[0001] Seit es gelungen ist, Leuchtdioden (LED) mit in der Signaltechnik vorgeschriebenen
Lichtfarben herzustellen, wird versucht, damit Signalgeber wie Verkehrsampeln oder
Eisenbahnsignale herzustellen. Mittlerweile haben sich einige Bauformen durchgesetzt,
welche jedoch oft gravierende Nachteile aufweisen, insbesonders ist es bislang nicht
möglich gewesen, die europäischen Normen für Signalgeber in anspruchsvollen Ausführungen
bezüglich Helligkeit, Lichtverteilung und Phantomlicht (das ist die Vortäuschung eines
eingeschalteten Signallichts durch einfallendes Sonnenlicht) zu erfüllen. Darüber
hinaus lässt das Erscheinungsbild des leuchtenden Signals in vielen Bauformen im Vergleich
zu den bisherigen Glühlampen-Signalen zu wünschen übrig. Ursache dieser Mängel ist
einerseits die Notwendigkeit, das Signalbild aus vielen einzelnen LED aufzubauen,
andererseits der Preis der LED, der eine möglichst sparsame und effektive Verwendung
nahelegt, drittens die Annahme, dass für LED-Signale die bestehenden Normen nicht
vollinhaltlich anzuwenden oder neue Normen festzulegen seien. Insbesonders herrscht
jedoch bezüglich des Phantomlichts eine allgemeine Unkenntnis der Sachverhalte sowohl
bei Kunden, als auch vielen Herstellern, welche oft Kleinbetriebe ohne entsprechende
optische Fachkenntnisse sind, aber auch, weil die Phantomlichteigenschaften nur bei
einem niedrigem Sonnenstand und frontaler Beleuchtungsrichtung erkennbar werden.
[0002] Eine hohe Lichtstärke erfordert eine LED-Anordnung, welche eine möglichst genaue
Lichtanpassung an die Verteilungsvorschriften erlaubt, um die vorhandene Lichtmenge
optimal auszunützen. Weil die Lichtabstrahlung praktisch aller LED nicht mit der vorgeschriebenen
Lichtverteilung übereinstimmt, müssen entweder unverhältnismäßig mehr LED verwendet
werden, um im gesamten Verteilungsbereich ausreichend Licht zu bekommen, oder Zusatzoptiken
vorgesehen werden.
[0003] Für ein gutes Erscheinungsbild ist eine homogen leuchtende Fläche anstelle einer
aus einzelnen Lichtpunkten oder Lichtstreifen zusammengesetzten Scheibe erforderlich,
sowie ein optischer Aufbau, der bei Ausfall einer einzelnen oder einer Reihe von LED
je nach der elektrischen Beschaltung weder auffällige noch mißverständliche Dunkelzonen
im Lichtbild oder in der Lichtverteilung entstehen lässt.
[0004] Die Größe des Phantomlichtes wird in Europa durch das Verhältnis von Nutzlicht zu
Phantomlicht qualifiziert und in Klassen eingeteilt, nach einer deutschen Norm darf
das Phantomlicht absolut festgelegte Werte nicht überschreiten. In beiden Fällen muß
jedoch das Summenlicht aus Signal- und Phantomlicht die vorgeschriebenen Lichtfarben
für Signallichter einhalten.
[0005] Die Vorgaben betreffend der Lichtfarbe des Summenlichtes können durch ein Einfärben
der Abschlußscheibe erfüllt werden, wodurch auch das Phantomlicht in einem sehr viel
höheren Maß als das Nutzlicht reduziert wird. Weitere Maßnahmen zur Absenkung des
Phantomlichtes, wie sie bisher bekannt sind, setzen einen nahezu homogenen, parallelen
Strahlengang innerhalb der Optik voraus, wie er auch bisher durch einen Parabolreflektor
mit einer möglichst punktförmigen Lichtquelle erzeugt wurde, in welchen Lamellen oder
Lichtraster eingesetzt sind, oder sie fokussieren das Nutzlicht auf kleine Öffnungen,
welche in einem definierten Raster in einer schwarzmatten Blende angebracht sind,
welche das einfallende Sonnenlicht größtenteils absorbiert. Darüber hinaus existieren
weitere Möglichkeiten für herkömmliche Signale mit einer einzelnen punktförmigen Lichtquelle,
welche hier nicht von Relevanz sind.
