[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Verbinder mit einem ersten Verbinderteil,
einem Rastring, der an dem ersten Verbinderteil vorgesehen ist und wenigstens ein
Rastelement aufweist, einem Verriegelungsring, der relativ zu dem Rastring von einer
Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist, und einem zweiten
Verbinderteil, das mit dem Rastelement des Rastrings in einen Rasteingriff bringbar
ist, wobei der Verriegelungsring in der Verriegelungsstellung das Rastelement in dem
Rasteingriff mit dem zweiten Verbinderteil hält, und wobei das zweite Verbinderteil
lediglich dann von dem ersten Verbinderteil lösbar ist, wenn der Verriegelungsring
sich in der Entriegelungsstellung befindet.
[0002] Ein derartiger Verbinder ermöglicht eine elektrische Verbindung zwischen zueinander
komplementären elektrischen Kontaktelementen, die an den beiden Verbinderteilen vorgesehen
sind. Über den Rastring kann eine Rastverbindung zwischen den beiden Verbinderteilen
hergestellt werden. Der Verriegelungsring vermag diese Rastverbindung gegen ein unbeabsichtigtes
Lösen zu sperren. Um das an dem ersten Verbinderteil verrastete zweite Verbinderteil
kontrolliert loslösen zu können, muß der Verriegelungsring entgegen der Vorspannung
von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegt werden, um dadurch
das Rastelement des Rastrings freizugeben.
[0003] Insbesondere in Fällen, in denen der elektrische Verbinder an schwer zugänglichen
Stellen vorgesehen ist, ermöglicht das erläuterte Zusammenwirken des Rastrings und
des Verriegelungsrings mit den beiden Verbinderteilen ein sicheres und kontrolliertes
Herstellen und Lösen der elektrischen Verbindung. Allerdings erfordern bekannte Verbinder
zum Herstellen und Lösen der Verbindung einen unerwünschten Kraftaufwand.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen elektrischen Verbinder mit zwei Verbinderteilen
zu schaffen, der ein kontrolliertes und einfaches Verbinden und Lösen der beiden Verbinderteile
miteinander bzw. voneinander ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird für einen elektrischen Verbinder der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Verriegelungsring, wenn er in seine Entriegelungsstellung bewegt ist,
das Rastelement des Rastrings in einer Freigabestellung hält, in der das Rastelement
außer Eingriff mit dem zweiten Verbinderteil steht.
[0006] Wenn also bei dem erfindungsgemäßen Verbinder zum kontrollierten Lösen des zweiten
Verbinderteils vom ersten Verbinderteil der Verriegelungsring in die Entriegelungsstellung
gebracht wird, wird das Rastelement nicht nur für ein Lösen seiner Rastverbindung
mit dem zweiten Verbinderteil passiv freigegeben, sondern wird aktiv aus dem Rasteingriff
mit dem zweiten Verbinderteil in die Freigabestellung zurückgeschoben oder gezogen
und dort gehalten. Mit anderen Worten wird die Rastverbindung zwischen Rastelement
und zweitem Verbinderteil bereits mit der Bewegung des Verriegelungsrings in seine
Entriegelungsstellung aktiv gelöst.
[0007] Somit kann in der Entriegelungsstellung des Verriegelungsrings das zweite Verbinderteil
ohne einen zusätzlichen Kraftaufwand, der durch einen Rasteingriff des Rastelements
mit dem zweiten Verbinderteil bedingt ist, von dem ersten Verbinderteil gelöst werden.
Dieses Lösen wird allenfalls von einer Reibung zwischen jeweiligen Gehäuseflächen
oder jeweiligen elektrischen Kontaktelementen der beiden Verbinderteile erschwert.
[0008] Demgegenüber muß zum Lösen des zweiten Verbinderteils bei dem bekannten elektrischen
Verbinder trotz entriegelten Verriegelungsrings noch die Rastverbindung zwischen dem
Rastelement und dem zweiten Verbinderteil überwunden werden, was insbesondere bei
Anordnung des Verbinders an einer schwer zugänglichen Stelle einen unerwünschten zusätzlichen
Kraftaufwand in einer ergonomisch oft ungünstigen Zugrichtung erfordert.
[0009] Ungeachtet des gelösten Rasteingriffs des Rastelements mit dem zweiten Verbinderteil
bei entriegeltem Verriegelungsring ermöglicht der erfindungsgemäße Verbinder weiterhin
ein kontrolliertes und sicheres Herstellen der Verbindung zwischen den beiden Verbinderteilen.
