[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenziehmaschine zum kontinuierlichen Ziehen von insbesondere
stangen- und rohrförmigem Zichgut nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, insbesondere
eine Kettenziehmasehine mit wenigstens zwei, einer gemeinsamen Ziehstrecke zugewiesenen
Triebketten, die jeweils miteinander verbundene Zugglieder aufweisen und die über
seitlich der Zugglieder vorgesehene Mittel antreibbar sind, wobei die Zugglieder an
einer Seite mit einer an das Ziehgut anpressbaren Klemmbacke und an einer anderen
Seite mit einer Gleitfläche versehen sind, mit der sich die Zugglieder über umlaufende,
lasttragende Mitlaufrollen an einer jeder Triebkette zugeordneten, starren Rollenführung
abstützen.
[0002] Beim kontinuierlichen Ziehen von Ziehgut aus Metall mit Kettenziehmaschinen wird
das durch ein Ziehwerkzeug zu ziehende Ziehgut auf einer Ziehstrecke zwischen Klemmbacken
eingeklemmt, wobei die Klemmbacken mittels endlos umlaufender, über Kettenräder angetriebene
Triebketten in Ziehrichtung bewegt werden. Zum gleitreibungsfreien Abstützen der Anpresskräfte
laufen die Triebketten auf einer Vielzahl von lasttragenden Mitlaufrollen, die wiederum
endlos um Feste Bahnen bzw. starre Rollenführungen umlaufen. Um das Ziehgut einzuklemmen,
sind entlang der Ziehstrecke wenigstens zwei Triebketten mit Klemmbacken vorgesehen,
die jeweils mittels ihnen zugeordneten maschinenseitigen Rollenführungen und Mitlaufrollen
abgestützt werden. Bei zwei Triebketten liegen die Rollenführungen parallel und beiderseits
der Ziehstrecke. Bei einigen Ziehmaschinen sind aber auch mehrere Triebketten vorhanden,
die dann wahlweise symmetrisch oder unsymmetrisch ihre Klemmbacken an das Ziehgut
anpressen.
[0003] Die EP 0 548 723 B2 zeigt eine gattungsgemäße Kettenziehmaschine. Die Zugglieder
der Triebketten weisen auf ihrer Rückseite, d.h. der den Klemmbacken abgewandten Seite
eine Gleitfläche auf, die wie ein Wälzlager über eine mitbewegte, an einer festen,
starren Rollenführung geführte Kette von Mitlaufrollen abläuft. Die Klemmkraft wird
mittels der Mitlaufrollen unmittelbar von den Klemmbacken über die Gleitflächen auf
die Rollenführung übertragen. Um insgesamt einen steifen Aufbau der Maschine zu erreichen
und um die Neigung der Mitlaufrollen, sich bei ungleichmäßiger Beanspruchung querzustellen,
entgegenzuwirken, sind die Mitlaufrollen mittig angeordnet, wobei sämtliche Gleitflächen
der in Reihe angeordneten Zugglieder eine einzige, der starren Rollenführung gegenüberliegende
und sich über dieselbe Breite wie die Mitlaufrollen und die Rollenführungsbreite erstreckende
Gleitoberfläche aufweisen. Durch die mittige Anordnung der Kontaktfläche zwischen
den Mitlaufrollen und der Gleitfläche der Zugglieder bzw. der maschinenseitigen Rollenführung
soll eine genaue Krafteinleitung bzw. Kraftverteilung in den Maschinenrahmen erzielt
und der Verschleiß der Mitlaufrollen minimiert werden. Die einzelnen Zugglieder werden
über Bolzen miteinander verbunden und weisen eine komplizierte Anordnung von weiteren
Mitlaufrollen und Sicherungsplatten auf, deren geometrischen Abmessungen aufeinander
abgestimmt sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Kettenziehmaschine zu schaffen, die
einfach aufgebaut ist und hohe Klemmkräfte zulässt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Mitlaufrollen mit der Gleitfläche und/oder
der Rollenführung über eine geteilte Kontaktfläche wechselwirken und auf Höhe der
Kontaktflächenteilung lediglich durch mit den Rollen mitlaufende Führungen geführt
sind. Auf diese Weise braucht eine aufwendige Führungseinrichtung an der Gleitfläche
und/oder der Rollenführung nicht vorgesehen sein, wodurch sich die Gestellungskosten
erheblich reduzieren. Ebenso ist eine Wartung der Maschine einfacher, da eine feste
Führung bzw. eine mit den Zuggliedern mitlaufende Führung nur sehr schwer zugänglich
ist.
