[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, eine Türaußengriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 27, eine Verwendung eines Piezoschwingungserzeugers
und ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 34.
[0002] Bekannt sind konventionelle elektromechanische Kraftfahrzeug-Türschließsysteme mit
Funkfernbedienung, jedoch ohne "Passive Entry"-Funktion. Bei diesen klassischen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen
betätigt die Bedienungsperson eine Drucktaste auf dem Fernsteuermodul. Dadurch wird
die Steuerelektronik aktiviert und durchläuft umgehend ihre Reaktionsphase. Aufgrund
der Entfernung einer Bedienungsperson beim Drücken der Taste des Fernsteuermoduls
erreicht die Bedienungsperson den Türaußengriff an der Kraftfahrzeugtür mit so großer
zeitlicher Verzögerung, daß die Reaktionsphase der Steuerelektronik lange abgeschlossen
und das Kraftfahrzeugschloß entriegelt worden ist. Die Bedienungsperson öffnet durch
Ziehen am Türaußengriff die Kraftfahrzeugtür, wobei das Kraftfahrzeugschloß entweder
mechanisch öffnet, also die Sperrklinke durch die Bewegung des Türaußengriffes ausgehoben
wird, oder elektromechanisch oder pneumatisch öffnet, wobei vom Türaußengriff ein
Steuersignal an einen Öffnungsantrieb zum Ausheben der Sperrklinke abgegeben wird.
[0003] Eine Steuerelektronik mit sogenannter "Passive Entry"-Funktion, auch "elektronischer
Schlüssel" genannt, unterscheidet sich von dem zuvor erläuterten klassischen Kraftfahrzeug-Türschließsystem
dadurch, daß am Fernsteuermodul keine Handhabung, also kein Tastendruck vorgenommen
werden muß, um das Kraftfahrzeugschloß bei Annäherung an das Kraftfahrzeug zu entriegeln.
Vielmehr erfolgt dies selbsttätig bei Annäherung der Bedienungsperson an das Kraftfahrzeug.
[0004] Unter "Passive Entry"-Funktion ist hier insbesondere eine automatische, kraftfahrzeugseitige
Datenabfrage bzw. Identifikation eines bedienerseitigen Datenträgers, Transponders
o. dgl. zu verstehen, um festzustellen, ob eine sich dem Kraftfahrzeug annähernde
Bedienungsperson oder eine Bedienungsperson, die bereits im Begriff ist, das Kraftfahrzeug
bzw. eine Kraftfahrzeugtür zu öffnen, zum Zutritt berechtigt ist. Dies wird meist
von einer entsprechenden Elektronik des Kraftfahrzeugs überprüft. Bei entsprechender
Berechtigung der Bedienungsperson erfolgt üblicherweise ein automatisches Entriegeln
entweder einer Zentralverriegelung, des Türschlosses der Fahrertür oder zumindest
des Türschlosses der Tür, dem sich die Bedienungsperson nähert oder deren Türaußengriff
die Bedienungsperson berührt bzw. betätigt.
[0005] Ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit "Passive Entry"-Funktion benötigt für die
Steuerelektronik eine bestimmte Reaktionsphase bzw. -zeit, die sich aus einem Anlaufintervall,
um das System bei Annäherung des Datenträgers bzw. Fernsteuermoduls zu aktivieren,
einem Berechtigungs-Prüfintervall, um die Bedienungsperson anhand der Codierung der
zwischen Fernsteuermodul und Steuerelektronik ausgetauschten Signale auf ihre Berechtigung
zu überprüfen, und schließlich dem eigentlichen Aktionsintervall, in dem die Aktion
erfolgt, insbesondere die Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses durchgeführt wird,
zusammensetzt. (Auch beim Verriegeln des Kraftfahrzeug-Türschließsystems wird eine
entsprechende Reaktionsphase benötigt. Diese ist aber weniger kritisch, weil sie der
Bedienungsperson praktisch nicht auffällt.)
[0006] Die Dauer der Reaktionsphase von einigen hundert Millisekunden wird im Vergleich
mit konventionellen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen als lang empfunden, wenn das
Anlaufintervall erst bei Betätigen des Türaußengriffes startet. Das Ziehen des Türaußengriffes
o. dgl. kann nämlich bei einer "Passive Entry"-Funktion u. U. schon erfolgen, wenn
die Reaktionsphase der Steuerelektronik noch nicht abgeschlossen worden ist. Die Bedienungsperson
muß dann den Türaußengriff ein zweites Mal ziehen, was als "Fehlfunktion" interpretiert
werden kann.
[0007] Da die resultierende Gesamtzeit der Reaktionsphase nicht beliebig weit verkürzt werden
kann, wurde bereits versucht, die Verzögerungszeit zu kaschieren (DE-A-195 21 024).
Bei diesem Kraftfahrzeug-Türschließsystem wird das Anlaufintervall und das Berechtigungs-Prüfintervall
der Steuerelektronik in eine Phase verlegt, die vor der von der Bedienungsperson merkbaren
eigentlichen Bedienungsphase liegt. Merkbar ist dann für die Bedienungsperson lediglich
eine Restzeit, die der Reaktionszeit von mechanischen, konventionellen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen
entspricht.
[0008] Ein anderer Ansatz besteht darin, das Anlaufintervall der Steuerelektronik nicht
erst bei Betätigen des Türaußengriffes starten zu lassen, sondern schon eine Annäherung
der Hand einer Bedienungsperson an den Türaußengriff zum Starten des Anlaufintervalls
zu nutzen. Dazu ist es bekannt, am Türaußengriff einen kapazitiven Annäherungssensor
vorzusehen (DE-A-197 52 974; DE-A-196 17 038), durch den die Annäherung der Hand der
Bedienungsperson schon etwa 100 bis 150 ms vor der Berührung des Türaußengriffes durch
die Hand erfaßt wird. Das Starten des Anlaufintervalls der Steuerelektronik, also
das "Aufwecken" der Steuerelektronik, erfolgt dann zeitlich so weit vor dem eigentlichen
Ziehen des Türaußengriffes, daß das Anlaufintervall und meist auch das Berechtigungs-Prüfintervall
bereits abgeschlossen sind, wenn der Türaußengriff durch die Hand der Bedienungsperson
tatsächlich bewegt wird.
[0009] Die DE-A-196 17 038, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet, offenbart
ein Schließsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit "Passive Entry"-Funktion.
Elektroden eines kapazitiven Sensors sind einerseits in einem Türaußengriff und andererseits
türseitig angeordnet, um ein Annähern einer Hand einer Bedienungsperson an den Türaußengriff
bzw. in den Bereich zwischen den Elektroden zu erfassen und dann die "Passive-Entry"-Funktion
zu aktivieren.
