[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag mit einem Tragarm oder einem Ausstellarm zur
Lagerung eines Drehflügels oder eines Dreh-Kippflügels eines Fensters, einer Tür oder
dergleichen, wie im Oberbegriff der Ansprüche 1 und 7 angegeben.
[0002] Ein Beschlag dieser Art mit einem Ausstellarm zur Lagerung eines Dreh-Kippflügels
ist beispielsweise aus EP 0 421 904 B1 bekannt. Er besteht aus einem am Blendrahmen
zu befestigenden Schwenklager, einem mit dem Flügel schwenkbar und verriegelbar verbundenen
Ausstellarm, und einem den Ausstellarm mit dem Schwenklager verbindenden Lagerwinkel,
dessen waagerechter Schenkel eine Führung mit Verstelleinrichtung für das Ende des
Ausstellarmes bildet. Die Verstelleinrichtung ermöglicht eine Einstellung der wirksamen
Länge des Ausstellarms, um z.B. einen abgesackten Fensterflügel nachrichten zu können.
Um den Beschlag auf Rechts- oder Linksanschlag umstellen zu können, ist der Lagerwinkel
am Schwenklager um eine horizontale Achse drehbar gelagert und in zwei um 180° versetzten
Drehstellungen durch zusammenwirkende Vorsprünge und Ausnehmungen festlegbar. Zum
Ein- und Ausrücken dieser Vorsprünge und Ausnehmungen ist im Drehlager ein mit einem
Werkzeug zu drehender Exzenter vorgesehen. Ein solcher Beschlag mit Ausstellarm wird
für die Lagerung eines Drehkippflügels zusammen mit einem an der unteren Ecke des
Flügels vorgesehenen Ecklager verwendet, welches im wesentlichen das Flügelgewicht
aufnimmt und Drehbewegungen um die vertikale Achse sowie Kippbewegungen um die horizontale
Achse ermöglicht.
[0003] Drehflügel, die nur um eine vertikale Drehachse drehbar, aber nicht kippbar sind,
werden üblicherweise in gewöhnlichen Scharnierbändern gelagert. Es ist aber auch bekannt,
Beschläge für Dreh-Kippfenster konstruktiv so abzuwandeln, daß sie auch zur Lagerung
von Drehflügel verwendet werden können. Dies hat vor allem zwei Vorteile. Zum einen
wird die Anzahl der herzustellenden und auf Lager zu haltenden unterschiedlichen Beschlagteile
reduziert, wenn die gleichen Beschlagteile wahlweise zur Lagerung eines Dreh-Kippflügels
oder eines Drehflügels verwendet werden können. Zum anderen ist es bei zweiflügeligen
Fenstern mit einem Dreh-Kippflügel und einem Drehflügel vorteilhaft, wenn beide Flügel
mit gleich ausgebildeten und an der gleichen Stelle montierten Beschlagteilen gelagert
werden können, so daß sich ein symmetrisches Erscheinungsbild ergibt.
[0004] Es ist deshalb bekannt, einen Beschlag mit Ausstellarm, z.B. wie in EP 0 421 904
B1 beschrieben, dadurch für die Lagerung eines Drehflügels anzupassen, daß der Ausstellarm
durch einen sogenannten "falschen Scherenarm" ersetzt wird, d.h. einen Tragarm, der
mit dem Drehflügel an dessen oberer horizontaler Falzfläche starr verbunden wird.
Bei einem aus der Praxis bekannten Beispiel ist der im oberen horizontalen Falzraum
des Flügels oberhalb der Falzfläche verlaufende Tragarm mit einer in der Falzflächennut
befestigten Stulpschiene an mehreren Stellen verschraubt, wobei die Stulpschiene zusätzlich
durch bis auf den Nutboden der Falzflächennut sich erstreckende Fußstücke am Flügel
verankert wird, um die Stabilität zu verbessern.
[0005] Bei der Anpassung eines an sich für einen Dreh-Kippflügel vorgesehenen Beschlags
mit Ausstellarm für die Lagerung eines Drehflügels ergeben sich verschiedene Probleme
und Zielvorstellungen. Eines dieser Probleme betrifft die bei Dreh-Kippflügeln normalerweise
gegebene Möglichkeit der vertikalen Einstellung des Flügels relativ zum Blendrahmen.
Zu diesem Zweck ist das untere Ecklager vertikal einstellbar ausgebildet. Der Ausstellarm
des Dreh-Kippbeschlages kann solchen vertikalen Einstellbewegungen folgen, weil in
den ihn mit der Stulpschiene des Flügels verbindenden Gelenkzapfen ausreichend Lagerspiel
vorhanden ist. Bei einem Drehflügel, der nicht mit einem Ausstellarm, sondern mit
einem am Flügel starr zu befestigenden Tragarm gelagert ist, entfällt dieses Lagerspiel
und damit die Verstellbarkeit. Es wäre deshalb erwünscht, den Tragarm so auszugestalten,
daß er lotrechte Verstellbewegungen auch bei einem Drehflügel ermöglicht, ohne daß
hierdurch die Stabilität der Verbindung zwischen Tragarm und Flügel, insbesondere
auch zur Aufnahme von senkrecht zur Flügelebene wirkenden Kräften, beeinträchtigt
wird.
