Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Übertragung von verschlüsselten Daten
bzw. nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
[0002] Es ist bereits aus der Broschüre

Digital Audio Broadcasting", Eureka - 147 Project, April 1996 bekannt, daß bei DAB
(Digital Audio Broadcasting) Programme und/oder Daten für einen bestimmten Empfängerkreis
ausgestrahlt werden können. Diese Betriebsart wird mit dem englisch sprachigen Begriff
conditional access bezeichnet, also einem privilegierten Zugang zu diesen Programmen
und/oder Daten. Dafür sind diese Programme und/oder Daten verschlüsselt, wobei die
berechtigten Empfänger entweder einen Schlüssel mitübertragen bekommen, um die Programme
zu entschlüsseln, oder eine Speichermöglichkeit an ihrem Empfänger aufweisen, wie
z.B. eine Smartcard, die zumindest die Daten enthält, um einen Schlüssel zu entschlüsseln
oder um sogar das ganze Programm und/oder die Daten zu entschlüsseln. Eine Smartcard
weist einen Mikroprozessor auf, der Informationen speichert, verarbeitet und verwaltet.
Mittels einer Geheimnummer und/oder Verschlüsselungstechniken sind einer Smartcard
ein hohes Maß an Sicherheit hinzugefügt.
[0003] Ist die Zugangsberechtigung mittels der Smartcard zeitbegrenzt, wird sich der Kunde
nach Ablauf der Gültigkeit seiner Smartcard eine weiterhin gültige Smartcard beschaffen
oder die Gültigkeit seiner Smartcard verlängern lassen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß der Schlüssel zur Entschlüsselung der verschlüsselten
Programme und/oder Daten, die mittels eines Rundfunkübertragungaverfahrens wie DAB
übertragen werden, mittels eines Duplex-Übertragungsverfahrens, wie z.B. ein Mobilfunkübertragungsverfahren,
übertragen wird, so daß der Nutzer die empfangenen Daten entschlüsseln kann. Dadurch
ist der Nutzer in der Lage, sich jederzeit und von jedem Ort den notwendigen Schlüssel
zur Entschlüsselung der verschlüsselten Daten zu beschaffen. Er gewinnt damit ein
großes Maß an Flexibilität. Darüber hinaus braucht der Benutzer, den notwendigen Schlüssel
sich nur zu beschaffen, wenn er die verschlüsselten Programme und/oder Daten tatsächlich
empfangen möchte.
[0005] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß die Erfindung auf bereits vorhandene Infrastruktur
zurückgreift, denn sowohl ein Rundfunkverteilsystem als auch verschiedene Mobilfunksysteme
sind bereits installiert und können genutzt werden.
[0006] Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens
ein Datensatz zu einem Nutzer übertragen wird und daß mittels des Rundfunkübertragungssystems
dann laufend aktualisierte Zusatzdaten übertragen werden, die mit diesem Datensatz
genutzt werden. Dadurch ist es möglich, daß ein Nutzer nur einmal über ein Duplex-Übertragungsverfahren
einen Datensatz empfängt und ihn dann mittels der Zusatzdaten, die über ein Rundfunkübertragungssystem
übertragen werden, aktualisiert. Diese Methode der Aktualisierung ist sowohl für den
Datendienstanbieter als auch für den Kunden äußerst kostengünstig.
[0007] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Verfahren möglich.
[0008] Besonders vorteilhaft ist, daß der Nutzer, wenn er die verschlüsselten Daten entschlüsseln
will oder wenn er einen Datensatz laden möchte, mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens
den Datenanbieter anwählt und sich entweder den Schlüssel oder den Datensatz von dem
Datendienstanbieter lädt. Dadurch ist der Nutzer völlig frei zu bestimmen, wann, wo
und was er für Datendienste nutzen möchte. Es ist dabei zu beachten, daß solche Datendienste
und verschlüsselten Daten von verschiedenen Datendienstanbietern angeboten werden,
so daß der Nutzer auf einer Opportunitätsbasis den von ihm jeweils gewünschten Datendienstanbieter
anwählt.
[0009] Weiterhin ist es von Vorteil, daß sowohl der Schlüssel als auch der Datensatz, den
sich der Nutzer jeweils mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens lädt, eine zeitbegrenzte
Gültigkeit hat. Dadurch ist es für den Datendienstanbieter möglich, seinen Datendienst
für eine bestimmte Zeit anzubieten und zu berechnen. Außerdem ist es dem Nutzer transparent,
wie lange der von ihm gewünschte Datendienst ihm zur Verfügung steht.