[0007] Es kann vorgesehen sein, dass die Rollenführungen für die Triebketten mittels wenigstens
einer sich im wesentlichen entlang der Ziehstrecke erstreckenden Entlastungsaussparung
in Führungsbahnen geteilt sind. Da die Rollenführungen, auf denen die Mitlaufrollen
abwälzen, mit Toleranzen behaftet sind und insbesondere nie vollständig eben sind,
können sich die Mitlaufrollen aufgrund der Entlastungsaussparung besser an die Rollenführung
anpassen, so dass die wirksame tragende Kraftlinie zunimmt.
[0008] Vorzugsweise ist zur Erzielung der gleichen Vorteile auch die Gleitfläche der Zugglieder
mittels wenigstens einer Entlastungsaussparung in Gleitbahnen geteilt. Insbesondere
bevorzugt ist dann, wenn die Mitlaufrollen selbst derart ausgebildet sind, dass sie,
bezogen auf die gesamte Breite sämtlicher Führungsbahnen und Gleitbahnen, leicht gelenkig
nachgiebig sind, so dass sie sich an bestehende Toleranzen in den Führungsbahnen und
Gleitbahnen anpassen können.
[0009] Bei einer ersten Ausführungstörm ist vorgesehen, dass die Mitlaufrollen sich über
wenigstens zwei Führungsbahnen erstrecken, vorzugsweise also sich jeweils eine Mitlaufrolle
über sämtliche Führungsbahnen erstreckt. Zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der
Mitlaufrolle an bestehende Toleranzen weisen dann besonders vorteilhaft die Mitlaufrollen
eine jeder Entlastungsaussparung zugeordnete Umfangsverjüngung auf. Die Mitlaufrollen
erfahren also, abhängig von der Lage der Entlastungsaussparungen, bewusste Schwächung
bzw. Minimierungen ihres Durchmessers, so dass über die Breite der Mitlaufrollen in
Grenzen eine federnde Anpassung bzw. elastische Biegung zum Ausgleich der Toleranzen
innerhalb der Führungsbahnen und Gleitflächen erfolgen kann.
[0010] Bei einer alternativen Ausführungsform bestehen die Mitlaufrollen aus parallel geführten
Laufrollensets, wobei jeder Führungsbahn und/oder Gleitbahn ein Laufrollenset zugeordnet
ist. Der maschinelle Aufwand für die Führung der Mitlaufrollen bzw. Laufrollensets
wird verringert, wenn die Laufrollensets dann über Laufrollenkäfige miteinander verbunden
sind, insbesondere wenn die Laufrollensets als Ketten ausgebildet sind.
[0011] Um gleichmäßige Kraftverteilungen zu erzielen, sollten sich die Führungsbahnen und
Gleitbahnen gleichförmig und/oder mit gleicher Breite gegenüberliegen. Weiterhin ist
von Vorteil, wenn wenigstens eine Entlastungsaussparung die Rollenführung und/oder
die Gleitfläche mittig teilt. Bei einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform sind
zwei Führungsbahnen und/oder zwei Gleitbahnen vorgesehen.
