[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung an einer Tür, einem Fenster
oder dergleichen, wobei an einem feststehendem Rahmen der Tür, des Fensters oder dergleichen
und einem relativ dazu beweglichen Flügel einerseits wenigstens ein Schloß mit zumindest
einem zwischen einer Schließ- und einer Offenstellung hin und her bewegbaren Riegel
und andererseits zumindest ein Riegelwiderlager angebracht ist, welches der Riegel
in der Schließstellung hintergreift und wobei wenigstens ein gesteuert umschaltbarer
motorischer Antrieb mit zumindest einem Antriebsmotor vorgesehen ist, mittels dessen
der Riegel bei Wirkverbindung von Antriebsmotor und Riegel wenigstens in die Schließstellung
bewegbar ist und mittels dessen ein Energiespeicher bei Wirkverbindung von Antriebsmotor
und Energiespeicher aufladbar ist, wobei durch freigesetzte Energie des Energiespeichers
das Bewegen des Riegels in die Offenstellung zumindest unterstützt wird.
[0002] Eine derartige Verriegelungsvorrichtung in Form einer Zusatzverriegelungsvorrichtung
ist offenbart in DE 298 05 821 U1. In die schließseitige Falzfläche eines Türflügels
versenkt ist dabei ein Schloßgehäuse, das in seinem Innern einen im wesentlichen aus
einem Elektromotor sowie einem Spindeltrieb bestehenden motorischen Antrieb enthält.
Der Elektromotor ist ebenso wie ein als Riegel dienender und die falzseitige Wand
des Schloßgehäuses durchsetzender Rolleabolzen starr mit einem Motorschlitten verbunden.
Zum Verriegeln des Türflügels an dem zugehörigen feststehenden Rahmen wird der Motorschlitten
mittels des von dem Elektromotor angetriebenen Spindeltriebes angehoben. Damit verbunden
ist eine entsprechende Bewegung des an dem Motorschlitten angebrachten Rollenbolzens
sowie des Elektromotors. Der Rollenbolzen gelangt im Laufe seiner Hubbewegung in Hintergriff
mit einem Riegelwiderlager in Form einer zur Raumaußenseite hin ansteigenden Führungsschräge
eines festrahmenseitigen Schließblechs. Aufgrund des Zusammenspiels der Führungsschräge
und des sich nach oben bewegenden Rollenbolzens wird der Türflügel unter Anpressen
an den feststehenden Rahmen verriegelt. Der Motorschlitten einschließlich der mit
diesem angehobenen Bauteile, insbesondere einschließlich des Elektromotors, dient
als Energiespeicher, welcher durch die Verriegelungs-Hubbewegung unter Vergrößerung
seiner potentiellen Energie aufgeladen wird. Zum Entriegeln des Türflügels wird der
Motorschlitten in Schwerkraftrichtung freigegeben. Gemeinsam mit seinen Anbauteilen
fällt der Motorschlitten infolgedessen unter Freisetzen zuvor gespeicherter Energie
nach unten. Der mit dem Motorschlitten fest verbundene Rollenbolzen wird dabei in
seine Offenstellung überführt.
[0003] Im Falle des Standes der Technik hat der Elektromotor zeitgleich das Verriegeln und
Anpressen des Türflügels an dem feststehenden Rahmen sowie das Aufladen des zum Entriegeln
des Türflügels genutzten Energiespeichers zu bewirken. Mit einer entsprechend großen
Leistung ist der Antriebsmotor der vorbekannten Verriegelungsvorrichtung auszulegen.
Daraus wiederum resultieren verhältnismäßig hohe Fertigungs- und Anschaffungskosten
sowie insbesondere ein relativ großes Bauvolumen des zur Zeit gebräuchlichen Antriebsmotors.
[0004] Diesem Nachteil abzuhelfen, hat sich die vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt.
[0005] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß im Falle einer Verriegelungsvorrichtung
der eingangs genannten Art bei einem Schaltzustand des motorischen Antriebs der Antriebsmotor
mit dem Riegel, nicht aber mit dem Energiespeicher in Wirkverbindung steht und der
Riegel in die Schließstellung bewegbar, nicht aber der Energiespeicher aufladbar ist
und daß bei einem anderen Schaltzustand des motorischen Antriebs der Antriebsmotor
mit dem Energiespeicher, nicht aber mit dem Riegel in Wirkverbindung steht und der
Energiespeicher aufladbar, nicht aber der Riegel in die Schließstellung bewegbar ist.
Aufgrund der genannten Merkmale vollzieht sich im Falle der Erfindung das Überführen
des Riegels in seine Schließstellung sowie das Aufladen des Energiespeichers in zwei
getrennten Schritten. Dementsprechend ist eine verhältnismäßig geringe Motorleistung
ausreichend, was sich wiederum positiv auf die Baugröße des Antriebsmotors sowie dessen
Fertigungs- und Anschaffungskosten auswirkt. Für das Bewegen des Riegels in die Schließstellung
sowie für das Aufladen des Energiespeichers kann jeweils die gesamte Motorleistung
zur Verfügung gestellt werden.
[0006] Im Sinne der Erfindung ist es ansich möglich, den Antriebsmotor über voneinander
getrennte Getriebezüge auf den Riegel sowie auf den Energiespeicher auf zuschalten.
