[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsabgabeeinrichtung, insbesondere eine handgehaltene
Spritz-Gießbrause für den Haus- und Gartenbereich gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Derartige meist handgehaltene Flüssigkeitsabgabeeinrichtungen, die üblicherweise
am Ende eines Gartenschlauches angebracht werden, haben ein durchströmbares, ein-
oder mehrteiliges, zweckmäßig griffgünstig gestaltetes Gehäuse, dem zur Einleitung
von Flüssigkeit in das Gehäuse ein Flüssigkeitszulauf zugeordnet ist, der in der Regel
am Hinterende eines Handgriffbereiches angeordnet ist. Weiterhin ist dem Gehäuse eine
erste Düseneinrichtung und eine von dieser gesonderte zweite Düseneinrichtung zur
Abgabe von Flüssigkeit aus dem Gehäuse zugeordnet. Die Düseneinrichtungen dienen dazu,
durch ihre Formgebung zu bestimmen, in welcher Form die abgegebene Flüssigkeit aus
der Flüssigkeitsabgabeeinrichtung austritt und sind zweckmäßig unterschiedlich gestaltet,
um unterschiedliche Abgabearten zu ermöglichen. Der Begriff Düseneinrichtung umfaßt
in dieser Anmeldung alle zur Flüssigkeitsabgabe geeigneten Einrichtungen, die eine
strömungsformende Wirkung auf die abgegebene Flüssigkeit haben. Im einfachsten Fall
kann es sich um eine Öffnung gegebener Form handeln. Weiterhin ist eine zweckmäßig
per Hand betätigbare Flüssigkeitssteuereinrichtung zur Steuerung des Flüssigkeitsstromes
zwischen dem Flüssigkeitszulauf und den Düseneinrichtungen vorgesehen.
[0003] Derartige Flüssigkeitsabgabeeinrichtungen gibt es in vielen Ausführungen. Es sind
schon Einrichtungen vorgeschlagen worden, bei denen ein zwei oder mehrere unterschiedliche
Düsen tragender Düsenträger gegen einen mit dem Flüssigkeitszulauf verbundenen Ausgang
verdrehbar ist, um je nach Stellung des Düsenträgers jeweils eine der Düseneinrichtungen
mit dem Flüssigkeitszulauf zu verbinden. Die hierfür erforderliche Bewegung der Düseneinrichtungen
kann sich beschränkend auf Art und Größe der Düsen auswirken. Zudem sind derartige
Einrichtungen relativ kompliziert aufgebaut.
[0004] Die DE 29 40 899 zeigt einen anderen Typ einer als Sprühkopf ausgebildeten, gattungsgemäßen
Flüssigkeitsabgabeeinrichtung. Sie hat einen mit einem hinteren Schlauchanschluß versehenen
Rohrstutzen, einen auf ein Außengewinde des Rohrstutzens aufschraubbaren Düsenkörper,
eine auf ein Außengewinde des Düsenkörpers aufschraubbaren innere Hülse und eine auf
ein Außengewinde der inneren Hülse aufschraubbare Mantelhülse. Der Rohrstutzen und
der Düsenkörper sind mit geschlossenem oberen Ende ausgebildet und haben, genau wie
die innere Hülse, seitliche Austrittsöffnungen, aus denen einströmendes Wasser in
den zwischen der Hülse und der nächst außenliegenden Hülse gebildeten Zwischenraum
fließen kann. Am Vorderende der Einrichtung sind bei einer Ausführung zwei unterschiedliche,
konzentrische Düseneinrichtungen vorgesehen, wobei eine zentrische vordere Düsenöffnung
der inneren Hülse, in die eine Ansatzspitze des Düsenkörpers ragt, von einer ringförmigen
Brausedüseneinrichtung mit ringförmiger Lochplatte umgeben ist. Die ineinander geschraubten
Hülsen bilden Steuerorgane einer Flüssigkeitssteuereinrichtung, die es durch gegenseitiges
Verdrehen der Hülsen und damit durch gegenseitige Axialverschiebung der Hülsen ermöglicht,
nur die zentrische Spritzdüse oder den äußeren Brausering mit strömender Flüssigkeit
zu beaufschlagen. Auch Zwischenstellungen, bei denen sowohl die Spritzdüse, als auch
die Brause mit durch Verdrehung der Hülsen einstellbaren, variablen Wassermengen beaufschlagbar
sind, sind möglich. Der Sprühkopf ermöglicht zwar viele verschiedene Abgabevarianten
für die Flüssigkeit, ist jedoch sowohl in der Herstellung, als auch in der Handhabung
kompliziert. Eine andere Einrichtung dieser Art, die ebenfalls eine Vielzahl koaxialer,
ineinander verschraubbarer Hülsen zur Flüssigkeitssteuerung aufweist, und bei der
ebenfalls eine zentrische Sprühdüse von einer koaxialen, ringförmigen Brauseeinrichtung
umgeben ist, ist in der EP 0 842 705 gezeigt. Auch bei dieser Einrichtung, die in
der Lage ist, Wasser mit einer Vielzahl unterschiedlicher Beregnungsmuster abzugeben,
sind Aufbau und Handhabung kompliziert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeitsabgabeeinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach und kostengünstig herstellbar und
sehr einfach und zuverlässig bedienbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Flüssigkeitsabgabeeinrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung
gemacht.
[0007] Erfindungsgemäß ist als Steuereinrichtung ein Wegeventil mit einem drehbaren Steuerorgan
nach Art eines Kükens vorgesehen und die Steuereinrichtung ist derart ausgebildet,
daß durch Drehung des Steuerorganges wahlweise nur die erste Düseneinrichtung oder
nur die zweite Düseneinrichtung mit dem Flüssigkeitszulauf verbindbar oder der Flüssigkeitszulauf
absperrbar ist. Als Küken wird hier ein Steuerorgan bezeichnet, das zwischen mindestens
einer Einlaßöffnung und mindestens einer Auslaßöffnung der Steuereinrichtung Strömungswege
definiert, die durch Drehung des Kükens veränderbar sind. Es reicht also ein einziges
Steuerorgan aus, durch dessen vorzugsweise manuelle Drehung zwischen verschiedenen
Betriebszuständen der Flüssigkeitsabgabeeinrichtung umgeschaltet werden kann. Die
Betriebszustände können bei Drehung des Steuerorganges nacheinander durchlaufen werden
und sind bestimmten, festgelegten Drehstellungen des Steuerorgans zugeordnet. Diese
Stellungen können z.B. mit Hilfe der Ausrichtung eines Griffsteges eines Betätigungsknebels
des Steuerorganges von außen leicht erkennbar und entsprechend sicher einstellbar
sein. Da im Gegensatz zum beschriebenen Stand der Technik, der mit ineinander geschraubten
Hülsen arbeitet, keine relative Axialverschiebung von Steuerorganen zur Einstellung
erforderlich ist, kann eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung gewindefrei ausgeführt
sein, wodurch die Fertigung der Steuereinrichtung besonders einfach und kostengünstig
wird. Die Elemente der Steuereinrichtung können strukturell und funktional vollständig
unabhängig von denen der Düseneinrichtungen sein, wodurch sich sowohl für die Düseneinrichtungen,
als auch für die Steuereinrichtung konstruktive Spielräume ergeben.
