[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung einer rotierenden Strömung
in einem Strömungskanal, der einen Rauchgasabzug einer Verbrennungsanlage, insbesondere
einer Müllverbrennungsanlage, umfasst, gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden eingesetzt, um mittels der eingedüsten Medien die
Zusammensetzung des durch den Strömungskanal einer Verbrennungsanlage abtransportierten
Rauchgasgemisches und dessen Temperatur sowie dessen Verweilzeit zu regulieren. Jedoch
sollen Zusammensetzung, Temperatur und Verweilzeit nicht nur reguliert sondern vor
allem auch vergleichmässigt werden. Auf diese Weise kann eine optimale Nachverbrennung
des Rauchgasgemisches gewährleistet und können die angestrebten, geringen Emmisionswerte
eingehalten werden. Hierfür ist eine vollständige Durchmischung des Rauchgasgemisches
notwendig. Durch die Erzeugung von rotierenden Strömungen im Strömungskanal mit Hilfe
von Vorrichtungen mit entsprechenden Düsenanordnungen versucht man diese vollständige
Durchmischung zu erreichen.
[0003] Eine gattungsgemässe Vorrichtung ist beispielsweise aus US-A-5 252 298 bekannt. Die
in einer Ebene angeordneten Düsen sind tangential auf eine in der Mitte des Strömungskanals
gedachte Kreislinie ausgerichtet, so dass im Strömungskanal eine rotierende Strömung
erzeugt wird. Bei einer aus DE-A-19 648 639 bekannten Vorrichtung, wird die Durchsatzmenge
mittels im Strömungskanal einander gegenüber angeordneten Düsen derart gesteuert,
dass wenigstens zwei entgegengesetzt rotierende Strömungen im Strömungskanal entstehen.
Das Problem bei diesen bekannten rotierenden Strömungen besteht darin, dass in der
Mitte der Strömung ein nahezu wirbelfreies Auge entsteht, so dass keine vollständige
Durchmischung und damit keine gleichmässige Zusammensetzung, Temperaturverteilung
und Verweilzeit erhalten wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine wirtschaftliche Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, mit der eine vollständige Durchmischung von Rauchgasgemischen
im Strömungskanal einer Verbrennungsanlage erhalten wird. Diese Aufgabe wird erfüllt
durch eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Anspruches 1.
[0005] Durch die spezielle Anordnung von ersten Düsen gemäss Anspruch 1 in einer Eindüsebene
in wenigstens einem ersten Wandabschnitt pro Wand, der dem wenigstens einen ersten
Wandabschnitt der gegenüberliegenden Wand schräg gegenüberliegt, und durch die Ausrichtung
der ersten Düsen derart in die Eindüsebene, dass der in der Eindüsebene liegende Winkel
zwischen der Wand und einem eingedüsten Strahl wenigstens annähernd 90° beträgt, wird
zum einen eine rotierende Strömung im Strömungskanal erzeugt und zum anderen eine
sehr gute Durchmischung des Rauchgasgemisches erreicht. Mit

schräg gegenüberliegend" ist dabei gemeint, dass sich die ersten Wandabschnitte zur
Verwirbelung des strömenden Materials in der Projektion etwa in Richtung des durch
die ersten Düsen einströmenden Strahls nicht oder nur teilweise seitlich überlappen.
Insbesondere bei einer Verteilung erster Düsen auf ersten Wandabschnitten mit einer
Länge l von 50% und mehr wird sichergestellt, dass Strahlen eingedüster Medien bis
ins Zentrum des Strömungskanals gelangen. Indem die Summe L der Längen der ersten
Wandabschnitte einer Wand von wenigstens annähernd 40% bis hin zu 80% der gesamten
Wandbreite b beträgt, d.h. indem sich die ersten Düsen nur über einen Teilbereich
der Breite b der Wand erstrecken, werden Material- und Montagekosten für die Düsen
gespart, wobei die Effizienz der Durchmischung gewahrt ist.
[0006] In einer speziellen Ausführungsform sind in der Eindüsebene zusätzlich zu den ersten
Düsen in einem zweiten Wandabschnitt in einem Winkel β gegenüber den ersten Düsen
und schräg gegen das Zentrum des Strömungskanals ausgerichtete, zweite Düsen vorgesehen,
was die Durchmischung weiter verbessert.
