[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für elektronische Baugruppen mit Leiterplatten
und an den Leiterplatten angebrachten Kühlblöcken.
[0002] Bei elektronischen Baugruppen oder Geräten sind in einem Gehäuse Leiterplatten montiert,
auf denen elektrische und elektronische Bauteile montiert sind. Die Bauteile erzeugen
im Betrieb Wärme, die abgeführt werden muß. Zu diesem Zweck ist es bekannt, auf einer
Seite der Leiterplatten Kühlblöcke zu montieren.. Diese nehmen die erzeugte Wärme
auf. Wegen der großen Wärmekapazität der Kühlblöcke, hält sich die Erwärmung der Kühlblöcke
dabei in Grenzen. Die Kühlblöcke sind mit dem Gehäuse verbunden, so daß die von den
Kühlblöcken aufgenommene Wärme zu dem Gehäuse abgeleitet wird. Das Gehäuse muß gut
maßhaltig sein, so daß es seinerseits sicher in Halterungen montiert werden kann.
[0003] Durch DE 38 41 893 C2 ist ein Lastschaltmodul für Kraftfahrzeuge mit einem einseitig
offenen Gehäuse zur Aufnahme einer Leiterplatte bekannt. Die Gehäuseöffnung wird durch
einen mit der Leiterplatte verbundenen Gehäusedeckel verschlossen. Die Wärmeabfuhr
der an der Leiterplatte vorgesehenen elektronischen Bauteile erfolgt über einen besonders
ausgebildeten Kühlkörper. Der Kühlkörper enthält eine Schar von stabförmigen Trägern
mit einem T-Profil. Die einzelnen Träger sind in einer an der Leiterplatte befestigten
Halterung parallel nebeneinander angeordnet und bilden eine im wesentlichen geschlossene
Wärmekontaktfläche, welche wärmeleitend an der Innenfläche einer metallischen Außenwand
des Gehäuses anliegt.
[0004] Durch DE 92 13 671 U1 ist ein Gehäuse für eine elektronische Schaltungsanordnung
bekannt, welches aus mindestens zwei Gehäuseteile besteht und zur Kühlung von elektrischen
Bauteilen geeignet ist, wobei eine möglichst einfache wärmeleitende Verbindung zwischen
Gehäuse und einem elektrischen Bauteil hergestellt werden soll. Dies erfolgt durch
eine in einem der Gehäuseteile gehalterte Haltefeder, welche das elektrische Bauteil
an die Innenwand eines anderen Gehäuseteils drückt.
[0005] Durch DE 42 42 944 A1 ist ein elektrisches Gerät mit einem mehrteiligen Gehäuse bekannt,
in welchem mehrere Leiterplatten in wenigstens zwei Gehäuseteilen sowie zu kühlenden
Leistungsbauelementen angeordnet sind. Die Leistungsbauelemente werden durch Haltefeder
an die Innenwand bzw. an Fortsätze des Gehäuses gedrückt, wodurch die Verlustwärme
abgeleitet wird.
[0006] Durch DE 197 00 558 C1 ist ein Gehäuse für elektronische Bauteile bekannt. Das Gehäuse
besteht aus zwei rinnenförmigen Halbschalen. Die Halbschalen weisen Aufnahmerinnen
und Leisten auf, welche paarig zueinander passen, so daß Schraubkanäle gebildet werden,
in welche eine Stirnplatte eingreift, welche die Halbschalen zusammenhält. Auf diese
Weise wird der Zusammenhalt des Gehäuses nach dem Zusammenschieben der Halbschalen
gesichert.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei solchen elektronischen Baugruppen
ein maßhaltiges Gehäuse mit einfachen Mitteln aufzubauen, wobei ein guter Wärmeübergang
zwischen den Kühlblöcken und dem Gehäuse gewährleistet ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Seitenwände des Gehäuses
aus U-Profilen mit je einem Mittelteil und rechtwinklig zu dem Mittelteil abgewinkelten
Seitenwangen bestehen, die U-Profile längs der Längskanten der Seitenwangen mit Spiel
ineinandergreifen und die Mittelteile der U-Profile mit gegenüberliegenden Stirnseiten
der Kühlblöcke verbunden sind.
[0009] Die Abmessungen des Gehäuses werden dann durch die Abmessungen der Kühlblöcke bestimmt,
Es ist stets ein guter Wärmeübergang zwischen den Kühlblöcken und dem Gehäuse gewährleistet.
