[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aufschäumbaren Metallkörpern,
wobei aus einem Pulvergemisch, welches zumindest ein Metallpulver und zumindest ein
gasabspaltendes Treibmittelpulver, welches bei Aufheizen auf eine Temperatur gleich
oder oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels Gas abspaltet, umfaßt, ein
kompakter Körper hergestellt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallschäumen,
umfassend
- Mittel zur Zufuhr eines Pulvergemisches, welches zumindest ein Metallpulver und zumindest
ein gasabspaltendes Treibmittelpulver beinhaltet,
- Mittel zur Herstellung eines kompakten Körpers aus dem Pulvergemisch und
- Mittel zum Aufheizen des kompakten Körpers auf eine Temperatur gleich oder oberhalb
der Zersetzungstemperatur des Treibmittels unter Abspaltung von Gas.
[0003] Die Erfindung betrifft außerdem die aus den aufschäumbaren Metallkörpern gewonnene
Metallschäume, auch als Bestandteil von Formteilen und Verbundkörpern.
[0004] Die industrielle Fertigung von Metallschäumen oder porösen Metallkörpern ist seit
langem bekannt. So ist beispielsweise in der Patentschrift US-3,087,807 A ein Herstellungsverfahren
für Metallschäume beschrieben. Ein Metallpulver wird mit einem Treibmittel gemischt
und unter einem Preßdruck von größer 80 MPa kalt kompaktiert und anschließend durch
Strangpressen um mindesten 87,5 % umgeformt (extrudiert), damit die Pulverpartikel
fest miteinander verbunden (verschweißt) sind. Die Temperatur beim Strangpressen muß
unterhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels liegen. Der stranggepreßte Stab
wird anschließend in einer Form auf mindestens die Schmelztemperatur des Metalls erwärmt.
Der Stab wird dabei zu einem porösen Metallkörper aufgeschäumt. Die Auf schäumung
kann in verschiedenen Formen erfolgen, so daß der fertige poröse Metallkörper die
gewünschte Form aufweist.
[0005] Aus der Patentschrift DE 40 18 360 C1 ist ein das oben beschriebene Verfahren verbesserndes
Herstellungsverfahren für poröse Metallkörper bekannt, wobei mindestens ein Metallpulver
und mindestens ein gasabspaltendes Treibmittelpulver gemischt werden und die Mischung
durch Heißkompaktieren zu einem Halbzeug geformt wird. Das Halbzeug wird dann zum
Aufschäumen auf Temperaturen oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels,
vorzugsweise im Temperaturbereich des Schmelzpunkes des verwendeten Metalles, aufgeheizt.
Anschließend findet ein Abkühlen des so aufgeschäumten Körpers statt.
[0006] Aus der Patentschrift DE 41 01 630 C2 ist ein Herstellungsverfahren für aufschäumbare
Metallkörper bekannt, bei dem beim Kompaktierungsvorgang die Temperatur so hoch gewählt
wird, daß die Verbindung zwischen den einzelnen Metallpulverteilchen überwiegend durch
Diffusion erfolgt und der Druck beim Heißkompaktieren so hoch gewählt wird, daß die
Zersetzung des Treibmittels verhindert wird.
[0007] Die bekannten Verfahren sind noch nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend, insbesondere
ist die damit zur Verfügung stehende Variationsbreite nicht befriedigend.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art aufzuzeigen, durch welche die Herstellung von aufschäumbaren
Metallkörpern vereinfacht und/oder die Variabilität bei der Herstellung von aufschäumbaren
Metallkörpern vergrößert wird.
[0009] Diese Aufgabe wird für das Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Herstellung
des kompakten Körpers durch thermische Spritzen des Pulvergemisches mittels Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen
oder mittels Kaltgasspritzen erfolgt.
[0010] Die Aufgabe wird für die Vorrichtung dadurch gelöst, daß die Mittel zur Herstellung
des kompakten Körpers aus dem Pulvergemisch eine Vorrichtung zum thermischen Spritzen
mittels Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens oder mittels Kaltkasspritzens umfassen.
[0011] Thermische Spritzverfahren zeichnen sich im wesentlichen dadurch aus, daß sie gleichmäßig
aufgetragene Beschichtungen von hoher Qualität und Güte ermöglichen. Durch thermische
Spritzverfahren aufgetragene Beschichtungen können durch Variation der Spritzmaterialien
und/oder der Verfahrensparameter an unterschiedliche Anforderungen angepaßt werden.
