[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausziehführungsgarnitur nach dem Oberbegriff des Anspruches
1. Eine solche Ausziehführungsgarnitur wird in der Regel zur Befestigung eines Schubkastens
oder Schubbodens an einer Seitenwand eines feststehenden Möbelkorpus eingesetzt.
[0002] Während der Lebensdauer eines Möbelstückes mit Ausziehführungsgarnitur ist es häufig
erforderlich, das Möbelstück in Einzelteile zu zerlegen, die vom Gewicht und ihrer
Größe her tragbar sind, um die Einzelteile an einem anderen Ort wieder zusammen zu
bauen. Gerade wenn ein Möbelstück mehrere Ausziehführungsgarnituren aufweist ist es
zweckmäßig, wenn die Zerlegung in Einzelteile möglichst effektiv vollzogen werden
kann, ohne daß durch die einfache Zerlegung die Stabilität des wieder zusammengesetzten
Möbelstückes darunter leidet.
[0003] Aus der gattungsbildenden DE 83 33 251 U1 ist eine Ausziehführungsgarnitur für Schubladen
bekannt, bei der die Schublade in die Ausziehschienen der im Möbelkorpus montierten
Ausziehführungsgarnitur einhängbar und wieder entfernbar ist. Um das Einhängen und
Herausnehmen der Schublade zu erleichtern ist an jeder Ausziehführungsgarnitur eine
Arretiereinrichtung vorgesehen, mittels der die Ausziehschiene auf der Tragschiene
gehalten werden kann. Dabei ist die Tragschiene fest mit dem Möbelkorpus verschraubt,
während die auf der Tragschiene verschiebbare Ausziehschiene im vorderen und hinteren
Bereich mit einer Schublade lösbar verbunden ist. Die Arretiereinrichtung besteht
aus einer an der Ausziehschiene gelagerten Klinke, die in eine Ausnehmung in der Tragschiene
nach unten einrasten kann. Somit kann die Schublade aus dem Möbelkorpus entfernt werden,
während die Ausziehführungsgarnitur in dem Möbelkorpus verbleibt.
[0004] Die bekannte Ausziehführungsgarnitur ist nicht frei von Nachteilen. Einerseits verbleibt
die schwere meist aus Metallblech bestehende Ausziehführungsgarnitur im Möbelkorpus,
der verglichen mit der Schublade sehr schwer ist. Die Zerlegung des Möbelstückes in
Einzelteile resultiert daher in einer äußerst ungleichen Gewichtsverteilung der Einzelteile.
Andererseits ist die vorbekannte Arretiereinrichtung vom Sicherheitsaspekt dürftig,
da die verschwenkbar gelagerte Klinke nicht hinreichend gesichert ist und leicht unbeabsichtigt
betätigt werden kann. Wenn die Klinke unbeabsichtigt gelöst wird, kann die Ausziehschiene
ungehindert aus dem Möbelkorpus herausgleiten und Personen verletzen oder Gegenstände
beschädigen. Wenn man berücksichtigt, daß gerade der Möbelkorpus unförmig und schwer
ist, kann beim Transport des Möbelkorpus ein solches unbeabsichtigtes Entriegeln der
Arretiervorrichtung leicht eintreten.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Ausziehführungsgarnitur zu schaffen,
die einfach zu montieren ist und Zerlegung eines Möbelstückes in nur wenige Einzelbauteile
mit möglichst gleichmäßiger Gewichtsverteilung ermöglicht. Ferner soll die Ausziehführungsgarnitur
vor Fehlbedienungen schützen und aus kostengünstig herstellbaren Bauteilen zusammengesetzt
sein.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Ausziehführungsgarnitur mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Gemäß der Erfindung ist eine Ausziehführungsgarnitur vorgesehen, insbesondere
zur Befestigung eines Schubkastens oder Schubbodens an einer Seitenwand eines feststehenden
Möbelkorpus, mit einer Tragschiene, die mit einem fest mit einem Möbelkorpus verbindbaren
Halteteil verbindbar ist, und mindestens einer Laufschiene, die verschiebbar zu der
Tragschiene gelagert ist, und die mit einem Schubboden oder anderem Schubteil verbindbar
ist, wobei die Tragschiene mittels eines lösbaren Verriegelungsmechanismusses an dem
