Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der festen Wasch-, Spül- und
Reinigungsmittel und betrifft neue Silicone enthaltende Entschäumergranulate für feste
Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel, die man durch gleichzeitige Granulation und Trocknung
erhält, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie die Verwendung der Granulate zur
Herstellung von festen oberflächenaktiven Zubereitungen.
Stand der Technik
[0002] Waschmittel für die Haushaltswäsche und die industrielle Wäsche, aber auch Spül-
und Reinigungsmittel, enthalten im allgemeinen organische Tenside, Builder sowie zahlreiche
organische und anorganische Additive. Die für die Wäsche eingesetzten Tenside neigen
gewöhnlich während des Einsatzes zur Schaumentwicklung, was sich negativ auf das Reinigungsergebnis
auswirkt. Daher besteht ein praktisches Bedürfnis, die Schaumentwicklung während des
Einsatzes zu kontrollieren. Als besonders geeignete Entschäumer haben sich dabei Silicone
erwiesen, die in der Regel auf Trägermaterialien aufgebracht und gegebenenfalls mit
weiteren organischen entschäumend wirkenden Substanzen beschichtet in festen Wasch-,
Spül- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden.
[0003] So ist aus der
DE 3128631 A1 die Herstellung von schaumgedämpften Waschmitteln mit einem Gehalt an Siliconentschäumern,
die mikroverkapselt sind, bekannt. Dabei wird das Silicon in einer wäßrigen Dispersion
eines filmbildenden Polymeren dispergiert und die Dispersion - getrennt von den übrigen
in Wasser gelösten bzw. dispergierten Waschmittelbestandteilen - über eine besondere
Leitung der Sprühtrocknungsanlage zugeführt. Die Vereinigung der beiden Teilströme
erfolgt im Bereich der Sprühdüse. Als filmbildende Polymere kommen zum Beispiel Celluloseether,
Stärkeether oder synthetische wasserlösliche Polymere in Frage. Die Bildung von Mikrokapseln
erfolgt spontan in der Sprühdüse. Das beschriebene Verfahren ist zwangsläufig an die
Herstellung sprühgetrockneter Waschmittel gebunden. Eine Übertragung auf anderweitig,
zum Beispiel durch Granulierung hergestellte Waschmittel scheint bei dieser Arbeitsweise
nicht möglich. Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0496510 A1 sind Silicon enthaltende Entschäumer bekannt, wobei auf Stärke als Trägermaterial
eine Mischung aus Siliconen und Fettalkoholen, Fettsäuren oder Glycerinmonoester mit
speziellen Schmelzpunkten aufgebracht wird. Zur Herstellung dieser Entschäumergranulate
werden die Silicone und die weiteren organischen Bestandteile in flüssiger Form mit
der Stärke gemischt oder im Fließbettverfahren granuliert. Problematisch nach diesem
Verfahren erweist sich das Einsprühen der Silicone und der organischen Materialien
auf den Träger bei der Granulation. So zeigen die Silicone aufgrund ihrer Viskosität
und ihrer klebrigen, öligen Konsistenz zum einen Probleme bei der Pumpbarkeit und
zum anderen Fadenzüge und Verklebungen in der Sprühdüse, wodurch das gewünschte feinverteilte
Versprühen kaum möglich ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, neue Entschäumergranulate für feste
Wasch-, Spül-und Reinigungsmittel zur Verfügung zu stellen, die sich insbesondere
dadurch auszeichnen, daß sie gut rieselfähig und nicht staubend sind. Schließlich
sollte das zugehörige Herstellverfahren so ausgerichtet sein, daß die Silicone gut
pumpfähig sind und feinverteilt aufgesprüht werden können.
Beschreibung der Erfindung
[0005] Gegenstand der Erfindung sind Entschäumergranulate für feste Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel,
enthaltend Trägermaterialien und Silicone, dadurch erhältlich, daß man Silicone in
Form wäßriger Emulsionen auf ein zugemischtes Vorprodukt aus Trägermaterialien aufbringt
und die Produkte gleichzeitig in der Wirbelschicht trocknet und granuliert, mit der
Maßgabe, daß mindestens 85, vorzugsweise mindestens 90 und insbesondere mindestens
95 Gew.-% der Teilchen einen mittleren Durchmesser unterhalb von 1,5, vorzugsweise
unterhalb von 1,3 mm und insbesondere zwischen 0,1 und 1,5 mm aufweisen.
[0006] Überraschenderweise wurde gefunden, daß die neuen Entschäumergranulate das gewünschte
Anforderungsprofil vollständig erfüllen.
[0007] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Entschäumergranulaten für feste Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel, enthaltend Trägermaterialien
und Silicone, bei dem man Silicone in Form wäßriger Emulsionen auf ein zugemischtes
Vorprodukt aus Trägermaterialien aufbringt und die Produkte gleichzeitig in der Wirbelschicht
trocknet und granuliert, mit der Maßgabe, daß mindestens 85, vorzugsweise mindestens
90 und insbesondere mindestens 95 Gew.-% der Teilchen einen mittleren Durchmesser
unterhalb von 1,5, vorzugsweise unterhalb von 1,3 mm und insbesondere zwischen 0,1
und 1,5 mm aufweisen.
Silicone
[0008] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind geeignete Silicone übliche Organopolysiloxane,
die einen Gehalt an feinteiliger Kieselsäure, die wiederum auch silaniert sein kann,
aufweisen. Derartige Organopolysiloxane sind beispielsweise in der schon zitierten
Europäischen Patentanmeldung
EP 0496510 A1 beschrieben. Besonders bevorzugt sind Polydiorganosiloxane, die aus dem Stand der
Technik bekannt sind. Geeignete Polydiorganosiloxane weisen eine nahezu lineare Kette
auf und weisen einen Oligomerisierungsgrad von 40 bis 1500 auf. Beispiele für geeignete
Substituenten sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isobutyl, tert. Butyl und Phenyl. In der
Regel enthalten die Polydiorganosiloxane feinteilige Kieselsäure, die auch silaniert
sein kann. Insbesondere geeignet sind im Sinne der vorliegenden Erfindung kieselsäurehaltige
Dimethylpolysiloxane. Vorteilhafterweise haben die Polydiorganosiloxane eine Viskosität
nach Brookfield bei 25 °C (Spindel 1, 10 Upm) im Bereich von 5000 mPas bis 30 000
mPas, insbesondere von 15 000 bis 25 000 mPas. Ein erfindungswesentliches Kriterium
der vorliegenden Erfindung ist, daß die Silicone in Form ihrer wäßrigen Emulsionen
eingesprüht werden. In der Regel gibt man das Silicon zu vorgelegtem Wasser unter
Rühren. Falls gewünscht kann man zur Erhöhung der Viskosität der wäßrigen Silicon-Emulsionen
sogenannte Verdickungsmittel, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, zugeben.
Die Verdickungsmittel können anorganischer und/oder organischer Natur sein, besonders
bevorzugt werden nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose, Ethylcellulose
und Mischether wie Methylhydoxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylhydroxybutylcellulose
sowie anionische Carboxycellulose-Typen wie das Carboxymethylcellulose-Natriumsalz
(Abkürzung CMC). Insbsonders geeignete Verdicker sind Mischungen von CMC zu nichtionischen
Celluloseethern im Gewichtsverhältnis 80 : 20 bis 40 : 60, insbesondere 75 : 25 bis
60 : 40. In der Regel und besonders bei Zugabe der beschriebenen Verdickermischungen
empfehlen sich Einsatzkonzentrationen von circa 0,5 bis 10, insbesondere von 2,0 bis
6 Gew.-% - berechnet als Verdickermischung und bezogen auf wäßrige Siliconemulsion.
Die Gehalt an Siliconen der beschriebenen Art in den wäßrigen Emulsionen liegt vorteilhafterweise
im Bereich von 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere von 20 bis 40 Gew.-% - berechnet als
Silicone und bezogen auf wäßrige Siliconemulsion. Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung erhalten die wäßrigen Siliconlösungen als Verdicker Stärke, die aus
natürlichen Quellen zugänglich ist, beispielsweise aus Reis, Kartoffeln, Mais und
Weizen. Die Stärke ist vorteilhafterweise in Mengen von 0,1 bis zu 50 Gew.-% - bezogen
auf Silicon-Emulsion - enthalten und insbesondere in Mischung mit den schon beschriebenen
Verdickermischungen aus Natrium-Carboxymethylcellulose und einem nichtionischen Celluloseether
in den schon genannten Mengen. Zur Herstellung der wäßrigen Siliconemulsionen geht
man zweckmäßigerweise so vor, daß man die gegebenenfalls vorhandenen Verdickungsmittel
in Wasser vorquellen läßt, bevor die Zugabe der Silicone erfolgt. Das Einarbeiten
der Silicone erfolgt zweckmäßigerweise mit Hilfe wirksamer Rühr- und Mischungsvorrichtungen.
Trägermaterialien
[0009] Als Trägermaterial können im Sinne der Erfindung alle bekannten anorganischen und/oder
organischen Trägermaterialien eingesetzt werden. Beispiele für typische anorganische
Trägermaterialien Alkalicarbonate, Alumosilicate, wasserlösliche Schichtsilicate,
Alkalisilicate, Alkalisulfate, beispielsweise Natriumsulfat und Alkaliphosphate. Bei
den Alkalisilicaten handelt es sich vorzugsweise um eine Verbindung mit einem Molverhältnis
Alkalioxid zu SiO
2 von 1:1,5 bis 1:3,5. Die Verwendung derartiger Silicate resultiert in besonders guten
Korneigenschaften, insbesondere hoher Abriebsstabilität und dennoch hoher Auflösungsgeschwindigkeit
in Wasser. Zu den als Trägermaterial bezeichneten Alumosilicaten gehören insbesondere
die Zeolithe, beispielsweise Zeolith NaA und NaX. Zu den als wasserlöslichen Schichtsilicaten
bezeichneten Verbindungen gehören beispielsweise amorphes oder kristallines Wasserglas.
Als organische Trägermaterialien kommen zum Beispiel filmbildende Polymere, beispielsweise
Polyvinylalkohole, Polyvinylpyrrolidone, Poly(meth)acrylate, Polycarboxylate, Cellulosederivate
und Stärke in Frage. Brauchbare Celluloseether sind insbesondere Alkalicarboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und sogenannte Cellulosemischether,
wie zum Beispiel Methylhydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose, sowie
deren Mischungen. Besonders geeignete Mischungen sind aus Natrium-Carboxymethylcellulose
und Methylcellulose zusammengesetzt, wobei die Carboxymethylcellulose üblicherweise
einen Substitutionsgrad von 0,5 bis 0,8 Carboxymethylgruppen pro Anhydroglukoseeinheit
und die Methylcellulose einen Substitutionsgrad von 1,2 bis 2 Methylgruppen pro Anhydroglukoseeinheit
aufweist. Die Gemische enthalten vorzugsweise Alkalicarboxymethylcellulose und nichtionischen
Celluloseether in Gewichtsverhältnissen von 80:20 bis 40:60, insbesondere von 75:25
bis 50:50. Derartige Celluloseethergemische können in fester Form oder als wäßrige
Lösungen verwendet werden, die in üblicher Weise vorgequollen sein können. Im Sinne
der Erfindung werden als Träger besonders bevorzugt die native Stärke, die aus Amylose
und Amylopectin aufgebaut ist. Als native Stärke wird Stärke bezeichnet, wie sie als
Extrakt aus natürlichen Quellen zugänglich ist, beispielsweise aus Reis, Kartoffeln,
Mais und Weizen. Native Stärke ist ein handelsübliches Produkt und damit leicht zugänglich.
