[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug, insbesondere einen Gesteinsbohrer, gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zur Erstellung von Bohrungen in Beton, Mauerwerk, Gestein und dgl. werden Bohrwerkzeuge
eingesetzt, die einen Bohrkopf mit Schneiden aus einem Schneidwerkstoff, vorzugsweise
aus einem Hartmetall, aufweisen. Die Bohrwerkzeuge werden üblicherweise in handgeführte
Bohrgeräte eingesetzt, die zusätzlich zum Drehantrieb des Bohrwerkzeugs auch axiale
Schläge erzeugen. Die axialen Schläge werden auf das in die Werkzeugaufnahme des Bohrgeräts
eingesetzte Schaftende des Bohrwerkzeugs abgegeben und über den Schaft und den Bohrkopf
in den zu bearbeitenden Untergrund eingeleitet. Auf diese Weise wird der Untergrund
schabend, meisselnd bearbeitet und chipweise abgebaut. Neben den hohen Anforderungen
hinsichtlich des erzielbaren Bohrfortschritts und erforderlichen Kraftaufwands sollen
die Bohrwerkzeuge auch eine möglichst hohe Standzeit aufweisen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind eine Reihe von Bohrwerkzeugen bekannt, die sich unter
normalen Einsatzbedingungen durch einen zufriedenstellenden Bohrfortschritt bei vertretbarem
Kraftaufwand auszeichnen. Auch die unter normalen Einsatzbedingungen erzielbaren Standzeiten
dieser bekannten Bohrwerkzeuge sind akzeptabel. Ein derartiges Bohrwerkzeug ist beispielsweise
in der US-A-4,903,787 beschrieben. Dieses bekannte Bohrwerkzeug besitzt einen Schaft
mit einem Einsteckende für ein handgeführtes Bohrgerät. Am gegenüberliegenden Ende
ist ein Bohrkopf angeordnet, der vier Schneiden aufweist, die an sternförmig angeordneten
Hartmetalleinsätzen vorgesehen sind. Die Schneiden sind durch Kopfmehlnuten voneinander
getrennt, die in zwei Abfuhrnuten für das Bohrmehl münden, die den Schaft wendelförmig
umlaufen. Während dieses bekannte Bohrwerkzeug bei kleineren und mittleren Bohrerdurchmessern
die insbesondere vom professionellen Anwender gestellten Anforderungen an sich erfüllt,
besteht für Bohrwerkzeuge mit grösserem Durchmesser noch ein gewisses Verbesserungspotential.
Insbesondere bei der Erstellung von Bohrungen in armiertem Beton kann es bei Armierungstreffern
zu einem Verhaken des Bohrwerkzeuges kommen. Die Gefahr des Verhakens vergrössert
sich mit zunehmendem Durchmesser des Bohrkopfes.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Nachteilen der Bohrwerkzeuge
des Standes der Technik abzuhelfen. Es soll ein Bohrwerkzeug geschaffen werden, bei
dem, unabhängig vom Durchmesser des Bohrkopfes, auch bei der Erstellung von Bohrungen
in armiertem Beton, die Gefahr eines Verhakens des Bohrkopfes am Armierungseisen verringert
ist. Das Bohrwerkzeug soll einen guten Bohrfortschritt bei geringem Kraftaufwand besitzen
und eine hohe Standzeit aufweisen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Bohrwerkzeug mit den im kennzeichnenden
Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmalen. Bevorzugte Ausführungsvarianten
und/oder Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Das durch die Erfindung geschaffene Bohrwerkzeug, insbesondere ein Gesteinsbohrer,
umfasst einen mit einem Einsteckende versehenen Schaft, der wenigstens zwei wendelförmig
umlaufende Abfuhrnuten für Bohrmehl aufweist. Am gegenüberliegenden Ende ist der Schaft
mit einem Bohrkopf ausgestattet, der aus Hartmetall geformte Schneiden aufweist, die
den Umfang des Bohrkopfes radial überragen. Die Hartmetallschneiden sind durch Kopfmehlnuten
voneinander getrennt, deren Zahl grösser ist als die Zahl der wendelförmigen Abfuhrnuten,
in welche sie münden. Dadurch geht wenigstens ein Kopfmehlnutpaar in eine gemeinsame
Abfuhrnut über. Am Übergang in die gemeinsame Abfuhrnut ist das Kopfmehlnutpaar durch
einen Spiralnutabschnitt verbunden, dessen Durchgangsquerschnitt kleiner ist als der
Durchgangsquerschnitt der gemeinsamen Abfuhrnut.