[0008] Bei einfachen Ausführungen kann es reichen, wenn wahlweise die erste oder die zweite
Düseneinrichtung voll mit Flüssigkeit beaufschlagt oder der Flüssigkeitszulauf zu
diesen abgesperrt ist. Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist dagegen die Steuereinrichtung
derart ausgebildet, daß durch Drehung des Steuerorgans die Durchflußmengen zur ersten
Düseneinrichtung und/oder zur zweiten Düseneinrichtung einstellbar ist, wobei die
Einstellung bevorzugt stufenlos möglich ist. Es ist also durch Betätigung eines einzigen
Steuerorganges nicht nur die vollständige Sperrung oder Freigabe von Düseneinrichtungen
möglich, sondern für alle Düseneinrichtungen auch eine feinfühlige Dosierung der in
die Düseneinrichtung einströmenden Wassermenge. Daduch ergibt sich eine sehr einfache
Bedienung der Flüssigkeitsabgabeeinrichtung.
[0009] Eine bevorzugte Weiterbildung der Flüssigkeitssteuereinrichtung nutzt ein neues,
überraschendes und sehr wirksames Prinzip der Flüssigkeitssteuerung, das nicht nur
bei gattungsgemäßen Flüssigkeitsabgabeeinrichtungen mit Vorteil nutzbar ist, sondern
allgemein bei Flüssigkeitssteuereinrichtungen auch für andere Anwendungen vorteilhaft
sein kann. Das zugrunde liegende Prinzip kann z.B. wie folgt erläutert werden. Es
ist vorgesehen, daß die Steuereinrichtung ein Steuereinrichtungsgehäuse mit einer
zur Aufnahme des Steuerorgans vorgesehenen, rotationssymmetrischen Aufnahmeöffnung
aufweist, die bevorzugt zylindrisch ist, aber beispielsweise auch konisch geformt
sein könnte. In diese Aufnahmeöffnung mündet quer zu einer durch die Innenseite der
Aufnahmeöffnung definierten Fläche, beispielsweise in radialer Richtung, mindestens
ein flüssigkeitsleitender Kanal, durch den zu steuernde Flüssigkeit strömen kann.
Am Umfang des Steuerorgans ist mindestens eine mit der als Dichtfläche dienenden Innenseite
der Aufnahmeöffnung zusammenwirkende, umlaufende Dichtung vorgesehen, die beispielsweise
einen in einer geeigneten Nut geführten O-Ring bzw. eine Rundschnurdichtung aufweisen
kann, die über den gesamten Umfang in linienhaftem Dichteingriff mit der Aufnahmeöffnungsinnenseite
steht. Durch die Dichtung werden zwei Räume voneinander getrennt, die sich in Axialrichtung,
d.h. parallel zur Symmetrieachse der Aufnahmeöffnung bzw. der Drehachse des Steuerorganes,
auf der einen, bzw. auf der anderen Seite der Dichtung befinden. Ein wesentlicher
Aspekt liegt darin, daß die Dichtung nicht, wie bei herkömmlichen Dichtungsanordnungen,
in einer Radialebene des Steuerorgans liegt, sondern daß sie mindestens einen schrägen
Umfangsabschnitt hat, der derart quer zu einer Radialebene des Steuerorgans bzw. der
Aufnahmeöffnung verläuft, daß in mindestens einer Drehstellung des Steuerorgans der
o.g. Kanal von einem durch die Dichtung axial abgedichteten Raum getrennt ist und
in mindestens einer anderen Drehstellung der Kanal in diesen Raum mündet. Durch Drehung
des Steuerorgans werden also, ohne daß das Steuerorgan axial bewegt wird, Umfangsabschnitte
der Dichtung bezogen auf eine Position einer Kanalmündung axial verschoben. Schräge
Umfangsabschnitte können dabei den Kanalmündungsbereich in Axialrichtung passieren.
[0010] Wenn die zwischen Dichtung und Aufnahmeöffnungsinnenseite gebildete Dichtfläche schmaler
ist als ein Durchmesser einer Kanalmündung, so werden beim Übergang zwischen diesen
extremen Drehstellungen Zwischendrehstellungen durchlaufen, bei denen die Dichtung
quer über die Kanalmündung verläuft, so daß der Kanal in beide an die Dichtung angrenzenden
Räume mündet.
[0011] Wenn nun in mindestens einen der angrenzenden Räume ein weiterer Kanal mündet, so
ist dieser von dem ersten Kanal je nach Drehstellung des Steuerorgans getrennt oder
er steht in flüssigkeitsleitender Verbindung mit diesem. Unter den beschriebenen Bedingungen
ergeben sich Zwischenstellungen bzgl. des Durchströmungsquerschnittes, was zur stufenlosen
Steuerung des Durchströmungsquerschnittes und damit der Durchflußmengen genutzt werden
kann. Zur Erzielung des beschriebenen Effektes ist zweckmäßig die Länge und/oder die
Schrägstellung des schrägen Umfangsabschnitts der Größe der Kanalmündung so angepaßt,
daß ein von der Dichtung insgesamt bei Drehung überstrichener Axialbereich eine Breite
hat, die mindestens so groß ist wie die axiale Breite der Kanalmündung.
[0012] Zweckmäßig ist es dabei so, daß der Bereich des einmündenden Kanales bzw. der einmündenden
Kanäle und der Dichtung in einem axial beidseitig abgedichteten, den Kanalbereich
und den Dichtungsbereich einschließenden Steuerbereich angeordnet sind. Dieser kann
beispielsweise durch in konventineller Weise in einer Radialebene um das Steuerorgan
herum verlaufende Dichtungen begrenzt sein, die mit der Innenseite der Aufnahmeöffnung
dichtend zusammenwirken.