Als Trägermaterialien können einzelne oder mehrere der vorstehend genannten Verbindungen
eingesetzt werden, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalisulfate,
Alkaliphosphate, Zeolithe, wasserlösliche Schichtsilicate, Alkalisilicate, Polycarboxylate,
Carboxymethylcellulose, Polyacrylat/Polymethacrylat und Stärke. Besonders geeignet
sind Mischungen von Alkalicarbonaten, insbesondere Natriumcarbonat, Alkalisilicaten,
insbesondere Natriumsilicat, Alkalisulfaten, insbesondere Natriumsulfat, Zeolithen,
Polycarboxylate, insbesondere Poly(meth)acrylat, und Celluloseether und nativer Stärke.
Die Trägermaterialien können folgendermaßen zusammengesetzt sein:
0 bis 2 Gew.-% Celluloseether
0 bis 75 Gew.-% native Stärke
0 bis 30 Gew.-% AlkaliSilicat
0 bis 75 Gew.-% Alkalisulfat
0 bis 95 Gew.-% Alkalicarbonat
0 bis 95 Gew.-% Zeolithe
0 bis 5 Gew.-% Polycarboxylate, wobei sich die Summe zu 100 Gew.-% addieren muß.
Wachsartige Entschäumer
[0010] Im Sinne der vorliegenden Erfindung können zusätzlich neben den Siliconen wachsartige
, in Wasser unlösliche Entschäumerverbindungen eingesetzt werden. Als "wachsartig"
werden solche Verbindungen verstanden, die einen Schmelzpunkt bei Atmospärendruck
über 25 °C (Raumtemperatur), vorzugsweise über 50 °C und insbesondere über 70 °C aufweisen.
Die ggf. erfindungsgemäß enthaltenen wachsartigen Entschäumersubstanzen sind in Wasser
praktisch nicht löslich, d.h. bei 20 °C weisen sie in 100 g Wasser eine Löslichkeit
unter 0,1 Gew.-% auf. Prinzipiell können alle aus dem Stand der Technik bekannten
wachsartigen Entschäumersubstanzen zusätzlich enthalten sein. Geeignete wachsartige
Verbindungen sind beispielsweise Bisamide, Fettalkohole, Fettsäuren, Carbonsäureester
von ein- und mehrwertigen Alkoholen sowie Paraffinwachse oder Mischungen derselben.
Geeignet sind Bisamide, die sich von gesättigten Fettsäuren mit 12 bis 22, vorzugsweise
14 bis 18 C-Atomen sowie von Alkylendiaminen mit 2 bis 7 C-Atomen ableiten. Geeignete
Fettsäuren sind Laurin-, Myristin-, Stearin-, Arachin- und Behensäure sowie deren
Gemische, wie sie aus natürlichen Fetten beziehungsweise gehärteten Ölen, wie Talg
oder hydriertem Palmöl, erhältlich sind. Geeignete Diamine sind beispielsweise Ethylendiamin,
1,3-Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin,
p-Phenylendiamin und Toluylendiamin. Bevorzugte Diamine sind Ethylendiamin und Hexamethylendiamin.
Besonders bevorzugte Bisamide sind Bis-myristoyl-ethylendiamin, Bis-palmitoylethylendiamin,
Bis-stearoylethylendiamin und deren Gemische sowie die entsprechenden Derivate des
Hexamethylendiamins. Geeignete Carbonsäureester leiten sich von Carbonsäuren mit 12
bis 28 Kohlenstoffatomen ab. Insbesondere handelt es sich um Ester von Behensäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure und/oder Laurinsäure. Der Alkoholteil
des Carbonsäureesters enthält einen ein- oder mehrwertigen Alkohole mit 1 bis 28 Kohlenstoffatomen
in der Kohlenwasserstoffkette. Beispiele von geeigneten Alkoholen sind Behenylalkohol,
Arachidylalkohol, Kokosalkohol, 12-Hydroxystearylalkohol, Oleylalkohol und Laurylalkohol
sowie Ethylenglykol, Glycerin, Methanol, Ethanol, Isopropanol, Vinylalkohol, Saccharose,
Erythrit, Pentaerythrit, Sorbitan und/oder Sorbit. Bevorzugte Ester sind solche von
Methanol, Ethylenglykol, Glycerin und Sorbitan, wobei der Säureteil des Esters insbesondere
aus Behensäure, Stearinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure oder Myristinsäure ausgewählt
wird. In Frage kommende Ester mehrwertiger Alkohole sind beispielsweise Xylitmonopalmitat,
Pentarythritmonostearat, Glycerinmonostearat, Ethylenglykolmonostearat und Sorbitanmonostearat,
Sorbitanpalmitat, Sorbitanmonolaurat, Sorbitandilaurat, Sorbitandistearat, Sorbitandibehenat,
Sorbitandioleat sowie gemischte Talgalkylsorbitanmono- und -diester. Brauchbare Glycerinester
sind die Mono-, Di-oder Triester von Glycerin und genannten Carbonsäuren, wobei die
Mono- oder Dieester bevorzugt sind. Glycerinmonostearat, Glycerinmonooleat, Glycerinmonopalmitat,
Glycerinmonobehenat und Glycerindistearat sind Beispiele hierfür. Beispiele für geeignete
natürliche Ester sind Bienen- und Carnaubawachs, wobei letzteres ein Gemisch von Carnaubasäurealkylestern,
oft in Kombination mit geringen Anteilen freier Carnaubasäure, weiteren langkettigen
Säuren, hochmolekularen Alkoholen und Kohlenwasserstoffen, darstellt. Geeignete Carbonsäuren
als weitere Entschäumerverbindung sind insbesondere Behensäure, Stearinsäure, Ölsäure,
Palmitinsäure, Myristinsäure und Laurinsäure sowie deren Gemische, wie sie aus natürlichen
Fetten bzw. gegebenenfalls gehärteten Ölen, wie Talg oder hydriertem Palmöl, erhältlich
sind. Bevorzugt sind gesättigte Fettsäuren mit 12 bis 22, insbesondere 14 bis 18 C-Atomen.
Geeignete Fettalkohole als weitere Entschäumerverbindung sind die hydrierten Produkte
der beschriebenen Fettsäuren. Das im Sinne der Erfindung bevorzugte Paraffinwachs
als weitere Entschäumerverbindung stellt im allgemeinen ein komplexes Stoffgemisch
ohne scharfen Schmelzpunkt dar. Zur Charakterisierung bestimmt man üblicherweise seinen
Schmelzbereich durch Differential-Thermo-Analyse (DTA), wie in
"The Analyst" 87 (1962), 420, beschrieben, und/oder seinen Erstarrungspunkt. Darunter versteht man die Temperatur,
bei der das Paraffin durch langsames Abkühlen aus dem flüssigen in den festen Zustand
übergeht. Dabei sind bei Raumtemperatur vollständig flüssige Paraffine, das heißt
solche mit einem Erstarrungspunkt unter 25 °C, erfindungsgemäß nicht brauchbar. Eingesetzt
werden können beispielsweise die aus
EP 0309931 A1 bekannten Paraffinwachsgemische aus beispielsweise 26Gew.-% bis 49 Gew.-% mikrokristallinem
Paraffinwachs mit einem Erstarrungspunkt von 62 °C bis 90 °C, 20 Gew.-% bis 49 Gew.-%
Hartparaffin mit einem Erstarrungspunkt von 42 °C bis 56 °C und 2 Gew.-% bis 25 Gew.-%
Weichparaffin mit einem Erstarrungspunkt von 35 °C bis 40 °C. Vorzugsweise werden
Paraffine bzw. Paraffingemische verwendet, die im Bereich von 30 °C bis 90 °C erstarren.
Dabei ist zu beachten, daß auch bei Raumtemperatur fest erscheinende Paraffinwachsgemische
unterschiedliche Anteile an flüssigem Paraffin enthalten können. Bei den erfindungsgemäß
brauchbaren Paraffinwachsen liegt dieser Flüssiganteil so niedrig wie möglich und
fehlt vorzugsweise ganz. So weisen besonders bevorzugte Paraffinwachsgemische bei
30 °C einen Flüssiganteil von unter 10 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 5 Gew.-%,
bei 40 °C einen Flüssiganteil von unter 30 Gew.-%, vorzugsweise von 5 Gew.-% bis 25
Gew.-% und insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bei 60 °C einen Flüssiganteil
von 30 Gew.-% bis 60 Gew.-%, insbesondere von 40 Gew.-% bis 55 Gew.-%, bei 80 °C einen
Flüssiganteil von 80 Gew.-% bis 100 Gew.-%, und bei 90 °C einen Flüssiganteil von
100 Gew.-% auf. Die Temperatur, bei der ein Flüssiganteil von 100 Gew.-% des Paraffinwachses
erreicht wird, liegt bei besonders bevorzugten Paraffinwachsgemischen noch unter 85
°C, insbesondere bei 75 °C bis 82 °C. Im Sinne der Erfindung werden insbesondere die
Paraffinwachse der geschilderten Art eingesetzt.
Verfahren
[0011] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird zunächst ein Vorprodukt aus den Trägermaterialien
und den gegebenenfalls enthaltenen wachsartigen Entschäumersubstanzen hergestellt.
Sofern das Vorprodukt zusätzlich wachsartige Entschäumersubstanzen enthält, beträgt
der Gewichtsanteil an Trägermaterialien vorzugsweise 20 bis 98 Gew.-%, insbesondere
35 bis 95 Gew.-%, und der der wachsartigen Entschäumersubstanzen vorzugsweise 2 bis
80 Gew.-%, insbesondere 5 bis 65 Gew.-% - berechnet auf Vorprodukt. Das Trägermaterial
kann in üblicher Weise durch Sprühtrocknen einer wäßrigen Aufschlämmung erzeugt werden.
Sofern zusätzlich wachsartige Entschäumersubstanzen eingesetzt werden, können diese
beispielsweise durch Aufbringen der geschmolzenen wachsartigen Entschäumersubstanzen
auf das sprühgetrocknete, körnige Trägermaterial, beispielsweise durch sukzessives
Zumischen, insbesondere in Form eines Sprays aufgebracht werden. Das Trägermaterial,
wird dabei vorzugsweise durch Mischorgane oder durch Fluidisierung in Bewegung gehalten,
um eine gleichmäßige Beladung des Trägermaterials zu gewährleisten. Die dafür verwendeten
Sprühmischer können kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben werden.
[0012] Die Herstellung von zusätzlich wachsartigen Entschäumersubstanzen enthaltenden Vorprodukten
erfolgt in einer weiteren erfindungsgemäßen bevorzugten Ausgestaltung derart, daß
man das Trägermaterial in Wasser löst beziehungsweise aufschlämmt, die wachsartigen
Entschäumersubstanzen darin dispergiert und diesen Slurry anschließend sprühtrocknet.