[0006] Es stellt sich somit primär die Aufgabe, sowohl den Tragarm als auch die ihn mit
dem blendrahmenseitigen Schwenklager verbindenden Teile so auszugestalten, daß das
lagerseitige Ende des Tragarms eine für Einstellzwecke ausreichende vertikale Bewegungsfreiheit
relativ zum Flügelrahmen hat, trotzdem aber am Flügel hinreichend abgestützt und geführt
ist, um alle in horizontaler Richtung, auch quer zur Flügelebene wirkende Kraftkomponenten
aufnehmen zu können. Dabei stellt sich die weitere Forderung, daß die zur Führung
und Abstützung des Tragarms dienenden Elemente so ausgestaltet sein müßen, daß sie
die Verwendung des gleichen Beschlages für die Lagerung eines Dreh-Kippflügels, wobei
der Tragarm gegen einen Ausstellarm ausgetauscht wird, nicht behindern.
[0007] Darüberhinaus soll der Beschlag bezüglich seiner Herstellung und seiner Bedienung
vereinfacht werden. Für eine rationelle Fertigung soll der Beschlag so ausgebildet
sein, daß möglichst alle Teile ausschließlich durch Biege-, Stanz- und Pressvorgänge
hergestellt werden können und keine separat durch Gießen herzustellenden Teile benötigt
werden. Die bedienungsmäßige Vereinfachung soll sich in erster Linie auf die Rechts-Linksumstellung
des Beschlages beziehen. Diese erfolgt bei dem bekannten Beschlag gemäß EP 0 421 904
B1 durch Betätigen eines Exzenters, wofür ein Werkzeug, z.B. ein Imbusschlüssel, benötigt
wird. Der erfindungsgemäße Beschlag soll ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs umgestellt
werden können, ohne daß hierbei jedoch die Sicherheit und Stabilität seiner Festlegung
in der einen oder anderen Stellung beeinträchtigt wird.
[0008] Zur Lösung der gestellten Aufgaben sieht die Erfindung einen Beschlag vor, wie er
in den Ansprüchen 1 und 7 gekennzeichnet ist. Die Unteransprüche beziehen sich auf
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Beschlages.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Beschlag kann wahlweise ein Ausstellarm zur Lagerung eines
Dreh-Kippflügels oder ein Tragarm zur Lagerung eines Drehflügels eingesetzt werden,
wobei der Tragarm soweit flexibel ist, daß er vertikalen Einstellbewegungen des Flügels
relativ zum Blendrahmen in der gleichen Weise folgen kann, wie dies bei einem Ausstellarm
aufgrund des Lagerspiels in den Lagerzapfen möglich ist. Die Stabilität und Belastbarkeit
der Verbindung des Tragarms mit dem Flügel ist aber dadurch gewährleistet, daß zusätzliche,
in die Falznut des Flügels eingreifende Führungsmittel vorgesehen sind, die den Tragarm
in lotrechter Richtung führen. Diese Führungsmittel sind dabei so gestaltet, daß sie
nur zusammen mit dem Tragarm vorhanden sind und weggelassen werden, wenn anstelle
eines Tragarms ein Ausstellarm für einen Dreh-Kippflügel verwendet wird. In diesem
Fall ist dann die Falzflächennut frei von in sie eingereifenden Führungsteilen und
kann, wie dies bei einem Dreh-Kippflügel erforderlich ist, z.B. eine Eckumlenkung
eines Treibstangenbeschlages für die Verriegelung oder Freigabe des Ausstellarms aufnehmen.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung und ihre Bedeutung für die genannten Aufgaben und
Ziele der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
[0011] In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein mit dem erfindungsgemäßen Beschlag ausgestattetes zweiflügeliges Fenster;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform des Beschlages in Seitenansicht;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Tragarm;
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV von Fig. 2 durch den Tragarm mit dem zusätzlich
im Schnitt dargestelltem Flügelrahmen;
Fig. 5 eine Ansicht des Beschlages, teilweise im Schnitt nach der Linie V-V von Fig.
2;
Fig. 6 eine Zusammenstellung der Einzelteile des Beschlages gemäß Fig. 2;
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung von Teilen des Beschlages gemäß Fig. 2;
Fig. 8A und Fig 8B einen Schnitt durch das Drehlager des Beschlages für die Rechts-Linksumstellung;
Fig. 9 eine Seitenansicht des Beschlages ähnlich Fig. 2, wobei jedoch der Tragarm
durch einen Ausstellarm ersetzt ist;
Fig. 10 eine zweite Ausführunsform des Beschlages in ähnlicher Darstellung wie Fig.
1;
Fig 11, 12 und 13 jeweils Zusammenstellungen der Einzelteile des Beschlages in Seitenansicht,
Frontalansicht und Draufsicht;
Fig. 14 eine perspektivische Darstellung der zweiten Ausführungsform;
Fig 15 in Seitenansicht eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beschlages;
Fig. 16, 17 und 18 Zusammenstellungen der Einzelteile des Beschlages gemäß Fig. 15
in Frontansicht, Draufsicht und Seitenansicht.