[0007] Vorzugsweise sind je Wand mehrere erste und besonders bevorzugt auch mehrere zweite
Wandabschnitte mit ersten bzw. zweiten Düsen vorgesehen, so dass Wirbelbereiche mit
gegenläufig rotierenden Wirbeln erzeugt werden, was die Durchmischung noch weiter
verbessert.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, die zweiten Düsen in einem Winkel α gegenüber der Eindüsebene
mit einer Eindüskomponente in Richtung stromabwärts auszurichten. Dabei kann jede
der zweiten Düsen mit einer Eindüskomponente einen anderen Winkel α gegenüber der
Eindüsebene aufweisen oder aber alle zweiten Düsen düsen mit einer Eindüskomponente
in die selbe um den Winkel α gegenüber der Eindüsebene verkippte Ebene in den Strömungskanal
ein. Auf diese Weise sind die Strahlen dieser Düsen so einstellbar, dass sie schraubenförmig
ineianderfliessen.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind an allen vier den Strömungskanal
begrenzenden Wänden erste Düsen in einem ersten Wandabschnitt angeordnet. Dabei liegen
die ersten Wandabschnitte in Umfangsrichtung entgegen der rotierenden Strömung jeweils
am Beginn einer Wand, so dass sie vom ersten Wandabschnitt der benachbarten Wand beabstandet
sind und einander nicht berühren. Durch diese Verteilung der ersten Wandabschnitte
und ihre Länge von mehr als 0,5b lässt sich eine sehr gute rotierende Strömung erzeugen
und durch das Eindüsen von allen vier Seiten bis in das Zentrum des Strömungskanals
eine optimale Durchmischung des Rauchgasgemisches erreichen.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, die Düsen aller vier Wände in einer Eindüsebene anzuordnen.
Die Düsen können aber auch in zwei parallelen in Strömungsrichtung voneinander beabstandeten
Eindüsebenen angeordnet sein, wobei einander gegenüberliegende Düsen in einer Ebene
angeordnet sind.
[0011] Idealerweise sind einander punktsymmetrisch gegenüberliegende Wandabschnitte gleich
lang.
[0012] Mit Vorteil werden frische Sekundärluft und/oder rezirkuliertes Rauchgas eingedüst.
Wenn frische Sekundärluft und rezirkuliertes Rauchgas eingedüst werden, sind vorzugsweise
Ringspaltdüsen vorgesehen. Dabei besteht der Kernstrahl der Ringspaltdüsen aus rezirkuliertem
Rauchgas und der Ringstrahl aus frischer Sekundärluft.
[0013] Besonders vorteilhaft ist ein Steuerungssystem, mit dessen Hilfe die Durchsatzmenge
der zu verdüsenden Medien zumindest für an einander gegenüberliegenden Wänden angeordneten
Düsen unabhängig voneinander steuerbar ist.
[0014] Wird wenigstens eine Eindüsebene im Bereich einer im Übergangsbereich zwischen einer
Brennkammer und dem Rauchgasabzug gelegenen Flammdecke der Verbrennungsanlage angeordnet,
so wird durch das Eindüsen der zu verdüsenden Medien neben der Durchmischung und Regulierung
des Rauchgasgemisches ein Kühlen der einer sehr hohen thermischen Belastung ausgesetzten
Flammdecke erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind Gegenstand weiterer
abhängiger Ansprüche.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einiger ausgewählter Beispiele, näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 6 zeigen rein schematisch:
- Fig. 1a, b
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung mit an zwei einander
gegenüberliegenden Wänden eines rechteckigen Strömungskanals angeordneten ersten Düsen
und zweiten Düsen, wobei Fig. 1a den Schnitt längs des Strömungskanals und Fig. 1b
einen Schnitt quer zum Strömungskanal zeigt;
- Fig. 2a, b, c
- eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung mit einer Anordnung der Düsen analog derjenigen
aus den Fig. 1a und 1b, wobei jedoch an den anderen zwei Wänden des rechteckigen Strömungskanals
ebenfalls Düsen angeordnet sind und zwar in einer zweiten, zur ersten Eindüsebene
in Strömungsrichtung beabstandeten, parallelen Eindüsebene und die Darstellung in
Fig. 2a analog zu der aus Fig. 1a und die Darstellungen in den Fig. 2b und 2c analog
derjenigen aus 1b sind.;
- Fig. 3a, b
- eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung mit ersten Düsen an allen vier Wänden
des rechteckigen Strömungskanals in einer Eindüsebene mit Darstellung analog den Fig.
