[0001] Die Erfindung betrifft ein Türmodul für ein Fahrzeug mit einem L- oder U-förmigen
Modulträger, der über seinen ersten langen Schenkel an der Innenwand der Fahrzeugtür
oder an einem weiteren Türmodul befestigbar und auf seinem der Stirnseite der Fahrzeugtür
zugewandten kurzen Schenkel mit einem elektromechanischen Türschloß verbunden ist.
[0002] Ein derartiges Türmodul ist beispielsweise aus der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung 199 25 522.9 bekannt. Es umfaßt einen im wesentlichen U-förmig ausgebildeten
und als Konsole bezeichneten Modulträger, dessen erster Schenkel fest mit der Türinnenseite
(bzw. einem dort angeordneten Aggregateträger) und dessen zweiter Schenkel mit dem
Lagerbügel des Türaußengriffes verbunden ist. An der die beiden langen Schenkel verbindenden
Stirnseite (im folgenden auch als kurzer Schenkel bezeichnet) des Modulträgers ist
das Türschloß angeordnet. Der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Schenkel des
Modulträgers ist dabei derart gewählt, daß die Fensterscheibe der jeweiligen Fahrzeugtür
zwischen ihnen hindurchführbar ist.
[0003] Bei dem vorstehend erwähnten Türmodul wird bei dessen Vormontage das Türschloß an
dem Modulträger über flexible Halteelemente verbunden, so daß bei der Montage des
Türmodules an der jeweiligen Fahrzeugtür das Türschloß, trotz gegebenenfalls vorhandener
Toleranzen, problemlos mit der Stirnseite der entsprechenden Fahrzeugtür verschraubt
werden kann.
[0004] Als nachteilig hat sich bei diesem Türmodul allerdings erwiesen, daß bei Verwendung
elektromechanischer Türschlösser die mit dem Türschloß verbundenen und an dem Modulträger
fest angeordneten elektrischen Kabel im Übergangsbereich zum Türschloß ebenfalls flexibel
ausgebildet sein müssen, um die gegebenenfalls vorhandenen Toleranzen aufnehmen zu
können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türmodul der eingangs erwähnten Art
anzugeben, bei dem -unter Beachtung des erforderlichen Toleranzausgleiches zwischen
Türschloß und Fahrzeugtür mittels der flexiblen Halteelemente- zwischen Türschloß
und den an dem Modulträger fest angeordneten elektrischen Leitungen keine flexible
Verbindung erforderlich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, das Türschloß zweiteilig aufzubauen,
und zwar derart, daß es einerseits ein mit den elektrischen Leitungen verbundenes,
den elektrischen Antrieb und einen Auslösehebel enthaltendes elektrisches Steuerteil
umfaßt, welches fest an der einen Seite des kurzen Schenkels des Modulträgers angeordnet
ist. Andererseits umfaßt das Türschloß ein unter anderem die Gabelfalle und die Sperrklinke
enthaltendes mechanisches Teil, das über flexible Halteelemente an der anderen Seite
(und zwar an der der Stirnseite der Fahrzeugtür zugewandten Seite) des kurzen Schenkels
angeordnet ist. Das elektrische Steuerteil ist mit dem mechanischen Teil des Türschlosses
über einen Zwischenhebel verbunden, welcher derart ausgestaltet ist, daß er die bei
der Befestigung des Türschlosses an der Stirnseite der Fahrzeugtür zu berücksichtigenden
Toleranzen der beiden Schloßteile aufnimmt.
[0008] Vorzugsweise ist der Zwischenhebel an dem kurzen Schenkel des Modulträgers schwenkbar
gelagert und weist auf seiner, dem mechanischen Teil des Türschlosses zugewandten
Seite eine zur Aufnahme der Toleranzen entsprechende Betätigungsfläche auf, die mit
der Sperrklinke des Türschlosses in Eingriff steht.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Türmodules mit einem
schematisch dargestellten und aus einem Steuerteil und einem mechanischen Teil bestehenden
Türschloß;
Fig.2 eine Draufsicht auf das in Fig.1 dargestellte Türmodul, wobei die elektrischen
und mechanischen Komponenten des Türschlosses aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen
sind und
Fig.3 eine vergrößerte Ansicht des Verbindungsbereiches zwischen dem Steuerteil und
dem mechanischen Teil bei dem Türschloß eines zweiten Ausführungsbeispieles eines
erfindungsgemäßen Türmodules.