[0010] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß der Datendienstanbieter dem Nutzer die Übertragungszeit
für die Entschlüsselungsdaten und/oder den Datensatz berechnet, so daß der Nutzer
einen für die Gültigkeitsdauer entsprechenden Betrag für die Übertragungszeit dieser
notwendigen Daten, um den Datendienst zu nutzen, bezahlt. Dies ist dann ein sehr einfaches
Abrechnungssystem für einen Datendienstanbieter, da er durch den Betrag, den er für
die Übertragungszeit des Schlüssels oder des Datensatzes verlangt, gleichzeitig seinen
Datendienst vermietet. Darüber hinaus ist dieses Abrechnungssystem auch für den Nutzer
von großer Transparenz, da er zum Beispiel über seine Telefonrechnung, wenn er ein
Mobilfunknetz benutzt, die Kosten für den Datendienst entnehmen kann.
Zeichnung
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Verfahren zur Übertragung von
verschlüsselten Daten und Figur 2 ein Verfahren zur Übertragung von Datensätzen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0012] Durch die Einführung von digitalen Rundfunkübertragungsverfahren wie z.B. DAB sind
attraktive Möglichkeiten gegeben, um Datendienste über das Rundfunkverteilnetz zu
übertragen.
[0013] DAB ist ein digitales Rundfunkübertragungsverfahren, das insbesondere für den mobilen
Empfang geeignet ist. Durch den Einsatz des sog. orthogonalen Frequenzmultiplex wird
insbesondere eine frequenzselektive Dämpfung in ihrer Wirkung auf das übertragene
Signal stark reduziert. Das Signal, das mittels orthogonalem Frequenzmultiplex übertragen
wird, wird bei DAB sendeseitig auf mehrere Frequenzen verteilt, wobei sich die Signalanteile
auf den verschiedenen Frequenzen gegenseitig nicht beeinflussen. Dieses Verhalten
wird mit orthogonal beschrieben. Dadurch wird erreicht, daß eine frequenzselektive
Dämpfung nur die Signalkomponente stört, die auf der Frequenz, die einer starken Dämpfung
unterliegt, übertragen wird.
[0014] Darüber hinaus wird das Signal im Sender einer Kanalcodierung unterzogen, wobei den
ursprünglichen Daten zusätzliche Daten hinzugefügt werden, so daß Fehler im Empfänger
unter Ausnutzung dieser zusätzlichen Daten korrigiert werden können. Weiterhin hat
DAB die Eigenschaft, daß neben den Audiodaten auch weitere Daten gleichzeitig übertragen
werden, wobei die Größe und die Aufteilung dieser Daten frei gestaltbar sind. DAB
weist eine Rahmenstruktur auf, die Rahmenfelder aufweist, mittels derer ein Empfänger
erkennt, welcher Inhalt in dem jeweiligen Rahmen übertragen wird. In einem Rahmenfeld
steht zum Beispiel die Information, daß von einem bestimmten Datendienstanbieter Daten
für ein Navigationssystem in diesem Rahmen enthalten sind. Sucht der Empfänger nach
diesen Daten, wertet der Empfänger diesen Rahmen aus, um die Daten zu erhalten.
[0015] Aber auch andere digitale Rundfunk- und Fernsehübertragungsverfahren, wie DVB (Digital
Video Broadcasting) oder DRM (Digital Radio Monial) bieten die Möglichkeit, Daten
zu übertragen. Diese Übertragungsverfahren weisen auch den orthogonalen Frequenzmultiplex
auf, sie unterscheiden sich von DAB insbesondere durch den Sendefrequenzbereich, die
Rahmenstruktur und die Übertragungsbandbreite.
[0016] Digitale zellulare Mobilfunkübertragungsverfahren wie GSM (Global System for Mobile
Communication) oder UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) haben im Vergleich
zu den Rundfunkübertragungsverfahren die Eigenschaft, daß eine Verbindung zu bestimmten
Nutzern hergestellt wird und nicht ein ganzes Gebiet versorgt wird, ohne die einzelnen
Nutzer in diesem Gebiet direkt anzuwählen. Die Nutzer müssen also hier direkt angewählt
werden, während bei einem Rundfunkübertragungsverfahren jeder eingeschaltete Empfänger
die Daten empfängt.
