[0001] Die Erfindung betrifft eine Garnitur für einen zum Bearbeiten von in Form eines Faserbandes
angelieferten Fasern einsetzbaren und um eine Drehachse drehbaren Rundkamm mit mindestens
zwei in Umfangsrichtung einer die Drehachse umlaufenden Kreiszylindermantelfläche
hintereinander angeordneten Garnitursegmenten, von denen das bei einer Drehung des
Rundkamms um die Drehachse zuerst in das Faserband eingreifende Eingriffssegment eine
geringere Kämmwirkung hervorbringt als mindestens eines der das Faserband danach durchlaufenden
Folgesegmente, einen mit einer derartigen Garnitur ausgestatteten Rundkamm sowie eine
einen solchen Rundkamm aufweisende Kämmmaschine.
[0002] Mit Garnituren der eingangs beschriebenen Art ausgestattete Rundkämme werden bei
der Verarbeitung bzw. Veredlung von Fasern in Kämmaschinen zur Ausscheidung von Kurzfasern
und Nissen und Schalenteilen aus dem bereits kardierten Rohfasermaterial benutzt.
Dabei wird durch den Kämmvorgang der Stapel, d.h. die Faserlänge des Rohfasermaterials
vereinheitlicht. Zu diesem Zweck ist die Kämmaschine üblicherweise zwischen der Karde
und der Strecke angeordnet.
[0003] In der Kämmaschine wird ein aus vorzugsweise bereits kardierten Fasern bestehender
Faserbart eines Faserbandes mit einem Faserband aus bereits gekämmten Fasern verlötet,
von einer Zange gehalten und von den Zinken des Rundkamms durchfahren. Der gesamte
Vorgang des Eingreifens der Kammzinken in den Faserbart über das Kämmen und Verlöten
bis zum Eingreifen des Rundkamms in einen der Zange neu zugeführten Faserbart wird
als "Kammspiel" bezeichnet.
[0004] Herkömmliche Rundkämme weisen einen im wesentlichen zylindrischen Trägerkörper auf,
wobei sich der Kamm -über einen Teil des Zylinderumfangs erstreckt. Während des Betriebs
der Kämmaschine dreht sich der Rundkamm uni die Zylinderachse und ist bezüglich der
Zange so angeordnet, daß zwar die Zinken des Kamms den von der Zange gehaltenen Faserbart
durchfahren können, aber der Trägerkörper bei weiterem Drehen des Rundkammes das Verlöten
des gekämmten Faserbartes nicht behindert. Üblicherweise ist der Rundkamm zu diesem
Zweck so aufgebaut, daß auf dem zylindrischen Trägerkörper ein den Trägerkörper in
radialer Richtung erweiternder Grundkörper angebracht ist, auf dem die eigentliche
Rundkammgarnitur festgelegt ist.
[0005] Bei der Entwicklung von Rundkämmen wurden zunächst von Rundnadeln gebildete Garnituren
eingesetzt. Mit derartigen Rundkämmen konnte unter Beibehaltung einer zufriedenstellenden
Kämmwirkung eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von 100 bis 110 Kammspielen pro Minute
erreicht werden. Durch Ersatz der Rundnadeln durch Sägezahn-Ganzstahlgarnituren konnte
eine Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit auf bis zu 350 Kammspiele pro Minute
verwirklicht werden, ohne daß dadurch die Kämmwirkung beeinträchtigt wurde. Eine weitere
Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit konnte ohne Beeinflussung des eigentlichen
Kämmergebnisses durch die in der DE 43 26 205 C1 angegebene Weiterbildung der herkömmlichen
Rundkämme erreicht werden, bei der zwischen der Garnitur und dem Trägerkörper ein
zur Vermeidung eines Staudruckes vor der Garnitur dienender Kanal angeordnet ist.
[0006] Beim Einsatz der in der genannten Schrift beschriebenen Rundkämme wurde zunächst
bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten eine Beschädigung der zu bearbeitenden Fasern beobachtet.
