[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung eines Montageträgersystems
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Montageträgersystem dieser Gattung dient im allgemeinen zum Einbau bzw. Anschließen
beispielsweise von aus Beton vorgefertigten Balkontragplatten an Decken und/oder Wänden
eines Gebäudes.
[0003] Das Montageträgersystem besteht hierfür aus zwei externen, einzelnen Einheiten, nämlich
einem Anschlußelement und einer Aufnahmevorrichtung, welche jeweils mit einem Kupplungs-
bzw. einem hierzu passenden Kupplungsgegenstück ausgebildet sind. Bei der Herstellung
der nachfolgend als Fertigbauteil bezeichneten Betontragplatte werden nunmehr eine
Anzahl von gleichmäßig beabstandeten Anschlußelementen montagefertig in diese eingegossen,
während vor Ort, d.h. auf der Baustelle bei der Fertigstellung eines Gebäudeteils,
beispielsweise einer Betondecke, die Aufnahmevorrichtungen installiert werden. In
anderen Worten ausgedrückt, werden die Aufnahmevorrichtungen bei der Herstellung beispielsweise
einer Gebäudedecke entweder an der Baustelle oder im Falle einer Fertigbetondecke
im Werk in die Decke eingegossen und mittels entsprechend vorgesehener Bewehrungseisen
in der Betondecke fest verankert.
[0004] Für ein Montieren des Fertigbauteils an dem Gebäudeteil müssen lediglich die Kupplungsstücke
der Fertigbauteil seitigen Anschlußelemente mit den Kupplungsgegenstücken der Gebäudeteil
seitigen Aufnahmevorrichtungen verbunden werden. Um dabei die Oberfläche des Fertigbauteils
mit der Oberfläche der Gebäudedecke fluchtend auszurichten, ist ferner ein Justiervorgang,
d.h. ein ggf. bereichsweises Anheben oder Absenken der Betontragplatte erforderlich.
Zu diesem Zweck müssen die entlang der Anschlußkante des Fertigbauteils beabstandeten
Anschlußelemente oder die gegenüberliegenden Aufnahmevorrichtungen eine Vertikalbewegung
des Fertigbauteils in bereits angeschlossenem, d.h. also in bereits belastetem Zustand
ermöglichen. Dieser Justiervorgang dient aber auch dazu, Fertigungstoleranzen bei
der Herstellung des Fertigbauteils und/oder des Gebäudeteils auszugleichen. So müssen
beispielsweise die Hrizontalabstände zwischen den einzelnen Anschlußelementen mit
denen der Aufnahmevorrichtungen im wesentlichen übereinstimmen. Dies ist jedoch nicht
immer der Fall. Bei größeren Abweichungen muß demzufolge ein Toleranzausgleich in
Horizontalrichtung ermöglicht werden, um ein Koppeln der außerhalb der Einbautoleranzen
liegenden Anschlußelemente und/oder Aufnahmevorrichtungen zu ermöglichen.
[0005] Trotz dieser Justiermöglichkeit muß jedoch das Anschlußelement sowie die Aufnahmevorrichtung
in einfacher und sicherer Weise eingebaut sowie das Anschlußelement mit der Aufnahmevorrichtung
ohne größere Schwierigkeit gekoppelt werden können.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Montageträgersystem mit einer Gebäude-seitigen
Aufnahmevorrichtung und einem Fertigbauteil-seitigen Anschlußelement zu schaffen,
welches eine Justierung des Fertigbauteils zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen
zuläßt und gleichzeitig sicher und einfach montier- und koppelbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Montageträgersystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0008] Die Erfindung besteht demzufolge darin, daß das Montageträgersystem unter anderem
bestehend aus einem Zuganker, an den ein Fertigungsbauteil-seitiges Anschlußelement
koppelbar ist und der mit einem im Gebäudeteil gehaltenen Widerlager über einen Ankeranschlag
sowie eine zwischengefügte, beweglich gelagerte Druckscheibe in Eingriff bringbar
ist, eine Vorrichtung zur Sicherstellung einer vorbestimmten Relativlage zweier der
vorstehend genannten Montageelemente aufweist. Durch diese Vorrichtung lassen sich
die zwei Montageelemente zu Beginn des Kopplungsvorgangs in Position halten, so daß
ein Ausrichten der Elemente für ein Koppeln des Zugankers mit dem Anschlußelement
wesentlich vereinfacht wird.
[0009] Hierbei ist es nach Anspruch 2 vorgesehen, daß die Vorrichtung ein deformierbares
Halteelement ist, das die Druckscheibe in einer vorbestimmten Konstruktionslage auf
dem Zuganker hält. Das Haltelement kann dabei elastisch oder plastisch deformierbar
sein, so daß die Druckscheibe zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen am Zuganker unter
Aufbringung der Deformationsarbeit verschoben werden kann, bei eine optimale Krafteinleitung
in das Widerlager gewährleistet ist.
