischendecke 34 fuhrt.
[0034] In einer bevorzugten Weiterbildung sind, wie in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet,
in den Absaugöffnungen 24 Rohren 36 angeordnet, welche um eine entsprechende Lange
in den Innenbereich 26 des Mantels 22 hineinragen und eine Drallströmung innerhalb
des Mantels 22 erzeugen.
[0035] Figur 2 zeigt im Querschnitt eine weitere Absauganlage gemäß der vorliegenden Erfindung.
Gleiche Teile wie bei der Absauganlage nach Figur 1 sind dabei mit gleichen Bezugsziffern
versehen. Der grundsätzliche Aufbau und die grundsätzliche Funktion dieser Absauganlage
entsprechen Figur 1, so dass sie nicht erneut erläutert werden müssen.
[0036] Der wesentliche Unterschied zur Absauganlage nach Figur 1 besteht darin, dass die
Vorrichtung 18 zum Erzeugen einer Drallströmung in der Mitte des Tunnels 16, das heißt
zentral entlang der Längsachse des Tunnels angeordnet ist. Hierdurch wird das sich
bei einer Absaugung einstellende Strömungsbild verändert. Wie sich in Versuchen gezeigt
hat, wird es hinsichtlich der Effizienz der Absaugung überraschenderweise erheblich
verbessert. Das prinzipielle Strömungsbild ist in der Figur durch Pfeile angedeutet.
Hieraus wird erkennbar, dass die von einer Quelle ausgehenden Abgase auf verhältnismäßig
kurzem und direktem Wege zur der Vorrichtung 18 und von dort zum Abluftkanal 11 gelangen
können.
[0037] Die Vorrichtung 18 besteht im wesentlichen aus zwei symmetrisch bezüglich der Tunnellängsachse
angeordneten zylindrischen Mänteln 22, welche oben offen sind und dort den Eintritt
von Gasen erlauben. Die Mäntel 22 stabilisieren eine Drallströmung in ihrem Innenraum.
Eine solche Strömung ist anhand eines Fotos aus einer Versuchsreihe im Einsatzfeld
von Figur 2 gezeigt.
[0038] Mittig oberhalb der beiden Mäntel 22 befindet sich zentral eine Absaugöffnung 14,
die in den Abluftkanal 11 führt. Über die Abluftkanalöffnung 14 kann Luft tangential
aus der Drallströmung in den Mänteln 22 abgesaugt werden.
[0039] Der Abluftkanal 11 ist ebenfalls mittig entlang der Längsachse des Tunnels 16 angeordnet,
so dass insgesamt kurze Wege der abgesaugten Luft von der Vorrichtung 18 in den Abluftkanal
11 erreicht werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0040]
- 100
- Absauganlage
- 10
- Tunnel
- 11
- Abluftkanal
- 12
- Tunneldecke
- 14
- Abluftkanalöffnung
- 16
- Trennschürze
- 18
- Vorrichtung zum Beeinflussen einer Luftströmung
- 20
- Luftströmung
- 21
- Zuströmöffnung
- 22
- Mantel
- 23
- Mantelunterkante
- 24
- Absaugöffnungen
- 26
- innerer Bereich des Mantels
- 28
- Tunnelwandung
- 30
- Leitblech
- 32
- Kanal
- 34
- Zwischendecke
- 36
- Rohr
1. Verfahren zum Entlüften und/oder Absaugen von Rauchgas bei einem Gefahrenfall mit
Brand in einem Tunnel, insbesondere Auto- oder Eisenbahntunnel,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb oder unterhalb eines oberen Bereiches, insbesondere eines oberen Drittels
eines Tunnelquerschnitts eine parallel zur Tunnellängsachse und/oder quer verlaufende
Erfassungsströmung ausgebildet wird, die eine gleichmäßige Erfassung über die Länge
der Erfassungsströmung gewährleistet, insbesondere eine Wirbelströmung, aus der radial
oder tangential Luft abgesaugt und einem Abluftkanal (11) an einer Decke des Tunnels
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die genannte Strömung in der Mitte des Tunnels (16) ausgebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strömung vertikal unterhalb der Abluftkanalöffnungen (14) ausgebildet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine oder mehrere einem Brand im Tunnel nächstliegende Abluftkanalöffnungen (14)
des Abluftkanals (11) geöffnet und die übrigen geschlossen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Tunnel mittels in Tunnellängsrichtung voneinander beabstandeten Trennschürzen
in einem oberen Drittel bis Viertel des Tunnelquerschnittes vertikal in einzelne Segmente
aufgeteilt wird, wobei jedem Segment wenigstens eine Abluftkanalöffnung (14) des Abluftkanals
(11) zugeordnet wird.
