[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine magnetgekuppelte Pumpe nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Eine derartige Pumpe weist je einen üblicherweise mit Permanentmagneten bestückten
Innen- und Aussenrotor auf, welche durch einen dazwischen statisch angeordneten, dünnwandigen
Spaltrohrtopf resp. Spalttopf voneinander getrennt sind. Wenn nun der Spalttopf aus
einem metallischem Werkstoff besteht, entstehen im Betrieb der Pumpe Wirbelstromverluste.
Diese führen zu einer Erwärmung des Spalttopfes, welche sich folglich auch auf das
Fördermedium überträgt. Bei zu geringem Volumenstrom des Fördermediums steigt die
Temperatur im Magnetfeldbereich des Spalttopfes kontinuierlich und volumenstromabhängig
an, da die Wärme nur ungenügend durch das Fördermedium abgeführt werden kann.
[0003] Wenn nun weiter gar kein Fördermedium vorhanden ist, d.h. bei einem Trockenlauf,
steigt die Temperatur im Magnetfeldbereich des Spalttopfes sehr schnell an. Dies rührt
von der geringen Wärmeleitfähigkeit der für den Spalttopf geeigneten metallischen
Werkstoffe her, welche zusammen mit dem geringen Querschnitt des Spalttopfes in diesem
Bereich zu einer ungenügenden Wärmeabfuhr in diesem Bereich führen.
[0004] Um nun diese Temperaturen zu messen und zu überwachen, werden herkömmlicherweise
Temperaturfühler eingesetzt, welche die Temperatur des Fördermediums oder des Spalttopfes
ausserhalb des Magnetfeldbereiches erfassen. Dabei besteht nun aber das Problem, dass
bei zu geringem Volumenstrom oder einem Trockenlauf die tatsächlich auftretende höchste
Temperatur am Spalttopf nicht erfasst wird. D.h. es wird eine zu geringe resp. falsche
Temperatur erfasst und zudem besteht bei derartigen Temperaturfühlern das Problem,
dass sie ein verhältnismässig träges Ansprechverhalten besitzen, d.h. einen raschen
Temperaturanstieg nur verzögert widergeben.
[0005] Um nun derartige Pumpen mit metallischem Spalttopf vor Betriebsstörungen, wie beispielsweise
Trockenlauf, Unterschreitung des Mindest-Volumenstroms, Ueberschreitung des Siedepunktes
des Fördermediums im Spalttopfbereich, Ablagerungen im Bereich des Spalttopfs resp.
Magnetrotors oder defekten Wälzlagerungen, abzusichern resp. diese zu erfassen werden
unterschiedliche Sensoren eingesetzt, welche einzeln oder in Kombination diese Störungen
erfassen und einer Auswertungseinheit zuleiten.
[0006] So ist beispielsweise aus der DE 43 03 629 eine Mehrfachüberwachung einer Kreiselpumpe
mit Permanentmagnetkupplung und metallischem Spalttopf bekannt, welche eine schnellansprechende
Temperaturmessung im Bereich des Magnetfeldes des Spalttopfes resp. der Permanentmagnetkupplung
aufweist. Dabei wird insbesondere der Spalttopf selbst als Teil des Temperatursensors
eingesetzt, was bedeutet, dass dieser auf jeden Fall aus einem leitenden, metallischen
Werkstoff bestehen muss. Zwar wird dadurch die Temperatur direkt am Ort der Wärmequelle
(Permanentmagnetkupplung) gemessen, aber dies wird durch eine nicht erwünschte Störanfälligkeit
erkauft, welche beispielsweise durch Oxidation, Korrosion, chemische Verunreinigungen
und elektrische Störgrössen im Bereich des Spalttopfes verursacht wird. Weiter ist
diese Temperaturmesseinrichtungs-Anordnung der starken Wirbelstrombildung durch die
Permanentmagnetkupplung ausgesetzt, was zu einem magnetfeldstärkeabhängigen Messfehler
führt, welcher elektrisch kompensiert werden muss. Diese Kompensation muss entsprechend
der Dimensionierung der Magnetkupplung jeweils individuell angepasst werden. Ein zusätzliches
Problem der erwähnten Lösung besteht darin, dass zwischen der Temperaturmesseinrichtung
und der Ausgleichsleitung eine Steckverbindung eingesetzt wird, welche ebenfalls der
Oxidation, Korrosion, chemischen Verunreinigungen und elektrischen Störgrössen unterworfen
ist. Weiter besteht bei Wartungsarbeiten an der Pumpe die Gefahr, dass diese Steckverbindung
mechanisch beschädigt wird, was zu einem vollständigen Ausfall oder zu einer unbemerkten
Beeinträchtigung der Messungen führen kann.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine derartige Kreiselpumpe
mit permanentmagnetbestückten Innen- und Aussenrotor zu finden, bei welcher eine zuverlässige
und genaue Erfassung der Temperatur des Spalttopfes im Bereich der Magnetkupplung
mit vernachlässigbarem Einfluss der Magnetkupplung erfolgen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale einer magnetgekuppelten Pumpe
nach Anspruch 1 erfüllt.
