(19)
(11) EP 1 083 133 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.2001  Patentblatt  2001/11

(21) Anmeldenummer: 00124274.2

(22) Anmeldetag:  14.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 90/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE DK ES FI FR GB IE IT NL PT SE

(30) Priorität: 22.04.1998 DE 29807285 U

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
99920668.3 / 1073597

(71) Anmelder: Utek Umweltschutztechnologien GmbH
06875 Oranienbaum (DE)

(72) Erfinder:
  • Piehler, Andreas
    06849 Dessau (DE)

(74) Vertreter: Tragsdorf, Bodo, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Heinrich-Heine-Strasse 3
06844 Dessau
06844 Dessau (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 13 - 11 - 2000 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Flachbodentank mit einer Leckschutzauskleidung


(57) Die Erfindung betrifft einen Flachbodentank mit Leckschutzauskleidung zur Lagerung von wassergefährdenden Medien.
Ausgehend von den Nachteilen des bekannten Standes der Technik ist es Aufgabe der Erfindung einen Flachbodentank mit Leckschutzauskleidung zu schaffen, die einfach herzustellen und zu montieren ist, dauerhaft medien- und vakuumdicht an der Tankwandung befestigbar ist, und die Anforderungen an eine Leckageüberprüfung erfüllt.. Als Lösung wird vorgeschlagen, daß die Folie (4) den Tankboden (1) nahezu vollständig bedeckt und an der äußeren Begrenzung des Tankbodens (1) mittels einer Klemmvorrichtung (5) umlaufend befestigt ist, und die Einlage (3) den vorhandenen Tankboden (1) bedeckt und sich maximal bis an die Klemmvorrichtung (5) erstreckt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Flachbodentank mit Leckschutzauskleidung zur Lagerung von wassergefährdenden Medien.