[0012] Außerdem können die Zugglieder mittels eines Verbindungsbolzens verbunden sein, wobei
beiderseits der Zugglieder an dem Verbindungsbolzen Laufrollen und/oder Zugstücke
angeordnet sind. Eine gleichmäßige Krafteinleitung und Kraftverteilung wird begünstigt,
wenn die Klemmbacken und die Gleitflächen an gegenüberliegenden, zueinander parallelen
Seiten der Zugglieder angeordnet sind, wobei die Klemmhacken und die Gleitflächen
bzw. Gleitbahnen einstückig in die Zugglieder integriert sein können.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Mitlaufrollen zumindest aus
zwei Teilrollen gebildet, die auf einer gemeinsamen Achse gelagert sind. Diese Anordnung
ist besonders kostengünstig, da sie mit Standartbauteilen realisiert werden kann und
dennoch dieselben Vorteile, wie die zuvor beschriebenen Anordnungen, zeigt. Vorzugsweise
kann zwischen den Teilrollen ein Abstandshalter, beispielsweise eine auf der Achse
angeordnete Hülse, vorgesehen sein.
[0014] Insbesondere bei dieser Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn die Mitlaufrollen
zu einer Kette miteinander verbunden sind. Da die Laschen der Kette sich teilweise
überlappen, ist eine Biegung der Kette in seitliche Richtung nur eingeschränkt möglich.
Hierdurch entsteht auf einfache Weise eine äußere Führung der Mitlaufrollen bzw. der
Teilrollen. Diese äußere Führung kann seitlich wirkende Führungskräfte aufnehmen.
[0015] Besonders vorteilhaft ist, dass innere Führungselemente seitlich wirkende Führungskräfte
aufnehmen können, wobei sie mit den Rollen mitlaufen und auf Höhe der Kontaktflächenteilung
angeordnet sind und dabei in seitlicher Richtung nicht mit feststehenden Führungselementen
wirksam in Kontakt kommen. Dadurch, dass die inneren Führungselemente eigenständig
Führungskräfte aufnehmen können, kann auf innere Bauteile, welche in Form von feststehenden
Führungselementen ausgeführt werden müssten, verzichtet werden. Durch das Wegfallen
solcher feststehenden Führungselemente wird u.a. auch Bauraum freigegeben, der wiederum
für eine kompaktere Konstruktion zur Verfügung steht.
[0016] Unter den seitlich wirkenden Führungskräften werden Kräfte verstanden, die eine Kraftkomponente
besitzen, welche auf eine in Längsrichtung zu der Führungsfläche fiktiv gedachte orthogonale
Ebene wirken.
[0017] Weiterhin ist vorteilhaft, dass durch die Einsparung von feststehenden Führungselementen
Senkungen der Kosten im Bereich der Konstruktion, der Fertigung und später auch der
Wartung entstehen.
[0018] Dabei sind die inneren Führungselemente vorteilhafterweise parallel zu der Gleitfläche
sowie zwischen der Gleitfläche und der Führungsfläche angeordnet.
[0019] Auch bei der Ausführungsform in der beispielsweise die Mitlaufrollen aus parallel
geführten Laufrollensets bestehen, sind diese inneren Führungselemente ebenfalls angeordnet.
Dadurch kann auf feststehende seitlich Bauteile zur Führung der Mitlaufrollen verzichtet
werden.
[0020] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergehen sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von schematischen Prinzipdarstellungen alternativer Ausführungsformen
der Erfindung. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine erfindungsgemäße Triebkettenführung einer Kettenziehmaschine nach
einer ersten, bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 2
- schematisch den oberen Teil einer erfindungsgemäßen Triebkettenführung einer Kettenziehmaschine
nach einer alternativen Ausführungsförm;
- Fig. 3
- schematisch eine erfindungsgemäße Triebkettenführung einer Kettenziehmaschine nach
einer weiteren alternativen Ausführungsform in ähnlicher Darstellung wie Fig. 2;
- Fig. 4
- schematisch eine erfindungsgemäße Triebkettenführung nach einer weiteren alternativen
Ausführungsförm; und
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch eine Kettenziehmaschine, der das Funktionsprinzip einer Kettenziehmaschine
verdeutlicht.
