[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln oder Steuern eines Betriebsparameters
einer Pumpe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Common-Rail-Einspritzanlagen wird Kraftstoff von einer Vorförderpumpe aus einem
Tank entnommen und einer Hochdruckpumpe zugeführt. Die Hochdruckpumpe versorgt einen
Kraftstoffspeicher, das sogenannte Common-Rail, mit Kraftstoff. An den Kraftstoffspeicher
sind Einspritzventile angeschlossen, die von einem Steuergerät gesteuert werden und
entsprechend der Steuerung Kraftstoff in eine Brennkraftmaschine einspritzen. Bei
einer volumenstromgeregelten Hochdruckpumpe wird die Menge des Kraftstoffs, die in
den Hochdruckspeicher von der Hochdruckpumpe gepumpt wird, durch ein Volumenstromregelventil
im Ansaugbereich der Hochdruckpumpe festgelegt. Überflüssiger Kraftstoff wird aus
dem Kraftstoffspeicher über ein Druckregelventil zum Tank zurückgeführt. Beim Entspannen
erwärmt sich der Kraftstoff, so daß auch die Temperatur des Kraftstoffs im Kraftstofftank
zunimmt. Zudem wird für die Verdichtung des Kraftstoffs durch die Hochdruckpumpe relativ
viel Energie benötigt, so daß überflüssiger Kraftstoff, der über das Druckregelventil
abgeführt wird, eine Verlustleistung darstellt.
[0003] Für eine geringe Verlustleistung und eine geringe Erwärmung des Kraftstoffs im Kraftstofftank
ist eine genaue Steuerung und dazu eine genaue Ermittlung der Betriebsparameter der
Hochdruckpumpe notwendig.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung beruht darin, ein Verfahren zum Ermitteln oder Steuern
eines Betriebsparameters einer Pumpe bereitzustellen, das eine verbesserte Betriebsweise
der Pumpe ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Ein Vorteil der Erfindung beruht darin, daß die Lage von Druckextrema während eines
Verdichtungsvorgangs der Pumpe in dem Volumen ermittelt wird, in das die Pumpe Medium
pumpt und daß anhand der zeitlichen Position und/oder Winkelposition der Druckextrema
ein Betriebsparameter der Pumpe ermittelt und/oder die Pumpe gesteuert wird.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen Aufbau einer Einspritzanlage,
Fig. 2 eine Radialkolbenpumpe,
Fig. 3A und Fi. 3 Meßdiagramme bei Voll- bzw. Teilförderung,
Fig. 4 ein Diagramm, das die Position eines Druckminima bezogen auf einen Pumpenwinkel
und einen Fördergrad einer Dreikolben-Hochdruckpumpe zeigt,
Fig. 5 ein Verfahren zum Steuern einer Pumpe,
Fig. 6 ein Verfahren zum Steuern eines Volumenstromregelventils, und
Fig. 7 ein Verfahren zum Steuern des Volumenstromes zur Pumpe.
[0009] Fig. 1 zeigt einen Kraftstofftank 1, aus dem eine Vorförderpumpe 2 Kraftstoff entnimmt
und über ein Volumenstromregelventil 3 und einer Zuleitung 19 einer Hochdruckpumpe
4 zuführt. Die Hochdruckpumpe 4 verdichtet den zugeführten Kraftstoff und gibt den
verdichteten Kraftstoff über eine Ableitung 20 an einen Kraftstoffspeicher 5 weiter.
An den Kraftstoffspeicher 5 sind Einspritzventile 6 angeschlossen, die über eine dritte
Steuerleitung 16 von einem Steuergerät 8 gesteuert werden. Entsprechend der Steuerung
durch das Steuergerät 8 geben die Einspritzventile 6 Kraftstoff vom Kraftstoffspeicher
5 in die Brennkraftmaschine 17 ab.
