[0001] Die Erfindung betrifft ein Lippenstiftgerät mit dampfdichter Kapselung, bei dem ein
einen Lippenstift aufnehmendes Schlitzrohr einerends einen kappenartigen dampfdichten
Fuß trägt, bei dem auf eine auf dem Schlitzrohr drehbar angeordnete Drallhülse ein
kappenartiger, dampfdichter Schutzdeckel gesteckt ist, bei dem der Schutzdeckel eine
Außenhülse und einen darin eingebrachten, aus einem elastischen Kunststoff bestehenden,
kappenartigen dampfdichten Dichtungseinsatz bildet, der an der Außenhülse axial zugfest
festgelegt ist, bei dem ein endseitiger Ringstreifen des Dichtungseinsatzes und ein
endseitiger Ringstreifen des Fußes axial übereinandergeschoben sind und rundum gegeneinandergelegt
sind, bei dem der Schutzdeckel auf der Drallhülse unter Bildung einer Mantelfuge frei
drehbar angeordnet ist und ein Endbereich des Schutzdeckels sowie der Ringstreifen
des Fußes mittels einer Schnappverrastung axial zuggesichert sind, bei der ein Vorsprung
des Fußes in eine Vertiefung des Schutzdeckels greift, und bei dem ein rundumlaufender
Fuß-Wulst und eine rundumlaufende Dichtungseinsatz-Rinne vorgesehen sind, der die
Rinne bildende Ringstreifen des Dichtungseinsatzes rundum gegenüber der Außenhülse
Spielluft hat und der Wulst in der Rinne rundum dampfdichtend gepreßt anliegt, wobei
der Wulst unter elastischer Änderung des Dichtungseinsatz-Ringstreifens zu der Rinne
geschoben ist.
[0002] Bei einem bekannten (FR 2 769 809 A3) Lippenstiftgerät dieser Art ist die Schnappverrastung
gesondert gebildet, indem der Fuß und die Schutzdeckel-Außenhülse mit Rille und Rippe
versehen sind, die ineinandergreifen, um eine direkte Verankerung der Außenhülse an
dem Fuß zu gewährleisten. Die Dampfdichtung ist gegeben, indem der aus dem elastischen
Kunststoff bestehende Dichtungseinsatz aus einem weichen Kunststoff besteht, der kompressibel
ist, und gegen den Fuß gedrückt ist, wobei eine radiale Änderung mittels der festen
Außenhülse gehalten ist. Die rundumlaufende Rinne ist durch den Wulst in den kompressiblen
Kunststoff eingedrückt. Die Spielluft zwischen dem Dichtungseinsatz und der Außenhülse
ist im wesentlichen auf den endseitigen Ringstreifen des Dichtungseinsatzes beschränkt.
Die Wanddicke des Dichtungsstreifens im Bereich der Dampfdichtung ist relativ groß.