Zur Beseitigung dieses Mangels wurden Garnituren der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen,
bei denen mit dem Eingriffssegment ein beschädigungsarmes Eingreifen der Garnitur
in den Faserbart erreicht wird, während mit den Folgesegmenten das gewünschte Kämmergebnis
hergestellt werden kann. Bei Einsatz von von Sägezahndrahtstreifen gebildeten Garnituren
wird die höhere Kämmwirkung der Folgesegmente bei den bekannten Garnituren durch eine
entsprechende Verringerung des Abstandes zwischen den Zahnspitzen der Sägezähne der
Folgesegmente im Vergleich zu dem Abstand zwischen den Zahnspitzen des Eingriffssegmentes
erreicht. Mit dieser Weiterbildung der Garnituren konnte zwar bei bis zu 400 Kammspielen
pro Minute noch eine zufriedenstellende Kämmwirkung erreicht werden, es hat sich jedoch
gezeigt, daß die bei dieser hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit nach dem eigentlichen
Kämmvorgang noch zur Verfügung stehende Zeit nicht mehr zum Verlöten des gekämmten
bzw. noch zu kämmenden Faserbartes mit einem aus bereits gekämmten Fasern bestehenden
Faserband ausreicht. Daher wurde in einem nächsten Entwicklungsschritt eine Verkürzung
der Garniturlänge von zunächst mehr als 120° in Umfangsrichtung des Rundkammes auf
weniger als 110° in Umfangsrichtung des Rundkammes vorgeschlagen, um so selbst bei
hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten noch genügend Zeit zum Verlöten zur Verfügung
zu stellen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der zuletzt beschriebenen Weiterbildung
von Rundkämmen eine erhebliche Beeinträchtigung des Kämmergebnisses zu verzeichnen
ist.
[0007] Angesichts dieses Problems im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Garnitur der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, bei deren Einsatz selbst
bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten von 400 Kammspielen pro Minute oder mehr unter
Gewährleistung eines zufriedenstellenden Kämmergebnisses noch genügend Zeit zum Verlöten
des gekämmten Faserbartes mit einem bereits aus gekämmten Fasern bestehenden Faserband
zur Verfügung gestellt werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Garnituren
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens eines der Folgesegmente
in Umfangsrichtung eine größere Länge aufweist als das Eingriffssegment.
[0009] Diese Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, daß ein schonendes und beschädigungsarmes
Eingreifen der Rundkammgarnitur in den vorgelegten Faserbart bereits dann sichergestellt
werden kann, wenn sich das Eingriffssegment nur über einen sehr kleinen Winkel in
Umfangsrichtung des Rundkammes erstreckt, so daß unter Gewährleistung eines beschädigungsfreien
Eingreifens der Rundkammgarnitur durch das vergleichsweise kurze Eingriffssegment
eine große Garniturlänge für die wirksameren Garnitursegmente bereitgestellt werden
kann, ohne dadurch die Gesamtlänge der Garnitur in Umfangsrichtung zu erhöhen. Insgesamt
kann so unter Verwendung einer Garnitur, die sich in der Umfangsrichtung des Rundkamms
insgesamt über einen Winkel von weniger als 110° vorzugsweise weniger als 100° besonders
bevorzugt etwa 90° erstreckt ohne Beschädigung der zu bearbeitenden Fasern ein zufriedenstellendes
Kämmergebnis erzielt werden. Dadurch kann auch bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
von 400 Kammspielen pro Minute oder mehr noch genügend Zeit für den Vorgang des Verlötens
bereitgestellt werden kann.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen Rundkammgarnitur kann unter Vermeidung einer übermäßigen
Faserbeschädigung ein besonders gutes Kämmergebnis mit einer besonders geringen Garniturlänge
erreicht werden, wenn die Garnitur mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei Folgesegmente
aufweist, von denen jedes eine höhere Kämmwirkung hervorbringt und/oder eine größere
Länge aufweist, als das vorhergehende Folgesegment bzw. das Eingriffssegment.
[0011] Dabei ist bei einer sich über einen Winkel von weniger als 110° besonders bevorzugt
etwa 90°, erstreckenden Garnitur ein zufriedenstellendes Kämmergebnis ohne Beschädigung
von Fasern beim Eingreifen der Garnitur in das Faserband möglich, wenn das Verhältnis
der Länge des Eingriffssegmentes zu der des letzten Folgesegmentes im Bereich von
1 : 2 bis 1 : 4 liegt.