[0002] Flachbodentanks bestehen aus Stahl oder Stahlbeton und werden vor allem zur Lagerung von Kraftstoffen, Mineralölen, Säuren, Laugen, Lösungsmitteln oder dgl. eingesetzt.
In der Praxis sind sowohl einwandige als auch doppelwandige Flachbodentanks im Einsatz. Aus Umweltschutzgründen besteht die Notwendigkeit einer Überwachung der Flachbodentanks auf Leckagen, insbesondere im Bereich des Tankbodens. Um dies zu ermöglichen, ist es bei einwandigen Lagertanks erforderlich, diese mit einer zusätzlichen Leckschutzauskleidung nachzurüsten. Bekannt ist z.B. auch, einen zusätzlichen Zwischenboden aus Metall einzuschweißen und die entstehende Kammer zu evakuieren bzw. auf einem unter Atmosphärendruck liegenden Druck zu halten, um durch Überwachung der Druckdifferenz auftretende Leckagen frühzeitig zu erkennen. In der EP 0 705 771 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen Tanks aus einem einwandigen Tank beschrieben. An der inneren Tankwandung werden Flachprofile angeschweißt und Bleche auf die Flachprofile aufgeschweißt.
Aus der EP 0 069 303 B1 ist bekannt, bei bestehenden einwandigen erdverlegten Tanks zur Leckkontrolle eine Noppenfolie und eine Innenhülle aus Kunststoff einzubringen, um zwischen der Tankwandung und dem Lagergut einen überwachbaren Zwischenraum zu bilden. Da eine Kunststoffolie elektrisch nicht leitend ist, wird auch vorgeschlagen, als Distanzhalter eine Metallfolie anzuordnen, auf die eine elektrisch leitende faserverstärkte Epoxidschicht aufgesprüht wird.
Die Verwendung einer elektrisch leitfähigen Polyurethan-Folie zur Herstellung von flexiblen Einlagen für Behälter ist in der EP 0 571 868 A1 beschrieben.
Vorgenannte Auskleidungen sind in ihrer Herstellung und Montage sehr aufwendig. Zwischen- oder Zusatzböden werden zum Beispiel aus Metall gefertigt und durch Schweißen im Inneren des Tanks befestigt.
Bei der Anwendung von flexiblen Kunststoffolien wird, soweit bekannt, immer der gesamte Innenraum des Tanks mit einer sogenannten zweiten Wand ausgekleidet. Aus der DE 38 34 656 C1 ist bekannt, daß in einer aus einer Bodenplatte aus Beton und Wänden aus Stein oder Beton bestehenden Ölauffangwanne eine untere Folie angeordnet ist, deren Wandbereiche sich bis zum oberen Rand der Wände erstrecken, wobei die Folie mittels Andrückschienen am oberen Rand der Wände gehalten wird. Die Auskleidung des Tanks mittels eines Doppelbodens aus Kunststoff unter Anwendung einer Noppenfolie in Verbindung mit einer Kunststoffschicht auf der Basis von Epoxidharz ist in der DE 36 22 593 C2 beschrieben. Die beiden Schichten reichen auch noch ein Stück weit die Seitenwand des Tankes hinauf, wobei die Befestigung der Noppenfolie an der Tankwand durch die aufgetragene Epoxidharzschicht bewirkt wird.
Aus der DE 196 21 469 A1 ist eine aus einer zweiseitigen Folie bestehende Innenauskleidung für einen Benzintank bekannt. Die Folie wird im Dom des Tanks mittels eines Spannringes gehalten.
Eine Auskleidung des gesamten Innenraumes eines Tanks zur Bildung einer Doppelwand ist jedoch sehr kostenaufwendig.
Aus der Praxis ist es bekannt, daß die Verbindung der Folie mit der Tankwandung Schwierigkeiten bereitet, da die Verbindungsstellen medien- und vakuumdicht sein müssen. Insbesondere bei Lagertanks aus Stahl ist noch zu berücksichtigen, daß diese im Freien stehen und erheblichen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Zusätzlich wechselnde Flüssigkeitsstände in den Behältern wirken sich ebenfalls auf das Dehnungsverhalten des Behältermaterials aus.
Aus dem DE-GM 67 51 479 ist ein für Flüssigkeiten, insbesondere für Heizöl, bestimmter Lagerbehälter bekannt. Dieser weist in den Eckbereichen durch Leitbleche abgetrennte Verbindungskanäle für eine Vakuumerzeugung und -überprüfung auf. In dem Lagerbehälter ist eine Kunststoffwanne eingesetzt, die auf Blechen aufliegt, die als Abstandshalter dienen. Die Randzonen der Kunststoffwanne sind mit Seitenwandungen des Behälters verklebt oder verschweißt und gegebenenfalls noch durch nicht dargestellte Druckleisten gesichert. Die Kunststoffwanne ist in ihrer Höhe so ausgebildet, daß die Schlammablagerungszone überdeckt wird. Der Behälter besteht infolge der erforderlichen Einschweißbarkeit trapezförmiger Bleche aus Metall. Erwähnt sei noch, daß die Druckleisten durch Schrauben unter Zwischenschaltung von elastischen Unterlagen auf die Klebe- und Schweißstellen gepreßt werden können. Diese dienen jedoch ausschließlich dazu, die während des Kleb- und Schweißvorganges erforderliche Anpreßkraft zu erzeugen. Der Lagerbehälter ist quaderförmig ausgebildet und mit einer ebenen Boden- und Deckplatte versehen. Ein solcher Behälter ist kein Flachbodentank im eigentlichen Sinne. Da die Leckschutzauskleidung aus einer starren stabilen vorgefertigten Kunststoffwanne besteht, muß die Behälterdecke abnehmbar sein, um die Kunststoffwanne einzusetzen. Die Herstellung einer gesonderten Kunststoffwanne ist mit hohen Kosten verbunden. Für unterschiedliche Lagerbehälterabmessungen müssen jeweils paßgenaue Kunststoffwannen hergestellt werden. Diese Lösung ist für Flachbodentanks, insbesondere deren nachträglicher Sanierung, vollkommen ungeeignet.
Aus der CH-A-484798 ist ein Flachbodentank mit Leckschutzauskleidung bekannt, der aus mindestens einer druckstabilen, hohlraumbildenden Einlage und einer auf dieser Einlage aufliegenden medienresistenten Folie aus Kunststoff besteht, wobei sich die Folie bis in den unteren Bereich der Innenseite der Tankwandung erstreckt und in einem Abstand zum Tankboden an der Innenseite mittels einer Klemmvorrichtung umlaufend befestigt ist, und die Einlage sich bis an die Klemmvorrichtung erstreckt. Die Klemmvorrichtung befindet sich in der Regel oberhalb des maximalen Flüssigkeitsspiegels und besteht aus einem umlaufenden Rohr, das mittels Briden gegen eine an der Innenwand befestigte Unterlage gepreßt wird. Diese Lösung gewährleistet keine dauerhafte medien- und vakuumdichte Verbindung zwischen der Auskleidungsfolie und der Tankinnenwand.

