[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung nach dem Obergriff des Anspruches
1. Solche Befestigungsanordnungen werden meist für Schubladen, Schubböden oder andere
verschiebbar gelagerte Bauteile eingesetzt, die über eine Ausziehführung an einem
feststehenden Teil, wie einem Möbelkorpus verschiebbar gelagert sind.
[0002] Aus der DE 73 17 344 U1 ist eine Befestigungsanordnung für Ausziehführungen bekannt,
bei der an einer Laufschiene ein Anschlußstück zur Verbindung mit einem Schubkasten
vorgesehen ist. Das Anschlußstück greift in einen V-förmigen Abschnitt an einer Seitenwand
des Schubkastens ein, so daß der Schubkasten fest mit der Laufschiene verbunden ist.
Diese Befestigungsanordnung hat den Nachteil, daß das Anschlußstück und der Schubkasten
in der Form aufeinander abgestimmt sein müssen. Ferner läßt sich die Befestigungsanordnung
mit dem Schubkasten im vormontierten Zustand nur mit erheblichem Raumbedarf liefern.
[0003] Weiter ist aus der gattungsbildenden DE 197 26 466 A1 eine Befestigungsanordnung
bekannt, bei der die Seitenwand eines Schubkastens über eine Profilschiene mit einer
Laufschiene einer Ausziehführung verbindbar ist. Die Profilschiene ist dabei scharnierartig
ausgebildet, so daß die Schubladenseitenwand in eine Stellung parallel zu dem Schubladenboden
geklappt werden kann. Zwar hat diese Befestigungsanordnung den Vorteil, daß ein Schubladenelement
im vormontierten Zustand einen geringen Raumbedarf hat, wenn sich die Seitenwände
parallel zu dem Boden erstrecken. Allerdings ist die Profilschiene speziell auf die
jeweiligen Seitenwände und den Boden abgestimmt und läßt sich nicht ohne weiteres
für Schubladen anderer Baugrößen einsetzen. Ferner kann bei der Befestigungsanordnung
keine Anpassung an unterschiedliche mechanische Belastungsfälle vorgenommen werden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Befestigungsanordnung zu schaffen,
die flexibel für Schubladen und Schubböden unterschiedlicher Größe und Bauart einsetzbar
ist und für die jeweilige Verwendung angepaßt werden kann. Ferner soll die Befestigungsanordnung
kostengünstig herstellbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Befestigungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Wenn die Befestigungsanordnung mindestens zwei getrennt von einander an
einer Schiene einer Ausziehführung montierbare Verbindungsteile aufweist, die jeweils
mit ersten und zweiten Befestigungselementen zum Verbinden mit der Schiene und einem
Schubboden versehen sind, kann sowohl die Länge des Schubbodens als auch die Höhe
der Schublade unabhängig von der Befestigungsanordnung gewählt werden. Die Befestigungsanordnung
läßt sich somit universell für unterschiedliche Typen von Schubladen, Schubkästen
etc. einsetzen. Beispielsweise können für hohe mechanische Belastungen mehr als zwei
Verbindungselemente entlang der Schiene der Ausziehführung vorgesehen werden, um die
notwendige Stabilität zu erhalten. Trotz der modulartigen Gestaltung der Befestigungsanordnungen
kann die Befestigungsanordnung im vormontierten Zustand flach gestapelt werden. Der
im Anspruch enthaltene Begriff Schubboden soll dabei sowohl Ausgestaltungen umfassen,
bei denen nur ein Boden vorgesehen ist, als auch Ausgestaltungen, bei denen zusätzlich
zu dem Boden Seitenwände, Gestelle oder ähnliche Bauteile zur Bildung eines Schubkastens
vorgesehen sind.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jedes Verbindungsteil
eine erste Auflagefläche auf, auf der der Schubboden teilweise aufliegt, und es ist
eine zweite Auflagefläche vorgesehen, die auf einer Schiene der Ausziehführung aufliegt.
Diese Anordnung ist besonders stabil und sorgt für eine gute Kraftabtragung. Das Verbindungsteil
kann dabei einen etwa Z-förmigen Abschnitt aufweisen, wobei die Auflageflächen an
den beiden horizontalen Schenkeln des

Z" gebildet sind.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die ersten Befestigungselemente
mit einer Rasteinrichtung versehen, die das Verbindungsteil in einer Montageposition
vorfixieren kann. Dies erleichtert die Montage, da die Einheit aus Schubboden und
Verbindungsteilen in dem vorfixierten Zustand mit Seitenwänden eines Schubkastens
oder ähnlichen Bauteilen versehen werden kann. Eine einfache Ausbildung der Rasteinrichtungen
erhält man, wenn an einem Zapfen eine Rasteinrichtung integral angeformt ist, die
in eine Aussparung einer Seitenwand des Verbindungsteiles eingreifen kann.