[0010] Der Einsatz von kapazitiven Annäherungssensoren bei Kraftfahrzeug-Türschließsystemen
der in Rede stehenden Art bringt verschiedene Schwierigkeiten mit sich. Einerseits
haben die Annäherungssensoren einen vergleichsweise hohen Ruhestrom, andererseits
ist es schwierig, eine stabile, eindeutige Ansprechschwelle einzustellen. Externe
Einflüsse, wie Regen, Schnee, Staub und Schmutz verändern bei kapazitiven Annäherungssensoren
die Meßwerte sehr. Schließlich ist bei kapazitiven Annäherungssensoren das Problem
der durch sie ausgesandten elektromagnetischen Störstrahlung nicht zu übersehen. Aufgrund
der oben erläuterten Schwierigkeiten haben Kraftfahrzeug-Türschließsysteme mit "Passive
Entry"-Funktion, bei denen erst eine Berührung oder Betätigung des Türaußengriffes
durch die Hand einer Bedienungsperson das Anlaufintervall der Steuerelektronik startet,
auch erhebliche Vorteile.
[0011] Beim Stand der Technik ist ein verhältnismäßig großer Aufwand erforderlich, um eine
einwandfreie Funktion sicherzustellen. Weiter besteht das Problem des verhältnsmäßig
hohen Ruhestroms. Dementsprechend ist ein verhältnismäßig großer Schaltungsaufwand
erforderlich, der zu hohen Kosten führt.
[0012] Ein weiteres Problem des Standes der Technik liegt darin, daß zwischen einem Annähern
an den Türaußengriff und einem Berühren des Türaußengriffs nicht unterschieden werden
kann. Oftmals wird daher das Annähern mit einem ersten Sensor und das Berühren bzw.
Betätigen des Türaußengriffs mit einem zweiten Sensor erfaßt. Entsprechend ergeben
sich ein hoher Aufwand und hohe Kosten.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem,
eine Türaußengriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem, eine Verwendung
eines Piezoschwingungserzeugers und ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems
zu schaffen, so daß auf einfache Weise ein Annähern, insbesondere einer Hand einer
Bedienungsperson, an einen Türaußengriff und/oder ein Berühren und/oder Betätigen
des Türaußengriffs detektiert werden kann, insbesondere wobei dann eine "Passive Entry"-Funktion
des Kraftfahrzeug-Türschließsystems aktiviert bzw. ein Anlaufintervall der Steuerelektronik
gestartet werden kann.
[0014] Die obige Aufgabe wird vorschlagsgemäß durch ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem gemäß
Anspruch 1, eine Türaußengriffanordnung gemäß Anspruch 27, eine Verwendung gemäß Anspruch
32 oder ein Verfahren gemäß Anspruch 34 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, anstelle der aus dem
Stand der Technik bekannten kapazitiven Sensierung eines Annäherns an den Türaußengriff
oder eines Berührens des Türaußengriffs den Türaußengriff oder zumindest einen Teil
davon in mechanische Schwingungen zu versetzen und mittels eines Sensors das Schwingverhalten
und/oder durch die Schwingung verursachte Schallwellen bzw. deren Reflexionen zu messen,
um das Annähern an den Türaußengriff, das Berühren des Türaußengriffs und/oder ein
Betätigen des Türaußengriffs zu erfassen.
[0016] Unter "Erfassen" ist hier insbesondere das Bereitsstellen von Daten bzw. Meßsignalen
gemeint, deren Auswertung eine Detektion bzw. Sensierung ermöglicht, ob sich eine
Hand einer Bedienungsperson den Türaußengriff angenähert hat, diesen bereits berührt
und/oder betätigt. Die Auswertung kann insbesondere unmittelbar in einer dem Sensor
zugeordneten Elektronik und/oder in einer getrennten Auswerteelektronik o. dgl. erfolgen.
Dies stellt Selbstverständlichkeiten für den Fachmann dar, so daß hierauf nicht näher
eingegangen wird, da es primär nicht darauf ankommt, wo die Auswertung stattfindet.
Jedoch ist es vorteilhaft, wenn die ein entsprechendes Detektionssignal zur Verfügung
stellende Auswerteelektronik bereits in den Türaußengriff oder eine Türaußengriffanordnung
integriert ist.
[0017] Das Berühren des Türaußengriffs wird vorzugsweise durch eine der beiden folgenden
Möglichkeiten detektiert bzw. erfaßt.
[0018] Erstens, wenn eine Hand einer Bedienungsperson den Türaußengriff berührt bzw. betätigt,
ändert sich das Schwingverhalten des Türaußengriffs. Dies kann erfaßt werden, beispielsweise
durch Erfassen bzw. Auswerten des Dämpfungsverhaltens, der Änderung der Resonanzfrequenz,
der Änderung der Schwingungsamplitude o. dgl.
[0019] Zweitens, der Türaußengriff oder zumindest ein Teil davon wird derart in Schwingung
versetzt, daß Schallwellen, insbesondere im Ultraschallbereich, abgestrahlt und beispielsweise
von benachbarten Bereichen der zugeordneten Tür insbesondere wieder zurück reflektiert
werden. Die reflektierten, wieder auf den Türaußengriff treffenden Schallwellen und/oder
die auf die Tür treffenden Schallwellen werden erfaßt. Wenn eine Hand einer Bedienungsperson
den Türaußengriff berührt, insbesondere umfaßt, bzw. betätigt, wird die vorgenannte
Schallausbreitung unterbrochen, was entsprechend erfaßt und ausgewertet werden kann.
[0020] In den beiden vorgenannten Fällen erfolgt also eine Berührungssensierung auf verhältnismäßig
einfache Art und Weise. Zusätzlich oder alternativ kann eine Annäherungssensierung
erfolgen. Hierzu werden gemäß der vorgenannten zweiten Möglichkeit Schallwellen von
dem Türaußengriff oder einem Teil davon abgestrahlt. Eine sich annähernde Hand bewirkt
eine Reflexion der Schallwellen. Die Reflexion der Schallwellen wird erfaßt, insbesondere
wird die Laufzeit erfaßt bzw. ausgewertet. So kann auf einfache Weise ein Annähern
einer Hand einer Bedienungsperson an den Türaußengriff detektiert werden.
[0021] Die Berührungs- und/oder Annäherungssensierung ermöglicht ein frühzeitiges Aktivieren
der "Passive Entry"-Funktion bzw. ein Starten des Anlaufintervalls einer Steuerelektronik.
So wird genügend Zeit gewonnen, um beispielsweise das Kraftfahrzeugschloß zu entriegeln,
bevor die Bedienungsperson tatsächlich den Türaußengriff zum Öffnen der korrespondierenden
Kraftfahrzeugtür bzw. des Kraftfahrzeugschlosses betätigt.