[0006] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Spiralnutabschnitts, der die beiden Kopfmehlnuten
verbindet, die in die selbe Abfuhrnut münden, wird der Tendenz zum Einhaken bei Armierungstreffern
entgegengewirkt. Bei einem Bohrwerkzeug mit beispielsweise drei Schneiden und drei
dazwischen angeordneten Kopfmehlnuten mündet eine der Kopfmehlnuten unmittelbar in
die zugehörige Abfuhrnut. Während die bislang bekannten gattungsgemässen Bohrwerkzeuge
das Problem aufweisen, dass diejenige Schneide, die, bezogen auf die Drehrichtung,
unmittelbar vor der direkt in die Abfuhrnut einmündenden Kopfmehlnut im Umfangsbereich
angeordnete Schneide in axialer Richtung nur eine geringe Abstützung durch das Bohrkopfmaterial
erfährt, da die verhältnismässig grosse Breite des Spiralnutabschnitts einen relativ
grossen Teil der axialen Breite der Nut einnimmt. Erfindungsgemäss weist der Spiralnutabschnitt
nunmehr einen deutlich kleineren Durchgangsquerschnitt auf. Dadurch verbleibt unterhalb
der Umfangsschneide ein längerer Materialsteg stehen, der in der kopfseitigen Begrenzungsschulter
des Spiralnutabschnitts endet. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Führung des Bohrwerkzeugs
aus. Bei Armierungstreffern und insbesondere beim Durchbohren von Armierungen ist
dadurch die Gefahr des Verhakens des kurzen Materialstegs hinter der Armierung verringert.
[0007] Der kleinere Durchgangsquerschnitt des Spiralnutabschnitts wird zweckmässigerweise
dadurch erreicht, dass bei weitgehend gleichbleibendem Kerndurchmesser des Schaftes
die Öffnungsbreite des Spiralnutabschnitts kleiner ist als die am Schaftumfang gemessene
Öffnungsbreite der gemeinsamen Abfuhrnut. Der Kerndurchmesser bezieht sich dabei auf
den Schaftdurchmesser am Grund der wendelförmigen am Schaft umlaufenden Abfuhrnuten.
Durch den weitgehend gleichbleibenden Kerndurchmesser ist eine Schwächung des Kopfbereichs
des Bohrwerkzeugs vermieden.
[0008] Zur weiteren Verbesserung der Führungseigenschaften des Bohrwerkzeugs im Bohrloch
und zur Erhöhung der Armierungstauglichkeit geht die dem Einsteckende näher liegende
Begrenzungsschulter des Spiralnutabschnitts stetig in die dem Einsteckende näher liegende
Begrenzungsschulter der gemeinsamen Abfuhrnut über. Auf diese Weise sind unstetige,
kantenartige Übergänge, die insbesondere bei Armierungstreffern zum Verhaken führen
können, vermieden.
[0009] Bei der Verringerung des Durchgangsquerschnitts des Spiralnutabschnitts ist zu berücksichtigen,
dass dieser nicht beliebig klein gemacht werden kann, da das von der zugehörigen Schneide
abgebaute Bohrklein durch den Spiralnutabschnitt in die Abfuhrnut transportiert werden
muss. Dazu erweist es sich von Vorteil, wenn der Durchgangsquerschnitt des Spiralnutabschnitts
etwa 30% bis etwa 70% des Durchgangsquerschnittes der gemeinsamen Abfuhrnut beträgt.