[0006] Ein weiteres Beurteilungskriterium ist die Gesamtbautiefe. Je geringer, umso mehr
Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich für den Signalgeber selbst, aber auch umso mehr
zusätzliche Bauelemente wie Detektoren und Steuerungen lassen sich in den bestehenden
Gehäusen unterbringen.
[0007] Versuchsmessungen haben ergeben, daß zur Erzielung bester Phantomlichtklassen das
Sonnenlicht spätestens hinter der Frontscheibe möglichst vollständig abgefangen werden
muß, sodaß weder die LED, deren Trägerplatte noch eine zwischengeschaltete Optik von
der Sonne beschienen werden können. Diese phantomlichtsenkende Maßnahme darf dabei
das Nutzlicht möglichst wenig beeinträchtigen. Bisher bekannte Mittel wie Lamellen-
oder Wabeneinsätze arbeiten auf diese Weise, weshalb bisher die Vorschriften auch
problemlos erfüllt werden konnten.
[0008] Anhand dieser Ausführungen werden nun bekannte Lösungen bewertet.
[0009] Eine allgemein schon länger verbreitete Ausführung besitzt eine in die Front der
Signalkammer eingesetzte ebene mattschwarze Scheibe, welche zumeist als Leiterplatte
ausgeführt und mit einer Spannungsversorgung versehen ist. Sie ist mit einer ausreichenden
Zahl einzelner Leuchtdioden in der passenden Lichtfarbe, gleichmäßig über die gesamte
Fläche verteilt, bestückt und wird von einer vorgesetzten, transparenten Abdeckscheibe
gegen Witterung geschützt, welche oft auch optische Elemente zur Verbesserung der
Lichtverteilung enthält. Weiters sind auch einfachere Ausführungen bekannt, wo Leuchtdioden
direkt dicht in eine vorteilhafterweise schwarze Trägerplatte eingesetzt werden und
deren Anschlüsse in eine passende, dahinterliegende Leiterplatte eingelötet oder frei
verdrahtet sind.
[0010] Nachteilig bei diesen einfachen Ausführungsformen ist die Notwendigkeit, mangels
einer präzisen Lichtführung besonders viele LED verwenden zu müssen, um die Verteilungsvorschriften
zu erfüllen, die Erkennbarkeit jeder einzelnen LED insbesonders bei Ausfällen, sowie
auch hohes Phantomlicht, welches durch unmittelbares Beleuchten der LED durch die
Sonne entsteht. Es kann durch bekannte Mittel nicht beseitigt werden, weil kein paralleles
Strahlenbündel vorliegt. Dafür ist die Bautiefe sehr gering.
[0011] Weiters sind höherwertige Konstruktionen bekannt, welche auf die Gesamtproblematik
genauer eingehen.
[0012] Die Patentanmeldung US 5,636,057 (Dick et al.) beschreibt eine Ausführung, bei welcher
vor den Leuchtdioden eine Linsenplatte angeordnet ist, die auf der den Leuchtdioden
zugewandten Seite für jede Leuchtdiode einen Kondensor zur Lichtsammlung und auf der
anderen Seite Streulinsen aufweist, welche das Licht wunschgemäß verteilen. Aus Reinigungsgründen
muß dieser Linsenscheibe noch eine glatte Abschlußscheibe vorangesetzt werden. Diese
Ausführung kommt wegen der effektiven Lichtführung mit relativ wenigen LED aus. Jedoch
ist neben den Nachteilen der Erkennbarkeit der einzelnen Leuchtdioden auch hier keine
parallele Lichtstrecke für phantomlichtbegrenzendeMittel vorhanden. Schließlich hat
auch der den Leuchtdioden zugewandte Kondensor in der Praxis keinen besonders guten
Lichtwirkungsgrad. Die Bautiefe ist jedoch ebenfalls gering.