[0013] Das beschriebene Prinzip kann bei der Steuereinrichtung für die Flüssigkeitsabgabeeinrichtung
mit zwei Düseneinrichtungen derart umgesetzt werden, daß in die Aufnahmeöffnung mindestens
ein dem Flüssigkeitszulauf zugeordneter Einlaßkanal und für jede Düseneinrichtung
mindestens ein der Düseneinrichtung zugeordneter Auslaßkanal münden. Wenn mindestens
zwei Kanäle in die Aufnahmeöffnung münden, so ist es besonders zweckmäßig, wenn die
in die Aufnahmeöffnung mündenden Kanäle sowohl in Axialrichtung, als auch in Umfangsrichtung
gegeneinander versetzt sind. Dadurch ist es möglich, extreme Schrägverläufe der umlaufenden
Dichtungen zu vermeiden, was die Konstruktion und Fertigung der Flüssigkeitssteuereinrichtung
vereinfacht und die Funktion vorteilhaft beeinflußt.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß ein der ersten Düseneinrichtung
zugeordneter erster Auslaßkanal und ein der zweiten Düseneinrichtung zugeordneter
zweiter Auslaßkanal sowie ein vorzugsweise linear zwischen den Auslaßkanälen angeordneter,
dem Flüssigkeitszulauf zugeordneter Einlaßkanal vorgesehen sind und daß am Steuerorgan
im Steuerbereich zwei umlaufende Dichtungen mit schrägen Umfangsabschnitten vorgesehen
sind, die einen in Umfangsrichtung variierenden Axialabstand aufweisen. Durch den
schrägen, nicht parallelen Verlauf entstehen zwischen den Dichtungen bzw. zwischen
einer Dichtung mit Schrägabschnitten und einer axialen Endabdichtung des Steuerbereiches
durchströmbare bzw. beströmbare Steuerbereiche am Umfang des Steuerorganes. Wenn bei
einer Drehstellung der Einlaßkanal und ein Auslaßkanal in den gleichen, abgedichteten
Bereich münden, so sind diese strömungsleitend miteinander verbunden. Mündet dagegen
der Einlaßkanal in einen in beide Axialrichtungen gegenüber den angrenzenden Auslaßkanälen
abgedichteten Zwischenbereich, so ist die Flüssigkeistzufuhr abgesperrt und durch
keinen der Auslaßkanäle kann Flüssigkeit zur zugeordneten Düseneinrichtung abströmen.
Dies wird im Zusammenhang mit den Zeichnungen noch näher erläutert.
[0015] Bei einer Weiterbildung ist die erste Düseneinrichtung eine Spritzdüseneinrichtung,
der vorzugsweise eine Einrichtung zur Strahlverstellung zugeordnet ist, mit deren
Hilfe beispielsweise eine Strahlaufweitung und/oder ein Drall des unter Druck austretenden
Wassers vorzugsweise stufenlos einstellbar ist. Die zweite Düseneinrichtung kann vorzugsweise
eine Gießbrauseneinrichtung sein, mit deren Hilfe eine im Vergleich zur Spritzdüseneinrichtung
sanftere, flächige Beregnung z.B. von bepflanzten Beeten oder Blumenkästen möglich
ist. Falls gewünscht, kann der Gießbrauseneinrichtung eine Einrichtung zur Strahlbildverstellung
zugeordnet sein, um beispielsweise Größe und/oder Form des Strahlbildes einzustellen.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung, die nicht nur bei erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabeeinrichtungen,
sondern bei allen Flüssigkeitsabgabeeinrichtungen mit Gießbrausen vorteilhaft sein
kann, besteht darin, daß die Gießbrauseneinrichtung zur Erzeugung eines im wesentlichen
rechteckigen Strahlbildes ausgebildet ist. Dazu kann beispielsweise eine rechtwinklige
Brauseplatte vorgesehen sein und/oder eine Brauseplatte kann ein rechtwinklig begrenztes
Muster von Brauseöffnungen aufweisen. Ein geeignet dimensioniertes rechtwinkliges
Strahlbild ermöglicht besonders vorteilhaft das Begießen von in der Regel rechtwinklig
begrenzten Blumenkästen o. dgl. mit hoher Gleichmäßigkeit bis in die Eckbereiche,
ohne daß übermäßig viel vergossene Flüssigkeit neben den zu gießenden Bereich fällt.
[0017] Eine bevorzugte Weiterbildung der Gießbrauseneinrichtung sieht vor, daß sie zur Erzeugung
eines aufgefächerten Strahlbildes ausgebildet ist, wodurch sich Beregnungsbereiche
erzeugen lassen, die deutlich größer sind als der mit Düsenöffnungen versehene Flüssigkeitsaustrittsbereich
der Brause. Die Auffächerung läßt sich zweckmäßig durch eine fächerartige Schrägstellung
der einzelnen Brausenöffnungskanäle erzielen. Weil die Herstellung einer Vielzahl
von in unterschiedlichen Richtungen ausgerichteten Brauseöffnungskanälen besonders
im Hinblick auf die Entformung beim Spritzgießen problematisch ist, sieht eine bevorzugte
Weiterbildung vor, daß zur Erzeugung des gefächerten Strahlbildes eine mit parallelen
Brauseöffnungskanälen perforierte, flexible Brauseplatte verwendet wird, die in einem
kräftefreien bzw. entlasteten Zustand im wesentlichen parallel zueinander verlaufende
Brauseöffnungskanäle hat und daß diese Brauseplatte vor oder bei einer Befestigung
der Brauseplatte an einem Brausekörper vorzugsweise einachsig gekrümmt und im gekrümmten
Zustand befestigt wird.
[0018] Bei diesem Verfahren wird also die Auffächerung der Brauseöffnungskanäle nicht bei
der Herstellung der Brauseplatte selbst, sondern durch Biegung derselben erst bei
der Montage erzeugt. Die Herstellung der Brauseplatte wird dadurch besonders einfach
und kostengünstig. Das Verfahren ist besonders für einachsig bzw. zylindrisch gekrümmte
Brauseplatten vorteilhaft. Mit einem Typ von Brauseplatte lassen sich durch geeignete
Krümmungen die unterschiedlichsten Auffächerungswinkel einfach erzeugen. Es wäre auch
möglich, die Montage so vorzunehmen, daß die Brauseplattenkrümmung der montierten
Brauseplatte veränderbar ist, wodurch auf einfache Weise eine Verstellung des Strahlbildes
durch Verstellung des Auffächerungswinkels möglich ist. (??)
[0019] Eine andere Weiterbildung, die sich sehr vorteilhaft für die Handhabung insbesondere
von Spritz-Gießbrausen herausgestellt hat, sieht vor, daß die erste Düseneinrichtung
und die zweite Düseneinrichtung jeweils Hauptabstrahlrichtungen definieren, die in
einen Winkel zueinander verlaufen, der vorzugsweise zwischen ca. 45° und ca. 90° liegt
und insbesondere bei ca. 60° bis 70° liegen kann. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen,
bei denen zwei koaxial angeordnete Düsenanordnungen parallele bzw. koaxiale Hauptabstrahlrichtungen
haben, kann durch diese Weiterbildung erreicht werden, daß die Flüssigkeitsabgabeeinrichtung
unabhängig von der gerade verwendeten Düseneinrichtung immer mehr oder weniger mit
gleicher Ausrichtung z.B. horizontal gehalten und damit bequem geführt werden kann.
So kann beispielsweise eine Spritzdüseneinrichtung im wesentlichen in Verlängerung
eines angeschlossenen Schlauches ausgerichtet sein, wie dies auch bei Einzelspritzdüsen
für Gartenschläuche der Fall ist, während eine Gießbrauseneinrichtung eine im wesentlichen
schräg nach unten gerichtete Hauptabstrahlrichtung haben kann, wodurch eine Berieselung
der mit Flüssigkeit zu versorgenden Blumenkästen o. dgl. von oben ohne Handverrenkung
möglich ist. Diese Merkmale können bei allen gattungsgemäßen Flüssigkeitsabgabeeinrichtungen
unabhängig von der Art der stromaufwärts der Düseneinrichtungen vorzunehmenden Flüssigkeitssteuerung
bzw. -verteilungen mit Vorteil genutzt werden.
[0020] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte Ausführungen darstellen
können.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen vertikalen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer als Spritz-Gießbrause
ausgebildeten, erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabgabeeinrichtung,
- Fig. 2
- einen vertikalen Querschnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Spritz-Gießbrause im Bereich
der Steuereinrichtung zum Umschalten zwischen Betriebszuständen der Brause,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht des Steuerorgans der Steuereinrichtung ohne Dichtungen
in einer ersten Durchlaßstellung, bei der der dem Betrachter zugewandte Einlaßkanal
flüssigkeitsleitend mit dem zur Spritzdüseneinrichtung führenden Auslaßkanal verbunden
ist,
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 3, bei der das Steuerorgan um 90° gegen den Uhrzeigersinn
in eine Sperrstellung gedreht ist, in der der Einlaßkanal gegen beide Auslaßkanäle
abgedichtet ist und
- Fig. 5
- eine den Figuren 3 und 4 entsprechende Darstellung einer zweiten Durchlaßstellung,
in der das Steuerorgan gegenüber Fig. 4 um weitere 90° entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht ist und bei der der Einlaßkanal mit dem zur Gießbrauseneinrichtung führenden
Auslaßkanal verbunden ist.
[0022] In Fig. 1 ist in vertikalem Längsschnitt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
handgehaltenen Flüssigkeitsabgabeeinrichtung 1 gezeigt, die in Form einer Spritz-Gießbrause
ausgebildet ist, also einer Brause, in der eine Spritzfunktion und eine Gießfunktion
in einer Einrichtung vereinigt sind, wobei zwischen den Funktionen und einer Sperrstellung
mit abgesperrter Flüssigkeitszufuhr manuell umgeschaltet bzw. umgestellt werden kann.
Derartige Spritz-Gießbrausen werden z.B. am Vorderende eines Gartenschlauches mittels
einer passenden Schnellkupplung umgekoppelt und sind insbesondere im Haus- und Gartenbereich
vielseitig verwendbar, um beispielsweise ohne Umrüstung an einem Gartenschlauch wahlweise
größere Rasenflächen mit einer Spritzbrause oder beispielsweise Blumenkästen, kleinere
Beete o. dgl. schonend mit einer Gießbrause zu beregnen.
[0023] Die Brause 1 hat ein griffgünstig gestaltetes, ca. zwei Finger breites, im Spritzgießverfahren
aus ABS hergestelltes Kunststoffgehäuse 2, das vier funktional gesonderte Gehäuseabschnitte
3, 4, 5, 6 mit untereinander in Verbindung stehenden Gehäuseräumen aufweist.
[0024] Ein hinterer, zulaufseitiger Gehäuseabschnitt 3 ist im wesentlichen zylindrisch geformt
und hat eine kreisrunde hintere Öffnung, in die ein Kunststoff-Schlauchanschlußnippel
7 eingesetzt ist, der mit dem Gehäuse 2 flüssigkeitsdicht durch Reibschweißung verbunden
ist. An den hierdurch gebildeten Flüssigkeitszulauf kann in bekannter Weise z.B. mittels
einer Schnellkupplung das Ende eines Gartenschlauches aufgesteckt werden.
[0025] In axialer Verlängerung des zulaufseitigen Gehäuseabschnitts 3 befindet sich eine
Spritzgießeinrichtung 10, deren Hauptabstrahlrichtung 11 koaxial zur Zylinderachse
8 des zulaufseitigen Gehäuseabschnitts 3 gerichtet ist. Die Spritzgießeinrichtung
10 umfaßt einen von vorne in den Gehäuseabschnitt 3 eingesetzten und durch Reibschweißung
im Gehäusewandbereich mit dem Gehäuse 2 verbundenen, durchströmbaren Drallkörper 12,
der in seinem Mittelteil ein Außengewinde 13 und an seinem Vorderende eine Spitze
14 aufweist, die an einem konischen Außenabschnitt 15 nicht näher gezeigte, schräg
zur Axialrichtung verlaufende Drallnuten aufweist. Zwischen Gewinde 13 und Spitze
14 sind in der Hülsenwandung radiale Durchlaßkanäle 21 vorgesehen, durch die eingangsseitig
einströmende Flüssigkeit nach außen in den Bereich der Drallnuten strömen kann.
[0026] Auf das Außengewinde 13 des Drallkörpers 12 ist eine äußere Düsenhülse 16 aufgeschraubt,
die durch Verdrehen gegenüber dem Drallkörper 12 axial verstellbar und gegenüber diesem
mit einer Rundschnurdichtung 17 stromaufwärts des Gewindes 13 abgedichtet ist. Die
Düsenhülse 16 hat einen dem konischen Außenabschnitt 15 angepaßten, Außenabschnitt
von außen umschließenden konischen Abschnitt 18, an den sich stromabwärts ein Düsenkanalabschnitt
19 mit einem sich stromabwärts leicht konisch verjüngenden und anschließend stufenförmig
aufweitenden Düsenkanal anschließt. Durch diesen Aufbau der Spritzdüseneinrichtung
ist eine Einrichtung zur Strahlverstellung, insbesondere zur Einstellung der Strahlaufweitung
des gebündelten Strahls und der Drallkomponente des austretenden Wassers geschaffen.
Denn in Abhängigkeit von der Axialstellung der durch Drehung axial verstellbaren äußeren
Hülse 16 gegenüber dem gehäusefesten Drallkörper 12 werden im Bereich der zusammenwirkenden
konischen Abschnitte 15, 18 und der Drallnuten sowohl der Durchtrittsquerschnitt für
durchdringendes Wasser, als auch der Anteil des Wassers verändert, der mittels der
Drallnuten mit einem Drall um die Zentralachse versehen wird und anschließend durch
den Düsenkanal 20 austritt.
[0027] Unterhalb und leicht zurückversetzt zur Spritzgießeinrichtung 10 ist eine Gießbrauseinrichtung
25 am unteren Gehäuseabschnitt 5 vorgesehen. Wie durch die Zusammenschau von Figuren
1 und 2 erkennbar, ist der Gehäuseabschnitt 5 im Querschnitt nicht rund, sondern rechtwinklig
mit einer dem Durchmesser des zylindrischen Zulaufabschnittes 3 entsprechenden Breite
und einer sich generell in Längsrichtung der Gießbrause erstreckenden, etwa zwei-
bis dreimal so großen Länge. Die gestrichelt angedeutete Zentralachse 26 des Gehäuseabschnitts
5, die die Hauptabstrahlrichtung der Gießbrause 25 bestimmt, steht in einem Winkel
von zwischen ca. 60° und 70° schräg zur Hauptachse 8 des Gehäuses nach oben.
[0028] In die Gehäuseöffnung des nach unten offenen Gehäuseabschnitts 5 ist ein Brausekörper
27 eingesetzt und mittels einer Zentralschraube 28 am Gehäuse 2 befestigt. Der Brausekörper
27 hat einen trichterförmigen Boden 29, der zwei in einem Winkel von ca. 130° zueinander
stehende Bodenabschnitte aufweist, in deren Verbindungsbereich ein Einlaßstutzen 30
ausgebildet ist, der bei Einsetzen des Brausekörpers mittels einer Rundschnurdichtung
abgedichtet in einen zylindrischen Abschnitt 31 innerhalb des Gehäuseabschnitts 5
eingesteckt wird. Neben dem Stutzen 30 ist ein nach außen gerichteter Vorsprung 32
mit einem Innengewinde für die Zentralschraube 28 ausgebildet. Der Vorsprung ragt
nach außen über die Ebene hinaus, in der die den Boden 29 bildenden, im Winkel zueinander
ausgerichteten Abschnitte enden.
[0029] Der Brausekörper 27 wird nach außen durch eine im gezeigten, montierten Zustand zylindrisch
gekrümmte, rechteckige Brauseplatte 33 abgeschlossen, in der in einem regelmäßigen
Muster eine Vielzahl von Brauseöffnungskanälen 34 vorgesehen sind, die generell senkrecht
zur gekrümmten Brauseplattenfläche ausgerichtet sind und dadurch einen Auffächerungswinkel
von beispielsweise ca. 20° erzeugen. Die Brauseplatte ist in ihrem Randbereich mit
dem zylindrisch gekrümmten, rechteckigen Außenrand des Brausekörpers durch Ultraschallschweißung
flüssigkeitsdicht verbunden.
[0030] Ein besonder vorteilhaftes Verfahren, eine derartige Auffächerung von Brauseöffnungskanälen
34 zu erzielen besteht darin, zunächst aus elastisch biegsamem Material eine ebene
Brauseplatte mit parallel zueinander verlaufenden Brauseöffnungskanälen herzustellen,
was sowohl bei der Werkzeugherstellung, als auch bei der Entformung keine besonderen
Probleme bereitet. Bei Fertigstellung des Gießbrauseneinsatzes wird dann die noch
ebene Brauseplatte auf den zylindrisch gekrümmten Rechteckrand des Brausekörpers gelegt
und die frei abragenden Enden in Richtung Einlaßstutzen 30 unter Erzeugung einer zylindrischen
Krümmung der Brauseplatte 33 verbogen, bis sie auf dem Brausenkörperrand aufliegen.
In diesem gekrümmten Zustand erfolgt die Ultraschallschweißung zur hilfsmittelfreien,
festen und flüssigkeitsdichten Verbindung von Brauseplatte und Brausekörper. Die Gießbrause
kann, abweichend von der gezeichneten Ausführungsform, auch verstellbar sein.
[0031] Ein wesentliches Element der gezeigten Spritz-Gießbrause ist eine manuell betätigbare
Flüssigkeitssteuereinrichtung 40 zur Steuerung des Flüssigkeitsstromes zwischen Flüssigkeitszulauf
7 und den Düseneinrichtungen 10, 25. Die Steuereinrichtung 40 ist bevorzugt als 3/3-Wegeventil
mit einem drehbaren Steuerorgan nach Art eines Kükens ausgebildet und arbeitet so,
daß durch Drehung des Steuerorgans 41 wahlweise nur die Spritzeinrichtung 10 oder
die Gießbrause 25 in Betrieb oder der Flüssigkeitszulauf zu beiden Brausen absperrbar
ist. Weiterhin erlaubt die Steuereinrichtung zwischen diesen Extremstellungen eine
stufenlose Einstellung der Durchflußmengen zu den Düseneinrichtungen 10, 25, wobei
für diese Einstellungen ebenfalls lediglich das Steuerorgan 41 in eine geeignete Drehstellung
gedreht werden muß.
[0032] Die besonders in den Figuren 2 bis 5 gut zu erkennende Steuereinrichtung 40 hat ein
Steuereinrichtungsgehäuse 42, das durch den einstückig mit den Gehäuseabschnitten
3, 4 und 5 ausgebildeten zylindrischen Gehäuseabschnitt 6 gebildet wird. Das Steuereinrichtungsgehäuse
42 ist im Schnittbereich der drei angrenzenden Gehäuseabschnitte 3, 4, 5 angeordnet
und grenzt an jeden dieser Gehäuseabschnitte an. Im Inneren des Steuereinrichtungsgehäuses
ist eine zu einer Achse 43 rotationssymmetrische, zylindrische Aufnahmeöffnung 44
ausgebildet, die, wie in Fig. 2 zu erkennen ist, das Gehäuse 2 senkrecht zur Schnittebene
von Fig. 1 bzw. zur Achse 8 durchsetzt.
[0033] In der zylindrischen Gehäusewand sind drei axial und in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzte, im wesentlichen kreisrunde Öffnungen bzw. Kanäle 46, 47, 48 vorgesehen.