Halteteil in Richtung der Achse der Tragschiene arretierbar ist. Diese Ausbildung
ermöglicht eine einfache Montage und Demontage der Ausziehführungsgarnitur, wobei
bei der Demontage nur das fest mit dem Möbelkorpus verbundene Halteteil zurückbleibt,
während die Ausziehführungsgarnitur zusammen mit dem Schubboden, Schubkasten oder
dergleichen entfernt werden kann. Das Gewicht eines Möbelstückes wird so gleichmäßiger
auf die Einzelteile verteilt, wobei die Schienen der Ausziehführungsgarnitur an dem
Schubboden etc. wegen der kleineren Baugröße und der einfacheren Handhabbarkeit ein
geringeres Sicherheitsrisiko darstellen.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mit dem Verriegelungsmechanismus
die Tragschiene an dem Halteteil in eine erste Richtung senkrecht zu der Achse der
Tragschiene arretierbar. Diese Ausbildung gewährleistet einen sicheren Halt der Ausziehführungsgarnitur
auch in eine Belastungsrichtung. Vorzugsweise ist die Tragschiene an dem Halteteil
zusätzlich in eine zweite Richtung arretierbar, wobei die zweite Richtung geneigt
zu der ersten Richtung verläuft und sich senkrecht zu der Achse der Tragschiene erstreckt.
Dadurch wird der Schubboden bzw. Schubkasten in alle möglichen horizontalen und vertikalen
Richtungen sicher gehalten.
[0008] Einen einfach und kostengünstig herstellbaren Verriegelungsmechanismus erhält man,
wenn dieser ein verschiebbares Verriegelungselement aufweist, das mit dem Halteteil
zusammenwirkt. Dabei kann das Verriegelungselement vorteilhaft Mittel zum Arretieren
des Halteteils in die erste und zweite Richtung aufweisen.
[0009] Vorzugsweise ist bei entriegeltem Zustand des Verriegelungsmechanismusses die mindestens
eine Laufschiene im wesentlichen fixiert an der Tragschiene gehalten, so daß bei einem
Entfernen der Ausziehführungsgarnitur aus dem Möbelkorpus eine Bewegung der Laufschiene
oder Laufschienen im wesentlichen verhindert wird. Eine geringe Bewegung der Laufschienen
bis etwa 4 cm heißt in diesem Zusammenhang noch

im wesentlichen fixiert", da eine Bewegung in dieser Größenordnung vom Sicherheitsaspekt
her noch relativ ungefährlich ist. Vorzugsweise ist jedoch ein maximales Spiel der
Laufschiene(n) von weniger als 1 cm erwünscht.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Verriegelungselement vorgesehen,
das eine Rasteinrichtung aufweist, die mit einem an einem Schubboden oder Schubkasten
anbringbaren Rastelement zusammenwirkt und das Verriegelungselement durch das Rastelement
in eine gelöste Position bewegbar ist. Diese Ausbildung gewährleistet, daß das Verriegelungselement
nicht unbeabsichtigt betätigt wird, sondern nur durch gezielte Betätigung eines Rastelementes
verstellbar ist.
[0011] Vorzugsweise ist dabei das Rastelement bewegbar ausgebildet und gelangt in einer
ersten Position nicht in Eingriff mit dem Verriegelungselement und verrastet in einer
zweiten Position mit dem Verriegelungselement. Eine Montagehilfe wird dadurch bereitgestellt,
daß das Rastelement verschiebbar an einem Führungsteil aufgenommen ist und in der
ersten und zweiten Position verrastbar ist. Dadurch kann der Monteur hören und fühlen,
ob die gewünschte Stellung des Rastelementes erreicht ist.
[0012] Eine einfach herstellbare Ausziehführungsgarnitur erhält man, wenn das Verriegelungselement
mittels eines an der Tragschiene angebrachten Führungselementes zwischen Tragschiene
und Führungselement verschiebbar gelagert ist. Dabei kann das Führungselement auf
die Tragschiene aufsteckbar sein und mittels einer Rasteinrichtung an der Tragschiene
gehalten sein. Die Herstellung der Ausziehführungsgarnitur läßt sich damit auch über
weiter Strecken automatisieren.
