[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus Signal und Draht 69 (1977) 1/2, Seiten
12 bis 20 bekannt; es hat sich in der Praxis vielfach bewährt.
[0002] Die für die Achszählung verwendeten Sensorsignale sind vor Ort vielfältigen Störbeeinflussungen
ausgesetzt. Diese bestehen insbesondere in der induktiven und kapazitiven Beeinflussung
elektrischer Leiter durch die in den Schienen fließenden erheblichen Bahnströme, die
allerdings weniger auf die Sensoren selbst wirken, als vielmehr auf die mitunter recht
langen Verbindungsleitungen zwischen den Sensoren und den von diesen entfernt angeordneten
Auswerteeinrichtungen. Es gibt aber auch direkt auf die Sensoren einwirkende Störungen,
beispielsweise über die Magnetfelder, die von fahrzeugseitigen Wirbelstrombremsen
ausgehen können.
[0003] Um Zählfehler durch insbesondere kurzzeitige Störimpulse zu vermeiden, ist es bekannt
(DT 23 19 164 C2), Störimpulse unterhalb einer vorgegebenen Mindestdauer durch Verwendung
von Verzögerungsstufen vor den Eingängen der Empfänger für die Sensorsignale digital
auszufiltern und damit für die Auswertung unschädlich zu machen. Das Verfahren zur
digitalen Störsignalunterdrückung erfüllt seine Aufgabe nur solange, wie die zeitliche
Dauer der Störsignale deutlich kürzer ist als die kürzestmögliche Beeinflussungsdauer
der Gleissensoren durch ein Fahrzeugrad. Diese Bedingung ist mindestens dann nicht
mehr erfüllt, wenn eine Strecke auch von sehr schnell fahrenden Fahrzeugen befahren
wird. Beim Passieren solcher Fahrzeuge liegt die zeitliche Dauer der Sensorsignale
in der Größenordnung der auftretenden Störbeeinflussungen, so daß eine eindeutige
Separierung nach Stör- und Nutzsignalen nicht mehr möglich ist.
[0004] Um auch für schnell laufende Fahrzeuge noch eine zuverlässige Aussage über die Anzahl
der an einem Zählpunkt vorübergelaufenen Fahrzeugräder oder Fahrzeugachsen machen
zu können, ist bereits vorgeschlagen worden (DE 32 01 293 C2), neben der Achszahl
eines Zuges auch sein Achsmuster zu detektieren und das bei Einfahrt in einen Gleisabschnitt
gewonnene Achsmuster mit dem entsprechenden bei Ausfahrt aus dem Gleisabschnitt gewonnenen
Achsmuster zu vergleichen. Ein Gleisabschnitt wird freigemeldet, wenn entweder die
Zahl der für ihn eingezählten Achsen gleich der Zahl der für ihn ausgezählten Achsen
ist, oder wenn die Achsmustererkennung beim Ein- und Ausfahren zu übereinstimmenden
Ergebnissen kommt. Eine Gleisfreimeldung auch bei Ungleichheit der Achszahlen ist
zulässig, weil das Achsmuster eine außerordentlich redundante Größe ist, die zuverlässig
Auskunft darüber gibt, ob ein Zug mit einer individuellen Achsfolge nacheinander zwei
Zählpunkte vollständig passiert hat oder nicht. Allerdings sind zum Erkennen von Achsmustern
entsprechende Mittel zum Speichern und Vergleichen solcher Achsmuster erforderlich.
Der Aufwand für das Vergleichen der festgestellten Achsmuster ist erheblich, insbesondere
auch deshalb, weil die Geschwindigkeiten beim Ein- und Ausfahren eines Zuges in und
aus einem Abschnitt durchaus verschieden sein können und weil es durch Stauchen und
Dehnen der Fahrzeugkupplungen beim Bremsen und Beschleunigen zu Achsenmusterveränderungen
kommt, die den Vergleich erschweren.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 anzugeben, das bei vertretbarem technischen Aufwand geeignet ist, eine sichere Gleisüberwachung
auf der Basis der Anzahl der an einem Zählpunkt mit einer vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit
vorübergelaufenen Fahrzeugräder durchzuführen, ohne daß dabei zusätzlich der Abstand
der Fahrzeugräder voneinander beim Einfahren in und beim Ausfahren aus einem Abschnitt
ermittelt und miteinander verglichen werden muß.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1. Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zu nutze, daß etwaige durch nicht
auszuschließende Störbeeinflussungen bedingte fehlerhafte Raderfassungen dadurch korrigiert
werden können, daß sie geschwindigkeitsabhängig bewertet werden. Dazu werden die von
den Sensoren durchlaufenen Sensorzustände zahlenmäßig und fahrrichtungsabhängig in
Zwischenspeichern erfaßt. Solange diese Sensorzustände in rascher Folge durchlaufen
werden, passieren Fahrzeugräder einen Zählpunkt mit einer vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit.
Da bei dieser Geschwindigkeit keine plötzliche Fahrrichtungsumkehr stattgefunden haben
kann, kann zu einem späteren Zeitpunkt aus dem Vergleich der für die eine und gegebenenfalls
für die andere Fahrrichtung ermittelten Sensorzustandswechsel darauf geschlossen werden,
daß alle Fahrzeugräder, die in rascher Folge zu Sensorzustandswechseln geführt haben,
den Zählpunkt in der gleichen Richtung passiert haben. Nach der Klärung der Frage,
wieviele Achsen einen Zählpunkt tatsächlich passiert haben, wird die entsprechende
Achszahl der Auswertung zugeführt und in den bis dahin beschriebenen Zwischenspeichern
zusammen mit den zugehörigen Zustandsmeldungen gelöscht.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] So benennt Anspruch 2 im einzelnen die Prüfkriterien einer Plausibilitätsprüfung,
die auf die bei schneller Radpassage ermittelten Sensormeldungen angewendet werden
sollen.
[0009] Die Mindestgeschwindigkeit der Fahrzeugräder, auf die das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet werden soll, ist nach der Lehre des Anspruches 3 so gewählt, daß die dabei
ausgelösten Sensor-Zustandsmeldungen von im Achsverbund aufeinanderfolgenden Fahrzeugrädern
zuverlässig als zum selben Achsverbund gehörend angenommen werden können und müssen.
Nach der Lehre des Anspruchs 4 ist die Mindestgeschwindigkeit vorteilhaft so definiert,
daß sie an den Geschwindigkeitsbereich anschließt oder ihn zum Teil überdeckt, der
durch bekannte Störsignalunterdrückungen gegen Störsignalauswirkungen abgedeckt ist.
[0010] Dabei kann die Störsignalunterdrückung gemäß Anspruch 5 gegebenenfalls geschwindigkeitsabhängig
modifiziert werden, d. h. bei langsameren Fahrgeschwindigkeiten können auch länger
andauernde Störsignale wirkungsmäßig ausgeblendet werden als bei höheren Fahrgeschwindigkeiten.
Für höhere Fahrgeschwindigkeiten, für die die digitale Störsignalunterdrückung nicht
mehr infrage kommt, wird dann ausschließlich das Verfahren gemäß Anspruch 1 eingesetzt.
[0011] Die für die geschwindigkeitsabhängige Anpassung von Störsignalunterdrückungszeiten
erforderliche Kenntnis über die Geschwindigkeit von Fahrzeugrädern kann nach der Lehre
des Anspruches 6 aus den Flanken der Sensorsignale eines Zählpunktes gewonnen werden,
so daß es zur Geschwindigkeitsermittlung keiner gesonderten Einrichtungen bedarf.