[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Flachbodentank mit Leckschutzauskleidung zu schaffen, die einfach herzustellen und zu montieren ist, dauerhaft medien- und vakuumdicht an der Tankwandung befestigbar ist, und die Anforderungen an eine Leckageüberprüfung erfüllt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Geeignete Ausgestaltungsvarianten sind in den Ansprüchen 2 bis 14 angegeben.
Die Leckschutzauskleidung für Flachbodentanks besteht aus mindestens einer druckstabilen, hohlraumbildenden Einlage und einer auf dieser Einlage aufliegenden medienresistenten Folie aus Kunststoff. Vor Einbringung der Leckschutzauskleidung als Nachrüstung ist zu prüfen, ob der Tankboden den Dichtheitsanforderungen genügt. Gegebenenfalls wird auf den Tankboden noch ein korrosionshemmender Farbstoffanstrich aufgebracht oder der Tankboden wird mit einem Flüssigkunststoff beschichtet. Nach vorliegender Dichtheit des Tankbodens wird auf diesen die Einlage aufgelegt, die in an sich bekannter Weise z.B. aus einem Kunststoffgitter oder einer Noppenfolie besteht. Die medienresistente Folie kann auch an ihrer Unterseite mit entsprechenden hohlraumbildenden Elementen, wie z.B. Noppen oder dgl., versehen sein.
In bestimmten Anwendungsfällen kann es auch zweckmäßig sein, zwischen dem Tankboden und der Einlage eine weitere Folie anzuordnen. Wichtig ist, daß zwischen den beiden Folien oder der auf der Einlage aufliegenden Folie und dem Tankboden ein geeigneter Zwischenraum für eine Leckageüberwachung gebildet wird.