Der Schutzdeckel ist also am Fuß mit der Wulst/Rinne-Dampfdichtung und mittels der
Rille/Rinne-Schnappverrastung gehalten. Diese Bauweise ist aufwendig und verlangt
relativ viel Kraft zum Aufstecken und Abziehen des Schutzdeckels.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Lippenstiftgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die Dampfdichtung sowie die Schnappverrastung baulich einfacher
gegeben sind, indem sie zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt sind. Das erfindungsgemäße
Lippenstiftgerät ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß die rundumlaufende
Rinne in den Dichtungseinsatz voreingeformt ist, der elastische Kunststoff beim Aufschieben
des Schutzdeckels nicht kompressibel ist, die elastische Änderung des Dichtungseinsatz-Ringstreifens
beim Aufschieben nur eine elastische Aufdehnung des Ringstreifens ist und Vorsprung
sowie Vertiefung der Schnappverrastung von dem Wulst bzw. der Rinne der Dampfdichtung
gebildet sind, und daß der kappenartige Dichtungseinsatz von der Rinne über die axiale
Länge bis zum Kappengrund-Ende gegenüber der Außenhülse Spielluft hat sowie nur beim
Kappengrund-Ende an der Außenhülse axial zuggesichert festgelegt ist.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Lippenstiftgerät bildet die Dampfdichtung zwischen Fuß
und Dichtungseinsatz auch die Schnappverrastung. Hierzu ist der Kunststoff des Dichtungseinsatzes
so hart gewählt, daß er sich beim Betätigen der Schnappverrastung nicht elastisch
komprimiert. Deshalb ist die Rinne voreingeformt. Damit sich der Dichtungseinsatz-Ringstreifen
elastisch radial bzw. durchmessermäßig aufweiten kann, wird er in der Wandungsdicke
entsprechend dünn gewählt. Ein in der Wandung derart dünner Dichtungseinsatz bildet
an der inneren Mantelfläche leicht Unebenheiten, wenn er in die Außenhülse passend
eingeschoben wird oder im Mantelbereich mit der Außenhülse verbunden z.B. verklebt
wird. Daher hat der Dichtungseinsatz im gesamten Mantelbereich Spielluft gegenüber
der Außenhülse und ist mit dieser nur stirnseitig fest verbunden. Bei dem erfindungsgemäßen
Lippenstiftgerät sind die Montage des Schutzdeckels und die Erzeugung des Dichtungseinsatzes
vereinfacht. Die Festlegung des Dichtungseinsatzes erfolgt z.B. durch Verrastung oder
Verklebung und zwar am Ende des Einschiebens des Dichtungseinsatzes in die Außenhülse.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Lippenstiftgerät ist der dampfdichte Dichtungseinsatz an
dem dampfdichten Fuß mittels der dampfdichten Schnappverrastung angeschlossen, so
daß eine dampfdichte Kapselung bei von der Drallhülse drehmäßig unabhängigem Schutzdeckel
gegeben ist. Die Vorteile der Schnappverrastung sind gegeben. Der Kunststoff des Dichtungseinsatzes
ist z.B. Polyethylen und ist insofern weich, als er elastisch aufdehnbar ist. Der
Wulst und die Rinne verlaufen der Dichtheit wegen rundum. Da der Dichtungseinsatz
gegenüber der Außenhülse Spielluft hat, kommt es auf die dampfdichte kappenartige
Gestalt des Dichtungseinsatzes an, um den Lippenstift dampfdicht zu kapseln. Der Dichtungseinsatz
ist in der Außenhülse axial zugfest festgelegt, damit er sich nicht aus der Außenhülse
löst, wenn der Schutzdeckel unter Überwindung der Schnappverrastung vom Fuß abgezogen
wird. Der aus Kunststoff bestehende Dichtungseinsatz gleitet beim Aufstecken und Abziehen
sanft, weich auf der relativ harten Drallhülse, beschädigt die Drallhülse nicht und
läßt es zu, die Mantelfuge sehr eng bzw. dünn zu halten. Somit ist das Luftvolumen
im Schutzdeckel verringert, was die Verdunstungsmöglichkeit für den Lippenstift einschränkt.
[0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn der Dichtungseinsatz sich
zum freien Ende hin im Innendurchmesser erweitert und am freien Ende an der Außenseite
einen die Spielluft überbrückenden Ringsims bildet. Die Innenerweiterung erleichtert
das Einschieben des Wulstes. Der Ringsims sperrt den Spielluft-Raum ab. Die Innenerweiterung
ist durch den Ringsims ermöglicht.
[0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es ebenso, wenn der Dichtungseinsatz am
Kappengrund-Ende außen axial wegragende Simse bildet und mit dem Kappengrund-Ende
gegen das Kappengrund-Ende der Außenhülse verklebt ist. Der axiale Sims definiert
die Position des Dichtungseinsatzes in der Außenhülse trotz des Klebemittels, das
sich - axial gesehen - zwischen dem Kappengrund des Dichtungseinsatzes und dem Kappengrund
der Außenhülse befindet.