[0012] Nach der Lehre des Anspruches 7 sollen für den Fall, daß sich die Fahrgeschwindigkeit
eines Fahrzeugrades im Zählpunktbereich so verringert hat, daß ein Anhalten und Pendeln
nicht ausgeschlossen werden kann, eine Auswertung der bis dahin festgestellten Zustandswechsel
stattfinden Dadurch wird sichergestellt, daß die Zustandsmeldungen für vollständig
vorübergelaufene Fahrzeugräder nicht vermengt werden mit Zustandsmeldungen, die sich
jeweils nur auf einen Teil der Sensorzustände und damit auf den Zählpunkt nicht vollständig
passierte Fahrzeugräder beziehen. Dies macht es der Plausibilitätsprüfung möglich,
eindeutig zwischen Rädern zu unterscheiden, die einen Zählpunkt mit einer bestimmten
Mindestgeschwindigkeit passiert haben und solchen, die den Zählpunktbereich mit einer
so niedrigen Geschwindigkeit passiert haben, daß die geschwindigkeitsabhängige Redundanz
der durchlaufenen Sensorzustandsübergänge für sie nicht mehr gilt.
[0013] Für die fahrrichtungsabhängige Zählung des Sensorzustände sollen nach der Lehre des
Anspruches 8 Zustandswechsel aller Sensoren eines Zählpunktes festgestellt werden,
d. h. bei einem Zählpunkt mit z. B. zwei Einzelsensoren ergeben sich insgesamt vier
verschiedene Sensorzustände.
[0014] Anspruch 9 bezeichnet ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum fahrrichtungsabhängigen
Zählen von Sensorzuständen und Achsen, bei dem zwei Zählvorgänge zur Anwendung kommen,
von denen einer einzelachsbezogen und der andere auf den Verbund der einen Zählpunkt
mit hoher Geschwindigkeit passierenden Fahrzeugräder/Achsen bezogen ist. Bei jeder
vollständigen Radpassage sollen die für das betreffende Rad erkannten einzelachsbezogenen
Zustandsmeldungen in den achsverbundbezogenen Zählvorgang übernommen und die einzelachsbezogenen
Zustandsmeldungen gelöscht werden, so daß für jedes neu in den Zählbereich einlaufende
Fahrzeugrad die von diesem initiierten Sensorzustände getrennt von denen anderer Fahrzeugräder
festgehalten werden können. Der achsverbundbezogene Zählvorgang stellt nach Durchlaufen
der Plausibilitätsprüfung und gegebenenfalls Korrektur der ermittelten Achszahl diese
unter gleichzeitiger Löschung der nun nicht mehr benötigten Achs- und Zustandsmeldungen
der Achszählung des Zählpunktes zur Verfügung. Durch die zwei Zählvorgänge wird erreicht,
daß die zunächst einzelachsbezogenen Zustandsmeldungen fortlaufend addiert und später
die Sensorzustände für alle im Verbund mit der vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit
am Zählpunkt vorbeigelaufenen Fahrzeugräder gemeinsam bewertet werden können.
[0015] Eine Variante zur fahrrichtungsabhängigen Zählung der Sensorübergänge ist in Anspruch
10 angegeben. Danach gibt es nur einen Zählvorgang, der im Falle der Auswertung beendet
wird. Die für die weitere Betrachtung von Radbewegungen nicht mehr erforderlichen
Angaben über die durchlaufenen Zustandsräume und die erkannten Fahrzeugräder werden
durch einen Rechenvorgang bestimmt und aus dem Zählvorgang eliminiert.
[0016] Anspruch 11 beschreibt dabei die Maßnahmen zum Bestimmen der Achszahlen eines Achsverbundes,
die gemeinsam dem endgültigen Zählvorgang zugeführt werden.
[0017] Die Ansprüche 12 bis 15 beschreiben die bei der Plausibilitätsprüfung der fahrrichtungsabhängigen
Sensorzustandsübergänge und Achszahlen zur Anwendung kommenden Regeln. Bestimmte Szenarien,
wie das Pendeln über einem Zählpunkt oder das Anschneiden eines Sensors und das gemeinsame
Einwirken einer Störung auf alle Sensoren eines Zählpunktes, lassen sich aus der zeitlichen
Bewertung der Sensorzustandsübergänge eindeutig erkennen.
[0018] Etwaige Meldungen für das nicht rechtzeitige Erreichen eines folgenden Zustandsraumes
sollen gemäß Anspruch 16 zu Statistik- oder Wartungszwecken aufgelistet werden. Der
Anspruch 17 schließlich lehrt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem
Zustandsautomaten, der hard- oder softwaremäßig realisiert sein kann.
[0019] Die Erfindung ist nachstehend anhand von in einer Zeichnung verdeutlichten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0020] Die Zeichnung zeigt in
- Figur 1
- ein Fahrzeugrad in unterschiedlichen Positionen beim Passieren eines Zählpunktes und
die dabei von den Sensoren des Zählpunktes ausgelösten Sensorsignale, in
- Figur 2
- das Modell eines Zustandsautomaten zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in
- Figur 3
- die beim Passieren eines Achsverbundes detektierten Sensorzustände, in
- Figur 4
- Sensorzustände, wie sie sich beim Anhalten eines Rades im Bereich eines Zählpunktes
und dem anschließenden Weiterfahren des Fahrzeugrades ergeben, in
- Figur 5
- entsprechende Zustandswerte, wie sie beim Pendeln über einem Zählpunkt auftreten und
in
- Figur 6
- Sensorzustände, wie sie sich bei einem durch Störimpulse vorgetäuschten Pendelvorgang
ergeben.
[0021] Figur 1 zeigt schematisch ein Gleis im Bereich eines Zählpunktes mit zwei voneinander
beabstandeten Sensoren S1, S2 zum Erkennen eines vorüberlaufenden Fahrzeugrades R
zu fünf aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t1 bis t5; der bzw. die beim Vorüberlaufen
des Fahrzeugrades jeweils aktivierten Sensoren sind durch einen schwarzen Kreis gekennzeichnet
im Gegensatz zu weißen Kreisen, die für nichtbeeinflußte Sensoren stehen. Unterhalb
der Rad/Sensordarstellungen sind die Radsignale der Sensoren in Form von Strömen oder
Spannungen US1, US2 aufgetragen.
[0022] Zum Zeitpunkt t1 sind beide Sensoren unbeeinflußt; die zugehörigen Spannungs-/Stromwerte
sind niedrig. Zum Zeitpunkt t2 ist das betrachtete Fahrzeugrad R soweit in Fahrrichtung
von links nach rechts vorgerückt, daß der erste Sensor S1 und ausschließlich dieser
Sensor auf das Fahrzeugrad anspricht und an seinem Ausgang ein entsprechendes Sensorsignal
US1 höherer Amplitude abgibt. Zum Zeitpunkt t3 befindet sich das Fahrzeugrad über
beiden Sensoren und beide Sensoren führen an ihrem Ausgang hohes Potential. Zum Zeitpunkt
t4 ist das Fahrzeug soweit vorgerückt, daß ausschließlich noch der Sensor S2 beeinflußt
wird; das Sensorausgangssignal des Sensors S1 ist zu null geworden und nur das Ausgangssignal
US2 des Sensors S2 führt hohen Pegel. Zum Zeitpunkt t5 hat das Fahrzeugrad den Zählpunkt
vollständig passiert und beide Sensoren befinden sich wieder in ihrer Ausgangsstellung,
aus der heraus sie bei Annäherung dieses oder eines anderen Fahrzeugrades aufeinanderfolgend
wieder in die Wirkstellung geschaltet werden können.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der fahrrichtungsbezogenen zeitlichen Bewertung
der von den Sensoren eines Zählpunktes geschalteten Sensorsignale über deren Zustandsfolgen.
