[0001] Die Erfindung betrifft einen Windsichter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei derartigen, meist als Schaufelradsichter bezeichneten Klassierern, durchströmt
die mit Feingut beladene Sichtluft den beschaufelten Rotor, d.h. das Sichtrad, von
außen nach innen und verläßt diesen durch eine zentrale Austragsöffnung in der entsprechenden
Stirnwand. Die Trenngrenze hängt von der Drehzahl des Rotors und von dem Volumenstrom
des durchgesetzten Gases ab. Je höher die Drehzahl und je geringer der Gasstrom, desto
feiner der Trennschnitt.
[0003] Bei Fein- und Feinstklassierungen haben derartige Windsichter beachtliche Druckverluste
und damit einen hohen spezifischen Energiebedarf, da, wie gesagt, hohe Rotordrehzahlen
erforderlich sind. Zusätzlich werden die Rotoren mit kleinen Austragsöffnungen (ca.
0,5 x Rotordurchmesser) ausgestattet, da bei gleicher Drehzahl und gleichem Gasvolumenstrom
mit kleinerem Durchmesser der Austragsöffnung ein feinerer Trennschnitt erreicht werden
kann. Dieses ist dann von Vorteil, wenn aus mechanischen Gründen die Rotordrehzahl
nicht weiter erhöht bzw. aus verfahrenstechnischen Gründen die Gasmenge nicht reduziert
werden kann. Je kleiner der Durchmesser der Austragsöffnung gewählt wird, desto höher
wird - abhängig von der Rotordrehzahl - die Luft bzw. die Gasgeschwindigkeit und damit
auch der Druckverlust, sofern es nicht gelingt, diese Geschwindigkeitsenergie wieder
teilweise als Druckenergie zurückzugewinnen.
[0004] Bekannte Schaufelradsichter führen die Sichtluft mittels Rohrstutzen aus dem Sichtrad
ab. Dieser Rohrstutzen ist über eine mehr oder weniger lange Strecke achsgleich mit
der Drehachse des Rotors. Es ist auch bekannt, die Rohrstutzen teilweise in das Sichtrad
hineinzuführen. Unabhängig davon, ob diese Rohrstutzen drehfest mit dem Sichtrad verbunden
sind oder stillstehen, wird in ihnen ein großer Teil der Umfangsgeschwindigkeit infolge
Reibung vernichtet. Grundsätzlich verhalten sich bezüglich Druckverlust solche Windsichter
günstiger, bei denen die den Rotor verlassende Luft in ein Expansionsgehäuse, das
vorzugsweise als flaches Spiralgehäuse ausgebildet ist, abströmt. Das Spiralgehäuse
ermöglicht eine teilweise Rückgewinnung der kinetischen Energie. Der dem Rotor zugewandte
Boden des Spiralgehäuses weist bei diesen bekannten Windsichtern eine Eintrittsöffnung
auf, die deckungsgleich mit der Austragsöffnung angeordnet ist. Auch bei dieser Ausgestaltung
führen die stillstehenden Wände und Boden zu einer vermehrten Reibung und damit einem
erhöhten Druckverlust.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Windsichter der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem auch bei Feinstsichtungen möglichst geringe Druckverluste
auftreten.
[0006] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird also ein Teil der Wand des Expansionsgehäuses durch die entsprechende
angrenzende Stirnwand, d.h. die Deckscheibe des Sichtrades, gebildet, die also mit
dem Sichtrad rotiert. In der ortsfesten Wand des Expansionsgehäuses ist eine entsprechende
Öffnung vorgesehen, in der die rotierende Deckscheibe mit der Austragsöffnung liegt.
Der Ringspalt zwischen diesen beiden relativ zueinander rotierenden Teilen wird mit
Spülluft versorgt, um einem Kurzschluß zwischen Sichtraum und Expansionsgehäuse entgegenzuwirken.
Hierdurch wird sogenanntes

Spritzkorn" vermieden, d.h. es wird verhindert, daß Teilchen, die eigentlich gröber
sind als die durch das Sichtrad eingestellte Trennkorngröße in die Feingutseite gelangen.