[0004] Die erforderliche Klemmvorrichtung ist an der äußeren Begrenzung des Tankbodens, also im Übergangsbereich zwischen dem Tankboden und der Tankwandung installiert. Der Tankboden kann als ebene oder gewölbte Fläche ausgebildet sein. Die Klemmvorrichtung besteht aus einem stationären Teil, wie einem umlaufenden Flansch, der auch aus mehreren Teilstücken gebildet sein kann, oder in definierten Abständen angeordneten, nach innen ragenden Bolzen. Die stationären Teile bilden die eigentliche Halterung und werden insbesondere durch Schweißen oder Kleben an der Tankinnenseite befestigt. Den beweglichen Teil der Klemmvorrichtung bilden die Klemmschienen, die elastischen Dichtungsbänder und die jeweiligen Spannmittel. Flachbodentanks bestehen in der Regel aus Stahl und liegen entweder auf dem Erdboden auf oder sind auf entsprechenden Auflagern in einem geringen Abstand zum Erdreich angeordnet. Die Anzahl der aus Stahlbeton gefertigten Flachbodentanks ist im Vergleich zu den Flachbodentanks aus Stahl relativ gering. Bei Flachbodentanks besteht keine Möglichkeit, den Tankboden visuell auf Dichtheit zu überprüfen. Um zu verhindern, daß Leckagen in das Erdreich gelangen können, ist es bisher lediglich bekannt, in den Flachbodentank einen neuen Zwischenboden, z.B. aus Stahl, einzuschweißen und eine Leckageüberwachungseinrichtung anzuordnen.
Im Vergleich dazu ist die vorgeschlagene Lösung wesentlich kostengünstiger und erfordert nur einen geringen Montageaufwand. Da die Befestigung der Folie im unteren Bereich des Flachbodentanks erfolgt, also unterhalb des einzuhaltenden unteren zulässigen Flüssigkeitsspiegels, treten in diesem Bereich kaum Probleme infolge unterschiedlicher Wärmeausdehnungen der Materialien auf. Die Folie kann so mit relativ einfachen Mitteln dauerhaft und druckdicht befestigt werden. Die Befestigungselemente stehen bis auf wenige Ausnahmen, z.B. bei einer Tankreinigung, ständig in Kontakt mit der Lagerflüssigkeit.
In bestimmten Anwendungsfällen kann es auch bereits ausreichend sein, wenn nur der Tankboden mit einer Leckschutzauskleidung versehen wird. Bevorzugt wird als Halterung ein umlaufender Flansch eingesetzt, der an der äußeren Begrenzung des Tankbodens, am Tankboden und an der Tankwandung angeschweißt wird. Der umlaufende Flansch sollte aus dem gleichen Material bestehen wie der Tank. Wesentlich ist, daß sich die Materialien für den Tank und den Flansch in ihren Ausdehnungskoeffizienten nicht unterscheiden.
Bei einer Anordnung der Befestigungselemente für die Leckschutzauskleidung in einem Bereich, wo sich ständig der Flüssigkeitsspiegel ändert, würden infolge erheblicher Außentemperaturschwankungen und dadurch bedingter unterschiedlicher Materialausdehnungen Probleme hinsichtlich der Dichtheit der Wandbefestigung auftreten. Eine geeignete Klemmvorrichtung besteht aus in gleicher Höhe angeordneten Befestigungsbolzen aus Stahl, die in definierten Abständen zueinander angeordnet sind, sowie aus auf die Bolzen aufsteckbare Klemmschienen, wobei zwischen den Klemmschienen und der Folie und zwischen der Folie und der Innenseite umlaufende elastische Dichtungsbänder angeordnet sind. Im Falle von Flachbodentanks aus Stahl sind die Bolzen an der Innenseite angeschweißt und bei Flachbodentanks aus Stahlbeton in die Stahlbetonwand eingeklebt. Die Dichtungsbänder können ein- oder beidseitig mit Klebstoff oder einer Dichtmasse beschichtet sein. Um die erforderliche dichte Verbindung zwischen der Folie und der Innenseite der Tankwandung zu erreichen, ist auf die Klemmschienen umlaufend ein möglichst gleichmäßiger Anpreßdruck auszuüben. Die einzelnen Klemmschienen sollten in ihrer Länge so bemessen sein, daß sie auf mehrere benachbarte Bolzen aufsteckbar und zusammen- oder ineinandersteckbar ausgebildet sind. Sie können auch mittels eines Kupplungsstückes untereinander verbindbar sein. Die Klemmschienen weisen entsprechende Langlöcher auf, um auf die Bolzen aufgesteckt zu werden. Wichtig ist, daß zwischen zwei benachbarten Klemmschienen kein Freiraum besteht.
Eine andere Ausführungsvariante der Klemmschienen besteht z.B. darin, daß zusätzlich zwischen zwei aus Flachmaterial bestehenden Klemmschienen eine paßgenaue Ausgleichsschiene angeordnet ist, die überstehende Enden aufweist, die mit den Enden der benachbarten Klemmschienen überlappen. Die Befestigungslöcher im Überlappungsbereich sind deckungsgleich angeordnet. Die Befestigungsbolzen sind als Gewindebolzen ausgebildet. Nach dem Aufsetzen der Klemmschienen werden auf die Bolzen Federringe aufgesteckt und anschließend Muttern aufgeschraubt, die mittels eines Drehmomentenschlüssels auf eine konstante Klemmspannung angezogen werden. An Stelle einer Schraubverbindung können die Klemmschienen und/oder die Ausgleichsschienen auch mittels an den Bolzen befestigter Exzenterhebel festgeklemmt werden. Die Kante der befestigten Folie schließt bündig mit der Kante der Klemmschienen ab, wobei auf die so gebildete umlaufende Kante noch eine Versiegelungsmasse aufgebracht werden kann.
Der Einsatz eines umlaufenden Flansches an Stelle der Bolzen erfolgt vor allem beim Nachrüsten von Flachbodentanks aus Metall. Der umlaufende Flansch wird aus einzelnen Teilstücken gebildet, die Stoß an Stoß angeschweißt werden. Die nur wenige Zentimeter breiten Flansche besitzen eine Wanddicke die gleich oder größer ist als die Dicke der hohlraumbildenden Einlage. Die Wanddicke des Flansches soll der Wanddicke der Tankwandung entsprechen. Der Flansch kann mit Gewindebohrungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben versehen sein oder ist mit beabstandeten Gewindebolzen ausgerüstet.
Die Erfindung soll nachstehend näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1
ein Teilstück eines schematisch dargestellten Flachbodentanks aus Stahl mit Leckschutzauskleidung, als Längsschnitt,
Fig. 2
die Einzelheit "A" gemäß Figur 1 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3
eine weitere Ausführungsvariante eines schematisch dargestellten Flachbodentanks aus Stahl mit Leckschutzauskleidung, als Längsschnitt,
Fig. 4
ein Teilstück eines schematisch dargestellten Flachbodentanks aus Stahlbeton mit Leckschutzauskleidung, als Längsschnitt,
Fig. 5
die Einzelheit "B" gemäß Figur 4 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 6
einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Figur 5,
Fig. 7
eine weitere Ausführungsvariante der Klemmschienen gemäß einem Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 5,
Fig. 8
ein Teilstück eines schematisch dargestellten Flachbodentanks aus Stahl mit an einem Flansch befestigter Leckschutzauskleidung, als Längsschnitt und
Fig. 9
ein Teilstück eines schematisch dargestellten Flachbodentanks aus Stahl mit an einem Flansch befestigter Leckschutzauskleidung des Tankbodens, als Längsschnitt.


