[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein hydraulisches Handpreßgerät mit einem Hydraulik-Zylinder,
in welchem ein hydraulisch beaufschlagter Kolben zur Durchführung eines Preß- oder
Schneidvorganges verschiebbar ist, mit einem Kolbenkopf und einem Kolbenschaft, wobei
der Kolbenschaft mit einem Werkzeugträger verbunden ist und wobei der Werkzeugträger
Teil eines auswechselbaren Gerätekopfes ist.
[0002] Ein derartiges Handpreßgerät ist bspw. aus der DE-A1 197 16 804 bekannt. Diese zeigt
ein Handpreßgerät mit einem, mit dem Werkzeugträger eines auswechselbaren Gerätekopfes
schraubverbundenen Kolbenschaft, welch letzterer einstückig mit dem hydraulisch beaufschlagbaren
Kolbenkopf ausgebildet ist.
[0003] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung darin gesehen, ein hydraulisches Handpreßgerät der in Rede stehenden
Art insbesondere hinsichtlich einer Vereinfachung des Gerätekopfwechsels in vorteilhafter
Weise weiterzubilden.
[0004] Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen beim Gegenstand des Anspruchs
1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß ein Auswechsel-Gerätekopf jeweils einen
Kolbenschaft mit Rückstellfeder aufweist. Entgegen dem bekannten Stand der Technik
ist bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Kolbenschaft dem Gerätekopf zugeordnet.
Der in dem Gerätekopf verschiebbar angeordnete Werkzeugträger ist durch die weiter
angeordnete Rückstellfeder nach Abnahme des Gerätekopfes von dem Handpreßgerät stets
in einer Grundstellung, d. h. in einer Offenstellung gehalten, welche Offenstellung
des Werkzeugträgers in der dem Handpreßgerät zugeordneten Stellung des Gerätekopfes
der Grundstellung, d. h. Rücklaufstellung des hyraulisch beaufschlagbaren Kolbens
bzw. Kolbenkopfes entspricht. Zufolge dieser Ausgestaltung können verschiedene Auswechsel-Geräteköpfe
in einer Bereitschaftsstellung, d. h. in einer Offenstellung, bspw. zur Bestückung
mit Preß- oder Schneidwerkzeugen, vorliegen. Hierbei erweist es sich zudem als vorteilhaft,
daß nach Ansetzen eines derart ausgebildeten Auswechsel-Gerätekopfes an das Handpreßgerät
der hydraulisch beaufschlagbare Kolben bzw. der Kolbenkopf in seiner als Grundstellung
definierbaren Rücklaufstellung liegt. In einfachster Weise kann durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung ein Auswechseln des Gerätekopfes erfolgen. Der topf- oder scheibenförmige
Kolbenkopf, welcher mit einer hydraulischen Dichtung, bspw. in Form einer O-Ringdichtung
mit Stützring, versehen ist, verbleibt in dem geräteseitigen Hydraulik-Zylinder. Der
Kolbenschaft hingegen ist ein separates Teil und ist zusammen mit der Rückstellfeder
dem Gerätekopf zugeordnet. In vorteilhafter Weise kann so das Handpreß-Grundgerät
bspw. nach Reparaturarbeiten vormontiert, mit Öl gefüllt und geprüft werden. Im Bedarfsfall
wird ein zuordbarer Gerätekopf montiert. Desweiteren können im Reparaturfall modulweise
auf einfache Art und Weise Gerätekopf oder Grundgeräte ausgetauscht werden. Zudem
kann je nach Anwendungsfall bspw. zwischen Preß- und Schneidgeräteköpfen gewechselt
werden, wobei der Austausch aufgrund der Zweiteiligkeit des Kolbens auf der trockenen
Seite des Gerätes erfolgt. Die Hydraulikseite bleibt sicher durch den im Gerät verbleibenden
Kolbenkopf geschlossen, womit ein umständliches Entlüften des Systems entfällt.