[0022] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß auf sehr einfache
Weise sowohl die Annäherungssensierung als auch die Berührungssensierung vorgenommen
werden kann. So können in zwei Stufen, zeitlich gestaffelt, entsprechende Funktionen
des Kraftfahrzeug-Türschließsystems, der Steuerelektronik oder beispielsweise auch
einer sonstigen Elektronik des Kraftfahrzeugs aktiviert werden.
[0023] Vorzugsweise wird ein Piezoschwingungserzeuger zur Erzeugung der mechanischen Schwingung
eingesetzt. Ein derartiges Bauteil ist verhältnismäßig preisgünstig erhältlich.
[0024] Vorzugsweise wird der Schwingungserzeuger im Ultraschallbereich betrieben. Dies ist
insbesondere bei der Abstrahlung von Schallwellen, die nicht hörbar sein sollen, vorteilhaft.
[0025] Der Schwingungserzeuger kann so ausgebildet sein, daß er einerseits den Türaußengriff
oder ein Teil davon in Schwingung versetzten und andererseits (Ultra-)Schallwellen
direkt abstrahlen kann. Dies ist insbesondere bei einer Sensierung sowohl der Annäherung
als auch der Berührung vorteilhaft.
[0026] Ein Sensor zur Erfassung der Schwingung bzw. von Schallwellen ist vorzugsweise ebenfalls
dem Türaußengriff zugeordnet, insbesondere wie der Schwingungserzeuger am Türaußengriff
angeordnet. Jedoch könnte der Sensor beispielsweise auch in einem benachbarten Türbereich,
beispielsweise einer Griffschale einer Türaußengriffanordnung o. dgl., angeordnet
sein.
[0027] Andererseits kann ein separater oder zusätzlicher Sensor auf nur zur Detektion von
Schallwellen, insbesondere im Ultraschallbereich, vorgesehen sein.
[0028] Eine besonders einfache und kostengünstige Ausführungsform sieht vor, daß der Schwingunserzeuger
auch den Sensor bildet. Insbesondere bei einer gepulsten Erzeugung der Schwingung
kann dann der Schwingungserzeuger in den Pulspausen als Sensor arbeiten.
[0029] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt eine Berührungssensierung.
Sobald die Hand einer Bedienungsperson den Türaußengriff bzw. dessen schwingendes
Teil berührt, ändert sich die Schwingungscharakteristik, insbesondere die Schwingungsamplitude,
gegebenenfalls auch die Frequenz. Diese Veränderung wird ausgewertet, und das Ergebnis
der Auswertung wird genutzt, um die Steuerelektronik "aufzuwecken", also ein Anlaufintervall
der Steuerelektronik zu starten, so daß dann ein Berechtigungs-Prüfintervall folgen
kann. Dieser Zeitgewinn kann ausreichen, daß jedenfalls das Anlaufintervall, zumeist
auch das Berechtigungs-Prüfintervall jedenfalls zum größten Teil durchlaufen werden
kann, bevor der Türaußengriff dann tatsächlich gezogen bzw. betätigt wird. Subjektiv
hat die Bedienungsperson dann das Empfinden, daß das Kraftfahrzeug-Türschloss unmittelbar
reagiert, also sofort das Aktionsintervall durchläuft.
[0030] Weitere Aspekte, Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele, die
in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer schematischen und perspektivischen Ansicht ein Kraftfahrzeug mit einem Türschließsystem
der in Rede stehenden Art;
- Fig. 2
- eine Türaußengriffanordnung bei einem Kraftfahrzeug-Türschließsystem gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- das Schaltschema einer Türaußengriffanordnung gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Türaußengriffanordnung für ein Türschließsystem
gemäß der Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Abstrahlung von Schallwellen von einem Türaußengriff
bzw. einer Türaußengriffanordnung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Fig. 6
- ein schematisches Diagramm von gemessenen bzw. erfaßten Schwingungsamplituden.
[0031] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Kraftfahrzeug 1 weist ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem
auf, bei dem die verschiedenen Kraftfahrzeugschlösser 2 für Kraftfahrzeugtüren und
eine Kraftfahrzeugklappe o. dgl. schematisch mit ihren Einbaupositionen angedeutet
sind. Vorzugsweise ist jedes Kraftfahrzeugschloß 2 motorisch, vorzugsweise elektromotorisch,
entriegelbar und verriegelbar mittels eines Zentralverriegelungsantriebes. Bei Ausführung
als Elektroschloß, wie hier dargestellt, weist das Kraftfahrzeugschloß 2 zusätzlich
noch die Möglichkeit einer motorischen Öffnung, also des Aushebens der Sperrklinke,
mittels eines Öfffnungsantriebs auf. In diesem Fall kann das Entriegeln und Verriegeln
auch nur schaltungstechnisch erfolgen. Eine andere Variante ist auch die Ausstattung
der Kraftfahrzeugschlösser 2 mit einem Schließhilfsantrieb, der mit dem Öffnungsantrieb
identisch oder von diesem getrennt sein kann. Dazu darf insgesamt auf den Stand der
Technik verwiesen werden (DE-A-196 29 709 etc.).
[0032] Im Kraftfahrzeug-Türschließsystem angedeutet ist eine Steuerelektronik 3, die hier
als zentrale Steuerelektronik angedeutet ist, die aber auch, insbesondere teilweise,
dezentral jedem der Kraftfahrzeugschlösser 2 zugeordnet sein kann. Vorgesehen ist
weiter ein mittels eines Schlüssels zu bedienendes Haubenschloß 4 für die Motorhaube
des Kraftfahrzeugs sowie ein Fernsteuermodul 5, das als "Passive Entry"-Chipkarte
oder sonstiger Datenträger ausgeführt ist. Die Steuerelektronik 3 arbeitet insgesamt
mit einer "Passive Entry"-Funktion, also mit einem "elektronischen Schlüssel". Auch
insoweit darf auf den zuvor genannten Stand der Technik verwiesen werden.
[0033] An der Kraftfahrzeugkarosserie ist an der jeweiligen Kraftfahrzeugtür erkennbar ein
Türaußengriff 6 o. dgl., sowie an der Fahrertür ein Schließzylinder 7 für eine Betätigung
mit einem mechanischen Schlüssel 8, wobei eine solche Betätigung im Notfall erfolgt
(Notentriegelung und ggf. Notöffnung).
[0034] Wie bereits beim Stand der Technik (DE-A-195 21 024) erläutert wurde, ist bei dem
vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit "Passive Entry"-Funktion zu berücksichtigen,
daß die Steuerelektronik 3 zeitlich eine Reaktionsphase mit Anlaufintervall, Berechtigungs-Prüfintervall
und Aktionsintervall, insbesondere zur Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses 2,
benötigt.