[0005] Der in Figur 1 gezeigte Flachbodentank aus Stahl ist einwandig ausgebildet und besteht aus dem Tankboden 1 und der Tankwandung 2. Ein derartiger geschlossener Tank ist z.B. für die Lagerung von Heizöl bestimmt und weist einen Durchmesser von 18 m und eine Höhe von 11 m auf. Der Tank besitzt außerdem eine als Mannloch ausgebildete verschließbare Öffnung. Vor der Einbringung einer Leckschutzauskleidung wird der leere Tank gereinigt und der Tankboden 1 auf Dichtheit untersucht und erforderlichenfalls ausgebessert und mit einem korrosionshemmenden Anstrich versehen oder mit einem härtbaren Flüssigkunststoff versiegelt. Auf dem Tankboden 1 wird ein Kunststoffgitter 3, bestehend aus PE-HD, aufgelegt, das eine Höhe von 5 mm besitzt. Das als hohlraumbildende Einlage dienende Kunststoffgitter 3 bedeckt die gesamte Fläche des Tankbodens 1 und ist im Bereich der Tankwandung 2, vom Tankboden 1 ausgehend, noch ca. 100 mm nach oben geführt. Der umlaufende obere abgewinkelte Abschnitt 3' des Kunststoffgitters 3 liegt umlaufend an der Innenseite 2' Tankwandung 2 an. Auf die Einlage 3 wird eine Kunststoffolie 4, bestehend aus PVC mit einer Dicke von 1,5 mm, aufgelegt und im Bereich der Innenseite 2' nach oben, über den Abschnitt 3' des Kunststoffgitters 3, gezogen. Die Kunststoffolie 4 ist in ihren äußeren Abmessungen um ca. 250 mm größer als die Fläche des Tankbodens 1. Die Befestigung der Folie 4 an der Innenseite 2' der Tankwandung 2 erfolgt mittels einer Klemmvorrichtung 5 (Fig. 2). Hierzu sind an der Innenseite 2' Tankwandung 2 in einer Höhe von ca. 200 mm oberhalb des Tankbodens 1 über den Umfang verteilt Stahlgewindebolzen 6 angeschweißt. Die Stahlbolzen 6 besitzen einen Durchmesser von 10 mm und eine Länge von 60 mm. Sie sind in einem Abstand von 150 mm zueinander angeordnet und ragen in den Tankinnenraum. In dem umlaufenden Befestigungsabschnitt 4' der Kunststoffolie 4 sind im Abstand der Bolzen 6 Löcher eingebracht, so daß der Befestigungsbereich 4' der Kunststoffolie 4 faltenfrei auf die Bolzen 6 aufgesteckt werden kann. Zuerst wird jedoch auf die Bolzen 6 ein erstes umlaufendes elastisches Dichtungsband 7, das beidseitig klebstoffbeschichtet ist, aufgesteckt und mit seiner Außenseite an der Innenseite 2' Tankwandung 2 festgeklebt. Das elastische Dichtungsband kann z.B. aus Polyurethan bestehen und besitzt eine Dicke von 5 mm und eine Breite von ca. 80 mm. Nach der Befestigung des Dichtungsbandes 7 an der Innenseite 2' Tankwandung 2 wird der Schutzfilm von der Innenseite des Dichtungsbandes 7 schrittweise abgezogen und die Folie 4 auf die Bolzen aufgesteckt und an dem Dichtungsband 7 festgeklebt. Beim Aufkleben der Folie 4 ist darauf zu achten, daß sich keine Falten bilden. Der Außenrand der Folie 4 soll bündig mit der Oberkante des Dichtungsbandes 7 abschließen. Auf die angeklebte Folie 4 wird ein zweites Dichtungsband 8 aufgeklebt, das analog wie das erste Dichtungsband 7 ausgebildet ist. Die beiden Dichtungsbänder 7 und 8 sind bereits mit vorbereiteten Löchern versehen, die entsprechend dem Abstand der Befestigungsbolzen 6 angeordnet sind. Anschließend werden auf die Bolzen 6 Klemmschienen 9 aufgesteckt, wobei die Länge der Klemmschienen 9 so bemessen ist, daß sich diese über mehrere Bolzen 6 erstrecken. Die benachbarten Klemmschienen 9 sollten mit ihrer schmalen Stirnseite aneinander anliegen. Die Klemmschienen 9 bestehen aus Stahl und besitzen eine Breite von 80 mm und eine Dicke von 8 mm, sowie entsprechend beabstandete Löcher zum Aufstecken auf die Bolzen 6. Nach dem Aufstecken der Klemmschienen 9 werden auf die überstehenden Bolzen 6 Federringe 10 und auf diese jeweils eine Unterlegscheibe 11 aufgesteckt. Abschließend werden auf die Gewindebolzen 6 Muttern 12 aufgeschraubt und mittels eine Drehmomentenschlüssels fest angezogen, wobei für alle Schraubverbindungen eine konstante Klemmspannung eingestellt wird.