[0005] Die Erfindung betrifft desweiteren ein Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruchs 1, wobei hier zur vorteilhaften Weitergestaltung vorgesehen ist, daß
der Kolbenschaft den Kolbenkopf, ohne mit diesem verbunden zu sein, lediglich druckbeaufschlagt.
Erfindungsgemäß ist hier ein zweigeteilter Kolben vorgesehen, mit einem dem Handpreßgerät
zugeordneten Kolbenkopf und einem dem Gerätekopf zugeordneten Kolbenschaft. Der bei
Betätigung des Gerätes hydraulisch beaufschlagte Kolbenkopf drückt über den Kolbenschaft
den mit letzterem verbundenen Werkzeugträger in die Arbeitsposition zum Velpressen
oder Schneiden von Gegenständen. Durch manuelle Betätigung oder auch durch automatisches
Auslösen bei Überschreiten eines vorbestimmten Druckes bewegt sich der Kolbenschaft
mit dem Werkzeugträger unter Druckbeaufschlagung des Kolbenkopfes zurück in die Grundstellung.
Diese Rückstellbewegung wird bevorzugt durch eine auf den Kolbenschaft wirkende Rückstellfeder
bewirkt. Erfindungsgemäß sind Kolbenschaft und Kolbenkopf nicht miteinander verbunden,
so daß ein Abnehmen des mit dem Kolbenschaft versehenen Gerätekopfes keinen Einfluß
auf den Kolbenkopf hat. Letzterer verbleibt jeweils in seiner Stellung, bevorzugt
in der Rücklaufstellung, zur Abdichtung des rückwärtig gegen diesen anstehenden Öls.
[0006] Zudem betrifft die Erfindung ein Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, wobei hier hinsichtlich einer vorteilhaften Weiterentwicklung des
Gegenstandes vorgeschlagen wird, daß der Kolbenschaft betrieblich lösbar mit dem Kolbenkopf
verbunden ist. Gemäß den vorherigen Ansführungen ist auch bei dieser Lösung der Kolben
zweigeteilt ausgebildet, mit einem dem Handpreß-Grundgerät zugeordneten Kolbenkopf
und einem dem Gerätekopf zugeordneten Kolbenschaft. Bspw. kann hier eine lösbare Verbindung
zwischen Kolbenschaft und Kolbenkopf vorgesehen sein, welche zur Abnahme des Gerätekopfes
von dem Handpreßgerät von außen zugänglich ist. Denkbar ist hier eine axiale Schraubverbindung
oder auch eine Bajonettverbindung zwischen Kolbenschaft und Kolbenkopf. Zur Abnahme
des Gerätekopfes ist diese Verbindung lösbar, wonach der Gerätekopf in einfachster
Weise von dem Handpreßgerät abnehmbar ist. Auch hier verbleibt der abdichtende Kolbenkopf
in dem Grundgerät.
[0007] Die zuvor beschriebenen Lösungen können sowohl einzeln als auch kombinativ Anwendung
finden.
[0008] Unabhängig von den vorbeschriebenen Lösungsmöglichkeiten wird weiter vorgeschlagen,
daß eine Druckfeder zur Rückstellung des Kolbens an dem Kolbenschaft gefesselt ist.