[0010] An den Kraftstoffspeicher 5 bzw. an die Hochdruckpumpe 4 ist ein Druckregelventil
7 angeschlossen, das über eine Ausgangsleitung mit dem Kraftstofftank 1 in Verbindung
steht. Das Druckregelventil 7 steht über eine zweite Steuerleitung 12 mit dem Steuergerät
8 in Verbindung. Weiterhin ist ein Drucksensor 14 am Kraftstoffspeicher 5 angeordnet,
der über eine zweite Datenleitung 13 mit dem Steuergerät 8 in Verbindung steht. Der
Brennkraftmaschine 17 sind Sensoren 15 zugeordnet, die über eine vierte Datenleitung
18 an das Steuergerät 8 angeschlossen sind. Das Steuergerät 8 steht zudem über eine
erste Datenleitung 10 mit einem Datenspeicher 9 in Verbindung. Weiterhin ist das Steuergerät
8 über eine erste Steuerleitung 11 an das Volumenstromregelventil 3 angeschlossen.
[0011] Die Vorförderpumpe 2 und die Hochdruckpumpe 4 werden mechanisch von der Brennkraftmaschine
17 angetrieben. Die Drehzahl der Vorförderpumpe 2 und die Drehzahl der Hochdruckpumpe
4 sind proportional zur Drehzahl der Brennkraftmaschine 17. Die Hochdruckpumpe 4 ist
beispielsweise eine Radialkolbenpumpe mit drei Kolben 22, wie in Fig. 2 dargestellt.
[0012] Fig. 2 zeigt schematisch die Kolbenanordnung einer Radialkolbenpumpe mit drei Kolben.
Jeder Kolben 22 ist über ein erstes Rückschlagventil 23 im Zulauf und über ein zweites
Rückschlagventil 25 im Ablauf mit der Zuleitung 19 bzw. mit der Ableitung 20 verbunden.
Die Kolben 22 der Radialkolbenpumpe sind sternförmig um eine Drehwelle 21 der Hochdruckpumpe
4 angeordnet, die von der Brennkraftmaschine 17 angetrieben wird. Die Drehwelle 21
ist von einem Exzenterring 26 umgeben, der die exzentrische Rotationsbewegung der
Drehwelle 21 in eine radiale Hubbewegung der Kolben 22 umsetzt.
[0013] Der Kolben 22 wird während einer ganzen Umdrehung um 360° der Drehwelle 21 von seinem
unteren Totpunkt zum oberen Totpunkt bewegt und anschließend vom oberen Totpunkt wieder
zurück zum unteren Totpunkt bewegt.
[0014] Während eines Ansaugvorgangs wird der Kolben 22 vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt
bewegt und über ein erstes Rückschlagventil 23 Kraftstoff aus der Zuleitung 19 in
die Zylinderkammer 24 gesaugt. Der Kolben 22 ist zwangsgeführt, so daß er unabhängig
von der Kraftstoffmenge, die über das erste Rückschlagventil 23 angesaugt wird, sich
immer vom unteren Totpunkt zum oberen Totpunkt und anschließend zum unteren Totpunkt
während einer Umdrehung der Drehwelle 21 bewegt. Das erste Rückschlagventil 23 ist
durch eine Feder 27 vorgespannt. Die Feder 27 sorgt dafür, daß ein Unterdruck immer
in der Zylinderkammer 24 und nicht in der Zuleitung 19 entsteht. Unterdruck kann beispielsweise
dann entstehen, wenn vom Volumenstromregelventil 3 weniger Kraftstoff dem Kolben 22
zugeführt wird, als aufgrund der Größe der Zylinderkammer 24 bei einem Ansaugvorgang
zwischen dem oberen Totpunkt und dem unteren Totpunkt vom Kolben 22 angesaugt werden
könnte.
[0015] Der Füllgrad der Zylinderkammer 24 nach einem Ansaugvorgang, bei dem sich der Kolben
22 am unteren Totpunkt befindet, wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch
den Öffnungsquerschnitt des Volumenstromregelventils 3 eingestellt.