Die zwischen den beiden Dichtungsbändern 7 und 8 befindliche Folie sowie die Dichtungsbänder 7 und 8 werden durch die Klemmschienen 9 und die auf diese wirkende Klemmspannung fest an die Innenseite 2' der Tankwandung 2 gepreßt. Zwischen der Innenwandung 2', den Dichtungsbändern 7 und 8 sowie der zwischen den Dichtungsbändern 7 und 8 angeordneten Folie sowie den Klemmschienen 9 ist somit eine medien- und vakuumdichte Verbindung hergestellt.
Unterhalb der Klemmvorrichtung 5 sind in der Tankwandung 2 die erforderlichen Bohrungen zur Anordnung der Vakuummeß- 13 und Vakuumprüfleitung 14 vorgesehen. Die Wanddicke der Klemmschienen 9 ist so bemessen, daß diese gleich oder größer ist als die Dicke der Tankwand 2.
Bei der in der Figur 3 gezeigten Ausführungsvariante ist im Vergleich zu der Variante gemäß den Figuren 1 und 2 zusätzlich noch eine Kunststoffolie 15 unmittelbar auf dem Tankboden 1 aufgelegt, die im Bereich unterhalb der Klemmvorrichtung 5 mit der auf dem Kunststoffgitter 3 aufliegenden Folie 4 verschweißt ist. Zwischen den beiden Folien 15 und 4 befindet sich das Kunststoffgitter 3 zur Bildung des Leckageüberwachungsraumes. Diese Ausführung kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn der vorhandene Tankboden vor seiner Sanierung bereits undichte Stellen aufwies, oder aufgrund der in dem Tank zu lagernden Flüssigkeit besonders hohe sicherheitstechnische Anforderungen gestellt sind.
Die Befestigung der Folie 4 an der Tankinnenwandung erfolgt analog wie bei der Ausführung gemäß den Figuren 1 und 2.
In der Figur 4 ist ein Teilstück eines Flachbodentanks aus Stahlbeton gezeigt. Ein derartiger Tank ist z.B. 8 m hoch und mittels einer auf den Seitenwänden 2 aufliegenden Tankdecke 16 abgedeckt. Nach der erfolgten Sanierung des Tankbodens 1 ist auf diesem ein Kunststoffgitter 3 mit einer Höhe von 5 mm ausgelegt, das ganzflächig den gesamten Tankboden 1 bedeckt. Auf das Kunststoffgitter 3 ist eine medienresistente Kunststoffolie 4 aufgelegt, die an den Innenseiten 2' der Tankwandung 2 in einem Abstand von ca. 400 mm vom Tankboden 1 nach oben gezogen ist.
Die Klemmvorrichtung 5 zur Befestigung der Kunststoffolie 4 an der Innenseite 2' der Tankwandung 2 ist im wesentlichen analog wie die bereits beschriebene Klemmvorrichtung ausgebildet. In den Eckbereichen sind die Klemmschienen als Winkelschienen ausgebildet. Da die Tankwandung 2 aus Stahlbeton besteht, sind die Befestigungsbolzen 6' in entsprechenden Bohrungen der Tankwandung 2 eingeklebt (Fig. 5). Die aus Stahl bestehenden Gewindebolzen 6' besitzen eine Länge von 100 mm und einen Durchmesser von 8 mm. Nach dem Einkleben der Gewindebolzen 6' in der Tankwand 2 ragen diese ca. 50 mm in den Tankinnenraum hinein. Die Gewindebolzen 6' sind alle im gleichen Abstand vom Tankboden 1 angeordnet, der 400 mm beträgt. Der Abstand zwischen den einzelnen Gewindebolzen 6' beträgt jeweils 145 mm. Unmittelbar auf der oberen Kante der Klemmvorrichtung 5, die durch die Klemmschienen 9, die Dichtungsbänder 7 und 8 sowie die zwischen den Dichtungsbändern 7 und 8 befindliche Folie 4 gebildet ist, ist noch eine Versiegelungsmasse 17 aufgetragen. In die Kunststoffolie 4 ist ein Standrohr 18 aus Kunststoff eingeschweißt, das durch die Tankdecke 16 nach oben geführt ist. In diesem Standrohr 18 ist ein an sich bekannter Meßfühler installiert, der eventuelle Leckagen infolge von undichten Stellen in der Folie 4 erkennt, die an einer außerhalb des Tanks angeordneten Meßeinrichtung angezeigt werden.