Das zweite Verbinderteil kann nämlich mit dem ersten Verbinderteil auch dann verbunden
werden, wenn der Verriegelungsring sich aufgrund der Vorspannung in der Verriegelungsstellung
befindet. In diesem Fall ist sofort nach Herstellung der Verbindung zwischen den beiden
Verbinderteilen sichergestellt, daß die Verbindung nicht unbeabsichtigt gelöst wird.
[0010] Alternativ hierzu ermöglicht es die Erfindung, die beiden Verbinderteile mit geringerem
Kraftaufwand miteinander zu verbinden, als dies für bekannte elektrische Verbinder
der Fall ist. Für die Befestigung des zweiten Verbinderteils an dem ersten Verbinderteil
kann nämlich der Verriegelungsring bewußt in die Entriegelungsstellung gebracht werden,
um dadurch einen vorzeitigen Rasteingriff des Rastrings mit dem zweiten Verbinderteil
zu verhindern. Das Herstellen der Rastverbindung zwischen dem Rastring und dem zweiten
Verbinderteil und das Sichern dieser Rastverbindung erfolgt also erst, nachdem das
zweite Verbinderteil ohne erhöhten Kraftaufwand bereits mit dem ersten Verbinderteil
verbunden worden ist, beispielsweise in dieses eingesteckt worden ist.
[0011] Selbstverständlich können an dem Rastring mehrere Rastelemente in geeigneten Abständen
vorgesehen sein, insbesondere in einer einander paarweise gegenüberstehenden oder
einer symmetrischen Anordnung.
[0012] Außerdem sind die Bezeichnungen "Rastring" und "Verriegelungsring" nicht dahingehend
auszulegen, daß die Erfindung auf einen elektrischen Verbinder beschränkt ist, dessen
Bestandteile im Querschnitt rund sein müssen. Stattdessen können das erste Verbinderteil,
das zweite Verbinderteil, der Rastring und der Verriegelungsring einen beliebigen,
beispielsweise einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Verriegelungsring wenigsten ein Zwangssteuerungselement,
beispielsweise in Form einer schrägen Kante oder Fläche, vorgesehen, das bei Bewegung
des Verriegelungsrings von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
die Rastelemente des Rastrings zu einem Lösen ihrer jeweiligen Rastverbindung mit
dem zweiten Verbinderteil veranlaßt. Vorzugsweise entspricht die Anzahl dieser Zwangssteuerungselemente
der Anzahl der Rastelemente des Rastrings, wobei jedem Rastelement ein oder zwei Zwangssteuerungselemente
zugeordnet sind.
[0014] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Rastelemente des Rastrings jeweils einen rückfedernd
verschwenkbaren Rastbügel, Rastarm und/oder einen rückfedernd verdrehbaren Rastkopf
aufweisen.
[0015] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft
erläutert. In diesen zeigen:
- Fig. 1
- einen Mittenquerschnitt durch Teile eines erfindungsgemäßen elektrischen Verbinders,
wobei der Verriegelungsring sich in der Verriegelungsstellung befindet,
- Fig. 2
- Teile des Verbinders gemäß Fig. 1, wobei der Verriegelungsring in die Entriegelungsstellung
bewegt wird,
- Fig. 3
- Teile des Verbinders gemäß Fig. 1, wobei der Verriegelungsring sich in der Entriegelungsstellung
befindet,
- Fig. 4
- Teile des Verbinders gemäß Fig. 1, wobei das zweite Verbinderteil aus dem Rastring
herausgezogen ist,
- Fig. 5
- eine Perspektivansicht von Teilen des Verbinders gemäß Fig. 1, wobei der Verriegelungsring
sich in der Verriegelungsstellung befindet, und
- Fig. 6
- eine Perspektivansicht von Teilen des Verbinders gemäß Fig. 1, wobei der Verriegelungsring
in die Entriegelungsstellung bewegt wird.
[0017] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besitzt der in den Figuren dargestellte elektrische Verbinder
ein als das erste Verbinderteil dienendes Grundgehäuse 11, einen Verriegelungsring
13, einen Rastring 15 und eine als das zweite Verbinderteil dienende Steckhülse 17,
die einander jeweils hülsenförmig von außen nach innen umgeben und die jeweils aus
Kunststoff gefertigt sind. Außerdem ist in Fig. 1 eine Einsteckrichtung 19 gezeigt,
auf die im folgenden Bezug genommen wird.
[0018] Das Grundgehäuse 11 und die Steckhülse 17 besitzen jeweils einen zentralen Kontaktbereich
21 bzw. 23, der zur Aufnahme von zueinander komplementär ausgebildeten Kontaktelementen
vorgesehen ist.
[0019] Die Steckhülse 17 besitzt an ihrem Außenumfang einen Raststeg 25, der an seiner in
Einsteckrichtung 19 weisenden Unterseite angefast ist.
[0020] Der Rastring 15 weist entlang seines Umfangs drei rückfedernd verschwenkbare Rastbügel
27 auf, die in entspanntem Zustand schräg nach außen geneigt sind und die über die
Schenkel einer U-Form an dem Rastring 15 angeformt sind (vgl. Fig. 4). Entlang der
Basis der U-Form der Rastbügel 27 ist jeweils ein rückfedernd verdrehbarer Rastkopf
29 angeformt. Die der Einsteckrichtung 19 entgegengerichtete Oberseite der Rastköpfe
29 ist jeweils angefast. Jeder Rastbügel 27 bildet gemeinsam mit dem daran angeformten
Rastkopf 29 ein Rastelement des Rastrings 15.
[0021] Der Rastring 15 besitzt ferner entlang seines Außenumfangs drei Einhaknasen 31, die
jeweils an einem an der Innenseite des Grundgehäuses 11 ausgebildeten Rastringanschlag
33 anliegen.
[0022] Der Verriegelungsring 13 besitzt im Bereich jedes Rastkopfes 29 des Rastrings 15
jeweils einen zugeordneten, durch ein Hohlzylindersegment gebildeten Sperrabschnitt
35. Jedem Sperrabschnitt 35 entgegen der Einsteckrichtung 19 benachbart weist der
Rastring 15 eine Freigabeaussparung 37 auf, die sich im Bereich des jeweils zugeordneten
Rastkopfes 29 des Rastrings 15 entlang des Umfangs des Verriegelungsrings 13 erstreckt.
An den beiden jeweils in Umfangsrichtung des Verriegelungsrings 13 gelegenen Enden
jeder Freigabeaussparung 37 ragt jeweils eine Zwangssteuerungsrippe 39 in Einsteckrichtung
19 in die Freigabeaussparung 37 hinein (vgl. Fig. 5). Die Zwangssteuerungsrippen 39
besitzen eine bezüglich der Einsteckrichtung 19 in Richtung des Zentrums des Verriegelungsrings
13 geneigte Zwangssteuerungsstirnseite 41.
[0023] Der Verriegelungsring 13 besitzt ferner an seiner in Einsteckrichtung 19 weisenden
Unterseite 3 radial nach außen gerichtete Befestigungshaken 43. Diese ragen jeweils
in eine an der Innenumfangsfläche des Grundgehäuses 11 ausgebildete axiale Schiebenut
45 hinein, die entgegen der Einsteckrichtung 19 durch einen Befestigungsabsatz 47
begrenzt ist. Weiterhin weist der Verriegelungsring 13 an seiner Innenumfangsfläche
radial nach innen abgesetzte Einführanschläge 48 auf.
[0024] Entlang der Innenumfangsfläche des Grundgehäuses 11 ist außerdem in axialer Ausrichtung
eine Spiralfeder 49 angeordnet, die in Einsteckrichtung 19 am Boden des Grundgehäuses
11 und entgegen der Einsteckrichtung 19 an der Unterseite des Verriegelungsrings 13
anliegt.
[0025] Schließlich ist in Fig. 1 noch ein Teil eines Befestigungsblechs 51 gezeigt, in welches
das Grundgehäuse 11 eingesetzt ist.
[0026] Die Fig. 2 bis 4 zeigen den elektrischen Verbinder gemäß Fig. 1 ohne Grundgehäuse
11 und Spiralfeder 49 sowie ohne Befestigungsblech 51 in unterschiedlichen Stellungen
des Verriegelungsrings 13, des Rastrings 15 und der Steckhülse 17 relativ zueinander,
wie nachstehend noch erläutert wird.
[0027] Die Fig. 5 und 6 zeigen den elektrischen Verbinder gemäß Fig. 1 ebenfalls ohne Grundgehäuse
11 und Spiralfeder 49 in verschiedenen Relativstellungen. Zusätzlich ist in den Fig.
5 und 6 ein elektrischer Kontakteinsatz 53 innerhalb des Kontaktbereichs 23 der Steckhülse
17 gezeigt.
[0028] Außerdem sind in den Figuren diverse Einführnuten und -stege dargestellt, die entlang
der Innen- bzw. Außenumfangsfläche von Grundgehäuse 11, Verriegelungsring 13, Rastring
15 und Steckhülse 17 axial in Einsteckrichtung 19 verlaufen und zur Stabilisierung
von axialen Relativbewegungen gegen unerwünschte Verdrehungen dienen.
[0029] Im folgenden wird die Montage des in den Figuren gezeigten Verbinders erläutert,
durch die der in Fig. 1 gezeigte Zustand erreicht wird.
[0030] Zunächst wird das Grundgehäuse 11 entgegen der Einsteckrichtung 19 in eine Öffnung
innerhalb des Befestigungsblechs 51 eingesetzt und dort mittels eines nicht dargestellten
Haltemechanismus fixiert.
[0031] Danach wird der Rastring 15 in Einsteckrichtung 19 in das Grundgehäuse 11 eingesetzt,
bis seine Einhaknasen 31 an dem jeweiligen Rastringanschlag 33 des Grundgehäuses 11
verhaken und der Rastring 15 somit an dem Grundgehäuse 11 fixiert ist. Außerdem wird
die Spiralfeder 49 in Einsteckrichtung 19 in den ringförmigen Freiraum zwischen dem
Grundgehäuse 11 und dem daran fixierten Rastring 15 eingesetzt.
[0032] Anschließend wird der Verriegelungsring 13 in Einsteckrichtung 19 in das Grundgehäuse
11 eingeführt, bis seine Befestigungshaken 43 den jeweiligen Befestigungsabsatz 47
des Grundgehäuses 11 hintergreifen. Für dieses Einsetzen des Verriegelungsrings 13
muß die Spiralfeder 49 in Einsteckrichtung 19 komprimiert werden, so daß der eingesetzte
und verhakte Verriegelungsring 13 vorgespannt ist und die in Fig. 1 gezeigte Verriegelungsstellung
einnimmt.
[0033] Die derart vormontierte Einheit aus Grundgehäuse 11, Rastring 15 und Verriegelungsring
13 kann nun an dem Kontaktbereich 21 des Grundgehäuses 11 mit elektrischen Kontaktelementen
versehen werden, und sie ist zur Aufnahme der Steckhülse 17 bereit.
[0034] Um nun eine Steckverbindung zwischen der Steckhülse 17 und der genannten vormontierten
Einheit-herzustellen, wird die Steckhülse 17 in Einsteckrichtung 19 in das Grundgehäuse
11 eingeführt, bis sie am Boden des Grundgehäuses 11 anschlägt. Bei diesem Einführen
treffen die Raststege 25 der Steckhülse 17 auf die Rastköpfe 29 des Rastrings 15,
die in der in Fig. 1 gezeigten Verriegelungsstellung des Verriegelungsrings 13 mit
ihrer radial nach außen gerichteten Rückseite an der Innenumfangsfläche des jeweils
zugeordneten Sperrabschnitts 35 des Verriegelungsrings 13 anliegen. Indem ein ausreichend
starker Einführdruck auf die Steckhülse 17 ausgeübt wird, geben die Rastköpfe 29 dem
Druck der Raststege 25 nach und drehen sich derart, daß die Steckhülse 17 bis an den
Boden des Grundgehäuses 11 bewegt werden kann. Aufgrund einer rückfedernden Ausgestaltung
der Rastköpfe 29 aus elastischem Kunststoff drehen sich die Rastköpfe 29 nach dem
Passieren der Raststege 25 wieder zurück in ihre Ausgangslage.
[0035] Die Steckhülse 17 ist somit wie in Fig. 1 und 5 gezeigt mit dem Grundgehäuse 11 steckverbunden.
Die Steckhülse 17 kann sich nun nicht mehr unbeabsichtigt aus der Einheit aus Grundgehäuse
11, Rastring 15 und Verriegelungsring 13 lösen, da bei einer Bewegung der Steckhülse
17 entgegen der Einsteckrichtung 19 die Raststege 25 an den Rastköpfen 29 anschlagen.
Die Rastköpfe 29 können sich jedoch nicht entgegen der vorstehend erläuterten Drehbewegung
drehen, da sie rückseitig bereits an den Sperrabschnitten 35 des Verriegelungsrings
13 anliegen und somit gegen eine rückwärtige Verdrehung gesperrt sind.
[0036] Um ausgehend von dem in den Fig. 1 und 5 gezeigten zustand die Steckhülse 17 bewußt
zu lösen, wird verfahren wie nachfolgend anhand der Fig. 2 bis 4 beschrieben.
[0037] Zunächst wird der Verriegelungsring 13 in Einsteckrichtung 19 und entgegen der von
der Spiralfeder 49 ausgeübten Vorspannungskraft in das Grundgehäuse 11 hinein gedrückt
(Fig. 2 und 6). Dabei gleiten die Befestigungshaken 43 in den zugeordneten Schiebenuten
45 entlang der Innenumfangsfläche des Grundgehäuses 11, bis die Einführanschläge 48
des Verriegelungsrings 13 an der entgegen der Einsteckrichtung 19 weisenden Oberseite
des Rastrings 15 anschlagen.
[0038] Somit ist die in den Fig. 3 gezeigte Entriegelungsstellung des Verriegelungsrings
13 relativ zu dem Rastring 15 erreicht, in der sich die Freigabeaussparungen 37 des
Verriegelungsrings 13 auf axialer Höhe der Rastköpfe 29 befinden.
[0039] Erfindungsgemäß sorgen während des Eindrückens des Verriegelungsrings 13 in Einsteckrichtung
19 die Zwangssteuerungsrippen 39 dafür, daß die Rastköpfe 29 mit den Rastbügeln 27
aus ihrer entspannten Lage gemäß Fig. 1 und 2 radial nach außen in die Freigabestellung
gedrückt werden, in der sie außer Eingriff mit dem zweiten Verbinderteil 17 stehen.
Dieses aktive radiale Herausdrücken erfolgt dadurch, daß die Zwangssteuerungsrippen
39 mit ihren Zwangssteuerungsstirnseiten 41 an der Basis der U-Form der Rastbügel
27 anliegen (Fig. 2 und 6), und daß bei weiterer axialer Bewegung der Zwangssteuerungsrippen
39 bzw. des Verriegelungsrings 13 in Einsteckrichtung 19 die Rastbügel 27 entlang
der Zwangssteuerungsstirnseiten 41 gleiten.
[0040] Sobald auf diese Weise die in Fig. 3 gezeigte Entriegelungsstellung erreicht ist,
kann die Steckhülse 17 der Einheit aus Grundgehäuse 11, Rastring 15 und Verriegelungsring
13 entgegen der Einsteckrichtung 19 entnommen werden, wie in Fig. 4 gezeigt. Dabei
können die Raststege 25 der Steckhülse 17 die Rastköpfe 29 des Rastrings 15 berührungslos
und somit ungehindert passieren, so daß beim Herausziehen der Steckhülse 17 kein Kraftaufwand
zur Überwindung einer Rastverbindung zwischen den Raststegen 25 und den Rastköpfen
29 erforderlich ist.
[0041] Es ist zu beachten, daß dagegen ohne aktive radiale Auswärtsbewegung der Rastköpfe
29 mittels der Zwangssteuerungsrippen 39 die Rastköpfe 29 in die Bewegungsbahn der
Raststege 25 hineinragen würden. In diesem Fall müßten die Raststege 25 also die Rastköpfe
29 zu einer Drehbewegung und die Rastbügel 27 zu einer Schwenkbewegung zwingen, was
mit einem unerwünschten Krafterfordernis verbunden wäre.
[0042] Demgegenüber wird bei der erläuterten erfindungsgemäßen aktiven Radialbewegung der
Rastköpfe 29 die für das Verschwenken der Rastbügel 27 erforderlichen Kraft bereits
beim Hineindrücken des Verriegelungsrings 13 in Einsteckrichtung 19 erbracht. Diese
Anpreßkraft kann leichter aufgebracht werden als eine zusätzliche Zugkraft zum Herausziehen
der Steckhülse 17. Außerdem ist für das aktive Verschwenken der Rastbügel 27 mittels
der Zwangssteuerungsrippen 39 ein geringerer Kraftaufwand erforderlich als für das
Verdrehen der Rastköpfe 29 mittels der stumpf aufliegenden Raststege 25.
[0043] Sobald ausgehend von dem in Fig. 4 gezeigten Zustand der Verriegelungsring 13 wieder
losgelassen wird, wird er durch die Spiralfeder 49 in die Entriegelungsstellung gebracht,
so daß automatisch der bereits erläuterte Ausgangszustand erreicht wird.