[0012] Bei dem in Fig. 1 dargestellten zweiflügeligen Fenster ist der linke Flügel 1 ein
Dreh-Kippflügel und der rechte Flügel 3 ein Drehflügel. Der Dreh-Kippflügel 1 ist
in üblicher Weise durch ein unteres Dreh-Kipp-Ecklager 6 und eine obere Austellschere
7 mit Scherenlager 8 gelagert und besitzt zum Verriegeln und Öffnen ein übliches Treibstangengetriebe
(nicht dargestellt), das mit einem Handgriff 10 betätigt werden kann. Der Handgriff
kann in drei Stellungen bewegt werden, die der Schließstellung, der Kippöffnung zum
Kippen um die horizontale Kippachse A1, und der Drehöffnung zum Drehen um die vertikale
Drehachse A2 entsprechen. Die Ausstellschere hat einen am schwenkbaren Teil des Schenklagers
8 befestigten Ausstellarm 7. Der Ausstellarm 7 verläuft verdeckt im horizontalen Falzraum
des Dreh-Kippflügels 1 im Abstand oberhalb der oberen Falzfläche und kann durch Riegelelemente,
die mit dem Handgriff 10 betätigt werden, mit dem flügelseitigen Beschlag starr verriegelt
oder zur Schwenkbewegung für die Kippöffnung freigegeben werden.
[0013] Der Drehflügel 3 ist nur um eine lotrechte Drehachse A3 drehbar. Seine Lagerung am
Rahmen erfolgt aber ebenfalls mit einem unteren Ecklager 5 in Kombination mit einem
oberen Schwenklager 9 und einem Tragarm 11 (auch "falscher Scherenarm" genannt). Das
Ecklager 5 des Drehflügels 3 kann ein Dreh-Kipp-Ecklager vom gleichen Typ wie das
Ecklager 6 des Dreh-Kippflügels 1 sein, so daß für beide Flügel nur ein Typ von Ecklager
hergestellt und auf Lager gehalten werden muß. Alternativ kann das Ecklager 5 des
Drehflügels auch ein reines Drehlager mit Drehfreiheitsgrad nur um die vertikale Achse
A3 sein.
[0014] In den Ecklagern 5, 6 ist in an sich bekannter Weise eine vertikale und horizontale
Versteilmöglichkeit vorgesehen, um den Flügel relativ zum Blendrahmen einstellen zu
können. Die Einstellbereiche sind mit B1 und B2 angedeutet und können jeweils mehrere
mm betragen.
[0015] Das obere Schwenklager 9 des Drehflügels 3 ist von gleicher Bauart wie das Scherenlager
8 des Dreh-Kippflügels 1. Es ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß an ihm wahlweise
ein Auststellarm 7 für einen Dreh-Kippflügel oder ein Tragarm 11 für einen Drehflügel
befestigt werden kann.
[0016] Eine erste Ausführungsform des Tragarms 11 und seiner Verbindung mit dem Schwenklager
9 ist in Fig. 2 bis 8 dargestellt. Der Tragarm 11 hat einen lagerseitigen Abschnitt
13 und einen flügelseitigen Abschnitt 15, die durch einen gekröpften Abschnitt 16
miteinander verbunden sind, so daß sie in verschiedenen Ebenen liegen. Der Tragarm
11 der dargestellten Ausführungsform ist zur Verwendung mit einem Flügelrahmen 3 bestimmt,
dessen Falzfläche 19 eine Falzflächennut aufweist, die, wie in Fig. 4 gezeigt, zwei
nach innen vorspringende Rippen 21a hat, die die Nut in einen oberen Nutteil 22 zur
Aufnahme einer Stulpschiene (falls vorhanden) und einen unteren Nutteil 24 zur Aufnahme
einer Treibstange unterteilen. Der flügelseitige Abschnitt 15 des Tragarms 11 ist
so ausgebildet, daß er sich in die Stulpschienennut 22 einlegt und dann ungefähr bündig
mit der Falzfläche 19 des Flügelrahmens 3 liegt, wie in Fig. 4 im Schnitt dargestellt.
An seinem Ende ist der flügelseitige Abschnitt 15 U-förmig umgebogen, und der umgebogene
Teil 23 hat eine geringere Breite, wobei Breite und Tiefe dieses U-förmigen umgebogenen
Teils 23 so bemessen sind, daß dieser zwischen den Stegen 21a in den unteren Nutteil
24 eingreifen und sich auf den Boden der Treibstange 24 auflegen kann. Mittels Befestigungsscchrauben
(nicht dargestellt), die durch Durchtrittsöffnungen 25 des Tragarms 11 in den Flügelrahmen
3 eingeschraubt werden, wird der flügelseitige Abschnitt 15 des Tragarms 11 starr
am Flügel festgelegt. Vorzugsweise erstreckt sich der flügelseitige Abschnitt 15 über
ca. 75 - 80% der gesamten Länge des Tragarms 11. Der Flügelrahmen 3 ist in Fig. 4
beispielshalber als Kunststoffrahmen dargestellt, der erfindungsgemäße Beschlag kann
aber selbstverständlich auch an Holzrahmen, Aluminiumrahmen und Verbundrahmen montiert
werden.
[0017] Der lagerseitige Abschnitt 13 des Tragarmes 11 bildet über einen Teil seiner Länge
eine Führungsabschnitt 27 mit verringerter Breite. An diesen schließt sich ein rechtwinklig
nach unten abgebogener Schenkel 29 an, der an seinem unteren Ende 29a wieder auf die
gleiche Breite wie der flügelseitige Abschnitt 15 des Tragarms 11 verbreitert ist
d.h. eine der Breite der Stulpschienennut 22 des Flügelrahmens entsprechende Breite
hat.