[0010] Für den raschen Abtransport des von den Schneiden erzeugten Bohrkleins erweist sich
bei einer ungeraden Anzahl von Kopfmehlnuten von Vorteil, wenn die am Schaft umlaufenden
Abfuhrnuten unterschiedlich grosse Durchgangsquerschnitte aufweisen, wobei die gemeinsame
Abfuhrnut den grösseren Durchgangsquerschnitt besitzt. Die gemeinsame Abfuhrnut muss
das von zwei Schneiden erzeugte Bohrklein abtransportieren. Dem wird durch den grösseren
Durchgangsquerschnitt der gemeinsamen Abfuhrnut Rechnung getragen.
[0011] Für einen guten Bohrfortschritt bei gleichzeitig geringer Tendenz zum Verhaken bei
Armierungstreffern erweist sich ein erfindungsgemäss ausgebildetes Bohrwerkzeug als
zweckmässig, dessen Bohrkopf drei Schneiden aufweist, die seinen Umfang radial überragen
und durch jeweils eine Kopfmehlnut voneinander getrennt sind.
[0012] In einer alternativen Variante der Erfindung weist der Bohrkopf eine gerade Anzahl
von Schneiden, beispielsweise vier Schneiden, auf. Die Schneiden überragen den Umfang
des Bohrkopfes radial und sind durch Kopfmehlnuten voneinander getrennt. Dabei münden
die Kopfmehlnuten jeweils paarweise in eine gemeinsame Abfuhrnut. Aus Gründen einer
gleichmässigen Belastung ist der Bohrkopf des Bohrwerkzeugs weitgehend symmetrisch
aufgebaut. Die Durchgangsquerschnitte der Spiralnutabschnitte am Übergangsbereich
jedes Kopfmehlnutpaars in die jeweilige gemeinsame Abfuhrnut sind dabei gleich gross
ausgebildet.
[0013] Indem bei dem erfindungsgemäss ausgebildeten Bohrwerkzeug bei einer ungeraden Anzahl
von Schneiden die sich in axialer Verlängerung unterhalb von wenigstens zwei der Schneiden
erstreckenden Bohrkopfabschnitte an Begrenzungsschultern der Kopfmehlnuten bzw. der
Spriralnutabschnitte enden, die im wesentlichen auf dem selben Querschnitt des Bohrwerkzeugs
liegen, kann der Bohrkopf eine kürzere Bauweise aufweisen als die bislang bekannten,
gattungsgemässen Bohrwerkzeuge. Bei einer geraden Anzahl von Schneiden ist mit Vorteil
die axiale Unterstützung aller Schneiden etwa gleich lang.
[0014] Aus fertigungstechnischer Sicht erweist es sich von Vorteil, wenn die Spiralnutabschnitte
und die Kopfmehlnuten wenigstens teilweise die gleiche Querschnittskontur aufweisen.
Bei spanender Herstellung der Nuten können diese mit nur einem Werkzeug erstellt werden.
[0015] Die Schneiden am Bohrkopf des Bohrwerkzeugs können an plattenförmigen Einsätzen aus
Hartmetall angeordnet sein, die in nutenförmigen Aussparungen in der Stirnseite des
Bohrkopfes befestigt, beispielsweise eingelötet, sind. In einer alternativen Ausführungsvariante
der Erfindung kann der Bohrkopf gesamthaft aus Hartmetall geformt sein. Der Hartmetallkopf
ist mit dem Schaftende beispielsweise durch Reibschweissen oder ähnliches fest verbunden.
Der Hartmetallkopf weist den Vorteil auf, dass er in nahezu beliebiger Form herstellbar
ist. Die Montage am Schaft ist vereinfacht.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf ein in den Fig. schematisch
dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer
Darstellung:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf den Bohrkopf eines erfindungsgemässen Bohrwerkzeugs;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Bohrwerkzeugs gemäss Pfeil Y in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Bohrwerkzeugs gemäss Pfeil Z in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Bohrwerkzeugs gemäss Pfeil X in Fig. 1; und
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Bohrwerkzeugs gemäss Pfeil W in Fig. 1.
