Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem Steuertrieb für eine Brennkraftmaschine nach der Gattung
des Patentanspruchs 1 aus. Derartige, z.B. aus der Schrift US 4,671,223 bekannte Steuertriebe
dienen dabei zur Übertragung der Motordrehzahl auf Steuerglieder (z.B. Nockenwellen
für die Ventilbetätigung) und Nebenaggregate (z.B. Generator, Pumpen) und sind vorzugsweise
als Riemen- oder Rädertriebe ausgebildet. Dabei wird die Motordrehzahl über die Kurbelwelle
und ein entsprechendes Kurbelwellenzahnrad in den Steuertrieb eingeleitet und dort
über entsprechende Zwischenzahnräder oder Riemen an die einzelnen anzutreibenden Aggregate
weiter- bzw. umgelenkt.
[0002] Bei dem oben genannten, als Rädertrieb ausgebildeten bekannten Steuertrieb einer
Brennkraftmaschine sind die Zahnräder dabei wenigstens zum Teil in einer Trägereinheit
aufgenommen, die aus zwei Trägerplatten gebildet ist, zwischen denen die Zahnräder
geführt sind.
[0003] Da es infolge der hohen Wärmeentwicklung der Brennkraftmaschine während deren Betriebs
zu einer ungleichen Ausdehnung der zum Teil aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehenden
einzelnen Gehäuseteile der Brennkraftmaschine und des Rädertriebs kommen kann ist
es weiterhin z.B. aus der Schrift DE 37 39 243 bekannt, die Trägereinheit für die
Zahnräder des Steuertriebs mit einem Spielausgleich zu versehen, der einen Spielausgleich
zwischen den einzelnen Zahnrädern und zwischen der Trägereinheit und dem Gehäuse der
Brennkraftmaschine ermöglicht.
[0004] Dabei weist der bekannte Träger für einen Steuertrieb einer Brennkraftmaschine, insbesondere
einen Zahnrad-Rädertrieb jedoch den Nachteil auf, daß er durch seine Anlenkung auf
der Kurbelwelle über eine Kugellager-Lagerung nur aufwendig zu fixieren ist und einen
relativ großen Bauraum in Achsrichtung der Brennkraftmaschine benötigt. Zudem ist
der Spielausgleich an der kurbelwellenfernen Befestigung des Trägers am Brennkraftmaschinen-Gehäuse
mittels elastischer O-Ringe nicht ausreichend, wobei insbesondere in axialer Richtung
der Befestigungsbolzen kaum ein Spielausgleich möglich ist. Desweiteren ist die Dauerbelastbarkeit
derartiger O-Ringe, insbesondere in aus ihrer Ruhelage verschobener Position nicht
ausreichend und erhöht so den Wartungsaufwand durch notwendig werdende Austauscharbeiten.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Spielausgleich für die Befestigung
der Trägereinheit des Steuertriebs am Gehäuse der Brennkraftmaschine bereitzustellen,
der einen ausreichenden Spielausgleich zwischen dem Brennkraftmaschinengehäuse und
der Trägereinheit ermöglicht und der zudem über die gesamte Lebensdauer der Brennkraftmaschine
sicher arbeitet.
Vorteile der Erfindung
[0006] Der erfindungsgemäße Steuertrieb für eine Brennkraftmaschine mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil
auf, daß das Spielausgleichselement als hydraulisches Spielausgleichselement ausgebildet
ist. Dabei hat die hydraulische Funktion des Ausgleichselementes den Vorteil, daß
an diesem nahezu kein Verschleiß auftritt und so eine sichere Funktion über die gesamte
Lebensdauer der Brennkraftmaschine gewährleistet ist. Zudem ermöglicht der hydraulische
Spielausgleich zusätzlich auch eine Dämpfung der Schwingungsübertragung von der Brennkraftmaschine
auf den Rädertrieb und umgekehrt.
[0007] Dabei ist es besonders vorteilhaft zwei entgegengesetzt wirkende hydraulische Arbeitsräume
am Spielausgleichselement vorzusehen, die über einen Überströmkanal, der vorzugsweise
als Kalibrierbohrung ausgebildet ist, verbunden sind und die eine verbesserte Dämpfungswirkung
des Systems zur Folge haben und zudem einen Axialausgleich infolge der unterschiedlichen
Wärmeausdehnung der Bauteile sicher ausgleichen.
