[0001] Die Erfindung betrifft ein Hub-Schleppsaugergetriebe für ein Vereinzelungsorgan einer
Bogen verarbeitenden Maschine.
[0002] Durch die DE 195 22 901 C1 ist beispielsweise ein Hubsaugergetriebe bekannt, bei
dem eine Ansaughöhe des Hubsaugers derart einstellbar ist, daß keine Veränderung der
Übergabehöhe des Bogens vom Hubsauger an einen nachgeordneten Schleppsauger eintritt.
Ein Antrieb oder Getriebe für die Schleppsaugerbewegung ist nicht dargestellt. Ein
derartiges Schleppsaugergetriebe ist jedoch z. B. durch die DE 196 01 470 A1 bekannt.
Dieses weist eine Anzahl von Schleppsaugern auf, die mittels eines kurvengesteuerten
Getriebes und einer Führung eine hin- und hergehende translatorische Transportbewegung
ausführen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, in kompakter Bauweise ein kombiniertes
Hub-Schleppsaugergetriebe zu schaffen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, daß das Hub-Saugergetriebe für den oder
die Hubsauger und das Schlepp-Saugergetriebe für den oder die Schleppsauger eine gemeinsame
Führung aufweisen. Auf diese Weise erfolgt die Bogenübergabe vom Hubsauger an den
Schleppsauger auf einem gemeinsamen Höhenniveau.
[0006] Die gemeinsame Führung ist in vorteilhafter Weise als schwenkbare Segmentkurve ausgebildet.
Durch diese Maßnahme kann eine Ansaughöhe des Bogens, eine Übergabehöhe des Bogens
vom Hubsauger an den Schleppsauger und eine Transporthöhe des Bogens mit einem einzigen
stationär angeordneten Stellmittel eingestellt werden.
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt eine Bogenübergabe vom Hubsauger an den Schleppsauger
sowie der nachfolgende Transport des Bogens durch die Schleppsauger unter einem leichten
nach oben gerichteten Winkel α der Bogenhinterkante. Durch diese Maßnahme kann die
durch Blaseinrichtungen erzeugte Tragluft sehr gut unter den zu transportierenden
Bogen gelangen. Die Anordnung der verschiedenen Steuerkurven für die Hubbewegung,
Transportbewegung und zusätzliche Tasterkurve auf einer gemeinsamen Antriebswelle
optimiert die kompakte Bauweise des erfindungsgemäßen Getriebes.
[0008] In vorteilhafter Weise ist es vorgesehen, daß der Hubsauger außer einer Hubbewegung
zusätzlich eine translatorische Bewegung ausführt. Durch diese Maßnahme ist das Zeitfenster
für die Bogenübergabe vom Hubsauger zum Schleppsauger vergrößert, so daß die Übergabequalität
verbessert wird.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben.
[0010] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Hub-Schleppsaugergetriebe im Schnitt in schematischer Darstellung
zum Zeitpunkt der Übergabe des Bogens vom Hubsauger an den Schleppsauger,
- Fig. 3
- das Hub-Schleppsaugergetriebe am Ende des Transportweges des Hubsaugers,
- Fig. 4
- das Hub-Schleppsaugergetriebe zum Zeitpunkt der Rückwärtsbewegung des Hubsaugers und
der Vorwärtsbewegung des Schleppsaugers,
- Fig. 5
- das Hub-Schleppsaugergetriebe im Ansaugpunkt des Hubsauger und am Umkehrpunkt des
Schleppsaugers,
- Fig. 6
- das Hub-Schleppsaugergetriebe kurz vor Erreichen des Übergabepunktes durch den Hubsauger,
- Fig. 7
- eine Schemazeichnung der Höhenverstellung,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf das Saugergetriebe in schematischer Darstellung.
[0011] Eine Rotationsdruckmaschine, z. B. eine Bogen 7 verarbeitende Druckmaschine 1, weist
einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen
7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über
einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter
Weise jeweils einen Plattenzylinder 11; 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils
eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus
ist jedem Plattenzylinder 11; 12 eine Vorrichtung 16; 17 für den halb- oder vollautomatischen
Druckplattenwechsel zugeordnet.
[0012] Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme
der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten
Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für
die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen 22 zur
Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen.
Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels
8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen vorgesehen.