[0016] Bei einem Verdichtungsvorgang wird der Kolben 22 vom unteren Totpunkt zum oberen
Totpunkt verschoben. Dabei wird der Kraftstoff, der sich in einer Zylinderkammer 24
befindet, vom Kolben 22 über das zweite Rückschlagventil 25 zur Ableitung 20 und in
den Kraftstoffspeicher 5 gepumpt.
[0017] Der Füllgrad der Zylinderkammer 24 legt die vom Kolben 22 während eines Verdichtungsvorganges
geförderte Kraftstoffmenge fest. Der Kolben 22 schiebt bei einem Verdichtungsvorgang
jeweils die Menge Kraftstoff in die Ableitung 20, die während des Ansaugvorgangs in
die Zylinderkammer 24 eingesaugt wurde. Bei jedem Verdichtungsvorgang eines der drei
Kolben 22 der Hochdruckpumpe 4 wird durch das Ausschieben von Kraftstoff in den Kraftstoffspeicher
5 eine Druckwelle im Kraftstoffspeicher 5 erzeugt.
[0018] Die von den drei Kolben 22 erzeugten Druckwellen sind aufgrund der Phasenverschiebung
der Bewegungen der drei Kolben 22 bei gleicher Fördermenge der drei Kolben um jeweils
120° versetzt.
[0019] Der Zeitpunkt und damit die Winkelposition, zu der die Druckwelle eines Kolbens 22
im Kraftstoffspeicher 5 erzeugt wird, hängt vom Füllgrad der Zylinderkammer 24 ab.
Fig. 3A und Fig. 3B zeigen den Fördervolumenstrom V des Kolbens 22 in Abhängigkeit
vom Drehwinkel α der Drehwelle 21 für unterschiedliche Füllgrade. Der Kolben 22 bewegt
sich dabei vom unteren Totpunkt UT zum oberen Totpunkt OT. Weiterhin ist in Fig. 3A
und Fig. 3B das vorn Steuergerät 8 über den Drucksensor 14 gemessene Drucksignal p
für den Kolben 22 dargestellt. Grundsätzlich gilt, daß dann, wenn mehr Kraftstoff
aus dem Kraftstoffspeicher 5 abfließt als von der Hochdruckpumpe 4 in den Kraftstoffspeicher
gefördert wird, der Druck im Kraftstoffspeicher abfällt, da die Massenbilanz negativ
ist. Im Gegensatz dazu steigt der Druck im Kraftstoffspeicher 5 bei einer positiven
Massenbilanz, d.h. wenn mehr Kraftstoff in den Kraftstoffspeicher gefördert wird als
daraus abfließt, an. In Fig. 3A und Fig. 3B ist jeweils der Fördervolumenstrom V des
Kolbens 22 strichliert eingezeichnet, bei dem der mittlere Zufluß in den Kraftstoffspeicher
5 dessen mittleren Abfluß entspricht. Im Vergleich zum wirklichen Förderstrom sind
dann mit N die Bereiche einer negativen Massenbilanz und damit eines Druckabfalls
im Kraftstoffspeicher bzw. mit P die Bereiche einer positiven Druckbilanz und damit
eines Druckanstiegs im Kraftstoffspeicher 5 gekennzeichnet.