Im Interesse eines möglichst einfachen konstruktiven Aufbaues und insbesondere eines
möglichst kleinen Bauvolumens der Verriegelungsvorrichtung empfiehlt es sich aber,
zumindest einzelne Komponenten des motorischen Antriebes sowohl zur Verbindung des
Antriebsmotors mit dem Riegel als auch zur Verbindung des Antriebsmotors mit dem Energiespeicher
zu nutzen. Vor diesem Hintergrund ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der motorische
Antrieb ein Getriebeelement in Form einer Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen
aufweist, welche durch den Antriebsmotor um ihre Drehachse drehbar und unter Umschalten
des motorischen Antriebes in ihrer Drehrichtung umsteuerbar ist, wobei der Antriebsmotor
bei der einen Drehrichtung der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen
mit dem Riegel, nicht aber mit dem Energiespeicher und bei der anderen Drehrichtung
der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen mit dem Energiespeicher, nicht
aber mit dem Riegel in Wirkverbindung steht.
[0007] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung kämmt dabei die Getriebespindel, Getriebeschnecke
oder dergleichen mit einem zugeordneten Gegenverzahnungselement, wobei durch Drehung
der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen in der einen Drehrichtung die
Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen an dem entsprechend abgestützten
Gegenverzahnungselement in axialer Richtung bewegbar und durch Drehung der Getriebespindel,
Getriebeschnecke oder dergleichen in der anderen Drehrichtung das Gegenverzahnungselement
an der in axialer Richtung entsprechend abgestützten Getriebespindel, Getriebeschnecke
oder dergleichen bewegbar ist und wobei die Wirkverbindung des Antriebsmotors mit
dem Riegel oder dem Energiespeicher über die in axialer Richtung bewegte Getriebespindel,
Getriebeschnecke oder dergleichen oder das bewegte Gegenverzahnungselement hergestellt
ist. Auch das genannte Gegenverzahnungselement wird demnach sowohl beim Bewegen des
Riegels in die Schließstellung als auch beim Aufladen des Energiespeichers genutzt.
[0008] Zweckmäßigerweise ist das Gegenverzahnungselement um eine sich mit der Drehachse
der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen kreuzende Drehachse drehbar
und bei sich in axialer Richtung bewegender Getriebespindel, Getriebeschnecke oder
dergleichen in der entsprechenden Drehrichtung abgestützt. Dabei erfolgt die Abstützung
des Gegenverzahnungselementes bei sich in axialer Richtung bewegender Getriebespindel,
Getriebeschnecke oder dergleichen im Falle einer weiteren bevorzugten Variante der
Erfindung der Einfachheit halber an einer Wand eines Schloßgehäuses.
[0009] Zur Abstützung der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen in axialer
Richtung dient erfindungsgemäß ein Axialanschlag, welcher gesteuert zwischen einer
Freigabestellung und einer Sperrstellung hin und her bewegbar ist und in der Sperrstellung
einen Gegenanschlag der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen hintergreift.
[0010] Durch eine einfache Kinematik und somit durch eine einfache Steuerung des Axialanschlags
für die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen zeichnet sich eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung aus, im Falle derer der genannte Axialanschlag
als Vorsprung an einem Hebel ausgebildet ist, welcher gesteuert um eine sich mit der
Achse der Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen kreuzende Achse in Freigabe-
oder in Sperrichtung schwenkbar ist.
[0011] Nachdem sich die an dem Axialanschlag abstützende Getriebespindel, Getriebeschnecke
oder dergleichen zum Antrieb des zugeordneten Gegenverzahnungselementes um ihre Achse
dreht, gleichzeitig die dabei auftretenden Reibungswiderstände im Interesse einer
Minimierung der Leistung des Antriebsmotors gering zu halten sind, empfiehlt es sich,
die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen über ein Axiallager an dem
Axialanschlag abzustützen. Erfindungsgemäß bevorzugt wird ein als Wälzlager ausgeführtes
Axiallager.
[0012] Zur Nutzung der freigesetzten Energie des Energiespeichers für die Unterstützung
bzw. alleinige Bewerkstelligung der Bewegung des Riegels aus der Schließ- in die Offenstellung
kann erfindungsgemäß eine eigenständige getriebliche Verbindung zwischen dem Energiespeicher
und dem Riegel vorgesehen sein. Aber auch in diesem Fall ist es aus Gründen der einfachen
konstruktiven Ausgestaltung der Gesamtanordnung sowie der Minimierung des Platzbedarfs
der Verriegelungsvorrichtung zweckmäßig, zumindest einzelne Getriebeteile mehrfach
zu nutzen. In diesem Sinne ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das mit der Getriebespindel,
Getriebeschnecke oder dergleichen kämmende Gegenverzahnungselement mit dem Riegel
in Antriebsverbindung steht und der Energiespeicher von wenigstens einem Federelement
gebildet ist, welches durch die an dem abgestützten Gegenverzahnungselement in axialer
Richtung bewegte Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen gegen die Wirkung
einer Rückstellkraft unter Deformierung und damit verbundener Aufladung des Energiespeichers
beaufschlagbar ist und daß die das Federelement beaufschlagende Getriebespindel, Getriebeschnecke
oder dergleichen unter der Wirkung der von dem Federelement ausgeübten Rückstellkraft
an dem in die Sperrstellung bewegten Axialanschlag abstützbar ist und nach Bewegen
des Axialanschlags in die Freigabestellung über das Gegenverzahnungselement den Riegel
in Richtung auf seine Offenstellung antreibt. Dementsprechend dienen erfindungsgemäß
das Gegenverzahnungselement sowie die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen
einerseits zum Aufladen des Energiespeichers und zum Bewegen des Riegels in die Schließstellung,
andererseits aber auch zum Umsetzen der von dem Energiespeicher freigesetzten Energie
in eine Bewegung des Riegels in die Offenstellung.