[0017] In den Fig. 1 - 5 tragen gleiche Elemente jeweils die gleichen Bezugszeichen. Die
in Fig. 1 dargestellte Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines mit dem Bezugszeichen
1 versehenen Bohrwerkzeugs gemäss der Erfindung gibt eine Übersicht über die nachfolgenden
weiteren Seitenansichten, die in Fig. 2 - 5 dargestellt sind. Das Bohrwerkzeug 1 umfasst
einen Schaft 2, dessen eines, rückwärtiges Ende ein Einsteckende für die Werkzeugaufnahme
eines Bohrgeräts aufweist. Am gegenüberliegenden Ende des Schafts 2 ist das Bohrwerkzeug
1 mit einem Bohrkopf 5 ausgestattet, der Schneiden 6 - 9 aus Hartmetall trägt, die
den Bohrkopf 5 axial und radial überragen. Das beispielsweise dargestellte Bohrwerkzeug
1 besitzt eine im wesentlichen sternförmige, dreistrahlige Zentrumsschneide 6 und
drei Umfangsschneiden 7 - 9, die in einem Winkelabstand von etwa 120° im Umfangsbereich
des Bohrkopfes 5 angeordnet sind und den Bohrkopf 5 radial überragen. Zwischen den
Umfangsschneiden 7 - 9 sind im wesentlichen axial verlaufende Kopfmehlnuten 10 - 12
angeordnet. Die erste Kopfmehlnut 10 liegt zwischen den Umfangsschneiden 7 und 8 und
läuft in Drehrichtung des Bohrwerkzeugs, die durch den Pfeil R angedeutet ist, der
Umfangsschneide 8 vor. Die zweite Kopfmehlnut 11 liegt zwischen den Umfangsschneiden
8 und 9 und ist der Umfangsschneide 9 zugeordnet, der sie vorläuft. Die dritte Kopfmehlnut
12 liegt zwischen den Umfangsschneiden 7 und 9 und ist der Umfangsschneide 7 zugeordnet.
Eine am Umfang des Bohrkopfes 5 gemessene Breite der Kopfmehlnuten 10 - 12 trägt das
Bezugszeichen b. Die Kopfmehlnuten 10 - 12 können unterschiedliche Breiten b aufweisen.
Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sie jedoch im wesentlichen gleich
breit. Die Pfeile Y, Z, X und W bezeichnen verschiedene Seitenansichten des Bohrwerkzeugs
1, die zur näheren Erläuterung der Erfindung in der angegebenen Reihenfolge in den
Fig. 2 - 5 dargestellt sind.
[0018] In der Seitenansicht gemäss Pfeil Y in Fig. 1 ist das Bohrwerkzeug wiederum mit dem
Bezugszeichen 1 versehen. Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugszeichen wie in
Fig. 1. Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass die Kopfmehlnuten 10 und 12, die
den Umfangsschneiden 8 bzw. 9 zugeordnet sind, über einen Spiralnutabschnitt 13 verbunden
sind. Der Spiralnutabschnitt 13 mündet an der vom Betrachter abgewandten Seite in
eine Abfuhrnut 4, die wendelförmig am Schaft 2 umläuft und die gemeinsame Fortsetzung
der Kopfmehlnuten 10 und 12 bildet. In Fig. 2 ist die gemeinsame Abfuhrnut 4 unterhalb
einer weiteren Abfuhrnut 3 dargestellt. Die zwei Abfuhrnuten 3, 4 umlaufen den Schaft
2 wendelförmig und folgen in axialer Richtung jeweils abwechselnd aufeinander. Die
Durchgangsquerschnitte und die Öffnungsbreiten der Abfuhrnuten 3, 4 sind beispielsweise
gleich gross. In einer Variante der Erfindung kann auch vorgesehen sein, das die gemeinsame
Abfuhrnut einen grösseren Durchgangsquerschnitt und eine grössere Öffnungsbreite hat
als die zweite Abfuhrnut. In Fig. 2 ist die Öffnungsbreite der zweiten Abfuhrnut 3
beispielsweise mit w bezeichnet. Der Spiralnutabschnitt 13 weist einen kleineren Durchgangsquerschnitt
auf als die wendelförmig am Schaft 2 umlaufende Abfuhrnut 3. Insbesondere ist bei
weitgehend gleichbleibendem Kerndurchmesser des Schafts 2 die Öffnungsbreite s des
Spiralnutabschnitts 13 kleiner als eine Öffnungsbreite w der Abfuhrnut 3 am Schaftumfang.