[0009] Weitere erfindungsgemässe Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren
Ansprüche 2 bis 9.
[0010] Durch die erfindungsgemässe Anordnung des Fühlerelementes direkt am Spalttopf kann
die Temperatur in diesem Bereich zuverlässig und praktisch störungsfrei erfasst und
gemessen werden. Vorteilhafterweise erfolgt dies auch im Falle des Trockenlaufes der
Pumpe, da die Messung unabhängig vom Volumenstrom des Fördermediums erfolgt. Die direkte
Verbindung ist zudem nicht anfällig auf Störungen, Korrosion und äussere Einflüsse,
wie sie beispielsweise bei der Montage resp. Demontage des Gehäuses der Pumpe auftreten
können. Die Messung erfolgt überdies direkt an der kritischsten Stelle, nämlich im
Bereich des Magnetfeldes der Magnetkupplung direkt auf der Spalttopfoberfläche, vorteilhafterweise
im oberen Bereich bei eingebauter resp. stationierter Pumpe.
[0011] Vorteilhafterweise kann eine elektrische Kompensation der Temperaturmesseinrichtung
entfallen, wenn der Einfluss des Magnetfeldes der Magnetkupplung einerseits durch
eine geeignete Materialwahl des Fühlerelementes der Temperaturmesseinrichtung und
andererseits durch die vorzugsweise eingesetzte Ausführung mit elektrisch isolierter
Messstelle gegenüber dem Schutzmantel.
[0012] Neben der Erfassung der Temperatur kann die erfindungsgemässe Temperaturmesseinrichtung
auch als Anlaufsicherung dienen, indem bei einer Deformation des Spalttopfes oder
bei einem Lagerschaden, bei welchem der Antriebs-Magnetrotor unrund resp. exzentrisch
läuft, und dadurch der Antriebs-Magnetrotor am Spalttopf streift, ein schneller Temperaturanstieg
erfasst werden kann. Wenn die Temperaturmesseinrichtung vorzugsweise auf der Innenseite
des Spalttopfes angebracht ist, kann es sogar zu einem Unterbruch des Fühlerelementes
selbst oder seiner Zuleitungen kommen, was elektrisch durch die Auswerteeinheit erkannt
wird.
[0013] Eine derart schnell und zuverlässig ansprechende Temperaturmesseinrichtung eignet
sich insbesondere für den Einsatz in explosionsgefährdeten Zonen, wo die maximale
Oberflächentemperatur der Pumpe im Bereich der Magnetkupplung am Spalttopf auftritt
und überwacht werden muss und bei Einsatz von leicht siedenden Fördermedien, bei denen
eine exakte und schnelle Erfassung der Temperatur des Spalttopfes entscheidend ist,
um eine Siedepunktüberschreitung beim Betrieb der Pumpe ausschliessen zu können.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren
noch näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den schematischen Längsschnitt durch den Bereich der Magnetkupplung mit
Spalttopf einer erfindungsgemässen magnetgekuppelten Pumpe.
[0015] In Figur 1 ist schematisch ein Teil des Längsschnittes einer erfindungsgemässen magnetgekuppelten
Pumpe 1 mit Antriebs-Magnetrotor 2, Spalttopf 3 und mit dem Pumpenlaufrad 4 verbundener
Pumpen-Magnetrotor 5 dargestellt. Der Antriebs-Magnetrotor 2 ist an seiner Peripherie
mit Permanentmagneten 6 ausgestattet, welche gegenüber von am Pumpen-Magnetrotor 5
auf der Innenseite angeordneten Permanentmagneten 7 angeordnet sind. Der Antriebsmagnetrotor
2 ist mit der Antriebswelle 8 verbunden, welche über einen Motor, beispielsweise einen
Elektromotor angetrieben wird.
[0016] Der Spalttopf 3 ist statisch mit dem Pumpengehäuse 9 verbunden und dient als Trennung
zwischen dem Pumpenraum 10 und dem trockenen Antriebsraum 11 der Pumpe 1. Diese Anordnung
bewirkt eine magnetische, berührungslose Kupplung zwischen Pumpen-Magnetrotor 5 und
Antriebswelle 8.
[0017] Im Luftspalt zwischen dem Antriebsmagnetrotor 2 und dem Pumpen-Magnetrotor 5 werden
am Spalttopf 3 durch die Wirbelströme die höchsten Temperaturen erreicht, weshalb
an dieser Stelle erfindungsgemäss das Fühlerelement 12 einer Temperaturmesseinrichtung
13 direkt elektrisch isoliert an der Innenfläche, d.h. der antriebsraumseitigen Fläche
des Spalttopfes 3, angeordnet ist. Durch die elektrische Isolation kann der Einfluss
der Wirbelströme im Spalttopf auf das Fühlerelement 12 resp. die Temperaturmesseinrichtung
13 weitgehend minimiert werden, resp. bewegt sich in vernachlässigbarem Rahmen.