[0021] Fig. 1 zeigt prinzipiell die Triebkettenführung einer im wesentlichen nicht dargestellten
Kettenziehmaschine. Das mit 1 bezeichnete Ziehgut ist zwischen den Klemmbacken 2 einer
endlos umlaufenden oberen Triebkette 3 und einer endlos umlaufenden unteren Triebkette
4 eingeklemmt. Die Triebketten 3,4 bestehen jeweils aus mehreren identisch zueinander
ausgebildeten Zuggliedern 5A, 5B, die mittels eines Verbindungsbolzens 6 miteinander
verbunden sind, wobei die Klemmbacken 2 an der Außenseite 5' der Zugglieder 5A, 5B
, bezogen auf die Umlaufbahn der Triebketten 3,4, angeordnet sind. Durch Muttern 7
ist die Verbindung der Zugglieder 5A, 5B gesichert.
[0022] Zum Antreiben der Triebketten 3,4 weist die Kettenziehmaschine voneinander beabstandete,
hier nicht gezeigte Kettenräder auf, deren Zähne z.B. mit den Verbindungsbolzen 6
unmittelbar oder über Zugstücke 5A zusammenwirken. Vorzugsweise sind für jede Triebkette
3,4 zwei voneinander beabstandete Kettenräder vorgesehen, zwischen denen die Triebketten
3,4 durch- und umlaufen. Auf diese Weise wird ein Antrieb seitlich der Zugglieder
gewährleistet.
[0023] Die Triebketten 3,4 stützen sich entlang einer Ziehstrecke, auf der die Klemmbacken
2 an das Ziehgut 1 angepresst sind, über Mitlaufrollen 8 an einer starren, insgesamt
mit 9 bezeichneten und am Maschinenrahmen 10 angeordneten Führungsfläche ab. Die Führungsfläche
9 hat mittig eine Entlastungsaussparung 11, die die Führungsfläche 9 in eine erste
Führungsbahn 9A und eine zweite Führungsbahn 9B teilt. Für den Wälzkontakt der Mitlaufrollen
8 mit den Zuggliedern 5A, 5B weisen diese an der den Klemmbacken 2, d.h. an der der
Außenseite 5' parallel gegenüberliegenden Innenseite 5'' eine insgesamt mit 13 bezeichnete
Gleitfläche auf, die mittels einer Entlastungsaussparung 14 in eine erste Gleitbahn
13A und eine zweite Gleitbahn 13B geteilt ist.
[0024] Für eine optimale Anpassung der Mitlaufrollen 8 an Toleranzen auf den Führungsflächen
9 bzw. Gleitflächen 13 hat die durchgehende Mitlaufrolle 8, die sich vorzugsweise
mindestens über die Breite beider Führungsbahnen 9A, 9B bzw. beider Gleitbahnen 13A,
13B erstreckt, eine Umfangsverjüngung 15 in Form einer speziell angepassten Nut oder
dgl.. Die Umfangsverjüngung 15 gewährleistet, dass sich die Mitlaufrolle 8 elastisch
durchbiegen und dadurch mit ihren eben bleibenden Abschnitten 8A, 8B optimal an die
Führungsbahnen 9A, 9B und Gleitbahnen 13A, 13B anlegen kann, so dass die gesamte Breite
der Abschnitte 8A, 8B bei der Abstützung der Zugglieder 5A, 5B als Tragfläche zur
Verfügung steht. Die durch die Umfangsverjüngung 15 und die Entlastungsaussparungen
11, 14 in die Lagerung der Triebketten 3,4 eingebrachte Elastizität bewirkt eine Erhöhung
der Tragfähigkeit bzw. tatsächlichen Tragzahl der gesamten Kettenziehmaschine. Die
Mitlaufrollen 8 können Einzelrollen in speziellen Führungen sein oder, wie gezeigt,
als mit Laschen 16 verbundene Rollenketten ausgeführt sein. Da die Laschen 16 sich
in der unmittelbaren Umgebung der Verbindungsbolzen 6 gegenseitig teilweise überlappen
und dadurch nur eine eingeschränkte seitliche Biegung der Rollenkette zulassen, können
somit die Laschen seitlich wirkende Führungskräfte teilweise kompensieren. Dabei nehmen
die Laschen 16 die Aufgabe einer direkten äußeren Führung wahr. Dabei können die speziellen
Führungen als innere Führungselemente 31 ausgebildet sein. Diese inneren Führungselemente
können hierbei seitlich wirkende Führungskräfte aufnehmen und somit die Mitlaufrollen
8 im Bereich der Führungsbahnen 9 halten. Dadurch kann auf feststehende Führungselemente,
die zwischen der Gleitfläche 13 und Führungsfläche 9 angeordnet sind, verzichtet werden.