[0035] Im Stand der Technik ist bereits realisiert, daß das Anlaufintervall der Steuerelektronik
3 dadurch gestartet wird, daß die Hand einer Bedienungsperson den Türaußengriff 6
berührt. Fig. 2 zeigt eine typische Türgriffanordnung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems
der in Rede stehenden Art mit dem Türaußengriff 6 und dem Schließzylinder 7. Angedeutet
ist auch eine Schalteinrichtung 9 am Türaußengriff 6, mit der beim Ziehen des Türaußengriffes
6 ein Schaltsignal ausgelöst wird, um einen elektrischen Öffnungsantrieb zum Ausheben
der Sperrklinke anzusteuern. Das ist die Variante eines Elektroschlosses. Bei einem
mechanisch betätigten Schloß tritt an die Stelle der Schalteinrichtung 9 eine Übertragungsmechanik
klassischer Bauart.
[0036] Fig. 3 zeigt nun schematisch den Türaußengriff 6 in dem für die Lehre der Erfindung
wesentlichen Zusammenhang. Vorgesehen ist bei dieser Ausführungsform, daß am Türaußengriff
6 einerseits ein elektrischer Schwingungserzeuger 10, andererseits ein Sensor 11,
insbesondere ein elektrischer Schwingungssensor, angeordnet ist. Der Türaußengriff
6 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels des Schwingungserzeugers 10 in
eine Schwingung versetzt, deren Frequenz und/oder Amplitude vom Sensor 11 aufgenommen
und insbesondere von einer zugeordneten Elektronik ausgewertet wird. Bei Berührung
des Türaußengriffes 6 durch die Hand einer Bedienungsperson werden die Frequenz, die
Amplitude und/oder die Dämpfung bzw. das Abklingen der Schwingung des Türaußengriffes
6 verändert. Diese Veränderung wird als Signal zum Starten des Anlaufintervalles der
Steuerelektronik 3 ausgewertet. Fig. 3 zeigt die Anregungsschaltung 12 für den Schwingungserzeuger
10 und die Auswerteschaltung 13 für den Sensor 11. Die Auswerteschaltung 13 kann ggf.
ein einfacher Schwellwertschalter sein.
[0037] Auswertungstechnisch kann es sich empfehlen, die Anregungsschaltung 12 für den Schwingungserzeuger
10 einerseits und die Auswerteschaltung 13 für den Sensor 11 andererseits direkt oder
innerhalb der Steuerelektronik 3 mittels einer Rückkopplungsschaltung so schaltungstechnisch
zu verbinden, daß die Frequenz und/oder die Amplitude der Schwingung, in die der Türaußengriff
6 versetzt wird, geregelt werden kann. Die Regelung auf einen konstanten Meßwert und
die Auswertung der dazu erforderlichen Energie, die dann als auszuwertender Meßwert
zur Verfügung steht, ist meist von der Meßgenauigkeit her zweckmäßiger.
[0038] Gemäß dem vorgenannten Ausführungsbeispiel ist also bei dem Kraftfahrzeug-Türschließsystem
zumindest eine Berührung oder sogar eine Betätigung des Türaußengriffes 6 durch die
Hand einer Bedienungsperson erforderlich, um das Anlaufintervall der Steuerelektronik
3 zu starten, die Steuerelektronik 3 also "aufzuwecken". Dieses Starten geschieht
aber zeitlich zum frühestmöglichen Zeitpunkt, nämlich schon bei erster Berührung des
Türaußengriffes 6, mit der Folge, daß das eigentliche Betätigen bzw. Ziehen des Türaußengriffes
6 noch so lange dauert, daß dann bereits das Anlaufintervall und das Berechtigungs-Prüfintervall
abgelaufen sind und das Aktionsintervall, regelmäßig das Ausheben der Sperrklinke,
für die Bedienungsperson scheinbar verzögerungsfrei abläuft.
[0039] Hinsichtlich des Energieverbrauchs, also des Ruhestroms der Steuerelektronik 3 mit
den angeschlossenen elektronischen Baugruppen, empfiehlt es sich, den Türaußengriff
6 in oder nahe seiner Resonanz schwingen zu lassen.
[0040] Als Schwingungserzeuger 10 ist insbesondere ein Piezoschwingungserzeuger vorgesehen.
Ein Piezoschwingungserzeuger baut klein, läßt sich gut an ein Bauelement, wie den
Türaußengriff 6, ankoppeln und hat als besonderen Vorteil einen vergleichsweise geringen
Stromverbrauch.
[0041] Andere Alternativen für Schwingungserzeuger 10 sind aus dem Stand der Technik bekannt,
beispielsweise aus dem "Lexikon Elektronik und Mikroelektronik", VDI-Verlag, Düsseldorf;
1990, S. 765/766.
[0042] Hinsichtlich des Sensors 11 empfiehlt es sich in besonderem Maße, diesen als Beschleunigungssensor
auszuführen und, vorzugsweise, an dem Ort eines Schwingungsbauches am Türaußengriff
6, insbesondere Anregung bei Resonanzfrequenz vorausgesetzt, anzuordnen. Als Sensor
11 kommt ein Beschleunigungssensor deshalb besonders infrage, weil es sich hierbei
um robuste, sehr kostengünstige Sensorelemente handelt, deren Ausgangssignal leicht
ausgewertet werden kann. Es handelt sich in erster Linie um ein Spannungssignal, das
dann mittels eines Spannungs-Schwellwertschalters als Auswerteschaltung 13 an die
Steuerelektronik 3 weitergegeben wird. Berührt die Hand einer Bedienungsperson den
Türaußengriff 6, so wird in diesem Fall die Amplitude der Schwingung stark sinken,
mit ihr die Beschleunigung, die vom Beschleunigungssensor als Schwingungssensor 11
gemessen wird. Dieses Signal wird ausgewertet und zum Starten des Anlaufintervalls
der Steuerelektronik 3 genutzt. Während des dann folgenden Berechtigungs-Prüfintervalls
prüft die Steuerelektronik 3 die Berechtigung der Bedienungsperson anhand des Signalaustausches
mit dem Fernsteuermodul 5 und gibt das Aktionsintervall dann frei, wenn die Berechtigung
positiv festgestellt worden ist.
[0043] Äußere Einflüsse wie Temperaturänderungen, Regen, Schnee, Vereisung und Verschmutzung
beeinträchtigen die Funktion des Kraftfahrzeug-Türschließsystems gemäß der Erfindung
kaum oder gar nicht.
[0044] Für den Beschleunigungssensor als Sensor 11 empfiehlt sich die Ausführung als Sensor
gemäß den dazu im Stand der Technik bekannten Vorgaben, beispielsweise aus dem bereits
genannten "Lexikon Elektronik und Mikroelektronik" aaO., S. 766 - 768.