[0010] Eine Weiterentwicklung des Erfindungsgegenstands nach Anspruch 13 sieht vor, daß
das Anschlußelement zur Kopplung mit dem Zuganker ein Kupplungsstück in Form eines
Schraubengewindes hat, welches an einem zugbelastbaren Bauteil des Anschlußelements,
beispielsweise einer Zugstange ausgebildet ist und mit einem Kupplungsgegenstück in
Form einer Muffe in Wirkeingriff steht, welche am Zuganker angeordnet ist, wobei die
Vorrichtung zur Sicherstellung einer vorbestimmten Relativlage eine visuelle Abschraubkontrollvorrichtung
ist, welche die Mindesteinschraubtiefe des Schraubengewindes in die Muffe für eine
noch ausreichende Kraftübertragung anzeigt.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Gesamtseitenansicht eines Montageträgersystems mit einem in einem Fertigbauteil
verankerten Anschlußelement sowie einer Gebäude-seitigen Aufnahmevorrichtung gemäß
einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 die vergrößerte Teilseitenansicht einer Aufnahmevorrichtung gemäß einem zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 3 die vergrößerte Teilseitenansicht einer Aufnahmevorrichtung gemäß einem dritten
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 die vergrößerte Teilseitenansicht einer Aufnahmevorrichtung gemäß einem vierten
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 5 die vergrößerte Teilseitenansicht einer Aufnahmevorrichtung gemäß einem fünften
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0013] Gemäß der Fig. 1 umfaßt das Montageträgersystem nach einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Fertigbauteil-seitiges Anschlußelement 1 sowie eine Gebäudeteil-seitige
Aufnahmevorrichtung 2, welche als eine zum Anschlußelement 1 externe Einheit ausgebildet
ist.
[0014] Das Anschlußelement 1 besteht im wesentlichen aus einem auf Zug belastbären, oberen
Bauteil 3, einem auf Druck belastbaren, unteren Bauteil 4 sowie einer eine Querkraft
aufnehmenden Verstrebung 5, die sämtlich mit ihren einen Endabschnitten für eine feste
Verankerung in einem Fertigbauteil 6 eingegossen sind. Das auf Zug belastbare, obere
Bauteil 3 ist an seinem anderen, aus dem Fertigbauteil vorragenden Endabschnitt mit
einem Kupplungsstück 7 ausgebildet.
[0015] Die Aufnahmevorrichtung 2, welche in einem Gebäudeteil 9 fest verankerbar ist, besteht
aus einem Druckelement 11 und einem Zugelement 10 für ein Einleiten einer Druck- bzw.
Zugkraft in das Gebäudeteil 9, sowie einem zum Kupplungsstück 7 des Anschlußelements
1 passend ausgebildeten, am Zugelement 10 angeordneten Kupplungsgegenstück 12, das
im verankerten Zustand der Aufnahmevorrichtung 2 mit dem Kupplungsstück 7 des Anschlußelements
1 in Eingriff bringbar ist.
[0016] Wie aus der Seitenansicht gemäß der Fig. 1 zu entnehmen ist, wird das zugbelastbare,
obere Bauteil 3 des Anschlußelements 1 gebildet aus einer zentralen Zugstange 3a vorzugsweise
aus einem Stahlmaterial z.B. einem rostfreien Edelstahl, an deren einem Ende vorliegend
zwei parallel zueinander ausgerichtete Eisenstäbe und/oder ein Eisengitter 13 (vorzugsweise
aus einem Baustahl) angeschweißt oder angeschraubt sind. Die Eisenstäbe und/oder Gitter
13 dienen als Bewehrung zur festen Verankerung des oberen Bauteils in dem Fertigbauteil
(z.B. eine Betontragplatte) bei deren Herstellung. An dem gegenüberliegenden Ende
der zentralen Zugstange 3a ist diese mit einem Außenschraubengewinde vorbestimmter
Länge versehen, welches das vorstehend genannte Kupplungsstück 7 darstellt.
[0017] Das druckbelastbare, untere Bauteil 4 des Anschlußelements 1 umfaßt eine Druckstange
4a, die im wesentlichen parallel zur zentralen Zugstange 3a in einem vorbestimmten
Höhenabstand zu dieser ausgerichtet ist. Ein Endabschnitt der Druckstange 4a ist dabei
in Richtung zur zentralen Zugstange 3a nach oben stumpf abgeknickt oder gebogen, wobei
am Ende dieses abgeknickten Endabschnitts eine Druckplatte 14 angeschweißt ist, die
sich rechtwinklig zum abgeknickten Endabschnitt der Druckstange 4a erstreckt. Dieser
geknickte Endabschnitt ist ebenfalls in das Fertigbauteil vollständig eingegossen.
[0018] Der gegenüberliegende Endabschnitt der Druckstange 4a ist mit einem Außenschraubergewinde
8 vorbestimmter Länge versehen, auf die eine Justiermutter oder -muffe 15 zur Längenverstellung
der Druckstange 4a aufgedreht ist. An der Muffe 15 ist eine zum Fertigbauteil 6 sich
erstreckende Hülse 15a befestigt (vorzugsweise durch Anschweißen, Ankleben oder Aufstecken),
welche den hinteren Bereich des Außengewindes 8 umgibt und somit das Gewinde 8 vor
Verunreinigung und Beschädigung schützt. Darüber hinaus hat die Hülse 15a eine bezüglich
der Länge des Gewindes 8 sowie der Muffe 15 vorbestimmte Axiallänge, um als eine Art
Abschraubkontrolle zu dienen. D.h. die Axiallänge der Hülse 15a ist derart festgelegt,
daß die Muffe 15 solange vom Gewinde 8 abgeschraubt werden kann, bis der hintere Endabschnitt
des Gewindes 8 sichtbar wird. In dieser Axiallage sind dann noch so viele Gewindegänge
wirksam, daß eine ausreichende Druckkraft übertragbar ist. Die Hülse 15a definiert
folglich das Justierfenster der Muffe 15 bzw. des unteren Bauteils 4.