[0017] Wird bei der Verteilung eines Datendienstes die Kombination eines Rundfunkübertragungsverfahrens
und eines Duplex-Übertragungsverfahrens, wie es Mobilfunkübertragungsverfahren sind,
genutzt, so ergeben sich vorteilhafte Möglichkeiten, um einen Datendienst nur einem
bestimmten Nutzerkreis verfügbar zu machen.
[0018] Duplex-Übertragungsverfahren haben die Eigenschaft, daß Daten in beiden Richtungen
übertragen werden, d.h. daß miteinander kommunizierende Stationen sowohl Sender als
auch Empfänger sind. Telefon- und Mobilfunkverbindungen sind Beispiele dafür.
[0019] Rundfunkübertragungsverfahren dagegen sind Simplex-Übertragungsverfahren, da nur
eine Station sendet und viele andere Stationen empfangen. Bei einigen Funkübertragungssystemen
wird ein sogenannter Halbduplex verwendet, d.h. wenn eine Station sendet, kann die
andere Station nur empfangen, während bei einem Duplex-Übertragungsverfahren beide
Stationen gleichzeitig senden können.
[0020] Wird ein Datendienst nur einem bestimmten Empfängerkreis zugänglich gemacht, so wird
dies mit Verschlüsselung erreicht. Verschlüsselung wird hier in einer Weise durchgeführt,
so daß die Daten mit Pseudo-Zufallszahlen kombiniert werden, wobei diese Pseudo-Zufallszahlen
mit einem Pseudo-Zufallsgenerator erzeugt werden und wobei dieser Pseudo-Zufallsgenerator
mit einem Initialisierungswort, das durch einen Zufallsgenerator erzeugt wird, initialisiert
wird. Ein Zufallsgenerator ist zum Beispiel ein Rauschgenerator, mit dem zufällige
Zahlen erzeugt werden können.
[0021] Im übrigen sind andere Verschlüsselungsarten denkbar, dazu zählt zum Beispiel die
Verwürfelung von Datenstrukturen.
[0022] Alternativ kann eine große Zahl von einmal erzeugten Zufallszahlen in einem Speicher
abgelegt werden, um bei Bedarf für die Initialisierung des Pseudozufallsgenerators
herangezogen zu werden.
[0023] Pseudo-Zufallszahlen haben die Eigenschaft, daß, wenn man das Initialisierungswort
kennt, alle folgenden Pseudo-Zufallszahlen berechnen werden können, weil die Rechenvorschrift,
mit der der Pseudozufallsgenerator die Pseudozufallszahlen erzeugt, dem Empfänger
bekannt ist. Um also Daten, die mit Pseudo-Zufallszahlen verschlüsselt worden sind,
zu entschlüsseln, ist es notwendig, daß das Initialisierungswort im Empfänger bekannt
ist. Es dient also als Schlüssel. Dann kann der Empfänger mittels eines Pseudo-Zufallsgenerators
die gleichen Pseudo-Zufallszahlen erzeugen und durch eine weitere Verknüpfung dieser
Pseudo-Zufallsworte mit den verschlüsselten Daten diese Daten wieder entschlüsseln.
[0024] Verknüpft man im Sender die Daten mit den Pseudo-Zufallsworten mittels einer Exclusiv-Oder-Verknüpfung,
dann entschlüsselt man die Daten im Empfänger durch eine weitere Exclusiv-Oder-Verknüpfung
des verschlüsselten Datenwortes mit der gleichen Pseudo-Zufallszahl. Denn, wird eine
Zahl x1 zweimal mit einer anderen Zahl x2 exclusiv-oder-verknüpft, ist das Ergebnis
wieder die ursprüngliche Zahl x1.
[0025] In Figur 1 ist ein Verfahren zur Übertragung von verschlüsselten Daten als Flußdiagramm
dargestellt. In Verfahrensschritt 1 wird das Verfahren begonnen. In Verfahrensschritt
2 wählt ein Nutzer über ein Duplex-Übertragungsverfahren einen Datendienstanbieter
an, um von einem Datendienstanbieter einen Schlüssel zur Entschlüsselung der verschlüsselten
Daten anzufordern.