[0013] Der Einfachheit halber ist in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung der Riegel
einstückig mit dem Gegenverzahnungselement ausgebildet.
[0014] Eine elektrisch gesteuerte Auslösung der Bewegung des Riegels in die Offenstellung
ist im Falle einer weiteren Variante der Erfindung dadurch möglich, daß der Axialanschlag
für die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen elektrisch gesteuert in
die Freigabestellung bewegbar ist. Um die Entriegelung der betreffenden Tür, des betreffenden
Fensters oder dergleichen unabhängig von der Stromversorgung der Verriegelungsvorrichtung
und somit auch im Falle von Störungen der genannten. Stromversorgung bewerkstelligen
zu können, ist der Axialanschlag für die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung über einen manuell betätigbaren Schieber,
insbesondere über eine Treibstange eines Treibstangenbeschlages der Tür, des Fensters
oder dergleichen in die Freigabestellung bewegbar. Im Sinne der Erfindung kann die
manuelle Steuerung des Axialanschlages für die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder
dergleichen ergänzend oder alternativ zu der oben beschriebenen elektrischen Steuerung
vorgesehen sein.
[0015] Mit konstruktiv und steuerungstechnisch einfachen Mitteln läßt sich der Axialanschlag
für die Getriebespindel, Getriebeschnecke oder dergleichen nach Bedarf in seine Sperr-
oder in seine Freigabestellung überführen, wenn er - wie in bevorzugter Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen - als Vorsprung ausgebildet ist an dem einen Arm eines zweiarmigen
Hebels, der gesteuert um eine sich mit der Achse der Getriebespindel, Getriebeschnecke
oder dergleichen kreuzende Achse schwenkbar und an dem anderen Arm mittels einer Verriegelungseinrichtung
bei in Sperrstellung befindlichem Vorsprung gegen Schwenken in Freigaberichtung fixierbar
ist, wobei die Verriegelungseinrichtung elektrisch gesteuert und/oder mittels eines
manuell betätigbaren Schiebers, insbesondere der Treibstange eines Treibstangenbeschlages
der Tür, des Fensters oder dergleichen, in den Entriegelungszustand überführbar ist.
[0016] Besonders zweckmäßig ist eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung in Form einer
Zusatzschließeinrichtung an einer Tür, einem Fenster oder dergleichen. Derartige Zusatzschließeinrichtungen
werden in Ergänzung eines Hauptschlosses zur zusätzlichen Verriegelung beispielsweise
eines Tür- oder eines Fensterflügels an dem zugehörigen feststehenden Rahmen genutzt.
Bezweckt wird damit beispielsweise eine Erhöhung der Einbruchsicherheit und/oder der
Dichtheit der betreffenden Tür- oder Fensteranordnung. Dichtheitsprobleme treten insbesondere
infolge eines Flügelverzuges auf, der sich etwa an Holzfenstern bzw. -türen als Ergebnis
von Temperaturwechseln bzw. Materialschwund ergeben kann. Gerade bei Flügelverzug
aber bedarf es zur Bewegung des Riegels einer Verriegelungsvorrichtung in die Schließstellung
häufig einer großen Kraft und dementsprechend einer großen Motorleistung des zum Antrieb
des Riegels verwendeten Antriebsmotors. Ungeachtet dieses Umstandes erlaubt es die
vorliegende Erfindung - wie vorstehend dargelegt - mit verhältnismäßig kleinbauenden
Antriebsmotoren relativ geringer Leistung auszukommen.
[0017] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1 bis 4
- eine erste Bauart einer Verriegelungsvorrichtung in unterschiedlichen Betriebsphasen
und
- Figuren 5 und 6
- eine zweite Bauart einer Verriegelungsvorrichtung in unterschiedlichen Betriebsphasen.
[0018] Gemäß den Figuren 1 bis 4 umfaßt eine Verriegelungsvorrichtung 1 ein Schloßgehäuse
2, in welchem wesentliche Bauteile der Verriegelungsvorrichtung 1 untergebracht sind.
Das Schloßgehäuse 2 mit den in seinem Inneren enthaltenen Einzelteilen ist bestimmt
zum Einbau in eine entsprechende Aufnahme an der schließseitigen Falzfläche eines
Türflügels 3. In Einbaulage ist die als Zusatzschließeinrichtung dienende Verriegelungsvorrichtung
1 mit Abstand von der nicht dargestellten mittigen Hauptverriegelungsvorrichtung an
der oberen Ecke des Türflügels 3 angeordnet.
[0019] Im Innern des Schloßgehäuses 2 ist ein in seiner Drehrichtung umsteuerbarer elektrischer
Antriebsmotor 4 ortsfest montiert. Über ein Stirnradgetriebe 5 ist der Antriebsmotor
4 mit einer Profilwelle 6 antriebsverbunden. Die Profilwelle 6 besitzt einen Sechseckquerschnitt
und ist bei vertikaler Ausrichtung mittels eines unteren Lagers 7 an einer Zwischenwand
8 des Schloßgehäuses 2 und mittels eines oberen Lagers 9 an einer oberen Außenwand
10 des Schloßgehäuses 2 in axialer sowie in radialer Richtung gelagert.