Der Dispersion kann ein wasserlöslicher, nichttensidischer Dispersionsstabilisator
in Form eines in Wasser quellfähigen Polymeren zugesetzt werden. Beispiele hierfür
sind die genannten Celluloseether, Homo- und Copolymere von ungesättigten Carbonsäuren,
wie Acrylsäure, Maleinsäure und copolymerisierbaren Vinylverbindungen, wie Vinylether,
Acrylamid und Ethylen. Der Zusatz an derartigen als Dispersionsstabilisatoren wirkenden
Verbindungen in der wäßrigen Aufschlämmung beträgt vorzugsweise nicht über 5 Gew.-%,
insbesondere 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf das entstehende Vorprodukt. Der Wassergehalt
des Slurries kann je nach Art beziehungsweise Löslichkeit der Trägermaterialien 30
Gew.-% bis 60 Gew.-% betragen. Das Sprühtrocknen der Dispersion kann in im Prinzip
bekannter Weise in dafür vorgesehenen Anlagen, sogenannten Sprühtürmen, mittels heißer,
in Gleichstrom oder Gegenstrom geführter Trocknungsgase erfolgen. Dabei ist die Trocknung
durch im Gleichstrom mit dem Sprühgut geführte Trocknungsgase bevorzugt, da so insbesondere
bei paraffinhaltigen Vorprodukten der auf die potentielle Heißluftflüchtigkeit einiger
Bestandteile des Paraffins zurückzuführende Aktivitätsverlust auf ein Minimum gesenkt
werden kann.
[0013] Das Aufsprühen der wäßrigen Silikon-Emulsionen auf das Vorprodukt erfolgt im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise kontinuierlich auf das feste Vorprodukt unter
gleichzeitigem Trocknen und Granulieren in einer Wirbelschicht, insbesondere in einer
kontinuierlich arbeitenden Wirbelschicht nach dem sogenannten SKET-Verfahren. Dabei
werden die wäßrigen Silikon-Emulsionen über eine oder mehrere Düsen in die Wirbelschicht
eingebracht. Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens werden gleichzeitig mit den
wäßrigen Silikon-Emulsionen, aber separat von diesen das Vorprodukt aus Trägermaterial
und wachsartigen Entschäumersubstanzen zugemischt, vorzugsweise über eine automatisch
geregelte Feststoffdosierung. Die Produktströme an wäßrigen Silikon-Emulsion und zugemischtem
Vorprodukt werden dabei so gesteuert, daß sich Entschäumergranulate ergeben, die vorzugsweise
2,0 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 20 Gew.-% Silikon - berechnet als Silikon
und bezogen auf Entschäumergranulat - enthalten. Der zu 100 Gew.-% fehlende Rest des
Entschäumergranulats ist das schon beschriebene Vorprodukt. In der Wirbelschicht trifft
die wäßrige Silikon-Emulsion auf die zugemischten Vorprodukte unter gleichzeitigem
Verdampfen des Wassers, wodurch angetrocknete bis getrocknete Keime entstehen, die
mit weiteren eingebrachten wäßrigen Silikon-Emulsionen bzw. mit den zugemischten Vorprodukten
umhüllt, granuliert und wiederum gleichzeitig getrocknet werden. Das gleichzeitige
Trocknen und Granulieren erfolgt in der Wirbelschicht oberhalb eines mit Durchtrittsöffnungen
für die Trocknungsluft versehenen kreisrunden Anströmbodens, wobei das zu trocknende
Produkt während dieser Trocknungsphase stationär über dem Anströmboden verbleibt,
so daß eine Aufbaugranulierung erfolgt. Nähere Angaben zu dem sogenannten SKET- Verfahren
sind in der Europäischen Patentschrift
EP 0603207 B1 zu finden. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist, daß die entstehenden Entschäumergranulate
hinsichtlich ihrer Korngröße und damit auch hinsichtlich ihres Gewichts von der anströmenden
Trocknungsluft gesichtet bzw. klassiert werden, so daß solche Granulate, die die gewünschte
Korngröße bzw. Gewicht erreicht haben, aus der Wirbelschicht herausfallen auf den
Wirbelschichtboden in eine Austragsschleuse.
[0014] Bevorzugt eingesetzte Wirbelschichtapparate besitzen kreisrunde Bodenplatten (Anströmboden)
mit einem Durchmesser zwischen 0,4 und 5 m, beispielsweise 1,2 m oder 2,5 m. Als Bodenplatte
können Lochbodenplatten, eine Contidurplatte (Handelsprodukt der Firma Hein & Lehmann,
Bundesrepublik Deutschland) oder Lochbodenplatten eingesetzt werden, deren Löcher
(Durchtrittsöffnungen) von einem Gitternetz mit Maschenweiten kleiner als 600 µm bedeckt
sind. Dabei kann das Gitternetz innerhalb oder oberhalb der Durchtrittsöffnungen angeordnet
sein. Vorzugsweise liegt das Gitternetz jedoch unmittelbar unterhalb der Durchtrittsöffnungen
des Anströmbodens. Vorteilhafterweise ist dies so realisiert, daß eine Metall-Gaze
mit der entsprechenden Maschenweite aufgesintert ist. Vorzugsweise besteht die Metallgaze
aus dem gleichen Material wie der Anströmboden, insbesondere aus Edelstahl. Vorzugsweise
liegt die Maschenweite des genannten Gitternetzes zwischen 200 und 400 µm.
[0015] Bevorzugt im Sinne der Erfindung wird das Verfahren bei Wirbelluftgeschwindigkeiten
zwischen 1 und 8 m/s und insbesondere zwischen 1,5 und 5,5 m/s durchgeführt. Der Austrag
der Granulate erfolgt vorteilhafterweise über eine Größenklassierung der Granulate.
Diese Klassierung erfolgt bevorzugt mittels einem entgegengeführtem Trocknungsluftstrom
(Sichterluft), der so reguliert wird, daß erst Teilchen ab einer bestimmten Teilchengröße
aus der Wirbelschicht entfernt und kleinere Teilchen in der Wirbelschicht zurückgehalten
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform setzt sich die einströmende Luft aus
der beheizten oder unbeheizten Sichterluft und der beheizten Bodenluft zusammen. Die
Bodenlufttemperatur liegt dabei vorzugsweise zwischen 80 und 400 °C. Die Wirbelluft
kühlt sich durch Wärmeverluste und durch die Verdampfungswärme ab und beträgt vorzugsweise
etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte 60 bis 120 °C, vorzugsweise 65 bis 90 und insbesondere
70 bis 85 °C. Die Luftaustrittstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 60 und 120 °C,
insbesondere unterhalb 80 °C.
[0016] Die Aufenthaltszeit für das zu trocknende Produkt, welches stationär über dem Anströmboden
verbleibt, liegt vorzugsweise im Bereich von 5 bis 60 Minuten. Im Sinne der vorliegenden
Erfindung werden die Entschäumergranulate als getrocknet betrachtet, sofern der Gehalt
an freiem Wasser unter 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die fertigen Granulate, beträgt. Bei dem bevorzugt durchgeführtem Verfahren in
der Wirbelschicht ist es notwendig, daß zu Beginn des Verfahrens eine Startmasse vorhanden
ist, die als anfänglicher Träger für die eingesprühte wäßrige Silikon-Emulsion dient.
Als Startmasse eignen sich die zugemischten Vorprodukte oder insbesondere die Entschäumergranulate
selber, die bereits bei einem vorangegangenen Verfahrensablauf erhalten wurden. Insbesondere
werden Entschäumergranulate mit einer Korngröße im Bereich über 0,2 und unter 0,9
mm als Startmasse eingesetzt und vorzugsweise über einen Walzenstuhl eingespeist.
Bevorzugt werden die aus der Wirbelschicht erhaltenen Entschäumergranulate anschließend
in einem seperaten Wirbelbett abgekühlt und mittels eines Siebes klassiert in Granulate
mit Korngrößen zwischen 0,9 und 5 mm als Gutkornfraktion, in Granulate über 5 mm als
Überkornfraktion und in Granulate unter 0,9 mm als Unterkornfraktion. Die Granulate
der Unterkornfraktion werden wieder in die Wirbelschicht zurückgeführt. Die Überkornfraktion
wird gemahlen, vorzugsweise in Korngrößen unter 0,9 mm, und ebenfalls in die Wirbelschicht
zurückgeführt.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0017] Die erfindungsgemäßen Entschäumergranulate sind kugelige, leicht fließende Produkte,
die nicht stauben. Sie zeigen eine gute entschäumende Wirkung und sind sowohl in sprühgetrockneten
als auch in granulierten oberflächenaktiven Zubereitungen einsetzbar. Ein weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung daher ihre Verwendung zur Herstellung von festen
Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln. Die Entschäumergranulate können in Mengen von
0,2 bis 7,0 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 4,0 Gew.-% - bezogen auf die Mittel
- enthalten sein. Die Entschäumergranulate können auf einfache Weise untergemischt
werden.
Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel
[0018] Primäre Bestandteile der unter Verwendung der erfindungsgemäßen Entschäumergranulate
erhältlichen Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel sind anionische, nichtionische, kationische,
amphotere und/oder zwitterionische Tenside, vorzugsweise sind jedoch anionische Tenside
bzw. Kombinationen von anionischen und nichtionischen Tensiden zugegen. Typische Beispiele
für
anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate,
Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate,
Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate,
Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride,
Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate,
Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern
die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle,
vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Vorzugsweise werden
Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Seifen, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Methylestersulfonate
sowie deren Gemische eingesetzt. Bevorzugte
Alkylbenzolsulfonate folgen vorzugsweise der Formel
(I),
R-Ph-SO3X (I)
[0019] in der R für einen verzweigten, vorzugsweise jedoch linearen Alkylrest mit 10 bis
18 Kohlenstoffatomen, Ph für einen Phenylrest und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall,
Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Insbesondere von
diesen geeignet sind Dodecylbenzolsulfonate, Tetradecylbenzolsulfonate, Hexadecylbenzolsulfonate
sowie deren technische Gemische in Form der Natriumsalze. Unter
Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten, die auch häufig als Fettalkoholsulfate bezeichnet werden, sind die Sulfatierungsprodukte
primärer und/oder sekundärer Alkohole zu verstehen, die vorzugsweise der Formel
(II) folgen,
R2O-SO3Y (II)
[0020] in der R
2 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit
6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und Y für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die im Sinne der Erfindung Anwendung finden können,
sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die durch Hochdruckhydrierung
technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roelenschen Oxosynthese erhalten
werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze und
insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate
auf Basis von C
16/18-Talg-Fettalkoholen bzw. pflanzliche Fettalkohole vergleichbarer C-Kettenverteilung
in Form ihrer Natriumsalze. Im Falle von verzweigten primären Alkoholen handelt es
sich um Oxoalkohole, wie sie z.B. durch Umsetzung von Kohlenmonoxid und Wasserstoff
an alpha-ständige Olefine nach dem Shop-Verfahren zugänglich sind. Solche Alkoholmischungen
sind im Handel unter dem Handelsnamen Dobanol® oder Neodol® erhältlich. Geeignete
Alkoholmischungen sind Dobanol 91®, 23®, 25®, 45®. Eine weitere Möglichkeit sind Oxoalkohole,
wie sie nach dem klassischen Oxoprozeß der Enichema bzw. der Condea durch Anlagerung
von Kohlenmonoxid und Wasserstoff an Olefine erhalten werden. Bei diesen Alkoholmischungen
handelt es sich um eine Mischung aus stark verzweigten Alkoholen. Solche Alkoholmischungen
sind im Handel unter dem Handelsnamen Lial® erhältlich. Geeignete Alkoholmischungen
sind Lial 91®, 111®, 123®, 125®, 145®. Unter
Seifen sind schließlich Fettsäuresalze der Formel
(III) zu verstehen,
R3CO-OX (III)
[0021] in der R
3CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit
6 bis 22 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für Alkali- und/oder Erdalkali,
Ammonium, Alkylammonium oder Alkanolammonium steht. Typische Beispiele sind die Natrium-,
Kalium-, Magnesium-, Ammonium- und Triethanolammoniumsalze der Capronsäure, Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Vorzugsweise werden Kokos- oder
Palmkernfettsäure in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt.