[0013] Wenn das oben genannte Verriegelungselement mindestens zwei Arretierzungen aufweist,
die das Halteteil im verriegelten Zustand zumindest teilweise umgreifen, läßt sich
durch eine einfache Verschiebung des Verriegelungselementes die gewünschte Verriegelung
in mehrere Richtung erhalten. Eine einfache Führung des Verriegelungselementes erhält
man, wenn dieses entlang einer an der Tragschiene gebildeten Aussparung verschiebbar
angeordnet ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur läßt sich kostengünstig herstellen,
wenn die Tragschiene und die vorgesehene(n) Laufschiene(n) aus Metall gebildet sind
und die Bauteile des Verriegelungsmechanismusses aus Kunststoff hergestellt sind.
[0015] Nach der Erfindung wird auch ein Schubkasten bereitgestellt, mit einem Schubboden,
der beidseitig an jeweils einer Ausziehführung gehalten ist, einer Frontblende, Seitenwänden
und einer Rückwand, wobei der Schubkasten zwei erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnituren
aufweist.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur
mit einem Schubboden;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht eines Teiles der Ausziehführungsgarnitur nach der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des vorderen Teiles der Ausziehführungsgarnitur nach der Fig. 1
in der verriegelten Position;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des vorderen Teiles der Ausziehführungsgarnitur nach der Fig. 1
in der entriegelten und verrasteten Position;
- Fig. 5
- eine geschnittene Seitenansicht des hinteren Teiles der Ausziehführungsgarnitur nach
der Fig. 1;
- Fig. 6A-6D
- mehrere Ansichten des Verriegelungselementes der Ausziehführungsgarnitur;
- Fig. 7A-7E
- mehrere Ansichten des Rastelementes der Ausziehführungsgarnitur;
- Fig. 8A-8D
- mehrere Ansichten des Führungselementes der Ausziehführungsgarnitur;
- Fig. 9
- eine Unteransicht auf die montierte Ausziehführungsgarnitur der Fig. 1 mit verschlossener
Schublade;
- Fig. 10
- eine Unteransicht auf die Ausziehführungsgarnitur der Fig. 9 mit geöffneter Schublade;
- Fig. 11
- eine Unteransicht auf die Ausziehführungsgarnitur der Fig. 9 mit verstelltem Rastelement;
- Fig. 12
- eine Unteransicht auf die Ausziehführungsgarnitur der Fig. 9 in der herausnehmbaren
Position;
- Fig. 13
- eine Unteransicht auf die Ausziehführung der Fig. 9 in der eingesetzten Position;
- Fig. 14
- eine Unteransicht auf die Ausziehführungsgarnitur der Fig. 9 mit entrasteter Rasteinrichtung;
- Fig. 15
- eine Unteransicht auf die Ausziehführungsgarnitur der Fig. 9 mit eingeschobenem Rastelement;
- Fig. 16
- eine Unteransicht auf die Ausziehführungsgarnitur der Fig. 9 in der verriegelten Position,
und
- Fig. 17
- eine vereinfachte Querschnittsansicht der Ausziehführungsgarnitur der Fig. 1.
[0017] Die in Fig. 1 gezeigte Ausziehführungsgarnitur dient zur Befestigung eines Schubbodens
1 eines Schubkastens an einem nicht näher dargestellten Möbelkorpus. Hierfür sind
an beiden Seiten des Schubbodens 1 teilweise aus Metall bestehende Verbindungselemente
3 jeweils an einer Laufschiene 40 einer Ausziehführung befestigt. Eine Tragschiene
9 der Ausziehführung ist mit einem Halteteil 2 aus Metall verbunden, das in eine Seitenwand
eines Möbelkorpus eingeschraubt ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei Laufschienen 39 und 40 vorgesehen, so daß der Schubboden 1 über die Frontfläche
des Möbelkorpus hinaus gezogen werden kann. Es ist auch möglich, nur eine Laufschiene
39 vorzusehen, wenn der Verschiebeweg reduziert werden kann.