[0008] Vorzugsweise umfaßt das erste Befestigungselement daher einen verschwenkbar am Verbindungsteil
gelagerten Zapfen, der in den Schubboden einfügbar ist. Diese Art der Befestigung
ist leicht und schnell zu montieren und kann durch Bohren einer entsprechenden Aussparung
in dem Schubboden billig hergestellt werden. Eine kippsichere Aufnahme des Zapfens
in dem Schubboden wird gewährleistet, wenn an dem Zapfen eine Haltefläche angeformt
ist, auf die der Schubboden aufliegt. Um eine gleichmäßige Auflage zu gewährleisten
sind dabei die Haltefläche am Zapfen und die Auflagefläche am Verbindungsteil im montierten
Zustand auf einer Höhe angeordnet.
[0009] Vorzugsweise ist der Zapfen als Hohlprofil ausgebildet, so daß er eine gewisse Elastizität
behält und auch als Preßverbindung in den Schubboden eingepaßt werden kann.
[0010] Eine einfache Herstellung der Befestigungsanordnung wird ermöglicht, wenn jedes Verbindungsteil
einen Abschnitt aus Metall aufweist, der eine Schiene der Ausziehführung zumindest
teilweise umgreift, und das erste Befestigungselement aus Kunststoff an dem Abschnitt
aus Metall angeformt ist. Das Umspritzen des Verbindungsteiles mit Kunststoff läßt
sich auf einfache Weise in nur einem Herstellungsschritt durchführen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles eines Verbindungsteiles einer
erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Verbindungsteiles der Figur 1 in Verbindung mit einem
Schubboden im vormontierten Zustand;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Verbindungsteiles der Figur 1 in einer vorfixierten
Montageposition, und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Befestigungsanordnung im montierten Zustand.
[0012] Die in den Figuren 1 bis 3 ausschnittsweise gezeigte Befestigungsanordnung weist
ein Verbindungsteil 5 auf, das mit einem ersten Befestigungselement 2 versehen ist,
das mit einem Schubboden 1 verbindbar ist. Das Verbindungsteil 5 besitzt einen Korpus
aus Metall, der mit zweiten Befestigungselementen 4 versehen ist, die eine Schiene
3 einer Ausziehführung mit dem Verbindungsteil 5 fest verbinden. Die zweiten Befestigungselemente
4 können Schweiß-, Niet-, Schraub-, Kleb- oder Rastverbindungen sein. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind als zweite Befestigungselemente nicht näher dargestellte
Nietverbindungen 4 vorgesehen, um das Verbindungsteil 5 fest mit der Schiene 3 zu
verbinden.
[0013] Um die Gewichtskraft des Schubbodens 1 auf die Ausziehführung abzutragen, ist das
Verbindungselement 5 mit einer Auflagefläche 6 versehen, auf der ein Seitenrand des
Schubbodens 1 aufliegen kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zusätzlich
Profilierungen 16 vorgesehen, die exakt die Höhe der Auflagefläche vorgeben. Ferner
weist das Verbindungsteil 5 eine Auflagefläche 7 auf, die auf einer horizontalen Fläche
der Schiene 3 der Ausziehführung aufliegt. Die Auflagefläche 6 ist über eine Seitenwand
11 mit der Auflagefläche 7 verbunden.
[0014] Zur Befestigung des Verbindungselementes 5 mit dem Schubboden 1 ist ein Zapfen 8
vorgesehen, der in eine Öffnung in dem Schubboden 1 eingreift. Dabei bildet eine integral
mit dem Zapfen 8 ausgebildete Haltefläche 9 einen Anschlag, so daß der Schubboden
1 den Zapfen 8 nur bis zu einer gewissen Tiefe aufnimmt (Figur 2). Für eine gleichmäßige
Kraftaufnahme sind die Haltefläche 9 und die obere Fläche der Profilierungen 16 bei
paralleler Ausrichtung der Flächen auf einer Höhe angeordnet. Es ist auch möglich,
die Auflagefläche 6 auf eine Höhe mit der Haltefläche 9 auszurichten und dann auf
die Profilierungen 16 zu verzichten.
[0015] Eine am Zapfen 8 angeordnete Rasteinrichtung 10 greift derart durch einen seitlichen
Schlitz in dem Schubbodens 1 hindurch, daß zwei elastische Schnapper über den Seitenrand
des Schubbodens 1 hervorstehen. Die Rasteinrichtung 10 mit den Schnappern ist in eine
Ausnehmung 12 in der Seitenwand 11 des Verbindungsteiles 5 einfügbar, so daß das Verbindungsteil
5 nach einem Einrasten der Rasteinrichtung 10 in einer Montageposition vorfixiert
ist.
[0016] Das Verbindungsteil 5 ist an der Seitenwand 11 mit einer Ausstellung 13 versehen,
die zur Befestigung einer Seitenwand einer Schublade dienen kann. Es ist auch möglich
die Ausstellung 13 als Anschlag gegen den Schubboden 1 zu nutzen. Ferner ist das Verbindungsteil
5 mit einem Aufsatz 14 versehen, der zur Befestigung weiterer Bauteile dient und beispielsweise
in eine hohle Seitenwand eingreifen kann.