Demnach ist der Kolbenschaft, auch bei vom Gerät abgenommenem Gerätekopf, stets in
eine Grundstellung -bevorzugt eine Offenstellung der Werkzeuge- beaufschlagt. Weiter
ist vorgesehen, daß der Kolbenkopf kolbenschaftseitig eine Zentrierausnehmung oder
einen Zentriervorsprung aufweist und daß der Kolbenschaft kolbenkopfseitig einen Zentriervorsprung
oder eine Zentrierausnehmung aufweist. Zufolge dieser Ausgestaltung übertragen die
beiden Teile des zweigeteilten Kolbens gegenseitig nur Druck- und Seitenkräfte. Zudem
sind durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung Zentriereigenschaften zur genauen axialen
Ausrichtung des Kolbenschaftes gegeben. Alternativ oder auch kombinativ hierzu kann
vorgesehen sein, daß in dem Kolbenschaft kolbenkopfseitig eine Zylinderkopf schraube
mit überstehendem Zylinderkopf zentral angebracht, ist zur Zentrierung an dem Kolbenkopf,
wobei der Zylinderkopf in einer entsprechenden Ausnehmung des Kolbenkopfes zur Aufnahme
kommt. In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß die
gerätekopfseitige Rückstellfeder den Kolbenschaft umfaßt und sich einerende an dem
Gerätekopf und anderenends im Bereich des freien, dem Kolbenkopf zugeordneten Endes
des Kolbenschaftes an diesem abstützt. Hierzu kann an dem Kolbenschaft eine Radialerweiterung
vorgesehen sein, welche zugleich einen Zentriervorsprung ausbildet. Der geräteseitige
Kolbenkopf ist in einer bevorzugten Ausgestaltung scheibenförmig ausgebildet und besitzt
eine Radialdichtung. Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß der Kolbenkopf eine
kolbenschaftseitige Topfwandung aufweist, deren Außendurchmesser in etwa dem Innendurchmesser
des Hydraulik-Zylinders angepaßt ist. Die Topfwandung nimmt im gekuppelten Zustand
von Gerätekopf und Handpreßgerät den Kolbenschaft, gegebenenfalls mit der diesen umgebenden
Rückstellfeder auf. Insbesondere hinsichtlich der Führungseigenschaften des Kolbenkopfes
erweist es sich als vorteilhaft, daß die Höhe der Topfwandung in Axialrichtung mehr
als einem Viertel der Schaftlänge entspricht. Darüber hinaus kann die Topfwandung
auch als Endanschlag im Zuge des Preßvorganges dienen, wobei die Stirnringfläche der
Topfwandung gegen einen radial nach innen in den Bewegungsweg ragenden Kragen des
Gerätekopfes tritt. Hinsichtlich der Festlegung des Gerätekopfes an dem Grundgerät
wird vorgeschlagen, daß der Hydraulik-Zylinder an seinem gerätekopfseitigen Ende ein
Außengewinde aufweist und der Gerätekopf mittels dieses Gewindes mit dem Hydraulik-Zylinder
verbunden ist. Zufolge dessen kann der Gerätekopf in einfachster Weise von dem Handgerät
abgeschraubt werden bei gleichzeitigem Ausziehen des Kolbenschaftes mitsamt der Rückstellfeder
aus dem Hydraulik-Zylinder, wobei der in dem Grundgerät verbleibende Kolbenkopf seine
Stellung behält. Als besonders vorteilhaft erweist es sich hierbei, daß die Verbindungsstellung
zwischen Gerätekopf und Hydraulik-Zylinder durch einen Indexstift festgelegt ist.
Zufolge dessen ist eine definierte Verbindungsstellung gegeben. Der Indexstift tritt
bei Erreichen der vordefinierten Verbindungsstellung federunterstützt in eine Ausnehmung
des Hydraulik-Zylinders ein. Weiter wird vorgeschlagen, daß der Kolbenschaft gestuft
ausgebildet ist und mittels eines an dem Gerätekopf abgestützten, gegen die Stufenfläche
anliegenden Gegenhalterteiles mit dem Gerätekopf verbunden ist. Dieses Gegenhalterteil
bildet einerseits eine Anschlagfläche für den Werkzeugträger aus. An der dieser Anschlagfläche
gegenüberliegenden Seite stützt sich bevorzugt die den Kolbenschaft beaufschlagende
Rückstellfeder ab. In vorteilhafter Weise stützt sich dieses Gegenhalterteil gegen
eine gerätekopfseitige Stufe ab und ist in einfachster Weise eingesteckt. Alternativ
kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Gegenhalterteil in die, den Hydraulik-Zylinder
aufnehmende Bohrung des Gerätekopfes eingeschraubt ist unter Verwendung desselben
Gewindes zur Verbindung des Gerätekopfes mit dem Hydraulik-Zylinder. Als insbesondere
handhabungstechnisch vorteilhaft erweist sich eine Ausbildung, bei welcher der Gerätekopf
einen Handgriff aufweist. Dieser ist weiter bevorzugt so ausgebildet, daß der Handgriff
sich in Bewegungsrichtung des Kolbens bzw. des Hydraulik-Zylinders erstreckt. Schließlich
ist vorgesehen, daß der Handgriff durch ein beidseitig in den Gerätekopf übergehendes
Bogenteil gebildet ist.