[0013] Die Patentanmeldung A 1623/97 (Swarco-Futurit) besitzt ebenfalls eine Linsenplatte,
auf der vor jeder LED ein Kondensor angebracht ist. In einem größeren Abstand davor
befindet sich eine herkömmliche Streuscheibe. Zwischen Linsenplatte und Streuscheibe
wird das Licht im wesentlichen parallel geführt, sodaß bekannte Phantomlichteinsätze
eingesetzt werden können. Der Ausfall einiger LED wird durch leichte Defokussierung
sowie einen großen Abstand zwischen Linsenplatte und Abschlußscheibe verschleiert.
Nachteilig ist, daß die Defokussierung entsprechend höhere Lichtverluste in den Phantomlichteinsätzen
erzeugt. Für eine wirkungsvolle Verschleierung wäre jedoch ein so großer Abstand erforderlich,
daß der Einsatz in keinen vorhandenen Signalgeber hineinpassen würde. Daher ist in
der Praxis das visuelle Erscheinungsbild vor allem bei Teilbestückung beeinträchtigt.
Die Bautiefe ist so tief wie möglich gehalten.
[0014] Ein verbessertes Erscheinungsbild bieten Neuentwicklungen mit Hochleistungs-LED.
[0015] Das internationale Patent unter PCT, WO 98/16777, beschreibt eine Anordnung von wenigen,
besonders lichtstarken LED. Sie sitzen in einer bestimmten, kompakten Anordnung auf
einer auswechselbaren Platte innerhalb der Brennweite einer vorgesetzten Kondensorlinse
in Fresnell-Bauart, welche das Licht bündelt. Eine vorgesetzte Abschlußscheibe verteilt
das Licht in der gewünschten Weise.
[0016] Diese Bauweise ergibt insbesonders durch die unfokussierte, unscharfe Abbildung der
LED-Anordnung eine homogene Lichtverteilung und ein hervorragend gleichmäßiges Erscheinungsbild
des Lichtsignales, selbst bei Ausfall einer oder mehrerer LED. Sie besitzt jedoch
auch wesentliche Nachteile. Es hat sich gezeigt, daß diese Ausführung nicht allzu
hohe Helligkeitsanforderungen erfüllen kann, weil das Licht durch die Größe der leuchtenden
Fläche sowie die unscharfe Abbildung trotz Kondensorlinse eine sehr große Divergenz
aufweist. Das Phantomlicht ist außerdem sehr hoch, weil durch dieselben Gründe viel
Sonnenlicht auch auf die LED-Anordnung fällt. Mangels einer parallelen Lichtstrecke
sind die bekannten phantomlichtsenkenden Einrichtungen nicht verwendbar. Weiters wird
in der Praxis das Gehäuse als Kühlkörper verwendet. Da es wegen der besseren Wärmeableitung
sowie wegen der Phantomlichtreduzierung schwarz gefärbt ist, wird es bei Sonneneinstrahlung
entsprechend aufgeheizt, wodurch die Lichtleistung der LED sinkt. Schließlich ist
die Bautiefe relativ hoch.
[0017] Die Patentanmeldung A 488/99 (Swarco-Futurit) zeigt eine Möglichkeit zur Verwendung
eines Lamelleneinsatzes ohne paralleles Strahlenbündel. Hierbei ergeben sich jedoch
für die Anordnung der LED enge Grenzen, insbesonders eine geringe Höhe. Mit einer
solchen Anordnung ist zwar ein ausreichend niedriges Phantomlicht erzielbar, aber
es ist derzeit nicht möglich, höhere Lichtwerte zu erfüllen, da auf dem zur Verfügung
stehenden Platz zuwenig LED aneinandergereiht werden können. Ein weiterer Nachteil
besteht in den Einschränkungen der Frontlinsengestaltung bezüglich der Position und
der erzielbaren Lichtverteilung. daher besteht auch die Gefahr eines leicht streifenförmigen
Erscheinungsbildes. Die Bautiefe ist größer als bei der vorigen Ausführung, weil zusätzlich
Lamellen unterzubringen sind. Allerdings wird hier auch eine geneigte Gestaltung der
Optik vorgestellt, welche die phantomlichterzeugenden Reflexe der Stufen zwischen
den Frontlinsenelementen vermeidet.