Die Spritzmaterialien können dabei grundsätzlich in Form von Drähten, Stäben oder
als Pulver verarbeitet werden. Es kann zusätzlich eine Nachbehandlung vorgesehen sein.
[0012] Details zum thermischen Spritzen sind beispielsweise der europäischen Norm EN 657
zu entnehmen.
[0013] Eine seit geraumer Zeit bekannte Verfahrensvariante des thermischen Spritzens stellt
das Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen (teilweise auch als HVOF-Verfahren [High Velocity
Oxy-Fuel] bezeichnet) dar.
[0014] In jüngerer Zeit wurde darüber hinaus ein weiteres thermisches Spritzverfahren entwickelt,
welches auch als Kaltgasspritzen bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine Art
Weiterentwicklung des Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens. Dieses Verfahren ist beispielsweise
in der europäischen Patentschrift EP 0 484 533 B1 beschrieben. Beim Kaltgasspritzen
kommt ein Zusatzwerkstoff in Pulverform zum Einsatz. Die Pulverpartikel werden beim
Kaltgasspritzen jedoch nicht im Gasstrahl geschmolzen. Vielmehr liegt die Temperatur
des Gasstrahles unterhalb des Schmelzpunktes der Zusatzwerkstoffpulverpartikel (EP
0 484 533 B1). Im Kaltgasspritzverfahren wird also ein im Vergleich zu den herkömmlichen
Spritzverfahren "kaltes" bzw. ein vergleichsweise kälteres Gas verwendet. Gleichwohl
wird das Gas aber ebenso wie in den herkömmlichen Verfahren erwärmt, aber in der Regel
lediglich auf Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der Pulverpartikel des Zusatzwerkstoffes.
[0015] Je nach dem verwendeten thermischen Spritzverfahren ― mittels des Hochgeschwindigkeits-Flammspritzverfahrens
oder mittels des Kaltgasspritzverfahrens ― ergibt sich eine kompakter Körper mit bestimmten
Eigenschaften. Als Hochgeschwindigkeits-Flammspritzverfahren können dabei das Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen
der ersten und der zweiten Generation mit mittleren Spritzpartikelgeschwindigkeiten
von 400 bis 500 m/s (gemessen mit einem Spritzpulver WC-Co mit einer Körnung ― 45µm
+ 10 µm, d.h. einer Verteilung bezüglich der Körnerdurchmesser von 10 bis 45 µm) und
bevorzugt das Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen der dritten Generation mit Spritzpartikelgeschwindigkeiten
von 500 bis 700 m/s (gemessen mit einem Spritzpulver WC-Co mit einer Körnung ― 45
µm + 10 µm) zum Einsatz kommen. Beim Kaltgasspritzen können die Pulverpartikel auf
eine Geschwindigkeit von 300 bis 1600 m/s beschleunigt werden. Es eignen sich dabei
insbesondere Geschwindigkeiten der Pulverpartikel zwischen 500 und 1200 m/s zur Erzielung
besonders hoher Auftragswirkungsgrade und Schichtdichten.
[0016] Als Materialien für das Metallpulver können im Rahmen der Erfindung alle geeigneten
metallhaltigen Spritzpulver, insbesondere
- reine Metalle,
- Metallegierungen,
- Metalle und/oder Metallegierungen mit Zusätzen an Hartstoffen wie Metalloxide (insbesondere
Al2O3 und/oder TiO2), Carbide, Boride und/oder mit Zusätzen an Kunststoffen
oder
- Mischungen der vorgenannten Stoffe
verwendet werden.
[0017] Gemäß der Erfindung wird Metallpulver zusammen mit einem das Treibmittel enthaltende
Pulver durch Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen oder Kaltgasspritzen zu einem kompakten
Körper verarbeitet. Der kompakte Körper kann dabei als Schicht oder als Formkörper
vorliegen. Wegen der kurzen Verweilzeit des Pulvers (üblicherweise liegt diese im
Bereich einiger Millisekunden) beim Hochgeschwindigkeits-Kaltgasspritzen in dem aufgeheizten
Trägergasstrahl bleibt das Treibmittel zumindest im wesentlichen gebunden. Es wird
falls gewünscht erst beim anschließenden Aufheizen zum Aufschäumen frei. Entscheidend
beim erfindungsgemäß eingesetzten technischen Spritzverfahren ist, daß das Treibmittelpulver
beim Spritzvorgang im wesentlichen kein Gas abspaltet Beim Kaltgasspritzen wird dies
außer durch die kurze Verweilzeit des Pulvers auch durch die niedrige Prozeßtemperatur
des Kaltgasspritzens mit einem auf wenige 100°C aufgeheizten Trägergasstrahl gewährleistet.