[0025] Es versteht sich, dass die Darstellung der Geometrien der Entlastungsaussparungen
11, 14, der Führungsbahnen 9A, 9B der Gleitbahnen 13A, 13B und der Umfangsverjüngung
15 nur zur Illustration dient und daher rein beispielhaft ist; die tatsächliche Optimierung
dieser Geometrien erfolgt in Abhängigkeit von dem gesamten Maschinenkonzept. Die Entlastungsaussparungen
11, 14 und die Umfangsverjüngung 15 sowie die Führungsbahnen 9A, 9B und die Gleitbahnen
13A, 13B können vorzugsweise, wie gezeigt, derart ausgeführt sein, dass sie jeweils
gleiche Breitenabmessungen aufweisen.
[0026] In Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform lediglich in einer Hälfte gezeigt.
Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Unterschied zu der
Ausführungsform nach Fig. 1 liegt in dem Aufbau der Mitlaufrollen 18. Die Mitlaufrollen
18 bestehen hier aus zwei Laufrollensets 18A, 18B, mithin aus über die Führungsfläche
bzw. Gleitfläche geteilten einzelnen Mitlaufrollen; das erste Laufrollenset 18A ist
den Führungs- und Gleitbahnen 9A, 13A zugeordnet, das zweite Laufrollenset 18B ist
den Führungs- und Gleitbahnen 9B, 13B zugeordnet. Die Laufrollensets 18A, 18b können
miteinander verbunden sein, z.B. über Rollenkäfige (nicht gezeigt), und/oder die Mitlaufrollen
18 der jeweiligen Laufrollensets können untereinander über Laschen 16, wie gezeigt,
verbunden sein. Auch hierbei können die Laschen 16 eine direkte äußere Führung darstellen,
da die Laschen seitlich wirkende Führungskräfte aufnehmen können. Dabei können die
inneren Führungselemente 31 seitlich wirkende Führungskräfte aufnehmen, so dass feststehende
Führungselemente auch in dieser alternativen Ausführungsform für eine einwandfreie
Funktion im Bereich der Ziehstrecke der Kettenziehmasehine nicht mehr benötigt wird.
[0027] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind für die Mitlaufrollen 28 zwei
Teilrollen 28A, 28B vorgesehen, die auf einer Achse 29 angeordnet sind. Zusätzlich
ist auf der Achse 29 noch ein Abstandhalter 30 zwischen den Teilrollen 28A, 28B angeordnet,
der einer Führung der Mitlaufrollen 28 dient.
[0028] Bei dieser Ausführungsform ist auf die Entlastungsaussparung verzichtet, und die
Anpassbarkeit bzw. Flexibilität der Mitlaufrollen ist durch den Abstandshalter 30
zwischen den Teilrollen gewährleistet. Dabei stellt der Abstandshalter 30 gleichzeitig
ein inneres Führungselement 31 dar. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird wieder
auf feststehende Führungselemente verzichtet, da die inneren Führungselemente 31 seitlich
wirkende Führungskräfte aufnehmen können. Da auch bei dieser Ausführungsform seitliche
Laschen 16 die Mitlaufrollen untereinander verbinden, können die Laschen auch hier
direkte äußere Führung übernehmen.