[0018] Aufgabe der Erfindung ist es, einen LED-Signaleinsatz mit geringer Bautiefe zu entwickeln,
der durch den Einbau von phantomlichtsenkenden Mitteln auch die höchsten Phantomlichtklassen
erfüllen kann und dabei möglichst wenig Nutzlicht verliert, dessen Lichtverteilung
möglichst genau den Verteilungsvorschriften anpassbar ist und damit die höchste Helligkeitsstufe
erreicht, sowie mit einem gleichförmigen visuellen Erscheinungsbild, das auch beim
den Ausfall einiger LED nicht wesentlich beeinträchtigt ist.
[0019] Das wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß in einer Signalgeberoptik, bestehend
aus einer LED-Anordnung, einer davor angebrachten Scheibe mit mehreren Kondensoren,
einem unmittelbar davor angebrachten Lamellengitter, einer Abschlußscheibe und einem
topfartigen Gehäuse, hinter jedem Kondensor vorzugsweise zentral im Abstand der Brennweite
zumindest zwei LED in einer horizontalen Reihe angeordnet sind, deren Lichtstrahlen
vom Kondensor erfasst, entsprechend den optischen Gesetzen im Vertikalschnitt weitestgehend
parallel gerichtet erscheinen und in horizontaler Richtung ein divergentes Lichtbündel
mit Hauptstrahlrichtungen, welche der LED-Reihenanordnung entsprechen, erzeugen.
[0020] Signalgeberausführungen mit Kondensoroptik sind bisher prinzipiell in zwei Gruppen
einteilbar. Beim einer Gruppe sitzt vor jeder einzelnen LED ein Kondensor, welcher
das Licht sammelt und eine parallele Lichtausrichtung bilden kann, wodurch mit herkömmlichen
Mitteln ein ausreichend geringes Phantomlicht erzielt wird. Die erzielbare Helligkeit
ist wegen der Parallelität aller Lichtstrahlen extrem groß, damit ist auch jede andere
Lichtverteilung exakt erzielbar. Nachteilig ist jedoch eine gewisse Erkennbarkeit
einzelner LED insbesonders bei Teilbestückung und LED-Ausfällen, wobei das Erscheinungsbild
sehr zu wünschen übrig lässt.
[0021] Bei der anderen Gruppe sind alle LED kompakt hinter einem gemeinsamen, großen Kondensor
angeordnet, wodurch ein hervorragend gleichmäßiges Erscheinungsbild auch bei LED-Ausfällen
erzielt werden kann, es besteht jedoch keine Möglichkeit, das Phantomlicht zu reduzieren,
ausgenommen mit einer besonders linearen LED-Anordnung. Doch die derzeit erzielbare
Helligkeit neuester LED erfordert unabhängig von der Anordnung eine so große Fläche
bzw. eine derart lange Reihenanordnung, daß die hierdurch verursachte Divergenz eine
genaue, effektive Lichtanpassung an die Verteilungsvorschriften nicht erfüllen kann.
Ein Großteil des Lichts strahlt zwangsläufig in Bereiche mit geringen Helligkeitsanforderungen
aus und fehlt dann im Zentrum.
[0022] Im Bemühen um Abhilfe versprechen die LED-Hersteller in Zukunft immer hellere LED,
doch der Markt benötigt sofort akzeptable Lösungen.