Das Kaltgasspritzen wird deshalb bevorzugt eingesetzt.
[0018] Durch die Erfindung wird ein einfach und vielseitig anwendbares Verfahren zur Herstellung
der aufschäumbaren Metallkörper zur Verfügung gestellt. Die so hergestellten Metallkörper
können durch Aufheizen auf eine Temperatur gleich oder bevorzugt oberhalb der Zersetzungstemperatur
des Treibmittels und anschließendem Abkühlen zur Herstellung von porösen Metallkörpern
oder Metallschäumen verwendet werden. In der Regel ist die Zersetzungstemperatur des
Treibmittels keine scharfer Temperaturwert sondern ein Temperaturbereich. Im Rahmen
der Erfindung wird daher unter einer Temperatur gleich oder bevorzugt oberhalb der
Zersetzungstemperatur des Treibmittels in diesen Fällen eine Temperatur im Zersetzungstemperaturbereich
oder bevorzugt oberhalb der Zersetzungstemperaturbereichs des Treibmittels verstanden.
[0019] Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Pulvermischung aus Metall plus Treibmittel
in nahezu beliebigen Mischungsverhältnissen gespritzt werden. Das ermöglicht, daß
das Mischungsverhältnis von Metallpulver und Treibmittelpulver jeweils an die gewünschten
Bedingungen angepaßt wird.
[0020] In Ausgestaltung der Erfindung kann das Pulvergemisch aus Metallpulver und Treibmittelpulver
bei der Herstellung des aufschäumbaren Metallkörpers bezüglich seiner Parameter wie
der Zusammensetzung, aber insbesondere bezüglich des Mischungsverhältnisses verändert
werden. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Pulvergemisch mit verändertem Treibmittelanteil
gespritzt wird. Denn durch eine Veränderung des Mischungsverhältnisses von Metall
und Treibmittel können Schichten und Strukturen mit einem sich vorzugsweise definiert
verändernden Treibmittelanteil gespritzt werden (gradierte Schichten, Strukturen).
[0021] Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt, daß ein Treibmittelanteil im Pulvergemisch
zwischen 0,01 und 1,0 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-%, besonders
bevorzugt zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%, geeignet ist.
[0022] In Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das gasabspaltende Treibmittelpulver als Treibmittel
Metallhydride, wie beispielsweise Titanhydrit (TiH
2), Karbonate, wie beispielsweise Calziumkarbonat, Kaliumkarbonat, Natriumkarbonat
oder Natriumbikarbonat, Hydrate, wie beispielsweise Aluminiumsulfathydrat, Alaun,
Aluminiumhydroxid oder leicht verdampfende Stoffe wie beispielsweise Quecksilberverbindungen
oder pulverisierte organische Substanzen oder Mischungen der vorgenannten Stoffe.
[0023] Mit Vorteil kann das Pulvergemisch auf einen Substratträger gespritzt werden, wobei
zumindest zeitweise eine Relativbewegung zwischen dem Substratträger und der Vorrichtung
zum thermischen Spritzen des Pulvergemisches mittels Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens
oder Kaltgasspritzens erfolgt. Es können beispielsweise mit dem Pulvergemisch Formteile
gespritzt werden, wobei beispielsweise die Spritzpistole der Vorrichtung zum thermischen
Spritzen und/oder der Substratträger bewegt werden.
[0024] Das Pulvergemisch kann erfindungsgemäß auf jeden geeigneten Substratträger insbesondere
auf ein Trägermaterial aus Metall, Kunststoff, Keramik und/oder Glas gespritzt werden.
Mit Vorteil kann der kompakte Körper vom Trägermaterial gelöst werden, bevor durch
Erwärmung eine Gasabspaltung aus dem Treibmittel zum Aufschäumen des kompakten Körpers
erfolgt.