[0009] Nachfolgend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes hydraulisches Handpreßgerät mit einem zuordbaren, Auswechsel-Gerätekopf
in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 2
- eine partiell geschnittene Seitenansicht hierzu;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Seitenansichtsdarstellung, nach Verbinden des Auswechsel-Gerätekopfes
mit dem Handpreßgerät, die unbeaufschlagte Grundstellung betreffend;
- Fig. 4
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, eine druckbeaufschlagte Arbeitsstellung
betreffend;
- Fig. 5
- eine Detailvergrößerung des Bereiches V-V in Fig. 4;
- Fig. 6
- in Perspektive eine weitere Kombination aus einem handbetätigbaren Preßgerät mit einem
weiteren Auswechsel-Gerätekopf;
- Fig. 7
- eine partiell geschnittene Seitenansichtsdarstellung zur Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung eines weiteren Auswechsel-Gerätekopf, zuordbar einem Hydraulik-Zylinder
mit einem Kolbenkopf in einer zweiten Ausführungsform.
[0010] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 ein elektromotorisch
betriebenes, hydraulisches Handpreßgerät 1. Ein derartiges Preßgerät ist aus der eingangs
erwähnten DE-A1 197 16 804 bekannt. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit
vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem
Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
[0011] In dem Handpreßgerät 1 ist ein Elektromotor angeordnet. Der Antrieb dieses Elektromotors
erfolgt über einen, in einem Handgriff 2 integrierten Akkumulator 3. Bei Betätigung
eines fingerbetätigbaren Schalters 4 wird aus einem Vorratsraum Öl in einen Druckraum
gepumpt, wodurch ein Kolben, erfindungsgemäß ein Kolbenkopf 5 in Richtung seiner Arbeits-Endstellung
bewegt wird.
[0012] Das in Fig. 6 dargestellte Handpreßgerät 1 ist als hebelbetätigbares Arbeitsgerät
ausgebildet. Der zur Verlagerung des Kolbenkopfes 5 benötigte Druck wird demzufolge
nicht elektromotorisch, sondern handbetätigt über einem Pumphebel 6 aufgebaut.
[0013] Unabhängig von der Ausbildung des Handpreßgerätes 1 weist dieses einen, den tellerartigen,
eine Radialdichtung 7 aufweisenden Kolbenkopf 5 umschließenden Hydraulik-Zylinder
8 auf, an welchem ein auswechselbarer Gerätekopf 9 anordbar ist. In den Fig. 1 bis
4 ist ein erster Gerätekopf 9 dargestellt, dessen Werkzeugträger 10, 11 mit nicht
dargestellten Preßwerkzeugen bestückbar sind.
[0014] In den Fig. 6 und 7 ist ein weiterer Auswechsel-Gerätekopf 9 dargestellt. Einen weiteren
Auswechsel-Gerätekopf 9 zeigt Fig. 8. Dieser ist als Universal-Gerätekopf zur Aufnahme
unterschiedlicher Werkzeuge ausgebildet. Bezüglich der Ausbildung dieses Gerätekopfes
9 in Fig. 8 wird auf die nicht vorveröffentlichte deutsche Patentanmeldung 199 26
481 verwiesen. Auch der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich
in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale
dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
[0015] Die Ausbildung der geräteseitigen Werkzeugträger-Aufnahme, gebildet aus Hydraulik-Zylinder
8 und Kolbenkopf 5, ist unabhängig von der Ausgestaltung des Handpreßgerätes 1 im
wesentlichen gleich ausgebildet. Dies gilt auch für den Verbindungsbereich der unterschiedlichen
Auswechsel-Geräteköpfe 9. Zufolge dessen ist jeder Auswechsel-Gerätekopf 9 sowohl
dem Handpreßgerät 1 gemäß Fig. 1 als auch dem Pumphebel-Handpreßgerät 1 gemäß Fig.