[0018] Das Schwenklager 9 hat ein festes Lagerteil 31, das am Blendrahmen 3 mittels Schrauben
33 befestigtbar ist und zwei vorspringende Lageraugen 35 zur Aufnahme eines lotrechten
Achsbolzens 37 aufweist. Am festen Lagerteil 31 ist ein bewegliches Lagerteil 39 gelagert,
bestehend aus einer Lagerhülse 41, die den Achsbolzen 37 umschließt und über einen
Verbindungssteg 43 mit einer rechtwinklig nach hinten (in Fig. 2 und Fig. 6) abgebogenen
Lagerplatte 45 (Fig. 5) zusammenhängt.
[0019] Die Verbindung des Tragarms 11 mit dem beweglichen Lagerteil 39 des Schwenklagers
9 erfolgt über einen Lagerwinkel 51, dessen lotrechter Schenkel 53 die Lagerplatte
45 des beweglichen Lagerteils 39 hintergreift und an dieser in einer noch zu erläuternden
Weise befestigt ist. Der waagerechte Schenkel 57 des Lagerwinkels 51 bildet eine nach
oben offene U-förmige Führung 59, in der der Führungsabschnitt 27 des Tragarms 11
in Längsrichtung verschiebbar geführt ist. Angrenzend an die U-Führung 59 hat der
waagerechte Schenkel 57 des Lagerwinkels 51 eine Öffnung 58, durch die sich der rechtwinklig
abgebogene Schenkel 29 des Tragarms 11 erstreckt. In diesem Schenkel 29 ist eine Gewindebohrung
61 ausgebildet, die bei in den Lagerwinkel 51 eingesetztem Tragarm 11 mit einer Druchtrittsöffnung
63 im lotrechtem Schenkel 53 des Lagerwinkels 51 fluchtet. Eine Einstellschraube 65
kann durch die Durchtrittsöffnung 63 hindurch in die Gewindebohrung 61 des Tragarms
11 eingeschraubt werden und dient dazu, den Tragarm 11 relativ zum Lagerwinkel 51
und damit relativ zum Schwenklager 9 zu verstellen. Auf diese Weise kann der Flügelrahmen
3 relativ zum Blendrahmen 1 in horizontaler Richtung verstellt werden, um z.B. einen
abgesackten Flügelrahmen nachzustellen.
[0020] Der Führungsabschnitt 27 des Tragarms 11 hat an seinen oberen Kanten prismenartig
abgeschrägte Schrägflächen 27a. Diese werden, wie aus Fig. 5 ersichtlich, von nach
innen gestauchten oberen Rändern der U-Führung 59 übergriffen, so daß der Tragarm
11 in der U-Führung 59 des Lagerwinkels 51 unverlierbar gesichert ist. Die Gewindebohrung
61 kann vorweg mit einem Gewinde versehen worden sein. Vorzugsweise handelt es sich
aber eine einfache Bohrung, in die das Gewinde durch die als selbstschneidende Schraube
ausgebildete Einstellschraube 65 eingeschnitten wird.
[0021] Der Tragarm 11 wird aus Flachdrahtmaterial ausschließlich durch Biege- , Press- und
Stanzbearbeitung geformt. Beim Abbiegen des lotrechten Schenkels 29 kann durch ein
geeignetes Werkzeug dafür gesorgt werden, daß sich an der Innenseite eine Materialverdickung
61a bildet, um die Länge der Bohrung, in der die Einstellschraube 65 gelagert ist,
zu vergrößern. Auch der Lagerwinkel 61 ist so geformt, daß er aus Flachmaterial ausschließlich
durch Biege- , Stanz-und Pressvorgänge hergestellt werden kann.
[0022] Wie erwähnt, bietet das untere Ecklager 5 des Drehflügels 3 die Möglichkeit einer
vertikalen Einstellung mit dem in Fig. 1 angedeuteten Einstellbereich B1. Um dieser
Einstellung folgen zu können, muß im auch im Bereich des oberen Schwenklagers 9 und
des Tragarms 11 ein entsprechendes lotrechtes Spiel gegeben sein. Im Schwenklager
9 ist ein vertikales lotrechtes Spiel nicht gegeben. Die in Fig. 2 scheinbar dargestellten
Spalte zwischen der Lagerhülse 41 und den Lageraugen 35 sind in der Praxis durch reibungsmindernde
Beilagringe aus Messing oder Kunststoff ausgefüllt. Erfindungsgemäß ist deshalb das
für die lotrechte Einstellung erforderliche Spiel im Tragarm 11 vorgesehen, und zwar
durch die Flexibilität des Tragarms 11, die vor allem im Bereich der Abkröpfung 16
sowie zwischen dieser und der nächstliegenden Befestigungsstelle am Flügelrahmen gegeben
ist. Hierdurch kann sich der lagerseitige Abschnitt 13 relativ zu dem starr am Flügel
befestigten Teil des flügelseitigen Abschnitts 15 in lotrecher Richtung soweit bewegen,
daß er den Einstellbewegungen folgen kann. Das Ende 29a des rechtwinklig abgebogenen
Winkels 29 ist verschiebbar in der lotrechten Falznut 22 des Flügelrahmens 3 geführt,
so daß der lagerseitige Abschnitt 13 des Tragarms 11 am Flügelrahmen gegen senkrecht
zur Flügelebene wirkende Kräfte ausreichend abgestützt und festgelegt ist, ohne daß
seine Bewegung in lotrechter Richtung behindert wird.