[0018] Der Schubboden 1 ist an beiden Seiten an jeweils drei Verbindungselementen 3 gehalten,
die den Schubboden 1 teilweise untergreifen. An den Verbindungselementen 3 sind Seitenwandelemente
4 mittels Rast- oder anderer Halteeinrichtungen angebracht, die zur Innenseite hin
auf dem Schubboden 1 aufliegen. An der Rückseite des Schubbodens 1 ist eine Rückwand
8 vorgesehen, die mit dem Schubboden 1 verschraubt ist und an beiden Seiten jeweils
mit einem Verbindungselement 3 verrastet ist. An der Vorderseite des Schubbodens 1
ist eine in Fig. 1 nicht dargestellte Frontblende 38 an zwei vorderen Verbindungselementen
3 befestigt.
[0019] An der Unterseite des Schubbodens 1 ist ein Führungsteil 5 in den Schubboden verschraubt
und greift mit an zwei Enden vorgesehenen Zapfen in entsprechende Öffnungen des Schubbodens
1 ein. Das Führungsteil 5 hat eine gebogene Form und weist einen zur Mitte des Schubbodens
1 hin gebogenen Mittelabschnitt auf. Eine Montage des Mittelabschnittes nach außen
hin gerichtet ist nicht möglich, da sonst der Mittelabschnitt an dem Halteteil 2 anstoßen
würde. In dem Mittelabschnitt des Führungsteiles 5 ist ein Schlitz 7 vorgesehen, in
dem ein Führungskopf 25 eines Rastelementes 6 aufgenommen ist.
[0020] In dem Halteteil 2 ist eine Tragschiene 9 lösbar befestigt. Im hinteren Teil des
Halteteiles 2 ist hierfür eine hervorstehende Nase 14 ausgebildet, in die das hintere
Ende der Tragschiene 9 eingeschoben werden kann (Fig. 5). Durch den Boden des Halteteils
2 und die Nase 14 ist die Tragschiene 9 im hinteren Bereich sowohl nach oben als auch
nach unten abgestützt. Damit die Tragschiene 9 beim Einschieben in das Halteteil 2
in die korrekte Position gebracht wird, sind an dem Halteteil Prägungen und Vorsprünge
vorgesehen, welche die Tragschiene 9 in seitlicher Richtung führen. Ferner ist ein
Anschlag in dem Halteteil 2 eingeprägt, der den Einschiebeweg begrenzt. Zum Schubboden
hin gewandt ist das Halteteil 2 mit einer schräg nach oben gebogenen Kante versehen,
an der eine ebenfalls schräg verlaufende Kante der fünfkantigen Tragschiene 9 anliegt.
[0021] In Fig. 17 ist die Ausziehführung mit den Laufschienen 39 und 40 und der Tragschiene
9 im Querschnitt gezeigt. Zwischen den Schienen befinden sich jeweils drei zylindrische
Wälzkörper 41, so daß die Laufschienen 39 und 40 an der Tragschiene 9 bewegbar geführt
sind und senkrecht zur Bewegungsrichtung abgestützt sind. Auf der Laufschiene 40 ist
der aus Metall bestehende Abschnitt des Verbindungselementes 3 bei X befestigt.
[0022] Im vorderen Bereich des Halteteiles 2 ist ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen,
mit dem die Tragschiene 9 an dem Halteteil 2 fixiert werden kann. Der Verriegelungsmechanismus
umfaßt ein Verriegelungselement 10, das verschiebbar an der Tragschiene 9 gelagert
ist. Hierfür ist ein Führungselement 31 vorgesehen, das auf die Tragschiene 9 aufgesteckt
ist und mit der Tragschiene 9 einen Führungskanal ausbildet.