6 zuordbar.
[0016] Der im wesentlichen topfförmig ausgebildete Hydraulik-Zylinder 8 ist dem Gerätekopf
9 zugewandt offen ausgebildet und dient zum einen innenwandig zur Führung des Kolbenkopfes
5 und zum anderen außenseitig zur Verbindung des Handpreßgerätes 1 mit dem Gerätekopf
9, wozu der Hydraulik-Zylinder 8 außenwandig ein Außengewinde 12 besitzt.
[0017] Wie erwähnt, ist der zunächst scheibenförmige Kolbenkopf 5 mit einer hydraulischen
Dichtung 7, bspw. in Form einer O-Ringdichtung mit Stützring, versehen, zur Abdichtung
gegen die Hydraulik-Zylinderinnenwandung.
[0018] Bei einer topfartigen Ausgestaltung des Kolbenkopfes 5 gemäß der Ausführung in Fig.
2 ist der Kolbenkopf 5 mit einer koaxial ausgerichteten Topfwandung 13 versehen, welche
sich außenwandig an der Innenwandung des Hydraulik-Zylinders 8 abstützt.
[0019] Die Höhe der Topfwandung 13 -gemessen in Verschieberichtung des Kolbenkopf 5- entspricht
etwa der Hälfte der in gleicher Richtung gemessenen Aufnahmetiefe des Hydraulik-Zylinders
8.
[0020] Der geräteseitige Kolbenkopf 5 weist auf der dem Gerätekopf 9 zugeordneten Seite
eine kreisrunde, zentrale abgestufte Ausnehmung auf, eine erste durchmessergrößere
Zentrierausnehmung 14 und eine zweite nachfolgende durchmesserverringerte Ausnehmung
15.
[0021] Der in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Gerätekopf 9 besitzt einen mittels des Handpreßgerätes
1 verlagerbaren Werkzeugträger 10 und einen demgegenüberliegenden festen Werkzeugträger
11.
[0022] Rückwärtig ist der verlagerbare Werkzeugträger 10 mit einem Kolbenschaft 16 versehen,
welcher gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Werkzeugträger
10 ausgebildet ist. Alternativ kann der Kolbenschaft 16 auch bspw. mit dem Werkzeugträger
10 schraubverbunden sein.
[0023] Zufolge dieser Ausgestaltung ist der, den Werkzeugträger 10 beaufschlagende Kolben
zweigeteilt ausgeführt, wobei ein Teil -der Kolbenkopf 5- geräteseitig und der zweite
Teil -der Kolbenschaft 16- gerätekopfseitig angeordnet ist.
[0024] Der Kolbenschaft 16 ist im Übergangsbereich zum Werkzeugträger 10 gestuft ausgebildet
derart, daß in diesem Bereich eine gegenüber dem Kolbenschaft-Durchmesser vergrößerte,
in Öffnungsrichtung des Gerätekopfes 9 wirkende Auschlagfläche 17 ausgebildet ist.
[0025] Diese Anschlagfläche 17 tritt in der Offenstellung gemäß Fig. 2 gegen ein, in eine
von dem Kolbenschaft 16 durchtretende Bohrung 18 eingesetzten Gegenhalter 19. Letzterer
ist ringförmig ausgebildet und ist anschlagbegrenzt gegen eine Stufe 20 der Bohrung
18 eingeschoben. Der Kolbenschaft 16 durchtritt mittig den diesen zentrierenden Gegenhalter
19.
[0026] Die Bohrung 18 ist durchmesserangepaßt an den Außendurchmesser des Hydraulik-Zylinders
8 und besitzt ein dem Außengewinde 12 zuordbares Innengewinde 21.