An die Toleranzen der U-Profile werden dabei relativ geringe Anforderungen gestellt.
[0010] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert.
- Fig.1
- zeigt den Querschnitt eines aus zwei Strangpreßprofilen zusammengesetzten Gehäuses.
- Fig.2
- ist eine Seitenansicht des Gehäuses und veranschaulicht das Zusammensetzen der beiden
Gehäusehälften.
- Fig.3
- ist eine Ansicht des elektronischen Gerätes von oben in Fig.2 gesehen, wobei Teile
der Gehäuseoberseite weggelassen sind.
- Fig.4
- ist eine Ansicht von links in Fig.3 gesehen.
- Fig.5
- zeigt einen Deckel, durch welchen das Gehäuse auf einer Stirnseite abgeschlossen ist.
[0012] Fig.1 zeigt einen Querschnitt eines rechteckigen Gehäusemantels mit vier Seitenwänden
10, 12, 14 und 16 eines Gehäuses für elektronische Baugruppen. Die vier Seitenwände
sind von zwei eckigen U-Profilen 18 und 20 gebildet. Die U-Profile sind als Strangpreßprofile
hergestellt. Das U-Profil 18 hat einen Mittelteil 22, eine erste Seitenwange 24 und
eine zweite Seitenwange 26. Das U-Profil 20 hat einen Mittelteil 28, eine erste Seitenwange
30 und eine zweite Seitenwange 32. Die Mittelteile 22 und 28 bilden die zwei gegenüberliegenden
Seitenwände 10 und 14. Die fluchtenden Seitenwangen 26 und 30 bilden zusammen die
zu den Seitenwänden 10 und 12 senkrechte Seitenwand 12. Die fluchtenden Seitenwangen
24 und 32 bilden zusammen die ebenfalls zu den Seitenwänden 10 und 12 senkrechte,
der Seitenwand 12 gegenüberliegende Seitenwand 16.
[0013] Die beiden U-Profile 18 und 20 sind übereinstimmend und in bezug auf Ihre Mittellinie
34 unsymmetrisch ausgebildet. Die freien Längskanten der 36 und 38 der ersten Seitenwangen
24 bzw. 30 weisen eine vorstehende Leiste 40 bzw. 42 auf. Die freien Längskanten 44
bzw. 46 der zweiten Seitenwangen 26 und 32 bilden Nuten 48 bzw. 50. Die Leisten 40
und 42 der Seitenwangen 24 bzw. 30 greifen in die Nuten 50 bzw. 48 der damit fluchtenden
Seitenwangen 26 bzw. 32 des jeweils anderen U-Profils 20 bzw. 18 ein. Die Nuten 48
und 50 sind an ihrer Öffnung durch eine längsverlaufende Wulst 52 bzw. 54 etwas verengt.
Die Leisten 42 und 40 weisen an ihren Enden je eine längsverlaufende Wulst 56 bzw.
58 auf. Die Leisten 42 und 40 können daher nur in Längsrichtung von der Stirnseite
her in die Nuten 48 bzw. 50 eingeschoben werden, wie das in Fig.2 dargestellt ist.
[0014] In dem so zusammengesteckten Zustand sind die beiden U-Profile gegen Auseinanderziehen
gesichert. Die Leisten 42 und 40 sind durch die Wülste 52, 56 bzw. 54, 58 in den Nuten
48 bzw. 50 gehalten.. Wie aus Fig. 1 erkennbar ist, sind die Nuten 48 und 50 etwas
tiefer als die Höhe der zugehörigen Leisten 42 bzw, 40. Dadurch sind die beiden U-Profile
18 und 20 mit gewissem Spiel vertikal in Fig. 1 gehalten.
[0015] Wie aus Fig.3 und 4 ersichtlich ist, weist die elektronische Baugruppe bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel drei Leiterplatten 60, 62 und 64 auf. Die Leiterplatten tragen
elektrische und elektronische Bauteile, deren spezielle Art und Schaltung im vorliegenden
Fall für die Erfindung irrelevant und daher nicht im einzelnen beschrieben sind .
Diese elektrischen und elektronischen Bauteile produzieren Wärme, die über das Gehäuse
abgeführt werden muß.