[0045] Zur Realisierung einer besonders genauen und fehlerfreien Messung empfiehlt es sich,
dem Türaußengriff 6 zwei Sensoren 11 zuzuordnen und die Meßwerte der Sensoren 11 zu
mitteln oder anderweit miteinander kombiniert auszuwerten.
[0046] Hinsichtlich der Fehlerempfindlichkeit des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschließsystems
kann eine weitere erhebliche Verbesserung dadurch erreicht werden, daß die Änderung
der Frequenz und/oder Amplitude der Schwingung oder des Dämpfungsverhaltens des Türaußengriffs
6 bzw. dessen Teils nur dann als Signal zum Starten des Anlaufintervalls gewertet
wird, wenn diese Änderung mit einer Mindest-Änderungsgeschwindigkeit erfolgt. Das
hat zur Folge, daß nur eine schnelle Änderung von Frequenz und/oder Amplitude der
Schwingung oder des Dämpfungsverhaltens des Türaußengriffs 6 bzw. dessen Teils, wie
es für das Berühren des Türaußengriffes 6 durch die Hand einer Bedienungsperson typisch
ist, zu dem gewünschten Signal der Auswerteschaltung 13 führt. Eine schleichende,
langsame Änderung von Frequenz und/oder Amplitude oder des Dämpfungsverhaltens des
Türaußengriffs 6 bzw. dessen Teils, wie für Störeinflüsse, wie witterungsbedingte
Einflüsse oder Verschmutzung, typisch, führt nicht zu einer Detektion einer Berührung
bzw. einem Ausgangssignal der Auswerteschaltung 13.
[0047] Die letztgenannte Konzeption kann noch dadurch komplettiert werden, daß für Änderungen
der Frequenz und/oder Amplitude der Schwingung des Türaußengriffes 6, die mit einer
Geschwindigkeit unterhalb einer unteren Grenzgeschwindigkeit erfolgen, vorgesehen
wird, daß insoweit mittels einer Rückkopplungsschaltung eine Nachregelung erfolgt.
Dadurch wird witterungsbedingten Einflüssen und/oder einer Verschmutzung des Türaußengriffes
6 auswertungstechnisch Rechnung getragen. Die Funktion des Kraftfahrzeug-Türschließsystems
wird dadurch nicht weiter beeinträchtigt.
[0048] Weiter oben ist bereits darauf hingewiesen worden, daß nicht der Türaußengriff 6
insgesamt, sondern ggf. auch ein Teil des Türaußengriffes 6 in Schwingungen versetzt
werden kann. Der Energieverbrauch des Schwingungserzeugers 10 ist natürlich desto
geringer, je geringer die Masse des in Schwingung versetzten Teils ist. Fig. 4 zeigt
daher eine Variante der Lehre der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß nur
ein Teil des Türaußengriffes 6, im dargestellten Ausführungsbeispiel eine innenliegende
Griffschale 14 des Türaußengriffes 6 in Schwingung versetzt wird. Diese Anordnung
hat ferner den Vorteil, daß der Schwingungserzeuger 10 innen und verdeckt zwischen
dem Teil bzw. der Griffschale und dem übrigen Türaußengriff 6 angeordnet werden kann.
Auch die elektrischen Anschlüsse für den Schwingungserzeuger 10 und den Sensor 11
oder die Sensoren 11 lassen sich so zwischen dem Teil und dem übrigen Türaußengriff
6 gut unterbringen.
[0049] Schließlich ist eine mögliche Variante zur weiteren Komplettierung der Lehre die,
die Griffschale 14 oder das sonstige Teil des Türaußengriffes 6, über eine Art Leerhubverbindung
mit dem übrigen Türaußengriff 6 zu verbinden. Dadurch wird auch nach bereits erfolgtem
Berühren des Teils des Türaußengriffes 6 ein zusätzlicher Leerhub und damit eine gewisse
Zeitspanne bis zum tatsächlichen Ziehen des Türaußengriffes 6 und damit zur Auslösung
des Aktionsintervalls gewonnen. Damit kann man einen weiteren Teil des Berechtigungs-Prüfintervalls
"zeitlich kaschieren".
[0050] Gegenstand der Erfindung ist im übrigen auch eine entsprechend gestaltete Türaußengriffanordnung
für sich, die beispielsweise zusammen mit dem zugeordneten Kraftfahrzeugschloß 2 oder
getrennt davon an der Kraftfahrzeugtür, einer Kraftfahrzeugklappe o. dgl. angebracht
oder in diese eingebaut wird.
[0051] Vorzugsweise wird der Türaußengriff 6 oder ein Teil davon in Schwingung im Ultraschallbereich
versetzt und/oder arbeitet der Schwingungserzeuger 10 im Ultraschallbereich. Unter
"Ultraschallbereich" sind hier Schwingungen mit Frequenzen im Bereich von 16 bzw.
20 kHz bis etwa 8·10
9 Hz zu verstehen. So wird sichergestellt, daß von dem Türaußengriff 6, dessen Teil
und/oder dem Schwingungserzeuger 10 abgestrahlte Schallwellen nicht hörbar sind, da
es sich dann um Ultraschall handelt.
[0052] Anhand Fig. 1 bis 4 wurde bereits erläutert, wie eine Berührungssensierung, also
die Erfassung, ob eine nicht dargestellte Hand einer Bedienungsperson den Türaußengriff
6 oder einen Teil davon berührt oder sogar betätigt, realisiert werden kann. Hierbei
ist wesentlich, daß der Türaußengriff 6 oder dessen Teil zumindest teilweise und zumindest
zeitweise mechanisch schwingt bzw. in mechanische Schwingung versetzt wird, wobei
die durch eine Berührung verursachte Änderung des Schwingverhaltens, insbesondere
von Frequenz, Amplitude und/oder Dämpfung, erfaßt und ausgewertet wird.
[0053] Zusätzlich oder alternativ kann der Türaußengriff 6, ein Teil davon und/oder unmittelbar
der Schwingungserzeuger 10 Schallwellen, insbesondere Ultraschallwellen, abstrahlen,
wie in Fig. 5 angedeutet. Mittels dieser Schallwellen kann zusätzlich oder alternativ
zu der bereits beschriebenen Berührungssensierung eine andere Berührungssensierung
realisiert werden. Außerdem kann zusätzlich oder alternativ zu der Berührungssensierung
eine Annäherungssensierung realisiert werden. Diese zusätzlichen bzw. alternativen
Sensierungsmöglichkeiten werden nachfolgend näher erläutert.