[0027] Der Kolbenschaft-Durchmesser entspricht etwa dem halben Durchmesser der Bohrung 18.
[0028] Der von einer Druckfeder 22 umfaßte Kolbenschaft 16 durchsetzt die Bohrung 18 mittig
und tritt mit seinem freien Ende etwa mit einem Viertel seiner Gesamtlänge aus der
Bohrung 18 hervor. Dieses freie Ende des Kolbenschaftes 16 ist mit einer stirnseitig
angeordneten, gegenüber dem Kolbenschaft-Durchmesser vergrößerten Stützscheibe 23
versehen, welche einerseits der Abstützung der Druckfeder 22 und andererseits als
Zentriervorsprung 24 zur Aufnahme in der Zentrierausnehmung 14 des Kolbenkopfes 5
dient. Demzufolge ist der Zentriervorsprung-Durchmesser dem Zentrierausnehmungs-Durchmesser
des Kolbenkopfes 5 angepaßt. Desweiteren entspricht die in Axialrichtung gemessene
Dicke des Zentriervorsprunges 24 bzw. der Stützscheibe 23 der entsprechend gemessenen
Tiefe der Zentrierausnehmung 14.
[0029] Die Stützscheibe 23 ist mittels einer axial angeordneten Zylinderkopfschraube 25
an dem Kolbenschaft 16 festgelegt, wobei der Zylinderkopf 26 über die Stützscheibe
23 übersteht. Die in dem Kolbenkopf 5 vorgesehene zweite Ausnehmung 15 ist dem Durchmesser
und der in Axialrichtung gemessenen Höhe des Zylinderkopfes 26 angepaßt.
[0030] Die erwähnte Druckfeder 22 stützt sich, wie beschrieben, einerends an der kolbenschaftseitigen
Stützscheibe 23 bzw. dem dadurch gebildeten Zentriervorsprung 24 und anderenends an
dem, zugleich den Anschlag für den Kolbenschaft 16 bzw. den verschiebbaren Werkzeugträger
10 bildenden Gegenhalter 19 ab. Zufolge dessen ist der Kolbenschaft 16 mitsamt dem
Werkzeugträger 10 stets in eine Offenstellung gemäß Fig. 2 federvorgespannt.
[0031] Der Gerätekopf 9 gemäß den Darstellungen in den Fig. 1 bis 5 ist zudem mit einem
Handgriff 27 versehen, welcher sich in Bewegungsrichtung des Kolbenschaftes 16 bzw.
des verlagerbaren Werkzeugträger 10 erstreckt. Konkret ist der Handgriff 27 unterseitig
des Gerätekopfes 9 angeordnet, wobei der Handgriff 27 durch ein beidseitig in den
Gerätekopf 9 übergehendes Bogenteil 28 gebildet ist.
[0032] Der Gerätekopf 9 ist einfachster Weise dem Handpreßgerät 1 zuordbar. So wird der
Gerätekopf 9 über den Hydraulik-Zylinder 8 geschoben und mittels des geräteseitigen
Außengewindes 12 und dem damit kämmenden, gerätekopfseitigen Innengewinde 21 schraubverbunden.
Die vorbestimmte Verbindungsstellung gemäß Fig. 3 zwischen dem Gerätekopf 9 und dem
Hydraulik-Zylinder 8 ist durch einen Indexstift 29 festgelegt. Letzterer ist an dem
Gerätekopf 9 angeordnet und tritt in der vordefinierten Verbindungsstellung federunterstützt
in eine außenseitig des Hydraulik-Zylinders 8 ausgeformte Radialnut 30 ein.
[0033] In der Arbeitsbereitschaftsstellung gemäß Fig. 3 ist der Zentriervorsprung 24 des
Kolbenschaftes 16 in der zugeordneten Zentrierausnehmung 14 des Kolbenkopfes 5 und
darüber hinaus der weiter auch zentrierende Eigenschaften besitzende Zylinderkopf
26 der Zylinderkopfschraube 25 in der zweiten Ausnehmung 15 aufgenommen.