[0026] In Verfahrensschritt 3 wird von dem Datendienstanbieter mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens
der Schlüssel zur Entschlüsselung der verschlüsselten Daten, die mit einem Rundfunkübertragungssystem
versendet werden, übertragen. Dazu ist eine Sende-/Empfangsstation für ein Duplex-Übertragungsverfahren
mit einem Rundfunkempfänger verbunden, so daß ein Datentransfer von der Sende-/Empfangsstation
zum Rundfunkempfänger möglich ist. Der Schlüssel wird also von der Sende-/Empfangsstation
empfangen und als Datum an den Rundfunempfänger übergeben, damit der Rundfunempfänger
die verschlüsselten Daten entschlüsseln kann.
[0027] Den Datendienstanbieter wählt der Nutzer durch direkte Eingaben an seinem Rundfunkempfänger
aus, oder der Rundfunkempfänger hat eine Liste mit verschiedenen Datendienstanbietern
abgespeichert, aus denen der Nutzer einen Datendienstanbieter auswählt und der Rundfunkempfänger
dann automatisch diesen Datendienstanbieter mittels der Sende-/Empfangsstation anwählt.
[0028] In Verfahrensschritt 4 empfängt der Nutzer mittels eines Rundfunkempfängers die verschlüsselten
Rundfunkdaten. In Verfahrensschritt 5 entschlüsselt der Nutzer mittels seines Schlüssels
die empfangenen verschlüsselten Daten im Rundfunkempfänger.
[0029] In Verfahrensschritt 6 stellt der Nutzer die entschlüsselten Daten mittels akustisch
und/oder optischer Mittel zur Darstellung dar, um sie sich ansehen bzw. lesen zu können.
Die Daten werden z.B. in einem Navigationssystem benutzt, um die aktuelle Verkehrslage
auf einer Anzeige darzustellen, um damit den schnellstmöglichen Weg für einen Autofahrer
zu seinem Ziel zu berechnen und um dem Autofahrer damit seinen optimalen Weg zu seinem
Ziel anzuzeigen.
[0030] Andere Möglichkeiten sind, daß sich der Nutzer aktuelle Börsendaten auswählt oder
daß sich ein Nutzer verschlüsselte Rundfunkprogramme anhört oder daß sich z.B. eine
Baufirma bestimmte Daten zu einem Baugelände hin überträgt oder daß sich die Polizei
mit einem solchen Verfahren wichtige Daten von Datenbanken zu ihrem Einsatzort holt.
Dabei gewährt die Verschlüsselung, daß nur die berechtigten Teilnehmer mit dem Schlüssel
die Daten entschlüsseln können. Ist eine hohe Sicherheit wie bei der Polizei notwendig,
wird zum Beispiel zusätzlich noch eine Smartcard verwendet, um den Schlüssel zur Entschlüsselung
mittels eines Duplex-Übertragungsverfahrens empfangen zu können.
[0031] In Verfahrensschritt 7 wird überprüft, ob der Schlüssel noch gültig ist, wobei ein
Schlüssel für eine vorgegebene Zeit Gültigkeit besitzt, d.h. der Nutzer überprüft
mittels seines Rundfunkempfängers, ob die Zeit schon erreicht wurde, ab welcher der
Schlüssel seine Gültigkeit verliert. Dafür weist der Rundfunkempfänger einen Chronometer
auf. Ist der Schlüssel noch gültig, werden erneut in Verfahrensschritt 4 verschlüsselte
Daten empfangen. Ist der Schlüssel nicht mehr gültig, wird in Verfahrensschritt 8
überprüft, ob der Nutzer noch Interesse an diesem Datendienst hat. Dies äußert der
Nutzer durch Eingaben an seinem Rundfunkempfänger. Ist das der Fall, wird in Verfahrensschritt
2 erneut über das Duplex-Übertragungsverfahren der Datendienstanbieter angewählt,
um einen neuen Schlüssel zu erhalten, wobei der Rundfunkempfänger die angeschlossene
Sende-/Empfangsstation aktiviert, mit der der Datendienstanbieter angewählt wird.
Hat der Nutzer kein Interesse mehr, diesen Datendienst zu nutzen, wird in Verfahrensschritt
9 das Verfahren beendet.
[0032] Als Duplex-Übertragungsverfahren wird hier das GSM-Übertragungsverfahren verwendet
und als Rundfunkübertragungsverfahren DAB. Dazu wird eine GSM-Sende-/Empfangsstation
in einen DAB-Empfänger integriert oder angeschlossen. Der DAB-Empfänger erhält dann
von der GSM-Sende-/Empfangsstation den Schlüssel, den er zur Entschlüsselung der empfangenen
verschlüsselten Daten verwendet. Alternativ kann als Sende-/Empfangsstation ein Modem
betrieben werden, das an das Telefonnetz angeschlossen ist, falls der Rundfunkempfänger
nicht mobil ist.