[0020] In Fig. 3A ist der Förderstrom des Kolbens 22 bei einem Füllgrad F der Zylinderkammer
24 von 100% dargestellt, d.h., daß das Volumenstromregelventil 3 vom Steuergerät 8
soweit geöffnet wird, daß während des Ansaugvorgangs des Kolbens 22 die Zylinderkammer
24 vollständig mit Kraftstoff gefüllt wird. Wie Fig. 3A zeigt, steigt der Fördervolumenstrom
V des Kolbens 22 vom unteren Totpunkt UT aus zuerst an, um dann bis zum oberen Totpunkt
OT hin wieder abzufallen. Aufgrund dieses Verlaufs des Fördervolumenstroms ist die
Massenbilanz im Kraftstoffspeicher 5 zuerst negativ, dann positiv und zum Schluß wieder
negativ. Diese Schwankungen der Massenbilanz führen über die Pumpenbewegung des Kolbens
22 vom unteren Totpunkt UT zum oberen Totpunkt OT zu einem etwa sinusförmigen Verlauf
des Drucksignals p im Kraftstoffspeicher 5, mit einem Druckminimum und einem Druckmaximum
jeweils am Übergang von der negativen zur positiven bzw. von der positiven zur negativen
Massenbilanz.
[0021] Das in Fig. 3B dargestellte Meßdiagramm entspricht einem Füllgrad F der Zylinderkammer
24 von 25%. Dies bedeutet, daß das Volumenstromregelventil 3 vom Steuergerät 8 soweit
geöffnet wird, daß während des Ansaugvorgangs des Kolbens 22 die Zylinderkammer 24
nur zu 25% mit Kraftstoff gefüllt wurde. Wie der Verlauf des Fördervolumenstroms V
des Kolbens 22 zeigt, sind die Punkte einer ausgeglichenen Massenbilanz beim Übergang
von der negativen Massenbilanz N zur positiven Massenbilanz P und von der positiven
Massenbilanz P wieder zur negativen Massenbilanz N über die Pumpbewegung des Kolbens
22 vom unteren Totpunkt UT zum oberen Totpunkt OT in Richtung auf den oberen Totpunkt
hin verschoben. Hierdurch ergibt sich dann, wie der Verlauf des Drucksignals p im
Kraftstoffspeicher 5 zeigt, auch eine Verschiebung der Druckextrema in Richtung auf
den oberen Totpunkt OT. Aus der Verschiebung der Druckextrema läßt sich somit auf
den Füllgrad der Zylinderkammer 24 in der Hochdruckpumpe 4 schließen.
[0022] Bei Mehrkolbenpumpen kommt es zu einer Überlagerung der Förderströme der einzelnen
Kolben, wobei jedoch die in Fig. 3A und Fig. 3B gezeigten Schwankungen in der Massenbilanz
und damit im Druck des Kraftstoffspeichers 5 erhalten bleiben. Auch bei Mehrkolbenpumpen
verschiebt sich die Position der Druckextrema bei unterschiedlichem Füllgrad der Zylinderkammern.
In Fig. 4 ist die Verschiebung des Druckmaximums für eine Dreikolbenpumpe simuliert,
wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Der Graphik ist deutlich zu entnehmen, daß sich
die Lage des Druckmaximums bei abnehmendem Fördergrad und damit abnehmendem Füllgrad
der Zylinderkammern hin zu größeren Pumpenwinkeln und damit in Richtung auf den oberen
Totpunkt OT verschiebt.
[0023] Entsprechend verschiebt sich die Lage des Druckminimums in Richtung auf den oberen
Totpunkt OT.
[0024] In Fig 5 wird ein Verfahren zum Betreiben einer Pumpe nach den Figuren 1 und 2 beschrieben.
Bei Programmpunkt 40 startet die Brennkraftmaschine 17 durch einen Anlasser und dreht
dabei die Vorförderpumpe 2 und die Hochdruckpumpe 4 mit vorgegebenen Anfangsdrehzahlen.
Zudem öffnet das Steuergerät 8 das Volumenstromregelventil 3 auf einen Querschnitt,
der für den Startvorgang im Datenspeicher 9 abgelegt ist. Im allgemeinen wird der
Öffnungsquerschnitt des Volumenstromregelventils 3 beim Starten der Brennkraftmaschine
17 möglichst groß gewählt, damit die Hochdruckpumpe 4 möglichst schnell einen für
den Betrieb der Brennkraftmaschine 17 erforderlichen Kraftstoffdruck im Kraftstoffspeicher
5 aufbaut. Nach dem Startvorgang werden die Vorförderpumpe 2 und die Hochdruckpumpe
4 von der Brennkraftmaschine 17 angetrieben.