[0013] Der Saugkopf 18 weist eine Antriebswelle 25 auf, die in Gestellwänden 24, 26 des
Saugkopfes 18 antreibbar gelagert ist. Der Antrieb kann entweder von der Maschine
oder auch von einem separat gesteuerten Elektromotor aus erfolgen.
[0014] Die Antriebswelle 25 trägt eine erste Steuerkurve 27 für die Bewegung des Hubsaugers
19, eine zweite Steuerkurve 28 für die Bewegung des Schleppsaugers 21 und eine dritte
Steuerkurve 29 für die Bewegung des Tastelementes 23, welches die Stapelnachführung
steuert.
[0015] Eine ebenfalls in den Gestellwänden 24, 26 des Saugkopfes 18 parallel zur Antriebswelle
25 gelagerte Drehachse 31 trägt nebeneinander angeordnet eine erste drehbar gelagerte
Schwinge 32 für die Bewegung des Hubsaugers 19, eine zweite drehbar gelagerte Schwinge
33 für die Bewegung des Schleppsaugers 21 und eine dritte drehbar gelagerte Schwinge
34 für die Bewegung des Tastelementes 23.
[0016] Jede Schwinge 32, 33, 34 trägt an einem Arm eine drehbar gelagerte Steuerrolle 36;
37; 38, die mit der jeweiligen Steuerkurve 27; 28; 29 zusammenwirkt.
[0017] Die Schwinge 32 ist am Ende ihres zweiten Armes gelenkig mit einem Hubsaugerträger
39 verbunden, der wiederum den Hubsauger 19 trägt. Die Schwinge 33 ist am Ende ihres
zweiten Armes mit einem Schleppsaugerträger 41 verbunden, der wiederum gelenkig den
Schleppsauger 21 trägt.
[0018] Der Hubsaugerträger 39 weist eine drehbar gelagerte Steuerrolle 42 und der Schleppsaugerträger
41 eine drehbar gelagerte Steuerrolle 43 auf, die gemeinsam mit einer schwenkbar angeordneten
Segmentkurve 44 in Abrollkontakt stehen.
[0019] Eine Druckfeder 46 zwischen dem Hubsaugerträger 39 und der Schwinge 32 stellt die
Anlage der Steuerrolle 36 an der Steuerkurve 27 und der Steuerrolle 42 an der Segmentkurve
44 sicher.
[0020] Eine Druckfeder 47 zwischen dem Schleppsaugerträger 41 und der Schwinge 33 stellt
die Anlage der Steuerrolle 37 an der Steuerkurve 28 und der Steuerrolle 43 an der
Segmentkurve 44 sicher.
[0021] Die Segmentkurve 44 ist um eine gestellfeste Achse 48 des Saugkopfes 18 mittels nicht
dargestellter Stellmittel verschwenkbar gelagert.
[0022] Wie in Fig. 5 dargestellt, setzt der Hubsauger 19 zum Ansaugen und Aufnehmen des
Bogens 7 auf dem Bogenstapel 8 auf. Der Schleppsauger 21 befindet sich zu diesem Zeitpunkt
an seinem Wendepunkt am Ende der Schleppbewegung. Nach erfolgtem Ansaugen des Bogens
7 wird dieser vom Bogenstapel 8 abgehoben und, wie in Fig. 6 dargestellt, in eine
Übergabeposition gebracht. Diese Übergabeposition weist eine einstellbare Höhe gegenüber
dem Bogenstapel 8 auf. Hierbei wird der Hubsauger 19, der während der Ansaugphase
parallel zur oberen Lage des Bogenstapels 8 ausgerichtet war, um einen kleinen Winkel
α (α = ca. 10° bis 35°) gegenüber der oberen Lage des Bogenstapels 8 geschwenkt. Durch
diese Maßnahme wird die Hinterkante des zu transportierenden Bogens 7 etwas angehoben,
so daß ein Tragluftstrom von den vorgesehenen Blaseinrichtungen 22 unter dem Bogen
7 aufgebaut werden kann.
[0023] In Fig. 2 ist die Übergabeposition, in welcher der Schleppsauger 21 auf den Bogen
7 aufsetzt, dargestellt. Der Schleppsauger 21 ist hierbei ebenfalls um den Winkel
α gegenüber der oberen Lage des Bogenstapels 8 geneigt.