[0022] Typische Beispiele für
nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester,
Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride,
Mischether bzw. Mischformale, Alk(en)yloligoglykoside, Fettsäure-N-alkylglucamide,
Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester,
Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen Tenside
Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch
eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Vorzugsweise werden Fettalkoholpolyglycolether,
alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester oder Alkyloligoglucoside eingesetzt. Die bevorzugten
Fettalkoholpolyglycolether folgen der Formel
(IV),
R4O(CH2CHR5O)nH (IV)
[0023] in der R
4 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder Methyl und n für Zahlen von 1 bis 20 steht. Typische Beispiele
sind die Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 1 bis 20 und vorzugsweise 5 bis
10 Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen.
Besonders bevorzugt sind Anlagerungsprodukte von 3, 5 oder 7 Mol Ethylenoxid an technische
Kokosfettalkohole. Als
alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester kommen Tenside der Formel
(V) in Betracht,
R6CO-(OCH2CHR7)mOR8 (V)
[0024] in der R
6CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
7 für Wasserstoff oder Methyl, R
8 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und m für Zahlen
von 1 bis 20 steht. Typische Beispiele sind die formalen Einschubprodukte von durchschnittlich
1 bis 20 und vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid in die Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und tert.-Butylester von Capronsäure, Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Üblicherweise erfolgt die Herstellung
der Produkte durch Insertion der Alkylenoxide in die Carbonylesterbindung in Gegenwart
spezieller Katalysatoren, wie z.B. calcinierter Hydrotalcit. Besonders bevorzugt sind
Umsetzungsprodukte von durchschnittlich 5 bis 10 Mol Ethylenoxid in die Esterbindung
von technischen Kokosfettsäuremethylestern.
Alkyl- und Alkenyloligoglykoside, die ebenfalls bevorzugte nichtionische Tenside darstellen, folgen üblicherweise der
Formel
(VI),
R9O-[G]p (VI)
[0025] in der R
9 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie
können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften
EP-A1 0 301 298 und
WO 90/03977 verwiesen. Die Alkyl-und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw.
Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligo
glucoside. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel
(VI) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden
an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann,
ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische
Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0
eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen
1,2 und 1,4 liegt. Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
9 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol
und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von
Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside
der Kettenlänge C
8-C
10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C12-Alkohol
verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C
9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
9 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol,
Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol,
Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten
werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C
12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
[0026] Typische Beispiele für kationische Tenside sind insbesondere
Tetraalkylammoniumverbindungen, wie beispielsweise Dimethyldistearylammoniumchlorid oder Hydroxyethyl Hydroxycetyl
Dimmonium Chloride (Dehyquart E) oder aber
Esterquats. Hierbei handelt es sich beispielsweise um quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze
der Formel
(VII),

in der R
10CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
11 und R
12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder R
10CO, R
13 für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine (CH
2CH
2O)
x4H-Gruppe, x1, x2 und x3 in Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12, x4 für Zahlen von
1 bis 12 und Y für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht. Typische Beispiele
für Esterquats, die im Sinne der Erfindung Verwendung finden können, sind Produkte
auf Basis von Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Isostearinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Arachinsäure, Behensäure und
Erucasäure sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Druckspaltung
natürlicher Fette und Öle anfallen. Vorzugsweise werden technische C
12/18-Kokosfettsäuren und insbesondere teilgehärtete C
16/18-Talg- bzw. Palmfettsäuren sowie elaidinsäurereiche C
16/18-Fettsäureschnitte eingesetzt. Zur Herstellung der quaternierten Ester können die
Fettsäuren und das Triethanolamin im molaren Verhältnis von 1,1 : 1 bis 3 : 1 eingesetzt
werden. Im Hinblick auf die anwendungstechnischen Eigenschaften der Esterquats hat
sich ein Einsatzverhältnis von 1,2 : 1 bis 2,2 : 1, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1,9 :
1 als besonders vorteilhaft erwiesen. Die bevorzugten Esterquats stellen technische
Mischungen von Mono-, Di- und Triestern mit einem durchschnittlichen Veresterungsgrad
von 1,5 bis 1,9 dar und leiten sich von technischer C
16/18- Talg- bzw. Palmfettsäure (lodzahl 0 bis 40) ab. Aus anwendungstechnischer Sicht
haben sich quatemierte Fettsäuretriethanolaminestersalze der Formel
(VII) als besonders vorteilhaft erwiesen, in der R
10CO für einen Acylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
11 für R
10CO, R
12 für Wasserstoff, R
13 für eine Methylgruppe, x1, x2und x3 für 0 und Y für Methylsulfat steht. Neben den
quaternierten Fettsäuretriethanolaminestersalzen kommen als Esterquats ferner auch
quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen der Formel
(VIII) in Betracht,

in der R
14CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
15 für Wasserstoff oder R
14CO, R
16 und R
17 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, x1 und x2 in
Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und Y für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat
steht. Als weitere Gruppe geeigneter Esterquats sind schließlich die quaternierten
Estersalze von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen der Formel
(IX) zu nennen,

in der R
18CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
19 für Wasserstoff oder R
18CO, R
20, R
21 und R
22 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, x1 und x2 in
Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und Y für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat
steht. Schließlich kommen als Esterquats noch Stoffe in Frage, bei denen die Ester-
durch eine Amidbindung ersetzt ist und die vorzugsweise basierend auf Diethylentriamin
der Formel
(X) folgen,

in der R
23CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
24 für Wasserstoff oder R
23CO, R
25 und R
26 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Y für Halogenid,
Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht. Derartige Amidesterquats sind beispielsweise
unter der Bezeichnung Incroquat® (Croda) im Markt erhältlich.
[0027] Als
amphotere bzw. zwitterionische Tenside können die Zubereitungen Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate,
Imidazoliniumbetaine und/oder Sulfobetaine enthalten. Beispiele für geeignete
Alkylbetaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte von sekundären und insbesondere tertiären
Aminen dar, die der Formel
(XI) folgen,

in der R
27 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
28 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
29 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, y1 für Zahlen von 1 bis 6 und Z für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht. Typische Beispiele sind
die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin, Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin,
Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin,
C
12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin,
Stearylethylmethylamin, Oleyldimethylamin, C
16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische. Weiterhin kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte
von
Amidoaminen in Betracht, die der Formel
(XII) folgen,

in der R
30CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, R
31 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
32 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, y2 und y3 unabhängig von einander für
Zahlen von 1 bis 6 und Z für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Gemische, mit N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin,
N,N-Diethylaminoethylamin und N,N-Diethyl-aminopropylamin, die mit Natriumchloracetat
kondensiert werden. Bevorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C
8/18-Kokosfettsäure-N,N-dime-thylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
[0028] Weiterhin kommen auch
Imidazoliniumbetaine in Betracht. Auch bei diesen Substanzen handelt es sich um bekannte Stoffe, die beispielsweise
durch cyclisierende Kondensation von 1 oder 2 Mol Fettsäure mit mehrwertigen Aminen
wie beispielsweise Aminoethylethanolamin (AEEA) oder Diethylentriamin erhalten werden
können. Die entsprechenden Carboxyalkylierungsprodukte stellen Gemische unterschiedlicher
offenkettiger Betaine dar. Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte der oben
genannten Fettsäuren mit AEEA, vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure
oder wiederum C
12/14-Kokosfettsäure, die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
[0029] Die Wasch-, Spül-, und Reinigungsmittel können des weiteren zusätzliche anorganische
und organische Buildersubstanzen enthalten, wobei als anorganische Buildersubstanzen
hauptsächlich Zeolithe, kristalline Schichtsilikate, amorphe Silikate und - soweit
zulässig - auch Phosphate, wie z.B. Tripolyphosphat zum Einsatz kommen.
[0030] Der als Waschmittelbuilder häufig eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes
Wasser enthaltende
Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird beispielsweise Zeolith
MAP
(R) (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch
Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P wie auch Y. Von besonderem Interesse
ist auch ein cokristallisiertes Natrium/Kalium-Aluminiumsilikat aus Zeolith A und
Zeolith X, welches als VEGOBOND AX
® (Handelsprodukt der Firma Condea Augusta S.p.A.) im Handel erhältlich ist. Der Zeolith
kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung
noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith
als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden
als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith,
an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0031] Geeignete Substitute bzw. Teilsubstitute für Phosphate und Zeolithe sind
kristalline, schichtförmige Natriumsilikate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline
Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP 0164514 A1 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche,
in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
β- als auch δ-Natriumdisilikate Na
2Si
2O
5yH
2O bevorzugt, wobei β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden
kann, das in der internationalen Patentanmeldung
WO 91/08171 beschrieben ist. Weitere geeignete Schichtsilicate sind beispielsweise aus den Patentanmeldungen
DE 2334899 A1, EP 0026529 A1 und
DE 3526405 A1 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle Zusammensetzung bzw. Strukturformel
beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere Bentonite. Geeignete
Schichtsilicate, die zur Gruppe der mit Wasser quellfähigen Smectite zählen, sind
z.B. solche der allgemeinen Formeln
(OH)4Si8-yAly(MgxAl4-x)O20 Montmorrilonit
(OH)4Si8-yAly(Mg6-zLiz)O20 Hectorit
(OH)4Si8-yAly(Mg6-z Alz)O20 Saponit
mit x = 0 bis 4, y = 0 bis 2, z = 0 bis 6. Zusätzlich kann in das Kristallgitter
der Schichtsilicate gemäß den vorstehenden Formeln geringe Mengen an Eisen eingebaut
sein. Ferner können die Schichtsilicate aufgrund ihrer ionenaustauschenden Eigenschaften
Wasserstoff-, Alkali-, Erdalkaliionen, insbesondere Na
+ und Ca
2+ enthalten. Die Hydratwassermenge liegt meist im Bereich von 8 bis 20 Gew.-% und ist
vom Quellzustand bzw. von der Art der Bearbeitung abhängig. Brauchbare Schichtsilicate
sind beispielsweise aus
US 3,966,629, US 4,062,647, EP 0026529 A1 und
EP 0028432 A1 bekannt. Vorzugsweise werden Schichtsilicate verwendet, die aufgrund einer Alkalibehandlung
weitgehend frei von Calciumionen und stark färbenden Eisenionen sind.
[0032] Zu den bevorzugten Buildersubstanzen gehören auch
amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1
: 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen.
Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, KompaktierungNerdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE 4400024 A1 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate,
compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
[0033] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten
Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen
Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate,
der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt beträgt im allgemeinen
nicht mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das fertige Mittel. In einigen Fällen hat es sich gezeigt, daß insbesondere Tripolyphosphate
schon in geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, in
Kombination mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung des
Sekundärwaschvermögens führen.