[0029] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind für die Mitlaufrollen 28 ebenfalls
zwei Teilrollen 28A und 28B vorgesehen, die auf einer Achse 29 angeordnet sind. Zwischen
diesen beiden Teilrollen 28A und 28B ist wiederum ein inneres Führungselement 31 angeordnet.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel werden die Mitlaufrollen 28 als mit seitlichen
Laschen 16 verbundene Rollenketten ausgeführt. Zwischen der nach innen gerichteten
mitlaufrollenseitigen Fläche 32 der Laschen 16 und den dieser gegenüberliegenden seitlichen
Flächen 33 (seitliche Fläche des Maschinenrahmens 10) und 34 (äußere seitliche Fläche
der Mitlaufrollen 28) sowie 36 (seitliche Fläche der Zugglieder 5) ist eine Führungslasche
35 angeordnet. Diese Führungslasche 35 besteht aus einem gleitfähigen Material und
hält die Werkzeuge in einer bevorzugten Position. Dabei gleitet die Führungslasche
35 in ihrem inneren oberen Bereich an der seitlichen Fläche 33 des Maschinenrahmens
10 und in ihrem unteren inneren Bereich an der seitlichen Fläche 36 der Zugglieder
5. An dem äußeren seitlichen Bereich steht die Führungslasche 35 teilweise mit der
seitlichen Lasche 16 in Kontakt. Die Führungslaschen 35 nehmen vorzugsweise dabei
keinerlei bzw. nur sehr geringe Zugkräfte auf.
[0030] In Fig. 5 ist ein Längsschnitt einer Kettenziehmaschine 38 mit einer endlos umlaufenden
oberen Triebkette 3 und einer endlos umlaufenden unteren Triebkette 4 dargestellt.
In Höhe einer Mittelachse 39 laufen die Werkzeuge bzw. die Zugglieder der beiden Triebketten
3, 4 derart zusammen, dass sie das Ziehgut 1 in Pfeilrichtung 40 von links nach rechts
durch die Kettenziehmaschine 38 befördern. Dabei läuft jeweils eine Triebkette über
zwei Kettenräder 41 und 42, wobei jeweils eines der Kettenräder als Antrieb dient.
Hierbei greifen die Zähne der Kettenräder 41, 42 in die Räume zwischen den Verbindungsbolzen
6 und wirken so mit den Verbindungsbolzen 6 der Triebketten 3, 4 zusammen. Zwischen
den Zuggliedern 5 und dem Maschinenrahmen 10 sind die Mitlaufrollen 18 bzw. 28 angeordnet.
Diese Mitlaufrollen 18, 28 stehen insbesondere im Arbeitsbereich 43 mit den Zuggliedern
und dem Maschinenrahmen 10 im Wälzkontakt und übertragen die im Arbeitsbereich 43
entstehenden Druckkräfte auf den Maschinenrahmen 10.
[0031] In den Figuren sind jeweils zwei Führungs- und Gleitbahnen gezeigt. Es können aber
auch mehrere Führungs- und Gleitbahnen bzw. mehrere Entlastungsaussparungen angeordnet
sein und die Mitlaufrollen sind dann mit entsprechend mehreren Umfangsverjüngungen
versehen bzw. als mehrere Laufrollensets ausgeführt.