[0024] Von der Übergabeposition aus führen nunmehr Hubsauger 19 und Schleppsauger 21 eine
gemeinsame Transportbewegung aus. Hierbei rollen die Steuerrolle 42 des Hubsaugerträgers
39 und die Steuerrolle 43 des Schleppsaugerträgers 41 auf der gemeinsamen Segmentkurve
44 ab.
[0025] Das hierbei entstehende relativ große Zeitfenster wird für die korrekte Bogenübergabe
genutzt. Nach diesem gemeinsamen Transportweg beginnt der Schleppsauger 21, wie in
Fig. 3 dargestellt, seine Vorwärtsbewegung. Nachdem die Hinterkante des Bogens 7 den
Hubsauger 19 vollständig passiert hat, setzt dieser auf dem Bogenstapel 8 auf, um
den nächsten Bogen 7a anzusaugen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
- 6
- Ausleger
- 7
- Bogen
- 7a
- nächster Bogen
- 8
- Bogenstapel
- 9
- Zuführtisch
- 10
- Stapelplatte
- 11
- Plattenzylinder
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Druckplattenbefestigungseinrichtung
- 14
- Druckplattenbefestigungseinrichtung
- 15
- 16
- Druckplattenwechsler
- 17
- Druckplattenwechsler
- 18
- Saugkopf
- 19
- Hubsauger
- 20
- 21
- Schleppsauger
- 22
- Blaseinrichtung
- 23
- Tastelement
- 24
- Gestellwand (18)
- 25
- Antriebswelle
- 26
- Gestellwand
- 27
- Steuerkurve (19)
- 28
- Steuerkurve (21)
- 29
- Steuerkurve (23)
- 30
- 31
- Drehachse (32, 33, 34)
- 32
- Schwinge (19)
- 33
- Schwinge (21)
- 34
- Schwinge (23)
- 35
- 36
- Steuerrolle
- 37
- Steuerrolle
- 38
- Steuerrolle
- 39
- Hubsaugerträger
- 40
- 41
- Schleppsaugerträger
- 42
- Steuerrolle (39)
- 43
- Steuerrolle (41)
- 44
- Segmentkurve
- 45
- 46
- Druckfeder (32-39)
- 47
- Druckfeder (33-41)
- 48
- Achse (44)
- α
- Winkel
1. Hub- und Schleppsaugergetriebe für ein Vereinzelungsorgan einer Bogen verarbeitenden
Maschine mit einer antreibbaren Steuerkurve für die Hubsaugerbewegung bzw. mit einer
antreibbaren Steuerkurve für die Schleppsaugerbewegung,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine schwenkbare Steuerkurve (44) vorgesehen ist, die die Hubbewegung
der Hubsauger (19) und die Schleppbewegung der Schleppsauger (21) synchronisiert.
2. Hub- und Schleppsaugergetriebe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Übergabeposition des Bogens (7) vom Hubsauber (19) an den Schleppsauger (21)
und eine Transporthöhe des Bogens (7) durch die schwenkbare Steuerkurve (44) einstellbar
ist.
3. Hub- und Schleppsaugergetriebe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorgesehene Hubsauger (19) durch eine erste Steuerkurve (27) und vorgesehene Schleppsauger
(21) durch eine zweite Steuerkurve (28) steuerbar gelagert sind.
4. Hub- und Schleppsaugergetriebe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkurven (27, 28) auf einer gemeinsame Achse (25) gelagert sind.
5. Hub- und Schleppsaugergetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hub- und Schleppsauger (19, 21) im angehobenen Zustand des Bogens (7) einen
Winkel (α) zum Bogenstapel (8) aufweisen.
6. Hub- und Schleppsaugergetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Druckfeder (46) vorgesehen ist, die die Anlage einer Steuerrolle (36) an
der Steuerkurve (27) und einer Steuerrolle (42) an der Segmentkurve (44) sicherstellt
und daß eine Druckfeder (47) vorgesehen ist, die die Anlage einer Steuerrolle (37)
an der Steuerkurve (28) und einer Steuerrolle (43) an der Segmentkurve (44) sicherstellt.
7. Hub- und Schleppsaugergetriebe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkurve (44) als Segmentkurve ausgebildet ist.