[0025] In Weiterbildung der Erfindung kann der kompakte Körper vor der Gasabspaltung aus
dem Treibmittel zum Aufschäumen des kompakten Körpers unter Änderung des Druckes und/oder
der Temperatur verformt oder umgeformt werden. Als Umformungen kommen beispielsweise
Strangpressen oder Walzen in Frage.
[0026] In einer anderen Weiterbildung der Erfindung wird das Pulvergemisch auf die Innenseite
einer Form gespritzt, die mit Metallschaum ganz oder teilweise ausgeschäumt werden
soll. Durch Aufheizen auf eine Temperatur gleich oder bevorzugt oberhalb der Zersetzungstemperatur
des Treibmittels wird der Metallschaum gefertigt.
[0027] In einer anderen Weiterbildung der Erfindung werden zumindest zwei Lagen gespritzt,
wobei zumindest eine Lage mit dem Metallpulver und gasabspaltendes Treibmittelpulver
umfassenden Pulvergemisch und zumindest eine weitere Lage mit Metallpulver ohne gasabspaltendes
Treibmittels thermisch gespritzt werden. Beispielsweise kann das Pulvergemisch aus
Metall und Treibmittel nur lagenweise zwischen zwei Metallschichten gespritzt werden.
[0028] Durch Aufheizen des kompakten Körpers, der nach dem oben beschriebenen Verfahren
hergestellt ist, auf eine Temperatur gleich oder bevorzugt oberhalb der Zersetzungstemperatur
des Treibmittels und durch eine nachfolgende Abkühlung kann ein Metallschaum hergestellt
werden. Bevorzugt erfolgt ein Aufheizen des kompakten Körpers auf eine Temperatur
oberhalb der Schmelztemperatur des Metalls oder oberhalb der Sollidustemperatur der
Metallegierung. In diesem Fall schäumt das als Gas entweichende Treibmittel die Metallschmelze
auf. Dieser Schaum bildet nach dem Erkalten einen porösen Hohlkörper. Bevorzugt wird
also das beim Zersetzen des Treibmittels frei werdende Gas das Metall oder die Metallegierung
als Schmelze aufschäumen.
[0029] Es können Formteile hergestellt werden, die zumindest einen Metallschaum umfassen.
Andererseits sind Verbundkörper herstellbar, die zumindest einen Metallschaum als
Schicht auf oder zwischen einem Substratträger umfassen. Bei Formteilen oder Verbundkörpern
können neben der zumindest einen aufgeschäumten Metallschicht zumindest eine weitere
thermisch gespritzte Schicht vorhanden sein.
[0030] Als Treibmittel eignet sich insbesondere Titanhydrid (TiH
2).
[0031] Titanhydrid kann beispielsweise mittels Kaltgasspritzens zusammen mit anderen Metallpulvern
aus Aluminium (Al), Kupfer (Cu), Nickel (Ni), Eisen (Fe), Titan (Ti) sowie Legierungen
die eines oder mehrere dieser Metalle enthalten, gespritzt werden. In der Regel reicht
ein relativ kleiner Mengenanteil des Treibmittels zum Aufschäumen des kompakten Körpers
aus. Beispielsweise führt ein Pulvergemisch mit 0,2 Gew.-% TiH
2 und mit im wesentlichen Al als Metallpulver zu einem Schaumkörper mit etwa fünffacher
Volumenvergrößerung. Ein Treibmittelanteil von 1,0 Gew.-% TiH
2 vergrößert das Volumen von Al um mehr als das Zehnfache.
[0032] Das für das thermische Spritzen benötigte Gas kann Stickstoff, Helium, Argon, Neon,
Krypton, Xenon, ein Wasserstoff enthaltendes Gas, ein kohlenstoffhaltiges Gas, insbesondere
Kohlendioxid, Sauerstoff, ein Sauerstoff enthaltendes Gas, Luft, Wasserdampf oder
Mischungen der vorgenannten Gase enthalten. Neben den aus der EP 0 484 533 B1 bekannten
Gasen Luft und/oder Helium eignen sich auch für das den pulverförmigen Zusatzwerkstoff
tragende Gas ein Stickstoff, Argon, Neon, Krypton, Xenon, Sauerstoff, ein Wasserstoff
enthaltendes Gas, ein kohlenstoffhaltiges Gas, insbesondere Kohlendioxid, Wasserdampf
oder Mischungen der vorgenannten Gase und Mischungen dieser Gase mit Helium. Der Anteil
des Helium am Gesamtgas kann bis zu 90 Vol.-% betragen. Bevorzugt wird ein Heliumanteil
von 10 bis 50 Vol.-% im Gasgemisch eingehalten.