1. Kettenziehmaschine zum kontinuierlichen Ziehen von insbesondere stangen- und rohrförmigem
Ziehgut aus Metall und dgl., mit wenigstens zwei antreibbaren, einer gemeinsamen Ziehstrecke
zugewiesenen Triebketten, die jeweils miteinander verbundene Zugglieder aufweisen,
die an einer Seite mit einer an das Ziehgut anpressbaren Klemmbacke und an einer anderen
Seite mit einer Gleitfläche versehen sind, mit der sich die Zugglieder über umlaufende,
lasttragende Mitlaufrollen an einer jeder Triebkette zugeordneten, starren Rollenführung
abstützen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitlaufrollen (8, 18, 28) mit der Gleitfläche (13) und/oder der Rollenführung
(9) über eine geteilte Kontaktfläche wechselwirken und auf Höhe der Kontaktflächenteilung
lediglich durch mit den Rollen (8, 18, 28) mitlaufende Führungen (31) geführt sind.
2. Kettenziehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenführungen (9) für die Triebketten (3; 4) und/oder die Gleitfläche (13)
der Zugglieder (5A, 5B) mittels wenigstens einer Entlastungsaussparung (11, 14) in
Führungsbahnen (9A, 9B) bzw. in Gleitbahnen (13A, 13B) geteilt ist.
3. Kettenziehmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitlaufrollen (8) sich über wenigstens zwei Führungsbahnen (9A, 9B) erstrecken.
4. Kettenziehmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitlaufrollen (8) eine den Entlastungsaussparungen (11,14) zugeordnete Umfangsverjüngung
(15) aufweisen.
5. Kettenziehmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsverjüngung (15) in Grenzen eine elastische Biegung der Mitlaufrollen (8)
über ihre Breite ermöglicht.
6. Kettenziehmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitlaufrollen (18) aus parallel geführten Laufrollensets (18A, 18b) bestehen,
wobei jeder Führungsbahn (9A, 9b) und/oder Gleitbahn (13A, 13B) ein Laufrollenset
(18A, 18B) zugeordnet ist.
7. Kettenziehmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrollensets über Laufrollenkäfige miteinander verbunden sind.
8. Kettenziehmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrollensets (18A, 18B) als Ketten ausgebildet sind.
9. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Führungsbahnen (9A; 9B) und Gleitbahnen (13A, 13B) gleichförmig und/oder
mit gleicher Breite gegenüberliegen.
10. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Entlastungsaussparung (11, 14) die Rollenführung (9) und/oder die
Gleitfläche (13) mittig teilt.
11. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Führungsbahnen (9A, 9B) und/oder zwei Gleitbahnen (13A, 13B) vorgesehen sind.
12. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugglieder (5A, 5B) mittels eines Verbindungsbolzens (6) verbunden sind, wobei
beiderseits der Zugglieder an dem Verbindungsbolzen Laufrollen und/oder Zugstücke
angeordnet sind.
13. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken (2) und die Gleitflächen (13) an gegenüberliegenden, zueinander parallelen
Seiten (5', 5'') der Zugglieder (5A, 5B) angeordnet sind.
14. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken (2) und die Gleitflächen (13) bzw. Gleitbahnen (13A, 13b) einstückig
in die Zugglieder (5A, 5B) integriert sind.
15. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitlaufrollen (28) zumindest aus zwei Teilrollen (28A, 28B) gebildet sind, die
auf einer gemeinsamen Achse (29) gelagert sind.
16. Kettenziehmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Teilrollen (28A, 28B) ein Abstandshalter (30), beispielsweise eine auf
der Achse (29) angeordnete Hülse, vorgesehen ist.
17. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitlaufrollen (8, 18, 28) zu einer Kette miteinander verbunden sind.
18. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass innere Führungselemente (31) seitlich wirkende Führungskräfte aufnehmen, mit den
Rollen (8, 18, 28) mitlaufen, auf Höhe der Kontaktflächenteilung (14) angeordnet sind
und in seitlicher Richtung nicht mit feststehenden Führungselementen wirksam in Kontakt
kommen.
19. Kettenziehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrollensets (8, 18, 28) innere Führungselemente (31) aufweisen, die frei von
einer wirksamen Berührung zu seitlich unbeweglichen Baugruppen zwischen der Gleitfläche
(13) und der Führungsfläche (9) angeordnet sind.