[0020] Eine Getriebespindel 11 als weiterer Teil des motorischen Antriebes der Verriegelungsvorrichtung
1 ist als hülsenartige Hohlspindel ausgeführt und sitzt in axialer, durch einen Doppelpfeil
12 veranschaulichter Richtung verschiebbar auf der in dieser Richtung ortsunveränderlichen
Profilwelle 6 auf. Die axiale Durchdringung der Getriebespindel 11 besitzt einen der
Querschnittsform der Profilwelle 6 entsprechenden Sechseckquerschnitt. In Drehrichtung
der Profilwelle 6 um eine Drehachse 27 ergibt sich folglich zwischen der Profilwelle
6 und der Getriebespindel 11 ein Formschluß. An einen außenverzahnten axialen Abschnitt
13 der Getriebespindel 11 schließt sich einerseits ein außen glattwandiger oberer
axialer Endabschnitt 14 und andererseits ein ebenfalls glattwandiger unterer axialer
Endabschnitt 15 der Profilwelle 6 an. Jeweils mit dem Innenring sind ein Kugellager
16 an dem oberen axialen Endabschnitt 14 und ein Kugellager 17 an dem unteren axialen
Endabschnitt 15 der Getriebespindel 11 befestigt. Ein ringartiger Gummipuffer 18 sitzt
unterhalb des unteren Endes der Getriebespindel 11 auf der Zwischenwand 8 des Schloßgehäuses
2 und umgibt die Profilwelle 6 mit radialem Abstand. Eine Druckplatte 19 liegt im
Bereich des oberen axialen Endabschnitts 14 der Getriebespindel 11 auf dem Außenring
des dort angebrachten Kugellagers 16 auf. Die Druckplatte 19 wird durchsetzt von dem
durchmesserreduzierten Teil des oberen axialen Endabschnitts 14 der Getriebespindel
11, welcher stutzenartig in das Innere eines Energiespeichers in Form einer Schraubenfeder
20 ragt. Mit ihrem von der Druckplatte 19 abliegenden Ende liegt die Schraubenfeder
20 an einem Außenflansch 21 einer Endkappe 22 an, die auf das obere Ende der Profilwelle
6 aufgesteckt ist. Die Endkappe 22 nimmt dabei mit einem im Querschnitt kreisförmigen
Lagerauge 23 einen zylindrischen Endzapfen 24 der Profilwelle 6 auf. Ein hülsenartiger
Längenabschnitt 25 der Endkappe 22 umgibt einen im Querschnitt sechseckigen Teil der
Profilwelle 6 mit radialem Spiel und somit unter Vermeidung eines Formschlusses. Im
Innern der Endkappe 22 ergibt sich im Bereich des Übergangs des hülsenartigen Längenabschnittes
25 zu dem Lagerauge 23 eine radiale Stufenfläche 26, an welcher sich die Profilwelle
6 in axialer Richtung abstützt.
[0021] An ihrem außenverzahnten axialen Abschnitt 13 kämmt die Getriebespindel 11 mit einem
Gegenverzahnungselement in Form eines Zahnkranzsegmentes 28. Letzteres ist einstückig
mit einem Riegel 29 ausgebildet und um eine sich mit der Drehachse 27 der Getriebespindel
11 kreuzende Drehachse 30 drehbar an dem Schloßgehäuse 2 gelagert. Durch eine Öffnung
31 in einer seitlichen Wand 32 des Schloßgehäuses 2 sowie durch eine Öffnung 33 in
einer die seitliche Wand 32 des Schloßgehäuses 2 überdeckenden und mit dem Türflügel
3 falzseitig verschraubten Stulpschiene 34 kann der Riegel 29 um die Drehachse 30
zwischen einer Offenstellung innerhalb sowie einer Schließstellung außerhalb des Schloßgehäuses
2 hin und her geschwenkt werden. In bekannter Weise ist dem Riegel 29 ein nicht dargestelltes
Riegelwiderlager an einem ebenfalls nicht gezeigten feststehenden Rahmen des Türflügels
3 zugeordnet. Wie üblich nimmt die Dicke des Riegels 29 in Querrichtung der Zeichenebene
der Figuren 1 bis 4 ausgehend von dem freien Ende des Riegels 29 zu. Die sich damit
ergebende Keilform des Riegels 29 bewirkt, daß mit dem Bewegen des Riegels 29 in die
Schließstellung der Türflügel 3 aufgrund des Zusammenwirkens des Riegels 29 mit dem
zugehörigen Riegelwiderlager mehr und mehr an den festen Rahmen angepreßt wird.
[0022] Ein Stützzapfen 35 ist an dem Zahnkranzsegment 28 angebracht und erstreckt sich dort
parallel zu der Drehachse 30 des Zahnkranzsegmentes 28. Ihm beidseits benachbart verlaufen
ein oberer Schenkel 36 sowie ein unterer Schenkel 37 einer drehbar auf der Drehachse
30 des Zahnkranzsegmentes 28 aufsitzenden Schenkelfeder 38.
[0023] Ein weiterer Stützzapfen, nämlich ein Stützzapfen 39, findet sich an einem zweiarmigen
Hebel in Form einer Schaltwippe 40. Die Schaltwippe 40 ist um eine Drehachse 41 drehbar
an dem Schloßgehäuse 2 gelagert. Ein unterer Hebelarm 42 der Schaltwippe 40 endet
in einem Vorsprung 43. An dem unteren Hebelarm 42 angebracht ist ein Schaltnocken
44. Dieser ist einem Drücker 45 eines Mikroschalters 46 zugeordnet. Der Mikroschalter
46 steht mit dem Antriebsmotor 4 der Verriegelungsvorrichtung 1 in steuernder Verbindung.