[0008] Dabei sind vorzugsweise zwei hydraulische Spielausgleichselemente vorgesehen, die
in vorteilhafter Weise gleichzeitig als obenliegende, kurbeiwellenferne Befestigungen
der Trägereinheit dienen, so daß auf zusätzliche obere Befestigungselemente verzichtet
werden kann. Dazu ist ein in einem Zylinder axial verschiebbar geführter Kolben des
Spielausgleichselementes mit der Stirnseite des Gehäuses der Brennkraftmaschine verschraubt,
während der gegenüber diesem relativ verschiebbare Zylinder an der Trägereinheit befestigt
ist. Um dabei auch einen radialen Spielausgleich und eine geringe Kippbewegung der
Trägereinheit ausgleichen zu können, sind die Dichtungselemente zwischen dem Kolben
und dem Zylinder des Spielausgleichselementes zudem in vorteilhafter Weise elastisch
ausgebildet.
[0009] Die Trägereinheit weist vorzugsweise zwei Trägerplatten auf, zwischen denen die Zahnräder
des Steuertriebs vorzugsweise in einer Ebene angeordnet sind. Diese Trägerplatten
weisen dabei Aufnahmebohrungen auf, mit denen sie auf der Außenwandfläche des Zylinders
des Spielausgleichelementes angeordnet sind. Dabei sind vorzugsweise zwei Absätze
an der Außenwand des Zylinders des Spielausgleichselementes vorgesehen, an denen jeweils
eine Trägerplatte fixiert ist. Die Trägerplatten sind dabei vorzugsweise in einfacher
Weise auf die Zylinder aufgepreßt, können alternativ jedoch auch anders befestigt
sein.
[0010] Einen weiteren Vorteil stellt die Verwendung der Spielausgleichselemente als Lager
für Zahnräder des Rädertriebs dar, wobei diese auf der Außenwandung der Zylinder vorzugsweise
in Form eines Gleitlagers zwischen den beiden Trägerplatten geführt sind, so daß die
Spielausgleichselemente neben der Funktion der Befestigung und des Spielausgleichs
auch eine Funktion als Zahnradlagerung übernehmen, wodurch sich die Anzahl der Bauteile
des Rädertriebs und somit auch dessen Gewicht verringern läßt. Die Schmierung der
auf den Zylindern der Spielausgleichselemente gelagerten Zahnräder erfolgt dabei in
vorteilhafter Weise über Schmierbohrungen in der Wand der Kolben und Zylinder. Diese
Bohrungen werden analog zu den hydraulischen Arbeitsräumen der Spielausgleichselemente
vom zentralen Schmiermittelkreislauf der Brennkraftmaschine mit versorgt, so daß kein
zusätzlicher Versorgungskreislauf für die hydraulischen Spielausgleichselemente benötigt
wird.
[0011] Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel sind vorzugsweise zwei hydraulische Spielausgleichselemente
an der Trägereinheit vorgesehen, die dabei vorzugsweise etwa die gleiche Höhe über
der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine aufweisen, um die Erzeugung zusätzlicher Kippmomente
zu vermeiden. Es sind alternativ jedoch auch andere Befestigungs- bzw. Anlenkpunkte
für die Spielausgleichselemente denkbar, wobei diese vorzugsweise so angeordnet sein
sollten, daß keine zusätzlichen Kipp-Momente bei der Abstützung der Trägereinheit
am Motorgehäuse aufgebaut werden.
[0012] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
sind der Zeichnung, der Beschreibung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0013] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuertriebs für eine Brennkraftmaschine
ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der folgenden Beschreibung näher erläutert.
[0014] Es zeigen die
- Figur 1:
- eine Trägereinheit eines Steuertriebs,
- Figur 2:
- einen Längsschnitt durch die Figur 1 entlang der Schnittlinie II und
- Figur 3:
- eine vergrößerte Einzeldarstellung des hydraulischen Spielausgleichselementes aus
der Darstellung der Figur 2.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0015] Die Figur 1 zeigt einen Steuertrieb für eine Brennkraftmaschine, der die Drehbewegung
der Kurbelwelle in bekannter Weise zu den einzelnen Steuergliedern, z.B. Ventilnockenwelle
und Nebenaggregaten, z.B. Pumpen, der Brennkraftmaschine überträgt und der im Ausführungsbeispiel
als reiner Rädertrieb ausgebildet ist.