[0012] Beim Einsatz einer vier in der Umfangsrichtung hintereinander angeordnete Garnitursegmente
aufweisenden Garnitur kann bei einer sich über einen Winkel von etwa 90° erstreckenden
Garniturlänge ein besonders gutes Kämmergebnis erzielt werden, wenn sich die Längen
der einzelnen Garnitursegmente ausgehend vom Eingriffsegment bis zum letzten Folgesegment
verhalten wie 1 : 1,2(± 0,1) : 1,8(±0,5) : 3(±2). Dabei stellen die in Klammern angegebenen
Werte die möglichen Abweichungen von den ohne Klammern angegebenen, besonders bevorzugten
Werte dar.
[0013] Wie vorstehend bereits im einzelnen erläutert, ist es beim Einsatz von Hochleistungskämmaschinen
besonders vorteilhaft, wenn mindestens eines der Garnitursegmente, vorzugsweise aber
sämtliche Garnitursegmente, eine Mehrzahl von in Richtung der Drehachse nebeneinander
angeordneten Sägezahndrahtstreifen aufweist. Bei derartigen Garnituren kann eine im
Vergleich zum Eingriffssegment höhere Kämmwirkung der Folgesegmente erreicht werden,
wenn der Abstand zwischen den Zahnspitzen der Sägezahndrahtstreifen des Eingriffssegmentes
größer ist als derjenige zwischen den Zahnspitzen der Sägezahndrahtstreifen mindestens
eines der Folgesegmente, vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente.
[0014] Bei einer sich in Umlaufrichtung des Rundkammes über einen Winkel von etwa 90° erstreckenden
Garnitur wird dabei eine besonders hohe Kämmwirkung unter Sicherstellung eines beschädigungsarmen
Eingriffs der Garnitur gewährleistet, wenn das Verhältnis des Abstandes zwischen den
Zahnspitzen des Eingriffssegmentes zu demjenigen zwischen den Zahnspitzen des letzten
Folgesegmentes im Bereich von 1 : 0,2 bis 1 : 0,4 liegt, vorzugsweise etwa 0,35 beträgt.
[0015] Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung wird unter Verwendung
von vier hintereinander angeordneten Garnitursegmenten ein besonders gutes Kämmergebnis
erzielt, wenn sich die Abstände zwischen den Zahnspitzen ausgehend vom Eingriffssegment
bis zum letzten Folgesegment verhalten wie 1 : 0,7(±0,2) : 0,55(±0,1) : 0,3(±0,1),
wobei die in Klammern angegebenen Werte die möglichen Abweichungen von den ohne Klammern
angegebenen besonders bevorzugten Werten darstellen. Dabei beträgt der Abstand zwischen
den Zahnspitzen des Eingriffssegmentes in gestreckter Anordnung, d.h. vor Anpassung
des entsprechenden Sägezahndrahtes an die Kreiszylindermantelfläche des Grundkörpers
vorzugsweise etwa 4 bis 5 mm, besonders bevorzugt etwa 4,47 mm.
[0016] Zusätzlich oder alternativ zu den zuletzt beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
mit sich verändernden Abständen zwischen den Zahnspitzen der einzelnen Garnitursegmente
bzw. einer variablen Zahnteilung kann eine im Vergleich zum Eingriffssegment höhere
Kämmwirkung der Folgesegmente auch dadurch erreicht werden, daß die Breite der zwischen
den Sägezahndrahtstreifen des Eingriffssegmentes gebildeten Garniturgassen in einer
parallel zur Drehachse verlaufenden Richtung geringer ist, als die Breite der Garniturgassen
mindestens eines der Folgesegmente, vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente. Diese Erhöhung
der Kämmwirkung der Folgesegmente kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß
die Fußbreite der Sägezahndrahtstreifen der Folgesegmente bei gleichbleibender Blattbreite
im Vergleich zu den das Eingriffssegment bildenden Sägezahndrahtstreifen erhöht wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Fußbreite
der das Eingriffssegment bildenden Sägezahndrahtstreifen etwa 0,8 mm, während die
darauf folgenden Folgesegmente eine Fußbreite von 0,65, 0,6 bzw. 0,5 mm bei gleichbleibender
Blattbreite aufweisen.
[0017] Eine weitere zusätzliche oder alternative Möglichkeit zur Erhöhung der Kämmwirkung
der Folgesegmente im Vergleich zu derjenigen des Eingriffssegmentes besteht darin,
die Sägezähne des Eingriffssgmentes mit einem geringeren Brustwinkel zu versehen,
als diejenigen mindestens eines der Folgesegmente, vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente.