[0025] Anschließend bestimmt bei Programmpunkt 41 das Steuergerät 8 die Winkelposition der
Druckspitze in Bezug auf die Drehposition der Drehwelle 21. Der untere und der obere
Totpunkt UT, OT des Kolbens 22 sind vorgegebenen Winkelwerten der Drehwelle 21 zugeordnet.
Aus der Winkelposition der Druckspitze bei Programmpunkt 42 ermittelt das Steuergerät
8 die Winkeldifferenz zum oberen Totpunkt des Kolbens 22, von dem die Druckspitze
erzeugt wurde. Die Winkelposition der Druckspitze kann also auch direkt aus der Auswertung
einer Amplituden- und eines Phasenganges des Druckverlaufs gewonnen werden. Bei Programmpunkt
43 berechnet das Steuergerät 8 aus der Winkelposition der Druckspitze das von dem
Kolben 22 geförderte Kraftstoffvolumen. Dazu ist im Datenspeicher 9 eine Tabelle abgelegt,
in der für die Kolben 22 der Hochdruckpumpe 4 Werte für das geförderte Kraftstoffvolumen
in Abhängigkeit von der Winkelposition der Druckspitze abgelegt sind.
[0026] Diese Daten werden in entsprechenden Versuchsreihen experimentell ermittelt. Durch
entsprechende Versuche wird eine Abhängigkeit zwischen der Winkelposition, bei der
die Druckspitze im Kraftstoffspeicher 5 auftritt, und dem Füllgrad der Zylinderkammer
24 experimentell ermittelt und im Datenspeicher 9 abgelegt. Zudem wird das Fördervolumen
eines Kolbens 22 in Abhängigkeit von der Winkelposition der im Druckspeicher 5 erzeugten
Druckspitze experimentell gemessen und als Funktion der Winkelposition der Druckspitze,
d. h. des Druckmaximums bzw. des Druckminimums im Datenspeicher 9 abgelegt.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform wird das Fördervolumen der Pumpe 4 pro Umdrehung
der Drehwelle 21 in Abhängigkeit von den Winkelpositionen der im Druckspeicher 5 erzeugten
Druckspitzen während einer Umdrehung der Drehwelle 21 gemessen und als Funktion der
Winkelpositionen der Druckspitze im Datenspeicher 9 abgelegt. Dazu werden die Druckspitzen
der drei Kolben 22 der Pumpe 4 ausgewertet, die während einer Umdrehung der Drehwelle
21 erzeugt werden. Dazu werden nach einer Berechnungsart die Winkelpositionen der
Druckspitzen gemittelt, die während einer Umdrehung der Drehwelle 21 erzeugt werden.
Anhand der gemittelten Winkelposition wird eine mittlere Fördermenge aus der Tabelle
aus dem Datenspeicher 9 ausgelesen, die mit der Anzahl drei der Kolben multipliziert
wird und somit die Fördermenge der Hochdruckpumpe 4 pro Umdrehung der Drehwelle 21
berechnet wird.
[0028] In einer weiteren Berechnungsmethode wird für jeden Kolben 22 die Winkelposition
der Druckwelle gemessen und anhand der drei Winkelpositionen jeweils die Fördermenge
der Kolben berechnet, die während einer Umdrehung der Drehwelle 21 Kraftstoff fördern.
Aus der Summe der drei Fördermengen wird die Fördermenge der Hochdruckpumpe 4 für
eine Umdrehung berechnet.
