[0001] Die Erfindung betrifft eine Zug - Druck - Kuppelstangeneinrichtung für Schienenfahrzeuge
mit allseitiger Richtgelenkwirkung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es sind bereits Lösungen bekannt, die das Ziel verfolgen, Zug - Druck - Kuppelstangeneinrichtungen
zu entwickeln, die effektivere Richtgelenkausführungen besitzen bei gewichts- und
aufwandsparenden Lösungen. Dies ist deshalb notwendig, weil insbesondere für Tragwageneinheiten
im kombinierten Verkehr Schiene - Straße Fahrzeuge mit geringster Totmasse und damit
maximal möglicher Nutzlast gefordert werden. Grund dafür ist die häufige Überschreitung
der zulässigen Zuggesamtmasse, wodurch die Anzahl der Wagen z.B. in einem KV - Shuttlezug
dann herabgesetzt werden muß. Erleichternd kommt hinzu, daß insbesondere bei Shuttlezügen
die Rangiergeschwindigkeiten regulär herabgesetzt sind, so daß es sich anbietet, die
Tragwagen innerhalb der Shuttle - Einheiten mit einer, gegenüber der Anwendung von
Seitenpuffern, wesentlich gewichtsärmeren Kuppelstange zu realisieren. Damit kann
ebenfalls noch der Abstand zwischen den Einzelwagen mit all seinen positiven Einflüssen
reduziert werden. Damit wird es auch möglich, Kuppelstangen mit geringerer oder sogar
ohne Dämpfungskapazität einzusetzen, was effektivere Lösungen des Problems der Kuppelstangen
mit allseitiger Richtgelenkwirkung mit hohem Wirkungsgrad erfordert, um das Hauptproblem
der Erfüllung der Laufsicherheit, insbesondere der Entgleisungssicherheit bei den
extrem leichten Einzelwagen zu lösen.
[0003] Nach DE-OS 21 35 472 ist eine federnde Zug- und Stoßvorrichtung für Mittelpufferkupplungen
bekannt, welche aus einer Kuppelstange, die über einen vertikalen Gelenkbolzen in
einen U-förmigen Zugbügel eingreift, der wiederum einen Teleskop - Federapparat einschließt,
besteht. Dabei stützt sich der Federapparat mit seinen Anschlägen wechselseitig über
vordere und hintere bewegliche Stützlagerplatten und entsprechend korrespondierenden
Stützlagern, die am Untergestell befestigt sind, an diesem ab. Als Kuppelstangengelenk
ist am hinteren Ende derselben der bereits erwähnte vertikale Gelenkbolzen vorhanden,
der von einem Gelenkstück umschlossen wird, welches wiederum im Zusammenwirken und
peripheren Kugelkalottenflächen das Abrollen der Endfläche auf der Richtgelenkkalotte
sichern soll. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß sie aus einer Vielzahl massiven
und beweglichen Teilen, die platzaufwendig, schwer, teuer und verschleißanfällig sind,
besteht. Außerdem sind durch die vorhandenen Spiele zwischen den Bauteilen, wie Kuppelstange,
Gelenkbolzen, Gelenkstück, der Kalottenteile und der zwischen den Endflächen der Kuppelstangen
und der Abrollkurve am vorderen Stützlagerteil bei den Rucken und Zerrungen im Zugverband,
insbesondere bei Bremsvorgängen erhöhte dynamische Kräfte zu erwarten.
[0004] Die DE 41 18 529 A1 zeigt eine vereinfachte Lösung, die mit festen stützlagerähnlichen
Druckplatten arbeitet und bei der zwischen der Rückseite der Druckplatte und der inneren
Scheitelfläche des Zugbügels lediglich eine Vorspannfeder angeordnet ist, wobei ein
Anschlag vorhanden ist, der bei auftretenden Zugkräften ein geringeres Spiel zwischen
der Endfläche des Zug - Druckstangenkopfes und der Druckplatte begrenzt. Diese Ausführung
hat den Nachteil, daß die Vorspannfeder lediglich einen kurzen, begrenzten Federweg
gestattet, der ausreichend ist für die axiale Verschiebung der Kuppelstange infolge
des Abrollens und Kippens der Endfläche der Kuppelstange an der Abrollkurve der Druckplatte,
um die axialen Vorspannkräfte in Grenzen zu halten, wobei der Längsdämpfungseffekt
nur gering sein kann. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß infolge des Abstandes
des verwendeten Gelenkbolzens zu der Stirnfläche der Kuppelstange bei gleichzeitiger
Einwirkung von Druckkräften ein bedeutendes horizontales Kräftepaar entsteht, das
nach dem Ausschöpfen der horizontalen seitlichen Spiele zwischen der Kuppelstange
und der seitlichen Anschläge den Abrollvorgang auf der Endfläche der Kuppelstange
behindert, was eine Reduzierung des Wirkungsgrades des Richtgelenkes in den Endstellungen
zur Folge hat. Dieser Wirkungsgradverlust wird allgemein im ERRi - UIC - Bericht SVA
- B12/RP49 von 10/91 angegeben, wo im Vergleich von theoretischen Ermittlungen zu
praktischen Versuchen mit solchen Lösungen nur Wirkungsgrade von 0,6 - 0,8 festgestellt
wurden.