[0023] Überraschender Weise wurde bei Simulationsberechnungen entdeckt, dass durch Kombination
beider vorherrschenden Systeme eine Summeneigenschaft erzielbar ist, welche alle Anforderungen
bezüglich Helligkeit, Erscheinungsbild und Phantomlichtarmut bereits jetzt gleichzeitig
erfüllen kann, indem nämlich eine Anordnung von mehreren Kondensoren vorgesehen wird,
die das Licht von dahinter angeordneten, kürzeren einzeiligen LED-Reihen im Vertikalschnitt
parallel richten und eine entsprechende Divergenz in horizontaler Richtung erzeugen.
Da innerhalb der zur Verfügung stehenden Fläche die Anzahl der möglichen Kondensoren
dem Quadrat der Durchmesserverhältnisse von Kondensorenplatte und Einzelkondensor
entspricht, die Divergenz der Lichtabstrahlung einer einzeiligen LED-Reihe aber nur
linear mit dem Durchmesser bzw. der Brennweite des vorgesetzten Kondensors zusammenhängt,
ist eine Optimierung möglich.
[0024] Zuerst wird eine so große horizontale Strahlendivergenz bestimmt, welche in einer
Simulationsrechnung eine genaue Nachbildung der gewünschten Lichtverteilung gerade
noch zulässt. Hieraus ergibt sich zu einer beliebig angenommenen LED-Anzahl pro Reihe
eine zugehörige Kondensorgröße bzw. Brennweite. Es ist nun einsichtig, daß beispielsweise
bei einer Halbierung der Reihenlänge bzw. LED-Anzahl pro Reihe und einer Halbierung
des Kondensordurchmessers bzw. der Brennweite die Strahlendivergenz gleich bleibt,
die mögliche Anzahl der Kondensoren vervierfacht sich jedoch, daher ist in Summe viermal
die halbe, also insgesamt die doppelte LED-Anzahl möglich. Damit wird aber auch die
Helligkeit des Signales bei unveränderter optimaler Anpassung an die Verteilungsvorschriften
verdoppelt. So kann durch Variation der Länge der LED-Reihen und Kondensorenanzahl
eine Optik mit maßgeschneiderten Eigenschaften innerhalb der Systemgrenzen (mindestens
2 Kondensoren, mindestens 2 LED pro Kondensor) aufgebaut werden.
[0025] Weil eine Reihe aus mindesens zwei LED bestehen muss, ist bei Ausfall einer LED noch
immer zumindest die halbe Helligkeit beim betroffenen Kondensor vorhanden. Es ist
Aufgabe der Streuelemente in der Frontscheibe, dieses Lichtloch durch Verwendung der
Lichtstrahlen der benachbarten LED und durch divergente Lichtstrahlen der benachbarten
Kondensoren weitgehend unkenntlich zu machen. Im Gegensatz zur bekannten Ausführung
PCT, WO 98/16777 mit unfokussierter Anordnung erfolgt hier diese Lichtstreuung erst
in der Frontscheibe, weshalb die Funktion der Lamellen nicht beeinträchtigt ist.
[0026] Die Verschaltung der LED erfolgt dermaßen, dass bei Kurzschluss oder Unterbrechung
durch eine einzelne schadhafte LED die mitbetroffenen LED in unterschiedlichen Reihen
und möglichst weit voneinander entfernt angeordnet sind, sodaß in jeder Reihe nur
maximal eine LED gleichzeitig ausfallen kann.
[0027] Weitere Voraussetzung für ein gutes Erscheinungsbild ist, dass die Kondensoren lückenlos
aneinandergrenzen und eine möglichst gleiche Helligkeit in allen Zonen aufweisen.