[0054] Es können, wie in Fig. 5 durch Pfeile 15 angedeutet, Schallwellen von dem Türaußengriff
6 oder einem Teil davon in einen Innenraum 16 zwischen dem Türaußengriff 6 und der
zugeordneten Kraftfahrzeugtür 17 und/oder zu Bereichen der Kraftfahrzeugtür 17, die
zu dem Türaußengriff 6 benachbart sind, abgestrahlt werden. Die Schallwellen können
insbesondere entweder direkt wieder auf einen Abschnitt des Türaußengriffs 6 treffen
oder von benachbarten Bereichen der Kraftfahrzeugtür 17 zum Türaußengriff 6 und/oder
zu einem in Fig. 5 nicht dargestellten Sensor 11, wie durch Pfeil 18 angedeutet, reflektiert
werden.
[0055] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Schwingungserzeuger
10 auch als Sensor arbeitet, der die Schwingungen erfassen kann, die von den wieder
auf den Türaußengriff 6 oder ein Teil davon treffenden Schallwellen verursachen. Die
Anbringung eines separaten Sensors 11, wie voranstehend bereits beschrieben, ist hier
nicht (unbedingt) erforderlich.
[0056] Die Schallwellen bilden in dem Innenraum 16 und/oder in dazu benachbarten Raumbereichen
eine Schallschranke bzw. ein Schallfeld. Wenn eine nicht dargestellte Hand einer Bedienungsperson
sich in dieses Schallfeld bewegt, sich also insbesondere durch Hineingreifen in den
Innenraum 16 dem Türaußengriff 6 nähert, wird die Schallschranke unterbrochen oder
das Schallfeld geändert bzw. gestört, was entsprechend erfaßt und ausgewertet werden
kann, so kann eine Annäherungssensierung und/oder eine Berührungssensierung realisiert
werden.
[0057] Zusätzlich oder alternativ kann der Türaußengriff 6 und/oder unmittelbar der Schwingungserzeuger
10 in den Außenraum, insbesondere von der zugeordneten Kraftfahrzeugtür 17 weg, abstrahlen,
wie in Fig. 5 durch Wellenfronten 19 angedeutet. Treffen die Schallwellen auf eine
sich annähernde Hand einer Bedienungsperson, werden diese zumindest teilweise zum
Türaußengriff 6 reflektiert. Die reflektierten Schallwellen können wiederum unmittelbar
durch einen separaten Schallsensor und/oder mittelbar durch ihre Einkopplung in den
Türaußengriff 6 oder einen Teil davon und die daraus resultierenden Schwingungen,
die von dem Schwingungserzeuger und/oder einem separaten Sensor gemessen werden, erfaßt
und ausgewertet werden. Folglich ist auch auf diese Weise eine Annäherungssensierung
möglich.
[0058] In den vorgenannten Fällen der Schallabstrahlung kann zusätzlich oder alternativ
zu der Anordnung eines Sensors im bzw. am Türaußengriff 6 auch eine Anordnung mindestens
eines Sensors in bzw. an benachbarten Bereichen der zugeordneten Kraftfahrtür 17 realisiert
sein.
[0059] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Fig. 6 beispielhaft erläutert, wie die Erfassung
bzw. Auswertung erfolgen kann. Bei dem schematischen Diagramm gemäß Fig. 6 stellt
die Abszisse eine Zeit-Achse t dar. Die Ordinate gibt die Amplitude A der Schwingung
des Türaußengriffs 6 bzw. eines Teils davon an.
[0060] Zunächst ist anzumerken, daß der Türaußengriff 6 vorzugsweise nur gepulst, d. h.
nur zeitweise, in Schwingung versetzt wird, wie durch den Schwingungs- bzw. Anregungspuls
20 angedeutet. Eine Berührungssensierung kann dann auf sehr einfache Weise bereits
dadurch erfolgen, daß das Abklingen bzw. die Dämpfung der Schwingung des Türaußengriffs
6 erfaßt und ausgewertet wird. Die Linie 21 in Fig. 6 zeigt beispielhaft den Verlauf,
wie die Schwingung bei freiem Türaußengriff 6 abklingt. Die Linie 22 zeigt beispielhaft
die Dämpfung bei berührtem Türaußengriff 6, d. h. wenn eine Hand einer Bedienperson
den Türaußengriff 6 berührt. Die deutlich stärkere Dämpfung bei Berührung kann erfaßt
und ausgewertet werden, so daß auf einfache Weise detektierbar ist, ob eine Hand einer
Bedienungsperson den Türaußengriff 6 berührt oder bereits betätigt.
[0061] Entsprechendes gilt natürlich auch, wenn nur ein Teil des Türaußengriffs 6, wie die
Griffschale 14 o. dgl., in Schwingung versetzt wird. Dies ist selbstverständlich und
wird auch bei der nachfolgenden Beschreibung nicht mehr getrennt hervorgehoben.
[0062] Zusätzlich oder alternativ kann eine Erfassung und Auswertung darauf gerichtet sein,
daß ein Signal 23, insbesondere nach einer gewissen Zeit T, als Folge des Schwingungspulses
20 auftritt. Bei dem Signal 23 kann es sich insbesondere um ein reflektiertes Signal
handeln, das dadurch erzeugt wird, daß der Türaußengriff 6 durch das Schwingungssignal
20 in Schwingung versetzt wird, Schallwellen abstrahlt und diese wieder zum Türaußengriff
- insbesondere durch eine sich annähernde Hand einer Bedienungsperson - reflektiert
werden und im Türaußengriff 6 wieder eine Schwingung hervorrufen, die als Signal 23
erfaßt wird. Die Messung bzw. Erfassung kann durch den Schwingungserzeuger 10 und/oder
einen separaten, in Fig. 5 und 6 nicht dargestellten Sensor 11 o. dgl. erfolgen. Das
Auftreten oder Fehlen des "Reflexions"-Signals 23 und/oder die Laufzeit T bzw. deren
Änderung kann ausgewertet werden, um ein Annähern einer Hand zu erkennen bzw. zu detektieren.
[0063] Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die reflektierten Schallwellen wieder in den
Türaußengriff 6 einkoppeln. Vielmehr besteht auch die Möglichkeit, durch einen entsprechenden
Sensor, insbesondere ein Mikrophon bzw. einen Ultraschallwandler, die reflektierten
Schallwellen direkt zu messen bzw. zu erfassen.
[0064] Alternativ oder zusätzlich kann ein derartiger, die Schallwellen direkt erfassender
Sensor auch an bzw. in der zugeordneten Tür 17 oder einen anderen Abschnitt des Türaußengriffs
6 angeordnet sein, so daß keine Reflexionen sondern eine Unterbrechung der Schallausbreitung
erfaßt und dementsprechend als Annäherung und/oder Berührung ausgewertet werden kann.