Der Spiralnutabschnitt 13 ist von zwei Schultern 14, 17 begrenzt. Die dem Einsteckende
nähere Schulter 14 geht kontinuierlich in die Schulter 15 der gemeinsamen Abfuhrnut
4 über.
[0019] Die verschieden grossen Öffnungsweiten s und c des Spiralnutabschnitts 13 bzw. der
gemeinsamen Abfuhrnut 4, in die der Spiralnutabschnitt 13 mündet, sind insbesondere
in der Seitenansicht gemäss Pfeil X in Fig. 1 ersichtlich. Dabei beträgt der Durchgangsquerschnitt
des Spiralnutabschnitts 13 etwa 30% bis etwa 70% des Durchgangsquerschnittes der gemeinsamen
Abfuhrnut (4). Der Spiralnutabschnitt 13 weist ein Tiefe t auf, die zum Bohrernenndurchmesser
ein Verhältnis von etwa 1/6 bis etwa 1/3 aufweist.
[0020] Fig. 4 zeigt das erfindungsgemässe Bohrwerkzeug 1 in einer Seitenansicht gemäss Pfeil
X in Fig. 1. Die den Bohrkopf 5 radial überragenden Schneiden sind wiederum mit den
Bezugszeichen 6 - 9 bezeichnet. Die Darstellung zeigt die beiden axialen Kopfmehlnuten
10 und 11. Die der Umfangsschneide 8 zugehörige Kopfmehlnut 10 mündet in den Spiralnutabschnitt
13, der in die gemeinsame Abfuhrnut 4 übergeht. Die zur Umfangsschneide 9 gehörige
Kopfmehlnut 11 mündet an der vom Betrachter abgewandten Seite in die zweite Abfuhrnut
3. Die Öffnungsweiten c bzw. w der beiden wendelförmig am Schaft 2 umlaufenden Abfuhrnuten
4, 3 weisen im wesentlichen die gleiche Grösse auf. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass
infolge der erfindungsgemässen Ausbildung des Spiralnutabschnitts 13 die sich axial
unterhalb der Umfangsschneiden 7 - 9 erstreckenden Bohrkopfabschnitte in Schultern
17 - 19 enden, die alle etwa auf der Höhe des gleichen Querschnitts des Bohrwerkzeugs
1 liegen.
[0021] Fig. 5 schliesslich zeigt das Bohrwerkzeug aus der Sicht gemäss Pfeil W in Fig. 1.
In dieser Seitenansicht ist der Verlauf der Kopfmehlnut 11 dargestellt, die der Umfangsschneide
9 zugeordnet ist und allein und direkt in die zweite Abfuhrnut 3 mündet. Die gemeinsame
Abfuhrnut 4, in welche die der Umfangsschneide 7 zugehörige Kopfmehlnut 12 und die
Kopfmehlnut für die Umfangsschneide 8 münden, beginnt an der vom Betrachter abgewandten
Seite des Bohrwerkzeugs 1 und ist unterhalb der zweiten Abfuhrnut 3 angedeutet.
[0022] Die Erfindung ist am Beispiel eines Bohrwerkzeugs mit einer Zentrumsschneide und
drei Umfangsschneiden erläutert worden. In einer alternativen Ausbildung können die
Hartmetallschneiden auch an einem sternförmigen, dreistrahligen Einsatz vorgesehen
sein, der im Stirnende des Schafts befestigt ist. Die Schneiden erstrecken sich dabei,
axial abfallend, von einer Spitze im Zentrum zum Umfang des Bohrkopfes, den sie radial
überragen. Die Kopfmehlnuten sind jeweils zwischen den drei Schneiden angeordnet.
Bei drei Kopfmehlnuten münden zwei Kopfmehlnuten in einen Spiralnutabschnitt. Die
dritte Kopfmehlnut mündet in die zweite am Schaft wendelförmig umlaufende Abfuhrnut.