Dabei beträgt der Brustwinkel der das Eingriffssegment bildenden Sägezahndrahtstreifen
in gestrecktem Zustand, d.h. vor Aufziehen auf den Grundkörper des Rundkamms, vorzugsweise
etwa 30°, während der Brustwinkel der die Folgesegmente bildenden Sägezahndrahtstreifen
in gestrecktem Zustand etwa 35°, 40° und auch bei dem letzten Folgesegment noch 40°
beträgt. Bei anderen Anwendungen, wie etwa bei der Kämmung von Kurzstapel-Baumwolle,
bei der nur eine geringe Auskämmung gewünscht wird, können die Brustwinkel sämtlicher
Folgesegmente ebenso wie der Brustwinkel des Eingriffssegmentes 30° betragen. Andererseits
kann bei der Verarbeitung von Langstapel-Material der Brustwinkel des letzten Folgesegementes
bis zu 55° betragen, wobei auch die Brustwinkel der übrigen Folgesegmente entsprechend
erhöht sein können.
[0018] Schließlich kann bei den erfindungsgemäßen Rundkamm-Garnituren auch noch vorgesehen
sein, daß die Zahnhöhe der Sägezähne des Eingriffssegmentes größer ist als diejenige
der Sägezähne mindestens eines der Folgesegmente vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente.
[0019] In besonders vorteilhafter Ausführungsform der Erfindung werden bei den Folgesegmenten
alle vorstehend erläuterten Maßnahmen zur Erhöhung der Kämmwirkung ergriffen, wobei
zum Erhalt eines störungsfreien Betriebs der Kämmaschine zweckmäßigerweise alle Garnitursegmente
etwa dieselbe Garniturhöhe aufweisen.
[0020] Wie der vorstehenden Eräuterung erfindungsgemäßer Garnituren zu entnehmen ist, weist
ein damit hergestellter Rundkamm einen etwa kreiszylinderförmigen Trägerkörper, einen
sich über einen Teil des Zylinderumfangs erstreckenden und den Trägerkörper in radialer
Richtung erweiternden Grundkörper sowie einen auf dem Grundkörper angebrachte Garnitur
auf, wobei die Garnitur mindestens zwei in Umfangsrichtung hintereinander angeordnete
Garnitursegmente mit sich voneinander unterscheidenden Kämmwirkungen umfaßt, von denen
mindestens eines der nach dem Eingriffssegment ein Faserband durchlaufenden Folgesegmente
in Umfangsrichtung eine größere Länge aufweist als das Eingriffssegment.
[0021] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Radialschnittansicht eines erfindungsgemäßen Rundkamms,
- Fig. 2a bis 2d
- Detaildarstellungen von Sägezahndrahtstreifen, die zur Herstellung der einzelnen Garnitursegmente
des in Fig. 1 dargestellten Rundkammes eingesetzt werden können.
[0022] Der in Fig. 1 dargestellte Rundkamm umfaßt einen im wesentlichen kreiszylinderförmigen
Trägerkörper 10, einen sich in Umfangsrichtung über einen Teil der Mantelfläche des
kreiszylindermantelförmigen Trägerkörpers 10 erstreckenden und diesen in radialer
Richtung erweiternden Grundkörper 20 sowie eine insgesamt mit 30 bezeichnete Sägezahn-Ganzstahlgarnitur,
die auf einer Außenfläche des Grundkörpers 20 angebracht ist. Die aus der Garnitur
30, dem Grundkörper 20 und dem Trägerkörper 10 gebildete Gesamtanordnung ist um die
Zylinderachse 12 des Trägerkörpers 10 drehbar, wie durch den Pfeil 14 angedeutet.
Die Garnitur 30 besteht aus insgesamt 4 in Umfangsrichtung hintereinander angeordneten
Garnitursegmenten 32, 34, 36 und 38, von denen das nachstehend als Eingriffssegment
bezeichnete Garnitursegment 32 bei einer Drehung in der durch den Pfeil 14 bezeichneten
Richtung zuerst in einen zu kämmenden Faserbart eingreift, während die Garnitursegmente
34, 36 und 38 (nachstehend als Folgesegmente bezeichnet) den Faserbart in dieser Reihenfolge
durchlaufen.