[0044] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei dem Einführen der Steckhülse
17 in die vormontierte Einheit aus Grundgehäuse 11, Rastring 15 und Verriegelungsring
13 der erläuterte erhöhte Anpreßdruck zum Verdrehen der Rastköpfe 29 nicht unbedingt
aufgebracht werden muß, falls gleichzeitig der Verriegelungsring 13 in Einsteckrichtung
19 gedrückt wird und somit die Rastbügel 27 aktiv radial nach außen bewegt werden.
[0045] Schließlich ist noch anzumerken, daß der Rastring 15 nicht unbedingt - wie in den
Figuren zeigt - ein von dem Grundgehäuse 11 separates Bauteil sein muß, sondern auch
ein integraler Teil des Grundgehäuses 11 sein kann.
[0046] Außerdem kann zwischen dem Grundgehäuse 11 einerseits und der Steckhülse 17 und/oder
dem Rastring 15 andererseits ein Dichtungsring vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 11
- Grundgehäuse
- 13
- Verriegelungsring
- 15
- Rastring
- 17
- Steckhülse
- 19
- Einsteckrichtung
- 21
- Kontaktbereich
- 23
- Kontaktbereich
- 25
- Raststeg
- 27
- Rastbügel
- 29
- Rastkopf
- 31
- Einhaknase
- 33
- Rastringanschlag
- 35
- Sperrabschnitt
- 37
- Freigabeaussparung
- 39
- Zwangssteuerungsflügel
- 41
- Zwangssteuerungsstirnseite
- 43
- Befestigungshaken
- 45
- Schiebenut
- 47
- Befestigungsabsatz
- 48
- Einführanschlag
- 49
- Spiralfeder
- 51
- Befestigungsblech
- 53
- elektrischer Kontakteinsatz
1. Elektrischer Verbinder mit
- einem ersten Verbinderteil (11),
- einem Rastring (15), der an dem ersten Verbinderteil (11) vorgesehen ist und wenigstens
ein Rastelement (27, 29) aufweist,
- einem Verriegelungsring (13), der relativ zu dem Rastring (15) von einer Verriegelungsstellung
in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist, und
- einem zweiten Verbinderteil (17), das mit dem Rastelement (27, 29) des Rastrings
(15) in einen Rasteingriff bringbar ist,
wobei der Verriegelungsring (13) in der Verriegelungsstellung das Rastelement (27,
29) in dem Rasteingriff mit dem zweiten Verbinderteil (17) hält, und
wobei das zweite Verbinderteil (17) lediglich dann von dem ersten Verbinderteil (11)
lösbar ist, wenn der Verriegelungsring (13) sich in der Entriegelungsstellung befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verriegelungsring (13), wenn er in seine Entriegelungsstellung bewegt ist,
das Rastelement (27, 29) des Rastrings (15) in einer Freigabestellung hält, in der
das Rastelement (27, 29) außer Eingriff mit dem zweiten Verbinderteil (17) steht.
2. Verbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verriegelungsring (13) wenigstens ein Zwangssteuerungselement (39) aufweist,
durch das bei Überführen des Verriegelungsrings (13) von der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung der Rasteingriff des Rastelements (27, 29) mit dem zweiten
Verbinderteil (17) lösbar ist.
3. Verbinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastelement (27, 29) durch Beaufschlagung durch das Zwangssteuerungselement
(39) aus dem Rasteingriff mit dem zweiten Verbinderteil (17) lösbar, insbesondere
schwenkbar ist.
4. Verbinder nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwangssteuerungselement (39) eine axial bewegbare schräge Kante oder Fläche
(41) aufweist.
5. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastelement einen rückfedernd verschwenkbaren Rastbügel (27) oder Rastarm
aufweist.
6. Verbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastelement einen Rastkopf (29) aufweist, der zur Erzeugung des Rasteingriffs
mit dem zweiten Verbinderteil (17), wenn der Verriegelungsring (13) sich in der Verriegelungsstellung
befindet, rückfedernd verdrehbar ist.
7. Verbinderteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verriegelungsring (13) einen Sperrabschnitt (35) und eine Freigabeaussparung
(37) aufweist, wobei in der Verriegelungsstellung des Verriegelungsrings (13) der
Sperrabschnitt (35) und in der Entriegelungsstellung die Freigabeaussparung (37) dem
Rastelement (27, 29) des Rastrings (15) benachbart angeordnet ist.
8. Verbinderteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rastring (15) als ein von dem ersten Verbinderteil (11) separates Bauteil
vorgesehen ist.
9. Verbinderteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Verbinderteil (11) und das zweite Verbinderteil (17) zueinander komplementäre
elektrische Kontaktelemente (53) aufweisen.