[0001] Es sind Winkelschraubendreher bekannt, die aus einem abgewinkelten Stab bestehen,
der mindestens im Bereich seiner freien Enden als Schraubendreher ausgebildet ist.
Eine übliche Form ist eine Sechskantform. Dabei ist es auch schon bekannt, dass der
Stab selbst einen kreisrunden Querschnitt aufweist, so dass nur seine Enden die spezielle
Querschnittsform aufweisen.
[0002] Es ist bereits ein Winkelschraubendreher bekannt, bei dem das äußere Ende federnd
mit dem Rest des Schraubenschlüssels verbunden ist. Dieses äußere Ende ist um einen
bestimmten Winkel gegenüber dem Rest des Schraubendrehers versetzt. Damit kann eine
Schraube festgehalten werden. Jedoch ist das Einsetzen des Schraubendrehers in eine
Vertiefung erschwert (US 3733937 A).
[0003] Weiterhin bekannt ist ein Schraubendreher (US 5291811 A), bei dem sich der Querschnitt
des Eingriffsabschnittes über seine Länge so ändert, dass eine Keilwirkung entsteht.
Damit kann der Schraubendreher in eine Vertiefung eingesetzt und dort festgehalten
werden. Jedoch ist die Anlage an den Wänden der Vertiefung für eine Drehmomentübertragung
ungünstig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schraubendreherwerkzeug zu schaffen,
das verbesserte Anwendungsmöglichkeiten bietet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Schraubendreherwerkzeug mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche, deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zusammenfassung durch Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.
[0006] Die Querschnittsform des Eingriffabschnitts kann beispielsweise, wie dies im Stand
der Technik bekannt ist, ein regelmäßiges Sechseck sein. Damit kann das von der Erfindung
vorgeschlagene Werkzeug zum Festschrauben und Lösen von bekannten Schrauben verwendet
werden. Nach der Erfindung bleibt die Querschnittsform des regelmäßigen Sechsecks
über die axiale Länge des Eingriffsabschnitts erhalten, jedoch ändert sich die Orientierung
dieses Sechsecks. Dies bedeutet, dass der Eingriffsabschnitt leicht tordiert ist,
so dass die Kanten schräg verlaufen. Die Änderung der Orientierung der Querschnittsform
ist so geringfügig, dass das Werkzeug beispielsweise noch in die Sechskantvertiefung
eingesetzt werden kann.
[0007] Statt einer Querschnittsform als regelmäßiges Sechseck können natürlich auch andere
Querschnittsformen verwendet werden, beispielsweise Kreuzschlitze, Vierkante oder
auch Formen mit abwechselnd konkaven und konvexen bogenförmigen Begrenzungslinien.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass beispielsweise an einem
Ende des Schaftes ein Eingriffsabschnitt mit den gerade beschriebenen Merkmalen vorhanden
ist, während am anderen Ende entweder eine herkömmliche Ausbildung oder eine andere
Ausbildung vorhanden ist.
[0009] Insbesondere kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die beiden Eingriffsabschnitte
unterschiedlich ausgebildet sind, und zwar auch dann, wenn die beiden Eingriffsabschnitte
das gleiche Nennmaß aufweisen.
[0010] In nochmaliger Weiterbildung kann sogar vorgesehen sein, dass die beiden Eingriffsabschnitte
bei gleichem Nennmaß und bei gleicher Querschnittsform unterschiedlich ausgebildet
sind. Diese unterschiedliche Ausbildung bei gleicher Querschnittsform kann beispielsweise
durch eine unterschiedliche Flächengröße erreicht werden. Im Bereich des einen Einsetzabschnitts
kann also beispielsweise das Sechseck geringfügig größer oder kleiner sein als bei
dem anderen Eingriffsabschnitt.
[0011] Eine andere Möglichkeit der unterschiedlichen Ausbildung bei gleichem Nennmaß und
gleicher Querschnittsform kann darin bestehen, dass die Änderung der Orientierung
der Querschnittsform unterschiedlich ist, also bei dem einen Einqriffsabschnitt eine
stärkere Tordierung vorgesehen ist.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die beiden Eingriffsabschnitte
eine unterschiedliche Länge aufweisen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Stab
über seine restliche Länge einen runden Querschnitt aufweist. Durch die unterschiedliche
Länge wird dem Benutzer ein Hinweis gegeben, welcher der beiden Abschnitte für seine
speziellen Zwecke der geeignete ist. Darüber hinaus kann die unterschiedliche Länge
der Eingriffsabschnitte auch bei der Herstellung des Werkzeugs zur Orientierung dienen.
[0013] Beispielsweise kann einer der Eingriffsabschnitte kugelartig ausgebildet sein, um
eine Verschwenkung des Werkzeugs aus der Achse der Schraube zu ermöglichen.