Dabei werden nicht nur die Flanken und der Flankenversatz der Sensorsignale bestimmt,
sondern es wird auch geprüft, ob sich die Sensorsignale folgerichtig verändern und
ob sie sich innerhalb vorgegebener zulässiger Folgezeiten verändern. Die Erfindung
macht sich dabei die Erkenntnis zu nutze, daß sich die Sensorzustände innerhalb vorgegebener
Mindestzeiten in vorgegebener Weise verändern müssen, wenn die die Sensoren beeinflussenden
Fahrzeugräder den zugehörigen Zählpunkt mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit
passieren. Ist das der Fall und haben unvermeidbare Störsignale dabei das eine oder
andere Sensorsignal so verfälscht, daß ein Zählimpuls für ein entgegen der tatsächlichen
Fahrrichtung fahrendes Fahrzeugrad entstanden ist, so läßt sich dies nachträglich
korrigieren, weil eine solche Fahrrichtungsumkehr eine vorgegebene Mindestzeitspanne
beansprucht hätte, die bei der angenommenen Vorrückgeschwindigkeit ≙ Zustandsfolgezeit
der Sensoren aber nicht zur Verfügung stand. Konkret heißt das, daß dann, wenn die
gemeinsame Beeinflussungszeit der beiden Sensoren von z. B. 50 ms auf eine Fahrzeuggeschwindigkeit
von z. B. 50 km/h schließen läßt, der Folgezustand, nämlich die Alleinbeeinflussung
des in Fahrrichtung jeweils vorausliegenden Sensors, allenfalls z. B. 10 ms dauern
darf. Wird diese Zeitspanne überschritten, so ist dies ein Indiz dafür, daß das Fahrzeugrad
im Zählpunktbereich deutlich langsamer geworden ist und die Möglichkeit besteht, daß
es anhält oder zurückläuft. Solange dieser Zustand aber ausgeschlossen werden kann,
wenn nämlich die Alleinbeeinflussungszeit des zweiten Sensors z. B. bei 5 ms liegt,
darf von einer Fortbewegung des betrachteten Fahrzeugrades im Verbund mit voranlaufenden
und/oder nachlaufenden Fahrzeugrädern im Zählpunktbereich ausgegangen werden, mit
der Folge, daß etwaige Sensorzustände, die auf eine Fahrrichtungsumkehr schließen
lassen, als offensichtlich irrelevant behandelt werden können, d. h., etwaige detektierte
Zählpunktpassagen für die Gegenrichtung können ignoriert bzw. korrigiert werden. Das
wiederum hat zur Folge, daß die bei schneller Passage von Fahrzeugrädern erkannten
Zählpunktpassagen zunächst einmal nur zwischengespeichert werden dürfen, und daß sie
erst nach einer abschließenden Plausibilitätsprüfung mit gegebenenfalls daraus herleitbarer
Korrektur des Zählergebnisses zur endgültigen Zählung freigegeben werden.
[0024] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines in Figur 2 dargestellten
Schemas für einen Zustandsautomaten näher erläutert, wobei dieser Zustandsautomat
bedarfsweise entweder in diskreter Technik aufgeführt sein kann oder durch einen die
einzelnen Verfahrensschritte beschreibenden Code in einer Datenverarbeitungseinrichtung.
Der Zustandsautomat weist vier Zustandsräume für die von einem Fahrzeugrad annahmegemäß
beeinflußbaren zwei Sensoren eines Zählpunktes auf, nämlich den Zustand: Unbeeinflußt,
den Zustand: Sensor 1 allein beeinflußt, den Zustand: Beide Sensoren beeinflußt (zweikanalig
beeinflußt) und den Zustand: Sensor 2 allein beeinflußt. Solange die Zustandsräume
schnell genug und in einer vorgegebenen Reihenfolge gegebenenfalls mehrfach durchlaufen
werden, kann davon ausgegangen werden, daß der Zählpunkt in einer angenommenen Fahrrichtung
von einer relativ schnell laufenden Achse oder einem Achsverbund passiert wurde; eine
etwaige Zählpunktpassage in Gegenrichtung kann in Realität nicht stattgefunden haben
und läßt sich daher im Zusammenwirken mit für die Sensoren fahrrichtungsbezogen aufgezeichneten
Sensorzustandsfolgen dann korrigieren, wenn vor und/oder hinter einem Fahrzeugrad,
das die fehlerhaften Zustandsmeldungen veranlaßt hat, möglichst viele andere Fahrzeugräder
den Zählpunkt in rascher Folge passieren und dabei Sensorzustandsfolgen initiieren,
die einer einzigen, nämlich der tatsächlichen Fahrrichtung entsprechen.
[0025] Zur Erläuterung der Wirkungsweise des Zustandsautomaten wird nachfolgend auf die
Figur 3 Bezug genommen; a bedeutet dabei die Achszahl, r die Anzahl der Zustandsübergänge
bei der Fahrrichtung von links nach rechts und l die Anzahl der Zustandsübergänge
bei der Fahrrichtung von rechts nach links. Es ist angenommen, daß ausgehend vom Zustandsraum:
Beide Sensoren unbeeinflußt, (Zeitpunkt t1 in Figur 1, Zeile 1 in Figur 3) zunächst
nur der Sensor S1 beeinflußt wird (Zeitpunkt t2 in Figur 1). Es findet dabei der in
Figur 2 mit 1 bezeichnete Zustandsübergang statt, der in einem ersten Zählvorgang
für Zustandsübergänge in der angenommenen Fahrrichtung von links nach rechts erfaßt
wird. Dieser Zustand ist in Zeile 2 der Figur 3 dargestellt. Annahmegemäß soll das
betrachtete Fahrzeugrad anschließend innerhalb einer vorgegebenen maximalen Folgezeit
soweit vorgerückt sein, daß beide Sensoren beeinflußt sind (Zeitpunkt t3 in Figur
1). Der Zustandswechsel von der Alleinbeeinflussung des Sensors S1 zur gemeinsamen
Beanspruchung der Sensoren S1 und S2 ist im Automatenmodell der Figur 2 mit 2 gekennzeichnet
und führt in Figur 3 zur Addition eines zweiten Zustandswechsels für die Fahrrichtung
von links nach rechts (Zeile 3 der Figur 3). Wenn das betrachtete Fahrzeugrad anschließend
innerhalb einer vorgegebenen maximalen Zeitspanne soweit vorgerückt ist, daß nurmehr
der Sensor S2 beeinflußt ist, so kommt es zum nächsten Zustandswechsel in Figur 2,
der mit 3 bezeichnet ist. Der zugehörige Zustandsübergang wird durch den fahrrichtungsabhängigen
Zählvorgang, der in Zeile 4 der Figur 3 bildlich dargestellt ist, erfaßt. Beim weiteren
Vorrücken wird der Einflußbereich des Zählpunktes verlassen und der Automat kehrt
wieder in den unbeeinflußten Ausgangszustand zurück. Findet dieser Zustandswechsel
innerhalb einer vorgegebenen Mindestzeit seit dem Zustandswechsel 3 statt, so wird
er als vierter Zustandswechsel, in Figur 2 durch die Ziffer 4 gekennzeichnet, durch
einen der Fahrrichtung rechts zugeordneten Zählvorgang erfaßt (Zeile 4 in Fig.3).