[0029] Bei der Ermittlung der Tabelle für die Festlegung des Fördervolumens in Abhängigkeit
von der Winkelposition der Druckspitze wird vom Steuergerät 8 das Volumenstromregelventil
3 nach vorbestimmten Werten in der Weise geöffnet, daß festgelegte Fördervolumen erzeugt
werden. In Abhängigkeit von dem Fördervolumen werden die Winkeldifferenzen, die die
Druckspitzen zum oberen Totpunkt OT aufweisen, vom Steuergerät 8 gemessen. Entsprechend
den Versuchen wird eine Tabelle im Datenspeicher 9 abgelegt, die das vom Kolben 22
geförderte Kraftstoffvolumen in Abhängigkeit von der Winkeldifferenz der Druckspitze
zum oberen Totpunkt OT festlegt.
[0030] Der von dem Steuergerät ermittelte Wert für das durch den Kolben 22 bzw. die Pumpe
4 geförderte Kraftstoffvolumen wird im Datenspeicher 9 abgelegt. Anschließend wird
nach Programmpunkt 41 zurückverzweigt.
[0031] Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach Figur 5 beruht darin, daß die von
der Hochdruckpumpe 4 geförderte Kraftstoffmenge K mit Hilfe einer analytisch oder
empirisch bestimmten Formel in Echtzeit berechnet wird:

wobei mit K die geförderte Kraftstoffmenge pro Zeiteinheit,
mit n die Drehzahl der Drehwelle 21 pro Zeiteinheit,
mit V das Hubvolumen der Zylinderkammer,
mit F der Fördergrad der Hochdruckpumpe 4 und
mit f eine Förderfunktion bezeichnet ist, die abhängig von der Winkelposition W der
Druckspitze den Fördergrad der Pumpe angibt.
[0032] In Fig. 6 ist ein Verfahren zum Erkennen eines Defektes in der Einspritzanlage dargestellt.
Bei Programmpunkt 50 liest das Steuergerät 8 die Winkelposition der Druckextrema aus
dem Datenspeicher 9 aus, die zuvor entsprechend dem Verfahren nach Fig. 5 ermittelt
wurden. Aus der Winkelposition wird dann in Programmpunkt 51 entsprechend der im Datenspeicher
9 abgelegten Tabelle die von der Pumpe 4 geförderte Kraftstoffmenge bestimmt.
[0033] Anschließend wird bei Programmpunkt 52 vom Steuergerät 8 die über die Kraftstoffeinspritzventile
6 abgegebene Kraftstoffmenge ermittelt. Bei Programmpunkt 52 wird die von der Hochdruckpumpe
4 über einen bestimmten Zeitraum geförderte Kraftstoffmenge ermittelt und die über
den gleichen Zeitraum von den Einspritzventilen 6 abgegebene Kraftstoffmenge ermittelt.
Dazu wird aus dem Kraftstoffdruck, der während der Einspritzvorgänge im Kraftstoffspeicher
5 herrschte und den Öffnungszeiten der Einspritzventile 6, die von Einspritzventilen
6 während des festgelegten Zeitraums abgegebene Kraftstoffmenge berechnet.
[0034] Bei Programmpunkt 53 vergleicht das Steuergerät die über den Zeitraum von der Hochdruckpumpe
4 zum Kraftstoffspeicher 5 geförderte Kraftstoffmenge mit der über die Einspritzventile
6 über den gleichen Zeitraum abgegebene Kraftstoffmenge und überprüft, ob sich der
Druck im Kraftstoffspeicher 5 entsprechend der Differenz erhöht oder erniedrigt hat.
Stimmt die Veränderung des Kraftstoffdruckes im Kraftstoffspeicher 5 nicht mit der
über die Hochdruckpumpe 4 geführte und über die Einspritzventile 6 abgeführte Kraftstoffmenge
überein, so wird ein Defekt wie z.B. erhöhte Leckage in der Einspritzanlage erkannt.