Das kann innerhalb gewisser Grenzen und in Abstimmung mit der vorhandenen Lichtverteilung
der LED durch konstruktive Maßnahmen nach optischen Gesetzen wie beispielsweise ein
gekrümmter Aufbau des Kondensors, unterschiedliche Wandstärken und Breiten der einzelnen
Fresnelringe sowie zusätzliche optische Strukturen an Ein- oder Austrittsfläche, welche
die horizontale Divergenz der Hauptstrahlrichtungen vergleichmäßigen oder verändern,
geschehen. Insbesonders können am Rand der Kondensorplatte dunkle Zwickel zwischen
den Kondensoren durch Beschnitt des Randbereichs oder Verschieben einzelner Kondensorpositionen
vermieden werden. Diese Randverluste sind bei einer höheren Kondensoranzahl im Verhältnis
kleiner, da ein geringerer Anteil der Kondensoren davon betroffen ist.
[0028] In der geschilderten Weise lässt sich somit ein Signalgeber herstellen, der sowohl
eine große Helligkeit durch eine genau angepasste Lichtverteilung als auch die Möglichkeit
zur Phantomlichtabsenkung besitzt und der selbst nach Ausfall einiger LED noch immer
ein akzeptables Erscheinungsbild bietet.
[0029] Fig. 1 a zeigt eine Ausführungsform der Erfindung im geschnittenen Grundriss, Fig.
1b im geschnittenen Aufriss und Fig.1 c in Seitenansicht, Fig. 2 eine Ausführungsvariante
im Vertikalschnitt.
[0030] Auf einer Leiterplatte (1) sind LED (2) in Form von horizontalen Reihen (3) in einem
Hexagonalraster angeordnet. Diesen ist eine transparente Kondensorplatte (4), auf
welcher lückenlos untereinander gleiche Kondensoren (5) in Fresnelbauweise angeordnet
sind, im Abstand der Brennweiten (F) vorgesetzt.. Die Zentren der Kondensoren (5)
sind bezüglich der Mitte der LED-Reihen (3) ausgerichtet. Der Durchmesser der Kondensoren
(5) ist so gewählt, dass die Lichtbündel (6) der LED (2) möglichst vollständig von
den Kondensoren (5) erfasst werden. Durch den Brennweitenabstand (F) werden die Lichtbündel
(6) im vertikalschniit des Aufrisses parallel ausgerichtet, in horizontaler Richtung
(Grundriss) ergibt sich die Divergenz (D). Vor der Kondensorplatte (4) befindet sich
ein Lamellengitter mit horizontalen Lamellen (7). Sie sind so angebracht und dimensioniert,
dass sie das Nutzlicht in bekannter Weise weitgehend unbehindert durchlassen, jedoch
von schräg oben einfallendes Sonnenlicht auf ihrer schwarzmatten Oberseite absorbieren.
Die Optik wird vorne von einer Streuscheibe (8) abgeschlossen, welche aussen glatt
ist und innen in bekannter Weise eine Anordnung von Streuelementen (8a) zur Erzielung
der vorgeschriebenen Lichtverteilung aufweist. Hinten positioniert ein Gehäuse (9)
Kondensorplatte (4) und Leiterplatte (1) zueinander. Es weist Durchbrüche (10) auf,
durch welche die LED (2) ihr Licht senden. Die Leiterplatte (1) dichtet an Ihrem Umfang
(1a) mit einem Gehäuserand (9a) ab. Der Seitenriss zeigt, dass die Kondensoren (5)
am Rand abgeschnitten sind, sodass die Zwickel (11) zwischen benachbarten Kondensoren
(5), welche zwangsläufig etwas dunkler sind, nicht mehr störend auffallen.
[0031] Die Leiterplatte (1) besitzt einen wärmeverteilenden und stabilisierenden Träger,
beispielsweise ein Aluminiumblech, dessen Rückseite frei liegt. Dort kann zur Verbesserung
der Wärmeabfuhr und Steigerung der Lichtausbeute eine Oberflächenbeschichtung, ein
Kühlkörper oder ein Peltier-Element angebracht werden.
[0032] Die Leiterplatte (1) ist so auf eine beliebige Weise mit dem Gehäuse (9) verbunden,
dass sie im Störungsfall leicht ausgewechselt werden kann.
[0033] Wird der Signalgeber ohne Lamellen (7) verwendet, können Sonnenstrahlen eindringen.