Mit dem Erreichen des Zustandsraumes: Beide Sensoren unbeeinflußt aus oder besser
über den Zustandsraum: Beide Sensoren beeinflußt ist erkennbar, daß ein erstes Fahrzeugrad/eine
erste Achse den Zählpunkt mit vorgegebener Mindestgeschwindigkeit vollständig passiert
hat; die Achse wird gezählt (a=1). Auf die vorgegebene Mindestgeschwindigkeit wird
später eingegangen. Sie wird dadurch überwacht, daß die zeitliche Dauer der einzelnen
Sensorzustände bewertet wird, wobei dann, wenn die zeitliche Dauer eine Verringerung
der Vorrückgeschwindigkeit des jeweils betrachteten Fahrzeugrades unter einen kritischen
Wert anzeigt, die bis dahin gespeicherten Achszahlen und Sensorzustandswechsel ausgewertet
werden; weitere Achsen und Sensorzustandsfolgen werden gesondert erfaßt und bewertet.
[0026] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die Zustandswechsel
jeweils innerhalb der für sie geltenden Mindestzeiten stattgefunden haben. Die in
dem vorstehend erläuterten fahrrichtungsabhängigen Zählvorgang ermittelten Zustandsübergänge
sowie die ermittelte Fahrzeugachse werden in einen zweiten Zählvorgang eingephast,
der dazu dient, für mehrere im Verbund aufeinanderfolgende Fahrzeugräder die jeweils
ermittelten fahrrichtungsabhängigen Zustandsübergänge und fahrrichtungsabhängigen
Achszahlen zwischenzuspeichern, um sie einer späteren Plausibilitätsprüfung zuzuführen.
Diese Plausibilitätsprüfung wird vorgenommen, wenn entweder alle Fahrzeugräder eines
Achsverbundes den Zählpunkt passiert haben (Sensorzustand: Unbeeinflußt bleibt stabil)
oder wenn die Vorrückgeschwindigkeit eines Fahrzeugrades im Zählpunktbereich soweit
abgesunken ist, daß mit einem Anhalten zu rechnen ist (Größere Pausen zwischen den
Zustandswechseln). Bei diesem zweiten Zählvorgang steht a* für Achszahl des Achsverbundes,
r* für die beim Passieren des Achsverbundes erkannten Zustandswechsel in Fahrrichtung
von links nach rechts und l* für die entsprechende Anzahl von Zustandsübergängen in
der Gegenrichtung. Mit der Übernahme der beim vollständigen Vorüberlaufen eines ersten
Fahrzeugrades am Zählpunkt erkannten einzelachsbezogenen Zustandsübergänge und des
Achszählergebnisses in den dem Achsverbund zugeordneten Zählvorgang werden die im
einzelachsbezogenen Zählvorgang beanspruchten Zwischenspeicher zurückgestellt (Zeile
7, in Figur 3).
[0027] Nach der ersten Achse sollen in zeitlich dichter Folge eine zweite und eine dritte
Achse den Zählpunkt in schnellem Lauf passieren, wobei die Zustandsübergänge der Sensoren
folgeabhängig und fahrrichtungsbezogen addiert und nach Passage des Zählpunktes jeweils
zusammen mit den dabei festgestellten Achsen in den zweiten Zählvorgang für den Achsverbund
übernommen werden (Zeilen 8 bis 20 in Fig. 3).
[0028] Als nächstes soll der Zählpunkt ebenfalls in rascher Fahrt von einer vierten Fahrzeugachse
passiert werden, wobei die dabei erzeugten Sensorsignale aber durch Störimpulse St
so verfälscht sein sollen, daß sie ein entgegen der bisherigen Fahrrichtung laufendes
Fahrzeugrad anzeigen. Es ergeben sich dabei Zustandsübergänge 5 bis 8 in Figur 2,
deren Aufeinanderfolge für ein in Fahrrichtung von rechts nach links vorrückendes
Fahrzeug steht. Die durchlaufenen Zustandsübergänge werden fahrrichtungsbezogen addiert
(Zeilen 21 bis 24 in Fig. 3) und unter der Annahme, daß die vorgegebenen maximalen
verweildauern innerhalb der einzelnen Zustandsräume nicht überschritten wurden, beim
Erreichen des Zustandsraumes: Unbeeinflußt in den Zählvorgang für den Achsverbund
übernommen, wobei der Zählerstand für die ermittelten Achszahlen um eine Achse erhöht
wird (Zeile 24 in Figur 3). Maßgebend für das Erkennen einer Fahrzeugachse ist dabei
der Umstand, daß der Zustandsraum: Unbeeinflußt über den Zustandsraum: Alle Sensoren
beeinflußt erreicht wurde.
[0029] Anschließend und in zeitlichem Zusammenhang wird der Zählpunkt von einem fünften
und einem sechsten Fahrzeugrad in rascher Folge durchlaufen, wobei annahmegemäß die
Sensorzustände in der Folge durchlaufen werden, wie sie der Fahrrichtung des Achsverbundes
von links nach rechts zugeordnet sind (Zeilen 26 bis 36 in Fig. 3). Die betrachtete
sechste Achse möge die letzte Achse des den Zählpunkt passierenden Achsverbundes sein.
Mit dem Ablauf einer maximalen Zeitspanne, vorliegend der Zeitspanne 1 s, erkennt
der Zustandsautomat, daß die Sensoren des betrachteten Zählpunkts längere Zeit unbeeinflußt
sind und schließt aus dem Umstand, daß der Sensorzustand: Unbeeinflußt eingenommen
wird, darauf, daß der Achsverbund den Zählpunkt vollständig passiert hat. Der Zustandsautomat
beendet deshalb den Zählvorgang für den Achsverbund und beginnt mit der Plausibilitätsprüfung.
Dabei stelle er fest, daß die Anzahl (r*=20) der der Fahrrichtung von links nach rechts
zugeordneten Zustandsübergänge sehr viel größer ist als die Anzahl (l*=4) der der
Gegenfahrrichtung zugeordneten Zustandsübergänge. Weil er weiß, daß die Folgezeiten
zwischen den einzelnen Zustandsübergängen viel zu kurz waren, um bezüglich der Zustandsübergänge
für die Fahrrichtung von rechts nach links auf eine Fahrrichtungsumkehr schließen
zu können, erkennt der Zustandsautomat, daß die der Fahrrichtung von rechts nach links
zugeordneten Angaben zu Zustandsübergängen offensichtlich irrelevant und auf eine
Störung zurückzuführen sind. Er akzeptiert deshalb den Zählvorgang der für den Achsverbund
insgesamt erkannten sechs Fahrzeugräder und veranlaßt die Übernahme der ermittelten
Achszahl ohne Achszahlkorrektur O (P) in ein dem Zählpunkt zugeordnetes Zählwerk.