[0023] Im folgenden wird die Befestigung des Lagerwinkels 51 an der Lagerplatte 45 des beweglichen
Lagerteils 39 beschrieben, wobei auf die Figuren 6, 7 und 8 verwiesen wird. Der lotrechte
Schenkel 53 des Lagerwinkels 51 ist in an sich bekannter Weise am der Lagerplatte
45 so gelagert, daß er um eine horizontale Achse 67 gedreht und in zwei um 180° gedrehten
Stellungen arretiert werden kann. Dies dient zur Umstellung des Beschlages auf Rechts-
oder Links-Anschlag. Gemäß Fig. 8A sind die Befestigungsplatte 45 und der flach an
ihrer Rückseite anliegende lotrechte Schenkel 53 des Lagerwinkels 51 durch eine Nietstift
69 miteinander drehbar, aber unlösbar verbunden. Der Nietstift 69 hat mehrere abgestufte
Durchmesser, und zwar einen Kopf 69a, einen Mittelabschnitt 69b und ein Nietende 69c.
Er wird zusammen mit einem seinem Mittelteil 69b umgebenden elastomeren Federring
71 in entsprechend abgestufte Lageröffnungen 73, 74 des lotrechten Schenkels 53 des
Lagerwinkels 51 bzw. der Befestigungsplatte 45 eingeführt und durch Breitstauchen
seines Nietendes 69c festgelegt. Die Lageröffnung 73 des lotrechten Schenkels 53 hat
Übermaß gegenüber dem Kopf 69a des Nietstiftes 69, so daß der lotrechte Schenkel 53
des Lagerwinkels 51 relativ zur Lagerplatte 45 in Richtung quer zur Achse 67, insbesondere
nach oben, verschoben werden kann, wobei der Federring 71 elastisch deformiert wird,
wie in Fig. 8B gezeigt.
[0024] Zur Festlegung des Lagerwinkels 51 in der einen oder anderen seiner um 180° versetzten
Betriebsstellungen für Rechts- oder Links-Anschlag weist die Lagerplatte 45 an ihrer
oberen und unteren Schmalseite je eine Einrastkerbe 75 auf, in die einer von zwei
Einrastvorsprüngen 77 einrasten kann, die an der Innenseite des lotrechten Schenkels
53 des Lagerwinkels 61 vorstehen. Jeder Einrastkerbe 75 der Befestigungsplatte 45
ist eine ansteigende Führungsbahn 79 vorgelagert. Beim Drehen des Lagerwinkels 51
um die Achse 67 wird der in Bewegungsrichtung vorne liegende Einrastvorsprung 77 auf
der Führungsbahn 79 so geführt, daß er eine Querverschiebung des Lagerwinkels 51 relativ
zur Befestigungsplatte 45 unter elastischer Verformung des Federrings 71, wie in Fig.
8B angedeutet, erzwingt, bis der jeweilige Einrastvorsprung 77 in die Einrastkerbe
75 durch die elastische Rückstellkraft des Federrings 71 einrastet, wobei der Federring
71 durch seine Rückstellkraft die Teile in die zur Drehachse 67 konzentrische Position
gemäß Fig. 8 zurückstellt. Zum Lösen der Einrastung muß der Benutzer von Hand eine
Kraft zur Querverschiebung des Lagerwinkels 51 relativ zur Befestigungsplatte 45 ausüben,
um den Einrastvorsprung 77 aus der Einrastkerbe 75 herauszuheben. Anschließend können
die Teile gedreht werden, bis der jeweils andere Einrastvorsprung 77 auf die andere
Führungsbahn 79 aufläuft und dann in der beschriebenen Weise in die andere Einrastkerbe
75 einrastet. Auf diese Weise ist die Rechts- und Linksumstellung des Beschlages in
einfachster Weise und ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs möglich.
[0025] Bei der beschriebenen Ausführungsform sind die Einrastvorsprünge 77, wie dargestellt,
hakenförmig ausgebildet, so daß sie auch die vom Schenkel 53 des Lagerwinkels 51 abgewandte
Seite der Lagerplatte 45 hintergreifen. Hierdurch wird die Kraftübertragung zwischen
dem Lagerwinkel 51 und dem beweglichen Lagerteil 39 des Schwenklagers in Richtung
parallel zur Achse 67 verbessert.
[0026] Der erfindungsgemäße Beschlag ist so ausgebildet, daß der Tragarm 11 (falscher Scherenarm)
für einen Drehflügel gegen einen Ausstellarm (Scherenarm) für einen Dreh-Kipp-Flügel
ausgetauscht werden kann, ohne daß an den übrigen Komponenten des Beschlages irgendwelche
Änderungen vorgenommen werden müssen.
[0027] Fig. 9 zeigt eine Darstellung ähnlich wie Fig. 2, wobei jedoch der Tragarm 11 von
Fig. 2 durch einen üblichen Ausstellarm 7 eines Dreh-Kipp-Beschlages ersetzt ist.