[0017] Der Montagevorgang der Befestigungsanordnung wird nachfolgend beschrieben:
[0018] Nachdem im Schubboden 1 Öffnungen hergestellt wurden, wird jeweils der Zapfen 8 eines
Verbindungsteils 5 in eine Öffnung eingeführt bis die Unterseite des Schubbodens 1
auf der Haltefläche 9 aufliegt. Für einen guten Halt des Schubbodens 1 kann der Zapfen
8 am Umfang mit Rillen versehen sein. Ferner kann der Zapfen 8 durch den Hohlraum
18 leicht elastisch ausgebildet sein, um mit Preßsitz in den Schubboden eingefügt
zu werden.
[0019] Der Schubboden 1 wird entlang zweier gegenüberliegender Seiten mit jeweils mindestens
zwei Verbindungsteilen 5 versehen. Die Verbindungsteile 5 werden zunächst mit den
Seitenwänden 11 parallel zu dem Schubboden 1 angeordnet, damit die Einheit aus Schubboden
1 und Verbindungsteilen 5 ohne großen Raumbedarf transportiert werden kann.
[0020] Zur Endmontage werden die Verbindungsteile 5 jeweils hochgeklappt, bis jeweils die
Rasteinrichtung 10 in die Ausnehmung 12 einschnappt, so daß die Verbindungsteile 5
in einer Montageposition vorfixiert sind. Anschließend wird eine Schiene 3 einer Ausziehführung
fest mit den Verbindungsteilen 5 entlang einer Seite des Schubbodens 1 verbunden.
Es ist auch möglich die Schiene 3 vor dem Befestigen der Verbindungsteile 5 an dem
Schubboden 1 mit den Verbindungsteilen 5 zu verbinden. Zuletzt können die restliche
Bauteile, wie Seitenwände, Vorder- und Rückwände an der Befestigungsanordnung montiert
werden.
[0021] In Fig. 4 ist die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung im montierten Zustand gezeigt.
Entlang einer Schiene 3 der Ausziehführung sind drei Befestigungselemente 4 angeordnet,
die noch parallel zum Schubboden 1 geklappt sind. An den Aufsätzen 14 der Befestigungselemente
4 lassen sich ein äußeres Seitenwandelement 20 und ein inneres Seitenwandelement 21
montieren. Um aus der Befestigungsanordnung einen vollständigen Schubkasten herzustellen,
ist rückseitig noch eine hocklappbare Rückwand 22 vorgesehen.
1. Befestigungsanordnung zum Befestigen einer Schublade oder eines Schubbodens (1) an
einer Ausziehführung, wobei erste Befestigungselemente (2) mit dem Schubboden (1)
verbindbar sind und zweite Befestigungselemente (4) mit einer Schiene (3) der Ausziehführung
verbindbar sind, und die ersten Befestigungselemente (2) zu den zweiten Befestigungselementen
(4) verschwenkbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsanordnung mindestens zwei getrennt voneinander an einer Schiene (3)
einer Ausziehführung montierbare Verbindungsteile (5) aufweist, die jeweils mit mindestens
einem ersten und einem zweiten Befestigungselement (2, 4) versehen sind.
2. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verbindungsteil (5) eine erste Auflagefläche (6, 16) aufweist, auf der der
Schubboden (1) teilweise aufliegt, und eine zweite Auflagefläche (7) vorgesehen ist,
die auf einer Schiene (3) der Ausziehführung aufliegt.
3. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den ersten Befestigungselementen (2) eine Rasteinrichtung (10) vorgesehen ist,
die das Verbindungsteil (5) in einer Montageposition vorfixieren kann.
4. Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Befestigungselement (2) einen verschwenkbar am Verbindungsteil (5) gelagerten
Zapfen (8) aufweist, der in den Schubboden (1) einfügbar ist.
5. Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Zapfen (8) eine Haltefläche (9) angeformt ist, auf der der Schubboden (1)
teilweise aufliegt.
6. Befestigungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltefläche (9) am Zapfen (8) und die erste Auflagefläche (6, 16) bei paralleler
Ausrichtung auf einer Höhe angeordnet sind.
7. Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse am Zapfen (8) etwa auf Höhe der ersten Auflagefläche (6) gebildet
ist.
8. Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten Auflagefläche (6) und der zweiten Auflagefläche (7) sich eine
Seitenwand (11) erstreckt, in, der eine Aussparung (12) vorgesehen ist, die mit der
Rasteinrichtung (10) zusammenwirkt.
9. Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (8) als Hohlprofil ausgebildet ist.
10. Befestigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verbindungsteil (5) einen Abschnitt aus Metall aufweist, der eine Schiene (3)
der Ausziehführung zumindest teilweise umgreift, und mindestens ein erstes Befestigungselement
(2) aus Kunststoff an dem Abschnitt aus Metall angeformt ist.