Es können aber auch vier Hartmetallschneiden vorgesehen sein. In diesem Fall münden
jeweils zwei Kopfmehlnuten in einen Spiralnutabschnitt, der in einer der beiden, am
Schaft vorgesehenen Abfuhrnuten übergeht. In einer weiteren Variante der Erfindung
kann der Bohrkopf gesamthaft aus Hartmetall bestehen und mit dem Schaft verbunden,
beispielsweise verschweisst, sein. Die einstückige Ausbildung des Bohrkopfes bietet
den Vorteil einer einfachen, nahezu beliebigen Formgebung und ist relativ einfach
zu montieren.
1. Bohrwerkzeug, insbesondere Gesteinsbohrer, mit einem ein Einsteckende aufweisenden
Schaft (2), der wenigstens zwei wendelförmig umlaufende Abfuhrnuten (3, 4) für Bohrmehl
aufweist und mit einem Bohrkopf (5) ausgestattet ist, der aus Hartmetall geformte
Schneiden (7 - 9) aufweist, die den Umfang des Bohrkopfes (5) radial überragen und
durch Kopfmehlnuten (10 - 12) voneinander getrennt sind, deren Zahl grösser ist als
die Zahl der wendelförmigen Abfuhrnuten (3, 4), in welche sie münden, wobei wenigstens
ein Kopfmehlnutpaar (10, 12) in eine gemeinsame Abfuhrnut (4) übergeht, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfmehlnutpaar (10, 12) am Übergang in die gemeinsame Abfuhrnut (4) durch
einen Spiralnutabschnitt (13) verbunden ist, dessen Durchgangsquerschnitt kleiner
ist als der Durchgangsquerschnitt der gemeinsamen Abfuhrnut (4).
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiralnutabschnitt
(13) eine Öffnungsbreite (s) aufweist, die kleiner ist als die am Schaftumfang gemessene
Öffnungsbreite (c) der gemeinsamen Abfuhrnut (4).
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Einsteckende
näher liegende Begrenzungsschulter (14) des Spiralnutabschnitts (13) stetig in die
dem Einsteckende näher liegende Begrenzungsschulter (15) der gemeinsamen Abfuhrnut
(4) übergeht.
4. Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchgangsquerschnitt des Spiralnutabschnitts (13) etwa 30% bis etwa 70% des Durchgangsquerschnittes
der gemeinsamen Abfuhrnut (4) beträgt.
5. Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer ungeraden Anzahl von Kopfmehlnuten (10 - 12) die am Schaft (2) umlaufenden
Abfuhrnuten (3, 4) unterschiedlich grosse Durchgangsquerschnitte aufweisen, wobei
die gemeinsame Abfuhrnut (4) den grösseren Durchgangsquerschnitt besitzt.
6. Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrkopf (5) drei Schneiden (7 - 9) aufweist, die seinen Umfang radial überragen
und durch jeweils eine Kopfmehlnut (10 - 12) voneinander getrennt sind.
7. Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer ungeraden Anzahl von Schneiden (7 - 9) die sich in axialer Verlängerung
unterhalb von wenigstens zwei der Schneiden (8, 9) erstreckenden Bohrkopfabschnitte
an Begrenzungsschultern (18, 19) enden, die im wesentlichen auf dem selben Querschnitt
des Bohrwerkzeugs (1) liegen.
8. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf
eine gerade Anzahl von Schneiden aufweist, die seinen Umfang radial überragen und
durch Kopfmehlnuten voneinander getrennt sind, die jeweils paarweise in eine gemeinsame
Abfuhrnut münden.
9. Bohrwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsquerschnitte
der Spiralnutabschnitte am Übergangsbereich jedes Kopfmehlnutpaars in die jeweilige
gemeinsame Abfuhrnut gleich gross sind.
10. Bohrwerkzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei gerader Anzahl
von Schneiden die sich in axialer Verlängerung unterhalb der Schneiden erstreckenden
Bohrkopfabschnitte an Begrenzungsschultern enden, die alle im wesentlichen auf dem
selben Querschnitt des Bohrwerkzeugs liegen.
11. Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Spiralnutabschnitte und die Kopfmehlnuten wenigstens teilweise die gleiche Querschnittskontur
aufweisen.
12. Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrkopf gesamthaft aus Hartmetall geformt ist.