[0024] Ein oberer Hebelarm 47 der Schaltwippe 40 bildet ein Rastende 48 aus. Dem Rastende
48 des oberen Hebelarms 47 zugeordnet ist eine aus eisenhaltigen Werkstoff bestehende
Sperrklinke 49 einer Verriegelungseinrichtung 50. Dabei ist die Sperrklinke 49 um
eine Drehachse 51 schwenkbar an dem Schloßgehäuse gehalten und mittels einer Schaltfeder
52 drehbetätigbar. Ein Elektromagnet 53 ist der Sperrklinke 49 benachbart angeordnet.
Eine Treibstange 54 ist an der Innenseite der seitlichen Wand 32 des Schloßgehäuses
2 in Richtung eines Doppelpfeils 55 verschiebbar geführt und steht mit einem nicht
gezeigten Panikschloß in Antriebsverbindung. In bekannter Weise läßt sich die Treibstange
54 durch Drehen des Schließzylinders des Panikschlosses in Richtung des Doppelpfeiles
55 verlagern. An ihrem oberen Ende trägt die Treibstange 54 einen Schaltnocken 56
(Figur 4).
[0025] Die Funktionsweise der Verriegelungsvorrichtung 1 sei nachstehend wie folgt beschrieben:
[0026] Figur 1 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 1 in deren Ausgangszustand bei entriegeltem
Türflügel 3. Die Getriebespindel 11 nimmt in axialer Richtung 12 ihre untere Endlage
ein und liegt dabei auf dem Gummipuffer 18 auf. Der Riegel 29 ist in Offenstellung
geschwenkt. Die auf seiner Drehachse 30 aufsitzende Schenkelfeder 38 stützt sich mit
ihren Schenkeln 36, 37 unter Vorspannung einerseits an dem Stützzapfen 35 des Zahnkranzsegmentes
28 und andererseits an dem Stützzapfen 39 der Schaltwippe 40 ab. Infolgedessen wird
der untere Hebelarm 42 der Schaltwippe 40 in Richtung auf die Getriebespindel 41 beaufschlagt.
Die Sperrklinke 49 der Verriegelungseinrichtung 50 liegt unter der Wirkung ihrer Gewichtskraft
lose auf dem Rastende 48 des oberen Hebelarms 47 der Schaltwippe 40 auf.
[0027] Wird nun der Türflügel 3 in seine Schließlage überführt und danach mittels des nicht
gezeigten Hauptschlosses an dem feststehenden Rahmen verriegelt, so tritt eine gebräuchliche
Steuerungseinrichtung in Aktion, wie sie beispielsweise in DE 298 05 821 U1 beschrieben
ist. Ausgelöst durch das Sperren des Hauptschlosses wird dann zunächst der Antriebsmotor
4 mit Linkslauf in Gang gesetzt. Über das als Untersetzungsgetriebe ausgebildete Stirnradgetriebe
5 wird folglich die Profilwelle 6 und mit dieser die formschlüssig darauf aufsitzende
Getriebespindel 11 in eine Drehbewegung um die Drehachse 27 versetzt. Aufgrund des
Zusammenwirkens der Verzahnung des außenverzahnten axialen Abschnittes 13 der Getriebespindel
11 mit der Verzahnung des Zahnkranzsegmentes 28 bewegt sich die Getriebespindel 11
bei ihrer Drehbewegung an dem Zahnkranzsegment in ihrer axialen Richtung aus der Ausgangslage
gemäß Figur 1 nach oben. Das Zahnkranzsegment 28 ist dabei in Figur 1 im Uhrzeigersinn
an der seitlichen Wand 32 des Schloßgehäuses 2 abgestützt und kann folglich ein Widerlager
für die sich in axialer Richtung bewegende Getriebespindel 11 bilden.
[0028] Mit der Aufwärtsbewegung der Getriebespindel 11 verbunden ist eine Stauchung der
von dieser über die Druckplatte 19 beaufschlagten Schraubenfeder 20 und somit ein
Aufladen dieses Energiespeichers. In einer Zwischenstellung während ihrer axialen
Verlagerung nach oben ist die Getriebespindel 11 in Figur 2 gezeigt.
[0029] Bei fortgesetztem Linkslauf des Antriebsmotors 4 passiert die Getriebespindel 11
mit ihrem unteren Ende bzw. mit dem Kugellager 17 den Vorsprung 43 an dem unteren
Hebelarm 42 der Schaltwippe 40. Von der vorgespannten Schenkelfeder 38 über deren
oberen Schenkel 36 an dem Stützzapfen 39 beaufschlagt kann nun die Schaltwippe 40
ausgehend von den Verhältnissen nach den Figuren 1 und 2 im Gegenuhrzeigersinn verschwenken
und dadurch der Vorsprung 43 an dem unteren Hebelarm 42 der Schaltwippe 40 in Hintergriff
mit dem unteren Ende der Getriebespindel 11 bzw. dem Außenring des Kugellagers 17
gelangen. Gleichzeitig nimmt der obere Hebelarm 47 der Schaltwippe 40 eine Schwenkstellung
ein, in welcher die Sperrklinke 49 der Verriegelungseinrichtung 50 mit dem Rastende
48 des oberen Hebelarms 47 verrasten kann.