1a und 1b;
- Fig. 4a, b,
- eine vierte Ausführungsform der Vorrichtung mit ersten Düsen an allen vier Wänden
des rechteckigen Strömungskanals, wobei die Düsen in zwei voneinander in Strömungsrichtung
beabstandete, parallelen Eindüsebenen verteilt sind und zwar jeweils einander gegenüberliegende
erste Düsen in einer Eindüsebene und mit Darstellung analog den Fig. 1a und 1b;
- Fig. 5
- ein Beispiel für eine Ringspaltdüse;
- Fig. 6
- ein Steuerungssystem für die getrennte Steuerung der Durchsatzmenge für an verschiedenen
Wänden angeordnete Düsen;
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zur Erzeugung von wenigstens zwei gegenläufig
rotierenden Wirbeln.
[0016] In den Fig. 1a bis 4a sind von einer Müllverbrennungsanlage jeweils ein Abschnitt
eines Rauchgasabzuges 10 sowie eine Brennkammer 12 und ein Übergangsbereich 20 zwischen
Brennkammer 12 und Rauchgasabzug 10 mit einer Flammdecke 14 im Schnitt längs des Rauchgasabzuges
10 dargestellt. Für den Abzug von bei der Verbrennung entstehenden Rauchgasgemischen
ist ein rechteckiger Strömungskanal 18 vorgesehen, der den Übergangsbereich 20 von
der Brennkammer 12 zum Rauchgasabzug 10 und den Rauchgasabzug 10 umfasst. Die prinzipielle
Strömungsrichtung des Rauchgasgemisches ist durch einen Pfeil 16 gekennzeichnet. In
den Fig. 1b bis 4b sind jeweils Schnitte quer zum Strömungskanal 18 im Bereich einer
Eindüsebene 22 gezeigt, in welcher Düsen 24 zum eindüsen verdüsbarer Medien angeordnet
sind. Die Düsen 24 und ihre Ausrichtung sind in allen Darstellungen durch Pfeile dargestellt.
Die Müllflussrichtung ist durch einen Pfeil 9 gekennzeichnet.
[0017] Alle in den Fig. 1a bis 4b gezeigten Ausführungsformen weisen an wenigstens zwei
einander gegenüberliegen Wänden 26 erste Wandabschnitte 28 mit einer Länge l
1 von wenigstens annähernd 40% bis 80% der Wandbreite b einer Wand 26 auf. Die ersten
Wandabschnitte 28 liegen mit der Mittellängsachse 32 des Strömungskanals 18 als geometrischer
Symmetrieachse einander jeweils punktsymmetrisch gegenüber und werden auf einer Seite
durch die benachbarte Wand 26 begrenzt. In den ersten, einander punktsymmetrisch gegenüberliegenden
Wandabschnitten 28 sind in einer Reihe erste Düsen 24a in einer Eindüsebene 22 angeordnet.
Die ersten Düsen 24a sind in die Eindüsebene 22 ausgerichtet, so dass sie in diese
eindüsen, wobei der in der Eindüsebene liegende Winkel γ zwischen eingedüstem Strahl
30 und Wand 26 etwa 90° beträgt. Diese Anordnung von Düsen 24 ermöglicht eine gute
Durchmischung des im Strömungskanal 18 zur Rotation angeregten und in Richtung 16
strömenden Rauchgasgemisches.
[0018] Die Eindüsebene 22 liegt in allen Beispielen im Bereich der Flammdecke 14, welche
im Übergangsbereich 20 zwischen Rauchgasabzug 10 und Brennkammer 12 angeordnet ist.