[0014] Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass ein Eingriffsabschnitt
derart ausgebildet ist, dass er mit einer dem Nennmaß entsprechenden Antriebsausbildung
des zu verdrehenden Bauteils spielfrei in Eingriff gebracht werden kann. Dies bedeutet
zum Beispiel, dass ein Benutzer eine Schraube mit einer sechskantigen Vertiefung auf
den entsprechenden Eingriffsabschnitt des Werkzeugs auf stecken kann, an dem die Schraube
dann festgehalten bleibt. Damit lässt sich die Schraube mit einer Hand auch an schwierigen
Stellen in die entsprechende Bohrung einsetzen und festschrauben.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein Eingriffsabschnitt
derart ausgebildet wird, dass er mit einer dem Nennmaß entsprechenden Antriebsausbildung
des zu verdrehenden Bauteils spielarm in Eingriff gebracht werden kann. Wenn eine
Schraube einmal soweit in eine Bohrung eingeschraubt ist, dass sie in dieser Bohrung
gehalten wird, reicht zum Weiterschrauben und/oder Lösen auch ein spielarmer Eingriff
aus.
[0016] Der Schaft des Werkzeugs kann beispielsweise geradlinig ausgebildet sein. Er kann
dann beispielsweise als Verlängerung verwendet werden.
[0017] Es ist aber ebenfalls möglich, dass der Schaft mit einer Schlüsselfläche zwischen
seinen beiden Enden versehen wird, an der ein Benutzer mit einem Schraubenschlüssel
angreifen kann.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Schaft abschnittsweise
geradlinig ausgebildet wird, insbesondere mindestens zwei geradlinige Abschnitte aufweist,
die unter einem insbesondere rechten Winkel zueinander verlaufen. Das Werkzeug hat
dann die Form eines Winkelschraubendrehers. Dabei ist die Erfindung nicht auf die
Ausführung beschränkt, bei der die beiden Abschnitte einen rechten Winkel aufweisen.
Der Winkel kann auch größer oder kleiner sein.
[0019] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines Winkelschraubendrehers nach der Erfindung;
- Fig. 2
- die Seitenansicht eines Winkelschraubendrehers nach der Erfindung, bei dem die beiden
Abschnitte des Schraubendrehers einen stumpfen Winkel miteinander einschließen;
- Fig. 3
- eine Ansicht eines geraden Schraubendrehers mit einer mittleren Schlüsselfläche.
[0020] Die Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines Winkelschraubendrehers, der zwei stabförmige
unter einem rechten Winkel zueinander verlaufende Abschnitte 1, 2 aufweist. Beide
Abschnitte 1, 2 sind unterschiedlich lang. Je nach dem anzuwendenden Drehmoment und/oder
dem zur Verfügung stehenden Platz kann ein Benutzer den einen geradlinigen Abschnitt
als Griff verwenden und mit dem freien Ende des jeweils anderen Abschnitts eine Schraube
verdrehen. Daher hat der Schraubendreher an seinen beiden Enden je einen Eingriffsabschnitt
3, 4, der dazu bestimmt ist, mit einer Antriebsausbildung eines zu verdrehenden Bauteils,
beispielsweise einer Schraube, in Eingriff gebracht zu werden. Im dargestellten Beispiel
dient das Werkzeug dazu, Schrauben mit einem Schraubenkopf, der eine sechskantige
Vertiefung aufweist, zu betätigen. Beide Eingriffsabschnitte 3 weisen einen über ihre
axiale Länge jeweils gleich großen Querschnitt in Form eines regelmäßigen Sechsecks
auf. Die Kanten 5, die im Querschnitt die Ecken des Sechsecks bilden, verlaufen parallel
zueinander und leicht schräg, so dass sich insgesamt eine leicht tordierte Form der
beiden Eingriffsabschnitte 3, 4 ergibt. Durch diese tordierte Form kann ein Eingriff
in die sechseckige Vertiefung mit geringerem Spiel ermöglicht werden.
[0021] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Änderungen der Orientierung der Querschnittsform
in beiden Eingriffsabschnitten 3, 4 gleich groß. Anders ausgedrückt verlaufen die
Kanten 5 in beiden Eingriffsabschnitten 3, 4 unter dem gleichen Winkel gegenüber der
Achse. Jedoch sind die Kantenlängen des Sechsecks geringfügig voneinander verschieden.
Mit anderen Worten weist einer der beiden Eingriffsabschnitte 3, 4, beispielsweise
der Eingriffsabschnitt 3 rechts in Figur 1, einen in seiner Fläche etwas kleineren
Querschnitt auf. Wird dieses Ende in die sechskantige Vertiefung einer Schraube eingesteckt,
so wird dort ein spielarmer Eingriff erreicht.