Dieser unterscheidet sich vom Tragarm 11 dadurch, daß er auf seiner ganzen Länge oberhalb
der Falzfläche 19 des Flügelrahmens verläuft und einen Drehzapfen 83, der in einem
Schlitz der Stulpschiene (nicht dargestellt) des Flügels geführt ist, sowie einen
Riegelnocken 85 aufweist, der mit einem Riegelzapfen (nicht dargestellt) des flügelseitigen
Beschlages zusammenwirkt, um den Ausstellarm 7 wahlweise für die Drehöffnung am Flügel
starr festzulegen oder ihn für die Kippöffnung zur Schwenkbewegung relativ zum Flügel
freizugeben. Das dem Schwenklager 9 zugewandte Ende des Ausstellarms 7 ist völlig
analog dem anhand von Fig. 2 bis 7 beschriebenen Tragarm 11 ausgebildet, mit dem einzigen
Unterschied, daß der am Ende des Ausstellarms 7 rechtwinklig nach unten abgebogene
Schenkel 87, in dem sich die Gewindebohrung 61 für den Eingriff der Einstellschraube
63 befindet, so kurz ist, daß er nicht in die Falznut des Flügelrahmens 3 hineinragt.
Ein Eingriff des abgebogenen Schenkels 87 in die Falznut des Flügelrahmens würde die
Freigabe des Ausstellarms 7 für die Kippöffnung verhindern und außerdem das Anbringen
von Stulpschienen, Eckumlenkungen oder dergleichen in der Falznut des Flügelrahmens
im Bereich der lagerseitigen oberen Ecke unmöglich machen.
[0028] Auf diese Weise können sämtliche Teile des Beschlages, mit Ausnahme des Tragarms
11 bzw. Ausstellarms 7, ohne jede Änderung für einen Drehflügel oder einen Dreh-Kippflügel
verwendet werden, so daß sich die Herstellung, Lagerhaltung und Verarbeitung des Beschlages
ganz erheblich vereinfacht.
[0029] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Figuren 10 bis 14 beschrieben.
Sie unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Ausführungsform in der Ausgestaltung
des Lagerwinkels 51, sowohl was seine Verbindung mit dem Tragarm 11 als auch seine
Lagerung an der Lagerplatte 45 betrifft. Der in Fig. 10 dargestellte Tragarm 11' ist
in seinem flügelseitigen Abschnitt 15 und seinem gekröpften Abschnitt 16 im wesentlichen
identisch mit dem Tragarm 11 gemäß Fig. 2 ausgebildet und in gleicher Weise wie dieser
in der Stulpschienennut und Treibstangennut des Flügelrahmens 3 eingelegt und befestigt.
Der lagerseitige Abschnitt 13' bildet einen Führungsabschnitt verringerter Breite,
in dem ein Längsschlitz 91 mit kreuzförmiger Erweiterung 91a ausgebildet ist (siehe
Fig. 13). Der waagerechte Schenkel 57' des Lagerwinkels 51 ist als eine nach unten
offene U-Führung geformt, die den lagerseitigen Abschnitt 13' des Tragarms 11 verschiebbar
aufnimmt.
[0030] In der oberen Wand des waagerechten Schenkels 57', d.h. der U-Führung, ist eine Führungsöffnung
93 ausgebildet (Fig. 13), in der ein Gleitstein 95 geführt ist, der von der im lotrechten
Schenkel 53 des Lagerwinkels 51 gelagerten Einstellschraube 65 durchsetzt wird und
mit ihr in Gewindeeingriff steht, vorzugsweise über ein von der selbstschneidend ausgebildeten
Einstellschraube 65 geschnittenes Gewinde. Der Gleitstein 95 hat am oberen Ende zwei
seitliche Vorsprünge 95a, die auf Schrägflächen 93a der Führungsöffnung 93 aufliegen.
Der sich daran nach unten anschließende Schaft des Gleitsteins 95 hat einen solchen
Querschnitt, daß er formschlüssig die kreuzförmige Erweiterung 91a des Tragarms 11'
ausfüllt, so daß der Tragarm 11 über den als Mitnehmer wirkenden Gleitstein 95 mit
der Einstellschraube 65 verbunden ist und durch Drehen der Einstellschraube 65 längs
der U-Führung im waagerechten Schenkel 57' des Lagerwinkels 71 verstellt werden kann.
[0031] Der Gleitstein 95 ist nach unten schaftartig verlängert und trägt unterhalb des lagerseitigen
Abschnitts 13' des Tragarms 11' ein Führungsstück 97, welches, wie in Fig. 10 dargestellt,
beim montierten Beschlag in die Falzflächennut 21 der lotrechten Falzfläche des Flügelrahmens
3 eingreift (Fig. 10), und zwar in deren als Treibstangennut dienenden tieferen Nutteil
24. Das Führungsteil 97 stützt somit den Lagerwinkel 51 und damit den lagerseitigen
Abschnitt 13' des Tragarms 11' am Flügelrahmen 3 gegen senkrecht zur Flügelebene wirkende
Kräfte ab, ist aber in der Falzflächennut 21 lotrecht verschiebbar, so daß der lagerseitige
Abschnitt 13' des Tragarms 11' nicht daran gehindert ist, sich relativ zum Flügelrahmen
3 lotrecht zu bewegen und damit einer am Ecklager 5 (Fig. 1) vorgenommenen lotrechten
Verstellung zu folgen.