[0019] Zwischen der zentralen Zugstange 3a und der Druckstange 4a des Anschlußelements 1
verlaufen zwei Querkraftstäbe 5a (nur ein Querkraftstab ist in der Seitenansicht gemäß
der Fig.1 darstellbar), welche die die Querkraft aufnehmende Verstrebung 5 ausbilden.
In der Seitenansicht gemäß der Fig. 1 weisen die Querkraftstäbe 5a eine im wesentlichen
S-förmige Kontur auf und sind in ihrer Längserstreckung zum einen im Bereich des Außengewindes
7 an der zentralen Zugstange 3a über jeweils zwei axial beabstandete Schweißpunkte
und zum anderen im Bereich des abgeknickten Endabschnitts an der Druckstange 4a über
jeweils zwei axial beabstandete Schweißpunkte angeschweißt. In dem Bereich, in welchem
die Querkraftstäbe 5a den Höhenabstand zwischen der oberen Zugstange 3a und der unteren
Druckstange 4a überbrücken, ist eine nur andeutungsweise in der Fig. 1 gezeigte Kunststoffmanschette
16 eingesetzt, welche sich formschlüssig an die Querkraftstäbe 5a sowie die Zug- und
Druckstangen 3a, 4a anlegt und damit die innere Statik des Anschlußelements 1 zusätzlich
verstärkt und ferner Anlageflächen zur Befestigung von nicht gezeigten Wärmedämmplatten
ausbildet.
[0020] Des weiteren hat das Anschlußelement 1 gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine Abstützvorrichtung 17 zur Einleitung von Vertikalkräften in das
Gebäude d.h. in eine Gebäudemauer 25 sowie ggf. auch zur Höheneinstellung des zu montierenden
Fertigbauteils 6 bezüglich des Gebäudeteils 9. Diese Abstützvorrichtung 17 besteht
aus einem Sockel 18, an dem ein Trägerprofil (vorliegend ein W-Träger oder auch ein
T-, H-Träger usw.) 19 hochkant angeschweißt ist. In dem Trägerprofil 19 ist ein Durchgangsloch
20 ausgebildet, dessen Dimensionierung ein Hindurchführen der Druckstange 4a erlaubt.
Aus Stabilitätsgründen ist die durch das Durchgangsloch 20 hindurchgeführte Druckstange
4a an dem Trägerprofil 19 angeschweißt. An dem zum Sockel 18 gegenüberliegenden oberen
Kantenabschnitt des Trägerprofils 19 liegt die zentrale Zugstange 3a im Bereich hinter
dem Außenschraubengewinde 7, vorzugsweise zwischen den zwei axial beabstandeten Anschweißpunkten
jedes Querkraftstabs 5a auf und ist zusätzlich an dem oberen Kantenabschnitt angeschweißt
und damit gegen ein Abrutschen gesichert. Wie aus dieser Konstruktionsbeschreibung
hervorgeht, ist die Abstützvorrichtung 17 per se nicht für eine Höhenjustierung geeignet.
Um dies zu ermöglichen, können jedoch beispielsweise Unterlagscheiben unterschiedlicher
Dicke unter den Sockel 18 geschoben werden, um so das Fertigbauteil 6 anzuheben oder
abzusenken.
[0021] Das Zugelement 10 der Aufnahmevorrichtung 2 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung besteht, wie aus der Fig. 1 entnehmbar ist, aus zwei hochkant sowie
im Parallelabstand zueinander angeordneten, rechteckigen Metallplätten 42 (nur eine
Metallplatte kann in der Seitenansicht von Fig. 1 dargestellt werden), die an einem
unteren Randabschnitt durch eine daran angeschweißte Stegplatte 43 miteinander verbunden
sind. An den Außenseiten der zwei Metallplatten 42 ist jeweils ein Zugstab 29 aus
Baustahl angeschweißt. An den Hinterkanten der Metallplatten 42 liegt eine Kraftübertragungsplatte
bzw. eine Druckscheibe 31 an, in der zumindest ein querverlaufendes (horizontales)
Langloch ausgebildet ist. Alternativ hierzu kann auch ein sich kreuzendes horizontales
und vertikales Langloch oder einfach eine Durchgangsbohrung vorbestimmten Durchmessers
ausgebildet sein. Durch das Durchgangsloch ist von den Vorderkanten der Metallplatten
42 kommend, ein Zuganker 33 in Form eines Metallstrangprofils geführt, an dessen hinterem
Endabschnitt eine Anschlag- bzw. Ankerplatte 34 anschweißt ist. Der Durchmesser des
Durchgangslochs in der Druckscheibe 31 ist, wie in Fig. 1 gut zu erkennen ist, wesentlich
größer, als der Durchmesser des Zugankers 33, so daß sich dieser innerhalb des Durchgangslochs
vertikal und/oder horizontal bewegen kann.