[0016] Dabei weist der Steuertrieb eine Trägereinheit 1 auf, die aus zwei gegenüberliegenden
Trägerplatten 3 gebildet ist, zwischen denen Zahnräder, z.B. 5, in einer gemeinsamen
Ebene angeordnet und gelagert sind.
[0017] Die Trägereinheit 1 weist in ihrem unteren Bereich eine kreisförmige Ausnehmung 7
auf, in die ein auf der nicht gezeigten Kurbelwelle angeordnetes Zahnrad hineinragt,
das mit einem Zwischenzahnrad 9 des Steuertriebs kämmt und diesen somit in bekannter
Weise rotierend antreibt.
[0018] Dabei ist die Trägereinheit 1 im untenliegenden kurbelwellennahen Bereich über im
Ausführungsbeispiel drei Bohrungen 11 in den Trägerplatten 3 mit dem Gehäuse der Brennkraftmaschine
verschraubt.
[0019] Im kurbelwellenfernen Bereich ist die Trägereinheit 1 über Spielausgleichselemente
13 am Gehäuse der Brennkraftmaschine befestigt, die in den Figuren 2 und 3 näher dargestellt
sind.
[0020] Dabei weisen diese vorzugsweise zwei hydraulischen Spielausgleichselemente 13 jeweils
einen Zylinder 15 und einen darin axial verschiebbaren Kolben 17 auf, zwischen denen
elastische Dichtelemente 19 eingespannt sind, die zwei zwischen Kolben 17 und Zylinder
15 gebildete hydraulische Ringarbeitsräume nach außen abdichten. Dabei sind die Ringarbeitsräume
derart voneinander getrennt, daß sie jeweils in entgegengesetzter axialer Richtung
auf den Kolben 17 wirken, wobei ein erster Arbeitsraum21 den Kolben 17 nach links
und ein zweiter Arbeitsraum 23 den Kolben 17 nach rechts in der Darstellung der Figuren
2 und 3 verschiebt.
[0021] Für einen Spielausgleich bzw. eine Dämpfung sind die Arbeitsräume 21und 23 über einen
als Kalibrierbohrung ausgebildeten Überströmkanal 25 miteinander verbunden, über deren
Durchströmquerschnitt sich die Empfindlichkeit und der Grad des Spielausgleiches und
der Dämpfung einstellen lassen. Die Zuführung des Druckmittels erfolgt in nicht näher
dargestellter Weise über einen Verbindungsanschluß mit dem Schmierölkreislauf der
Brennkraftmaschine.
[0022] Die hydraulischen Spielausgleichselemente 13 sind über den Kolben 17 mit dem Gehäuse
der Brennkraftmaschine verbunden, wozu eine nicht gezeigte Schraube den Kolben 17
an einer zentralen Durchgangsbohrung 27 durchragt. Die Schraube liegt dabei mit ihrem
Kopf an einer motorgehäuseabgewandten Stirnseite 29 des Kolbens 17 an und greift mit
ihrem freien Ende in eine entsprechende Aufnahmebohrung im Motorengehäuse ein.
[0023] Der Zylinder 15 der Spielausgleichselemente 13 ist mit der Trägereinheit 1 verbunden,
wozu die Trägerplatten 3 über entsprechende Aufnahmeöffnungen auf die Außenwandfläche
des Zylinders 15 aufgeschoben, vorzugsweise aufgepreßt sind. Dazu weist der Zylinder
15 an seiner Außenwand zwei Absätze 31 auf, die ein Aufschieben und Aufpressen der
zwei gegenüberliegenden Trägerplatten 3 auf den Zylinder 15 unterstützen.
[0024] Die Außenwandflächen des Zylinders 15 bilden zudem Lagerflächen für wenigstens ein
Zahnrad 33 des Steuerrädertriebs der Brennkraftmaschine, wobei diese Lagerung als
Gleitlager ausgebildet ist, die über eine Versorgungsbohrung 35 im Kolben 17 und im
Zylinder 15 mit Schmiermittel versorgt wird.