[0023] Das Verriegelungselement 10 ist in den Fig. 6A bis 6D gezeigt. Ein Mittelsteg 17
verbindet zwei Endabschnitte des Verriegelungselementes 10. Der Mittelsteg ist mit
einer Aufweitung 22 versehen, die mit dem Führungskanal an dem Führungselement 31
zusammenwirkt und für ein leichtes Verrasten bzw. eine gewisse Schwergängigkeit der
Verschiebung sorgt. Der zur Vorderseite des Schubbodens 1 gewandte Abschnitt weist
einen Rastvorsprung 19 auf, der ein Schrägfläche besitzt und mit einer gewissen Elastizität
an dem Mittelsteg 17 gehalten ist. Auf dieser Seite befindet sich ferner eine Haltenase
23, die an einem Endabschnitt 20 angeformt ist, der auch einen rippenförmigen Anschlag
21 aufweist. Zwischen Mittelsteg 17 und Haltenase 23 ist ein Spalt ausgebildet, der
so bemessen ist, daß ein Teil der Endkante des Halteteiles 2 in den Spalt eingeführt
werden kann. Die Einführung wird durch die abgeschrägte Form der Haltenase 23 an der
Vorderseite erleichtert.
[0024] Auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelsteges 17 ist ein Führungsfuß 18 vorgesehen,
der im eingebauten Zustand entlang einer in der Tragschiene 9 vorgesehenen Aussparung
verschiebbar ist, wobei die Tragschiene 9 in den etwa V-förmigen Bereich an dem Führungsfuß
18 eingreift. Am äußeren unteren Ende des Führungsfußes liegt in der verriegelten
Stellung des Verriegelungselementes 10 ein Vorsprung der Tragschiene 9 an, der das
Verriegelungselement 10 abstützt (Fig. 2). Ferner ist an dem Mittelsteg 17 eine Arretierzunge
11 angeformt, die durch eine in der Tragschiene 9 gebildete Öffnung 15 greift und
an einer Aussparung des Halteteils 2 dieses teilweise umgreifen kann. Die Arretierzunge
11 besitzt eine gestufte Form, da die Öffnung 15 und die Aussparung des Halteteils
2 in Draufsicht leicht versetzt zueinander angeordnet sind. Die Aussparung und die
Öffnung 15 sind dabei jeweils an der schräg nach oben verlaufenden Kante des Halteteils
2 bzw. der Tragschiene 9 ausgebildet, so daß die Arretierzunge 11 die Tragschiene
9 und das Halteteil 2 an den jeweiligen Kanten umgreift und in eine Richtung senkrecht
zur der Schrägfläche arretiert. Die Haltenase 23 greift hingegen an der horizontalen
Fläche einer Prägung an dem Halteteil 2 an, so daß durch die Haltenase eine Arretierung
in vertikale Richtung gewährleistet wird.
[0025] In den Fig. 7A bis 7E sind mehrere Ansichten des Rastelementes 6 gezeigt. Das Rastelement
ist im wesentlichen T-förmig ausgebildet und besitzt an der Boden des T ein nach unten
hervorstehendes Griffelement 24, das einen seitlichen Vorsprung aufweist. An dem Griffelement
24 läßt sich das Rastelement 6 in dem Führungselement 5 per Hand verschieben. An einem
Mittelabschnitt des Rastelementes 6 ist ein Führungskopf 25 vorgesehen, der nach Art
eines Rastelementes in den Schlitz 7 des Führungselementes 5 eingreifen kann. Der
Führungskopf 25 und der Schlitz 7 sind versetzt zur Mittelachse des Rastelementes
6 angeordnet, so daß der Einbau des Rastelementes nur in der korrekt ausgerichteten
Position erfolgen kann. Neben dem Führungskopf 25 sind ein Schlitz 26 und ein Vorsprung
27 angeordnet. Durch den Schlitz 26 ist der Vorsprung 27 in seitliche Richtung elastisch
gehalten, so daß das Rastelement 6 bei einer Verschiebung in dem Führungselement 5
in zwei Endstellungen verrastbar ist, weshalb in dem Führungselement 5 eine Aussparung
für den Vorsprung 27 ausgebildet ist.
[0026] Das Rastelement 6 besitzt ferner einen linken Rastvorsprung 28 und einen rechten
Rastvorsprung 30. Die beiden Rastvorsprünge 28 und 30 sind symmetrisch ausgebildet,
so daß das Rastelement sowohl an der rechten und linken Seite des Schubbodens 1 einsetzbar
ist. Die Rastvorsprünge 28 und 30 besitzen jeweils Rastschrägen, die in Form und Neigung
derart ausgebildet sind, daß sie mit den Rastvorsprüngen 19 an dem Verriegelungselement
10 zusammenwirken können. Ferner ist an dem Rastelement 6 noch ein zweites Griffelement
29 ausgebildet.