[0030] Mit dem Verschwenken des unteren Hebelarms 42 der Schaltwippe 40 im Gegenuhrzeigersinn
verbunden ist außerdem ein Abheben des an dem unteren Hebelarm 42 angebrachten Schaltnockens
44 von dem Drücker 45 des Mikroschalters 46. Der Mikroschalter 46 wird dadurch geschaltet
und gibt einen Umschaltimpuls an den Antriebsmotor 4, der infolgedessen seine Drehrichtung
umkehrt und nunmehr mit Rechtslauf dreht. Entsprechend ändert sich die Drehrichtung
der Profilwelle 6 sowie der auf dieser in axialer Richtung 12 verschiebbar geführten
Getriebespindel 11. Letztere sitzt von der zuvor gestauchten Schraubenfeder 20 in
den Abbildungen nach unten beaufschlagt mit dem Außenring des Kugellagers 17 auf dem
Vorsprung 43 des unteren Hebelarms 42 der Schaltwippe 40 auf. Die gesamte von der
Schraubenfeder 20 ausgeübte Druckkraft wird dementsprechend über die Schaltwippe 40
und deren Drehachse 41 in das Schloßgehäuse 2 eingeleitet. Mit der Drehrichtungsumsteuerung
des Antriebsmotors 4, d.h. mit dem Umschalten des motorischen Antriebs der Verriegelungsvorrichtung
1, wird die anfängliche Wirkverbindung von Antriebsmotor 4 und Schraubenfeder 20 abgelöst
durch eine Wirkverbindung von Antriebsmotor 4 und Riegel 29.
[0031] Infolge der Drehrichtungsumkehr des Antriebsmotors 4 und der damit verbundenen Drehrichtungsumkehr
der Getriebespindel 11 wird nämlich das Zahnkranzsegment 28 mit dem Riegel 29 aufgrund
der zwischen dem Zahnkranzsegment 29 und der Getriebespindel 11 bestehenden Zahnkopplung
ausgehend von der Position gemäß den Figuren 1 und 2 im Gegenuhrzeigersinn um die
Drehachse 30 gedreht. Nachdem die Getriebespindel 11 über den Außenring des als Axiallager
wirkenden Kugellagers 17 auf dem Vorsprung 43 des unteren Hebelarms 42 abgesetzt ist,
wird ihrer Drehbewegung ein lediglich geringer Reibungswiderstand entgegengesetzt.
Der Riegel 29 schwenkt über das Zahnkranzsegment 28 angetrieben durch die Öffnung
31 in der seitlichen Wand 32 des Schloßgehäuses 2 sowie die Öffnung 33 in der Stulpschiene
34 aus dem Türflügel 3 aus und hintergreift im Laufe seiner Bewegung in die Schließstellung
das zugeordnete festrahmenseitige Riegelwiderlager. Mit der Herstellung dieses Hintergriffs
verbunden ist ein durch die Keilform des Riegels 29 bedingter Anzug des Türflügels
3 an seinen festen Rahmen. Sobald der Riegel 29 seine Schließstellung erreicht hat,
wird der Antriebsmotor 4 in bekannter Weise lastgesteuert abgeschaltet. Ein selbsttätiges
Zurückschwenken des Riegels 29 in die Offenstellung wird durch die selbsthemmende
Ausbildung der getrieblichen Verbindung des Zahnkranzsegmentes 28 sowie der Getriebespindel
11 verhindert. Die nunmehr bestehenden Verhältnisse sind in Figur 3 dargestellt. Wie
aus Figur 3 ersichtlich, stützt sich die Schenkelfeder 38 nunmehr mit ihrem oberen
Schenkel 36 von oben her an dem Stützzapfen 35 des Zahnkranzsegmentes 28 und mit ihrem
unteren Schenkel 37 von unten her an dem Stützzapfen 39 der Schaltwippe 40 unter Vorspannung
ab. Demzufolge ist die Schaltwippe 40 bestrebt, ausgehend von ihrer Position nach
Figur 3 im Uhrzeigersinn zu verschwenken. An einer derartigen Schwenkbewegung gehindert
wird die Schaltwippe 40 durch die Sperrklinke 49 der Verriegelungseinrichtung 50,
welche das Rastende 48 an dem oberen Hebelarm 47 der Schaltwippe 40 hintergreift.
[0032] Zur Überführung des Riegels 29 aus der Schließ- in die Offenstellung ist zunächst
die Verriegelungseinrichtung 50 unter Lösen der Formschlußverbindung der Sperrklinke
49 sowie des oberen Hebelarms 47 der Schaltwippe 40 in den Entriegelungszustand zu
schalten. Im Falle der Verriegelungsvorrichtung 1 nach den Figuren 1 bis 4 bieten
sich hierzu zwei Möglichkeiten.
[0033] Zum einen kann der Elektromagnet 53, der während des gesamten Verriegelungsvorgangs
im Interesse eines niedrigen Energieverbrauchs sowie einer Verringerung der Gefahr
von Systemausfällen stromlos war, stromführend geschaltet werden. Dies läßt sich beispielsweise
mittels eines Mikroschalters im Hauptschloß des Türflügels 3 bewerkstelligen. Dieser
Mikroschalter wird durch Aufsperren des Hauptschlosses geschaltet und sorgt dann dafür,
daß an den Elektromagneten 53 eine Spannung angelegt wird. Der Elektromagnet 53 zieht
folglich die Sperrklinke 49 an, das Rastende 48 des oberen Hebelarms 47 der Schaltwippe
40 wird freigegeben und die Schaltwippe 40 kann unter Beaufschlagung durch die Schenkelfeder
38 ausgehend von ihrer Lage nach Figur 3 im Uhrzeigersinn verschwenken.