Die Flammdecke 14 ist entweder selbst von Düsen 24 durchsetzt, wie dies in allen vier
Beispielen gezeigt ist, und/oder sie wird über Düsen 24a', 24b'', welche in Wänden
(26) seitlich unterhalb der Flammdecke (14) angeordnet sind, mit verdüsbaren Medien

unterspült", wie dies in den Fig. 2 bis 4 gezeigt ist. Auf diese Weise ist die Flammdecke
14 durch die eingedüsten Medien kühlbar.
[0019] In den Fig. 1a und 1b ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der an zwei einander
gegenüberliegenden Wänden 26 erste Wandabschnitte 28 mit einer Länge l
1 von etwa 40% bis 50% der Wandbreite b vorgesehen sind. In einem zweiten Wandabschnitt
34 mit Länge l
2 liegen, die Reihe der ersten Düsen 24a im ersten Wandabschnitt 28 ergänzend, zweite
Düsen 24b, die mit einem Winkel β bezüglich der ersten Düsen 24a schräg gegen das
durch die Mittellängsachse 32 repräsentierte Zentrum des Strömungskanals 18 ausgerichtet
sind. Der Winkel β beträgt in diesem Beispiel etwa 25°, er kann aber zwischen 20°
und 50° betragen. Die Längen l
1 und l
2 der beiden Wandabschnitte 28, 34 ergänzen sich in diesem Beispiel zur gesamten Wandbreite
b, was jedoch nicht zwingend so sein muss. Gegenüber der Eindüsebene 22 sind die zweiten
Düsen 24b in eine gemeinsame Ebene 36 ausgerichtet, die um den Winkel α gegenüber
der Eindüsebene 22 verkippt ist. Der Winkel α liegt in diesem Beispiel bei etwa 10°,
kann aber variieren und zwischen 5° und 15° betragen. Die zweiten Düsen 24b sind so
ausgerichtet, dass die durch sie erzeugten Strahlen 30 schraubenförmig ineinanderfliessen.
Anstelle in eine gemeinsame Ebene 36 können die zweiten Düsen 24b auch mit individuellen
Winkeln α gegenüber der Eindüsebene 22 verkippt ausgerichtet sein.
[0020] In den Fig. 2a bis 2c ist eine Ausführungsform dargestellt, in der an allen vier
Wänden 26 des Strömungskanals 18 erste Düsen 24a in einem ersten Wandabschnitt 28
und zweite Düsen 24b in einem zweiten Wandabschnitt 34 analog zu der in den Fig. 1a
und 1b dargestellten Ausführungsform angeordnet sind. Die ersten Wandabschnitte 28
sind dabei in Umfangsrichtung entgegen der rotierenden Strömung jeweils am Beginn
einer Wand 26 angeordnet. Die Düsen 24a, 24b bzw. 24a', 24a'', 24b', 24b'' sind in
zwei parallelen, in Strömungsrichtung voneinander beabstandeten Eindüsebenen 22 bzw.
22* angeordnet, wobei Düsen 24 an einander gegenüberliegenden Wänden 26 in einer gemeinsamen
Eindüsebene 22, 22* angeordnet sind. Der Abstand d zwischen den Eindüsebenen 22, 22*
kann zwischen 0.4m und 3m betragen.
[0021] In dem in Fig. 3a, 3b gezeigten Beispiel sind in einer einzigen Eindüsebene 22 an
allen vier Wänden 26 des Strömungskanals 18 erste Wandabschnitte 28 mit ersten Düsen
24a angeordnet. Die Länge l
1 der ersten Wandabschnitte 28 liegt deutlich über 0.5b, vorzugsweise bei 0.55b bis
0.75b. Der auf die gesamte Wandbreite b verbleibende Rest jeder Wand 26 ist frei von
Düsen 24. Durch diese Anordnung und Ausrichtung der ersten Düsen 24a ist es möglich
Strahlen 30 bis in das Zentrum der erzeugten rotierenden Strömung zu düsen, so dass
eine vollständige Durchmischung des Rauchgasgemisches stattfindet.