[0034] Die Topfwandung 13 des Kolbenkopfes 5 umfaßt einen Teilabschnitt der Druckfeder 22.
[0035] Zufolge der zweiteiligen Ausgestaltung des Kolbens übertragen der Kolbenkopf 5 und
der Kolbenschaft 16 gegenseitig lediglich Druckkräfte und darüber hinaus durch die
formschlüssige Aufnahme des Zentriervorsprunges 24 in der Zentrierausnehmung 14 auch
Seitenkräfte. Zugkräfte werden durch die fehlende Verbindung nicht übertragen.
[0036] Bei Betätigung des Handpreßgerätes 1 wird Öl in einen Druckraum gepumpt, wodurch
der Kolbenkopf 5 entgegen der Wirkung der Rückstell-Druckfeder 22 in Richtung seiner
Arbeits-Endstellung bewegt wird.
[0037] Die Rückbewegung des Kolbenkopfes 5 erfolgt aber die Rückstell-Druckfeder 22, welche
über den Zentriervorsprung 24 den Kolbenkopf 5 beaufschlagt, sobald ein Rücklaufventil
aufgrund des Überschreitens eines vorbestimmten Maximaldruckes öffnet.
[0038] Der Hydraulik-Zylinder 8 bzw. die hierdurch gebildete Aufnahme für einen Auswechsel-Gerätekopf
9 gemäß den Darstellungen in den Fig. 6 und 7 ist gleich dem des zuvor beschriebenen
Handpreßgerät zugeordneten Zylinders ausgebildet.
[0039] Der Gerätekopf 9 in den Fig. 6 und 7 hingegen weist hinsichtlich der Ausgestaltung
des Kolbenschaftes 16 konstruktive Abweichungen auf, jedoch unter Wahrung der Kompatibilität
zu dem zuvor beschriebenen Gerätekopf 9.
[0040] Hier ist der Kolbenschaft 16 als hohlzylindrisches Bauteil ausgeformt mit einem am,
dem Kolbenkopf 5 zuordbaren Ende angeformten Zentriervorsprung 24, welcher zugleich
die Abstützung für die den Kolbenschaft 16 umfassende Rückstellfeder 22 ist. Die mit
dem Gegenhalter 19 zusammenwirkende Anschlagfläche des Kolbenschaftes 16 ist hier
durch einen mantelseitig auf dem Schaft angeordneten Ring 31 gebildet.
[0041] Bei einem derartig ausgebildeten Gerätekopf 9 erfolgt eine Zentrierung lediglich
über den durchmessergrößeren Zentriervorsprung 24 und der zuordbaren Zentrierausnehmung
14 des Kolbenkopfes 5.
[0042] Darüber hinaus ist auch eine Zentrierung direkt in der Zylinderbohrung des Hydraulik-Zylinders
8 denkbar, dies insbesondere bei einer Ausgestaltung des Kolbenkopfes 5 in Scheibenform
gemäß der Darstellung in Fig. 8.
[0043] Weiter ist denkbar, den Gegenhalter 19 in die, den Hydraulik-Zylinder 8 aufnehmende
Bohrung 18 des Gerätekopfes 9 einzuschrauben.
[0044] Gemäß Fig. 8 kann der freie Endbereich des Kolbenschaftes 16 auch mit einem angeformten
Radialkragen zur Bildung des Zentriervorsprunges 24 ausgebildet sein, an welchem sich
kolbenkopfabgewandt eine über den Kolbenschaft 16 geschobene Stützscheibe 23 für die
Rückstellfeder 22 abstützt.
[0045] Weiter kann gemäß der Ausführungsform in Fig. 8 der Gegenhalter zur Führung des Kolbenschaftes
16 auch als ein radial nach innen ragender Ringkragen des Geräteskopfes 9 ausgebildet
sein.