In der Figur 7 ist eine weitere Ausgestaltung und Anordnung der Klemmschienen gezeigt. Die Klemmschienen 9 erstrecken sich dabei über mehrere Bolzen 6' und sind auf diesen aufgesteckt. Zwischen zwei benachbarten Klemmschienen 9 besteht in Umfangsrichtung ein definierter Abstand. In diesen Freiraum wird paßgenau eine Ausgleichsschiene 9' mit zwei Absätzen eingesetzt, wobei die Enden der Ausgleichsschienen 9' die benachbarten Klemmschienen 9 überlappen. Die Länge der Ausgleichsschienen 9' ist größer als der Abstand zwischen zwei Bolzen 6' und die Befestigungslöcher der Klemmschienen 9 und der Ausgleichsschienen 9' sind deckungsgleich.
Im Unterschied zu den bisherigen Figuren 1 bis 7 sind in den Figuren 8 und 9 Ausführungsvarianten gezeigt, bei denen die Halterung für die Leckschutzauskleidung nicht durch Bolzen, sondern durch einen umlaufenden Flansch 19 gebildet wird. Der umlaufende Flansch 19 besteht aus mehreren identischen Teilstücken, die Stoß an Stoß an der Innenseite 2' der Tankwandung 2 angeschweißt werden, jeweils so, daß der Flansch 19 mediendicht befestigt ist. Die Positionen 20, 21 kennzeichnen die beiden Schweißnähte. Der angeschweißte Flansch 19 besitzt eine Wanddicke von ca. 30 mm und eine Breite von 80 mm. In der Mitte des Flansches 19 befinden sich jeweils im Abstand von 150 mm Gewindebohrungen 22 zur Aufnahme der Gewindeschrauben 23 mit Federringen 24 zur entsprechenden Befestigung der Folie 4 mittels der Klemmschienen 9. Bei der in Figur 8 gezeigten Variante ist der Flansch 19 in der gleichen Höhe wie die Bolzen 6 gemäß den Figuren 1 bis 7 angeordnet. In der Figur 9 ist eine Variante gezeigt, bei der die Leckschutzauskleidung nur den Tankboden 1 bedeckt. An der äußeren Begrenzung des Tankbodens 1, also in unmittelbarer Nähe zur Tankwandung 2 oder an der Tankwandung 2 anliegend, ist ein aus mehreren identischen Teilstücken bestehender umlaufender Flansch 19 am Boden und an der Tankwandung 2 angeschweißt. Die Schweißstellen sind durch die Bezugszeichen 20 und 21 gekennzeichnet. Das Kunststoffgitter 3 reicht jeweils bis an die innenliegende Schweißnaht 21 und bedeckt den durch den umlaufenden Flansch 19 umgrenzten Bereich des Tankbodens 1. Die Folie 4 wird wie bereits zuvor ausführlich erläutert zwischen den Dichtungsbändern 7 und 8 sowie der aufgesetzten umlaufenden Klemmschiene 9 mediendicht durch Anziehen der unter Federspannung (durch die Federringe 24) stehenden Gewindeschrauben 23 mit einem definierten Drehmoment, mit dem Flansch 19 verbunden. Der geringe Spalt zwischen der Innenseite 2' der Tankwandung 2 und der Klemmvorrichtung 5 kann entweder mittels eines härtbaren Flüssigkunststoffes ausgegossen oder auf andere bekannte Art und Weise abgedichtet werden. In den Fällen, wo der umlaufende Flansch 19 nur eine geringe Wanddicke aufweisen darf, kann dieser auch mit umlaufend angeordneten Schraubbolzen versehen werden, an denen dann die Klemmvorrichtung 5 befestigt wird.


