(19)
(11) EP 1 090 871 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.04.2001  Patentblatt  2001/15

(21) Anmeldenummer: 00120816.4

(22) Anmeldetag:  23.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.10.1999 DE 19948584

(71) Anmelder: A. FRIEDR. FLENDER AG
D-46395 Bocholt (DE)

(72) Erfinder:
  • Püttmann, Ludger
    46395 Bocholt (DE)

(74) Vertreter: Radünz, Ingo, Dipl.-Ing. 
Schumannstrasse 100
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Antrieb für Personenseilaufzüge


(57) Es wird ein Antrieb für Personenseilaufzüge angegeben, der besonders flach baut. Dabei entspricht die Länge der Getriebeausgangswelle 16 mit der darauf angebrachten Treibscheibe 4 im wesentlichen dem Durchmesser des über die Aufnahmelaterne 6 der Kupplung 2 mit dem Gehäuse 7 des Getriebes 3 verbundenen Motors 1. Dadurch können keine überragenden Bauteile den Betrieb eines Personenseilaufzuges mit dem vorteilhaften Antrieb stören oder irgendwie beeinflussen, wenn dieser Antrieb an der senkrechten Wand 5 eines Aufzugschachtes platzsparend angebracht ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Personenseilaufzüge bestehend aus einem Motor, einer Kupplung/Bremse, einem Getriebe und einer Treibscheibe.

[0002] Antriebe für Personenseilaufzüge sind bekannt, die im wesentlichen aus den Hauptkomponenten Motor, Kupplung/Bremse, Getriebe und Treibscheibe bestehen. Ein derartiger Antrieb wird bei Personenseilaufzügen in einem Maschinenraum am Kopf oder am Fuß eines Aufzugschachtes auf einer horizontalen Fläche aufgestellt.

[0003] Die bisherigen Antriebe weisen den entscheidenden Nachteil auf, dass die Antriebe groß bauen und daher nicht auf einem beengtem Raum wie im Aufzugschacht unterzubringen sind.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für Personenseilaufzüge dahingehend zu schaffen, dass der Antrieb einfach und kompakt aufgebaut und auf beengtem Raum unterzubringen ist.

[0005] Die Aufgabe wird gattungngsgemäß durch die Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0006] Als besonders vorteilhaft ist dabei, dass der Antrieb so flach baut, dass er an der Seitenwand eines Aufzugschachtes angebracht werden kann, ohne einen zusätzlichen Raum zu benötigen. Dadurch kann der Maschinenraum am Kopf oder am Fuß des Aufzugsschachtes für die sonst übliche Aufstellung des Antriebes völlig entfallen. Das wirkt sich besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit dem nachträglichen Einbau von Personenseilaufzügen in Häusern oder insbesondere in Altbauten aus, in denen regelmäßig kein ausreichender Platz für einen zusätzlichen Maschinenraum zur Verfügung steht.

[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Antriebes im Teilschnitt
und

Fig. 2 die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Antriebes im Teilschnitt.



[0008] In Fig. 1 sind die Hauptkomponenten des Antriebes mit Motor 1, Kupplung /Bremse 2, Getriebe 3 und Treibscheibe 4 in kompakter Bauweise als eine integrale Einheit oder Maschine im wesentlichen vertikal Übereinander angeordnet. Der Motor 1 ist ein sogenannter Flanschmotor, der vorzugsweise ein genormter Drehstrommotor sein sollte. Der Motor 1 ist platzsparend über eine Aufnahmelaterne 6 der Kupplung 2 mit dem Gehäuse 7 des Getriebes 3 direkt verschraubt.

[0009] Die Kupplung 2 ist eine durchschlagsichere Kupplung, beispielsweise eine Bolzenkupplung mit elastischen Puffern 17. Die durchschlagsichere Kupplung 2 weist im motorseitigen Kupplungsteil 8 vorzugsweise vorspannbare Puffer 17 auf, die das Umkehrspiel minimieren und dennoch eine gute Dämpfung bieten. Das als Bremstrommel ausgebildete getriebeseitige Kupplungsteil 9 ist auf einer Getriebeeingangswelle 11 aufgesetzt. Beide Kupplungsteile 8, 9 sind im Innern der Aufnahmelaterne 6 angeordnet. An der Aufnahmelaterne 6 ist noch eine herkömmliche elektromechanische Bremsbetätigung 10 angebaut.

[0010] Das mit der Aufnahmelaterne 6 der Kupplung 2 über das Gehäuse 7 direkt verbundene Getriebe 3 weist die Getriebeeingangswelle 11 auf, die als Schneckenwelle ausgebildet ist und ein Schneckenrad 12 des Getriebes 3 antreibt, das auf einer Zwischenwelle 13 des Getriebes 3 drehfest angeordnet ist.