[0022] Je nach Ausbildung des Strömungskanals 18 und der Ausgestaltung der Wände 26 kann
es nötig sein, sei es für eine Optimierung der Strömung oder auch weil die vier Wände
26 nicht in einer einzigen Ebene mit Düsen 24a ausgerüstet werden können, die Düsen
24a statt in einer einzigen Eindüsebene 22 (vgl. Fig. 3a, 3b) in zwei zueinander parallelen
Eindüsebenen 22 und 22* anzuordnen, wie dies in den Fig. 4a, 4b gezeigt ist.
[0023] Alle Düsen sind so ausgelegt, dass einzudüsende Medien mit einem Druck von 500Pa
bis 5000Pa eingedüst werden können.
[0024] In Fig. 5 ist eine Ringspaltdüse 24* dargestellt, wie sie beispielsweise zum Eindüsen
von frischer Sekundärluft und rezirkuliertem Rauchgas vorgesehen ist. Gezeigt ist
eine erste Zuleitung 40 für die Zuführung eines ersten Mediums, in diesem Fall rezirkuliertes
Rauchgas, in einen als Kerndüse 42 ausgebildeten und einen Kernstrahl produzierenden
Düsenteil und eine zweite Zuleitung 44 für die Zuführung eines zweiten Mediums, in
diesem Fall frische Sekundärluft, in einen als Ringspalt 46 ausgebildeten und einen
Ringstrahl produzierenden Düsenteil.
[0025] Über ein Steuerungssystem 48, wie es in Fig. 6 für Ringspaltdüsen 24* dargestellt
ist, kann den unterschiedlichen Bedingungen, wie sie auf verschiedenen Seiten des
Strömungskanals 18 herrschen können, besser Rechnung getragen werden. Die Durchsatzmengen
der einzudüsenden Medien sind über das Steuerungssystem 48 und die Ventile 54 im gezeigten
Beispiel für die bezüglich des Müllflusses 9 flussaufwärts liegende Hälfte 52 und
die flussabwärts liegende Hälfte 50 des Strömungskanals 18 unabhängig voneinander
steuerbar. Denkbar wäre auch eine getrennte Steuerung der Durchsatzmengen für die
Düsen 24 an allen vier Wänden 26.
[0026] Zur Regulierung der Temperatur, des O
2-Gehaltes sowie zur Erlangung einer möglichst hohen minimalen Verweilzeit des durch
den Strömungskanal strömenden Rauchgasgemisches sind vorzugsweise Düsen 24 für Sekundärluft
und Düsen 24 für rezirkuliertes Rauchgas vorgesehen. Diese Düsen 24 können entweder
gemischt in einer Reihe nebeneinander angeordnet sein oder auch in zwei Reihen übereinander,
so dass sich für jede Düsensorte 24 eine eigene Eindüsebene 22 ergibt. Sind Ringspaltdüsen
24* vorgesehen, so besteht der Kernstrahl aus Rauchgas und der Ringstrahl aus Sekundärluft,
wie für Fig. 5 beschrieben.
[0027] Die hier gezeigten Ausführungsformen geben die Erfindung nicht abschliessend wieder.
So ist es zum Beispiel möglich die Vorrichtung auch in Verbrennungsanlagen und Müllverbrennungsanlagen
einzusetzen, bei denen der Übergangsbereich 20 zwischen Brennkammer 12 und Rauchgasabzug
10 durch eine Einschnürung gekennzeichnet ist. Auch können weitere Eindüsebenen 22
tiefer in der Brennkammer 12 oder weiter oben im Rauchgasabzug 10 vorgesehen sein.
Statt bzw. zusätzlich zu Rauchgas und Sekundärluft können auch andere Medien wie Wasserdampf
Aktivkohle, Herdofenkoks (HOK), Abfall z. B. im Rahmen einer Reststoffrückführung,
Brennstoffe u.a.m. eingedüst werden. Auch um eine reduzierende Atmosphäre zu erhalten,
kann die Vorrichtung eingesetzt werden. In gleichem Drehsinn wie die ersten Düsen
24a können Brenner 2m bis 3m oberhalb der Eindüsebene 22 an zwei einander gegenüberliegenden
Wänden 26 angeordnet sein.