[0022] Um vor und während des Einbaus des Zugankers 33, d.h. vor einer Zugbelastung auf
den Zuganker 33 ein Verrutschen der Druckscheibe 31 aufgrund deren überdimensioniertes
Durchgangslochs und damit deren falscher oder asymmetrischer Einbau zu verhindern,
ist an dieser ein elastisches Bügel- bzw. U-förmiges Federelement 35 befestigt, das
sich am Ende des Zugankers 33 bzw. an der daran angeschweißten Ankerscheibe 34 abstützt
und die Druckscheibe 31 im wesentlichen zentrisch zum Zuganker 33 an der richtigen
Längsposition hält. D.h. das Federelement 35 verhindert sicher ein Verschieben der
Druckscheibe 31 entlang des Zugankers 33, sodaß bei dessen Einsetzen in die Aufnahmevorrichtung
die Druckscheibe 31 quasi selbstätig ohne Verklemmen oder Verkanten hinter den Metallplatten
42 zu liegen kommt. Das Federelement 35 besteht dabei vorzugsweise aus einem Stahl-
oder Kunststoffmaterial und ist an der Druckscheibe 31 durch Schweißen, Löten, Kleben
oder einer form- bzw. kraftschlüssigen Verbindung fixiert.
[0023] Die Stegplatte 43 ist gemäß der Fig. 1 in einem Mittenabschnitt rechtwinklig nach
unten abgekantet und an seiner unteren Kante mit dem Druckelement 11 zu einer Einheit
verschweißt. Dabei bildet die Stegplatte 43 eine Art Kanten- und Stirnseitenschutz
für das Gebäudeteil 9, vorliegend eine Fertigbetondecke, die insbesondere während
der Montage des Fertigbauteils 6, d.h. des Ankoppelns der Anschlußelemente 1 an die
Aufnahmevorichtungen 2 ein Aufprallen der vorragenden Anschlußelemente 1 auf die Fertigbetondecke
abfängt und somit ein Ausschlagen der Deckenkanten verhindert.
[0024] Am vorderen Ende des Zugankers 33 ist eine Schraubenhülse oder Muffe 12 angeschweißt.
An deren dem Zuganker 33 abgewandten Stirnseite ist eine Hülse 21 befestigt, die ebenfalls
als Schutz vor Verschmutzung und Beschädigung des Außengewindes 7 der zentralen Zugstange
3a des Anschlußelements 1 dient und darüber hinaus die Funktion einer Abschraubkontrolle
entsprechend der Hülse 15a übernimmt.
[0025] Das Druckelement 11 der Aufnahmevorrichtung 2 besteht aus zwei parallel sich erstreckender
Druckstäbe 22 (nur ein Druckstab ist in der Seitenansicht darstellbar), an deren einen
Enden eine Druckplatte 23 senkrecht zu diesen angeschweißt ist und die an ihren anderen
Endabschnitten vorzugsweise mit einem Eisengitter verschweißt sind, welches das Druckelement
11 fest in dem Gebäudeteil 9 verankert. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß
wie aus der Fig. 1 zu entnehmen ist, die Druckstäbe 22 in einem unteren Drittel der
Betondecke angeordnet sind. In sofern betrifft die Bezeichnung

Druckstab" lediglich ihre Funktion im erfindungsgemäßen Montageträgersystem. Darüber
hinaus dienen sie jedoch auch als Spannelemente innerhalb der Betondecke zur Aufnahme
von Biegemomenten resultierend aus dem Eigengewicht der Decke sowie auflagernden Lasten
etwa nach dem Prinzip der Spannbetontechnik. Um das Druckelement 11 für diese Funktionen
bei der Fertigung des Gebäudeteils, d.h. der Betondecke 9 in der richtigen Lage zu
positionieren, sind an die Druckplatte 23 zwischen den beiden Druckstäben 11 sowie
an den hinteren Enden der Druckstäbe Abtandshalter 24 angeschweißt, auf denen die
Druckelemente 11 und über die Stegplatte 43 somit auch die Zugelemente 10 am Untergrund
abgestützt sind. Da diese Abstandshalter 24 nach Fertigstellung der Betondecke 9 ggf.
auf deren Unterseite sichtbar und daher Korrosion ausgesetzt sind, können sie optional
mit einer Schutzschicht z.B. aus Kunststoff teilweise überzogen sein.
[0026] Zu der Montage des Fertigbauteils 6, beispielsweise in Form einer Betontragplatte
als Balkonplattform an das Gebäudeteil 9, beispielsweise einer Betondecke mittels
des vorstehend beschriebenen Montageträgersystems wird folgendes ausgeführt:
[0027] Voraussetzungen für die Montage sind natürlich die korrekte Vorfertigung des Fertigbauteils
6 mit einer bestimmten Anzahl von im wesentlichen gleichmäßig beabstandeten Anschlußelementen
1 an der Montagekante des Fertigbauteils 6 sowie die Vorbereitung des Gebäudeteils
9 durch die Verankerung der gleichen Anzahl von Aufnahmevorrichtungen 2 mit gleichen
Zwischenabständen in dem Gebäudeteil 9. D.h., die Bewehrungseisen 29 mit den daran
angeschweißten Metallplatten 42 und Stegplatte 43 sowie die Abstandshalter 24 mit
Druckelement 11 werden in dem Gebäudeteil,vorliegend der Betondecke 9 einbetoniert,
derart, daß ein von der Oberseite der Betondecke 9 frei zugänglicher Kammerraum 26
hinter den Metallplatten 42 verbleibt.