[0027] In den Fig. 8A bis 8D sind verschiedene Ansichten des Führungselementes 31 dargestellt.
Das Führungselement 31 weist einen mittleren Führungskanal 32 auf, in dem der Mittelsteg
17 des Verriegelungselementes 10 verschiebbar aufgenommen werden kann. An dem Führungskanal
32 sind nach innen hervorstehende Rippen vorgesehen, so daß das Verriegelungselement
im montierten Zustand zumindest teilweise von allen Seiten umgriffen ist. Auf beiden
Seiten des Führungskanals 32 sind Aufnahmen 33 und 34 vorgesehen, in die jeweils ein
Ende einer schräg verlaufenden Kante der Tragschiene 9 aufnehmbar ist. In der Aufnahme
34 ist ein Vorsprung 36 ausgebildet, der in eine entsprechende Ausnehmung an der Tragschiene
9 eingreifen kann, um das Führungselement 31 auf der Tragschiene 9 zu verrasten. Ferner
sind an dem Führungselement 31 Anschläge 37 ausgebildet, die eine Bewegung des Rastelementes
6 bei einem unten beschriebenen Verrastvorgang begrenzen.
[0028] Der Verriegelungsmechanismus wird nachfolgend beschrieben. In der in Fig. 3 gezeigten
Position ist die Tragschiene 9 fest mit dem Halteteil 2 verriegelt. Hierfür greifen
die Arretierzunge 11 und die Haltenase 23 an der Außenseite des Halteteils 2 an und
klemmen die Tragschiene 9 so gegen das Halteteil 2. Da die Arretierzunge 11 und die
Haltenase 23 an unterschiedlich geneigten Flächen angreifen, ist die Tragschiene 9
senkrecht zu ihrer Schienenachse in mehrere Richtungen gesichert. In Richtung der
Schienenachse ist ein nach oben hervorstehender Anschlag an dem Halteteil 2 eingeprägt,
der die Bewegung der Tragschiene 9 in Längsrichtung mit einem minimalen Spiel begrenzt.
[0029] Zum Öffnen des Verriegelungsmechanismusses wird das Rastelement 6 bei geöffnetem
Schubkasten mit den Rastvorsprüngen 28 und 30 zu dem Verriegelungselement 10 bewegt,
bis eine Schrägfläche eines Rastvorsprunges 28 bzw. 30 beim folgenden Schließen des
Schubkastens an der Schrägfläche des Rastvorsprunges 19 an dem Verriegelungselement
10 entlang gleitet und aufgrund der Elastizität nach oben weggedrückt wird. Anschließend
rastet der Rastvorsprung 28 bzw. 30 hinter dem Rastvorsprung 19 an dem Verriegelungselement
10 ein. Das Rastelement 6 ist nun fest mit dem Verriegelungselement 10 verbunden.
Im Zuge des beschriebenen Einrastens hat der Rastvorsprung 28 bzw. 30 das Verriegelungselement
10 über den Rastvorsprung 19 um einen Betrag nach außen gezogen und löst somit den
Verriegelungsmechanismus (Fig. 4). In dieser Position umgreifen die Haltenase 23 und
die Arretierzunge 11 nicht mehr das Halteteil 2, so daß die Tragschiene 9 angehoben
werden kann und über den Anschlag an dem Halteteil 2 hinweg nach vorne herausnehmbar
ist.
[0030] Nachfolgend werden die einzelnen Schritte zum Abnehmen und Einsetzen des Schubkasten
noch ausführlicher beschrieben.
[0031] Der Schubkasten mit dem Schubboden 1 befindet sich im eingebauten Zustand in der
in Fig. 9 gezeigten Position. Die Frontblende 38 liegt an dem Anschlage 21 des Verriegelungselementes
10 an und das Rastelement 6 ist in dem Führungselement 5 aufgenommen und hängt frei
an der Unterseite des Schubbodens.