[0046] In vorteilhafter Weise können durch die erfindungsgemäße zweiteilige Ausgestaltung
des Kolbens bei gleichzeitiger Zuordnung der Rückstellfeder 22 zum Gerätekopf 9 die
verschiedenen dargestellten Geräteköpfe 9 an die unterschiedlichen Handpreßgerät 1
gemäß Fig. 1 und Fig. 6 angeordnet werden. Somit können modulweise auf einfache Art
und Weise Gerätekopf 9 oder Grundgeräte 1 ausgetauscht werden. Der Anwender kann je
nach Anwendungsfall zwischen bspw. Preß- und Schneidgeräteköpfen oder zwischen elektro-
oder hebelbetätigbaren Grundgeräten wechseln.
[0047] Der Austausch erfolgt stets auf der trockenen Seite, d. h. die Hydraulikseite bleibt
stets durch den im Grundgerät verbleibenden Kolbenkopf 5 verschlossen.
[0048] Desweiteren können Handpreßgeräte 1 zufolge dieser Ausgestaltung auch vormontiert,
mit Öl gefüllt und geprüft werden, wonach im Bedarfsfall ein passender Gerätekopf
9 montiert wird.
[0049] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Hydraulisches Handpreßgerät (1) mit einem Hydraulik-Zylinder (8), in welchem ein hydraulisch
beaufschlagter Kolben zur Durchführung eines Preß- oder Schneidvorganges verschiebbar
ist, mit einem Kolbenkopf (5) und einem Kolbenschaft (16), wobei der Kolbenschaft
(16) mit einem Werkzeugträger (10) verbunden ist und wobei der Werkzeugträger (10)
Teil eines auswechselbaren Gerätekopfes (9) ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Auswechsel-Gerätekopf
(9) jeweils einen Kolbenschaft (16) mit Rückstellfeder (22) aufweist.
2. Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenschaft (16) den Kolbenkopf (5), ohne mit diesem verbunden zu sein, lediglich
druckbeaufschlagt.
3. Handpreßgerät nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenschaft (16) betrieblich lösbar mit dem Kolbenkopf (5) verbunden ist.
4. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckfeder (22) zur Rückstellung des Kolbens
an dem Kolbenschaft (16) gefesselt ist.
5. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkopf (5) kolbenschaftseitig eine Zentrierausnehmung
(14) oder einen Zentriervorsprung aufweist und daß der Kolbenschaft (16) kolbenkopfseitig
einen Zentriervorsprung (24) oder eine Zentrierausnehmung aufweist.
6. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kolbenschaft (16) kolbenkopfseitig eine
Zylinderkopfschraube (25) mit überstehendem Zylinderkopf (26) zentral angebracht ist
zur Zentrierung an dem Kolbenkopf (5), wobei der Zylinderkopf (26) in einer entsprechenden
Ausnehmung (15) des Kolbenkopfes (5) zur Aufnahme kommt.
7. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkopf (5) eine kolbenschaftseitige Topfwandung
(13) aufweist.
8. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Topfwandung (13) mehr als einem Viertel
der Schaftlänge entspricht.
9. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulik-Zylinder (8) an seinem gerätekopfseitigen
Ende ein Außengewinde (12) aufweist und der Gerätekopf (9) mittels dieses Gewindes
(12) mit dem Hydraulik-Zylinder (8) verbunden ist.
10. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstellung zwischen Gerätekopf (9)
und Hydraulik-Zylinder (8) durch einen Indexstift (29) festgelegt ist.
11. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (16) gestuft ausgebildet ist
und mittels eines an dem Gerätekopf (9) abgestützten, gegen die Stufenfläche anliegenden
Gegenhalterteiles (19) mit dem Gerätekopf (9) verbunden ist.
12. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenhalterteil (19) in die, den Hydraulik-Zylinder
(8) aufnehmende Bohrung des Gerätekopfes (9) eingeschraubt ist.
13. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Gerätekopf (9) einen Handgriff (27) aufweist.
14. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (27) sich in Bewegungsrichtung des
Kolbens bzw. des Hydraulik-Zylinders (8) erstreckt.
15. Handpreßgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (27) durch ein beidseitig in den
Gerätekopf (9) übergehendes Bogenteil (28) gebildet ist.