[0028] Die so vorbereiten Betonbauteile werden nunmehr vor Ort, d.h. auf der Baustelle montiert,
indem die Zuganker 33 zuerst an die zentralen Zugstangen 5a der Anschlußelemente 1
angeschraubt werden. Dieser Vorgang kann natürlich auch bereits im Fertigungswerk
des Fertigbauteils 6 durchgeführt werden. Anschließend wird das Fertigbauteil 6 beispielsweise
mittels eines Krans an die Anschlußkante des Gebäudeteils 9 angenähert, bis die Ankerplatten
34 samt den mittels der Federelemente 35 daran gehaltenen Druckscheiben 31 hinter
die Metallplatten 42 greifen. Bei diesem Montageschritt ist es Aufgrund der Anordnung
der Federelemente 35 nicht notwendig, auf die richtige Lage der Druckscheiben 31 bezüglich
der Ankerplatten 34 zu achten, da die Federelemente 35 die Druckscheiben 31 elastisch
in Position halten. D.h. die Federelemente 35 verhindern, daß sich die Druckscheiben
31 von den Ankerplatten 34 beabstanden und so ein Einlegen des Zugankers 33 zwischen
die Metallplatten 42 blockieren. Die Montage kann daher an dieser Stelle wesentlich
sicherer und leichter durchgeführt werden. Darüber hinaus ermöglichen die Druckscheiben
31 einen Ausgleich von Fertigungstoleranzen, indem diese längs der darin ausgebildeten
Langlöcher entgegen der geringen Vorspannkraft der Federelemente 35 verschoben werden
können, um so exakt hinter den Metallplatten 42 positioniert zu werden.
[0029] Wird nunmehr das Fertigbauteil 6 langsam abgesenkt, kommen die Abstützvorrichtungen
17 an dem Gebäude 25 in Auflage, während sich die Druckstangen 8 über die Muffen 15
gegen die Druckelemente 11 abstützen. Da es sich bei dem beschriebenen Montageträgersystem
sämtlich um Stahlelemente handelt, bleiben bei derartig hohen Belastungen Deformationen
im elastischen und teilelastischen Bereich nicht aus, so daß für eine exakte Ausrichtung
des Fertigbauteils 6 bezüglich des Gebäudeteils 9 eine Nachjustierung erforderlich
ist.
[0030] Diese Nachjustierung wird vornehmlich über die Muffen 15 und 12 vorgenommen, welche
entlang der Außengewinde 7 und 8 vor- und zurückgeschraubt werden können und damit
den Neigungswinkel des Fertigbauteils 6 bezüglich des Gebäudes 25 verändern. Hierbei
läßt sich der Verstellweg der Muffen 12 und 15 anhand der daran befestigten Hülsen
15a und 21 kontrollieren, welche den hintersten Abschnitt der Außengewinde 7 und 8
überdecken. Vorzugsweise dienen die Außengewinde 7 und 8 selbst als Endmarkierung
für den maximal möglichen Ausdrehweg der Muffen 12 und 15. Sobald nämlich die Hülsen
15a und 21 die Außengewinde 7 und 8 freigeben, ist die maximale Ausdrehposition der
Muffen 12 und 15 erreicht, in welcher noch eine ausreichende Kopplung zwischen dem
jeweiligen Anschlußelement und der Aufnahmevorrichtung gewährleistet ist.
[0031] Zusätzlich zu dem vorstehend beschriebenen Justiervorgang besteht noch die Möglichkeit,
unter die Sockel 18 der Abstützvorrichtungen Unterlegscheiben oder Platten (nicht
weiter in der Fig. 1 dargestellt) zu schieben, um so das Fertigbauteil 6 partiell
anzuheben oder Unebenheiten der Auflagerfläche des Gebäudes 25 auszugleichen.
[0032] Die Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches auf eine
zum ersten Ausführungsbeispiel veränderte Konstruktion der Aufnahmevorrichtung 2 insbesondere
der Halterung der Druckscheibe 31 am Zuganker 33 gerichtet ist. Insofern werden nachfolgend
nur die zum ersten Ausführungsbeispiel unterschiedlichen Merkmale beschrieben, während
bezüglich des übrigen Aufbaus des Montageträgersystems gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird.
[0033] Wie aus der Fig. 2 zu entnehmen ist, wird die auf dem Zuganker 33 bewegliche Druckscheibe
31 mit einem Material ausgeschäumt, welches die für den Toleranzausgleich notwendigen
Bewegungen der Druckscheibe 31 auf dem Zuganker 33 erlaubt, diese jedoch trotzdem
in Konstruktionslage, vorzugsweise in Anlage an der Ankerplatte 34 hält. Dieses Material
27 kann beispielsweise ein PU-Schaum oder ein Styropor sein, welches sich mit der
Oberfläche des Zugankers 33 und der Innenfäche des Langlochs innerhalb der Druckscheibe
31 verklebt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel wird jedoch das Ausschäummaterial
27 bei einem Verschieben der Druckscheibe 31 zum Fertigungstoleranzausgleich nicht
elastisch sondern im wesentlichen plastisch deformiert. D.h. nach korrekter Justierung
der jeweiligen Druckscheibe 31 wird diese durch den plastisch deformierten Schaum
27 in dieser neun Position gehalten. Dies hat den Vorteil, daß für den Fall, daß während
des Montagevorgangs der Zuganker 33 aus irgendwelchen Gründen nochmals von den Metallplatten
42 entfernt werden muß, sich die Druckscheibe 31 nach erneutem Einlegen des Zugankers
33 zwischen die Metallplatten 42 in der richtigen Position an diese anlegt und somit
nicht erneut justiert zu werden braucht.