[0022] Da die Querschnittsfläche des anderen Eingriffsabschnitts 4 etwas größer ist, wird
mit diesem Eingriffsabschnitt 4 bei einer dem Nennmaß entsprechenden Schraube ein
spielfreier Eingriff erreicht.
[0023] Es kann sinnvoll sein, den spielfreien Einriff an dem Ende des längeren Abschnitts
1 anzuordnen und den spielarmen Eingriff an dem Ende des kürzeren Abschnitts 2.
[0024] Um einem Benutzer des Schraubenschlüssels einen Anhaltspunkt dafür zu geben, welcher
der beiden Eingriffsabschnitte 3, 4 den spielfreien Eingriff ermöglicht, sind beide
Eingriffsabschnitte 3, 4 unterschiedlich lang ausgebildet.
[0025] Zur Ermöglichung eines unterschiedlich starken Eingriffs in die Antriebsausbildung
einer Schraube könnte auch vorgesehen sein, die Kanten 5 in beiden Eingriffsabschnitten
3, 4 unterschiedlich schräg anzuordnen, oder die Torsion in den beiden Eingriffsabschnitten
3, 4 auch in sonstiger Weise unterschiedlich zu gestalten.
[0026] Figur 2 zeigt einen im übrigen der Ausführungsform nach Figur 1 entsprechenden Winkelschraubendreher,
bei dem die beiden Abschnitte 6, 7 unter einem stumpfen Winkel verlaufen. Ein solcher
Schraubendreher kann insbesondere dann Anwendung finden, wenn nur wenig Platz vorhanden
ist.
[0027] Figur 3 zeigt ein Schraubendreherwerkzeug nach der Erfindung, bei dem der Schaft
insgesamt geradlinig ausgebildet ist. An beiden Enden des Schaftes ist je ein Eingriffsabschnitt
4 ausgebildet, der im dargestellten Beispiel wieder die Form eines leicht tordierten
Sechsecks aufweist.
[0028] In der Mitte des ansonsten mit einem runden Querschnitt versehenen Schaftes ist eine
Schlüsselfläche 8 ausgebildet, die beispielsweise einen sechseckigen Querschnitt aufweist.
An dieser Schlüsselfläche 8 kann ein Benutzer mit einem Gabelschlüssel angreifen.
Auch die mittlere Schlüsselfläche könnte leicht tordiert sein.
1. Schraubendreherwerkzeug , mit
1.1 einem Schaft,
1.2 an beiden Enden des Schaftes je einem Eingriffsabschnitt (3, 4) zum Eingriff in
eine Antriebsausbildung eines zu verdrehenden Bauteils, wobei
1.3 mindestens ein Eingriffsabschnitt (3, 4) eine über seine Länge konstante Querschnittsform
und
1.4 eine sich ändernde Orientierung der Querschnittsform aufweist.
2. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 1, bei dem die beiden Eingriffsabschnitte (3,
4) unterschiedlich ausgebildet sind.
3. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die beiden Eingriffsabschnitte
(3, 4) bei gleichem Nennmaß unterschiedlich ausgebildet sind.
4. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die beiden
Eingriffsabschnitte (3, 4) bei gleicher Querschnittsform unterschiedlich ausgebildet
sind.
5. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die beiden
Eingriffsabschnitte (3, 4) bei gleicher Querschnittsform eine unterschiedliche Flächengröße
aufweisen.
6. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die beiden
Eingriffsabschnitte (3, 4) eine unterschiedlich große Änderung der Orientierung der
Querschnittsform aufweisen.
7. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die beiden
Eingriffsabschnitte (3, 4) unterschiedliche Länge aufweisen.
8. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem einer der
beiden Eingriffsabschnitte (3, 4) als Kugelkopf ausgebildet ist.
9. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Eingriffsabschnitt
(3, 4) derart ausgebildet ist, dass er mit einer dem Nennmaß entsprechenden Antriebsausbildung
eines zu verdrehenden Bauteils spielfrei in Eingriff bringbar ist.
10. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Eingriffsabschnitt
(3, 4) derart ausgebildet ist, dass er mit einer dem Nennmaß entsprechenden Antriebsausbildung
eines zu verdrehenden Bauteils spielarm in Eingriff bringbar ist.
11. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schaft
geradlinig ausgebildet ist.
12. Schraubendreherwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schaft
eine Schlüsselfläche (8) zum Ansetzen eines Schraubenschlüssels aufweist.
13. Schraubendreherwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem der Schaft mindestens
zwei geradlinig verlaufende Abschnitte (1, 2) aufweist, die unter einem insbesondere
rechten Winkel zueinander verlaufen.