Dieses wird aus der zu Beginn der Zählpunktbefahrung beliebig angenommenen Zählstellung
100 in die Zählstellung 106 fortgeschaltet. Mit der Übernahme der zwischengespeicherten
Achszahl (a*=6) in das Zählwerk werden die für den Achsverbund zwischengespeicherten
aktuellen Achs- und Zustandsangaben gelöscht (Zeile 37 in Fig. 3). Anstelle eines
diskreten Zählwerks kann auch ein Achszählrechner vorgesehen sein zum Erfassen der
von mehreren Zählpunkten jeweils detektierten Achszahlen.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die durch Störimpulse
verfälschten Sensorsignale für die vierte Achse bei der Achsverbundzählung zum fahrrichtungsunabhängigen
Addieren einer vierten Achse geführt haben. Weil das so ist, brauchte bei der Plausibilitätsprüfung
das Zählergebnis für die betrachteten Achszahlen nicht korrigiert zu werden. Es wäre
aber auch möglich gewesen, bei entsprechender Implementierung des Zustandsautomaten
die vierte Achse nicht zu den bereits erkannten drei Achsen zu addieren, sondern entsprechend
der Aufeinanderfolge der erkannten Zustandsübergänge die der Fahrrichtung von rechts
nach links zugeordnete vierte Achse von den der Gegenfahrrichtung zugeordneten bislang
erkannten drei Fahrzeugachsen zu subtrahieren. Bei einer derartigen fahrrichtungsbezogenen
Zuordnung von Achsen zu Zustandsfolgen wären dem Zustandsautomaten für die Plausibilitätsprüfung
andere Gesetzmäßigkeiten zuzuordnen. Unter der Voraussetzung, daß die Fahrzeugräder
den Zählpunkt alle mit einer vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit passiert haben, würde
der Zustandsautomat am Ende der Befahrung 20 Zustandsübergänbge detektiert haben,
wobei die überwiegende Anzahl (16) der erkannten Zustandsübergänge der Fahrrichtung
von links nach rechts zuzuordnen ist; damit steht fest, daß alle Fahrzeugräder dieselbe
Fahrrichtung gehabt haben müssen, und daß für alle Fahrzeugräder die gemeinsame Passagerichtung
von links nach rechts gilt. Aus dem Umstand, daß aus dem Erkennen von vier der Passagerichtung
von rechts nach links zugeordneten Zustandsübergängen im Achsverbundzählvorgang eine
Achse subtrahiert statt addiert wurde, wäre das für den Achsverbund zwischengespeicherte
Achszählergebnis (vier Achsen) im Rahmen der Plausibilitätsprüfung durch zwei Achsen
zu korrigieren, so daß auch in diesem Fall dem Zählwerk insgesamt sechs Achsen zum
Einzählen zugeführt werden.
[0031] Solange die Fahrzeugräder einen Zählpunkt mit einer gegebenen Mindestgeschwindigkeit
von z. B. 50 km/h passieren und die Sensoren des Zählpunktes dabei folgeabhängig die
vorgegebenen Sensorzustände durchlaufen, gelangt der Zustandsautomat etwa alle 500
ms in den Zustandsraum: Alle Sensoren unbeeinflußt. Wenn der Zählpunkt jedoch von
der letzten Achse eines Achsverbundes passiert worden ist, dann verbleibt der Zustandsautomat
über längere Zeit im Zustandsraum: Alle Sensoren unbeeinflußt. Dabei veranlaßt er
die Auswertung der bis dahin für den Achsverbund registrierten Zustandsübergänge und
Achsen, wie es bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 angenommen ist.
[0032] Wenn der Zählpunkt von einem mit geringerer Geschwindigkeit vorrückenden Fahrzeugrad
nur soweit befahren wird, daß z. B. der Sensor 1, nicht aber der Sensor 2 beeinflußt
wird oder wenn das Fahrzeugrad mit einer unterhalb der vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit
liegenden Geschwindigkeit vorrückt, muß damit gerechnet werden, daß das Fahrzeug anhält
und das erkannte Fahrzeugrad möglicherweise auch wieder zurückläuft. In diesem Falle
darf es nicht zu einem Addieren des Rades bzw. der Fahrzeugachse auf etwaige für einen
Achsverbund zwischengespeicherte Achsen kommen und es muß eine Auswertung der bereits
gespeicherten Achszahlen und Sensorzustände durchgeführt werden, um zu verhindern,
daß etwaige bereits ermittelte oder später noch zu ermittelnde Achsen und Sensorzustände
mit den Sensorzuständen des auf dem Zählpunkt stehengeblieben und möglicherweise zurückgelaufenen
Fahrzeugrades vermischt werden. Aus diesem Grunde veranlaßt der Zustandsautomat für
den Fall, daß der Zustandsraum: Sensor 1 beeinflußt oder bei der anderen Fahrrichtung
der Zustandsraum: Sensor 2 beeinflußt, für eine vorgegebene Mindestzeit eingenommen
wird, die Auswertung etwaiger zuvor gespeicherter Achsen und Sensorzustände. Die Mindestbeeinflussungszeit
≙ Mindestverweildauer ist im Ausführungsbeispiel mit 0,1 s angenommen, d. h., sie
ist sehr viel kleiner als die Zeit, die vergehen darf vom Verlassen des Zustandsraumes:
"Unbeeinflußte Sensoren" bis zum Wiedererreichen dieses Zustandsraumes über den Zustandsraum
"Beide Sensoren beeinflußt". Die maximale Zeitspanne für das zulässige Verweilen in
dem zuerst erreichten Zustandsraum kann deshalb sehr viel kleiner gewählt werden als
die zulässige Zeit zum Erreichen des Zustandsraumes: "Unbeeinflußte Sensoren", weil
aus der zulässigen Mindestgeschwindigkeit des Fahrzeugs und dem Zählpunktaufbau genau
bestimmt werden kann, innerhalb welcher Zeit ab Erreichen des Zustandsraumes: Sensor
1 oder Sensor 2 beeinflußt der Zustandsraum für die gemeinsame Beeinflussung beider
Sensoren erreicht sein muß. Diese Zeitspanne ist sehr viel kürzer als die Zeitspanne,
die für das vollständige Passieren des Zählpunktes durch ein Fahrzeugrad erforderlich
ist bzw. für die Zeitspanne, die bis zum Passieren des folgenden Fahrzeugrades zur
Verfügung gestellt werden muß. Wird die zulässige Verweildauer für den Alleinbeeinflussungszustand
des jeweils ersten Zählpunktsensors überschritten, so wird die Auswertung etwaiger
gespeicherter Achszahlen und Sensorzustände veranlaßt.
[0033] Die gleiche maximale Verweildauer ist auch dem Zustandsraum für die gemeinsame Beeinflussung
aller Sensoren eines Zählpunktes zugeordnet. Wird dieser Zustandsraum nicht rechtzeitig
in den jeweils folgenden Zustandsraum für die Alleinbeeinflussung des einen bzw. anderen
Sensors verlassen, so ist dies ein Indiz für das Anhalten oder zumindest für das kritische
Langsamerwerden eines Fahrzeuges im Zählpunktbereich. Es erfolgt dann eine Auswertung
der bis dahin ermittelten Achszahlen und Sensorzustände, um zu verhindern, daß die
bis dahin zuverlässig als zu einem Achsverbund gehörend erkannten Angaben zu Fahrzeugrädern
anschließend vermischt werden mit Angaben eines anderen Fahrzeugrades, das möglicherweise
in anderer Fahrrichtung vorrückt als der bislang betrachtete Achsverbund.