[0028] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei
der zwei gegenläufig rotierende Wirbel 60', 61' erzeugt werden. Die Vorrichtung geht
durch Spiegelung an der unteren Wand 26 aus der in Fig. 2b gezeigten Vorrichtung hervor,
d.h. die dort gezeigten ersten und zweiten Düsen sind verdoppelt. Die Wände 26 der
Vorrichtung weisen jeweils zwei erste Wandabschnitte 28a1 und 28a2 bzw. 28b1 und 28b2
mit ersten Düsen 24a auf. Die ersten Düsen 24a der ersten Wandabschnitte 28a2, 28b2
in der unteren Hälfte des Querschnitts sind einander schräg gegenüber angeordnet und
erzeugen einen sich im Uhrzeigersinn drehenden ersten Wirbel 61'. Dieses wird durch
die zweiten Düsen 24b der zweiten Wandbereiche 34a2, 34b2 verstärkt. Die zweiten Düsen
24b strahlen in eine Richtung, die um +/-β gegenüber der Strahlrichtung der ersten
Düsen versetzt ist. Diese zweiten Wandbereiche 34a2, 34b2 liegen ebenfalls einander
schräg gegenüber. Die Wandbereiche in der unteren Hälfte des dargestellten Querschnitts
definieren einen ersten Wirbelbereich 61. Ein zweiter Wirbelbereich 60 ist durch die
ersten und zweiten Wandabschnitte 28a1, 28b1, 34a1, 34b1 im oberen Teil der Figur
7 definiert. Der dortige zweite Wirbel 60' dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn.
Die ersten Wandabschnitte 28a1, 28a2, 28b1, 28b2 haben jeweils eine Länge l
1. Pro Wand 26 ergibt sich eine Gesamtlänge

von etwa 0.5b. Die einander schräg gegenüberliegenden ersten Wandabschnitte 28a1
und 28b1 (zweiter Wirbel 60') bzw. 28a2 und 28b2 (zweiter Wirbel 61') legen die Drehrichtung
des Wirbels 60', 61' fest. Die zweiten Düsen 24b strahlen dann so ein, dass sie die
Rotation verstärken, d.h. tangential in Drehrichtung an einen gedachten Kreis um das
Zentrum des Wirbels 60' bzw. 61'.
1. Vorrichtung zur Erzeugung einer rotierenden Strömung in einem rechteckigen Strömungskanal
(18), der einen Rauchgasabzug (10) einer Verbrennungsanlage, insbesondere einer Müllverbrennungsanlage,
umfasst, mit mehreren in einer Eindüsebene (22) an zwei einander gegenüberliegenden,
den Strömungskanal (18) begrenzenden Wänden (26) mit Wandbreite b angeordneten Düsen
(24) für verdüsbare Medien, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (18) einen
Übergangsbereich (20) von einer Brennkammer (12) der Verbrennungsanlage zum Rauchgasabzug
(10) umfasst und dass jeweils in wenigstens einem ersten Wandabschnitt (28, 28a1,
28a2, 28b1, 28b2) der beiden einander gegenüberliegenden Wände (26) erste Düsen (24a)
in einer Reihe derart ausgerichtet sind, dass sie in die Eindüsebene (22) eindüsen
und der in der Eindüsebene (22) liegende Winkel γ zwischen der Wand (26) und einem
eingedüsten Strahl (30) wenigstens annähernd 90° beträgt, wobei die Summe L der Längen
l der ersten Wandabschnitte (28, 28a1, 28a2, 28b1, 28b2) wenigstens annähernd 0.4b
< L < 0.8b beträgt und der wenigstens eine erste Wandabschnitt (28, 28a1, 28a2) der
einen Wand dem wenigstens einen ersten Wandabschnitt (28, 28b1, 28b2) der gegenüberliegenden
Wand schräg gegenüberliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden Wände
jeweils einen ersten Wandabschnitt (28) aufweisen, die mit der Mittellängsachse (32)
des Strömungskanals (18) als Symmetrieachse einander punktsymmetrisch gegenüberliegen
und auf einer Seite durch die benachbarte Wand (26) begrenzt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils in der Eindüsebene
(22) in wenigstens einem zweiten Wandabschnitt (34, 34a1, 34a2, 34b1, 34b2) der beiden
gegenüberliegenden Wände (26) zweite Düsen (24b) angeordnet sind, wobei für den in
der Eindüsebene liegenden Winkel β zwischen den von den ersten und den zweiten Düsen
(24a, 24b) eingedüsten Strahlen gilt, dass |β|> 0° ist, vorzugsweise 20°<|β|<50°,
und vorzugsweise der wenigstens eine zweite Wandabschnitt (34, 34a1, 34a2, 34b1, 34b2)
der einen Wand dem wenigstens einen zweiten Wandabschnitt (34, 34a1, 34a2, 34b1, 34b2)
der gegenüberliegenden Wand schräg gegenüberliegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung von einem
rotierenden Wirbel jede der beiden gegenüberliegenden Wände einen ersten (28) und
einen zweiten Wandabschnitt (34) aufweist und die ersten und die zweiten Wandabschnitte
mit der Mittellängsachse (32) des Strömungskanals (18) als Symmetrieachse einander
jeweils punktsymmetrisch gegenüberliegen und auf einer Seite durch die benachbarte
Wand (26') begrenzt werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung
von wenigstens zwei gegenläufig rotierenden Wirbeln jede der beiden gegenüberliegenden
Wände wenigstens zwei erste Wandabschnitte (28, 28a1, 28a2, 28b1, 28b2) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden gegenüberliegenden
Wände zusätzlich zwei zweite Wandabschnitte aufweist, wobei jeweils ein erster (28a1,
28a2) und ein zweiter (34a1, 34a2) Wandabschnitt der einen Wand mit den direkt gegenüberliegenden
zweiten (34b1, 34b2) bzw. ersten (28b1, 28b2) Wandabschnitten der gegenüberliegenden
Wand einen Wirbelbereich (60, 61) bilden und wobei die von den zweiten Düsen (24b)
eingedüsten Strahlen in einem ersten Wirbelbereich (61) um +|β| und in einem zweiten
Wirbelbereich (60) um -|β| gegen die von den ersten Düsen (24a) eingedüsten Strahlen
geneigt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten
Düsen (24b) des zweiten Wandabschnittes (34) mit einer Eindüskomponente in einem Winkel
α, der vorzugsweise zwischen 5° und 15° liegt, bezüglich der Eindüsebene (22) und
vorzugsweise in eine gemeinsamen Ebene (36) in Richtung der Strömung im Strömungskanal
(18) ausgerichtet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
alle vier Wände (26) des Strömungskanals (18) einen ersten Wandabschnitt (28) mit
ersten Düsen (24a) aufweisen, wobei die ersten Wandabschnitte (28) in Umfangsrichtung
entgegen der rotierenden Strömung jeweils am Beginn einer Wand (26) und vom ersten
Wandabschnitt (28) der benachbarten Wand (26) beabstandet angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (24) aller vier
Wände (26) in derselben Eindüsebene (22) liegen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (24) in zwei parallelen,
in Strömungsrichtung voneinander beabstandeten Eindüsebenen (22, 22*) angeordnet sind,
wobei einander gegenüberliegende Düsen in der selben Eindüsebene (22, 22*) liegen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass einander
schräg bzw. punktsymmetrisch gegenüberliegende Wandabschnitte (28, 34) annähernd die
gleiche Länge 1 aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Speisedruck mit dem die verdüsbaren Medien in die Düsen gelangen zwischen 500Pa
und 5000Pa liegt und dass mittels eines Steuerungssystems (48) die Durchsatzmenge
für an verschiedenen Wänden (26) angeordnete Düsen (24) vorzugsweise unabhängig voneinander
steuerbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
als Düsen (24) Ringspaltdüsen (24*) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Düsen (24) zum Verdüsen von Sekundärluft und rezirkuliertem Rauchgas vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernstrahl der
Ringspaltdüsen aus rezirkuliertem Rauchgas und der Ringstrahl aus Sekundärluft besteht.
16. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Eindüsebene (22) im Bereich einer im Übergangsbereich (20) angeordneten
Flammdecke (14) liegt, so dass die Flammdecke (14) entweder von Düsen (24, 38) durchsetzt
ist und/oder die Düsen (24, 38) in Wänden (26) seitlich unterhalb der Flammdecke (14)
so angeordnet sind, dass sie die Flammdecke (14) eindüsend kühlen.