[0010] In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein Türmodul für eine Fahrzeugtür bezeichnet, welches
einen U-förmigen Modulträger 2 umfaßt, der zwei gegenüberliegende lange Schenkel 3,
4 und einen die beiden Schenkel verbindenden, der Stirnseite 5 der Fahrzeugtür 6 (Fig.2)
zugewandten kurzen Schenkel 7 besitzt. Der mit 3 bezeichnete Schenkel dient zur Befestigung
des Türmodules 1 an der aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Innenwand
der entsprechenden Fahrzeugtür 6. Der Abstand zwischen dem Schenkel 3 und dem gegenüberliegenden
Schenkel 4, an dem z.B. der Lagerbügel des Türaußengriffes befestigt sein kann, ist
derart gewählt, daß die nicht dargestellte Fensterscheibe der Fahrzeugtür zwischen
ihnen hindurchführbar ist.
[0011] An dem kurzen Schenkel 7 des Modulträgers 2 ist erfindungsgemäß ein zweiteiliges
elektrisches Türschloß 8 befestigt. Das Türschloß 8 setzt sich im wesentlichen aus
einem Steuerteil 9 und einem mechanischen Teil 10 zusammen. Dabei umfaßt das Steuerteil
9 den an sich bekannten und nur gestrichelt angedeuteten elektrischen Antrieb 11 und
einen Auslösehebel 12, auf den der Antrieb 11 wirkt. Das Steuerteil 9, welches sich
in einem ersten Gehäuse 13 auf der der Stirnseite 5 der Fahrzeugtür 6 abgewandten
Seite 14 des schmalen Schenkels 7 des Modulträgers 2 befindet, ist z.B. über eine
Schraubverbindung fest mit dem Modulträger 2 verbunden. Die von einem an dem Modulträger
2 befestigten Steckergehäuse 15 kommenden elektrischen Leitungen 16 sind fest (unflexibel)
mit dem Steuerteil 9 verdrahtet.
[0012] Der mechanische Teil 10 des Türschlosses, der sich in einem zweiten Gehäuse 17 befindet,
umfaßt im wesentlichen die an sich bekannten Schloßteile, wie Drehfalle 18, Sperrklinke
19 und Übertragungshebel 20, und ist auf der der Stirnseite 5 der Fahrzeugtür 6 zugewandten
Seite 21 des kurzen Schenkels 7 des Modulträgers 2 mit diesem über flexible Halte-elemente
22 verbunden. Die flexiblen Halteelemente 22 nehmen dabei wiederum die gegebenenfalls
bei der Montage des Türmodules an der Fahrzeugtür auftretenden Toleranzen (von ca.
2,5 mm) auf
[0013] Zur Verbindung des Steuerteiles 9 mit dem mechanischen Teil 10 des Türschlosses 8
ist ein Zwischenhebel 23 vorgesehen. Auf der dem Steuerteil 9 zugewandten Seite 14
des kurzen Schenkels 7 ist ein Zapfen 24 angeordnet, auf dem der Zwischenhebel 23
schwenkbar gelagert ist. Der Zwischenhebel 23 weist auf seiner dem Steuerteil 9 zugewandten
Seite einen Steuernocken 25 auf, der von dem Auslösehebel 12 beaufschlagt wird. Auf
seiner dem mechanischen Teil 10 des Türschlosses 8 zugewandten Seite besitzt der Zwischenhebel
23 eine durch eine Öffnung 26 der Wand des kurzen Schenkels 7 hindurchgeführte Betätigungsfläche
27, an welcher der Übertragungshebel 20 der Sperrklinke 19 anliegt. Wird daher der
Auslösehebel 12 durch den elektrischen Antrieb 11 in die Bildebene hineingeschwenkt,
so wird über den Zwischenhebel 23 auch die Sperrklinke 19 verschwenkt und gibt in
an sich bekannter Weise die Drehfalle 18 frei.
[0014] Die Betätigungsfläche 27 des Zwischenhebels 23 ist derart groß ausgebildet, daß der
Übertragungshebel 20 der Sperrklinke 19 in dem gesamten (bei der Befestigung des mechanischen
Teiles des Türschlosses an der Fahrzeugtür) zu berücksichtigenden Toleranzbereich
(z.B. 2,5 mm) mit ihr in Wirkverbindung steht.