Ansprüche

1. Flachbodentank mit Leckschutzauskleidung, bestehend aus mindestens einer druckstabilen, hohlraumbildenden Einlage (3) und einer auf dieser Einlage (3) aufliegenden medienresistenten Folie (4) aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (4) den Tankboden (1) nahezu vollständig bedeckt und an der äußeren Begrenzung des Tankbodens (1) mittels einer Klemmvorrichtung (5) umlaufend befestigt ist, und die Einlage (3) den vorhandenen Tankboden (1) bedeckt und sich maximal bis an die Klemmvorrichtung (5) erstreckt.
 
2. Flachbodentank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (5) aus in gleichen Abständen zur Tankwandung in definierten Abständen angeordneten, nach innen ragenden Bolzen (6, 6') besteht, auf die Klemmschienen (9, 9') aufsteckbar sind, wobei jeweils zwischen den Klemmschienen (9, 9') und der Folie (4) sowie der Folie (4) und der Innenseite (2') der Tankwandung (2) umlaufend, elastische Dichtungsbänder (7, 8) angeordnet sind, und die Klemmschienen (9, 9') unter Druckspannung auf den Bolzen (6, 6') arretiert sind.
 
3. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Kante der Folie (4) bündig mit der Klemmvorrichtung (5) abschließt.
 
4. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Einlage (3) und dem Tankboden (1) eine weitere Folie (15) angeordnet ist, die entweder mittels der Klemmvorrichtung (5) befestigt ist oder an der auf der Einlage (3) aufliegenden Folie (4) oberhalb des Tankbodens (1) angeschweißt ist.
 
5. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (6, 6') an einem umlaufenden Flansch (19) befestigt sind, der mit dem Tankboden (1) und/oder der Tankwandung (2) fest verbunden ist.
 
6. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (5) aus einem umlaufenden Flansch (19) besteht, der auf dem Tankboden (1) und/oder an der Tankwandung (2) befestigt ist, und aus auf den Flansch (19) aufschraubbaren Klemmschienen (9, 9'), wobei jeweils zwischen den Klemmschienen (9, 9') und der Folie (4) sowie der Folie (4) und der Innenseite (2') des Flansches umlaufend, elastische Dichtungsbänder (7, 8) angeordnet sind, und die Klemmschienen (9, 9) unter Druckspannung an dem Flansch arretiert sind.
 
7. Flachbodentank nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Flansch (19) Gewindebohrungen (22) zur Aufnahme von Befestigungsschrauben (23) zur Arretierung der Klemmschienen (9, 9') angeordnet sind.
 
8. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsbänder (7, 8) an einer oder an beiden Längsseiten mit Klebstoff oder einer Dichtungsmasse beschichtet sind.
 
9. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der umlaufenden Kante, die durch die Klemmschienen (9, 9') und die festgeklebte Folie (4) sowie die Dichtungsbänder (7, 8) gebildet ist, eine Versiegelungsmasse (17) aufgebracht ist.
 
10. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschienen (9) zusammen- oder ineinandersteckbar ausgebildet sind und eine einzelne Klemmschiene (9) in ihrer Länge so bemessen ist, daß sie sich mindestens über zwei benachbarte Befestigungsstellen (6, 6') erstreckt.
 
11. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschienen (9) mittels eines Kupplungsteiles miteinander verbindbar sind.
 
12. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschienen (9) aus Flachmaterial bestehen und in einem definierten Abstand zueinander angeordnet sind, in den eine paßgenaue Ausgleichsschiene (9') eingesetzt ist, deren Enden mit den Enden der benachbarten Klemmschienen (9) überlappen, wobei die Befestigungslöcher der benachbarten Klemmschienen (9) deckungsgleich mit den Befestigungslöchern der Ausgleichsschiene (9') angeordnet sind.
 
13. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in die auf der Einlage (3) aufliegende Folie (4) ein Standrohr (18) eingeschweißt ist, das durch die Tankdecke (16) geführt ist und mit einer Meßeinrichtung zur Leckageüberwachung verbunden ist.
 
14. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den zwischen dem Tankboden (1) und der Folie (4), oder zwischen den beiden Folien (4, 15) gebildeten Hohlraum ragende Rohrleitungen (13, 14) zur Leckageüberwachung eingebracht sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht