(19)
(11) EP 1 084 798 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.2001  Patentblatt  2001/12

(21) Anmeldenummer: 00116914.3

(22) Anmeldetag:  05.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25B 27/14, B21D 39/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 15.09.1999 DE 19944229

(71) Anmelder: Gustav Klauke GmbH
42855 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Frenken, Egbert
    42929 Wermelskirchen (DE)

(74) Vertreter: Müller, Enno, Dipl.-Ing. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Corneliusstrasse 45
42329 Wuppertal
42329 Wuppertal (DE)

   


(54) Hydraulisches Handpressgerät


(57) Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Handpreßgerät (1) mit einem Hydraulik-Zylinder (8), in welchem ein hydraulisch beaufschlagter Kolben zur Durchführung eines Preß- oder Schneidvorganges verschiebbar ist, mit einem Kolbenkopf (5) und einem Kolbenschaft (16), wobei der Kolbenschaft (16) mit einem Werkzeugträger (10) verbunden ist und wobei der Werkzeugträger (10) Teil eines auswechselbaren Gerätekopfes (9) ist, und schlägt zur Erzielung einer vorteilhaften Weiterbildung hinsichtlich einer Vereinfachung des Gerätekopfwechsels vor, daß ein Auswechsel-Gerätekopf (9) jeweils einen Kolbenschaft (16) mit Rückstellfeder (22) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein hydraulisches Handpreßgerät mit einem Hydraulik-Zylinder, in welchem ein hydraulisch beaufschlagter Kolben zur Durchführung eines Preß- oder Schneidvorganges verschiebbar ist, mit einem Kolbenkopf und einem Kolbenschaft, wobei der Kolbenschaft mit einem Werkzeugträger verbunden ist und wobei der Werkzeugträger Teil eines auswechselbaren Gerätekopfes ist.

[0002] Ein derartiges Handpreßgerät ist bspw. aus der DE-A1 197 16 804 bekannt. Diese zeigt ein Handpreßgerät mit einem, mit dem Werkzeugträger eines auswechselbaren Gerätekopfes schraubverbundenen Kolbenschaft, welch letzterer einstückig mit dem hydraulisch beaufschlagbaren Kolbenkopf ausgebildet ist.

[0003] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein hydraulisches Handpreßgerät der in Rede stehenden Art insbesondere hinsichtlich einer Vereinfachung des Gerätekopfwechsels in vorteilhafter Weise weiterzubilden.

[0004] Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen beim Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß ein Auswechsel-Gerätekopf jeweils einen Kolbenschaft mit Rückstellfeder aufweist. Entgegen dem bekannten Stand der Technik ist bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Kolbenschaft dem Gerätekopf zugeordnet. Der in dem Gerätekopf verschiebbar angeordnete Werkzeugträger ist durch die weiter angeordnete Rückstellfeder nach Abnahme des Gerätekopfes von dem Handpreßgerät stets in einer Grundstellung, d. h. in einer Offenstellung gehalten, welche Offenstellung des Werkzeugträgers in der dem Handpreßgerät zugeordneten Stellung des Gerätekopfes der Grundstellung, d. h. Rücklaufstellung des hyraulisch beaufschlagbaren Kolbens bzw. Kolbenkopfes entspricht. Zufolge dieser Ausgestaltung können verschiedene Auswechsel-Geräteköpfe in einer Bereitschaftsstellung, d. h. in einer Offenstellung, bspw. zur Bestückung mit Preß- oder Schneidwerkzeugen, vorliegen. Hierbei erweist es sich zudem als vorteilhaft, daß nach Ansetzen eines derart ausgebildeten Auswechsel-Gerätekopfes an das Handpreßgerät der hydraulisch beaufschlagbare Kolben bzw. der Kolbenkopf in seiner als Grundstellung definierbaren Rücklaufstellung liegt. In einfachster Weise kann durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ein Auswechseln des Gerätekopfes erfolgen. Der topf- oder scheibenförmige Kolbenkopf, welcher mit einer hydraulischen Dichtung, bspw. in Form einer O-Ringdichtung mit Stützring, versehen ist, verbleibt in dem geräteseitigen Hydraulik-Zylinder. Der Kolbenschaft hingegen ist ein separates Teil und ist zusammen mit der Rückstellfeder dem Gerätekopf zugeordnet. In vorteilhafter Weise kann so das Handpreß-Grundgerät bspw. nach Reparaturarbeiten vormontiert, mit Öl gefüllt und geprüft werden. Im Bedarfsfall wird ein zuordbarer Gerätekopf montiert. Desweiteren können im Reparaturfall modulweise auf einfache Art und Weise Gerätekopf oder Grundgeräte ausgetauscht werden. Zudem kann je nach Anwendungsfall bspw. zwischen Preß- und Schneidgeräteköpfen gewechselt werden, wobei der Austausch aufgrund der Zweiteiligkeit des Kolbens auf der trockenen Seite des Gerätes erfolgt. Die Hydraulikseite bleibt sicher durch den im Gerät verbleibenden Kolbenkopf geschlossen, womit ein umständliches Entlüften des Systems entfällt.

[0005] Die Erfindung betrifft desweiteren ein Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1, wobei hier zur vorteilhaften Weitergestaltung vorgesehen ist, daß der Kolbenschaft den Kolbenkopf, ohne mit diesem verbunden zu sein, lediglich druckbeaufschlagt. Erfindungsgemäß ist hier ein zweigeteilter Kolben vorgesehen, mit einem dem Handpreßgerät zugeordneten Kolbenkopf und einem dem Gerätekopf zugeordneten Kolbenschaft. Der bei Betätigung des Gerätes hydraulisch beaufschlagte Kolbenkopf drückt über den Kolbenschaft den mit letzterem verbundenen Werkzeugträger in die Arbeitsposition zum Velpressen oder Schneiden von Gegenständen. Durch manuelle Betätigung oder auch durch automatisches Auslösen bei Überschreiten eines vorbestimmten Druckes bewegt sich der Kolbenschaft mit dem Werkzeugträger unter Druckbeaufschlagung des Kolbenkopfes zurück in die Grundstellung. Diese Rückstellbewegung wird bevorzugt durch eine auf den Kolbenschaft wirkende Rückstellfeder bewirkt. Erfindungsgemäß sind Kolbenschaft und Kolbenkopf nicht miteinander verbunden, so daß ein Abnehmen des mit dem Kolbenschaft versehenen Gerätekopfes keinen Einfluß auf den Kolbenkopf hat. Letzterer verbleibt jeweils in seiner Stellung, bevorzugt in der Rücklaufstellung, zur Abdichtung des rückwärtig gegen diesen anstehenden Öls.

[0006] Zudem betrifft die Erfindung ein Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, wobei hier hinsichtlich einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Gegenstandes vorgeschlagen wird, daß der Kolbenschaft betrieblich lösbar mit dem Kolbenkopf verbunden ist. Gemäß den vorherigen Ansführungen ist auch bei dieser Lösung der Kolben zweigeteilt ausgebildet, mit einem dem Handpreß-Grundgerät zugeordneten Kolbenkopf und einem dem Gerätekopf zugeordneten Kolbenschaft. Bspw. kann hier eine lösbare Verbindung zwischen Kolbenschaft und Kolbenkopf vorgesehen sein, welche zur Abnahme des Gerätekopfes von dem Handpreßgerät von außen zugänglich ist. Denkbar ist hier eine axiale Schraubverbindung oder auch eine Bajonettverbindung zwischen Kolbenschaft und Kolbenkopf. Zur Abnahme des Gerätekopfes ist diese Verbindung lösbar, wonach der Gerätekopf in einfachster Weise von dem Handpreßgerät abnehmbar ist. Auch hier verbleibt der abdichtende Kolbenkopf in dem Grundgerät.

[0007] Die zuvor beschriebenen Lösungen können sowohl einzeln als auch kombinativ Anwendung finden.

[0008] Unabhängig von den vorbeschriebenen Lösungsmöglichkeiten wird weiter vorgeschlagen, daß eine Druckfeder zur Rückstellung des Kolbens an dem Kolbenschaft gefesselt ist. Demnach ist der Kolbenschaft, auch bei vom Gerät abgenommenem Gerätekopf, stets in eine Grundstellung -bevorzugt eine Offenstellung der Werkzeuge- beaufschlagt. Weiter ist vorgesehen, daß der Kolbenkopf kolbenschaftseitig eine Zentrierausnehmung oder einen Zentriervorsprung aufweist und daß der Kolbenschaft kolbenkopfseitig einen Zentriervorsprung oder eine Zentrierausnehmung aufweist. Zufolge dieser Ausgestaltung übertragen die beiden Teile des zweigeteilten Kolbens gegenseitig nur Druck- und Seitenkräfte. Zudem sind durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung Zentriereigenschaften zur genauen axialen Ausrichtung des Kolbenschaftes gegeben. Alternativ oder auch kombinativ hierzu kann vorgesehen sein, daß in dem Kolbenschaft kolbenkopfseitig eine Zylinderkopf schraube mit überstehendem Zylinderkopf zentral angebracht, ist zur Zentrierung an dem Kolbenkopf, wobei der Zylinderkopf in einer entsprechenden Ausnehmung des Kolbenkopfes zur Aufnahme kommt. In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß die gerätekopfseitige Rückstellfeder den Kolbenschaft umfaßt und sich einerende an dem Gerätekopf und anderenends im Bereich des freien, dem Kolbenkopf zugeordneten Endes des Kolbenschaftes an diesem abstützt. Hierzu kann an dem Kolbenschaft eine Radialerweiterung vorgesehen sein, welche zugleich einen Zentriervorsprung ausbildet. Der geräteseitige Kolbenkopf ist in einer bevorzugten Ausgestaltung scheibenförmig ausgebildet und besitzt eine Radialdichtung. Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß der Kolbenkopf eine kolbenschaftseitige Topfwandung aufweist, deren Außendurchmesser in etwa dem Innendurchmesser des Hydraulik-Zylinders angepaßt ist. Die Topfwandung nimmt im gekuppelten Zustand von Gerätekopf und Handpreßgerät den Kolbenschaft, gegebenenfalls mit der diesen umgebenden Rückstellfeder auf. Insbesondere hinsichtlich der Führungseigenschaften des Kolbenkopfes erweist es sich als vorteilhaft, daß die Höhe der Topfwandung in Axialrichtung mehr als einem Viertel der Schaftlänge entspricht. Darüber hinaus kann die Topfwandung auch als Endanschlag im Zuge des Preßvorganges dienen, wobei die Stirnringfläche der Topfwandung gegen einen radial nach innen in den Bewegungsweg ragenden Kragen des Gerätekopfes tritt. Hinsichtlich der Festlegung des Gerätekopfes an dem Grundgerät wird vorgeschlagen, daß der Hydraulik-Zylinder an seinem gerätekopfseitigen Ende ein Außengewinde aufweist und der Gerätekopf mittels dieses Gewindes mit dem Hydraulik-Zylinder verbunden ist. Zufolge dessen kann der Gerätekopf in einfachster Weise von dem Handgerät abgeschraubt werden bei gleichzeitigem Ausziehen des Kolbenschaftes mitsamt der Rückstellfeder aus dem Hydraulik-Zylinder, wobei der in dem Grundgerät verbleibende Kolbenkopf seine Stellung behält. Als besonders vorteilhaft erweist es sich hierbei, daß die Verbindungsstellung zwischen Gerätekopf und Hydraulik-Zylinder durch einen Indexstift festgelegt ist. Zufolge dessen ist eine definierte Verbindungsstellung gegeben. Der Indexstift tritt bei Erreichen der vordefinierten Verbindungsstellung federunterstützt in eine Ausnehmung des Hydraulik-Zylinders ein. Weiter wird vorgeschlagen, daß der Kolbenschaft gestuft ausgebildet ist und mittels eines an dem Gerätekopf abgestützten, gegen die Stufenfläche anliegenden Gegenhalterteiles mit dem Gerätekopf verbunden ist. Dieses Gegenhalterteil bildet einerseits eine Anschlagfläche für den Werkzeugträger aus. An der dieser Anschlagfläche gegenüberliegenden Seite stützt sich bevorzugt die den Kolbenschaft beaufschlagende Rückstellfeder ab. In vorteilhafter Weise stützt sich dieses Gegenhalterteil gegen eine gerätekopfseitige Stufe ab und ist in einfachster Weise eingesteckt. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Gegenhalterteil in die, den Hydraulik-Zylinder aufnehmende Bohrung des Gerätekopfes eingeschraubt ist unter Verwendung desselben Gewindes zur Verbindung des Gerätekopfes mit dem Hydraulik-Zylinder. Als insbesondere handhabungstechnisch vorteilhaft erweist sich eine Ausbildung, bei welcher der Gerätekopf einen Handgriff aufweist. Dieser ist weiter bevorzugt so ausgebildet, daß der Handgriff sich in Bewegungsrichtung des Kolbens bzw. des Hydraulik-Zylinders erstreckt. Schließlich ist vorgesehen, daß der Handgriff durch ein beidseitig in den Gerätekopf übergehendes Bogenteil gebildet ist.

[0009] Nachfolgend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes hydraulisches Handpreßgerät mit einem zuordbaren, Auswechsel-Gerätekopf in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2
eine partiell geschnittene Seitenansicht hierzu;
Fig. 3
eine der Fig. 2 entsprechende Seitenansichtsdarstellung, nach Verbinden des Auswechsel-Gerätekopfes mit dem Handpreßgerät, die unbeaufschlagte Grundstellung betreffend;
Fig. 4
eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, eine druckbeaufschlagte Arbeitsstellung betreffend;
Fig. 5
eine Detailvergrößerung des Bereiches V-V in Fig. 4;
Fig. 6
in Perspektive eine weitere Kombination aus einem handbetätigbaren Preßgerät mit einem weiteren Auswechsel-Gerätekopf;
Fig. 7
eine partiell geschnittene Seitenansichtsdarstellung zur Fig. 6;
Fig. 8
eine Schnittdarstellung eines weiteren Auswechsel-Gerätekopf, zuordbar einem Hydraulik-Zylinder mit einem Kolbenkopf in einer zweiten Ausführungsform.


[0010] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 ein elektromotorisch betriebenes, hydraulisches Handpreßgerät 1. Ein derartiges Preßgerät ist aus der eingangs erwähnten DE-A1 197 16 804 bekannt. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.

[0011] In dem Handpreßgerät 1 ist ein Elektromotor angeordnet. Der Antrieb dieses Elektromotors erfolgt über einen, in einem Handgriff 2 integrierten Akkumulator 3. Bei Betätigung eines fingerbetätigbaren Schalters 4 wird aus einem Vorratsraum Öl in einen Druckraum gepumpt, wodurch ein Kolben, erfindungsgemäß ein Kolbenkopf 5 in Richtung seiner Arbeits-Endstellung bewegt wird.

[0012] Das in Fig. 6 dargestellte Handpreßgerät 1 ist als hebelbetätigbares Arbeitsgerät ausgebildet. Der zur Verlagerung des Kolbenkopfes 5 benötigte Druck wird demzufolge nicht elektromotorisch, sondern handbetätigt über einem Pumphebel 6 aufgebaut.

[0013] Unabhängig von der Ausbildung des Handpreßgerätes 1 weist dieses einen, den tellerartigen, eine Radialdichtung 7 aufweisenden Kolbenkopf 5 umschließenden Hydraulik-Zylinder 8 auf, an welchem ein auswechselbarer Gerätekopf 9 anordbar ist. In den Fig. 1 bis 4 ist ein erster Gerätekopf 9 dargestellt, dessen Werkzeugträger 10, 11 mit nicht dargestellten Preßwerkzeugen bestückbar sind.

[0014] In den Fig. 6 und 7 ist ein weiterer Auswechsel-Gerätekopf 9 dargestellt. Einen weiteren Auswechsel-Gerätekopf 9 zeigt Fig. 8. Dieser ist als Universal-Gerätekopf zur Aufnahme unterschiedlicher Werkzeuge ausgebildet. Bezüglich der Ausbildung dieses Gerätekopfes 9 in Fig. 8 wird auf die nicht vorveröffentlichte deutsche Patentanmeldung 199 26 481 verwiesen. Auch der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.

[0015] Die Ausbildung der geräteseitigen Werkzeugträger-Aufnahme, gebildet aus Hydraulik-Zylinder 8 und Kolbenkopf 5, ist unabhängig von der Ausgestaltung des Handpreßgerätes 1 im wesentlichen gleich ausgebildet. Dies gilt auch für den Verbindungsbereich der unterschiedlichen Auswechsel-Geräteköpfe 9. Zufolge dessen ist jeder Auswechsel-Gerätekopf 9 sowohl dem Handpreßgerät 1 gemäß Fig. 1 als auch dem Pumphebel-Handpreßgerät 1 gemäß Fig. 6 zuordbar.

[0016] Der im wesentlichen topfförmig ausgebildete Hydraulik-Zylinder 8 ist dem Gerätekopf 9 zugewandt offen ausgebildet und dient zum einen innenwandig zur Führung des Kolbenkopfes 5 und zum anderen außenseitig zur Verbindung des Handpreßgerätes 1 mit dem Gerätekopf 9, wozu der Hydraulik-Zylinder 8 außenwandig ein Außengewinde 12 besitzt.

[0017] Wie erwähnt, ist der zunächst scheibenförmige Kolbenkopf 5 mit einer hydraulischen Dichtung 7, bspw. in Form einer O-Ringdichtung mit Stützring, versehen, zur Abdichtung gegen die Hydraulik-Zylinderinnenwandung.

[0018] Bei einer topfartigen Ausgestaltung des Kolbenkopfes 5 gemäß der Ausführung in Fig. 2 ist der Kolbenkopf 5 mit einer koaxial ausgerichteten Topfwandung 13 versehen, welche sich außenwandig an der Innenwandung des Hydraulik-Zylinders 8 abstützt.

[0019] Die Höhe der Topfwandung 13 -gemessen in Verschieberichtung des Kolbenkopf 5- entspricht etwa der Hälfte der in gleicher Richtung gemessenen Aufnahmetiefe des Hydraulik-Zylinders 8.

[0020] Der geräteseitige Kolbenkopf 5 weist auf der dem Gerätekopf 9 zugeordneten Seite eine kreisrunde, zentrale abgestufte Ausnehmung auf, eine erste durchmessergrößere Zentrierausnehmung 14 und eine zweite nachfolgende durchmesserverringerte Ausnehmung 15.

[0021] Der in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Gerätekopf 9 besitzt einen mittels des Handpreßgerätes 1 verlagerbaren Werkzeugträger 10 und einen demgegenüberliegenden festen Werkzeugträger 11.

[0022] Rückwärtig ist der verlagerbare Werkzeugträger 10 mit einem Kolbenschaft 16 versehen, welcher gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Werkzeugträger 10 ausgebildet ist. Alternativ kann der Kolbenschaft 16 auch bspw. mit dem Werkzeugträger 10 schraubverbunden sein.

[0023] Zufolge dieser Ausgestaltung ist der, den Werkzeugträger 10 beaufschlagende Kolben zweigeteilt ausgeführt, wobei ein Teil -der Kolbenkopf 5- geräteseitig und der zweite Teil -der Kolbenschaft 16- gerätekopfseitig angeordnet ist.

[0024] Der Kolbenschaft 16 ist im Übergangsbereich zum Werkzeugträger 10 gestuft ausgebildet derart, daß in diesem Bereich eine gegenüber dem Kolbenschaft-Durchmesser vergrößerte, in Öffnungsrichtung des Gerätekopfes 9 wirkende Auschlagfläche 17 ausgebildet ist.

[0025] Diese Anschlagfläche 17 tritt in der Offenstellung gemäß Fig. 2 gegen ein, in eine von dem Kolbenschaft 16 durchtretende Bohrung 18 eingesetzten Gegenhalter 19. Letzterer ist ringförmig ausgebildet und ist anschlagbegrenzt gegen eine Stufe 20 der Bohrung 18 eingeschoben. Der Kolbenschaft 16 durchtritt mittig den diesen zentrierenden Gegenhalter 19.

[0026] Die Bohrung 18 ist durchmesserangepaßt an den Außendurchmesser des Hydraulik-Zylinders 8 und besitzt ein dem Außengewinde 12 zuordbares Innengewinde 21.

[0027] Der Kolbenschaft-Durchmesser entspricht etwa dem halben Durchmesser der Bohrung 18.

[0028] Der von einer Druckfeder 22 umfaßte Kolbenschaft 16 durchsetzt die Bohrung 18 mittig und tritt mit seinem freien Ende etwa mit einem Viertel seiner Gesamtlänge aus der Bohrung 18 hervor. Dieses freie Ende des Kolbenschaftes 16 ist mit einer stirnseitig angeordneten, gegenüber dem Kolbenschaft-Durchmesser vergrößerten Stützscheibe 23 versehen, welche einerseits der Abstützung der Druckfeder 22 und andererseits als Zentriervorsprung 24 zur Aufnahme in der Zentrierausnehmung 14 des Kolbenkopfes 5 dient. Demzufolge ist der Zentriervorsprung-Durchmesser dem Zentrierausnehmungs-Durchmesser des Kolbenkopfes 5 angepaßt. Desweiteren entspricht die in Axialrichtung gemessene Dicke des Zentriervorsprunges 24 bzw. der Stützscheibe 23 der entsprechend gemessenen Tiefe der Zentrierausnehmung 14.

[0029] Die Stützscheibe 23 ist mittels einer axial angeordneten Zylinderkopfschraube 25 an dem Kolbenschaft 16 festgelegt, wobei der Zylinderkopf 26 über die Stützscheibe 23 übersteht. Die in dem Kolbenkopf 5 vorgesehene zweite Ausnehmung 15 ist dem Durchmesser und der in Axialrichtung gemessenen Höhe des Zylinderkopfes 26 angepaßt.

[0030] Die erwähnte Druckfeder 22 stützt sich, wie beschrieben, einerends an der kolbenschaftseitigen Stützscheibe 23 bzw. dem dadurch gebildeten Zentriervorsprung 24 und anderenends an dem, zugleich den Anschlag für den Kolbenschaft 16 bzw. den verschiebbaren Werkzeugträger 10 bildenden Gegenhalter 19 ab. Zufolge dessen ist der Kolbenschaft 16 mitsamt dem Werkzeugträger 10 stets in eine Offenstellung gemäß Fig. 2 federvorgespannt.

[0031] Der Gerätekopf 9 gemäß den Darstellungen in den Fig. 1 bis 5 ist zudem mit einem Handgriff 27 versehen, welcher sich in Bewegungsrichtung des Kolbenschaftes 16 bzw. des verlagerbaren Werkzeugträger 10 erstreckt. Konkret ist der Handgriff 27 unterseitig des Gerätekopfes 9 angeordnet, wobei der Handgriff 27 durch ein beidseitig in den Gerätekopf 9 übergehendes Bogenteil 28 gebildet ist.

[0032] Der Gerätekopf 9 ist einfachster Weise dem Handpreßgerät 1 zuordbar. So wird der Gerätekopf 9 über den Hydraulik-Zylinder 8 geschoben und mittels des geräteseitigen Außengewindes 12 und dem damit kämmenden, gerätekopfseitigen Innengewinde 21 schraubverbunden. Die vorbestimmte Verbindungsstellung gemäß Fig. 3 zwischen dem Gerätekopf 9 und dem Hydraulik-Zylinder 8 ist durch einen Indexstift 29 festgelegt. Letzterer ist an dem Gerätekopf 9 angeordnet und tritt in der vordefinierten Verbindungsstellung federunterstützt in eine außenseitig des Hydraulik-Zylinders 8 ausgeformte Radialnut 30 ein.

[0033] In der Arbeitsbereitschaftsstellung gemäß Fig. 3 ist der Zentriervorsprung 24 des Kolbenschaftes 16 in der zugeordneten Zentrierausnehmung 14 des Kolbenkopfes 5 und darüber hinaus der weiter auch zentrierende Eigenschaften besitzende Zylinderkopf 26 der Zylinderkopfschraube 25 in der zweiten Ausnehmung 15 aufgenommen.

[0034] Die Topfwandung 13 des Kolbenkopfes 5 umfaßt einen Teilabschnitt der Druckfeder 22.

[0035] Zufolge der zweiteiligen Ausgestaltung des Kolbens übertragen der Kolbenkopf 5 und der Kolbenschaft 16 gegenseitig lediglich Druckkräfte und darüber hinaus durch die formschlüssige Aufnahme des Zentriervorsprunges 24 in der Zentrierausnehmung 14 auch Seitenkräfte. Zugkräfte werden durch die fehlende Verbindung nicht übertragen.

[0036] Bei Betätigung des Handpreßgerätes 1 wird Öl in einen Druckraum gepumpt, wodurch der Kolbenkopf 5 entgegen der Wirkung der Rückstell-Druckfeder 22 in Richtung seiner Arbeits-Endstellung bewegt wird.

[0037] Die Rückbewegung des Kolbenkopfes 5 erfolgt aber die Rückstell-Druckfeder 22, welche über den Zentriervorsprung 24 den Kolbenkopf 5 beaufschlagt, sobald ein Rücklaufventil aufgrund des Überschreitens eines vorbestimmten Maximaldruckes öffnet.

[0038] Der Hydraulik-Zylinder 8 bzw. die hierdurch gebildete Aufnahme für einen Auswechsel-Gerätekopf 9 gemäß den Darstellungen in den Fig. 6 und 7 ist gleich dem des zuvor beschriebenen Handpreßgerät zugeordneten Zylinders ausgebildet.

[0039] Der Gerätekopf 9 in den Fig. 6 und 7 hingegen weist hinsichtlich der Ausgestaltung des Kolbenschaftes 16 konstruktive Abweichungen auf, jedoch unter Wahrung der Kompatibilität zu dem zuvor beschriebenen Gerätekopf 9.

[0040] Hier ist der Kolbenschaft 16 als hohlzylindrisches Bauteil ausgeformt mit einem am, dem Kolbenkopf 5 zuordbaren Ende angeformten Zentriervorsprung 24, welcher zugleich die Abstützung für die den Kolbenschaft 16 umfassende Rückstellfeder 22 ist. Die mit dem Gegenhalter 19 zusammenwirkende Anschlagfläche des Kolbenschaftes 16 ist hier durch einen mantelseitig auf dem Schaft angeordneten Ring 31 gebildet.

[0041] Bei einem derartig ausgebildeten Gerätekopf 9 erfolgt eine Zentrierung lediglich über den durchmessergrößeren Zentriervorsprung 24 und der zuordbaren Zentrierausnehmung 14 des Kolbenkopfes 5.

[0042] Darüber hinaus ist auch eine Zentrierung direkt in der Zylinderbohrung des Hydraulik-Zylinders 8 denkbar, dies insbesondere bei einer Ausgestaltung des Kolbenkopfes 5 in Scheibenform gemäß der Darstellung in Fig. 8.

[0043] Weiter ist denkbar, den Gegenhalter 19 in die, den Hydraulik-Zylinder 8 aufnehmende Bohrung 18 des Gerätekopfes 9 einzuschrauben.

[0044] Gemäß Fig. 8 kann der freie Endbereich des Kolbenschaftes 16 auch mit einem angeformten Radialkragen zur Bildung des Zentriervorsprunges 24 ausgebildet sein, an welchem sich kolbenkopfabgewandt eine über den Kolbenschaft 16 geschobene Stützscheibe 23 für die Rückstellfeder 22 abstützt.

[0045] Weiter kann gemäß der Ausführungsform in Fig. 8 der Gegenhalter zur Führung des Kolbenschaftes 16 auch als ein radial nach innen ragender Ringkragen des Geräteskopfes 9 ausgebildet sein.

[0046] In vorteilhafter Weise können durch die erfindungsgemäße zweiteilige Ausgestaltung des Kolbens bei gleichzeitiger Zuordnung der Rückstellfeder 22 zum Gerätekopf 9 die verschiedenen dargestellten Geräteköpfe 9 an die unterschiedlichen Handpreßgerät 1 gemäß Fig. 1 und Fig. 6 angeordnet werden. Somit können modulweise auf einfache Art und Weise Gerätekopf 9 oder Grundgeräte 1 ausgetauscht werden. Der Anwender kann je nach Anwendungsfall zwischen bspw. Preß- und Schneidgeräteköpfen oder zwischen elektro- oder hebelbetätigbaren Grundgeräten wechseln.

[0047] Der Austausch erfolgt stets auf der trockenen Seite, d. h. die Hydraulikseite bleibt stets durch den im Grundgerät verbleibenden Kolbenkopf 5 verschlossen.

[0048] Desweiteren können Handpreßgeräte 1 zufolge dieser Ausgestaltung auch vormontiert, mit Öl gefüllt und geprüft werden, wonach im Bedarfsfall ein passender Gerätekopf 9 montiert wird.

[0049] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.


Ansprüche

1. Hydraulisches Handpreßgerät (1) mit einem Hydraulik-Zylinder (8), in welchem ein hydraulisch beaufschlagter Kolben zur Durchführung eines Preß- oder Schneidvorganges verschiebbar ist, mit einem Kolbenkopf (5) und einem Kolbenschaft (16), wobei der Kolbenschaft (16) mit einem Werkzeugträger (10) verbunden ist und wobei der Werkzeugträger (10) Teil eines auswechselbaren Gerätekopfes (9) ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Auswechsel-Gerätekopf (9) jeweils einen Kolbenschaft (16) mit Rückstellfeder (22) aufweist.
 
2. Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (16) den Kolbenkopf (5), ohne mit diesem verbunden zu sein, lediglich druckbeaufschlagt.
 
3. Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (16) betrieblich lösbar mit dem Kolbenkopf (5) verbunden ist.
 
4. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckfeder (22) zur Rückstellung des Kolbens an dem Kolbenschaft (16) gefesselt ist.
 
5. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkopf (5) kolbenschaftseitig eine Zentrierausnehmung (14) oder einen Zentriervorsprung aufweist und daß der Kolbenschaft (16) kolbenkopfseitig einen Zentriervorsprung (24) oder eine Zentrierausnehmung aufweist.
 
6. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kolbenschaft (16) kolbenkopfseitig eine Zylinderkopfschraube (25) mit überstehendem Zylinderkopf (26) zentral angebracht ist zur Zentrierung an dem Kolbenkopf (5), wobei der Zylinderkopf (26) in einer entsprechenden Ausnehmung (15) des Kolbenkopfes (5) zur Aufnahme kommt.
 
7. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkopf (5) eine kolbenschaftseitige Topfwandung (13) aufweist.
 
8. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Topfwandung (13) mehr als einem Viertel der Schaftlänge entspricht.
 
9. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulik-Zylinder (8) an seinem gerätekopfseitigen Ende ein Außengewinde (12) aufweist und der Gerätekopf (9) mittels dieses Gewindes (12) mit dem Hydraulik-Zylinder (8) verbunden ist.
 
10. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstellung zwischen Gerätekopf (9) und Hydraulik-Zylinder (8) durch einen Indexstift (29) festgelegt ist.
 
11. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (16) gestuft ausgebildet ist und mittels eines an dem Gerätekopf (9) abgestützten, gegen die Stufenfläche anliegenden Gegenhalterteiles (19) mit dem Gerätekopf (9) verbunden ist.
 
12. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenhalterteil (19) in die, den Hydraulik-Zylinder (8) aufnehmende Bohrung des Gerätekopfes (9) eingeschraubt ist.
 
13. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Gerätekopf (9) einen Handgriff (27) aufweist.
 
14. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (27) sich in Bewegungsrichtung des Kolbens bzw. des Hydraulik-Zylinders (8) erstreckt.
 
15. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (27) durch ein beidseitig in den Gerätekopf (9) übergehendes Bogenteil (28) gebildet ist.
 




Zeichnung