[0032] Die beschriebene Abstützung des lagerseitigen Endes 13' des Tragarms 11' in der lotrechten
Falzflächennut wird erzielt, ohne daß der Tragarm 11' an seinem Ende einen rechtwinklig
abgebogenen Schenkel aufweist, wie er bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 bis 10
vorhanden ist. Der Tragarm 11' kann gegen einen üblichen Ausstellarm für ein Dreh-Kippfenster
ausgetauscht werden, wenn dessen lagerseitiges Ende in der gleichen Weise ausgebildet
ist, wie dies für den Tragarm 11 beschrieben und insbesondere in Fig. 13 dargestellt
wurde. Bei Einsetzen eines Ausstellarms wird das Führungsstück 97 weggelassen und
ein Gleitstein 95 verwendet, der in lotrechter Richtung wesentlich kürzer ausgebildet
ist, so daß sein Schaft nicht bis in den Bereich der Falzflächennut des Flügelrahmens
hineinragt.
[0033] Gleitstein 95 und Führungsstück 97 können aus geeignetem Kunststoff bestehen.
[0034] Der lotrechte Schenkel 53 des Lagerwinkels 51 hintergreift die Lagerplatte 45 des
beweglichen Lagerteils 39 und ist an dieser in gleicher Weise mittels Nietstift 69
und Federring 71 drehbar und gegen Federkraft querverschieblich gelagert, wie dies
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 bis 8 beschrieben wurde. Die zusammenwirkenden
Einrastvorsprünge und Einrastkerben zum Festlegen des Lagerwinkels 51 in einer der
beiden um 180° gedrehten Stellungen relativ zur Befestigungsplatte 45 sind jedoch
anders als bei der vorigen Ausführungsform gestaltet. Am lotrechten Schenkel 53 des
Lagerwinkels ist auf der der Befestigungsplatte 45 zugewandten Fläche mittig ein einziger
Einrastvorsprung 78 ausgebildet, der wahlweise in eine von zwei Einrastöffnungen 76
einrasten kann, die in der Lagerplatte 45 mittig und symmetrisch oberhalb und unterhalb
der Lageröffnung 74 für den Nietstift 69 ausgestanzt sind. Jeder Einrastöffnung 67
ist eine zur freien Kante der Befestigungsplatte 45 offene Führungsnut 80 vorgelagert,
die den Einrastvorsprung 78 des Lagerwinkels 51 führt und ihn unter anfänglicher Verformung
und dann Entspannung der Federscheibe 71 in die jeweilige Einrastöffnung 76 einrasten
läßt. Zusätzlich sind am Lagerwinkel 51 hakenförmige Stützvorsprünge 89 vorgesehen,
die die Lagerplatte 45 an ihrem oberen Rand über- und hintergreifen, wie dies für
die hakenförmigen Einrastvorsprünge 77 der Ausführungsform gemäß Fig. 2 bis 8 beschrieben
wurde.
[0035] Eine dritte Ausführungsform wird anhand von Fig. 15 bis 18 beschrieben. Bei ihr ist
unterhalb des Tragarms 11'' ein Füllstück 101 vorgesehen, das vorzugsweise aus Kunststoff
hergestellt ist. Das Füllstück 101 ist so ausgebildet, daß es in die obere horizontale
Falzflächennut 21 des Flügelrahmens 3 eingesetzt wird und diese in voller Tiefe ausfüllt.
An dem dem Schwenklager 9 zugewandten Ende hat das Füllstück 101 eine Abwinkelung
103, die in die lotrechte Falznut des Flügelrahmens 3 eingreift. Der flügelseitige
Abschnitt 15 des Tragarms 11'' ist an einer geeigneten Stelle, die in Fig. 15 mit
105 bezeichnet ist, mittels einer Schraube (nicht dargestellt), die durch Bohrungen
des Tragarms 11' und des Füllstücks 101 hindurch in dem Boden der Falznut 21 eingeschraubt
wird, mit dem Flügelrahmen 3 fest verbunden. In diesem Bereich ist der Tragarm 11''
vorzugsweise, wie dargestellt, in Form einer querverlaufenden Sicke 107 gebogen, um
seine Flexibilität in lotrechter Richtung zu verbessern. Links von der Verschraubungsstelle
105 ist der Tragarm 11'' in gleicher Weise wie der Tragarm 11 gemäß Fig. 2 ausgebildet
und wird im Bereich seines U-förmig umgebogenen Endes 23 durch eine weitere Verschraubung
in der Treibstangennut befestigt.
[0036] Der rechts von der Verschraubung 105 und Sicke 107 liegende Teil des Tragarms 11''
ist aufgrund seiner Flexibilität, insbesondere im Bereich der Sicke 107 und des gekröpften
Abschnittes 16, relativ zum Flügelrahmen 3 lotrecht beweglich, um Einstellbewegungen
des Flügels, die im unteren Ecklager 5 (Fig. 1) bewirkt werden, folgen zu können.
Bei dieser lotrechten Bewegung ist der Tragarm 11'' durch das Füllstück 101 geführt.