[0034] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren
Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren,
Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen
Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind
die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Auch die Säuren an sich können
eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch
die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines
niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln. Insbesondere
sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure
und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
[0035] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind
Dextrine, beispielsweise Oligomere bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse
von Stärken erhalten werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise
säure- oder enzymkatalysierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt
es sich um Hydrolyseprodukte mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500 000.
Dabei ist ein Polysaccharid mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5
bis 40, insbesondere von 2 bis 30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die
reduzierende Wirkung eines Polysaccharids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE
von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl Maltodextrine mit einem DE zwischen 3
und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE zwischen 20 und 37 als auch sogenannte
Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen im Bereich von 2 000 bis 30 000.
Ein bevorzugtes Dextrin ist in der britischen Patentanmeldung
GB 9419091 A1 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um
deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens
eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige
oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen
Patentanmeldungen
EP 0232202 A1, EP 0427349 A1, EP 0472042 A1 und
EP 0542496 A1 sowie den internationalen Patentanmeldungen
WO 92/18542, WO 93/08251, WO 93/16110, WO 94/28030, WO 95/07303, WO 95/12619 und
WO 95/20608 bekannt. Ebenfalls geeignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen
Patentanmeldung
DE 19600018 A1. Ein an C6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
[0036] Weitere geeignete Cobuilder sind Oxydisuccinate und andere Derivate von
Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat. Besonders bevorzugt sind in diesem Zusammenhang
auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen
Patentschriften
US 4,524,009, US 4,639,325, in der europäischen Patentanmeldung
EP 0150930 A1 und der japanischen Patentanmeldung
JP 93/339896 beschrieben werden. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silikathaltigen
Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.
[0037] Weitere brauchbare organische
Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls
auch in Lactonform vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens
eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder
werden beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO 95/20029 beschrieben.
[0038] Geeignete
polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure,
beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure
bezogen und jeweils gemessen gegen Polystyrolsulfonsäure). Geeignete copolymere Polycarboxylate
sind insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure
mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure
enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen
5 000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000 und insbesondere 50 000 bis 100
000 (jeweils gemessen gegen Polystyrolsulfonsäure). Die (co-)polymeren Polycarboxylate
können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung eingesetzt werden, wobei 20 bis
55 Gew.-%ige wäßrige Lösungen bevorzugt sind. Granulare Polymere werden zumeist nachträglich
zu einem oder mehreren Basisgranulaten zugemischt. Insbesondere bevorzugt sind auch
biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise
solche, die gemäß der
DE 4300772 A1 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate
oder gemäß der
DE 4221381 C2 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE 4303320 A1 und
DE 4417734 A1 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze
bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen. Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen
polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen.
Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate.
[0039] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind
Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome
und mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen
Patentanmeldung
EP 0280223 A1 beschrieben, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden
wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
[0040] Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fett-Auswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten
zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose
mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen
von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie
die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten
Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
[0041] Weitere geeignete Inhaltsstoffe der Mittel sind wasserlösliche anorganische Salze
wie Bicarbonate, Carbonate, amorphe Silikate, normale Wassergläser, welche keine herausragenden
Buildereigenschaften aufweisen, oder Mischungen aus diesen; insbesondere werden Alkalicarbonat
und/oder amorphes Alkalisilikat, vor allem Natriumsilikat mit einem molaren Verhältnis
Na
2O : SiO
2 von 1 : 1 bis 1 : 4,5, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 3,5, eingesetzt. Der Gehalt
an Natriumcarbonat in den endzubereitungen beträgt dabei vorzugsweise bis zu 40 Gew.-%,
vorteilhafterweise zwischen 2 und 35 Gew.-%. Der Gehalt der Mittel an Natriumsilikat
(ohne besondere Buildereigenschaften) beträgt im allgemeinen bis zu 10 Gew.-% und
vorzugsweise zwischen 1 und 8 Gew.-%.
[0042] Außer den genannten Inhaltsstoffen können die Mittel weitere bekannte Zusatzstoffe,
beispielsweise Salze von Polyphosphonsäuren, optische Aufheller, Enzyme, Enzymstabilisatoren,
geringe Mengen an neutralen Füllsalzen sowie Farb- und Duftstoffe und dergleichen
enthalten.
[0043] Unter den als
Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der Mittel an Bleichmitteln
beträgt vorzugsweise 5 bis 35 Gew.-% und insbesondere bis 30 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise
Perboratmonohydrat oder Percarbonat eingesetzt wird.
[0044] Als
Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren
mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen,
die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte
Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere
n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran und die aus den deutschen Patentanmeldungen
DE 19616693 A1 und
DE 19616767 A1 bekannten Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungsweise deren
in der europäischen Patentanmeldung
EP 0525239 A1 beschriebene Mischungen (SORMAN), acylierte Zucker-derivate, insbesondere Pentaacetylglukose
(PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes,
gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton, und/oder N-acylierte Lactame,
beispielsweise N-Benzoylcaprolactam, die aus den internationalen Patentanmeldungen
WO 94/27970, WO 94/28102, WO 94/28103, WO 95/00626, WO 95/14759 und
WO 95/17498 bekannt sind. Die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19616769 A1 bekannten hydrophil substituierten Acylacetale und die in der deutschen Patentanmeldung
DE 196 16 770 sowie der intemationalen Patentanmeldung
WO 95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Auch die aus der
deutschen Patentanmeldung
DE 4443177 A1 bekannten Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren können eingesetzt werden.
Derartige Bleichaktivatoren sind im üblichen Mengenbereich, vorzugsweise in Mengen
von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf gesamtes
Mittel, enthalten. Zusätzlich zu den oben aufgeführten konventionellen Bleichaktivatoren
oder an deren Stelle können auch die aus den europäischen Patentschriften
EP 0446982 B1 und
EP 0453 003 B1 bekannten Sulfonimine und/oder bleichverstärkende Übergangsmetallsalze beziehungsweise
Übergangsmetallkomplexe als sogenannte Bleichkatalysatoren enthalten sein. Zu den
in Frage kommenden Übergangsmetallverbindungen gehören insbesondere die aus der deutschen
Patentanmeldung
DE 19529905 A1 bekannten Mangan-, Eisen-, Kobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Salenkomplexe und deren
aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19620267 A1 bekannte N-Analogverbindungen, die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19536082 A1 bekannten Mangan-, Eisen-, Kobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Carbonylkomplexe,
die in der deutschen Patentanmeldung
DE 196 05 688 beschriebenen Mangan-, Eisen-, Kobalt-, Ruthenium-, Molybdän-, Titan-, Vanadium-
und Kupfer-Komplexe mit stickstoffhaltigen Tripod-Liganden, die aus der deutschen
Patentanmeldung
DE 19620411 A1 bekannten Kobalt-, Eisen-, Kupfer- und Ruthenium-Aminkomplexe, die in der deutschen
Patentanmeldung
DE 4416438 A1 beschriebenen Mangan-, Kupfer- und Kobalt-Komplexe, die in der europäischen Patentanmeldung
EP 0272030 A1 beschriebenen Kobalt-Komplexe, die aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0693550 A1 bekannten Mangan-Komplexe, die aus der europäischen Patentschrift
EP 0392592 A1 bekannten Mangan-, Eisen-, Kobalt- und Kupfer-Komplexe und/oder die in der europäischen
Patentschrift
EP 0443651 B1 oder den europäischen Patentanmeldungen
EP 0458397 A1,
EP 0458398 A1,
EP 0549271 A1,
EP 0549272 A1,
EP 0544490 A1 und
EP 0544519 A1 beschriebenen Mangan-Komplexe. Kombinationen aus Bleichaktivatoren und Übergangsmetall-Bleichkatalysatoren
sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 19613103 A1 und der internationalen Patentanmeldung
WO 95/27775 bekannt. Bleichverstärkende Übergangsmetallkomplexe, insbesondere mit den Zentralatomen
Mn, Fe, Co, Cu, Mo, V, Ti und/oder Ru, werden in üblichen Mengen, vorzugsweise in
einer Menge bis zu 1 Gew.-%, insbesondere von 0,0025 Gew.-% bis 0,25 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 0,01 Gew.-% bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel, eingesetzt.
[0045] Als
Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klasse der Hydrolasen, wie der Proteasen, Esterasen,
Lipasen bzw. lipolytisch wirkenden Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere Glykosylhydrolasen
und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen tragen in der Wäsche
zur Entfernung von Verfleckungen, wie protein-, fett- oder stärkehaltigen Verfleckungen,
und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können durch das Entfernen
von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung der Weichheit des
Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung können auch Oxidoreduktasen
eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie
Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus und Humicola insolens
gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ
und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei
sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase
bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase
und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase
bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden
Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease- und/oder Lipasehaltige Mischungen
bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse. Beispiele
für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen
oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten
Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen.
Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen und ß-Glucosidasen,
die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen eingesetzt. Da sich
die verschiedenen Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten unterscheiden,
können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten eingestellt
werden.
[0046] Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
etwa 2 Gew.-% betragen.
[0047] Zusätzlich zu den mono- und polyfunktionellen Alkoholen können die Mittel weitere
Enzymstabilisatoren enthalten. Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat eingesetzt werden.
Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen und einem
Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert
sind. Außer Calciumsalzen dienen auch Magnesiumsalze als Stabilisatoren. Besonders
vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure,
Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H
3BO
3), der Metaborsäure (HBO
2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H
2B
4O
7).
[0048] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert
zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern. Hierzu sind wasserlösliche
Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise die wasserlöslichen Salze
polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren
der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose
oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für
diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als
die obengenannten Stärkeprodukte verwenden, z.B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken
usw.. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose
und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon beispielsweise in Mengen von 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
[0049] Die Mittel können als
optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten.
Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend
sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
Aufheller können verwendet werden. Einheitlich weiße Granulate werden erhalten, wenn
die Mittel außer den üblichen Aufhellem in üblichen Mengen, beispielsweise zwischen
0,1 und 0,5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%, auch geringe Mengen,
beispielsweise 10
-6 bis 10
-3 Gew.-%, vorzugsweise um 10
-5 Gew.-%, eines blauen Farbstoffs enthalten. Ein besonders bevorzugter Farbstoff ist
Tinolux® (Handelsprodukt der Ciba-Geigy).
[0050] Als schmutzabweisende Polymere
("soil repellants") kommen solche Stoffe in Frage, die vorzugsweise Ethylenterephthalat- und/oder Polyethylenglycolterephthalatgruppen
enthalten, wobei das Molverhältnis Ethylenterephthalat zu Polyethylenglycolterephthalat
im Bereich von 50 : 50 bis 90 : 10 liegen kann. Das Molekulargewicht der verknüpfenden
Polyethylenglycoleinheiten liegt insbesondere im Bereich von 750 bis 5000, d.h., der
Ethoxylierungsgrad der Polyethylenglycolgruppenhaltigen Polymere kann ca. 15 bis 100
betragen. Die Polymeren zeichnen sich durch ein durchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 5000 bis 200.000 aus und können eine Block-, vorzugsweise aber eine Random-Struktur
aufweisen. Bevorzugte Polymere sind solche mit Molverhältnissen Ethylenterephthalat/Polyethylenglycolterephthalat
von etwa 65 : 35 bis etwa 90 : 10, vorzugsweise von etwa 70 : 30 bis 80 : 20. Weiterhin
bevorzugt sind solche Polymeren, die verknüpfende Polyethylenglycoleinheiten mit einem
Molekulargewicht von 750 bis 5000, vorzugsweise von 1000 bis etwa 3000 und ein Molekulargewicht
des Polymeren von etwa 10.000 bis etwa 50.000 aufweisen. Beispiele für handelsübliche
Polymere sind die Produkte Milease® T (ICI) oder Repelotex® SRP 3 (Rhöne-Poulenc).