[0034] Auf entsprechende Art und Weise läßt sich die Verriegelungseinrichtung 50 manuell
unter Zuhilfenahme der Treibstange 54 in den Entriegelungszustand überführen. Beispielsweise
kann ein gesondertes, als Panikschloß fungierendes Zylinderschloß nahe des Hauptschlosses
vorgesehen sein, dessen Zylinder mit einem Bart in eine Verzahnung der Treibstange
54 eingreift. Wird nun der Zylinder des Panikschlosses in die entsprechende Richtung
gedreht, so wird dadurch die Treibstange 54 ausgehend von den Verhältnissen nach Figur
3 nach unten verschoben. Der an dem oberen Ende der Treibstange 54 angebrachte Schaltnocken
56 läuft dabei auf die Schaltfeder 52 der Verriegelungseinrichtung 50 auf und verschwenkt
über diese die Sperrklinke 49 im Gegenuhrzeigersinn in eine Position, in welcher die
Sperrklinke 49 das Rastende 48 an dem oberen Hebelarm 47 der Schaltwippe 40 freigibt
(Figur 4). Die Schaltwippe 40 kann nun ebenfalls unter Beaufschlagung durch die Schenkelfeder
38 ausgehend von ihrer Lage nach Figur 3 im Uhrzeigersinn verschwenken.
[0035] Im Laufe der Schwenkbewegung der Schaltwippe 40 im Uhrzeigersinn gibt der Vorsprung
43 an dem unteren Hebelarm 42 der Schaltwippe 40 die Getriebespindel 11 in deren axialer
Richtung 12 frei. Dieser Betriebszustand der Schaltwippe 40 ist in Figur 4 gezeigt.
[0036] Die Getriebespindel 11 kann nun durch die vorgespannte Schraubenfeder 20 auf der
Profilwelle 6 schlagartig nach unten gedrückt werden. Dabei wird über die miteinander
kämmenden Verzahnungen der Getriebespindel 11 sowie des Zahnkranzsegmentes 28 letzteres
und mit diesem auch der Riegel 29 schlagartig aus der in Figur 4 gezeigten Drehstellung
im Uhrzeigersinn in das Innere des Schloßgehäuses 2 eingeschwenkt. Die Getriebespindel
11 setzt am Ende ihrer axialen Verschiebebewegung auf dem als Endlagendämpfer wirkenden
Gummipuffer 18 auf. Der Riegel 29 nimmt seine Öffungsstellung ein. Insgesamt ergeben
sich wieder die in Figur 1 gezeigten Ausgangsverhältnisse.
[0037] Eine in den Figuren 5 und 6 ausschnittweise gezeigte Verriegelungsvorrichtung 101
unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Bauart nach den Figuren 1 bis 4 im
wesentlichen durch die konstruktiven Vorkehrungen zur manuellen Überführung einer
Verriegelungseinrichtung 150 in den Entriegelungszustand.
[0038] Gemäß den Figuren 5 und 6 ist zu diesem Zweck anstelle der zuvor beschriebenen Treibstangenlösung
ein dezentrales Panikschloß 157 nahe des Elektromagneten 53 vorgesehen. Das Panikschloß
157 besitzt einen Zylinder 158 mit einem von diesem in radialer Richtung vorstehenden
Bart 159. Dem Bart 159 zugeordnet ist eine mit der Sperrklinke 49 verbundene Schaltfeder
152.
[0039] Soll nun die Verriegelungseinrichtung 150 manuell in den Entriegelungszustand geschaltet,
d. h . das Rastende 48 an dem oberen Hebelarm 47 der Schaltwippe 40 freigegeben werden,
so ist der Zylinder 158 mittels eines Schlüssels ausgehend von seiner mit ausgezogenen
Linien veranschaulichten Lage gemäß Figur 5 im Uhrzeigersinn zu drehen. Der Bart 159
an dem Zylinder 158 läuft dabei auf die Schaltfeder 152 auf und verschwenkt über diese
die Sperrklinke 49 ausgehend von ihrer Lage nach Figur 5 im Gegenuhrzeigersinn. Die
Schaltwippe 40 wird in der Folge freigegeben, und es ergeben sich die in Figur 6 gezeigten
Verhältnisse, welche den Verhältnissen gemäß Figur 4 entsprechen.
[0040] Sowohl im Falle der Verriegelungsvorrichtung 1 gemäß den Figuren 1 bis 4 als auch
im Falle der Verriegelungsvorrichtung 101 gemäß den Figuren 5 und 6 kann die Schraubenfeder
20 in einer in axialer Richtung der Gewindespindel 11 verstellbaren Aufnahme gelagert
sein. Durch Verstellen der Aufnahme läßt sich die sich bei in Schließstellung befindlichem
Riegel 29 ergebende Vorspannung der Schraubenfeder 20 variieren. Auf diese Art und
Weise kann die in der Schraubenfeder 20 speicherbare Energie auf die jeweils aufzubringenden
Öffnungskräfte abgestimmt werden. Ein sehr rasches Bewegen des Riegels 29 in die Offenstellung
kann auf diese Art und Weise auch für den Fall gewährleistet werden, daß etwa infolge
starken Verzuges des Türflügels 3 große Öffnungskräfte aufgebracht werden müssen.