[0035] Fig. 7 zeigt ein Verfahren zum Steuern des Volumenstromregelventils 3 in Abhängigkeit
von der Winkelposition der Druckspitzen, die durch die Kolben 22 im Kraftstoffspeicher
5 erzeugt werden. Bei Programmpunkt 60 ermittelt das Steuergerät 8 die Winkelposition
der Druckextrema des Kolbens 22. Aus der Tabelle im Datenspeicher 9 berechnet das
Steuergerät 8 die entsprechend von der Hochdruckpumpe 4 in den Kraftstoffspeicher
5 geförderte Kraftstoffmenge. Die geförderte Kraftstoffmenge vergleicht das Steuergerät
8 bei Programmpunkt 61 mit einer von einem Steuerprogramm vorgegebenen Sollfördermenge.
[0036] Weicht die geförderte Menge von der Sollfördermenge ab, so ändert das Steuergerät
8 bei Programmpunkt 62 entsprechend den Öffnungsquerschnitt des Volumenstromregelventils
3, so daß die der Hochdruckpumpe zugeführte und damit die von der Hochdruckpumpe 4
geförderte Kraftstoffmenge an die Sollfördermenge angepaßt wird. Auf diese Weise wird
das Volumenstromregelventil 3 in Abhängigkeit von der Winkelposition der Druckspitze
gesteuert.
[0037] Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Figur 7 beruht darin, daß das Volumenstromregalventil
anhand einer von einem Steuerprogramm vorgegebenen Sollwinkelposition für die Druckspitze
gesteuert wird. Das Steuerprogramm gibt dazu abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine
eine Sollwinkelposition für die Druckspitze an. Das Steuergerät 8 mißt über den Drucksensor
14 die Position der Druckspitze und vergleicht die gemessene Position mit der Sollposition
der Druckspitze.
[0038] Liegt die gemessene Winkelposition der Druckspitze im Vergleich zur Sollwinkelposition
zu nahe am oberen Totpunkt des fördernden Kolbens, dann wird der Öffnungsquerschnitt
des Volumenstromregelventils 3 um einen vorgegebenen Wert vergrößert. Vorzugsweise
ist der vorgegebene Wert proportional zu dem Differenzwinkel zwischen der Sollwinkelposition
und der gemessenen Winkelposition der Druckspitze.
[0039] Liegt die gemessene Winkelposition der Druckspitze im Vergleich zur Sollwinkelposition
zu weit weg vom oberen Totpunkt, dann wird der Öffnungsquerschnitt des Volumenstromregelventils
um einen vorgegebenen Wert verkleinert. Vorzugsweise ist der vorgegebene Wert proportional
zu dem Differenzwinkel zwischen der Sollwinkelposition und der gemessenen Winkelposition
der Druckspitze.
[0040] Auf diese Weise wird eine direkte Regelung des Öffnungsquerschnitts des Volumenstromregelventils
in Abhängigkeit von der Winkelposition der Druckspitze ermöglicht.
[0041] Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens nach Fig. 7 beruht darin, daß das
Steuergerät 8 die Winkelposition der Druckspitzen mindestens zweier nacheinander fördernder
Kolben 22 ermittelt und die Winkelposition der Druckspitzen dazu verwendet, um das
Volumenstromregelventil 3 in der Weise zu steuern, daß die Winkelpositionen der nacheinander
fördernden Kolben 22 identisch sind, so daß eine Gleichförderung durch die Kolben
22 erreicht wird. Damit wird eine gleich große Fördermenge durch die Kolben 22 der
Hochdruckpumpe 4 dadurch erreicht, daß das Volumenstromregelventil 3 in der Weise
gesteuert wird, daß die Winkelpositionen der Druckspitzen der verschiedenen Kolben
22 gleich sind. Diese Vorgehensweise erlaubt ein einfaches Verfahren zur Steuerung
der Gleichförderung mehrerer Kolben 22 einer Hochdruckpumpe 4.
[0042] Das beschriebene Verfahren ist auf jede Art von Pumpe anwendbar und nicht auf das
beschriebene System beschränkt.