[0051] Die festen Zubereitungen können des weiteren
Sprengmittel enthalten. Hierunter sind Stoffe zu verstehen, die den Formkörpern zugegeben werden,
um deren Zerfall beim Inkontaktbringen mit Wasser zu beschleunigen. Übersichten hierzu
finden sich z.B. in
J.Pharm.Sci. 61 (1972) oder
Römpp Chemilexikon, 9. Auflage, Band 6, S. 4440. Die Sprengmittel können im Formkörper makroskopisch betrachtet homogen verteilt vorliegen,
mikroskopisch gesehen bilden sie jedoch herstellungsbedingt Zonen erhöhter Konzentration.
Zu den bevorzugten Sprengmitteln gehören Polysaccharide, wie z.B. natürliche Stärke
und deren Derivate (Carboxymethylstärke, Stärkeglycolate in Form ihrer Alkalisalze,
Agar Agar, Guar Gum, Pektine usw.), Cellulosen und deren Derivate (Carboxymethylcellulose,
mikrokristalline Cellulose), Polyvinylpyrrolidon, Kollidon, Alginsäure und deren Alkalisalze,
amorphe oder auch teilweise kristalline Schichtsilicate (Bentonite), Polyurethane,
Polyethylenglycole sowie gaserzeugende Systeme. Weitere Sprengmittel, die im Sinne
der Erfindung zugegen sein können, sind beispielsweise den Druckschriften
WO 98/40462 (Rettenmeyer),
WO 98/55583 und
WO 98/55590 (Unilever) und
WO 98/40463, DE 19709991 und
DE 19710254 (Henkel) zu entnehmen. Auf die Lehre dieser Schriften wird ausdrücklich Bezug genommen.
Die Formkörper können die Sprengmittel in Mengen von 0,1 bis 25, vorzugsweise 1 bis
20 und insbesondere 5 bis 15 Gew.-% - bezogen auf die Formkörper enthalten.
[0052] Als
Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der
Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat,
p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat,
Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether,
zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal,
Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal,
zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen
Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol,
zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen.
Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam
eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-,
Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller,
Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl,
Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl,
Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
[0053] Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden,
es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, welche
die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung
für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben
sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe
zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.
[0054] Falls gewünscht können die Endzubereitungen noch
anorganische Salze als Füll- bzw. Stellmittel enthalten, wie beispielsweise Natriumsulfat, welches vorzugsweise
in Mengen von 0 bis 10, insbesondere 1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf Mittel - enthalten
ist.
Herstellung der Mittel
[0055] Die unter Einsatz der neuen Entschäumergranulate erhältlichen Mittel können in Form
von Pulvern, Extrudaten, Granulaten oder Agglomeraten hergestellt bzw. eingesetzt
werden. Es kann sich dabei sowohl um Universal- als auch Fein- bzw. Colorwaschmittel,
gegebenenfalls in Form von Kompaktaten oder Superkompaktaten handeln. Zur Herstellung
solcher Mittel sind die entsprechenden, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren,
geeignet. Bevorzugt werden die Mittel dadurch hergestellt, daß verschiedene teilchenförmige
Komponenten, die Waschmittelinhaltsstoffe enthalten, miteinander vermischt werden.
Die teilchenförmigen Komponenten können durch Sprühtrocknung, einfaches Mischen oder
komplexe Granulationsverfahren, beispielsweise Wirbelschichtgranulation, hergestellt
werden. Bevorzugt ist dabei insbesondere, daß mindestens eine tensidhaltige Komponente
durch Wirbelschichtgranulation hergestellt wird. Weiter kann es insbesondere bevorzugt
sein, wenn wäßrige Zubereitungen des Alkalisilicats und des Alkalicarbonats gemeinsam
mit anderen Waschmittelinhaltsstoffen in einer Trockeneinrichtung versprüht werden,
wobei gleichzeitig mit der Trocknung eine Granulation stattfinden kann.
[0056] Bei der Trockeneinrichtung, in die die wäßrige Zubereitung versprüht wird, kann es
sich um beliebige Trockenapparaturen handeln. In einer bevorzugten Verfahrensführung
wird die Trocknung als
Sprühtrocknung in einem Trockenturm durchgeführt. Dabei werden die wäßrigen Zubereitungen in bekannter
Weise einem Trocknungsgasstrom in feinverteilter Form ausgesetzt. In Patentveröffentlichungen
der Firma Henkel wird eine Ausführungsform der Sprühtrocknung mit überhitztem Wasserdampf
beschrieben. Das dort offenbarte Arbeitsprinzip wird hiermit ausdrücklich auch zum
Gegenstand der vorliegenden Erfindungsoffenbarung gemacht. Verwiesen wird hier insbesondere
auf die nachfolgenden Druckschriften:
DE 4030688 A1 sowie die weiterführenden Veröffentlichungen gemäß
DE 4204035 A1; DE 4204090 A1; DE 4206050 A1; DE 4206521 A1; DE 4206495 A1; DE 4208773
A1; DE 4209432 A1 und
DE 4234376 A1. Dieses Verfahren wurde schon im Zusammenhang mit der Herstellung des Entschäumerkorn
vorgestellt.
[0057] In einer anderen, insbesondere wenn Mittel hoher Schüttdichte erhalten werden sollen,
bevorzugten Variante werden die Gemische anschließend einem Kompaktierungsschritt
unterworfen, wobei weitere Inhaltsstoffe den Mitteln erst nach dem Kompaktierungsschritt
zugemischt werden. Die Kompaktierung der Inhaltsstoffe findet in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung in einem Preßagglomerationsverfahren statt. Der Preßagglomerationsvorgang,
dem das feste Vorgemisch (getrocknetes Basiswaschmittel) unterworfen wird, kann dabei
in verschiedenen Apparaten realisiert werden. Je nach dem Typ des verwendeten Agglomerators
werden unterschiedliche Preßagglomerationsverfahren unterschieden. Die vier häufigsten
und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugten Preßagglomerationsverfahren sind
dabei die Extrusion, das Walzenpressen bzw. -kompaktieren, das Lochpressen (Pelletieren)
und das Tablettieren, so daß im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Preßagglomerationsvorgänge
Extrusions-, Walzenkompaktierungs-, Pelletierungs- oder Tablettierungsvorgänge sind.
[0058] Allen Verfahren ist gemeinsam, daß das Vorgemisch unter Druck verdichtet und plastifiziert
wird und die einzelnen Partikel unter Verringerung der Porosität aneinandergedrückt
werden und aneinander haften. Bei allen Verfahren (bei der Tablettierung mit Einschränkungen)
lassen sich die Werkzeuge dabei auf höhere Temperaturen aufheizen oder zur Abführung
der durch Scherkräfte entstehenden Wärme kühlen.
[0059] In allen Verfahren kann als Hilfsmittel zur Verdichtung ein oder mehrere Bindemittel
eingesetzt werden. Dabei soll jedoch klargestellt sein, daß an sich immer auch der
Einsatz von mehreren, verschiedenen Bindemitteln und Mischungen aus verschiedenen
Bindemitteln möglich ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein Bindemittel eingesetzt, daß bei Temperaturen bis maximal 130 °C, vorzugsweise
bis maximal 100 °C und insbesondere bis 90 °C bereits vollständig als Schmelze vorliegt.
Das Bindemittel muß also je nach Verfahren und Verfahrensbedingungen ausgewählt werden
oder die Verfahrensbedingungen, insbesondere die Verfahrenstemperatur, müssen - falls
ein bestimmtes Bindemittel gewünscht wird - an das Bindemittel angepaßt werden.
[0060] Der eigentliche Verdichtungsprozeß erfolgt dabei vorzugsweise bei Verarbeitungstemperaturen,
die zumindest im Verdichtungsschritt mindestens der Temperatur des Erweichungspunkts,
wenn nicht sogar der Temperatur des Schmelzpunkts des Bindemittels entsprechen. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Verfahrenstemperatur signifikant
über dem Schmelzpunkt bzw. oberhalb der Temperatur, bei der das Bindemittel als Schmelze
vorliegt. Insbesondere ist es aber bevorzugt, daß die Verfahrenstemperatur im Verdichtungsschritt
nicht mehr als 20 °C über der Schmelztemperatur bzw. der oberen Grenze des Schmelzbereichs
des Bindemittels liegt. Zwar ist es technisch durchaus möglich, auch noch höhere Temperaturen
einzustellen; es hat sich aber gezeigt, daß eine Temperaturdifferenz zur Schmelztemperatur
bzw. zur Erweichungstemperatur des Bindemittels von 20 °C im allgemeinen durchaus
ausreichend ist und noch höhere Temperaturen keine zusätzlichen Vorteile bewirken.
Deshalb ist es - insbesondere auch aus energetischen Gründen - besonders bevorzugt,
zwar oberhalb, jedoch so nah wie möglich am Schmelzpunkt bzw. an der oberen Temperaturgrenze
des Schmelzbereichs des Bindemittels zu arbeiten. Eine derartige Temperaturführung
besitzt den weiteren Vorteil, daß auch thermisch empfindliche Rohstoffe, beispielsweise
Peroxybleichmittel wie Perborat und/oder Percarbonat, aber auch Enzyme, zunehmend
ohne gravierende Aktivsubstanzverluste verarbeitet werden können. Die Möglichkeit
der genauen Temperatursteuerung des Binders insbesondere im entscheidenden Schritt
der Verdichtung, also zwischen der Vermischung/Homogenisierung des Vorgemisches und
der Formgebung, erlaubt eine energetisch sehr günstige und für die temperaturempfindlichen
Bestandteile des Vorgemisches extrem schonende Verfahrensführung, da das Vorgemisch
nur für kurze Zeit den höheren Temperaturen ausgesetzt ist. In bevorzugten Preßagglomerationsverfahren
weisen die Arbeitswerkzeuge des Preßagglomerators (die Schnecke(n) des Extruders,
die Walze(n) des Walzenkompaktors sowie die Preßwalze(n) der Pelletpresse) eine Temperatur
von maximal 150 °C, vorzugsweise maximal 100 °C und insbesondere maximal 75 °C auf
und die Verfahrenstemperatur liegt bei 30 °C und insbesondere maximal 20 °C oberhalb
der Schmelztemperatur bzw. der oberen Temperaturgrenze des Schmelzbereichs des Bindemittels.
Vorzugsweise beträgt die Dauer der Temperatureinwirkung im Kompressionsbereich der
Preßagglomeratoren maximal 2 Minuten und liegt insbesondere in einem Bereich zwischen
30 Sekunden und 1 Minute.
[0061] Bevorzugte
Bindemittel, die allein oder in Mischung mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden können, sind
Polyethylenglykole, 1,2-Polypropylenglykole sowie modifizierte Polyethylenglykole
und Polypropylenglykole. Zu den modifizierten Polyalkylenglykolen zählen insbesondere
die Sulfate und/oder die Disulfate von Polyethylenglykolen oder Polypropylenglykolen
mit einer relativen Molekülmasse zwischen 600 und 12 000 und insbesondere zwischen
1 000 und 4 000. Eine weitere Gruppe besteht aus Mono- und/oder Disuccinaten der Polyalkylenglykole,
welche wiederum relative Molekülmassen zwischen 600 und 6 000, vorzugsweise zwischen
1 000 und 4 000 aufweisen. Für eine genauere Beschreibung der modifizierten Polyalkylenglykolether
wird auf die Offenbarung der internationalen Patentanmeldung
WO 93/02176 verwiesen. Im Rahmen dieser Erfindung zählen zu Polyethylenglykolen solche Polymere,
bei deren Herstellung neben Ethylenglykol ebenso C
3-C
5-Glykole sowie Glycerin und Mischungen aus diesen als Startmoleküle eingesetzt werden.