[0023] Jedes der Garnitursegmente 32, 34, 36 und 38 besteht aus einer Mehrzahl von in Richtung
der Zylinderachse 12 nebeneinander angeordneten Sägezahndrahtstreifen. Dabei erstreckt
sich das Eingriffssegment 32 in Umfangsrichtung des Trägerkörpers 10 bzw. des Grundkörpers
20 über einen Winkel α von etwa 13°, das erste Folgesegment 34 im Anschluß daran über
einen Winkel β von etwa 15,5°, das zweite Folgesegment 36 im Anschluß an das erste
Folgesegment 34 über einen Winkel γ von etwa 23,5° und das dritte Folgesegment 38
im Anschluß an das zweite Folgesegment 34 über einen Winkel δ von etwa 38°, so daß
sich die gesamte Garnitur 30 in Umfangsrichtung über einen Winkel von etwa 90° erstreckt.
Wie bereits in der Darstellung in Fig. 1 erkennbar ist, ist der Abstand zwischen den
Zahnspitzen der Folgesegmente 34, 36 und 38 jeweils geringer als der Abstand zwischen
den Zahnspitzen des vorhergehenden Folgesegmentes 36 und 34 bzw. des Eingriffssegmentes
32. Schon dadurch wird erreicht, daß die Kämmwirkung der Garnitur 30 beim Durchfahren
eines Faserbartes von Garnitursegment zu Garnitursegment fortlaufend zunimmt, während
mit dem Eingriffssegment 32 ein schonender Eingriff in den Faserbart erreicht wird.
[0024] Weitere Einzelheiten zu den zur Herstellung der Garnitursegmente 32, 34, 36 und 38
benutzten Sägezahndrahtstreifen sind den Fig. 2a bis 2d in Verbindung mit der folgenden
Beschreibung zu entnehmen.
[0025] In den Fig. 2a bis 2d sind zur Herstellung der Garnitursegmente 32, 34, 36 und 38
einsetzbare Sägezahndrähte 33, 35, 37 bzw. 39 in gestrecktem Zustand, d.h. vor Aufziehen
auf den Grundkörper 20 dargestellt.
[0026] Bei dem in Fig. 2a dargestellten und zur Herstellung des Garnitursegmentes 32 dienenden
Sägezahndrahtes 33 beträgt der Abstand d zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender
Zähne etwa 4,47 mm. Die Gesamthöhe h des Sägezahndrahtes beträgt 4,5 mm, der Brustwinkel
ε beträgt 30° und die Breite b des Sägezahndrahtfußes beträgt 0,8 mm.
[0027] Bei dem in Fig. 2b dargestellten und zur Herstellung des Garnitursegmentes 34 einsetzbaren
Sägezahndraht 35 beträgt der Abstand d zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender
Zähne etwa 3,14 mm, die Garniturhöhe h etwa 4,5 mm, die Fußbreite b etwa 0,65 mm und
der Brustwinkel ε etwa 35°.
[0028] Bei dem in Fig. 2c dargestellten und zur Herstellung des Garnitursegmentes 36 einsetzbaren
Sägezahndrahtstreifens 37 beträgt der Abstand zwischen den Garniturspitzen aufeinanderfolgender
Zähne etwa 2,502 mm, die Garniturhöhe h etwa 4,5 mm, die Fußbreite b etwa 0,6 mm und
der Brustwinkel ε etwa 40°.
[0029] Endlich weist der in Fig. 2d dargestellte und zur Herstellung des Folgesegmentes
38 einsetzbare Sägezahndrahtstreifen 39 einen Abstand d zwischen den Garniturspitzen
aufeinanderfolgender Zähne von etwa 1,574 mm, eine Garniturhöhe h von etwa 4,5 mm,
eine Fußbreite b von etwa 0,5 mm und einen Brustwinkel ε von etwa 40° auf.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterte Ausführungsform beschränkt.
Vielmehr ist auch an den Einsatz von Garnituren mit mehr oder weniger als 4 Garnitursegmenten
gedacht. Dabei kann sich die Garnitur insgesamt auch über einen Winkel von mehr oder
weniger als 90° erstrecken. Ferner können die Sägezahndrahtstreifen der einzelnen
Garnitursegmente auch dieselbe Fußbreite, denselben Abstand zwischen den Zahnspitzen
aufeinanderfolgender Zähne und/oder denselben Brustwinkel oder von der erläuterten
Ausführungsform abweichende Abmessungen aufweisen, solange sichergestellt ist, daß
die Kämmwirkung eines der Folgesegmente 34, 36 bzw. 38 größer ist als diejenige des
Eingriffssegmentes 32.