[0033] In Figur 2 wird in einer Weiterbildung der Erfindung ein Verfahren zur Übertragung
von Datensätzen als Flußdiagramm dargestellt.
[0034] In Verfahrensschritt 20 wird das Verfahren begonnen. In Verfahrensschritt 21 fordert
ein Nutzer über ein Duplex-Übertragungssystem einen Datensatz von einem Datendienstanbieter
an. Dabei wählt der Nutzer entweder wieder den jeweiligen Datendienstanbieter direkt
an, oder der Nutzer wählt aus einer im Rundfunkempfänger abgespeicherten Liste einen
Datendienstanbieter an, worauf der Rundfunkempfänger mittels einer angeschlossenen
Sende-/Empfangsstation den ausgewählten Datendienstanbieter anwählt, um den Datensatz
zu laden.
[0035] In Verfahrensschritt 22 erhält der Nutzer mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens
den angeforderten Datensatz von dem Datendienstanbieter, wobei der Datensatz mittels
der Sende-/Empfangsstation empfangen wird und dann an den angeschlossenen Rundfunkempfänger
übertragen wird.
[0036] In Verfahrensschritt 23 benutzt der Nutzer den empfangenen Datensatz, um die Daten
mit Mitteln zur akustischen und/oder optischen Darstellung, die der Rundfunkempfänger
aufweist, darzustellen. Damit wird z.B. ein Navigationssystem initialisiert, wobei
neben den Entfernungsdaten nun auch aktuelle Verkehrsdaten hinzugenommen werden, um
einen optimalen Weg zu einem Ziel zu bestimmen.
[0037] In Verfahrensschritt 24 empfängt der Nutzer mittels seines Rundfunkempfängers verschlüsselte
Zusatzdaten, mit denen der Nutzer in Verfahrensschritt 25 seinen Datensatz aktualisiert.
Damit verfügt das Navigationssystem immer über die aktuellen Verkehrsdaten. Beispielsweise
kann so die Existenz eines Staus erkannt werden, die mit dem ursprünglichen Datensatz
nicht erkannt worden wäre. Um den privilegierten Zugang zu diesen Zusatzdaten zu ermöglichen,
sind in dem ursprünglichen Datensatz Entschlüsselungsdaten enthalten, mit denen die
verschlüsselten Zusatzdaten entschlüsselt werden können.
[0038] In Verfahrensschritt 26 wird festgestellt, ob der Datensatz noch gültig ist, d.h.
ein Datensatz, den der Nutzer von dem Datendienstanbieter empfängt, hat nur eine zeitlich
vorgegebene Gültigkeit. Dies stellt der Rundfunkempfänger mittels eines Chronometers
fest, den der Rundfunkempfänger aufweist. Dadurch erreicht der Datendienstanbieter,
daß er seinen Datendienst auf einer Oppertunitätsbasis verkaufen kann, ohne einen
festen Kundenkreis aufweisen zu müssen. Das ist eine Methode, die zur Zeit von Telefongeseilschaften
(Call-by-Call) und Internetzugangsanbietern (Internet-by-Call) anbieten.
[0039] Der Kunde bezahlt durch die Übertragung des ursprünglichen Datensatzes für die vorgegebene
Zeit, wie lange er den Datendienst nutzen kann. Dies geschieht, indem der Datendienstanbieter
einen bestimmten Preis für die Übertragung über das Duplex-Übertragungssystem festlegt.
Bei einem Duplex-Übertragungsverfahren, wie es ein Mobilfunkübertragungsverfahren
ist, geschieht dies durch Festlegung der Telefongebühren. Dadurch ist auch der Preis,
den der Kunde für den Datendienst bezahlen muß dem Kunden voll transparent.
