Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Ölkreislauf für eine Arbeitsmaschine, insbesondere eine
Brennkraftmaschine nach der Gattung des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Ölkreisläufe werden gemäß dem Stand der Technik in den Motorblock der Brennkraftmaschine
zumindest teilweise integriert. Insbesondere die Ölauffangwanne, welche einen Vorrat
für das Schmieröl bildet, ist im unteren Bereich des Motorblockes angebracht. Sie
steht in direkter Verbindung mit dem Kurbelgehäuse, wobei sich das Schmieröl dort
sammelt, um mit Hilfe einer Pumpe von neuem an die zu schmierenden Stellen der Brennkraftmaschine
gefördert zu werden.
[0003] Es besteht nun ein Bestreben, den für den Ölkreislauf anfallenden konstruktiven Aufwand
möglichst gering zu halten. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß die für den Ölkreislauf
notwendigen Komponenten in den Motorblock integriert werden. Zum Beispiel wird gemäß
der DE 198 33 974 A1 vorgeschlagen, das Ölfilter als Flachfilter auszuführen und in
eine dafür vorgesehene Aufnahme in der Ölwanne einzusetzen. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Ölpumpe für den Ölvorrat in die Ölwanne zu integrieren, wie dies
gemäß der DE 196 44 645 A1 vorgeschlagen wird.
[0004] Diese Maßnahmen sind dazu geeignet, den konstruktiven Aufwand für die Brennkraftmaschine
und somit die Fertigungs- und Montagekosten herabzusetzen. Die Betriebskosten lassen
sich dadurch jedoch nicht verringern. Hier kann lediglich Einfluß genommen werden,
indem durch die gewählte Ölqualität und die Filterstandzeiten möglichst lange Wartungsintervalle
angestrebt werden. Die Wartung selbst gestaltet sich schwierig, die verbrauchten Filterelemente
müssen ausgebaut sowie das alte Schmieröl abgelassen werden. Dabei besteht die Gefahr
einer Verschmutzung der Umwelt durch versehentlich austretendes Öl. Außerdem müssen
die ausgedienten Filterelemente sowie das Altöl einer fachgerechten Entsorgung zugeführt
werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Ölkreislauf zu schaffen, der neben geringen
Fertigungs- und Montagekosten auch im Betrieb geringe Kosten verursacht und eine einfache
sowie zuverlässige Wartung ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0006] Der erfindungsgemäße Ölkreislauf besteht zumindest aus einem Leitungssystem zur Förderung
des Öls zu den Schmierstellen und einem Vorrat für das Öl, aus dem das Leitungssystem
gespeist wird. Außerdem läuft das Öl, wenn es nicht zur Schmierung benötigt wird,
in diesem Vorrat zusammen. Der erfindungsgemäße Ölkreislauf ist dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Vorrat Teil eines Einsatzes ist, der auswechselbar in einer Aufnahme der
Arbeitsmaschine angeordnet ist. Der Einsatz bildet damit einen Teil des Ölkreislaufes
und kann zwecks eines Wechsels des Schmieröls unproblematisch gegen einen neuen Einsatz
vertauscht werden. Die Aufnahmen für den Einsatz können zum Beispiel an der Arbeitsmaschine
vorgesehen sein, die den Ölkreislauf enthält. Das Auswechseln erfolgt dann auf einfache
Weise durch Lösen der mit der Aufnahme verbundenen Befestigung des Einsatzes.
[0007] Der Einsatz kann an die Arbeitsmaschine bzw. den Ölkreislauf angesetzt werden, wobei
die Aufnahme z. B. aus einer Bajonettverbindung besteht, oder es wird gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung eine Einbauöffnung vorgesehen, die zum Einbau
des Einsatzes geöffnet und anschließend geschlossen werden kann. Für den Einsatz kann
zum Beispiel eine schubladenartige Aufnahme vorgesehen sein, die das Handling beim
Auswechseln des Einsatzes erleichtert. Der Deckel der Einbauöffnung führt weiterhin
zu einer höheren Zuverlässigkeit des Ölkreislaufes im Betrieb, weil über den Deckel
eine zusätzliche Abdichtung erzeugt werden kann.