Ein Einlaßkanal 46 verbindet dabei die Aufnahmeöffnung mit dem Inneren des zulaufseitigen
Gehäuseabschnitts 3 und damit mit dem Flüssigkeitszulauf 7. Über einen ersten Auslaßkanal
47 steht die Aufnahmeöffnung 44 in Verbindung mit dem der Spritzeinrichtung 10 zugeordneten
Innenraum des Gehäuseabschnitts 4. Ein zweiter Auslaßkanal 48 verbindet die Aufnahmeöffnung
mit dem Inneren des unteren Gehäuseabschnitts 5 bzw. dem Inneren des Zylinderabschnitts
31 und führt zur Gießbrauseinrichtung 25. Wie besonders in Figuren 2 bis 5 gut zu
erkennen ist, liegen die axial aufeinanderfolgenden Kanäle jeweils in Umfangsrichtung
um ca. 90° gegeneinander versetzt, wobei der Versetzungsabstand größer als der Kanaldurchmesser
ist und etwa dem dreifachen Kanalradius entspricht. Die Einlaßöffnung 46 liegt dabei
mittig auf einer die beiden Auslaßöffnungen 47, 48 verbindenden Spirallinie. Eine
flüssigkeitsleitende Verbindung zwischen den Gehäuseräumen 3, 4, 5 besteht nur jeweils
über das Innere des Steuereinrichtungsgehäuses durch die jeweils zugeordneten Kanäle,
so daß durch Verbindung der Kanäle bzw. gegenseitige Abdichtung der Kanäle 46, 47,
48 die beschriebene Funktion der Steuereinrichtung erzielbar ist.
[0034] Das bequem von einer axialen Seite der Aufnahmeöffnung 44 in diese einsetzbare und
von der anderen Seite mit einem Halteglied 39 gegen Herausziehen aus der Aufnahmeöffnung
sicherbare Steuerorgan 41 hat einen einstückig aus geeignetem Kunststoff fertigbaren
Steuerorgankörper 50, an dessen einem Axialende ein Knebelabschnitt 51 mit einer Endplatte
52 und einem quer über die Außenseite der Endplatte verlaufenden Griffsteg 53 geformt
ist. Am gegenüberliegenden Ende ist eine Öffnung zum Einstecken des mit dem Steuerorgan
drehenden Haltegliedes 39 vorgesehen. Auf der dem Griffsteg 53 gegenüberliegenden
Seite der Platte 52 ist koaxial zu einer Drehachse 43 des Steuerorgans ein im wesentlichen
zylindrischer Dichtungsträgerabschnitt 55 ausgebildet, dessen Außendurchmesser ca.
20 % bis 45 % geringer ist als der Innendurchmesser der Aufnahmeöffnung 44. An der
Außenseite des Dichtungsträgerabschnittes sind radial abstehende Stege 56 ausgebildet,
die zusammen mit der Außenseite des Dichtungsträgerabschnittes bzw. der Endplatte
52 Aufnahmenuten für Rundschnurdichtungen bilden, die bei eingesetztem Steuerorgan
mit der Innenseite 49 der Aufnahmeöffnung 44 als Dichtfläche zusammenwirken.
[0035] Unmittelbar angrenzend an die Endplatte 52 sowie am gegenüberliegenden Ende des Dichtungsträgerabschnitts
ist jeweils eine in einer Radialebene des Steuerorgans umlaufende axiale Enddichtung
57 bzw. 58 vorgesehen. Als Radialebene wird hier eine Ebene senkrecht zur Drehachse
43 des Steuerorgans bezeichnet. Diese Dichtungen liegen außerhalb des mit Kanälen
46 bis 48 versehenen Bereiches, dichten diesen in axialer Richtung nach außen ab und
begrenzen zwischen sich einen teilweise durchströmbaren Steuerbereich 61.
[0036] Im Steuerbereich sind durch geeignete Führung der Stege 56 Dichtungsnuten geschaffen,
die den darin eingelegten, in Figuren 3 bis 5 teilweise nur gestrichelt angedeuteten,
in Umfangsrichtung geschlossenen Rundschnurdichtungen bzw. O-Ringen einen Verlauf
aufzwingen, bei dem die umlaufenden Dichtungen im Bereich von schrägen Umfangsabschnitten
quer zu einer Radialebene des Steuerorganes verlaufen. Bei dem gezeigten 3/3-Wegeventil
(bei dem zwischen den drei Anschlußkanälen 46, 47, 48 drei Extremschaltstellungen
möglich sind) sind zwei derartige Schrägdichtungen 59, 60 mit schrägem, nicht parallelen
Verlauf vorgesehen. Die dem Knebelabschnitt 51 zugewandte erste Dichtung 59 verläuft
dabei derart schräg, daß in der in Fig. 3 gezeigten ersten Durchlaßstellung des Steuerorgans
41, die einem Betrieb der Spritzeinrichtung 10 entspricht, der Einlaßkanal 46 und
der erste Auslaßkanal 47 in einen gemeinsamen, durch die Dichtung 59 zum zweiten Auslaßkanal
48 hin abgedichteten und begrenzten Verbindungsbereich 62 münden, während der zweite
Auslaßkanal 48 außerhalb des Verbindungsbereiches 62 liegt. Der Verbindungsbereich
62 ist hier ein in Umfangsrichtung geschlossener Kanal, dessen axiale Breite durch
den in Umfangsrichtung variienden Axialabstand zwischen Dichtung 57 und Dichtung 59
bestimmt und dessen radiale Ausdehnung durch den Radialabstand zwischen der Außenseite
des Zylinderabschnitts 55 und der Innenseite 49 der Aufnahmeöffnung bestimmt wird.
Der Strömungsquerschnitt ist hier zweckmäßig so gewählt, daß alle auch im Maximalbetrieb
gewünschten Durchflußmengen problemlos transportierbar sind. Der Schrägverlauf der
ersten Dichtung 59 ist insbesondere durch eine sich in Axialrichtung erstrekkende,
etwa sinusförmige Auswölbung gekennzeichnet, die in der in Fig. 3 gezeigten Drehstellung
die Einlaßöffnung 46 auf der knebelabgewandten Seite umschließt.
[0037] Wenn der Knebel, ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten ersten Durchlaufstellung zur
Spritze gegen den Uhrzeigersinn verdreht wird, so wird zunächst der Durchlaßquerschnitt
am Einlaßkanal 46 stufenlos dadurch verringert, daß sich die erste Dichtung 59 quer
über die Mündungsöffnung hinwegbewegt, wobei ein Teil der einströmenden Flüssigkeit
weiterhin zum Auslaß 47 und der Rest in einem Bereich 63 zwischen die Dichtung 59
und die Dichtung 60 geleitet wird. Nach Drehung um 90° ist die in Fig. 4 gezeigte
Sperrstellung des Steuerorgans erreicht, bei der der Einlaßkanal 46 in einen etwa
linsenförmigen Bereich 63 mündet, der zum ersten Auslaß 47 hin durch die erste Dichtung
59 und zum zweiten Auslaß 48 hin durch die zweite Dichtung 60 abgedichtet wird. Das
am Einlaßkanal unter Druck anstehende, zugeleitete Wasser kann also zu keinem der
Ausgänge bzw. zu keiner der Düseneinrichtungen gelangen und die Flüssigkeitszufuhr
zur Spritz-Gießbrause ist insgesamt unterbrochen.