[0011] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, trägt die Zwischenwelle 13 des Getriebes 3 ein drehfest angeordnetes Schrägstirnradritzel 14, welches ein Schrägstirnrad 15 antreibt. Das Schrägstirnrad 15 ist auf einer Getriebausgangswelle 16 des Getriebes 3 angeordnet, die auf der Ausgangsseite die Treibscheibe 4 für die Aufzugsseile trägt.

[0012] Als Getriebe 3 wird vorzugsweise ein Schnecken-Stirnradgetriebe verwendet, das die positiven Eigenschaften von zwei Getriebesystemen vereint. Vom Schneckengetriebe wird das hohe Übersetzungsspektrum, die hohe Zahnbruchsicherheit bei Nennlast, die Winkelbauform, der vibrationsarme Lauf und der niedrige Geräuschpegel übernommen. Auf der anderen Seite überträgt die Stirnradstufe auf engstem Raum hohe Drehmomente und garantiert auch bei niedrigen Drehzahlen hohe Wirkungsgrade.

[0013] Durch die kompakte integrale Bauweise des vorteilhaften Antriebes ist es möglich, den Antrieb im beengten Raum eines Aufzugschachtes an einer senkrechten Wand 5 anzubringen, ohne den Betrieb des Aufzuges zu stören oder zusätzlichen Raum zu benötigen.

[0014] Wie weiter aus Fig. 2 hervorgeht, fluchten die integralen Bauteile bestehend aus Motor 1, Kupplung/Bremse 2, Getriebe 3 und Treibscheibe 4 so miteinander, daß jeweils auf der Vorderseite sowie der Rückseite des Antriebes eine plane Ebene entsteht, zwischen der die integralen Bauteile auf engstem Raum übereinander angeordnet sind.

[0015] Dabei entspricht die Länge der Getriebeausgangswelle 16 mit der darauf angebrachten Treibscheibe 4 im wesentlichen dem Durchmesser des über die Aufnahmelaterne 6 der Kupplung 2 mit dem Gehäuse 7 des Getriebes 3 verschraubten Motors 1. Dadurch können keine überragenden Bauteile den Betrieb eines Personenseilaufzuges mit dem vorteilhaften Antrieb stören oder irgendwie beeinflussen, wenn dieser Antrieb an der senkrechten Wand eines Aufzugschachtes platzsparend angebracht ist.


Ansprüche

1. Antrieb für Personenseilaufzüge bestehend aus einem Motor (1), einer Kupplung/Bremse (2), einem Getriebe (3) und einer Treibscheibe (4), dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (1), die Kupplung/Bremse (2), das Getriebe (3) und die Treibscheibe (4) eine integrale Einheit oder Maschine bilden.
 
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (1) über eine Aufnahmelaterne (6) der Kupplung (2) mit dem Gehäuse (7) des Getriebes (3) unmittelbar verbunden ist.
 
3. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (1) als Flanschmotor ausgelegt ist und daß der Motor (1) ein herkömmlicher Drehstrommotor ist.
 
4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (2) als Bolzenkupplung ausgebildet ist und daß das motorseitige Kupplungsteil (8) vorspannbare Puffer aufweist.
 
5. Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das motorseitige Kupplungsteil (8) und das auf eine Getriebeeingangswelle (11) des Getriebes (3) aufgesetzte getriebeseitige Kupplungsteil (9) im Innern der Aufnahmelaterne (6) angeordnet sind.
 
6. Antrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeeingangswelle (11) des Getriebes (3) als Schneckenwelle ausgebildet ist, daß die Getriebeeingangswelle (11) mit einem Schneckenrad (12) des Getriebes (3) in Eingriff steht und daß das Schneckenrad (12) auf einer Zwischenwelle (13) des Getriebes (3) angeordnet ist.
 
7. Antrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Zwischenwelle (13) des Getriebes (3) ein drehfest angeordnetes Schrägstirnradritzel (14) angebracht ist, daß das Schrägstirnradritzel (14) mit einem Schrägstirnrad (15) des Getriebes (3) in Eingriff steht und daß das Schrägstirnrad (15) auf einer Getriebeausgangswelle (16) des Getriebes (3) angeordnet ist.
 
8. Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ausgangsseite der Getriebeausgangswelle (16) die Treibscheibe (4) für die Aufzugsseile fluchtend mit der Kupplung/Bremse (2) und dem Motor (1) angeordnet ist.
 
9. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die integralen Bauteile aus Motor (1), Kupplung/Bremsew (2), Getriebe (3) und Treibscheibe (4) miteinander fluchten, daß jeweils auf der Vorderseite und der Rückseite des Antriebes eine plane Ebene vorhanden ist und daß die integralen Bauteile innerhalb dieser Ebenen Übereinander angeordnet sind.
 
10. Antrieb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Getriebeausgangswelle (16) mit der darauf angebrachten Treibscheibe (4) im wesentlichen dem Durchmesser des über die Aufnahmelaterne (6) der Kupplung (2) mit dem Gehäuse (7) des Getriebes (3) verbundenen Motors (1) entspricht.
 




Zeichnung