[0008] Gemäß einer sinnvollen Ausbildung des Erfindungsgedankens weist der Einsatz und das
Leitungssystem des Ölkreislaufes Anschlüsse auf, die beim Einbau des Einsatzes miteinander
verbunden werden. Dies kann durch gesondertes Ansetzen des Leitungssystems (zum Beispiel
Schläuche) erfolgen, oder die Anschlüsse werden derart in den Einsatz integriert,
daß dieser automatisch mit dem Leitungssystem durch Einsetzen in die Aufnahme verbunden
wird. Alternativ zu den Anschlüssen kann der Einsatz auch offen ausgeführt sein, so
daß die Anschlüsse des Leitungssystems in diesen hineinreichen. Der Einsatz selbst
weist dann keine Anschlüsse auf.
[0009] Eine besonders zuverlässige Variante der Erfindung hinsichtlich der Wartung ergibt
sich, wenn die Anschlüsse Ventile aufweisen, die im Falle eines Trennen des Einsatzes
vom Ölkreislauf geschlossen werden. Dies kann manuell erfolgen oder automatisch durch
eine entsprechende Anbindung der Ventile an die Anschlüsse. Beim Trennen des Einsatzes
vom Ölkreislauf werden vorteilhafterweise somit alle Öffnungen, durch die Öl in die
Umgebung austreten könnte, geschlossen. Der Wechsel des Einsatzes wird dadurch besonders
sicher und kann auch von ungeschultem Personal durchgeführt werden.
[0010] Der ausgewechselte Einsatz ergibt für sich ein abgeschlossenes System und kann zur
Entsorgung des Altöls als Ganzes weggegeben werden. Eine besondere Anwendung der Erfindung
besteht darin, daß der Einsatz mit dem Altöl von dem Ölhersteller zurückgenommen wird,
wobei dieser das Altöl gegen neues Öl auswechselt und den Einsatz von neuem zur Verfügung
stellt. Diese Art der Anwendung erlaubt ein Recycling des Altöls und eine Mehrfachverwendung
der Einsätze, ähnlich dem Prinzip der Pfandflasche.
[0011] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Einsatz im Zylinderkopf
der zugehörigen Brennkraftmaschine untergebracht sein. Im allgemeinen ist dieser Bereich
des Motorblocks besonders leicht zugänglich, wodurch ein Wechsel des Einsatzes einfach
erfolgen kann. Da der Einsatz gleichzeitig den Vorrat für das Schmieröl darstellt
und sich der Zylinderkopf im allgemeinen im obersten Bereich der Brennkraftmaschine
befindet, muß das Öl durch die für den Schmierölkreislauf vorgesehene Umwälzpumpe
in den Einsatz gepumpt werden. Hierfür kann im Schmierölkreislauf im untersten Bereich
eine Schmierölsammelstelle vorgesehen sein, von der aus die Umwälzpumpe das Schmieröl
in den Einsatz pumpt. Die Pumpe kann durch eine entsprechende Sensorik angesteuert
werden.
[0012] Alternativ kann der Einsatz an der tiefsten Stelle des Ölkreislaufs untergebracht
werden. In diesem Fall ersetzt er die Ölwanne, die gemäß dem Stand der Technik zum
Sammeln des Öls vorgesehen ist. Wird die Brennkraftmaschine nicht benutzt, so läuft
das Öl in dem Einsatz zusammen. Dies hat den Vorteil, daß bei einem Wechsel des Einsatzes
der größte Teil des Altöls ausgewechselt werden kann. Alle Verunreinigungen des Schmieröls,
welche sich normalerweise am Boden der Ölwanne sammeln würden, verbleiben bei diesem
Prinzip im Einsatz und werden daher mit ausgewechselt. Der neue Einsatz ist vollständig
von Verunreinigungen frei.