[0008] Das erfindungsgemäße Lippenstiftgerät ist z.B. hilfreich, wenn es einen wasserhaltigen
Lippenstift aufnimmt, bei dem die Verdunstung von Wasser unterbunden werden soll.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Lippenstift eine leicht
verdunstbare Flüssigkeit enthält. Die dampfdichte Kapselung des erfindungsgemäßen
Lippenstiftgerätes ist gerade im Hinblick auf den Verdunstungsdampf der Flüssigkeit
wirksam, die z.B. eine Silikonflüssigkeit ist.
[0009] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt
- Fig. 1
- im Schnitt ein Lippenstiftgerät mit dampfdichter Kapselung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht mit Aufbrüchen des Lippenstiftgeräts gemäß Fig. 1 in einem gegenüber
Fig. 1 geänderten Maßstab, und
- Fig. 3
- die Einzelheit Z der Fig. 2, in einem gegenüber Fig. 2 vergrößerten Maßstab.
[0010] Das Lippenstiftgerät gemäß Zeichnung umfaßt einen Napf 1, der in einer zurückgefahrenen
Stellung gezeigt ist und der einen eingesetzten Lippenstift 2 trägt. Der Napf 1 ist
in Richtung einer Mittelachse 3 axial hin- und herschiebbar in einem Schlitzrohr 4
angeordnet, an dem endseitig ein Fußendstück 5 eines Fußes 6 festsitzt, der nach außen
hin eine Fußhaube 7 bildet. Die Fußhaube 7 ist an dem Fußendstück 5 angebracht, indem
sie dieses mit einem Randreifen 8 dichtpassend, festhaltend umschließt, wobei der
Fuß 6 bei dem Randreifen 8 eine rundumlaufende, radial nach außen vorspringende Stufe
9 bildet. Der Randreifen 8 endet in Achsrichtung nach oben hin mit dem Fußendstück
5 und bildet mit diesem beim Übergang zum Schlitzrohr 4 eine rundumlaufende, radial
nach außen vorspringende Stufe 10. Bei dieser endet eine Drallhülse 11, die auf dem
Schlitzrohr 4 drehbar angeordnet ist und mit diesem nach oben hin gemeinsam endet.
Die Drallhülse 11 besteht aus einem inneren Wendelrohr 12 und einer äußeren Steckhülse
13. In nicht gezeigter Weise ist das Schlitzrohr 4 mit einem in Achsrichtung verlaufenden
Schlitz versehen, ist das Wendelrohr 12 mit einem wendelförmigen Schlitz versehen
und ragt ein radialer Zapfen des Napfes 1 durch den in Achsrichtung verlaufenden Schlitz
in den wendelförmigen Schlitz.
[0011] Das Lippenstiftgerät wird vervollständigt durch einen Schutzdeckel 14, der einen
sich in Achsrichtung erstreckenden Mantel und einen rechtwinkelig zur Mittelachse
3 angeordneten Kappengrund bildet und im aufgeschobenen Zustand mit dem freien Ende
des Mantels gegen die radiale Stufe 9 des Fußes 6 geschoben ist. Der Schutzdeckel
14 begrenzt in seinem Mantelbereich mit der Drallhülse 11 eine Mantelfuge 15, die
sich rundum und entlang der gesamten Drallhülse erstreckt. Der Schutzdeckel 14 ist
bei seinem freien Ende über den Fuß 6 und zwar dessen Randreifen 8 geschoben und so
an dem Fuß gehalten. Der Schutzdeckel 14 ist zusammengesetzt aus einer Außenhülse
16 und einem darin untergebrachten Dichtungseinsatz 17, der über die axiale Länge
mit der Außenhülse 16 eine Mantelfuge 18 begrenzt, also auch bei einem endseitigen
Ringstreifen 19 gegenüber der Außenhülse 16 rundum Spielluft 20 hat. Wie man in Fig.
3 sieht, stößt die Außenhülse 16 endseitig auf der radialen Stufe 9 auf und hat der
Dichtungseinsatz 17 mit dem Ringstreifen 19 etwas Abstand von der Stufe 9 des Fußes
6. Dem Ringstreifen 19 ist ein Ringstreifen des Fußes 6 zugeordnet und dieser Fuß-Ringstreifen
ist von dem Randreifen 8 gebildet.