[0016] Zu diesem Zweck sitzen auf den Rückseiten der Leiterplatten 60 und 62 Kühlblöcke
66 bzw. 68 montiert. Die Kühlblöcke 66 und 68 haben quaderförmige Gestalt. Die Leiterplatte
64 sitzt auf der Rückseite, abgewandt von der Leiterplatte, des Kühlblocks 68.. Wie
aus Fig.3 und 4 ersichtlich ist, erstrecken sich die Leiterplatten parallel zu den
Seitenwangen und zwischen den Mittelteilen 22 und 28 des Gehäusemantels. In entsprechender
Weise erstrecken sich auch die Kühlblöcke 66 und 68 parallel zu den Seitenwangen zwischen
den Mittelteilen 22 und 28. Die Kühlblöcke 66 und 68 sind genau bearbeitet. Die Höhe
der Kühlblöcke 66 und 68 zwischen den Stirnflächen 70, 72 bzw. 74, 76 ist genau definiert..
Mit diesen Stirnflächen 70, 72 und 74, 76 sind die Kühlblöcke 66 bzw. 68 mit den Mittelteilen
22 bzw. 28 verbunden. Die Verbindung erfolgt durch Schrauben 78, 80 und 82, 84.
[0017] An den Stirnflächen wird das Gehäuse durch Deckel 86, wie in Fig.5 dargestellt, abgeschlossen.
Die Deckel 86 sichern die beiden U-Profile Längsrichtung und verhindern ein Auseinanderziehen,
wie es in Fig.2 dargestellt ist.
[0018] Durch die beschriebene Konstruktion werden gleichzeitig verschiedene Vorteile erreicht:
Das Gehäuse ist aus preisgünstigen Strangpreßteilen hergestellt. Durch Verschrauben
dieser Strangpreßteile mit den genau dimensionierten Kühlblöcken 66, 68 werden trotzdem
genaue Abmessungen des Gehäuses gewährleistet. Durch das Spiel zwischen den U-Profilen
18 und 20 wird ein sicherer Kontakt ohne Luftspalt zwischen den U-Profilen und den
Kühlblöcken 66, 68 gewährleistet, so daß die Wärme sicher über das Gehäuse abgeführt
wird.
[0019] Die U-Profile 18 und 20 sind auf der Außenseite mit Schwalbenschwanzführungen 86,
88, 90, 92, 94, 96, 98 und 100 versehen. Mittels dieser Schwalbenschwanzführung kann
das so gebildete Gehäuse beliebigen, mit den Schwalbenschwanzführungen zusammenwirkenden
Strukturen gehaltert werden.
1. Gehäuse für elektronische Baugruppen mit Leiterplatten (60,62,64) und an den Leiterplatten
(60,62,64) angebrachten Kühlblöcken (66,68), dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (10,12,14,16) des Gehäuses aus U-Profilen (18,20) mit je einem Mittelteil
(22,28) und rechtwinklig zu dem Mittelteil (22,28) abgewinkelten Seitenwangen (24,26;30,32)
bestehen, die U-Profile (18,20) längs der Längskanten (36,44;38,46) der Seitenwangen
(30,26;26,32) mit Spiel ineinandergreifen und die Mittelteile (22,28) der U-Profile
(18,20) mit gegenüberliegenden Stirnseiten (70,72;74,76) der Kühlblöcke (66,68) verbunden
sind.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-Profile (18,20) übereinstimmend und in bezug auf ihre Mittelebene (34) unsymmetrisch
ausgebildet sind.
3. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-Profile (18,20) jeweils längs einer Kante (38,44) einer ersten Seitenwange
(26,32) eine Nut (48,50) und längs der Kante (44,46) der anderen, zweiten Seitenwange
(24,30) eine Leiste (40,42) aufweisen, wobei die U-Profile (18,20) um 180° versetzt
so zusammengesetzt sind, so daß die Leiste (40) an einer ersten Seitenwange (24) eines
U-Profils (18) in die Nut (50) der damit fluchtenden zweiten Seitenwange (32) des
anderen U-Profils (20) und die Leiste (42) an der ersten Seitenwange (30) des anderen
U-Profils (20) in die Nut (48) der damit fluchtenden zweiten Seitenwange (26) des
einen U-Profils (18) eingreift.
4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenseiten der U-Profile (18,20) Schwalbenschwanzführungen (86,88,90,92,94,
96,98,100) angebracht sind.