6. Absauganlage (100) für einen Tunnel (10), insbesondere Autotunnel, mit einem Abluftkanal
(11) mit entsprechenden in den Tunnel mündenden Abluftkanalöffnungen (14),
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens an oder wenigstens im Bereich einer Abluftkanalöffnung (14) des Abluftkanals
(11) eine Vorrichtung (18) zum Beeinflussen einer Luftströmung (20, 32) im Bereich
der Abluftkanalöffnung (14)und/oder in einem Tunnelbereich unterhalb der Abluftkanalöffnung
(14) angeordnet ist.
7. Absauganlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die genannte Vorrichtung (18) in der Mitte des Tunnels (16) angeordnet ist.
8. Absauganlage nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (18) vertikal unterhalb der Abluftkanalöffnung (14) des Abluftkanals
(11) angeordnet ist.
9. Absauganlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (18) zum Beeinflussen einer Luftströmung symmetrisch bezüglich
der Längsachse des Tunnels (16) aufgebaut ist.
10. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abluftkanal (11) an einer Decke (12) des Tunnels (10) angeordnet ist.
11. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abluftkanal (11) oberhalb des Tunnels (10) achsparallel und mittig zu diesem
oder seitlich versetzt angeordnet ist.
12. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abluftkanal (11) eine Abluftöffnung an die Umgebung aufweist.
13. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (18) zum Beeinflussen der Luftströmung (20, 32) einen eine stabilisierte
Drallströmung (20) wenigstens teilweise umschließenden und diese Drallströmung (20)
führenden Mantel (22) umfasst.
14. Absauganlage (100) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mantel (22) eine sich in axialer Richtung bezüglich des Mantels (22) erstreckende
Zuströmöffnung (21) und mehrere Absaugöffnungen (24) aufweist, welche mit der Abluftkanalöffnung
(14) verbunden sind.
15. Absauganlage (100) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugöffnungen (24) tangential oder radial zur Drallströmung (20) angeordnet
sind.
16. Absauganlage (100) nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Absaugöffnung (24) ein Rohr (36) aufweist, welches sich in den Mantel (22)
hinein erstreckt.
17. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mantel (22) teilzylinderformig ausgebildet ist.
18. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere, in Tunnellängsrichtung voneinander beabstandete Trennschürzen (16) in
einem oberen Bereich, insbesondere im oberen Drittel bis Viertel des Tunnelquerschnittes
vorgesehen sind, welche den Tunnel (10) vertikal in einzelne Segmente aufteilen.
19. Absauganlage (100) nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennschürze sich mindestens bis zur Unterkante (23) des Mantelrohres (22)
erstreckt.
20. Absauganlage (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Abluftkanal (11) eine Vorrichtung zum Herstellen einer Luftsenke bzw.
eines Unterdrucks, insbesondere ein Ventilator, vorgesehen ist.
21. Verwendung einer Vorrichtung zum Erfassen und Absaugen von Fluiden, insbesondere Luft
und/oder anderen Gasen, mit einem eine stabilisierte Drallströmung wenigstens teilweise
umschließenden und diese Drallströmung führenden Mantel, als Absauganlage für Rauchgas
in einem Tunnel.