Zu diesem Zweck weist das Füllstück 101 an seiner Oberseite einen Führungsvorsprung
109 auf, der eine Führungsöffnung 111 des Tragarms 11'' durchgreift. In seinem oberen
Bereich ist der Führunsvorsprung 109 U-förmig mit zwei Schenkeln ausgebildet, die
nach außen vorspringende, abgeschrägte Einrastvorsprünge 113 aufweisen. Beim Einführen
in die Führungsöffnung 111 des Tragarms 11'' werden U-Schenkel des Führungsvorsprungs
109 zusammengedrückt, bis die Vorsprünge 113 hinter die Längskanten der rechteckigen
Führunsöffnung 111 einrasten, so daß das Füllstück 101 am Tragarm 11'' unverlierbar
gesichert ist. Das Füllstück 101 weist eine zweite Durchtrittsöffnung 115 für eine
zweite Befestigungsschraube auf, mit der es am Boden der Falznut 21 befestigt werden
kann. Eine entsprechend groß bemessene Zugangsöffnung 117 im Tragarm 11'' ermöglicht
den Zutritt zu dieser Befestigungsschraube.
[0037] Der lagerseitige Abschnitt 13 des Tragarms 11'', der Lagerwinkel 51 und das Schwenklager
9 mit dem beweglichen Lagerteil 39 und der Tragplatte 45 sind im wesentlichen identisch
ausgebildet wie bei der Ausführungsform nach Fig. 10 bis 13 und werden deshalb im
einzelnen nicht nochmals erläutert. Zu erwähnen ist nur, daß der in die Erweiterung
91a des Schlitzes 91 des Tragarms 11'' eingreifende Gleitstein 95' in lotrechter Richtung
so kurz bemessen ist, daß er nicht in die Falznut des Flügelrahmens 3 hineinragt und
auch kein Führungsstück, wie das Führungsstück 97 in Fig. 10, trägt. Dies ist deshalb
möglich, weil der Gleitstein 95 keine Führungsfunktion für die lotrechte Bewegung
des Tragarms 11'' ausübt, da diese Führung von dem Führungsvorsprung 109 des Füllstücks
101 übernommen wird. Wenn anstelle des Tragarms 11'' für einen Drehflügel ein Ausstellarm
für einen Dreh-Kippflügel (natürlich ohne Füllstück 101) mit dem Lagerwinkel 51 verbunden
werden soll, kann daher auch der Gleitstein 95 unverändert verwendet zu werden und
braucht nicht gegen einen anderen Gleitstein ausgetauscht zu werden.
1. Beschlag für die Lagerung eines Tür- oder Fensterflügels (1, 3) am Blendrahmen,
mit einem am Blendrahmen (2) befestigten Lager (9), das ein um eine lotrechte Achse
drehbares Lagerteil (39) mit einer Lagerplatte (45) hat, die bei montiertem Beschlag
im Falzraum parallel zur lotrechten Falzfläche des Flügels (1, 3) liegt, einem im
oberen horizontalen Falzraum des Flügels (3) angeordneten Arm (7, 11), der ein mit
dem Flügel starr verbundener Tragarm (11) zur Lagerung eines Drehflügels oder ein
mit dem Flügel gelenkig verbundener Ausstellarm (7) zur Lagerung eines Dreh-Kippflügels
ist,
und mit einem den Arm (7, 11) mit dem Lager (9) verbindenden Lagerwinkel (51) mit
einem waagerechten Schenkel (57) der eine Aufnahme (59) mit Verstellvorrichtung (65)
für das Ende des Arms bildet, und einem lotrechten Schenkel (53), der die Lagerplatte
(45) des Lagerteils (39) hintergreift und an dieser in einem horizontalachsigen Drehlager
(69, 71) drehbar gelagert ist, um den Lagerwinkel (51) für eine Rechts/Links-Umstellung
des Beschlages um 180° drehen zu können, wobei am Lagerwinkel (51) und der Lagerplatte
(45) mindestens ein Rastvorsprung (77, 78) und eine mit ihm zusammenwirkende Rastausnehmung
(75, 76) vorgesehen sind, die den Lagerwinkel (51) in der einen oder anderen seiner
beiden Drehstellungen festlegen,
und wobei das Drehlager (69, 71) begrenzte Verschiebungen des Lagerwinkels relativ
zur Lagerplatte (45) quer zur Achse des Drehlagers ermöglicht, um den Rastvorsprung
und die Rastausnehmungen in bzw. außer Eingriff zu bringen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drehlager in seiner Radialrichtung federelastisch ausgebildet ist, um die
Verschiebungen des Lagerwinkels (51) relativ zur Lagerplatte (45) zu ermöglichen.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Drehlager ein elastisch radial verformbarer Federring (71) vorgesehen
ist, der in Bohrungen des Lagerwinkels und der Tragplatte eingreift.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lagerplatte (45) oder dem Lagerwinkel (51) Führungen (79, 80) vorgesehen
sind, die mit dem mindestens einen Führungsvorsprung zusammenwirken, um bei der Drehbewegung
des Lagerwinkels (51) relativ zur Lagerplatte (45) die für den Eingriff der Vorsprünge
(77, 78) in die Ausnehmungen (75, 76) erforderliche Querverschiebung des Lagerwinkels
(51) relativ zur Lagerplatte (45) unter elastischer Verformung des Federrings (71)
zu erzwingen.