[0012] Der Dichtungseinsatz 17 ist gemäß Fig. 2 an der Außenhülse 16 axial zugfest festgelegt,
indem er außen am Kappengrund 21 zwischen Simsen 22 mit Kleber 28 versehen ist, der
am Kappengrund 27 der Außenhülse 16 haftet. Gemäß Fig. 3 ist der Fuß 6 und zwar dessen
Randreifen 8 mit einem umlaufenden radial vorspringenden Vorsprung-Wulst 23 versehen,
der in eine rundumlaufende Vertiefung-Rinne 24 greift. Im Bereich des endseitigen
Ringstreifens 19 ist die Rinne 24 innen vorgesehen und am freien Ende außen umlaufend
ein Ringsims 25 gebildet, wobei innen eine Erweiterung 26 des Innendurchmessers zum
freien Ende hin gestaltet ist.
1. Lippenstiftgerät mit dampfdichter Kapselung,
bei dem ein einen Lippenstift aufnehmendes Schlitzrohr einerends einen kappenartigen
dampfdichten Fuß trägt,
bei dem auf eine auf dem Schlitzrohr drehbar angeordnete Drallhülse ein kappenartiger,
dampfdichter Schutzdeckel gesteckt ist,
bei dem der Schutzdeckel eine Außenhülse und einen darin eingebrachten, aus einem
elastischen Kunststoff bestehenden, kappenartigen dampfdichten Dichtungseinsatz bildet,
der an der Außenhülse axial zugfest festgelegt ist,
bei dem ein endseitiger Ringstreifen des Dichtungseinsatzes und
ein endseitiger Ringstreifen des Fußes axial übereinandergeschoben sind und rundum
gegeneinandergelegt sind,
bei dem der Schutzdeckel auf der Drallhülse unter Bildung einer Mantelfuge frei drehbar
angeordnet ist und ein Endbereich des Schutzdeckels sowie der Ringstreifen des Fußes
mittels einer Schnappverrastung axial zuggesichert sind, bei der ein Vorsprung des
Fußes in eine Vertiefung des Schutzdeckels greift, und
bei dem ein rundumlaufender Fuß-Wulst und eine rundumlaufende Dichtungseinsatz-Rinne
vorgesehen sind, der die Rinne bildende Ringstreifen des Dichtungseinsatzes rundum
gegenüber der Außenhülse Spielluft hat und der Wulst in der Rinne rundum dampfdichtend
gepreßt anliegt, wobei der Wulst unter elastischer Änderung des Dichtungseinsatz-Ringstreifens
zu der Rinne geschoben ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rundumlaufende Rinne (24) in den Dichtungseinsatz (17) voreingeformt ist,
der elastische Kunststoff beim Aufschieben nicht kompressibel ist, die elastische
Änderung des Dichtungseinsatz-Ringstreifens (19) beim Aufschieben nur eine elastische
Aufdehnung des Ringstreifens ist und Vorsprung sowie Vertiefung der Schnappverrastung
von dem Wulst (23) bzw. der Rinne (24) der Dampfdichtung gebildet sind, und
daß der kappenartige Dichtungseinsatz (17) von der Rinne (24) über die axiale Länge
bis zum Kappengrund-Ende gegenüber der Außenhülse (16) Spielluft (18) hat, sowie nur
beim Kappengrund-Ende an der Außenhülse (16) axial zuggesichert festgelegt ist.
2. Lippenstiftgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungseinsatz
(17) sich zum freien Ende hin im Innendurchmesser erweitert und am freien Ende an
der Außenseite einen die Spielluft (18) überragenden Ringsims (25) bildet.
3. Lippenstiftgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungseinsatz
(17) am Kappengrund-Ende außen axial wegragende Simse (22) bildet und mit dem Kappengrund-Ende
gegen das Kappengrund-Ende der Außenhülse (16) verklebt (28) ist.
4. Lippenstiftgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lippenstift
(2) eine leicht verdunstbare Flüssigkeit enthält.