[0008] Die

pneumatische Dichtung" ist in vorteilhafter Weise so ausgebildet wie in Anspruch 2
angegeben.
[0009] In an sich bekannter Weise ist das Expansionsgehäuse so gestaltet wie in Anspruch
4 angegeben.
[0010] Wenn der Windsichter so ausgestaltet ist wie in Anspruch 6 angegeben, dann kann zusätzliche
kinetische Energie im Gasstrom in dem Expansionsgehäuse zugeführt werden.
[0011] In der Zeichnung ist schematisch eine Ausführungsform eines Windsichters nach der
Erfindung im Schnitt dargestellt.
[0012] Dieser Windsichter besteht aus einem Sichtraum 7, in dem das Sichtrad 1 hineinragt
und durch einen nicht gezeigten Motor angetrieben wird, der thyristorgesteuert stufenlos
drehzahlgeregelt ist.
[0013] Die obere Stirnwand des Sichtrades 1 ist als Deckscheibe 5 mit einer zentrischen
Austragsöffnung 2 ausgebildet. Diese Deckscheibe 5 liegt in einer Öffnung der oberen
Wand 8 des Sichtraumes 7. Zwischen der umlaufenden Deckscheibe 5 und der Wand 8 bleibt
ein Ringspalt frei, dem über einen Stutzen 9 Spülluft zugeführt wird. Zu diesem Zweck
ist die Wand 8 doppelwandig ausgebildet.
[0014] Auf der Oberseite der Wand 8, d.h. auf der Seite der Wand 8 die dem Sichtraum 7 abgewandt
ist, befindet sich das Expansionsgehäuse 3, das als Spiralgehäuse mit Austrittskanal
4 ausgebildet ist, das im wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Sichtrades 1 angeordnet
ist. Auf der Oberseite der Deckscheibe 5 befinden sich in dem Expansionsgehäuse 3
Ventilatorflügel 10, die dem Gasstrom zusätzliche kinetische Energie zuführen.
[0015] In dem Sichtraum 7 befindet sich Luft L mit Aufgabegut A, die in das Sichtrad 1 von
außen nach innen eintritt. Die aus dem Austrittskanal 4 austretende Luft L ist mit
Feingut F beladen. Die Spülluft, die in den Stutzen 9 eintritt, ist mit S bezeichnet.
Das Grobgut G verläßt den Sichtraum 7 über eine nicht dargestellte Austragsöffnung
im unteren Teil.
1. Windsichter mit einem entgegen der Fliehkraft radial von außen nach innen von der
feingutbeladenen Sichtluft durchströmten, in einer Sichtkammer (7) rotierenden Sichtrad
(1), aus dem die Sichtluft axial durch eine Austragsöffnung (2) in einer Deckscheibe
(5) in ein Expansiongehäuse (3) abströmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckscheibe
(5) mit ihrer Austragsöffnung (2) gleichzeitig die angrenzende Wand (8) des Expansionsgehäuses
(3) bildet, daß
in den Ringspalt (6) zwischen der Wand (8) des Expansionsgehäuses (3) und der Deckscheibe
(5) Spülluft eingeblasen wird.
2. Windsichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (8) des Expansionsgehäuses
(3) doppelwandig zum Einblasen der Spülluft ausgebildet ist.
3. Windsichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrittskanal
(4) des Expansionsgehäuses (3) im wesentlichen senkrecht der Drehachse des Sichtrades
(1) verläuft.
4. Windsichter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsgehäuse (3)
als Spiralgehäuse ausgebildet ist.
5. Windsichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der größte Radius des Spiralgehäuses
ungefähr das zweifache des Radius der Deckscheibe (5) des Sichtrades (1) beträgt.
6. Windsichter nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Deckscheibe (5) des Sichtrades (1) in dem Expansionsgehäuse (3) Ventilatorflügel
(10) vorgesehen sind.