Dem dritten Zustandsraum, nämlich der Alleinbeanspruchung des bei der jeweiligen Fahrrichtung
vorausliegenden Sensors ist eine maximale Verweildauer von 12 ms zugeordnet. Sie ergibt
sich daraus, daß der betrachtete Sensor bei der angenommenen Mindestgeschwindigkeit
eines Fahrzeugrades innerhalb der 12 ms aus dem Alleinbeeinflussungszustand in den
Zustand: "Unbeeinflußte Sensoren" zurückkehren muß. Tut er das nicht, ist das Fahrzeugrad
inzwischen zu langsam geworden, um zuverlässig der Fahrrichtung eines gegebenenfalls
voranlaufenden Achsverbundes zugeordnet werden zu können.
[0034] Figur 4 erläutert die Zusammenhänge bei einem langsam vorrückenden Fahrzeugrad, das
über dem Zählpunkt anhält. Bei diesem Fahrzeug soll es sich um ein zweiachsiges Fahrzeug
handeln. Die erste Achse passiert die Sensoranordnung noch mit einer Geschwindigkeit
oberhalb der vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit, die zweite Achse bleibt über der
Sensoranordnung stehen. Die Zustandsübergänge der Sensoranordnung beim Passieren der
ersten Achse sowie das Einzählen der Zustandsübergänge und der Achse in die achsbezogenen
Zähler und die Übernahme der Zählpositionen in die Achsverbundzähler folgen den anhand
der Fig.3 erläuterten Gesetzmäßigkeiten. Die zweite Achse steuert die Sensoranordnung
aus dem unbeeinflußten Zustand in den Zustand: Sensor S1 beeinflußt und aus diesem
Zustand in den Zustand: Beide Sensoren beeinflußt. Das längere Verweilen in diesem
Zustand führt zur Auswertung des Achsverbundzählers, wobei die erste Achse an das
Zählwerk weitergegeben wird; der Achsverbundzähler gelangt in die Ausgangsstellung.
Die dem zweiten Rad zugeordneten Zustandsübergänge befinden sich noch in den achsspezifischen
Zählern und sind von der Auswertung nicht betroffen.
[0035] Anschließend setzt das Fahrzeug seine Fahrt fort. Die der zweiten Achse zugeordneten
Zustandsübergänge werden beim Erreichen des Zustandes: Unbeeinflußt gemeinsam in den
achsverbundspezifischen Zähler übertragen und zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam
ausgewertet. Da es sich bei dem betrachteten Fahrzeug um ein zweiachsiges Einzelfahrzeug
handeln soll, geschieht diese Auswertung bei Ablauf der dem Zustandsraum:Unbeeinflußt
zugeordneten maximalen Verweildauer von z. B. 1 s.
Durch die Verwendung getrennter Zähler zum Registrieren von achsbezogenen und achsverbundbezogenen
Ereignissen wird sichergestellt, daß die zu einer Achse gehörenden Zustandsübergänge
immer zusammen ausgewertet werden und nie auf zwei unterschiedliche Achsverbünde aufgeteilt
werden.
[0036] Figur 5 erläutert die Zusammenhänge bei einem Fahrzeugrad, das über dem Zählpunkt
wendet. Das Fahrzeugrad nähert sich dabei dem Zählpunkt in Fahrrichtung von links
nach rechts und beeinflußt zunächst den vorderen Sensor S1. Wie im Beispiel der Figur
4 werden die der ersten Achse zugeordneten Zustandsübergänge gezählt und beim Eintritt
in den unbeeinflußten Zustand in die achsverbundbezogenen Zähler übernommen. Ebenso
wie in Figur 4 hält das Fahrzeug an, wenn eine (in diesem Fall die zweite) Achse mitten
über der Sensoranordnung steht. Das längere Verweilen in dem Zustand: Zweikanalig
beeinflußte führt zur Auswertung der Zähler für den Achsverbund, die zu diesem Zeitpunkt
die der ersten Achse zugeordneten Zustandsübergänge enthalten. Dementsprechend wird
der Achszähler des Zählwerks um einen Zähler erhöht. Die dem zweiten Rad zugeordneten
Zustandsübergänge befinden sich noch in den achsspezifischen Zählern und sind von
der Auswertung nicht betroffen.
[0037] Anschließend kehrt der Zug um und setzt seine Fahrt in der Gegenrichtung fort. Die
der zweiten Achse zugeordneten Zustandsübergänge werden beim Erreichen des Zustands:
Unbeeinflußt gemeinsam in die achsverbundspezifischen Zähler übertragen. Da die Geschwindigkeit
beim Anfahren noch niedrig ist, verbleibt der Zählpunkt länger als eine Sekunde im
Zustand: Unbeeinflußt. Das führt zu einer Auswertung der achsverbundspezifischen Zähler,
die zu diesem Zeitpunkt nur die der zweiten Achse zugeordneten Zustandsübergänge enthalten.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Zustandsübergänge der über dem Zählpunkt
umkehrenden Achse für sich allein ausgewertet werden und nicht gemeinsam mit Zustandsübergängen
anderer Achsen eines Achsverbundes zusammengefaßt werden. Da die Zahl der Zustandsübergänge
von links nach rechts (r*) gleich der Zahl der Zustandsübergänge von rechts nach links
(l*) ist, wird eine Umkehr der Achse über dem Zählpunkt angenommen und der Zähler
des Zählwerks nicht verändert.
[0038] Wenn der Zug seine Fahrt in Gegenrichtung fortsetzt, bewegt sich wieder das erste
Rad über den Zählpunkt, diesmal aber in anderer Fahrrichtung. Bei der späteren Auswertung
wird der Zähler des Zählwerks deshalb um einen Zähler vermindert.
[0039] Anders verhält es sich, wenn ein Fahrzeugrad nicht über einem Zählpunkt pendelt,
sondern wenn die Pendelbewegung z. B. durch die Sensorsignale verfälschende Störsignale
nur vorgetäuscht wird. Ein solcher Fall ist in Figur 6 angenommen. Dort passiert ein
Fahrzeugrad von links nach rechts kommend einen Zählpunkt und steuert dabei die Sensoren
über den Zustandsraum: Sensor 1 beeinflußt in den Zustandsraum: Beide Sensoren beeinflußt.
Beim Weitervorrücken des Fahrzeugs werden die Sensormeldungen durch Störsignale so
verfälscht, daß für den Automaten der Eindruck entsteht, als wenn das Fahrzeugrad
zurückgelaufen wäre (Zeilen 4 und 5). Das kann jedoch nicht sein, weil die dem angeblichen
Rücklauf zugeordneten Zustandsübergänge annahmegemäß in einer zeitlichen Folge auf
die vorangegangenen Zustandsübergänge erzeugt wurden, die bei einer tatsächlichen
Fahrrichtungsumkehr nicht erreichbar wären. Die für die Einzelachse ermittelten Achszahlen
und Angaben zu den Zustandsübergängen werden deshalb in den achsverbundbezogenen Zählvorgang
übernommen und der Automat prüft, ob innerhalb der vorgegebenen maximalen Auswertezeit
weitere Sensorbeeinflussungen vorliegen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
angenommen, daß der betrachteten Achse innerhalb der vorgegebenen Auswertezeit eine
weitere Achse nachfolgt. Deren über die Einzelachszählung ermittelte Achszahl wird
zusammen mit den ermittelten fahrrichtungsabhängigen Zustandsübergängen ebenfalls
an den Zählvorgang für den Achsverbund übermittelt (Zeile 12). Die betrachtete Achse
soll die letzte Achse des Fahrzeugs sein, welches den Zählpunkt passiert hat. Mit
Ablauf der dem Zustandsautomaten eingeprägten Auswertezeit führt der Automat eine
Plausibilitätsprüfung durch, in der er erkennt, daß die Anzahl (r*=6) der der Fahrrichtung
von links nach rechts zugeordneten Zustandsmeldungen sehr viel größer ist als die
(l*=2) für die Gegenfahrrichtung. Weil die betrachteten Zustandsübergänge infolge
ihres zeitlichen Abstandes einem in gleicher Fahrrichtung vorrückenden Achsverbund
zuzuordnen sind und weil bei der dem Zählvorgang zugrundegelegten Regel eine Achse
bereits in die Achsverbundzähler übernommen wurde (Zeile 5 bis 6), obgleich zu diesem
Zeitpunkt zwei den unterschiedlichen Fahrrichtungen zugeordnete Zustandsübergänge
registriert waren, wird bei der Auswertung der Achsverbundzähler die ermittelte Achszahl
(113) nicht verändert, sondern unverändert an das zugehörige Zählwerk weitergegeben.