[0034] Des weiteren wurde beim zweiten Ausführungsbeispiel auf die Anordnung einer Hülse
an den Muffen 12 und 15, wie im ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen, verzichtet.
Statt dessen sind an den jeweiligen Außengewinden 7 und 8 der zentralen Zugstange
3a sowie der Druckstange 4a des Anschlußelements 1 Markierungen 7a und 8a angebracht,
welche das Ende des zulässigen Abschraubwegs der Muffen 12 und 15 anzeigen. Als Markierung
dient ggf. ein Farbauftrag ein eingesetzter O-Ring oder ein Formteil.
[0035] In dem zweiten Ausführungsbeispiel bleiben zwar die hinteren Enden der Außengewinde
7 und 8 im wesentlichen ungeschützt. Jedoch erübrigt sich die Ausbildung einer Hülse
mit vorbestimmter Länge sowie das Befestigen der Hülse an den Schraubenmuttern bzw.
Muffen, wodurch die Konstruktion insgesamt einfacher und damit kostengünstiger ist.
[0036] In Fig. 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0037] Gemäß der Fig. 3 wird die Druckscheibe 31 mittels eines federelastischen Distanzstücks
35' in Position gehalten. Das Distanzstück 35'besteht vorliegend aus einem Federstahlblech,
welches in einem Mittenabschnitt ein Durchgangsloch aufweist, das vom Zuganker 33
durchdrungen wird. Beidseits des Durchgangslochs ist das Federstahlblech zu zwei im
wesentlichen V-förmig sich entfernenden Schenkeln abgekantet, deren freie Enden sich
an der Druckscheibe abstützen. Hierfür sind die freien Enden der Schenkel an ihren
Eckkantenbereichen im wesentlichen rechtwinklig nach oben abgebogen, wodurch eine
Art Rastvorsprünge oder einfach Anlageflächen gebildet werden, die gegen die eine
Stirnseite der Druckscheibe 31 federelastisch gedrückt werden. Zwischen der nach oben
gebogenen Eckkantenbereichen verbleiben längs sich erstreckende Laschen, die sich
in die Durchgangsbohrung der Druckscheibe 31 erstrecken und an deren Innenwand anliegen.
Der das Durchgangsloch umgebende Kranzbereich des Federstahlblechs ist mit der Muffe
12 des Zugankers 33 in Anlage. Die Länge der Schenkel sind ferner derart gewählt,
daß die Druckscheibe 31 über die Anlageflächen gegen die Ankerplatte 34 gedrückt wird,
welche am Zuganker 33 in dessen hinterem Endabschnitt angeschweißt ist.
[0038] Das Federstahlblech 35' übernimmt somit die selbe Funktion wie das Federelement 35
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, benutzt jedoch nicht die Ankerplatte 34 sondern
die Muffe 12 als Widerlager für das Positionieren der Druckscheibe 31. Insofern kann
das Federstahlblech 35'bzw. dessen Schenkel auch an der Mantelfläche der Druckscheibe
31 befestigt sein.
[0039] Des weiteren zeigt das dritte Ausführungsbeispiel bezüglich der Justierkontrolleinrichtung
für die Muffen 12 und 15 eine zum zweiten Ausführungsbeispiel alternative Lösung.
So sind die Außengewinde 7 und 8 als Abschraubkontrolle auf eine bestimmte Länge mit
einer Signalfarbe 7b, 8b beschichtet, welche von den Muffen 12 und 15 in vollständig
aufgedrehtem Zustand verdeckt werden. Bei Abschrauben der Muffen 12 und 15 wird ab
einer bestimmten Abschraubposition die Beschichtung sichtbar und signalisiert so das
Erreichen der Mindesteinschraubtiefe für eine noch ausreichende Zug- oder Druckkraftübertragung
in die jeweiligen Zug- und Druckstangen 3a und 4a.
[0040] Die Fig. 4 zeigt ein weiteres, viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0041] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist das Federelement gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
durch einen flexiblen Schlauch 28 ersetzt. Wie aus der Fig. 4 zu ersehen ist, sind
die Druckscheibe 31 sowie die Ankerplatte 34 an deren Mantelfläche mit dem gemeinsamen
flexiblen Schlauch 28 überzogen, welcher sich eng an die Druckscheibe 31 und die Ankerplatte
34 anlegt. Der Schlauch 28 kann vorzugsweise ein Gummimaterial sein, welches gut auf
der metallischen Oberfläche haftet und die Druckscheibe 31 fest an der Ankerplatte
34 hält. Gleichzeitig erlaubt jedoch die Elastizität des flexiblen Schlauchs 28 eine
Relativverschiebung der Druckscheibe 31 und der Ankerplatte 34 ähnlich zu dem Federelement
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Der Vorteil der Schlauchvariante liegt insbesondere
in seiner einfachen Montage sowie seiner kostengünstigen Herstellung bzw. Bearbeitung.
[0042] Die Anordnung eines flexiblen Schlauchs läßt sich im Prinzip auch auf die Justierkontrolleinrichtung
übertragen. So sieht das vierte Ausführungsbeispiel die Anordnung eines Schlauchs,
vorzugsweise eines Schrumpfschlauchs 21' und 15a' jeweils an einem hinteren Endabschnitt
der beiden Muffen 12 und 15 vor, welche auf die Mantelflächen der Muffen 12 und 15
aufgeschrumpft sind. Die Schrumpfschläuche 21'und 15a' ersetzen somit jene Hülsen,
wie sie im ersten Ausführungsbeispiel verwendet werden. Demzufolge besitzen die Schrumpfschläuche
21' und 15a' auch eine die darunter liegenden Gewinde 7 und 8 schützende Eigenschaft
und zeigen bei sichtbar Werden der jeweiligen Außengewinde 7 und 8 das Erreichen der
Mindesteinschraubtiefen an.