[0005] Mit der DE 299 00 875 U1 wird eine Lösung vorgestellt, bei der der vertikale Gelenkbolzen
zwischen dem Kuppelstangenende und dem Gabelkopf, der als Teil des festen Stützlagers
starr mit dem Untergestell verbunden ist, in einem Langloch angeordnet ist, wobei
zwischen Langloch und Gelenkbolzen kein Querspiel erkennbar ist, was bedeutet, daß
ein zwangloses Abrollen des Kuppelstangenendes an der Richtgelenkkurve nicht möglich
ist, was einen schlechten Wirkungsgrad des Richtgelenkes erwarten läßt. Dieser Tatbestand
stellt einen empfindlichen Nachteil dar.
[0006] Weiterhin sind im Güterwagenbau allgemein Zug - Druck - Kuppelstangen bekannt, bei
denen an den Lagerstellen im Untergestell des Waggons die Kuppelstange durch eine
Stützplatte hindurch geführt wird, wobei an der Druckseite wie auch an der Zugseite
der Stützplatte Federelemente angeordnet sind. Bei einer Stoßbelastung werden die
Federn an der Druckseite komprimiert und die Zugfedern entlastet, so daß durch die
schräge Kippstellung der Kuppelstange eine Richtwirkung im Sinne eines Richtgelenkes
erzeugt wird. Der Nachteil ist dabei, daß diese Gelenkkonstruktion nur einen ungenügenden
Wirkungsgrad erreicht.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zug - Druck - Kuppelstangeneinrichtung mit Richtgelenkwirkung
zu schaffen, bei der der Wirkungsgrad des Richtgelenkes verbessert wird und Zuglängskräfte
im Zugverband gering gehalten werden, mit dem Ziel, der Erfüllung der Entgleisungssicherheit
von Fahrzeugeinheiten mit geringstem Gewicht und des weiteren soll durch eine platzsparende,
kompakte Ausführung mit geradlinigem Kraftverlauf eine Teile- und Gewichtsreduzierung
und Senkung der Herstellungskosten erzielt werden, die andererseits auch positiven
Einfluß auf die Unterhaltung der Fahrzeuge hat.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Erfindungswesentlich
ist, daß die Kuppelstange an ihrer Endfläche als Fortführung ein Zugstangenteil besitzt,
welches im Mittelpunkt einer Richtgelenkplatte sitzt, wobei diese Richtgelenkplatte
fest oder axial - längsverschiebbar mit dem Zugstangenteil verbunden ist. Die Zugstange
ist dabei durch eine Stützplatte, die starr mit dem Untergestell verbunden ist, hindurch
geführt und erhält darin eine spezielle Lagerung, wobei im Mittelpunkt der Abrollkalotte
die Kuppelstange ein spezifisch geformtes Zentrierstumpfteil besitzt, welches in einem
Zentriertrichter, der in einen Öffnungstrichter übergeht, aufgenommen wird. Diese
Form des Zentrierstumpfteiles sichert eine ausreichende Lagerung der Kuppelstange
gegenüber dem Untergestell und ein ungehindertes Abrollen der Richtgelenkplatte am
Stützlager über den gesamten Kippvorgang. An der Zugseite des Stützlagers ist zweckmäßig
ein Kugelgelenkansatz, der mit der Kontur der folgenden Zugscheibe korrespondiert,
vorgesehen. Die nachfolgende Feder für die Aufnahme von Zugkräften sorgt für eine
spielfreie Verspannung der Lagerstellen und für den erforderlichen Dämpfungseffekt
aus der Zugbewegung im Zugverband. Es werden auch Ausführungen vorgeschlagen, bei
denen an der Zugaufnahmeseite des Stützlagers und / oder an der Druckaufnahmeseite
Federelemente angeordnet sind. Dabei können unmittelbare Dämpfungen in Druck- und
Zugrichtung direkt erzielt werden, deren Anordnung im wesentlichen in Abhängigkeit
der zu bestreitenden Wagengewichts - Lastgruppen entschieden werden kann.