Nur wenn die für den Achsverbund geltenden Rechenregeln dahingehend verändert worden
wären, daß bei gleicher Anzahl von Zustandsübergängen für die eine wie für die andere
Fahrrichtung keine Achse gezählt worden wäre, dann hätte die Plausibilitätsprüfung
aufgrund einer für sie hinterlegten anderen Logik zu der einen registrierten Fahrzeugachse
eine Korrekturachse hinzufügen müssen, um dem Zählwerk die korrekte Achszahl zu übermitteln.
[0040] Der in Figur 2 dargestellte Automat enthält Zustandsübergänge auch in Diagonalrichtung,
d.h. vom Zustand: Unbeeinflußt in den Zustand: Zweikanalig beeinflußt und zwischen
den beiden einkanalig beeinflussen Zuständen. Solche Zustandsübergänge können bei
störungsfreier Arbeitsweise durch ein über einen Zählpunkt rollendes Fahrzeugrad nicht
verursacht werden; sie entsprechen einem plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Fahrzeugrad.
Aus diesem Grunde ist das Durchlaufen solcher Zustandsübergänge als starkes Indiz
für Ausfälle oder Störungen zu werten. Bei zu häufigem Auftreten, gegebenenfalls im
Verhältnis zur gezählten Achszahl, ist davon auszugehen, daß ein ordnungsgerechtes
Zählen nicht mehr möglich ist. In diesem Fall sollten Einrichtungen, die die vom Achszählverfahren
bereitgestellten Informationen nutzen, in einen dauerhaften sicheren Zustand überführt
werden.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in vorteilhafter Weise noch durch weitere
Zeitüberwachungen vervollkommnen. So ist es beispielsweise auch möglich, die Verweildauern
innerhalb einzelner Zustandsräume nicht nur daraufhin zu überwachen, daß die Zustandsräume
innerhalb vorgegebener maximaler Zeiträume verlassen werden, sondern auch daraufhin,
daß die Zustände über vorgegebene Mindestzeiten aufrechterhalten bleiben. So muß z.
B. auch bei der höchstzulässigen Vorrückgeschwindigkeit eines Fahrzeugrades dieses
beim Verlassen des Zustandsraumes für die gemeinsame Beeinflussung beider Sensoren
für eine bestimmte Mindestzeit von z. B. 3 ms den einen oder anderen Sensor allein
beeinflussen. Wird diese Alleinbeeinflussungszeit unterschritten, so ist dies ein
Zeichen dafür, daß eine Störung vorliegt. Eine solche Störung kann z. B. der vorübergehende
Ausfall der Stromversorgung sein. Bei Wiederkehr der Versorgungsspannung ergibt sich
ein nur sehr geringfügiger Versatz der Ausgangssignale der Sensoren, die über das
Unterschreiten der vorgegebenen Mindestzeitbeanspruchung erkannt werden kann. Diese
und andere Störungsmeldungen können zeitabhängig aufgelistet und zu Wartungs- und
Instandshaltungsarbeiten herangezogen werden.
[0042] Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar bei jeder Art von Sensoren zum Erkennen
vorüberlaufender Fahrzeugräder. Dabei können jedem Zählpunkt auch mehr als zwei Sensoren
zugeordnet sein, die beim Passieren eines Fahrzeugrades zeitlich überlappend ansprechen.
[0043] Es ist mit Vorteil auch anwendbar zur Geschwindigkeitsprüfung vorüberlaufender Fahrzeugräder.
Dabei werden die Sensorsignale nur dann der Geschwindigkeitsprüfung zugeführt, wenn
aufgrund ihrer zeitlichen Folge feststeht, daß sie der jeweils gleichen Fahrrichtung
zuzuordnen sind. Die Geschwindigkeitsprüfung erfolgt jeweils dann, wenn die Fahrrichtungszuordnung
getroffen werden kann, beim Ausführungsbeispiel der Figur 6 also z. B. nach dem Passieren
des zweiten Fahrzeugrades; für das erste Fahrzeugrad ist keine Geschwindigkeitsprüfung
möglich.
[0044] Die für die Vorgabe der Mindestfolgezeiten zum Wiedererreichen des Ausgangszustandes
der Sensoren berücksichtigte Vorrückgeschwindigkeit eines Fahrzeugrades ist so bemessen,
daß sie höchstens gleich der Fahrzeuggeschwindigkeit ist, bei der Störsignale auf
den Sensorsignalen durch eine herkömmliche digitale Störsignalunterdrückung zuverlässig
ausgefiltert werden können. Störbeeinflussungen bei niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten
werden dann durch eine zusätzliche digitale Störsignalunterdrückung ausgefiltert.
Dabei kann eine Anpassung der Störsignalunterdrückungszeit an die aktuelle Fahrgeschwindigkeit
eines Fahrzeuges vorgesehen sein; d. h. je langsamer die Fahrgeschwindigkeit ist,
um so länger kann die Störunterdrückungszeit des Filters eingestellt werden. Die Fahrgeschwindigkeit
läßt sich dabei z. B. aus der Zeitspanne für das Durchlaufen einzelner Sensorzustandsräume
durch das Fahrzeugrad oder ein beliebiges anderes Fahrzeugrad des gleichen Achsverbundes
ermitteln.
[0045] Bei der vorstehend erläuterten Ausführungsform der Erfindung werden die Sensorzustandsübergänge
einzelachsbezogen und bezogen auf den Achsverbund gezählt, wobei jeweils dann von
einer Radpassage ausgegangen wird, wenn der Sensorzustand: "Unbeeinflußt" über den
Sensorzustand: "Beide Sensoren beeinflußt" erreicht wurde. Eine Variation dieses Erkennungsvorganges
mit nur einem einzigen Zählvorgang sieht vor, die durchlaufenen Zustandsübergänge
insgesamt zu zählen und sobald die Bedingungen für die Auswertung der Zustandsübergänge
erfüllt sind (vollständige Passage eines Achsverbundes oder Absinken der Geschwindigkeit
unter die Mindestgeschwindigkeit), die Anzahl der passierten Achsen zu bestimmen und
die zugehörige Anzahl von Zustandsübergängen von dem Ergebnis der detektierten Zustandsübergänge
zu subtrahieren. Die Anzahl der passierten Fahrzeugräder ergibt sich aus der Anzahl
der bei einer vollständigen Radpassage durchlaufenen Zustandsübergänge, vorliegend
vier.