[0013] Sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich, wenn weitere Funktionselemente
des Ölkreislaufes in den Einsatz integriert werden. Hier bieten sich insbesondere
an: die Pumpe zur Umwälzung des Schmieröls und zur Erzeugung eines Versorgungsdruckes
an den Schmierstellen, ein Ölverschleißsensor, der die Notwendigkeit eines Einsatzwechsels
anzeigt, ein Filterelement zur Reinigung des Schmieröls oder eine Ölzentrifuge, die
ebenfalls zur Reinigung des Schmieröls geeignet ist. Außerdem können auch für die
Beladung der Zentrifuge bzw. für den Verschleiß des Filtermediums Sensoren angebracht
sein. Die Lebensdauer der einzelnen Funktionselemente kann aufeinander abgestimmt
werden, so daß alle Funktionselemente bei einem Wechsel des Filtereinsatzes verbraucht
sind. Dies gilt insbesondere für das Filterelement und das Schmieröl. Allerdings können
auch Funktionselemente wie die Zentrifuge sowie die Pumpe auf die Lebensdauer des
Einsatzes abgestimmt werden. Diese werden dann zusammen mit dem Filterelement und
dem Ölverschleißsensor versorgt.
[0014] Eine andere Möglichkeit, die allerdings nur bei einer Rücknahme und Neubefüllung
der Einsätze durch den Hersteller einen Sinn ergibt, besteht darin, die Pumpe oder
auch die Zentrifuge für mehrere Lebenszyklen der Filtereinsätze bzw. des Schmieröls
auszulegen. Diese Bauteile werden dadurch teurer, können dafür aber länger eingesetzt
werden. Insbesondere besteht durch die Unterbringung von Pumpe oder Zentrifuge die
Möglichkeit, diese beim Wechseln des Öls zu säubern, wodurch deren Lebensdauer noch
gesteigert werden kann.
[0015] Eine weitere Möglichkeit besteht in der Unterbringung eines Reservoirs für Öladditive,
die während des Lebenszyklus des Öls kontinuierlich oder in definierten Abständen
zugeführt werden können. Diese können die Lebensdauer des Schmieröls beträchtlich
verlängern bzw. die geforderten Eigenschaften des Schmieröls konstant halten.
[0016] Der Einsatz kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weitere Anschlüsse
besitzen. Hierdurch läßt sich zum einen eine stärkere Verzweigung des Ölkreislaufs
erzielen, der durch mehrere Anschlüsse am Einsatz befestigt wird, zum anderen können
andersartige Anschlüsse für die in den Einsatz eingebauten Komponenten notwendig sein,
z. B. könnte ein elektrischer Anschluß für den Betrieb einer elektrischen, in den
Einsatz integrierten Umwälzpumpe vorgesehen werden.
[0017] Es ist vorteilhaft, Einsätze unterschiedlicher Ausstattungsvarianten auch unterschiedlich
zu kennzeichnen. Hierdurch läßt sich die Gefahr vermindern, daß versehentlich falsche
Einsätze eingebaut werden. Dies ist besonders dann notwendig, wenn die Anschlußmaße
der Einsätze übereinstimmen, jedoch Ölfüllungen unterschiedlicher Qualität verwendet
werden. Zum Beispiel könnten die für Dieselmaschinen eingesetzten Einsätze von denen
für Ottomotoren unterschieden werden.
[0018] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen
bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und
vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier
Schutz beansprucht wird.
Zeichnung
[0019] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in den Zeichnungen anhand von schematischen
Ausführungsbeispielen beschrieben. Hierbei zeigen
- Figur 1
- eine schematisch dargestellte Brennkraftmaschine mit unterschiedlichen möglichen Einbauorten
für den erfindungsgemäßen Einsatz und
- Figur 2
- den schematischen Aufbau eines Einsatzes.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] Eine Brennkraftmaschine 10 gemäß Figur 1 ist als Umriß dargestellt. Insbesondere
sind ein Zylinderkopfdeckel 11 und eine Bodenwanne 12 als gesonderte Bereiche der
Brennkraftmaschine erkennbar. Einsätze 13 a, b stellen einen Vorrat 14 an Schmieröl
für die Brennkraftmaschine zur Verfügung. Der Einsatz 13a ist mit Hilfe von Befestigungsmitteln
15 auf dem Zylinderkopfdeckel 11 befestigt. Er weist Anschlüsse 16 für einen angedeuteten
Schmierölkreislauf, bestehend aus einem Leitungssystem 17 auf.