[0065] Eine weitere Alternative - insbesondere zur Berührungssensierung - ergibt sich dadurch,
daß an Stelle einer Schallabstrahlung der Verlauf eines Schwingungspulses entlang
des Türaußengriffs 6 oder eines Teils davon erfaßt und ausgewertet wird. Beispielsweise
kann der Schwingungserzeuger 10 den Schwingungspuls 20 erzeugen, der sich dann entlang
des Türaußengriffs 6 insbesondere mit einer charakteristischen Geschwindigkeit ausbreitet.
Der Schwingungspuls kann dann beispielsweise im Bereich eines gegenüberliegenden Endes
des Türaußengriffs 6 von einem dort angeordneten Sensor erfaßt werden, entsprechend
dem Signal 23. Jedoch kann der Schwingungspuls auch, beispielsweise im Bereich einer
Befestigung bzw. einer Lagerung des Türaußengriffs 6, reflektiert und dann vom Schwingungserzeuger
10 oder einem entsprechend angeordneten Sensor erfaßt werden. Auch in diesem Fall
ergibt sich ein Signal 23, das mit einer Verzögerungs- bzw. Laufzeit T auftritt. Wenn
eine Hand einer Bedienperson den Türaußengriff 6 berührt, wird die Zeit T und/oder
die Amplitude und/oder Form des Signals 23 verändert. Dies kann zur Berührungssensierung
erfaßt und ausgewertet werden.
[0066] Wie bereits angesprochen, kann sowohl eine Annäherungssensierung als auch eine Berührungssensierung
erfolgen. Beispielsweise kann die Auswertung ein erstes Signal bei Detektion bzw.
Sensierung einer Annäherung ausgeben, um die "Passive Entry"-Funktion bzw. das Anlaufintervall
der Steuerelektronik 3 zu starten. Anschließend kann bei entsprechender Berechtigung
und bei entsprechend zeitlich korrelierter Sensierung der Berührung des Türaußengriffs
6 eine Entriegelung einer Zentralverriegelung erfolgen und/oder das zugeordnete Kraftfahrzeugschloß
2 öffnen. Im letzten Fall kann ein dem Türaußengriff 6 zugeordneter Schalter bzw.
die Schalteinrichtung 9 entfallen. Es ist sogar nicht erforderlich, den Türaußengriff
6 oder einen Teil davon, wie die Griffschale 14, beweglich auszuführen bzw. zu lagern.
[0067] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, daß die Annäherungssensierung und/oder Berührungssensierung
auch zur Steuerung sonstiger Kraftfahrzeugfunktionen und zur Aktivierung sonstiger
Kraftfahrzeugsteuerungen eingesetzt werden kann. Vorzugsweise werden hierzu von der
Auswerteelektronik 13 oder einer sonstigen Elektronik entsprechende Steuersignale
ausgegeben.
1. Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit mindestens einem Kraftfahrzeugschloß (2), einem
dem Kraftfahrzeugschloß (2) zugeordneten Türaußengriff (6) und mindestens einem dem
Türaußengriff (6) zugeordneten Sensor (11), wobei eine Annäherung, insbesondere einer
Hand einer Bedienungsperson, an den Türaußengriff (6) und/oder eine Berührung und/oder
Betätigung des Türaußengriffs (6) detektierbar ist bzw. sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Türaußengriff (6) ein Schwingungserzeuger (10) derart zugeordnet ist, daß
der Türaußengriff (6) oder ein Teil desselben in mechanische Schwingung versetzbar
ist, und
daß der Sensor (11) zur Erfassung der Schwingung, von durch die Schwingung verursachten
Schallwellen und/oder von deren Reflexionen ausgebildet ist, so daß eine Annäherung,
insbesondere einer Hand einer Bedienungsperson, an den Türaußengriff (6) und/oder
eine Berührung und/oder Betätigung des Türaußengriffs (6) bzw. dessen Teils erfaßbar
ist bzw. sind.
2. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz,
die Dämpfung und/oder die Amplitude der Schwingung des Türaußengriffes (6) bzw. dessen
Teils und/oder durch die Schwingung verursachte Schallwellen und/oder deren Reflexionen
vom Sensor (11) erfaßbar ist bzw. sind.
3. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine bei Berührung des Türaußengriffes (6) durch die Hand einer Bedienungsperson eintretende
Änderung der Frequenz, der Dämpfung und/oder der Amplitude der Schwingung des Türaußengriffes
(6) bzw. dessen Teils und/oder ein durch die Berührung verursachtes Fehlen von reflektierten
Schallwellen von einer Auswerte- und/oder Steuerelektronik (3) auswertbar ist bzw.
sind.
4. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
Berührung anzeigendes Signal ausgebbar ist.
5. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine bei einer Annäherung einer Hand einer Bedienungsperson an den Türaußengriff
(6) eintretende Änderung der Frequenz, der Dämpfung und/oder der Amplitude der Schwingung
des Türaußengriffes (6) bzw. dessen Teils und/oder ein durch die Annäherung verursachtes
Auftreten von reflektierten Schallwellen oder Ändern von Laufzeiten der Schallwellen
von einer Auswerte- und/oder Steuerelektronik (3) auswertbar ist bzw. sind.
6. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
Annäherung anzeigendes Signal ausgebbar ist.
7. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung der Frequenz, der Dämpfung und/oder der Amplitude der Schwingung
nur dann als Meßsignal auswertbar ist, wenn die Änderung mit einer Mindest-Änderungsgeschwindigkeit
erfolgt.
8. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Änderungen der Frequenz und/oder der Amplitude der Schwingung des Türaußengriffes
(6) oder dessen Teils mittels einer Rückkopplungseinrichtung ausregelbar sind, wenn
die Änderungsgeschwindigkeit unterhalb einer unteren Grenzgeschwindigkeit liegt.
9. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kraftfahrzeugschloß (2) motorisch oder schaltungstechnisch entriegelbar und
verriegelbar, ggf. auch motorisch öffenbar, ausgebildet ist,
daß eine Steuerelektronik (3) mit "Passive Entry"-Funktion vorgesehen ist, wobei die
Steuerelektronik (3) zeitlich eine Reaktionsphase mit Anlaufintervall, Berechtigungs-Prüfintervall
und Aktionsintervall, insbesondere zur Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses (2),
benötigt,
daß ein Fernsteuermodul (5) für die Bedienungsperson vorgesehen ist und
daß die vom Sensor (11) erfaßte Annäherung einer Hand einer Bedienungsperson an den
Türaußengriff (6) und/oder erfaßte Berührung und/oder Betätigung des Türaußengriffs
(6) bzw. dessen Teils als Signal zum Starten des Anlaufintervalls auswertbar ist.
10. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die bei
Berührung des Türaußengriffes (6) durch die Hand einer Bedienungsperson eintretende
Änderung der Frequenz, der Dämpfung und/oder der Amplitude der Schwingung als Signal
zum Starten des Anlaufintervalls auswertbar ist.
11. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) elektrisch betreibbar ausgebildet ist.
12. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstebenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) zur Erzeugung von Ultraschallschwingungen ausgebildet
ist.
13. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstebenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) gepulst betreibbar ist.
14. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) am Türaußengriff (6) angeordnet ist.
15. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) derart ausgebildet und dem Türaußengriff (6) zugeordnet
ist, daß Schallwellen, insbesondere Ultraschallwellen, vom Türaußengriff (6) bzw.
dessen Teil oder direkt vom Schwingungserzeuger (10) abstrahlbar ist.
16. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) als Piezoschwingungserzeuger ausgeführt ist und/oder
ein Piezoelement aufweist.
17. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) auch als Sensor (11) betreibbar ist.
18. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Türaußengriff (6) bzw. dessen Teil mit seiner Haupt-Resonanzfrequenz in Schwingung
versetzbar ist.
19. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (11) als elektrischer Schwingungssensor und/oder zur Detektion von
Ultraschall und/oder von mechanischen Schwingungen im Ultraschallbereich ausgebildet
ist.
20. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (11) am Türaußengriff (6) angeordnet ist.
21. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (11) als Beschleunigungssensor ausgeführt und, vorzugsweise, an dem
Ort eines Schwingungsbauches der Schwingung angeordnet ist.
22. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Türaußengriff (6) bzw. dessen Teil zwei Sensoren (11) zugeordnet sind, wobei
deren Meßwerte gemittelt oder anderweit kombiniert ausgewertet werden.
23. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Sensor (11) und dem Schwingungserzeuger (10) eine Rückkopplungseinrichtung
zur Regelung von Frequenz und/oder Amplitude der Schwingung vorgesehen ist.
24. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das in Schwingung versetzte Teil des Türaußengriffs (6) eine innenliegende Griffschale
(14) ist.
25. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungserzeuger (10) und/oder der Sensor (11) innen zwischen einem in
Schwingung versetzbaren Teil des Türaußengriffs (6), insbesondere einer Griffschale
(14), und dem übrigen Türaußengriff (6) angeordnet ist bzw. sind.
26. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß
das Teil bzw. die Griffschale (14) mit dem übrigen Türaußengriff (6) über eine Leerhubverbindung
verbunden ist.
27. Türaußengriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem, insbesondere nach einem
der voranstehenden Ansprüche, wobei die Türaußengriffanordnung einen Türaußengriff
(6), insbesondere zum Öffnen eines zugeordneten Kraftfahrzeugschlosses (2), aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Türaußengriff (6) ein Schwingungserzeuger (10) zugeordnet ist, so daß der
Türaußengriff (6) oder ein Teil davon in mechanische Schwingung, insbesondere im Ultraschallbereich,
versetzbar ist.
28. Türaußengriffanordnung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungserzeuger
(10) ein Piezoelement ist.
29. Türaußengriffanordnung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß dem Türaußengriff
ein Sensor (11) zur Erfassung der Schwingung und/oder von durch die Schwingung verursachten
und zum Türaußengriff (6) reflektierten Schallwellen zugeordnet ist und/oder der Schwingungserzeuger
(10) einen derartigen Sensor (11) bildet.
30. Türaußengriffanordnung nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer dem Türaußengriff (6) zugeordneten Griffmulde ein Schallsensor zur Erfassung
von von dem Schwingungserzeuger (10), dem Türaußengriff (6) und/oder dessen Teil abgestrahlten
Schallwellen, insbesondere im Ultraschallbereich, angeordnet ist.
31. Türaußengriffanordnung nach einem der Ansprüche 27 bis 30, gekennzeichnet durch die
Merkmale des Kennzeichnungsteils einer oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 26.
32. Verwendung eines Piezoschwingungserzeugers (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Piezoschwingungserzeuger (10) einen Türaußengriff (6) eines Kraftfahrzeugs
(1) zumindest teilweise in mechanische Schwingung, insbesondere im Ultraschallbereich,
versetzt.
33. Verwendung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Piezoschwingungserzeuger
(10) gleichzeitig mit oder zeitlich versetzt zur Schwingungserzeugung die erzeugte
Schwingung und/oder von dieser verursachte und zum Türaußengriff (6) reflektierte
Schallwellen erfaßt.
34. Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems mit mindestens einem
Kraftfahrzeugschloß (2) und einem dem Kraftfahrzeugschloß (2) zugeordneten Türaußengriff
(6), wobei ein Annähern, insbesondere einer Hand einer Bedienungsperson, an den Türaußengriff
(6) und/oder ein Berühren und/oder Betätigen des Türaußengriffs (6) detektiert wird
bzw. werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Türaußengriff (6) oder ein Teil desselben zumindest zeitweise in mechanische
Schwingung versetzt wird und
daß mittels eines Schwingungserzeugers (10) und/oder eines Sensors (11) die Schwingung
bzw. davon verursachte Schallwellen und/oder deren Reflexionen erfaßt wird bzw. werden,
um ein Annähern, insbesondere einer Hand einer Bedienungsperson, an den Türaußengriff
(6) und/oder ein Berühren und/oder Betätigen des Türaußengriffs (6) bzw. dessen Teils
zu erfassen.
35. Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingung im Ultraschallbereich
liegt.
36. Verfahren nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingung pulsweise
erzeugt wird und deren Abklingen oder Dämpfung erfaßt und, insbesondere zum Detektieren
eines Berührens, ausgewertet wird.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungserzeuger
(10), der Türaußengriff (6) und/oder ein Teil desselben zumindest zeitweise Schallwellen,
insbesondere im Ultraschallbereich, abstrahlt.
38. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwellen pulsweise
abgestrahlt werden, wobei erfaßt und ausgewertet wird, ob Schallwellen wieder auf
den Türaußengriff (6) treffen bzw. zu diesem reflektiert werden, und insbesondere
die Laufzeit der reflektierten Schallwellen erfaßt und ausgewertet wird, insbesondere
um ein Annähern zu detektieren.
39. Verfahren nach Anspruch 37 oder 38, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwellen zumindet
im ungestörten Zusatnd von zu dem Türaußengriff (6) benachbarten Türbereichen, insbesondere
einer Griffmulde, wieder zum Türaußengriff reflektiert werden.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erfassen
bzw. Detektieren eines Annäherns, Berührens oder Betätigens des Türaußengriffes (6)
bzw. eines Teils desselben eine Überprüfung einer Zugangsberechtigung der Bedienungsperson
bzw. eine "Passive Entry"-Funktion aktiviert und/oder eine Verriegelungs- und/oder
Öffnungsmechanik des Kraftfahrzeugschlosses (2) aktiviert oder betätigt wird.