[0043] Gemäß der Fig. 5 sieht ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung die Anordnung
einer Art Tellerfeder 35'' vor, welche an der Ankerplatte 34 und/oder am Zuganker
33 befestigt ist und die bewegliche Druckscheibe 31 von innen fixiert. Die Tellerfeder
35'' hat hierfür einen zylindrischen Abschnitt, der an einem Endbereich (gemäß Fig.
4 der linker Endbereich) vorzugsweise drei axiale Einschnitte aufweist, wodurch sich
drei Laschen ausbilden. Diese Laschen sind radial nach außen zu einem konisch sich
erweiternden Abschnitt aufgebogen, an dessen Stirnseite mit kleinem Durchmesser sich
folglich der zylindrischer Abschnitt einstückig anschließt. Die freien Enden der Laschen
sind zusätzlich radial nach außen abgekantet, wodurch sich ein unterbrochener, radial
nach außen sich erstreckender Flansch ergibt. Dieser Flansch liegt an einer Stirnfläche
der Druckscheibe 35 an (kann zusätzlich durch Löten, Kleben oder Schweißen daran befestigt
sein), welche der Ankerplatte 34 abgewandt ist und zwar derart, daß sich der konische,
sowie der zylindrische Abschnitt durch die Durchgangsbohrung der Druckscheibe 31 erstreckt
und über die der Ankerplatte 34 zugewandte Stirnseite vorragt.
[0044] Der Innendurchmesser des zylindrischen Abschnitts der Tellerfeder 35'' bildet mit
dem Durchmesser des Zugankers 33 vorzugsweise eine Preßpassung, wobei die Ankerplatte
34 auf dem zylindrischen Abschnitt aufsitzt und mit dem Zuganker 33 auf ihrer der
Druckscheibe 35'' abgewandten Stirnseite kehlgeschweißt ist. Durch diese Schweißnaht
wird gleichzeitig auch die Tellerfeder 35'' mit dem Zuganker 33 fest verbunden. Durch
die Tellerfeder 35'' wird somit die Druckscheibe 31 gegen die Ankerplatte 34 gezogen,
wobei die Laschen ein Bewegen der Druckscheibe 31 zumindest in Radialrichtung auf
dem Zuganker 33 ermöglicht.
[0045] Des weiteren sieht das fünfte Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 5 eine Justierkontrolleinrichtung
in Form zweier Wellrohre oder Balge 15a'' und 21'' vor, welche in Achsrichtung der
zentralen Zugstange 3a bzw. der Druckstange 4a zusammen und auseinander geschoben
werden können. Diese Wellrohre 15a'' und 21'' umgeben schützend den hinteren Abschnitt
der Außengewinde 7 und 8 und sind an der Zugstange 3a bzw. der Druckstange 4a an ihren
einen Endabschnitten fixiert. Die gegenüberliegenden Enden liegen an den einen Stirnseiten
der Muffen 12 und 15 an.
[0046] Werden die Muffen 12 und 15 nunmehr in Abschraubrichtung gedreht, wandern die Wellrohre
15a'' und 21'' über eine vorbestimmte Wegstrecke entsprechend dem Kompressionsmaß,
mit welchem sie von den Muffen 12 und 15 vorab zusammengepreßt werden, mit. Sobald
die Wellrohre 15a'' und 21'' vollständig entspannt sind, d.h. ihre maximale Länge
erreicht haben beabstanden sich die Muffen 12 und 15 bei weiterer Abschraubbewegung
von den Wellenrohren, wodurch die Außengewinde in dem hierdurch entstehenden Spalt
sichtbar werden. Dies ist wiederum die Anzeige für das Erreichen der jeweiligen Mindesteinschraubtiefen.
[0047] Die Erfindung betrifft ein Montageträgersystem für das Montieren eines Fertigbauteils
an einem Gebäudeteil, mit den folgenden Montageelementen:
Einem Zuganker, an den ein am Fertigungsbauteil angeordnetes Anschlußelement koppelbar
ist und der mit einem im Gebäudeteil gehaltenen Widerlager über einen Ankeranschlag
sowie eine zwischengefügte Druckscheibe in Eingriff bringbar ist, welche beweglich
auf dem Zuganker gelagert ist. Das erfindungsgemäße Montageträgersystem hat ferner
eine Vorrichtung zur Sicherstellung einer vorbestimmten Relativlage zweier der Montageelemente.
1. Montageträgersystem für das Montieren eines Fertigbauteils (6) an einem Gebäudeteil
(9), mit folgenden Montagelementen, einem Zuganker (33), an den ein Fertigungsbauteil-seitiges
Anschlußelement (1) koppelbar ist und der mit einem im Gebäudeteil (9) gehaltenen
Widerlager (42) über einen Ankeranschlag (34) sowie eine zwischengefügte Druckscheibe
(31) in Eingriff bringbar ist, welche beweglich auf dem Zuganker (33) gelagert ist,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zur Sicherstellung einer vorbestimmten Relativlage zweier der Montageelemente.
2. Montagetragersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung ein deformierbares Halteelement (28, 35, 35', 35'') ist, das die Druckscheibe
(31) in einer vorbestimmten Konstruktionslage auf dem Zuganker (33) hält.
3. Montageträgersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement elastisch ist.
4. Montageträgersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement eine bügel- oder U-förmige Feder (35) ist, deren Schenkel an der
Druckscheibe (31) befestigt sind und deren die Schenkel verbindender Steg sich am
Anschlag (34) und/oder am Ende des Zugankers (33) abstützt und die Druckscheibe (31)
an dem Anschlag (34) hält.
5. Montageträgersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Hältelement ein federelastisches Distanzstück (35') ist, welches aus einem V-
oder U-förmig gebogenen Federstahlblech oder Draht besteht, dessen Schenkel an der
Druckscheibe (31) befestigt sind und dessen die Schenkel verbindender Steg sich einem
Radialabsatz des Zugankers (33) oder an einem Kupplungsgegenstück (12) abstützt, das
am frei vorragenden Ende des Zugankers (33) fixiert und mit einem Kupplungsstück (7)
des Anschlußelements (1) koppelbar ist.
6. Montageträgersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzstück (35) in seinem Steg ein Durchgangsloch hat, welches vom Zuganker
(33) durchdrungen wird, wobei das Distanzstück (35) die Druckscheibe (31) gegen den
Ankeranschlag (34) drückt.
7. Montageträgersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement ein flexibler Schlauch (28) ist, der die Druckscheibe (31) sowie
den Ankeranschlag (34) und/oder den Zuganker (33) an dessen Endabschnitt umgibt.
8. Montageträgersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Schlauch auf die Druckscheibe (31) und den Ankeranschlag (34) aufgeschrumpft
ist.
9. Montageträgersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement eine Tellerfederkonstruktion (35'') mit einem konischen und einem
daran anschließenden zylindrischen Abschnitt ist, welcher an dem Außenumfang des Zugankers
(33) anliegt, wobei der konische Abschnitt durch eine Anzahl radial nach außen aufgebogender
Laschen gebildet sich, die einstückig in den zylindrischen Abschnitt übergehen und
die an ihren freien Enden einen Flansch bilden, der an der Druckscheibe (31) anliegt.
10. Montageträgersystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Tellerfederkonstruktion (35'') innerhalb der Durchgangsbohrung der Druckscheibe
(31) in Richtung zum Ankeranschlag (34) erstreckt und im Bereich des Ankeranschlags
(34) am Zuganker (33) befestigt ist.
11. Montageträgersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement plastisch deformierbar ist.
12. Montageträgersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement ein Schaumkern (27) ist, der innerhalb der Durchgangsbohrung in der
Druckscheibe (31) ausgebildet ist und die Druckscheibe (31) mit dem die Durchgangsbohrung
durchdringenden Zuganker (33) verbindet.
13. Montageträgersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußelement (1) zur Kopplung mit dem Zuganker (33) ein Kupplungsstück (7)
in Form eines Schraubengewindes hat, welches an einem zugbelastbaren Bauteil (3) des
Anschlußelements (1) ausgebildet ist und mit einem Kupplungsgegenstück (12) in Form
einer Muffe in Wirkeingriff steht, welche am Zuganker (33) angeordnet ist, wobei die
Vorrichtung zur Sicherstellung einer vorbestimmten Relativlage eine visuelle Abschraubkontrollvorrichtung
ist, welche die Mindesteinschraubtiefe des Schraubengewindes (7) in die Muffe (15)
für eine noch ausreichende Kraftübertragung anzeigt.
14. Montageträgersystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschraubkontrollvorrichtung eine Markierung auf dem zugbelastbaren Bauteil (3)
beinhaltet, welche von der Muffe (12) verdeckt wird.
15. Montageträgersystem nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschraubkontrollvorrichtung eine an der Muffe (15) vorgesehene Manschette umfaßt,
welche das Schraubengewinde (7) umgibt, wobei am zugbelastbaren Bauteil (3) eine Markierung
angeordnet ist, die im eingeschraubten Zustand des Gewindes (7) zumindest von der
Manschette verdeckt und mit Erreichen der Mindesteinschraubtiefe sichtbar ist.
16. Montageträgersystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manschette eine Metallhüse (21) ist, die an der Muffe (12) fixiert oder einstückig
mit dieser ausgebildet ist.
17. Montageträgersystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manschette ein Schrumfschlauch (21') ist, der auf die Muffe (12) aufgeschrumpft
ist.
18. Montageträgersystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manschette ein elastischer Balg (21'') ist, der an einem Endabschnitt am zugbelastbaren
Bauteil (3) fixiert und von der Muffe (12) gestaucht ist, wobei sich der Balg (21'')
mit erreichen der Mindesteinschraubtiefe von der Muffe (12) beabstandet und der hierbei
entstehende Spalt die Markierung freilegt.
19. Montageträgersystem nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
als Markierung das Schraubengewindeende selbst, eine Farbmarkierung oder ein Markierungsbauteil
vorgesehen ist.
20. Montageträgersystem nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußelement (1) ein druckbelastbares Bauteil (4) hat, das aus dem Fertigbauteil
(6) vorragt und dessen vorragende Länge durch eine darauf aufgeschraubte Muffe (15)
veränderbar ist, deren Mindesteinschraubtiefe durch die Abschraubkontrollvorrichtung
anzeigbar ist.