[0015] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebenene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann beispielsweise der Zwischenhebel unterschiedlich ausgestaltet
sein. Fig.3 zeigt z.B. das Ausführungsbeispiel eines Zwischenhebels 28, bei dem dieser
um einen außenseitig an dem kurzen Schenkel 7 angeordneten Zapfen 29 schwenkbar gelagert
ist.
[0016] Außerdem muß der Modulträger nicht zwingend U-förmig ausgebildet sein, sondern kann
beispielsweise auch eine L-förmige Ausgestaltung besitzen, wobei der eine Schenkel
wiederum zur Befestigung an der Fahrzeugtür und der andere, in der Regel der kürzere
Schenkel, zur erfindungsgemäßen Aufnahme des Türschlosses dient.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Türmodul
- 2
- Modulträger
- 3,4
- (lange) Schenkel
- 5
- Stirnseite (Fahrzeugtür)
- 6
- Fahrzeugtür
- 7
- (kurzer) Schenkel
- 8
- Türschloß
- 9
- Steuerteil, Schloßteil
- 10
- mechanischer Teil, Schloßteil
- 11
- elektrischer Antrieb
- 12
- Auslösehebel
- 13
- erstes Gehäuse
- 14
- Seite (Schenkel 7)
- 15
- Steckergehäuse
- 16
- elektrische Leitung
- 17
- zweites Gehäuse
- 18
- Drehfalle
- 19
- Sperrklinke
- 20
- Übertragungshebel
- 21
- Seite (Schenkel 7)
- 22
- Halteelement
- 23
- Zwischenhebel
- 24
- Zapfen
- 25
- Nocken (Zwischenhebel)
- 26
- Öffnung
- 27
- Betätigungsfläche
- 28
- Zwischenhebel
- 29
- Zapfen
1. Türmodul für eine Fahrzeugtür (6) mit einem L- oder U-förmigen Modulträger (2), der
über seinen ersten langen Schenkel (3) an der Innenwand der Fahrzeugtür oder an einem
weiteren Türmodul befestigbar und auf seinem der Stirnseite (5) der Fahrzeugtür (6)
zugewandten kurzen Schenkel (7) mit einem elektromechanischen Türschloß (8) verbunden
ist, mit den Merkmalen:
a) das elektrische Türschloß (8) setzt sich aus einem Steuerteil (9) und einem mit
diesem verbundenen mechanischen Teil (10) zusammen, wobei das Steuerteil (9) einen
elektrischen Antrieb (11) und einen Auslösehebel (12) und das mechanische Teil (10)
unter anderem eine Sperrklinke (19) umfaßt;
b) das Steuerteil (9) des Türschlosses (8) ist auf der der Stirnseite (5) der Fahrzeugtür
(6) abgewandten Seite (14) des kurzen Schenkels (7) des Modulträgers (2) mit diesem
fest verbunden;
c) der mechanische Teil (10) des Türschlosses (8) ist auf der der Stirnseite (5) der
Fahrzeugtür (6) zugewandten Seite (21) mit dem kurzen Schenkel (7) über flexible Halteelemente
(22) verbunden;
d) zwischen dem Auslösehebel (12) des Steuerteiles (9) und der Sperrklinke (19) des
mechanischen Teiles (10) des Türschlosses (8) ist ein durch den kurzen Schenkel (7)
des Modulträgers (2) hindurchgeführter Zwischenhebel (23;28) angeordnet, welcher derart
ausgebildet ist, daß er die bei der Befestigung des Türschlosses (8) an der jeweiligen
Fahrzeugtür (6) zu berücksichtigenden Toleranzen zwischen den beiden Schloßteilen
(9,10) aufnimmt.
2. Türmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenhebel (23;28) an dem kurzen Schenkel (7) des Modulträgers (2) schwenkbar
gelagert ist und auf seiner der Sperrklinke (19) zugewandten Seite eine zur Aufnahme
der Toleranzen entsprechende Betätigungsfläche (27) aufweist.
3. Türmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Modulträger (2) eine U-förmige Gestalt aufweist, an dessen zweiten langen
Schenkel (4) weitere Funktionselemente der Fahrzeugtür angeordnet sind, und daß der
Abstand der beiden langen Schenkel (3,4) des Modulträgers (2) voneinander derart gewählt
ist, daß die Fensterscheibe der jeweiligen Fahrzeugtür zwischen ihnen hindurchführbar
ist.
4. Türmodul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem zweiten langen Schenkel (4) der Lagerbügel eines Türaußengriffes befestigt
ist.