[0009] Die Erfindung sichert mit ihrem geradlinigen Kräfteverlauf und kompakten Bauweise
und dem ungehinderten Abrollvorgang im Richtgelenk die volle Erfüllung der Aufgabenstellung
und trägt dazu bei, daß auch sehr leichtgewichtige Güterwagen die internationalen
Forderungen der Laufsicherheit, insbesondere der Entgleisungssicherheit erfüllen.
[0010] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig.1:
- einen Horizontalschnitt in Höhe der Achse der Kuppelstange mit Anschluß an das Untergestell,
- Fig.2:
- Einzelheit A nach Fig.1,
- Fig.3:
- Schnitt wie Fig.1,
jedoch mit Anordnung der Federelemente auf der Druckaufnahmeseite des Stützlagers,
- Fig.4:
- Schnitt wie Fig.1,
jedoch bei Anordnung eines Federelementes an der Druckaufnahmeseite für Druck- und
Zugkräfte.
[0011] Wie Fig. 1 und 2 zeigen, befindet sich zwischen Kupplungsträgern 1 des Wagenuntergestells
zur Lagerung einer Kuppelstange 3 ein Stützlager 2. Das Stützlager 2 ist starr befestigt
und nimmt in einer zentralen Öffnung, eine am Ende der Kuppelstange 3 angeordnete
Zugstange 6 auf. Druckkräfte F
LX in der Kuppelstange 3 wirken in der angezeigten Richtung. Die Kuppelstange 3 selbst
besitzt hier am Ende ihres massiven Querschnittes eine Richtgelenkdruckplatte 4, an
die zentrisch in Fortführung der Mittelachse der Kuppelstange 3 die Zugstange 6 angeordnet
ist. Die Richtgelenkdruckplatte 4 trägt an der Druckaufnahmeseite eine Kugelkalotte
mit einem Richtgelenkradius R-Ri, der vorzugsweise ein Größenmaß von gleich oder größer
der halben Kuppelstangenlänge, zwischen den Stützlagern 2 gemessen beträgt, da damit
ein exakt kugelartiges Abrollverhalten zwischen den Stützflächen erzielt wird, welches
sehr geringe, insbesondere vertikale Radentlastungskomponenten und Spurkranz - y -
Kräfte bewirkt. Weiterhin ist als vorteilhaft zu nennen, daß das infolge der axialen
Verschiebung der Zugstange 6 gegenüber dem Stützlager 2 beim Kippen der Richtgelenkdruckplatte
4 während des Abrollens auf einer Abrollkurve 5 entstehende Verspannmoment eine Verminderung
der y-Kräfte zwischen Rad und Schiene sowie eine Verminderung der vertikalen Radentlastung
beim Zusammentreffen eines beladenen und eines leeren Wagens mit sich bringt. Die
Lagerung der Zugstange 6 erfolgt spielbehaftet in einem Zentriertrichter 11, der sich
in einem Öffnungstrichter 12 fortsetzt. Die Mantelkonturen des Zentriertrichters 11
im Stützlager 2 und die eines Zentrierstumpfteiles 10 der Zugstange 6 folgen etwa
einem Radius R
A um die anfänglichen Kippunkte M2 und M3. Ein Längenmaß L2 des Zentrietrichters 11
ist um die Entfernung eines Winkelmaßes α des maximalen Ausschlages der Kuppelstange
3 kürzer ausgeführt als ein Längenmaß L1 des Zentrierstumpfteiles 10. Das Zentrierstumpfteil
10 ist dabei einseitig an der Druckaufnahmeseite angeordnet und reicht etwa bis 1/3
der Stützlagerdicke t. Damit ist ein zwangfreies und zentrisches Herauskippen der
Richtgelenkdruckplatte 4 gegeben. Korrespondierend mit diesen Bewegungen besitzt das
Stützlager 2 einen Kugelgelenkansatz 8 und eine Zugscheibe 7 als entsprechendes Gegenstück,
das sich um einen gedachten mittleren Kippunkt M1 bewegen kann. Die Zugscheibe 7,
die an eine Feder 13 für Zugkräfte anschließt, hat in ihrem Sitz auf der Zugstange
6 ballige Berührungsflächen für eine Schrägstellung der Kuppelstange 3. Die Feder
13 sorgt für die mögliche Axialverschiebung beim Abrollen der Richtgelenkdruckplatte
4 bis zu ihrem äußersten Kippunkt für eine spielfreie Lagerung des Gesamtgelenkes,
für eine Längsdämpfung und für einen weichen Ausgleich der Bewegungsvorgänge, die
sich im Ablaufvorgang des Kippens nicht ständig um die gleichen Kippunkte bewegen.