1. Verfahren zur Herstellung von aufschäumbaren Metallkörpern, wobei aus einem Pulvergemisch,
welches zumindest ein Metallpulver und zumindest ein gasabspaltendes Treibmittelpulver,
welches bei Aufheizen auf eine Temperatur gleich oder oberhalb der Zersetzungstemperatur
des Treibmittels Gas abspaltet, umfaßt, ein kompakter Körper hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung des kompakten Körpers durch thermisches Spritzen des Pulvergemisches
mittels Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens oder mittels Kaltgasspritzens erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis von
Metallpulver und Treibmittelpulver jeweils an die gewünschten Bedingungen angepaßt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch aus
Metallpulver und Treibmittelpulver bei der Herstellung des aufschäumbaren Metallkörpers
insbesondere bezüglich des Mischungsverhältnisses verändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch mit veränderndem
Treibmittelanteil gespritzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibmittelanteil
im Pulvergemisch zwischen 0,01 und 1,0 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5
Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%, beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gasabspaltende
Treibmittelpulver als Treibmittel Metallhydride, Karbonate, Hydrate, Alaun, Aluminiumhydroxid
und/oder Quecksilberverbindungen und/oder pulverisierte organische Substanzen umfaßt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch
auf einen Substratträger gespritzt wird und zumindest zeitweise eine Relativbewegung
zwischen dem Substratträger und der Vorrichtung zum thermischen Spritzen des Pulvergemisches
erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch
auf ein Trägermaterial aus Metall, Kunststoff, Keramik und/oder Glas gespritzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der kompakte Körper vor der
Gasabspaltung aus dem Treibmittel zum Aufschäumen des kompakten Körpers vom Trägermaterial
gelöst wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der kompakte
Körper vor der Gasabspaltung aus dem Treibmittel zum Aufschäumen des kompakten Körpers
unter Änderung des Druckes und/oder der Temperatur verformt und/oder umgeformt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch
auf die Innenseite einer Form gespritzt wird, die mit Metallschaum ganz oder teilweise
ausgeschäumt werden soll.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
zwei Lagen gespritzt werden, wobei zumindest eine Lage mit dem Metallpulver und gasabspaltendes
Treibmittelpulver umfassenden Pulvergemisch und zumindest eine weitere Lage mit Metallpulver
ohne gasabspaltendes Treibmittel thermisch gespritzt werden.
13. Metallschaum, dadurch gekennzeichnet, daß er durch Aufheizen eines kompakten Körpers, der nach einem Verfahren nach einem
der vorangehenden Ansprüche hergestellt ist, auf eine Temperatur gleich oder oberhalb
der Zersetzungstemperatur des Treibmittels und durch nachfolgende Abkühlung hergestellt
ist.
14. Metallschaum nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufheizen des kompakten
Körpers auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Metalls oder oberhalb
der Sollidustemperatur der Metallegierung hergestellt ist.
15. Formteil umfassend zumindest einen Metallschaum nach Anspruch 13 oder 14.
16. Verbundkörper umfassend zumindest einen Metallschaum nach Anspruch 13 oder 14 als
Schicht auf oder zwischen einem Substratträger.
17. Formteil oder Verbundkörper nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß
neben der zumindest einen aufgeschäumten Metallschicht zumindest eine weitere thermisch
gespritzte Schicht vorhanden ist.
18. Vorrichtung zum Herstellen von Metallschäumen, umfassend
• Mittel zur Zufuhr eines Pulvergemisches, welches zumindest ein Metallpulver und
zumindest ein gasabspaltendes Treibmittelpulver beinhaltet,
• Mittel zur Herstellung eines kompakten Körpers aus dem Pulvergemisch und
• Mittel zum Aufheizen des kompakten Körpers auf eine Temperatur gleich oder oberhalb
der Zersetzungstemperatur des Treibmittels unter Abspaltung von Gas,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Herstellung des kompakten Körpers aus dem Pulvergemisch eine Vorrichtung
zum thermischen Spritzen des Pulvergemisches mittels Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens
oder mittels Kaltgasspritzens umfassen.