[0032] Für die Entfernung des Schubkastens wird dieser zunächst aus dem in Fig. 10 nicht
dargestellten Möbelkorpus herausgezogen. In Fig. 10 ist die Ausziehführung mit den
Laufschienen 39 und 40 nur auf der rechten Seite schematisch dargestellt. Die Laufschienen
39 und 40 befinden sich jedoch immer auf beiden Seiten neben dem Schubboden 1, auch
wenn dies wegen der besseren Übersichtlichkeit in den Fig. 9 bis 16 nicht eingezeichnet
ist.
[0033] Um den Verriegelungsmechanismus zu lösen, werden wie vorstehend schon kurz beschrieben
die beiden Rastelemente 6 an der Unterseite des Schubbodens 1 nach außen verschoben,
bis sie in ihrer äußeren Stellung verrasten. Die Rastvorprünge 28 bzw. 30 befinden
sich in Ausziehrichtung zu dem rechten und linken Verriegelungselement 10 (Fig. 11).
[0034] Der Schubkasten wird anschließend wieder eingeschoben, bis die Rastvorsprünge 28
und 30 jeweils mit einem Rastvorsprung 19 an einem Vernegelungselement 10 verrasten
(Fig. 12), wobei ein für den Monteur hörbares Rastgeräusch entsteht. Im Zuge des Einrastens
hat das Verriegelungselement 10 eine Verschiebung in Längsrichtung erfahren und die
Verriegelung zwischen Halteteil 2 und Tragschiene 9 gelöst, so daß die Tragschiene
9 nicht mehr an dem Halteteil 2 durch das Verriegelungselement 10 arretiert ist. Dann
wird der Schubkasten mit den Laufschienen 39 und 40 um ein kleines Stück angehoben
und über den Anschlag an dem Halteteil 2 hinweg nach außen entnommen.
[0035] Die Laufschienen 39 und 40 und die Tragschiene 9 sind durch den Verriegelungsmechanismus
aneinander fixiert und können nicht zueinander bewegt werden. Dabei stabilisiert eine
nicht dargestellte an der Laufschiene 39 gelagerte Reibrolle die Fixierung, die ansonsten
nur für eine gleichmäßige Bewegung der Laufschienen 39 und 40 sorgt. Bei der Herausnahme
des Schubkastens kann es sein, daß die Laufschiene 39 oder 40 über die Rückwand 8
des Schubkastens nach hinten hervorsteht. Um dies zu vermeiden kann die Länge und
Position der Laufschienen 39 und 40 so gewählt werden, daß diese bei verriegelter
Stellung des Verriegelungsmechanismus mit der Rückwand 8 des Schubkastens abschließen.
[0036] Das Einsetzen des Schubkastens erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst wird
die Einheit aus Schubkasten und Ausziehführung in den Möbelkorpus eingesetzt und eingeschoben,
bis die Tragschiene 9 unter die Nase 14 gelangt und an dem hinteren Anschlag des Halteteils
2 zur Anlage kommt, während sich die Tragschiene 9 vorn auf dem Halteteil 2 absetzt
und durch den vorderen Anschlag an dem Halteteil 2 in Ausziehrichtung blockiert ist.
[0037] Der Schubkasten wird dann kräftig nach außen gezogen, so daß die Rastverbindung zwischen
den elastischen Rastvorsprüngen 28 und 30 mit den jeweiligen elastischen Rastvorsprüngen
19 der beiden Verriegelungselemente 10 gelöst werden (Fig. 14).
[0038] Dann werden die Rastelemente 6 an beiden Seiten des Schubbodens nach innen verschoben,
bis sie in ihrer inneren Stellung verrasten (Fig. 15).
[0039] Anschließend wird der Schubkasten mit der Frontblende 38 in den Möbelkorpus eingschoben,
wobei die Innenseite der Frontblende 38 gegen die Anschläge 21 der beiden Verriegelungselemente
10 stößt (Fig. 16). Dabei werden die Verriegelungselemente 10 nach innen gedrückt
und in die verriegelte Position bewegt, so daß die Arretierzunge 11 und die Haltenase
23 das Halteteil 2 und die Tragschiene 9 umgreifen, so daß die Tragschiene 9 fest
auf dem Halteteil 2 arretiert ist.