1. Verriegelungsvorrichtung an einer Tür, einem Fenster od. dgl., wobei an einem feststehenden
Rahmen der Tür, des Fensters od. dgl. und einem relativ dazu beweglichen Flügel (3)
einerseits wenigstens ein Schloß mit zumindest einem zwischen einer Schließ- und einer
Offenstellung hin und her bewegbaren Riegel (29) und andererseits zumindest ein Riegelwiderlager
angebracht ist, welches der Riegel (29) in der Schließstellung hintergreift und wobei
wenigstens ein gesteuert umschaltbarer motorischer Antrieb mit zumindest einem Antriebsmotor
(4) vorgesehen ist, mittels dessen der Riegel (29) bei Wirkverbindung von Antriebsmotor
(4) und Riegel (29) wenigstens in die Schließstellung bewegbar ist und mittels dessen
ein Energiespeicher (20) bei Wirkverbindung von Antriebsmotor (4) und Energiespeicher
(20) aufladbar ist, wobei durch freigesetzte Energie des Energiespeichers (20) das
Bewegen des Riegels (29) in die Offenstellung zumindest unterstützt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Schaltzustand des motorischen Antriebs der Antriebsmotor
(4) mit dem Riegel (29), nicht aber mit dem Energiespeicher (20) in Wirkverbindung
steht und der Riegel (29) in die Schließstellung bewegbar, nicht aber der Energiespeicher
(20) aufladbar ist und daß bei einem anderen Schaltzustand des motorischen Antriebs
der Antriebsmotor (4) mit dem Energiespeicher (20), nicht aber mit dem Riegel (29)
in Wirkverbindung steht und der Energiespeicher (20) aufladbar, nicht aber der Riegel
(29) in die Schließstellung bewegbar ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der motorische
Antrieb ein Getriebeelement in Form einer Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od.
dgl. aufweist, welche durch den Antriebsmotor (4) um ihre Drehachse (27) drehbar und
unter Umschalten des motorischen Antriebes in ihrer Drehrichtung umsteuerbar ist,
wobei der Antriebsmotor (4) bei der einen Drehrichtung der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke
od. dgl. mit dem Riegel (29), nicht aber mit dem Energiespeicher (20) und bei der
anderen Drehrichtung der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. mit dem Energiespeicher
(20), nicht aber mit dem Riegel (29) in Wirkverbindung steht.
3. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. mit einem zugeordneten Gegenverzahnungselement
(28) kämmt, wobei durch Drehung der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl.
in der einen Drehrichtung die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. an dem
entsprechend abgestützten Gegenverzahnungselement (28) in axialer Richtung (12) bewegbar
und durch Drehung der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. in der anderen
Drehrichtung das Gegenverzahnungselement (28) an der in axialer Richtung (12) entsprechend
abgestützten Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. bewegbar ist und wobei
die Wirkverbindung des Antriebsmotors (4) mit dem Riegel (29) oder dem Energiespeicher
(20) über die in axialer Richtung (12) bewegte Getriebespindel (11), Getriebeschnecke
od. dgl. oder das bewegte Gegenverzahnungselement (28) hergestellt ist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenverzahnungselement (28) um eine sich mit der Drehachse (27) der Getriebespindel
(11), Getriebeschnecke od. dgl. kreuzende Drehachse (30) drehbar und bei sich in axialer
Richtung (12) bewegender Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. in der entsprechenden
Drehrichtung abgestützt ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenverzahnungselement (28) bei sich in axialer Richtung (12) bewegender
Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. an einer Wand (32) eines Schloßgehäuses
(2) abgestützt ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. in axialer Richtung (12) mittels
eines Axialanschlags abstützbar ist, welcher gesteuert zwischen einer Freigabestellung
und einer Sperrstellung hin und her bewegbar ist und in der Sperrstellung einen Gegenanschlag
der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. hintergreift.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Axialanschlag für die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. als
Vorsprung (43) an einem Hebel (40) ausgebildet ist, welcher gesteuert um eine sich
mit der Achse (27) der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. kreuzende Achse
(41) in Freigabe- oder in Sperrichtung schwenkbar ist.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. über ein Axiallager (17)
an dem Axialanschlag abstützt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. kämmende Gegenverzahnungselement
(28) mit dem Riegel (29) in Antriebsverbindung steht und der Energiespeicher (20)
von wenigstens einem Federelement gebildet ist, welches durch die an dem abgestützten
Gegenverzahnungselement (28) in axialer Richtung bewegte Getriebespindel (11), Getriebeschnecke
od. dgl. gegen die Wirkung einer Rückstellkraft unter Deformierung und damit verbundener
Aufladung des Energiespeichers (20) beaufschlagbar ist und daß die das Federelement
beaufschlagende Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. unter der Wirkung
der von dem Federelement ausgeübten Rückstellkraft an dem in die Sperrstellung bewegten
Axialanschlag abstützbar ist und nach Bewegen des Axialanschlags in die Freigabestellung
über das Gegenverzahnungselement (28) den Riegel (29) in Richtung auf seine Offenstellung
antreibt.
10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (29) einstückig mit dem Gegenverzahnungselement (28) ausgebildet ist.
11. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Axialanschlag für die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. elektrisch
gesteuert in die Freigabestellung bewegbar ist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Axialanschlag für die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. über
einen manuell betätigbaren Schieber, insbesondere aber eine Treibstange (54) eines
Treibstangenbeschlages der Tür, des Fensters od. dgl., in die Freigabestellung bewegbar
ist.
13. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Axialanschlag für die Getriebespindel (11), Getriebeschnecke od. dgl. als
Vorsprung (43) ausgebildet ist an dem einen Arm (42) eines zweiarmigen Hebels (40),
der gesteuert um eine sich mit der Achse (27) der Getriebespindel (11), Getriebeschnecke
od. dgl. kreuzende Achse (41) schwenkbar und an dem anderen Arm (47) mittels einer
Verriegelungseinrichtung (50) bei in Sperrstellung befindlichem Vorsprung (43) gegen
Schwenken in Freigaberichtung fixierbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung (50)
elektrisch gesteuert und/oder mittels eines manuell betätigbaren Schiebers, insbesondere
der Treibstange (54) eines Treibstangenbeschlages der Tür, des Fensters od. dgl.,
in den Entriegelungszustand überführbar ist.
14. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Form einer Zusatzschließeinrichtung
an einer Tür, einem Fenster od. dgl.