1. Verfahren zum Feststellen der an einem Zählpunkt vorübergelaufenen Räder von Schienenfahrzeugen
über mindestens zwei auf diese reagierende gleisseitige Sensoren (S1, S2), die bei
jeder Radpassage sich zeitlich überlappende, in fahrrichtungsabhängige Zählimpulse
umsetzbare Sensorsignale (US1, US2) für die Gleisüberwachung liefern,
dadurch gekennzeichnet, daß
die sich bei der Befahrung eines Zählpunktes einstellenden Sensorzustände (unbeeinflußt,
Sensor S1 beeinflußt, zweikanalig beeinflußt, Sensor S2 beeinflußt) folgeabhängig
fahrrichtungsbezogen gezählt werde, wobei beim Wiedererreichen des Zustandes: ""Unbeeinflußte
Sensoren"" innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne seit dem Verlassen dieses Zustandes
jeweils auf das Passieren einer Achse erkannt wird, wenn die durchlaufenen Zustandswechsel
einer bestimmten Fahrrichtung zuzuordnen sind oder wenn dieser Zustand über den Zustand:
"Alle Sensoren beeinflußt" erreicht wurde,
daß dann die so erkannten Achsen solange gezählt werden wie Folgeachsen jeweils innerhalb
der vorgegebenen Zeitspanne festgestellt werden oder bis eine Meldung dafür vorliegt,
daß ein bei einer Befahrung erwarteter Folgezustand der Sensoren innerhalb einer zum
Verlassen des vorherigen Sensorzustandes vorgesehenen maximalen Zeitspanne nicht erreicht
wurde, daß eine Plausibilitätsprüfung der Achszahlen und Sensorzustände hinsichtlich
der Fahrrichtung stattfindet, auf die sie bezogen sind, mit sich im Bedarfsfall anschließender
Achszahlkorrektur und
daß diese Achszahlen der Gleisüberwachung zur Verfügung gestellt und zusammen mit
den Zahlen für die zugehörigen Sensorzustände gelöscht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Plausibilitätsprüfung aus dem zahlenmäßigen Vergleich der den beiden Fahrrichtungen
zugeordneten folgeabhängigen Zustandswechsel geschlossen wird, daß alle erkannten
Zustandsübergänge derjenigen Fahrrichtung zuzuordnen sind, für die die jeweils größere
Anzahl von Zustandswechseln gezählt wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vorgegebene Zeitspanne mindestens ebenso groß ist wie die Zeitspanne, die ein
folgendes Fahrzeugrad des gleichen Achsverbundes benötigt, um hinter einem voranlaufenden
Fahrzeugrad bei einer vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit den Zählpunkt vollständig
zu passieren.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mindestgeschwindigkeit so definiert ist, daß sie gleich oder niedriger ist als
die Fahrzeuggeschwindigkeit, bei der etwaige die Sensorsignale beeinflussende Störimpulse
durch eine digitale Störsignalunterdrückung noch zuverlässig unterdrückt werden können.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Störsignalunterdrückungszeiten den Geschwindigkeiten der einen Zählpunkt passierenden
Fahrzeugachsen angepaßt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeiten der Fahrzeugräder aus dem räumlichen Abstand der Sensoren eines
Zählpunktes und den Verweildauern der Sensoren in einzelnen Sensorzuständen ermittelt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die maximalen Zeitspannen für die Ausgabe von Meldungen durch die bei der Mindestgeschwindigkeit
sich ergebenden maximalen verweildauern eines Fahrzeugrades innerhalb der einzelnen
Sensorzustände, bedarfsweise ergänzt um Sicherheitszeitzuschläge, bestimmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
für die fahrrichtungsabhängige Zählung (r, l) der Sensorzustände die Folge der Zustandswechsel
aller Sensoren (S1, S2) eines Zählpunktes festgestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
es neben einem ersten fahrrichtungsabhängigen Zählvorgang für einzelachsbezogene Zustandswechsel
(r, l) einen zweiten Zählvorgang für achsverbundbezogene Zustandswechsel (r*, l*)
gibt, wobei beim ersten Zählvorgang die Anzahl der Zustandswechsel gezählt wird, die
die Sensoren vom Verlassen des Zustandes: "Unbeeinflußte Sensoren" bis zum Wiedererreichen
dieses Zustandes durchlaufen,
daß das dabei erreichte Zählergebnis für einzelachsbezogene Zustandswechsel unter
alsbaldiger Löschung des Ergebniswertes dem Zählvorgang für achsverbundbezogene Zustandswechsel
zugeführt und zu dem dort jeweils vorhandenen Zählergebnis addiert wird
und daß spätestens mit der Übernahme der ggf. korrigierten Achszahlen durch die Gleisüberwachung
der Ergebniswert des zweiten Zählvorganges gelöscht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
frühestens bei der Plausibilitätsprüfung und spätestens mit der Übernahme der ggf.
korrigierten Achszahlen durch die Gleisüberwachung von der Anzahl der seit Beginn
des aktuellen Achszählvorganges fahrrichtungsbezogen ermittelten Sensorzustände die
Anzahl der Sensorzustände subtrahiert wird, die sich ergibt aus dem Produkt der Anzahl
der Sensorzustände, die vom Verlassen des Zustandes: "Unbeeinflußte Sensoren" bis
zum Wiedererreichen dieses Zustandes durchlaufen werden, und der ggf. korrigierten
Anzahl der erkannten Fahrzeugachsen.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der an einem Zählpunkt vorbeigelaufenen Fahrzeugachsen aus der Anzahl der
festgestellten Sensorzustände ermittelt wird, indem diese Anzahl durch die Anzahl
der Sensorzustände dividiert wird, die vom Verlassen des Zustandes: "Unbeeinflußte
Sensoren" bis zum Wiedererreichen dieses Zustandes durchlaufen werden, und daß diese
Zahl (ganze Zahl) der Plausibilitätsprüfung zugeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Plausibilitätsprüfung aus dem Erkennen des Wiedererreichens des Zustandes:
"Unbeeinflußte Sensoren", dem Vorliegen von unterschiedlichen Fahrrichtungen zugeordneten
Sensorzuständen und dem Überschreiten der für die einzelnen Zustände vorgesehenen
maximalen Zeitspannen auf eine Pendelbewegung einer Fahrzeugachse über einem Zählpunkt
geschlossen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Plausibilitätsprüfung aus dem Erkennen des Wiedererreichens des Zustandes:
"Unbeeinflußte Sensoren" aus dem Zustand für die Alleinbeeinflussung des jeweils ersten
Sensors eines Zählpunktes auf das Anschneiden dieses Zählpunktes durch eine Fahrzeugachse
geschlossen wird, sofern dieser Sensor zuvor den unbeeinflußten Zustand eingenommen
hatte.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche Plausibilitätsprüfung zur Abgabe einer Meldung vorgesehen ist, wenn
die Verweildauern der Sensoren in den einzelnen Sensorzuständen vorgegebene Mindestzeiten
unterschreiten.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
aus einem Verweilen im Sensorzustand: "Alle Sensoren beeinflußt" mit anschließender
mindestens nahezu gleichzeitiger Rückkehr der Sensoren in den unbeeinflußten Zustand
auf einen Ausfall geschlossen wird, der auf alle Sensoren des Zählpunktes wirkt.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meldungen zu Statistik- und/oder Wartungszwecken erfaßt und bedarfsweise zeitabhängig
inkrementiert werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch
die Anwendung in einem Zustandsautomaten, der in diskreter Technik ausgeführt ist
oder durch einen die Verfahrensschritte beschreibenden Code in einer Datenverarbeitungseinrichtung.