[0040] Wird im Verfahrensschritt 26 nun festgestellt, daß der Datensatz noch gültig ist,
dann wird in Verfahrensschritt 24 fortgefahren, erneut Zusatzdaten zu empfangen, um
den ursprünglichen Datensatz weiter auf dem aktuellen Stand zu halten. Ist der Datensatz
nicht mehr gültig, wird in Verfahrensschritt 27 überprüft, ob der Nutzer einen neuen
Datensatz vom Datendienstanbieter zu laden wünscht, wobei der Nutzer nun auch einen
neuen Datendienstanbieter aus wählen kann. Ist dies der Fall, dann wird in Verfahrensschritt
21 vom Nutzer über das Duplex-Übertragungssystem ein neuer Datensatz mittels der Sende-/Empfangsstation
angefordert. Hat der Nutzer kein Interesse mehr an diesem Datensatz, dann wird in
Verfahrensschritt 28 das Verfahren beendet.
[0041] Auch hier wird wieder das GSM-Mobilfunksystem für das Duplex-Übertragungsverfahren
eingesetzt und das DAB-Rundfunkübertragungsverfahren für die Verteilung der Zusatzdaten.
[0042] Besonders geeignet ist dieses Verfahren für Navigationssysteme. Über das Duplex-Übertragungsverfahren
wird vom Nutzer ein Datensatz geladen, der aktuelle Verkehrsdaten aufweist. Über ein
Rundfunkübertragungsystem werden dann laufend aktualisierte Daten empfangen, um den
Datensatz für das Navigationssystem zu erneuern.
[0043] Alternativ sind jedoch weitere Kombinationen möglich, bei denen ein Duplexverfahren
mit einem Rundfunkübertragungsverfahren eingesetzt wird. Ist der Kunde an einem Ort,
an dem ein Anschluß zu dem verkabelten Telefonnetz vorliegt, kann eine solche Telefonverbindung
als Duplex-Übertragungsverfahren verwendet werden, um entweder den Schlüssel zur Entschlüsselung
der verschlüsselten Daten zu empfangen oder um den Datensatz zu empfangen.
[0044] Neben den digitalen Rundfunkühertragungsverfahren sind auch analoge Rundfunkübertragungsverfahren
zur Übertragung von Daten geeignet, wenn zum Beispiel ein zusätzliches digitales Signal
für die Übertragung von Daten mit den analogen Rundfunksignalen übertragen wird. Das
bekannte Radio Data System ist ein Beispiel dafür.
1. Verfahren zur Übertragung von verschlüsselten Daten, wobei die verschlüsselten Daten
mittels eines Rundfunkübertragungsverfahrens zu Nutzern übertragen werden (4), dadurch
gekennzeichnet, daß Entschlüsselungsdaten mittels eines Duplex-Übertragungsverfahrens,
insbesondere eine Mobilfunk- oder Telefonverbindung, von einem Nutzer durch Anwahl
eines Datendienstaabieters angefordert werden (2), daß die Entschlüsselungsdaten vom
Datendienstaabieter zu dem Nutzer mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens übertragen
werden (3) und daß mit den Entschlüsselungsdaten die vom Nutzer mittels des Rundfunkübertragungsverfahrens
empfangenen verschlüsselten Daten entschlüsselt werden (5).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entschlüsselungsdaten für
eine vorgegebene Zeit zur Entschlüsselung der verschlüsselten Daten benutzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem jeweiligen Nutzer
Übertragungszeit für die Übertragung der Entschlüsselungsdaten bei dem Duplex-Übertragungsverfahren
in Rechnung gestellt wird, so daß damit die Bereitstellung der verschlüsselten Daten
und der Entschlüsselungdaten bezahlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Datensätze mittels
des Duplex-Übertragungsverfahrens zu einem jeweiligen Nutzer übertragen werden (22),
daß aktuelle, verschlüsselte Zusatzdaten mittels des Rundfunkübertragungsverfahrens
zu den Nutzern übertragen werden (25), daß die verschlüsselten Zusatzdaten mittels
Entschlüsselungsdaten, die die Datensätze aufweisen, entschlüsselt werden und daß
die entschlüsselten Zusatzdaten zusammen mit den Datensätzen von dem Nutzer genutzt
werden (25).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Datensätze vom jeweiligen
Nutzer angefordert werden (21).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Datensätze von den Nutzern
eine vorgegebene Zeit genutzt werden (26), worauf dann gegebenenfalls ein neuer Datensatz
mittels des Duplex-Übertragungsverfahrens vom Nutzer angefordert und empfangen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungszeit für die
Übertragung der Datensätze bei dem Duplex-Übertragungsverfahren dem jeweiligen Nutzer
in Rechnung gestellt wird, so daß die Datensätze und die Zusatzdaten vom jeweiligen
Nutzer bezahlt werden.