[0021] Der Zylinderkopfdeckel 11 bildet eine Aufnahme 18 für den Einsatz 13a. Alternativ
kann eine Einbauöffnung 19 vorgesehen werden, die hier insbesondere durch eine Schublade
20 verschlossen wird, wobei die Schublade den Einsatz 13b in der Bodenwanne 12 der
Brennkraftmaschine aufnimmt. Die Anschlüsse 16 werden dabei automatisch mit den Anschlüssen
21 in der Brennkraftmaschine verbunden. Die Anschlüsse 21 gehören zum Leitungssystem
17 der Brennkraftmaschine und werden im Falle eines Ausbaus des Einsatzes 13b durch
Ventile 22 verschlossen. Im Einsatz 13b ist ein Filterelement 23 angeordnet. Es kommt
bevorzugt ein Flachfilterelement in Frage, es kann jedoch auch eine Rundfilterpatrone
eingebaut werden.
[0022] Der schematische Aufbau eines Einsatzes 13a ist in Figur 2 dargestellt. Die beiden
Anschlüsse 16 dienen zur Einleitung und Ausleitung des Schmieröls in den nicht dargestellten
Schmierölkreislauf. Hier sind Ventile 24 angeordnet, die bei einem ausgebauten Einsatz
einen Ölverlust verhindern. Der Einsatz weist einen Befestigungsflansch 25 auf, der
die Anbringung des Einsatzes z. B. am Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine ermöglicht.
[0023] Herzstück des Einsatzes ist der Vorrat 14 an Schmieröl. Allerdings sind noch weitere
Funktionselemente in den Einsatz integriert.
[0024] Hier ist zunächst eine Förderpumpe 26 zu nennen, die mit elektrischen Anschlüssen
27 versehen ist. Weiterhin ist ein Filterelement 23 vorgesehen, durch welches das
Schmieröl nach Durchlauf durch den nicht dargestellten Schmierölkreislauf durchtreten
muß. Im Nebenstrom und über ein Zusatzventil 28 geschaltet befindet sich eine Freistrahlzentrifuge
29, über die ein Teilstrom des Fluids von kleinsten Partikeln befreit werden kann.
Außerdem ist ein mit einem Zuführventil 30 versehenes Reservoir 31 für Schmiermitteladditive
vorgesehen.
[0025] Am Äußeren des Einsatzes sind verschiedene Sensoren vorgesehen. Denkbar ist z. B.
die Anordnung eines Verschleißsensors S1 für das Filterelement sowie eines Verschmutzungssensors
S2 für das Schmieröl. Weiterhin kann ein Sichtfenster 32 vorgesehen werden, welches
über den Füllstand des Reservoirs 31 Auskunft gibt. Am Äußeren des Einsatzes ist außerdem
eine Kennzeichnung 33 angebracht.
1. Ölkreislauf für eine Arbeitsmaschine, insbesondere eine Brennkraftmaschine, enthaltend
einen Vorrat (14) für das Öl und ein Leitungssystem (17) zur Förderung des Öls zu
Schmierstellen, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrat in einen Einsatz (13a, b) integriert ist, der auswechselbar in einer
Aufnahme (18) angeordnet ist und einen Teil des Ölkreislaufes bildet.
2. Ölkreislauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Einsatz (13a, b) eine Einbauöffnung (19) vorgesehen ist, die nach dem
Einbau des Einsatzes geschlossen werden kann.
3. Ölkreislauf nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz und das Leitungssystem (17) Anschlüsse (16, 21) für das Öl aufweist
aufweist, die miteinander verbunden sind.
4. Ölkreislauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse (16, 21) Ventile (22, 24) aufweisen, die im Falle eines Trennens
des Einsatzes (13a, b) vom Ölkreislauf geschlossen werden.
5. Ölkreislauf nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (13a, b) im Zylinderkopf der zugehörigen Brennkraftmaschine untergebracht
ist.
6. Ölkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (13a, b) die tiefste Stelle des Ölkreislaufes bildet.
7. Ölkreislauf nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Funktionselemente (23, 26, 29, 31) des Ölkreislaufes in den Einsatz
integriert sind.
8. Ölkreislauf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Funktionselemente (23, 26, 29, 31) weitere Anschlüsse (27) am Einsatz
(13a, b) und in der Aufnahme (18) vorgesehen sind.
9. Ölkreislauf nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einsätze unterschiedlicher Ausstattungsvarianten mit unterschiedliche Kennzeichnungen
versehen sind.