[0038] Bei Weiterdrehung des Steuerorgans gegen den Uhrzeigersinn aus der in Fig. 4 gezeigten
Sperrstellung in Richtung der in Fig. 5 gezeigten zweiten Durchlaßstellung wird zunächst
ein kleiner Teil der Einlaßöffnung 46 in Richtung der Auslaßöffnung 48 freigegeben,
indem ein schräger Abschnitt der zweiten Dichtung 60 schräg über den Mündungsquerschnitt
gleitet. Dies kann in der beschriebenen Weise zur stufenlosen Mengenregulierung des
Zustroms zur Gießbrause genutzt werden. Wird schließlich die in Fig. 5 gezeigte zweite
Durchlaßstellung eingestellt, die sich ausgehend von der ersten Durchlaßstellung (Fig.
3) durch Drehung des Sperrorgans um 180° gegen den Uhrzeigersinn ergibt, so mündet
der Einlaßkanal 48 in einen Verbindungsbereich 64, der gegenüber dem ersten Auslaß
47 durch beide Dichtungen 59, 60 abgedichtet ist und der den Einlaßkanal 46 mit dem
zweiten Auslaßkanal 48 und damit den Zulauf 7 mit der Gießbrauseneinrichtung 25 verbindet.
[0039] Die den vollen Durchlaßstellungen (Figuren 3 und 5) zugeordneten Drehstellungen können
anschlagsbegrenzt einstellbar sein, wozu am Knebelabschnitt 51 ein dem Gehäuse zugewandter
Vorsprung 65 vorgesehen sein kann, der in eine entsprechende halbkreisförmige Nut
an der Gehäuseaußenseite eingreift.
[0040] Das hier anhand einer bevorzugten Ausführungsform eines 3/3-Wegeventils für eine
Spritz-Gießbrause 1 erläuterte Funktionsprinzip der Flüssigkeitssteuereinrichtung
40 ist auch auf andere Wegeventile mit mehr oder weniger als drei Anschlüssen und
mehr oder weniger als drei Schaltstellungen übertragbar, indem eine geeignete Anzahl
von Schrägdichtungen vorgesehen wird, die mit einer entsprechenden Anzahl von Anschlußkanälen
nach dem beschriebenen Prinzip zusammenwirken. Die Verwendung derartiger neuartiger
Wegeventile ist nicht auf Spritz-Gießbrausen beschränkt. Erfindungsgemäße Flüssigkeitssteuereinrichtungen
können mit Vorteil auch in anderen Bereichen der Flüssigkeitssteuerung eingesetzt
werden, vor allem dort, wo eine einfache Handhabung und eine zuverlässige Funktion
gewünscht ist. Da bei erfindungsgemäßen Steuereinrichtungen auf der Seite des Steuereinrichtungsgehäuses
nur eine rotationssymmetrische, insbesondere zylindrische Öffnung vorgesehen sein
muß, kann die Herstellung von geeigneten Gehäusen derartiger Steuereinrichtungen sowohl
bei Spritzgießverfahren als auch beispielsweise bei materialabtragenden Verfahren
sehr kostengünstig sein. Die möglicherweise höheren Werkzeug- und/oder Fertigungskosten
für ggf. irregulär geformte Steuerorgane mit der geeigneten Dichtungsführung kann
zwar zunächst höher als bei herkömmlichen Einrichtungen sein. Durch die universelle
Einsetzbarkeit derartiger Steuerkörper werden diese jedoch in hohen Stückzahlen herstellbar
sein, so daß sich werkzeugseitige höhere Anfangsinvestitionen sehr schnell amortisieren
können.
[0041] Die strömungssteuernden Elemente der Steuereinrichtung können strukturell und funktional
vollständig unabhängig von den strömungsformenden Elementen der Düseneinrichtung sein,
wodurch sich für die Düseneinrichtungen und die Steuereinrichtung konstruktive Spielräume
ergeben. Eine Steuereinrichtung gemäß der Erfindung kann auch bei anderen Einrichtungen
vorteilhaft einsetzbar sein, bei denen die beschriebenen Steuerfunktionen erwünscht
oder erforderlich sind, z.B. bei Verteilereinrichtungen aller Art. Umgesetzt können
die Vorteile, die sich aus den Besonderheiten der Düseneinrichtungen ergeben (z.B.
deren Winkelstellung zueinander oder die Rechteckabstrahlung der Gießbrauseneinrichtung)
unabhängig von der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung auch zusammen mit anderen Steuereinrichtungen
genutzt werden, z.B. mit Schiebeventilen o. dgl.
1. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung, insbesondere handgehaltene Spritz-Gießbrause für den
Haus- und Gartenbereich, mit einem durchströmbaren Gehäuse, dem ein Flüssigkeitszulauf
zur Einleitung von Flüssigkeit in das Gehäuse sowie eine erste Düseneinrichtung und
eine davon gesonderte zweite Düseneinrichtung zur Abgabe von Flüssigkeit aus dem Gehäuse
zugeordnet sind, und mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung von Flüssigkeitsströmen
zwischen dem Flüssigkeitszulauf und den Düseneinrichtungen, dadurch gekennzeichnet,
daß als Steuereinrichtung ein Wegeventil (40) mit einem drehbaren Steuerorgan (41)
vorgesehen ist und daß die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, daß durch Drehung
des Steuerorgans (41) wahlweise nur die erste Düseneinrichtung (10) oder nur die zweite
Düseneinrichtung (25) mit dem Flüssigkeitszulauf (7) verbindbar oder der Flüssigkeitszulauf
(7) absperrbar ist.
2. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(40) derart ausgebildet ist, daß durch Drehung des Steuerorgans (41) eine Durchflußmenge
zur ersten Düseneinrichtung (10) und/oder zur zweiten Düseneinrichtung (25), vorzugsweise
stufenlos, einstellbar ist.
3. Flüssigkeitssteuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (40) ein Steuereinrichtungsgehäuse (42) mit einer zur Aufnahme
des Steuerorgans (41) vorgesehenen, rotationssymmetrischen, insbesondere zylindrischen
Aufnahmeöffnung (44) aufweist, in die mindestens ein flüssigkeitsführender Kanal (46,
47, 48) mündet, und daß am Umfang des Steuerorgans (41) mindestens eine umlaufende
Dichtung (59, 60) vorgesehen ist, die in mindestens einem schrägen Umfangsabschnitt
derart quer zu einer Radialebene des Steuerorgans verläuft, daß in mindestens einer
Drehstellung des Steuerorgans der Kanal (46, 47, 48) von einem durch die Dichtung
(59, 60) axial abgedichteten Raum getrennt ist und in mindestens einer anderen Drehstellung
des Steuerorgans der Kanal (46, 47, 48) in diesen Raum mündet.
4. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung
(59, 60) bzgl. der Länge und/oder Schrägstellung des schrägen Umfangsabschnittes einer
Mündungsgröße des Kanals (46, 47, 48) derart angepaßt ist, daß ein von der Dichtung
eingenommener Axialbereich des Steuerorgans eine axiale Breite hat, die mindestens
der axialen Breite der Kanalmündung entspricht.
5. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (40) mindestens einen dem Flüssigkeitszulauf (7) zugeordneten
Einlaßkanal (46) und für jede Düseneinrichtung (10, 25) mindestens einen zugeordneten
Auslaßkanal (47, 48) aufweist, wobei vorzugsweise ein der ersten Düseneinrichtung
(10) zugeordneter erster Auslaßkanal (47) und ein der zweiten Düseneinrichtung (25)
zugeordneter zweiter Auslaßkanal (48) sowie ein vorzugsweise auf einer Linie zwischen
den Auslaßkanälen (47, 48) angeordneter, dem Flüssigkeitszulauf (7) zugeordneter Einlaßkanal
(46) vorgesehen ist, und daß am Steuerorgan zwei umlaufende Dichtungen (59, 60) mit
schrägen Umfangsabschnitten vorgesehen sind, die einen in Umfangsrichtung variierenden
Axialabstand aufweisen.
6. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die in die Aufnahmeöffnung (44) mündenden Kanäle (46, 47, 48) in axialer Richtung
und in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind.
7. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung eine erste Dichtung (59) aufweist, die derart schräg verläuft,
daß in einer ersten Durchlaßstellung des Steuerorgans (41) der Einlaßkanal (46) und
der erste auslaßkanal (47) in einen gemeinsamen, durch die erste Dichtung (59) zum
zweiten Auslaßkanal (48) abgedichteten Verbindungsbereich (62) münden, während der
zweite Auslaßkanal (48) außerhalb des Verbindungsbereiches liegt und/oder daß die
Steuereinrichtung (40) eine zweite Dichtung (60) aufweist, die derart schräg verläuft,
daß in einer zweiten Durchlaßstellung des Steuerorgans (41) der Einlaßkanal (46) und
der zweite Auslaßkanal (48) in einen gemeinsamen, durch die zweite Dichtung (60) zum
ersten Auslaßkanal (47) abgedichteten Verbindungsbereich (64) münden, während der
erste Auslaßkanal (47) außerhalb des Verbindungsbereiches liegt.
8. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, daß in einer Sperrstellung des Steuerorgans
(41) der Einlaßkanal (46) in einen Bereich (63) mündet, der gegenüber dem ersten Auslaßkanal
(47) durch die erste Dichtung (59) und gegenüber dem zweiten Auslaßkanal (48) durch
die zweite Dichtung (60) abgedichtet ist.
9. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Düseneinrichtung eine Spritzdüseneinrichtung (10) zur Erzeugung eines
Spritzstrahls ist, der vorzugsweise eine Einrichtung zur Verstellung des Spritzstrahls,
insbesondere zur Verstellung der Strahlaufweitung und/oder eines Flüssigkeitsdralles,
zugeordnet ist.
10. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Düseneinrichtung eine Gießbrauseneinrichtung (25) ist.
11. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießbrauseneinrichtung
zur Erzeugung eines im wesentlichen rechteckigen Strahlbildes ausgebildet ist.
12. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießbrauseneinrichtung (25) zur Erzeugung eines aufgefächerten Strahlbildes ausgebildet
ist, vorzugsweise dadurch, daß zur Erzeugung des Strahlbildes eine mit parallelen
Brauseöffnungskanälen (34) perforierte, flexible Brauseplatte (33) verwendet wird,
die im entlasteten Zustand vorzugsweise eben ist und die bei Befestigung an einem
Brausekörper (27) derart verbogen wird, daß sie im befestigten Zustand gekrümmt, insbesondere
zylindrisch gekrümmt, ist.
13. Flüssigkeitsabgabeeinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Düseneinrichtung,
insbesondere die Spritzdüseneinrichtung (10), und die zweite Düseneinrichtung, insbesondere
die Gießbrauseneinrichtung (25), Hauptabstrahlrichtungen (11, 26) definieren, die
in einem Winkel zueinander stehen, der vorzugsweise zwischen ca. 45° und ca. 90°,
insbesondere zwischen ca. 60° und ca. 70° liegt.
14. Steuereinrichtung zur Steuerung von Flüssigkeitsströmen zwischen einem Flüssigkeitszulauf
und mindestens einem Flüssigkeitsablauf, mit einem Steuereinrichtungsgehäuse (42),
das mindestens eine zur Aufnahme eines Steuerorgans (41) vorgesehene, zu einer Drehachse
(43) des Steuerorgans rotationssymmetrische Aufnahmeöffnung (44) aufweist, in die
mindestens ein flüssigkeitsführender Kanal (46, 47, 48) mündet, wobei am Umfang des
Steuerorgans (41) mindestens eine umlaufende Dichtung (59, 60) vorgesehen ist, die
in mindestens einem schrägen Umfangsabschnitt derart quer zu einer Radialebene des
Steuerorgans verläuft, daß in mindestens einer Drehstellung des Steuerorgans der Kanal
(46, 47, 48) von einem durch die Dichtung (59, 60) axial abgedichteten Raum getrennt
ist und in mindestens einer anderen Drehstellung des Steuerorgans der Kanal in diesen
Raum mündet.
15. Steuereinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (59,
60) bzgl. der Länge und/oder Schrägstellung des schrägen Umfangsabschnittes einer
Mündungsgröße des Kanals (46, 47, 48) derart angepaßt ist, daß ein von der Dichtung
eingenommener Axialbereich des Steuerorgans eine axiale Breite hat, die mindestens
der axialen Breite der Kanalmündung entspricht.
16. Steuereinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch mindestens eines
der Merkmale des kennzeichnenden Teils von mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8.