[0025] Der axiale Spielausgleich zwischen der Trägereinheit 1 und dem Brennkraftmaschinengehäuse
erfolgt dabei über eine Relativbewegung zwischen Kolben 17 und Zylinder 15, wobei
dabei das Öl jeweils aus einem der Arbeitsräume 21, 23 über den Überströmkanal 25
in den anderen Arbeitsraum 21, 23 verdrängt wird. Eine Einstellung der Ansprechzeiten
und Ansprechtoleranzen des hydraulischen Spielausgleichselementes 13 läßt sich dabei
über den Durchmesser des Überströmkanals 25 einstellen.
[0026] Darüber hinaus ermöglichen die elastischen Dichtelemente durch ihr Einfedern auch
einen Spielausgleich in radialer Richtung und bei einem Kippen der Bauteile zueinander,
so daß hierfür keine zusätzlichen Bauteile nötig sind.
1. Steuertrieb für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens zwei miteinander kämmenden
Zahnrädern, die von einem Kurbeitrieb der Brennkraftmaschine rotierend antreibbar
sind und diese Drehbewegung auf Steuerglieder und Nebenaggregate der Brennkraftmaschine
übertragen, wobei die Zahnräder auf einer Trägereinheit (1) angeordnet sind, die zumindest
mittelbar am Gehäuse der Brennkraftmaschine befestigt ist, sowie mit Mitteln für einen
relativen Spielausgleich zwischen dem Gehäuse der Brennkraftmaschine und der Trägereinheit
(1), dadurch gekennzeichnet, daß der Spielausgleich zwischen der Trägereinheit (1) und dem Gehäuse der Brennkraftmaschine
über wenigstens ein hydraulisches Spielausgleichselement (13) erfolgt.
2. Steuertrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Spielausgleichselement (13) einen axialen Spielausgleich zwischen
der Trägereinheit (1) und dem Brennkraftmaschinengehäuse aufnimmt.
3. Steuertrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Spielausgleichselement (13) einen radialen Spielausgleich zwischen
der Trägereinheit (1) und dem Brennkraftmaschinengehäuse aufnimmt.
4. Steuertrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Spielausgleichselement (13) ein Kipp-Spiel zwischen der Trägereinheit
(1) und dem Brennkraftmaschinengehäuse aufnimmt.
5. Steuertrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Spielausgleichselement (13) einen in einem Zylinder (15) verschiebbaren
Kolben (17) aufweist, der wenigstens einen hydraulischen Arbeitsraum im Zylinder (15)
begrenzt.
6. Steuertrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (17) zwei in axialer Gegenrichtung wirkende, vorzugsweise ringförmig ausgebildete
hydraulische Arbeitsräume (21, 23) begrenzt, die über einen Überströmkanal (25) miteinander
verbindbar sind.
7. Steuertrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (17) am Gehäuse der Brennkraftmaschine befestigt ist.
8. Steuertrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (15) mit der Trägereinheit (1) verbunden ist.
9. Steuertrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kolben (17) und dem Zylinder (15) elastische Dichtelemente (19) eingespannt
sind.
10. Steuertrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (15) mit seiner Außenwandfläche eine Lagerung für ein Rad (33) des Steuertriebs
bildet.
11. Steuertrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Arbeitsraum (21, 23) an die Ölversorgung der Brennkraftmaschine
angeschlossen ist.
12. Steuertrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägereinheit (1) aus zwei Trägerplatten (3) gebildet ist, zwischen denen die
Räder des Steuertriebs angeordnet sind.
13. Steuertrieb nach Anspruch 8 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (15) an seiner Außenwandfläche zwei Absätze (31) aufweist, auf denen
jeweils eine auf den Zylinder (15) aufgesetzte Trägerplatte (3) anliegt.
14. Steuertrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise zwei hydraulische Spielausgleichselemente (13) vorgesehen sind, die
in gleicher Höhe über der Kurbelwelle am Zylinderkurbelgehäuse der Brennkraftmaschine
angelenkt sind.