1. Garnitur (30) für einen zum Bearbeiten von in Form eines Faserbandes angelieferten
Fasern einsetzbaren und um eine Drehachse (12) drehbaren Rundkamm mit mindestens zwei
in Umfangsrichtung einer die Drehachse (12) umlaufenden Kreiszylindermantelfläche
hintereinander angeordneten Garnitursegmenten (32, 34, 36, 38), von denen das bei
einer Drehung des Rundkamms um die Drehachse (12) zuerst in das Faserband eingreifende
Eingriffssegment (32) eine geringere Kämmwirkung hervorbringt als mindestens eines
der das Faserband danach durchlaufenden Folgesegmente (34, 36, 38), dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der Folgesegmente (34, 36, 38) in Umfangsrichtung eine größere
Länge aufweist als das Eingriffssegment (32).
2. Garnitur nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens zwei, vorzugsweise mindestens
drei Folgesegmente, von denen jedes eine höhere Kämmwirkung hervorbringt und/oder
eine größere Länge aufweist als das vorhergehende Folgesegment (34, 36) bzw. das Eingriffssegment
(32).
3. Garnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Garnitur (30)
in der Umfangsrichtung insgesamt über einen Winkel von weniger als 110°, vorzugsweise
weniger als 100°, besonders bevorzugt etwa 90° erstreckt.
4. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis der Länge des Eingriffssegmentes (32) zu derjenigen des letzten Folgesegmentes
(38) im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 4 liegt.
5. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit 4 in der Umfangsrichtung hintereinander
angeordneten Garnitursegmenten (32, 34, 36, 38) deren Längen sich ausgehend vom Eingriffssegment
(32) bis zum letzten Folgesegment (38) verhalten wie 1 : 1,2(±0,1) : 1,8(±0,5) : 3(±1).
6. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Garnitursegmente (32, 34, 36, 38) vorzugsweise jedes Garnitursegment (32,
34, 36, 38), eine Mehrzahl von in Richtung der Drehachse (12) nebeneinander angeordneten
Sägezahndrahtstreifen (33, 35, 37, 39) aufweist.
7. Garnitur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (d) zwischen den
Zahnspitzen der Sägezahndrahtstreifen (33) des Eingriffssegmentes (32) größer ist
als derjenige zwischen den Zahnspitzen der Sägezahndrahtstreifen (35, 37, 39) mindestens
eines der Folgesegmente (34, 36, 38).
8. Garnitur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Abstandes
(d) zwischen den Zahnspitzen des Eingriffssegmentes (32) zu demjenigen zwischen den
Zahnspitzen des letzten Folgesegmentes (38) im Bereich von 1 : 0,2 bis 1 : 0,4 liegt,
vorzugsweise etwa 0,35 beträgt.
9. Garnitur nach Anspruch 8 mit vier hintereinander angeordneten Garnitursegmenten (32,
34, 36, 38), bei denen sich die Abstände zwischen den Zahnspitzen ausgehend vom Eingriffssegment
(32) bis zum letzten Folgesegment (38) verhalten wie 1 : 0,7(±0,2) : 0,55(±0,1) :
0,3(±0,1).
10. Garnitur nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der zwischen den Sägezahndrahtstreifen (33) des Eingriffssegmentes (32) gebildeten
Garniturgassen in einer parallel zur Drehachse (12) verlaufenden Richtung geringer
ist als die Breite der Garniturgassen mindestens eines der Folgesegmente (34, 36,
38), vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente (34, 36, 38).
11. Garnitur nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezähne
des Eingriffssegmentes (32) einen geringeren Brustwinkel (ε) aufweisen, als diejenigen
mindestens eines der Folgesegmente (34, 36, 38), vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente
(34, 36, 38).
12. Garnitur nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnhöhe
der Sägezähne des Eingriffssegmentes (32) größer ist als diejenige der Sägezähne mindestens
eines der Folgesegmente (34, 36, 38), vorzugsweise sämtlicher Folgesegmente.
13. Garnitur nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß alle Garnitursegmente
(32, 34, 36, 38) dieselbe Garniturhöhe (h) aufweisen.
14. Rundkamm mit einer Garnitur (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Kämmaschine mit einem Rundkamm nach Anspruch 14.