[0040] Alternativ kann der Verriegelungsmechanismus in der in Fig. 13 gezeigten Position
auch dadurch gelöst werden, daß die Rastelemente 6 manuell zur Schubkastenmitte hin
verschoben werden. Danach kann der Schubkasten einfach verschlossen werden, wobei
die Frontblende 38 an die Anschläge 21 der beiden Verriegelungselemente 10 anstößt
und dabei die Verriegelungselemente 10 in die verriegelte Position verschiebt.
1. Ausziehführungsgarnitur, insbesondere zur Befestigung eines Schubkastens oder Schubbodens
(1) an einer Seitenwand eines feststehenden Möbelkorpus, mit einer Tragschiene (9),
die mit einem fest mit einem Möbelkorpus verbindbaren Halteteil (2) verbindbar ist,
und mindestens einer Laufschiene (39, 40), die verschiebbar zu der Tragschiene (9)
gelagert ist, und die mit einem Schubboden (1) oder anderem Schubteil verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschiene (9) mittels eines lösbaren Verriegelungsrnechanismusses (6, 10) an
dem Halteteil (2) in Richtung der Achse der Tragschiene (9) arretierbar ist.
2. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Verriegelungsmechanismus (6, 10) die Tragschiene (9) an dem Halteteil (2)
in eine erste Richtung senkrecht zu der Achse der Tragschiene (9) arretierbar ist.
3. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Verriegelungsmechanismus (6, 10) die Tragschiene (9) an dem Halteteil (2)
zusätzlich in eine zweite Richtung arretierbar ist und die zweite Richtung geneigt
zu der ersten Richtung verläuft und sich senkrecht zu der Achse der Tragschiene erstreckt.
4. Ausziehführungsgarnitur einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsmechanismus ein verschiebbares Verriegelungselement (10) aufweist,
das mit dem Halteteil (2) zusammenwirkt.
5. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement (10) Mittel (18, 19, 23) zum Arretieren des Halteteils (2)
in die erste und zweite Richtung aufweist.
6. Ausziehführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei entriegeltem Zustand des Verriegelungsmechanismusses (6, 10) die mindestens eine
Laufschiene (39, 40) im wesentlichen fixiert an der Tragschiene (9) gehalten ist.
7. Ausziehführungsgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verriegelungselement (10) vorgesehen ist, das eine Rasteinrichtung (19) aufweist,
die mit einem an einem Schubboden oder Schubkasten anbringbaren Rastelement (6) zusammenwirkt
und das Verriegelungselement (10) durch das Rastelement (6) in eine gelöste Position
bewegbar ist.
8. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastelement (6) bewegbar ist und in einer ersten Position nicht in Eingriff mit
dem Verriegelungselement gelangt und in einer zweiten Position mit dem Verriegelungselement
(10) verrastet.
9. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastelement (6) verschiebbar an einem Führungsteil (5) aufgenommen ist und in
der ersten und zweiten Position verrastbar ist.
10. Ausziehführungsgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement (10) mittels eines an der Tragschiene (9) angebrachten Führungselementes
(31) zwischen Tragschiene (9) und Führungselement (31) verschiebbar gelagert ist.
11. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (31) auf die Tragschiene (9) aufsteckbar und mittels einer Rasteinrichtung
(36) an der Tragschiene (9) gehalten ist.
12. Ausziehführungsgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement (10) mindestens zwei Arretierzungen (11, 23) aufweist, die
das Halteteil (2) im verriegelten Zustand zumindest teilweise umgreifen.
13. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement (10) entlang einer an der Tragschiene (9) gebildeten Aussparung
verschiebbar angeordnet ist.
14. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschiene (9) und die vorgesehenen Laufschienen (39, 40) aus Metall gebildet
sind und die Bauteile des Verriegelungsmechanismusses aus Kunststoff hergestellt sind.
15. Schubkasten, mit einem Schubboden (1), der beidseitig an jeweils einer Ausziehführung
gehalten ist, einer Frontblende (38), Seitenwänden (4) und einer Rückwand (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Schubkasten zwei Ausziehführungsgarnituren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
aufweist.