Ferner werden auch ethoxylierte Derivate wie Trimethylolpropan mit 5 bis 30 EO umfaßt.
Die vorzugsweise eingesetzten Polyethylenglykole können eine lineare oder verzweigte
Struktur aufweisen, wobei insbesondere lineare Polyethylenglykole bevorzugt sind.
Zu den insbesondere bevorzugten Polyethylenglykolen gehören solche mit relativen Molekülmassen
zwischen 2 000 und 12 000, vorteilhafterweise um 4 000, wobei Polyethylenglykole mit
relativen Molekülmassen unterhalb 3 500 und oberhalb 5 000 insbesondere in Kombination
mit Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse um 4 000 eingesetzt werden
können und derartige Kombinationen vorteilhafterweise zu mehr als 50 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte Menge der Polyethylenglykole, Polyethylenglykole mit einer relativen
Molekülmasse zwischen 3 500 und 5 000 aufweisen. Als Bindemittel können jedoch auch
Polyethylenglykole eingesetzt werden, welche an sich bei Raumtemperatur und einem
Druck von 1 bar in flüssigem Stand vorliegen; hier ist vor allem von Polyethylenglykol
mit einer relativen Molekülmasse von 200, 400 und 600 die Rede. Allerdings sollten
diese an sich flüssigen Polyethylenglykole nur in einer Mischung mit mindestens einem
weiteren Bindemittel eingesetzt werden, wobei diese Mischung wieder den erfindungsgemäßen
Anforderungen genügen muß, also einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt von mindestens
oberhalb 45 °C aufweisen muß. Ebenso eignen sich als Bindemittel niedermolekulare
Polyvinylpyrrolidone und Derivate von diesen mit relativen Molekülmassen bis maximal
30.000. Bevorzugt sind hierbei relative Molekülmassenbereiche zwischen 3 000 und 30
000, beispielsweise um 10 000. Polyvinylpyrrolidone werden vorzugsweise nicht als
alleinige Bindemittel, sondern in Kombination mit anderen, insbesondere in Kombination
mit Polyethylenglykolen, eingesetzt.
[0062] Das verdichtete Gut weist direkt nach dem Austritt aus dem Herstellungsapparat vorzugsweise
Temperaturen nicht oberhalb von 90 °C auf, wobei Temperaturen zwischen 35 und 85 °C
besonders bevorzugt sind. Es hat sich herausgestellt, daß Austrittstemperaturen -
vor allem im Extrusionsverfahren - von 40 bis 80 °C, beispielsweise bis 70 °C, besonders
vorteilhaft sind.
[0063] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Waschmittel mittels
einer
Extrusion hergestellt, wie sie beispielsweise in dem europäischen Patent
EP 0486592 B1 oder den internationalen Patentanmeldungen
WO 93/02176 und
WO 94/09111 bzw.
WO 98/12299 beschrieben werden. Dabei wird ein festes Vorgemisch unter Druck strangförmig verpreßt
und der Strang nach Austritt aus der Lochform mittels einer Schneidevorrichtung auf
die vorbestimmbare Granulatdimension zugeschnitten. Das homogene und feste Vorgemisch
enthält ein Plastifizier- und/oder Gleitmittel, welches bewirkt, daß das Vorgemisch
unter dem Druck bzw. unter dem Eintrag spezifischer Arbeit plastisch erweicht und
extrudierbar wird. Bevorzugte Plastifizier- und/oder Gleitmittel sind Tenside und/oder
Polymere. Zur Erläuterung des eigentlichen Extrusionsverfahrens wird hiermit ausdrücklich
auf die obengenannten Patente und Patentanmeldungen verwiesen. Vorzugsweise wird dabei
das Vorgemisch vorzugsweise einem Planetwalzenextruder oder einem 2-Wellen-Extruder
bzw. 2-Schnecken-Extruder mit gleichlaufender oder gegenlaufender Schneckenführung
zugeführt, dessen Gehäuse und dessen Extruder-Granulierkopf auf die vorbestimmte Extrudiertemperatur
aufgeheizt sein können. Unter der Schereinwirkung der Extruderschnecken wird das Vorgemisch
unter Druck, der vorzugsweise mindestens 25 bar beträgt, bei extrem hohen Durchsätzen
in Abhängigkeit von dem eingesetzten Apparat aber auch darunter liegen kann, verdichtet,
plastifiziert, in Form feiner Stränge durch die Lochdüsenplatte im Extruderkopf extrudiert
und schließlich das Extrudat mittels eines rotierenden Abschlagmessers vorzugsweise
zu etwa kugelförmigen bis zylindrischen Granulatkörnern verkleinert. Der Lochdurchmesser
der Lochdüsenplatte und die Strangschnittlänge werden dabei auf die gewählte Granulatdimension
abgestimmt. So gelingt die Herstellung von Granulaten einer im wesentlichen gleichmäßig
vorherbestimmbaren Teilchengröße, wobei im einzelnen die absoluten Teilchengrößen
dem beabsichtigten Einsatzzweck angepaßt sein können. Im allgemeinen werden Teilchendurchmesser
bis höchstens 0,8 cm bevorzugt. Wichtige Ausführungsformen sehen hier die Herstellung
von einheitlichen Granulaten im Millimeterbereich, beispielsweise im Bereich von 0,5
bis 5 mm und insbesondere im Bereich von etwa 0,8 bis 3 mm vor. Das Länge/Durchmesser-Verhältnis
der abgeschlagenen primären Granulate liegt dabei vorzugsweise im Bereich von etwa
1 : 1 bis etwa 3 : 1. Weiterhin ist es bevorzugt, das noch plastische Primärgranulat
einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt zuzuführen; dabei werden am Rohextrudat
vorliegende Kanten abgerundet, so daß letztlich kugelförmig bis annähernd kugelförmige
Extrudatkörner erhalten werden können. Falls gewünscht können in dieser Stufe geringe
Mengen an Trockenpulver, beispielsweise Zeolithpulver wie Zeolith NaA-Pulver, mitverwendet
werden. Diese Formgebung kann in marktgängigen Rondiergeräten erfolgen. Dabei ist
darauf zu achten, daß in dieser Stufe nur geringe Mengen an Feinkornanteil entstehen.
Eine Trocknung, welche in den obengenannten Dokumenten des Standes der Technik als
bevorzugte Ausführungsform beschrieben wird, ist anschließend möglich, aber nicht
zwingend erforderlich. Es kann gerade bevorzugt sein, nach dem Kompaktierungsschritt
keine Trocknung mehr durchzuführen. Alternativ können Extrusionen/Verpressungen auch
in Niedrigdruckextrudem, in der Kahl-Presse (Fa. Amandus Kahl) oder im Bextruder der
Fa. Bepex durchgeführt werden. Bevorzugt ist die Temperaturführung im Übergangsbereich
der Schnecke, des Vorverteilers und der Düsenplatte derart gestaltet, daß die Schmelztemperatur
des Bindemittels bzw. die obere Grenze des Schmelzbereichs des Bindemittels zumindest
erreicht, vorzugsweise aber überschritten wird. Dabei liegt die Dauer der Temperatureinwirkung
im Kompressionsbereich der Extrusion vorzugsweise unterhalb von 2 Minuten und insbesondere
in einem Bereich zwischen 30 Sekunden und 1 Minute.
[0064] Die erfindungsgemäßen Waschmittel können auch mittels einer
Walzenkompaktierung hergestellt werden. Hierbei wird das Vorgemisch gezielt zwischen zwei glatte oder
mit Vertiefungen von definierter Form versehene Walzen eindosiert und zwischen den
beiden Walzen unter Druck zu einem blattförmigen Kompaktat, der sogenannten Schülpe,
ausgewalzt. Die Walzen üben auf das Vorgemisch einen hohen Liniendruck aus und können
je nach Bedarf zusätzlich geheizt bzw. gekühlt werden. Bei der Verwendung von Glattwalzen
erhält man glatte, unstrukturierte Schülpenbänder, während durch die Verwendung strukturierter
Walzen entsprechend strukturierte Schülpen erzeugt werden können, in denen beispielsweise
bestimmte Formen der späteren Waschmittelteilchen vorgegeben werden können. Das Schülpenband
wird nachfolgend durch einen Abschlag- und Zerkleinerungsvorgang in kleinere Stücke
gebrochen und kann auf diese Weise zu Granulatkörnern verarbeitet werden, die durch
weitere an sich bekannte Oberflächenbehandlungsverfahren veredelt, insbesondere in
annähernd kugelförmige Gestalt gebracht werden können. Auch bei der Walzenkompaktierung
liegt die Temperatur der pressenden Werkzeuge, also der Walzen, bevorzugt bei maximal
150 °C, vorzugsweise bei maximal 100 °C und insbesondere bei maximal 75 °C. Besonders
bevorzugte Herstellungsverfahren arbeiten bei der Walzenkompaktierung mit Verfahrenstemperaturen,
die 10 °C, insbesondere maximal 5 °C oberhalb der Schmelztemperatur bzw. der oberen
Temperaturgrenze des Schmelzbereichs des Bindemittels liegen. Hierbei ist es weiter
bevorzugt, daß die Dauer der Temperatureinwirkung im Kompressionsbereich der glatten
oder mit Vertiefungen von definierter Form versehenen Walzen maximal 2 Minuten beträgt
und insbesondere in einem Bereich zwischen 30 Sekunden und 1 Minute liegt.
[0065] Das erfindungsgemäße Waschmittel kann auch mittels einer
Pelletierung hergestellt werden. Hierbei wird das Vorgemisch auf eine perforierte Fläche aufgebracht
und mittels eines druckgebenden Körpers unter Plastifizierung durch die Löcher gedrückt.
Bei üblichen Ausführungsformen von Pelletpressen wird das Vorgemisch unter Druck verdichtet,
plastifiziert, mittels einer rotierenden Walze in Form feiner Stränge durch eine perforierte
Fläche gedrückt und schließlich mit einer Abschlagvorrichtung zu Granulatkörnem zerkleinert.