[0018] Das Fühlerelement 12 ist vorzugsweise mindestens an der Verbindungsstelle mit dem
Spalttopf 3 abgeflacht ausgebildet und wird mittels Lötung, vorzugsweise Hartlötung,
Laserschweissung oder Klebung mit der Oberfläche des Spalttopfes 3 verbunden. Das
Fühlerelement 12 führt vorzugsweise direkt aus dem Schutzrohr 14 der Temperaturmesseinrichtung
13 an diese Stelle, ohne ein zusätzliches Verbindungselement oder dergleichen. Wenn
die Temperaturmesseinrichtung 13 vorzugsweise mit dem Spalttopf 3 verbunden ist, kann
die Verbindung direkt, d.h. insbesondere ohne Steckverbindung ausgeführt werden, was
die herkömmliche Problematik mit Störungen, Korrosion und äussere Einflüsse bei der
Montage und Demontage beispielsweise bei Wartungsarbeiten weitgehend ausschliesst.
[0019] Durch diese Anordnung kann einerseits der Einfluss des Magnetfeldes, welches durch
die Permanentmagneten 6 resp. 7 des Antriebsmagnetrotors 2 resp. des Pumpen-Magnetrotors
5 herrühren, minimal gehalten werden, wodurch eine elektrische Kompensation der Temperaturmesseinrichtung
13 vermieden werden kann, und andererseits wird an der kritischsten Stelle des Pumpenraumes
10 die Temperatur unmittelbar und schnell erfasst.
[0020] Bei einer Deformation des Spalttopfes 3 infolge zu hohem Druck im Pumpenraum 10 wird
das Fühlerelement 12 mit der Aussenseite des Antriebsmagnetrotors 2 in Kontakt gelangen
und dadurch entweder ein sehr rascher Temperaturanstieg registriert werden können
oder das Fühlerelement 12 wird durch den Kontakt zerstört, was ebenfalls zu einem
entsprechend auswertbaren elektrischen Signal führt. Damit kann neben der reinen Temperaturerfassung
die Temperaturmesseinrichtung 13 auch als ein Mittel zur Erfassung von unzulässigen
Druckzuständen im Pumpenraum 10 resp. einem Lagerschaden der Antriebswelle 8 resp.
des Antriebsmagnetrotors 2 dienen.
[0021] Durch die dargestellt Anordnung erfolgt die Messung der Temperatur des Spalttopfes
3 völlig unabhängig vom Fördermedium, und funktioniert deshalb sowohl im Normalbetrieb,
wie auch bei Störfällen wie Unterschreitung des Mindest-Volumenstroms, Überschreitung
des Siedepunktes des Fördermediums im Spalttopfbereich, abgehängte Magnetkupplung
oder Trockenlauf.
1. Magnetgekuppelte Pumpe (1) mit Antriebs-Magnetrotor (2) und mit dem Pumpenlaufrad
(4) verbundenem Pumpen-Magnetrotor (5) und dazwischenliegend angeordnetem, mit dem
Pumpengehäuse (9) fixierten, metallischen Spalttopf (3), sowie einer mit einer Auswerteeinheit
verbindbarer Temperaturmesseinrichtung (13), dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturmesseinrichtung
(13) ein direkt mit der Mantelfläche des Spalttopfes (3) elektrisch isoliert verbundenes
Fühlerelement (12) aufweist.
2. Magnetgekuppelte Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fühlerelement
(12) direkt mit der dem Antriebs-Magnetrotor (2) zugekehrten Seite des Spalttopfes
(3) verbunden ist.
3. Magnetgekuppelte Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fühlerelement
(12) im Bereich von Magneten (6,7) des Antriebs-Magnetrotors (2) resp. Pumpen-Magnetrotors
(5) angeordnet ist.
4. Magnetgekuppelte Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fühlerelement (12) mindestens eine abgeflachte Spitze aufweist, vorzugsweise wenigstens
im Bereich der Verbindung mit dem Spalttopf (3).
5. Magnetgekuppelte Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fühlerelement (12) mittels Lötung, vorzugsweise Hartlötung, Laserschweissung oder
Klebung mit der Oberfläche des Spalttopfes (3) verbunden ist.
6. Magnetgekuppelte Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmesseinrichtung (13) als Mantelthermoelement ausgebildet ist, und ausserhalb
des Luftspaltes zwischen Spalttopf (3) und Antriebs-Magnetrotor (2) durch das Gehäuse
(9) der Magnetgekuppelte Pumpe (1) hindurchgeführt angeordnet ist und vorzugsweise
mit dem Spalttopf (3) verbunden ist.
7. Magnetgekuppelte Pumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende des
Schutzrohres (14) der Temperaturmesseinrichtung (13) bis dicht an den Luftspalt zwischen
Spalttopf (3) und Antriebs-Magnetrotor (2) heranführend ausgebildet ist.
8. Magnetgekuppelte Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmesseinrichtung (13) ein Widerstandsmesselement, vorzugsweise ein Keramik-
oder ein Platinwiderstandselement aufweist.
9. Magnetgekuppelte Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpe als Kreiselpumpe ausgebildet ist.