Es ist denkbar, das Zentrierstumpfteil 10 und den Zentriertrichter 11 kegelförmig
auszuführen, wobei dann der Kegelseitenwinkel mindestens einen Winkel α
T einer Tangente T des Radius R
A im Kippunkt M2 oder M3 haben muß. Nachteilig wäre hierbei ein schnell zunehmendes
Spiel im Trichter beim Herauskippen und eine damit verbundene ungenauere Führung der
Zugstange 6.
[0012] Die Fig. 3 zeigt eine Anordnung von Federn 14 für Stoßkräfte an der Druckaufnahmeseite,
wobei die Richtgelenkdruckplatte 4 hier auf der Zugstange 6 axial - längsverschiebbar
angeordnet ist. Sie besitzt dazu eine Richtgelenkhülse 16, die einen stabilen Gleitsitz
garantiert. Die Feder 14 sorgt für eine spielfreie Verspannung des gesamten Gelenkes
und eine axialwelche Lagerung. Der Kugelgelenkansatz 8 ist als ein austauschbarer
Kugelgelenkring 9 ausgebildet, der aus Werkstoff mit vorteilhaftem Reibverhalten hergestellt
ist. Es ist denkbar, die in Fig. 1 gezeigte Lösung mit der in Fig.3 zu kombinieren,
wodurch man vorteilhaft eine Zug- und Stoßdämpfung erreicht.
[0013] Bei der in Fig. 4 gezeigten Auslegung wird eine Feder 15 verwendet, die gleichzeitig
für Zug- und Stoßkräfte zuständig ist. Dies wird erreicht durch die Anordnung einer
Druckscheibe 17, die in ihrer Außenkontur mit zusätzlichen Zug - Schwenkanschlägen
18 korrespondiert, die ein Kippen um den gedachten mittleren Kippunkt M1 ermöglichen.
Eine Druckhülse 20 sichert die Übertragung der Kräfte bei Zugbelastungen. Ein Druckring
19 dient der Zugkraftübertragung. Mit der Verwendung der Zugstange 6 am Ende der Kuppelstange
3 und der festen oder axial - längsverschiebbaren Lagerung der Richtgelenkdruckplatte
4 auf der Zugstange 6 und die Ausbildung der Lagerung der Zugstange 6 im Stützlager
2 und der Anordnung von Zug- und Druckscheiben 7 und 17 sowie Federelemente, Federn
13, 14 und 15 wird eine vorteilhafte Zug - Druck - Kuppelstangeneinrichtung geschaffen,
die eine hohe Laufsicherheit von leichten Güterwagen gewährleistet und die Gesamtökonomie,
insbesondere des kombinierten Ladeverkehrs verbessert.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0014]
- 1
- Kupplungsträger
- 2
- Stützlager
- 3
- Kuppelstange
- 4
- Richtgelenkdruckplatte
- 5
- Abrollkurve
- 6
- Zugstange
- 7
- Zugscheibe
- 8
- Kugelgelenkansatz
- 9
- Kugelgelenkring
- 10
- Zentrierstumpfteil
- 11
- Zentriertrichter
- 12
- Öffnungstrichter
- 13
- Feder (für Zugkräfte)
- 14
- Feder (für Stoßkräfte)
- 15
- Feder (für Zug- und Stoßkräfte)
- 16
- Richtgelenkhülse
- 17
- Druckscheibe
- 18
- Zug - Schwenkanschläge
- 19
- Druckring
- 20
- Druckhülse
- α
- Winkelmaß (entspricht dem maximalen Ausschlag der Kuppelstange)
- M1
- (gedachter mittlerer) Kippunkt
- M2
- (oberer anfänglicher) Kippunkt
- M3
- (unterer anfänglicher) Kippunkt
- t
- Stützlagerdicke
- L1
- Längenmaß (des Zentrierstumpfteiles)
- L2
- Längenmaß ( des Zentriertrichters)
- RA
- Radius (anfänglicher Kippradius)
- R - Ri
- Richtgelenkradius
- T
- Tangente (am Radius RA im Kippunkt M3 oder M4)
- αT
- Winkel (Tangentenwinkel)
- FLX
- Druckkraft
1. Zug - Druck - Kuppelstangeneinrichtung für Schienenfahrzeuge mit allseitiger Richtgelenkwirkung,
bei denen die Stützlager starr mit dem Untergestell verbunden sind und zur Erzeugung
eines Federweges und einer Dämpfung Federelemente Verwendung finden und bei denen
zur Realisierung einer weitgehenden zwangfreien Kippbewegung an den Kuppelstangenenden
zwischen Stützlagern und Kuppelstangen vorzugsweise kugelgelenkartige Lagerteile Anwendung
finden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Druckaufnahmeseite eines Stützlagers (2)