Hierbei sind die unterschiedlichsten Ausgestaltungen von Druckwalze und perforierter
Matrize denkbar. So finden beispielsweise flache perforierte Teller ebenso Anwendung
wie konkave oder konvexe Ringmatrizen, durch die das Material mittels einer oder mehrerer
Druckwalzen hindurchgepreßt wird. Die Preßrollen können bei den Tellergeräten auch
konisch geformt sein, in den ringförmigen Geräten können Matrizen und Preßrolle(n)
gleichläufigen oder gegenläufigen Drehsinn besitzen. Ein zur Durchführung des Verfahrens
geeigneter Apparat wird beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 3816842 A1 beschrieben. Die in dieser Schrift offenbarte Ringmatrizenpresse besteht aus einer
rotierenden, von Preßkanälen durchsetzten Ringmatrize und wenigstens einer mit deren
Innenfläche in Wirkverbindung stehenden Preßrolle, die das dem Matrizenraum zugeführte
Material durch die Preßkanäle in einen Materialaustrag preßt. Hierbei sind Ringmatrize
und Preßrolle gleichsinnig antreibbar, wodurch eine verringerte Scherbelastung und
damit geringere Temperaturerhöhung des Vorgemischs realisierbar ist. Selbstverständlich
kann aber auch bei der Pelletierung mit heiz- oder kühlbaren Walzen gearbeitet werden,
um eine gewünschte Temperatur des Vorgemischs einzustellen. Auch bei der Pelletierung
liegt die Temperatur der pressenden Werkzeuge, also der Druckwalzen oder Preßrollen,
bevorzugt bei maximal 150 °C, vorzugsweise bei maximal 100 °C und insbesondere bei
maximal 75 °C. Besonders bevorzugte Herstellungsverfahren arbeiten bei der Walzenkompaktierung
mit Verfahrenstemperaturen, die 10 °C, insbesondere maximal 5 °C oberhalb der Schmelztemperatur
bzw. der oberen Temperaturgrenze des Schmelzbereichs des Bindemittels liegen.
[0066] Die Herstellung von Formkörpern, vorzugsweise solchen in Tablettenform, erfolgt in
der Regel durch
Tablettierung bzw.
Preßagglomerierung. Die erhaltenen teilchenförmigen Preßagglomerate können entweder direkt als Waschmittel
eingesetzt oder zuvor nach üblichen Methoden nachbehandelt und/oder aufbereitet werden.
Zu den üblichen Nachbehandlungen zählen beispielsweise Abpuderungen mit feinteiligen
Inhaltsstoffen von Wasch- oder Reinigungsmitteln, wodurch das Schüttgewicht im allgemeinen
weiter erhöht wird. Eine bevorzugte Nachbehandlung stellt jedoch auch die Verfahrensweise
gemäß den deutschen Patentanmeldungen
DE 19524287 A1 und
DE 19547457 A1 dar, wobei staubförmige oder zumindest feinteilige Inhaltsstoffe (die sogenannten
Feinanteile) an die erfindungsgemäß hergestellten teilchenförmigen Verfahrensendprodukte,
welche als Kern dienen, angeklebt werden und somit Mittel entstehen, welche diese
sogenannten Feinanteile als Außenhülle aufweisen. Vorteilhafterweise geschieht dies
wiederum durch eine Schmelzagglomeration. Zur Schmelzagglomerierung der Feinanteile
an wird ausdrücklich auf die Offenbarung in den deutschen Patentanmeldungen
DE 19524287 A1 und
DE 19547457 A1 verwiesen. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegen die festen Waschmittel
in Tablettenform vor, wobei diese Tabletten insbesondere aus lager- und transporttechnischen
Gründen vorzugsweise abgerundete Ecken und Kanten aufweisen. Die Grundfläche dieser
Tabletten kann beispielsweise kreisförmig oder rechteckig sein. Mehrschichtentabletten,
insbesondere Tabletten mit 2 oder 3 Schichten, welche auch farblich verschieden sein
können, sind vor allem bevorzugt. Blau-weiße oder grün-weiße oder blau-grün-weiße
Tabletten sind dabei besonders bevorzugt. Die Tabletten können dabei auch gepreßte
und ungepreßte Anteile enthalten. Formkörper mit besonders vorteilhafter Auflösegeschwindigkeit
werden erhalten, wenn die granularen Bestandteile vor dem Verpressen einen Anteil
an Teilchen, die einen Durchmesser außerhalb des Bereiches von 0,02 bis 6 mm besitzen,
von weniger als 20, vorzugsweise weniger als 10 Gew.-% aufweisen. Bevorzugt ist eine
Teilchengrößenverteilung im Bereich von 0,05 bis 2,0 und besonders bevorzugt von 0,2
bis1,0 mm.
Beispiele
Herstellung eines wachsartige Entschäumersubstanz enthaltenden Vorprodukts
[0067] Beispiel 1. 10.000 kg eines wäßrigen Slurry bestehend aus 0,5 Gew.-% Celluloseether, 5,0 Gew.-%
Natriumsilicat, 20,7 Gew.-% Natriumsulfat, 15,8 Gew.-% Natriumcarbonat, 2,0 % Polyacryl/methacrylat,
50 Gew.-% Wasser und 6 Gew.-% eines Paraffinwachsgemisches bestehend aus 30 Gew.-%
Paraffin mit einem Erstarrungspunkt von 62 °C bis 90 °C, 30 Gew.-% Hartparaffin mit
einem Erstarrungspunkt von 42 °C bis 56 °C und 30 Gew.-% Weichparaffin mit einem Erstarrungspunkt
von 35 °C bis 40 °C wurde unter ständigem Homogenisieren unter einem Druck von 40
bar in einem Sprühturm zerstäubt und mittels heißer, im Gegenstrom geführter Verbrennungsgase
(Temperatur im Ringkanal 250 °C, im Turmaustritt 98 °C) getrocknet.
[0068] Beispiel 2. 10.000 kg eines wäßrigen Slurry bestehend aus 0,5 Gew.-% Celluloseether, 2,0 Gew.-%
Natriumsilicat, 13 Gew.-% Natriumsulfat, 23,5 Gew.-% Zeolith, 2,0 Gew.-% Polyacryl/methacrylat,
50 Gew.-% Wasser, 7 Gew.-% Paraffin mit einem Erstarrungspunkt von 62 °C bis 90 °C
und 2 Gew.-% Bis-stearylethylendiamid wurde unter ständigem Homogenisieren unter einem
Druck von 40 bar in einem Sprühturm zerstäubt und mittels heißer, im Gegenstrom geführter
Verbrennungsgase (Temperatur im Ringkanal 250 °C, im Turmaustritt 98 °C) getrocknet.
Herstellung der wäßrigen Siliconemulsionen
[0069] Beispiel 3. 2000 kg einer wäßrigen Lösung, enthaltend 3,7 Gew.-% einer Verdickermischung aus
Natrium-Carboxymethylcellulose und Methylcellulose im Gewichtsverhältnis 70 : 30 wurden
4 Stunden bei 25 °C quellen gelassen. Zu dieser Lösung wurden 20 Gew.-% eines Polysiloxan-Entschäumers
(Polydimethylsiloxan mit mikrofeiner silanierter Kieselsäure) zugesetzt. Man erhielt
eine stabile wäßrige Emulsion.
[0070] Beispiel 4. 2000 kg einer wäßrigen Lösung, enthaltend 3,7 Gew.-% einer Verdickermischung aus
Natrium-Carboxymethylcellulose und Methylcellulose im Gewichtsverhältnis 70 : 30)
wurden 4 Stunden bei 25 C quellen gelassen. Zu dieser Lösung wurden 30 Gew.-% Maisstärke
und 20 Gew.-% eines Polysiloxan-Entschäumers (Polydimethylsiloxan mit mikrofeiner
silanierter Kieselsäure) zugesetzt. Man erhielt eine stabile wäßrige Emulsion.
Granulation in der Wirbelschicht
[0071] Beispiel 5. In eine Wirbelschichtapparatur (SKET-Anlage) mit einem kreisrunden Wirbelschichtboden,
durch den Trocknungsluft mit ca. 20.000 m
3 Luft/h mit einer Temperatur von 140° C strömte, wurden pro Stunde kontinuierlich
650 kg des nach Beispiel 1 hergestellten pulverförmigen Vorprodukts über eine Feststoffdosierung
eingespeist und auf dieses pulverförmige Vorprodukt kontinuierlich 350 kg pro Stunde
der nach Beispiel 3 hergestellten wäßrigen Silicon-Emulsion aufgedüst. Die Temperatur
in der Wirbelschicht über dem Wirbelschichtboden betrug 85° C, die Abluft 79 °C. Man
erhielt ein Granulat mit folgender Zusammensetzung: 7 Gew.-% Silicon, 2,2 Gew.-% Celluloseether,
9,2 Gew.-% Natriumsilicat, 38,0 Gew.-% Natriumsulfat, 29,1 Gew.-% Natriumcarbonat,
3,7 Gew.-% Polyacryl/methacrylat und 11,0 Gew.-% eines Paraffinwachsgemisches bestehend
aus 30 % Paraffin mit einem Erstarrungspunkt von 62 °C bis 90 °C, 30 Gew.-% Hartparaffin
mit einem Erstarrungspunkt von 42 °C bis 56 °C und 30 Gew.-% Weichparaffin mit einem
Erstarrungspunkt von 35 °C bis 40 °C mit einem Schüttgewicht von 810 g/l und einer
Kornverteilung bei der 95 Gew.-% der Teilchen einen mittleren Durchmesser unterhalb
von 1,5 mm aufwies. Das Produkt zeigte eine sehr gute Rieselfähigkeit und hatte praktisch
keinerlei Staubanteile.
[0072] Beispiel 6. Entsprechend Beispiel 5 wurden in die Wirbelschichtapparatur (SKET-Anlage) bei einer
Strömungsgeschwindigkeit der Trocknungsluft von ca. 20.000 m
3 Luft/h mit einer Temperatur von 100 °C kontinuierlich 650 kg pro Stunde des nach
Beispiel 2 hergestellten pulverförmigen Vorprodukts über eine Feststoffdosierung eingespeist
und auf dieses pulverförmige Vorprodukt kontinuierlich 350 kg pro Stunde der nach
Beispiel 4 hergestellten wäßrigen Silicon-Emulsion aufgedüst. Die Temperatur in der
Wirbelschicht über dem Wirbelschichtboden betrug 65 °C, die Abluft 60 °C. Man erhielt
ein Granulat mit folgender Zusammensetzung: 7 Gew.-% Silicon, 10,3 Gew.-% Stärke,
2,1 Gew.-% Celluloseether, 3,2 Gew.-% Natriumsilicat, 21,2 Gew.-% Natriumsulfat, 38,1
Gew.-% Zeolith, 3,3 Gew.-% Polyacryl/methacrylat, 11,5 Gew.-% Paraffin und 3,3 Gew.-%
Bis-stearylethylendiamid mit einem Schüttgewicht von 780 g/l und einer Kornverteilung
bei der 95 Gew.-% der Teilchen einen mittleren Durchmesser unterhalb von 1,5 mm aufwies.
Das Produkt zeigte eine sehr gute Rieselfähigkeit und hatte keinerlei Staubanteile.
[0073] Anwendungstechnische Versuche. Die hergestellten Entschäumergranulate wurden in einer Menge von 1,5 Gew.-% durch
einfaches Vermischen in eine pulverförmige Universalwaschmittelrezeptur mit 8 Gew.-%
Natrium-Alkylbenzolsulfonat, 10 Gew.-% Alkylethoxylat, 1,5 Gew.-% Seife, 10 Gew.-%
Natriumcarbonat, 20 Gew.-% Zeolith, 3 Gew.-% Natriumsilicat, 20 Gew.-% Natriumperborat,
2 Gew.-% Tetraacetylethylendiamin (TAED), 0,5 Gew.-% Protease, Rest auf 100 Gew.-%
Natriumsulfat und Wasser eingearbeitet. Die erhaltenen Waschmittel wiesen einwandfreies
Schaumverhalten sowohl bei 30 °C als auch bei 40 °C, 60 °C und 95 °C auf.