1. Verfahren zum Ermitteln oder Steuern eines Betriebsparameters einer Pumpe,
wobei der Pumpe Pumpmedium zugeführt wird, und
wobei wenigstens ein Verdrängerelement von einer Drehwelle der Pumpe angetrieben wird,
das während eines Verdichtungsvorgangs Pumpmedium in ein Volumen pumpt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage eines Druckextremums in dem Volumen (20, 5) während des Pumpvorgangs
ermittelt wird, und
daß abhängig von der zeitlichen Position und/oder Winkelposition des Druckextremums
ein Betriebsparameter der Pumpe (4) ermittelt und/oder ein Betriebsparameter der Pumpe
(4) gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig von der zeitlichen
Position und/oder Winkelposition des Druckextremums die von wenigstens einem Verdrängerelement
(22) in das Volumen (20, 5) geförderte Menge an Pumpmedium bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Pumpe (4) zugeführte
Menge an Pumpmedium eingestellt wird, oder daß der Winkelbereich, in dem das Verdrängerelement
(22) während des Verdichtungsvorganges Pumpmedium in das Volumen (20, 5) pumpt, abhängig
von der Menge des zugeführten Pumpmediums eingestellt wird,
daß die Winkelposition des Druckextremums erfaßt wird, und
daß in Abhängigkeit von der Winkelposition des Druckextrema die vom Verdrängerelement
(22) in das Volumen (20, 5) gepumpte Menge an Pumpmedium ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß von abhängig
von der zeitlichen Position und/oder Winkelposition des Druckextremums die Zufuhr
an Pumpmedium zur Pumpe (4) gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Pumpe (4) zugeführte
Menge an Pumpmedium eingestellt wird, oder daß der Winkelbereich, in dem das Verdrängerelement
(22) während des Verdichtungsvorganges Pumpmedium in das Volumen (20, 5) pumpt, abhängig
von der Menge des zugeführten Pumpmediums eingestellt wird,
daß die Winkelposition des Druckextrema erfaßt wird, und
daß abhängig von der Winkelposition des Druckextremums die der Pumpe zugeführte Menge
an Pumpmedium eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Tabelle verwendet wird,
in der abhängig von der Winkelposition des Druckextremums die Fördermenge des Verdrängerelementes
abgelegt ist, und
daß anhand der Werte in der Tabelle die Fördermenge des Verdrängerelementes (22) bestimmt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Pumpe (4)
abhängig von der Drehzahl der Pumpe (4), abhängig vom Hubvolumen der Pumpe (4) pro
Umdrehung der Drehwelle (21) und abhängig von der Winkelposition der Druckextrema
berechnet wird, wobei eine Tabelle verwendet wird, in der das Fördervolumen der Pumpe
(4) abhängig von der Winkelposition der Druckextrema abgelegt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitlichen Positionen und/oder
die Winkelpositionen der Druckextrema zweier beliebiger aufeinanderfolgender Verdrängerelemente
(22) der Pumpe (4) bestimmt werden, und
daß die der Pumpe (4) zugeführte Menge an Pumpmedium in Abhängigkeit von der Winkelposition
der zwei Druckextrema in der Weise so eingestellt wird, daß die zwei Verdrängerelemente
eine nahezu gleich große Menge an Medium in das Volumen (20, 5) pumpen.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Pumpe (4) eine Kraftstoffpumpe
verwendet wird, wobei an das als Leitung (20) und Kraftstoffspeicher (5) ausgebildete
Volumen ein Einspritzventil (6) angeschlossen ist,
daß die während eines Vergleichszeitraums vom Einspritzventil (6) abgegebene Kraftstoffmenge
ermittelt wird,
daß die abgegebene Kraftstoffmenge mit dem Fördervolumen verglichen wird, und
daß aufgrund des Vergleichs eine Aussage über die Funktionsweise der Einspritzanlage
getroffen wird.