eine Kuppelstange (3) mit Richtgelenkdruckplatte (4) und Abrollkurve (5) angeordnet
ist, und eine Zugstange (6) als Endteil der Kuppelstange (3) fest oder axial - längsverschiebbar
in dem Stützlager (2) angeordnet ist, wobei die Zugstange (6) durch das Stützlager
(2) hindurch geführt ist, und die Zugstange (6) in ihrer Durchführung durch das Stützlager
(2) als Übergang ein Zentrierstumpfteil (10) besitzt, das mit einem im Stützlager
(2) angeordneten Zentriertrichter (11) korrespondiert, wobei der Zentriertrichter
(11) in einem Öffnungstrichter (12) übergeht, und das Zentrierstumpfteil (10) einseitig
an der Druckaufnahmeseite angeordnet ist und etwa um 1/3 einer Stützlagerdicke (t)
in das Stützlager (2) hineinragt, und die Krümmung des Zentrierstumpfteiles (10) einem
Radius (RA ) um einen anfänglichen Kippunkt (M2 und M3) folgt, und ein Längenmaß (L2) des Zentriertrichters
(11) um ein Winkelmaß (α) des maximalen Ausschlages einer Kuppelstange (1) kürzer
ausgeführt ist als ein Längenmaß (L1) des Zentrierstumpfteiles (10), und an der Zugseite
des Stützlagers (2) auf der Zugstange (6) eine Zugscheibe (7) angeordnet ist, die
über einem Kugelgelenkansatz (8) am Stützlager (2), der seinen Mittelpunkt in einem
gedachten mittleren Kippunkt (M1) findet, mit dem Stützlager (2) korrespondiert, und
die Zugscheibe (7) in ihrem Sitz auf der Zugstange (6) ballige Berührungsflächen für
eine Schrägstellung der Zugscheibe (7) besitzt, und an der Zugaufnahmeseite des Stützlagers
(2) und / oder an der Druckaufnahmeseite des Stützlagers (2) auf der Zugstange (6)
Federn angeordnet sind.
2. Kuppelstangeneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zug-Schwenkanschläge
(18) angeordnet sind, und zwischen den Stützlagern (2) und den Zug-Schwenkanschlägen
(18) die axial - längsverschiebbare Richtgelenkdruckplatte (4) mit einer Richtgelenkhülse
(16), eine Feder (15) für Zug- und Stoßkräfte sowie eine Druckscheibe (17), die an
einem Druckring (19) zur Anlage kommt, angeordnet sind, und die sich berührenden Führungsflächen
der Druckscheiben (17) und die des Zug-Schwenkanschlages (18), die eine gemeinsame
Kontur besitzen, dem Radius des gedachten mittleren Kippunktes (M1) folgen, und zwischen
der Richtgelenkdruckplatte (4) und der Zugstange (6), eine Druckhülse (20) angeordnet
ist.
3. Kuppelstangeneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung
einer druck- und zugseitigen Federung der Kuppelstange (3) sowohl an der Zugaufnahmeseite
Federn (13) für Zugkräfte und an der Druckaufnahmeseite des Stützlagers (2) Federn
(14) für Stoßkräfte angeordnet sind, wobei die Richtgelenkdruckplatte (4) für eine
axiale Längsverschiebbarkeit mit der Richtgelenkhülse (16) versehen ist.
4. Kuppelstangeneinrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kugelgelenkansatz
(8) am Stützlager (2) als austauschbarer Kugelgelenkring (9) ausgebildet ist und aus
Material mit besseren Gleiteigenschaften besteht.
5. Kuppelstangeneinrichtung nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Richtgelenkradius
(R - Ri) der Richtgelenkdruckplatte (4) etwa gleich oder größer wie ca. das halbe
Maß der Kuppelstangenlänge, zwischen den Stützlagern (2) gemessen, ausgeführt ist.
6. Kuppelstangeneinrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrierstumpfteil
(10) anstelle mit der vorgesehenen Krümmung, die einem Radius (RA) um den anfänglichen Kippunkt (M3) folgt, als Kegel ausgebildet ist, wobei der Kegelseitenwinkel
mindestens ≥ des Winkels (αT) einer entstehenden Tangente (T) des Radius (RA) im Kippunkt (M3) beträgt.