Deshalb besitzt das Gehäuse (9) innen eine schwarzmatte Oberfläche, welche einfallendes
Sonnenlicht absorbiert. Insbesonders deckt der Gehäuseboden mit den Durchbrüchen (10)
die Leiterplatte (1) vollständig ab, welche glänzende und spiegelnde Oberflächen wie
blanke Leiterbahnen, Lötpads, weitere Bauteile etc. aufweisen kann, ausserdem wird
hierdurch deren Aufheizung durch Sonnenstrahlung verhindert, wodurch Lichtausstoß
und Lebensdauer verbessert werden.
[0034] Wie Fig. 1a zeigt, bildet jede LED (2a, 2b, 2c) einer Reihe (3) durch die Kondensoren
(5) eine Hauptstrahlrichtung (12a, 12b, 12c), wodurch die gesamte Divergenz (D) bestimmt
wird, dazwischen befinden sich nur unbedeutende Streulichtstrahlen. Ein aus allen
Beobachtungsrichtungen gleichmäßiges Erscheinungsbild erfordert daher auch eine horizontale
Mindeststreuung der Frontscheibe (8), welche den Winkelwert (S) zwischen benachbarten
Hauptstrahlrichtungen beträgt.
[0035] Ein LED-Ausfall, beispielsweise (2a), bewirkt, dass der betroffene Kondensor (5),
aus der entsprechenden Hauptstrahlrichtung (12a) betrachtet, dunkel bleibt, während
er aus den anderen Beobachtungsrichtungen unvermindert hell erscheint. Dieser Erscheinung
kann begegnet werden, indem ein wesentlicher Lichtanteil mit einer gleichmäßig über
die Frontscheibe (8) verteilten Vielzahl von Linsenelementen (8a) zumindest um den
doppelten Winkel zweier benachbarter Hauptstrahlrichtungen (2xS) gestreut wird, dann
strahlt die Frontscheibe (8) an der betreffenden Stelle auch Licht der benachbarten
LED (2b) ab.
[0036] In der Praxis sind für einen Großteil der Streuelemente (8a) wesentlich größere Streuwinkel
erforderlich, was das visuelle Erscheinungsbild generell verbessert. In der eingangs
durchzuführenden Lichtsimulation zur Bestimmung der maximal zulässigen Divergenz (D)
können die Streuwinkel aller Linsenelemente (8a) bezüglich dieser beiden Mindestwinkel
(S) und (2xS) überprüft und bedarfsweise geändert werden.
[0037] Die geschilderte Ausführung weist weitere Gestaltungsmöglichkeiten auf, welche bereits
in der Patentanmeldung A 488/99 (Swarco-Futurit) ausgeführt sind und einerseits das
Nutzlicht erhöhen, andererseits das Phantomlicht absenken. Dargestellt ist die Linsengruppe
(13), welche unmittelbar vor jeder LED-Reihe (3) sitzt und die Lichtabstrahlung (6)
der LED (2) genau auf den zugehörigen Kondensor (5) abstimmt.
[0038] Weiters gehören hierzu die auf der Kondensorplatte (4) den LED (2) zugewandten Sammellinsen,
welche einen Lamelleneinsatz ohne Lichtverluste erlaubt, sowie insbesonders der Aufbau
mit geneigter optischer Achse, welcher eine Frontlinsengestaltung ohne Stufen zwischen
den Streuelementen (8a) und damit geringere Phantomlichtreflexe ermöglicht.
[0039] Fig. 2 zeigt diese Neigung der Achse, welche in der Regel durch leichtes Verschieben
der LED-Reihen (3) aus dem Kondensorzentrum nach oben erfolgt. Hierdurch neigen sich
auch die parallelen Lichtstrahlen nach unten. Die Lamellen (7) sind an den Lichtverlauf
neu ausgerichtet worden. Die gestreuten Lichtstrahlen (14) zeigen den üblichen Bereich
der Lichtverteilung.
[0040] Die dezentrale Anordnung der LED (2) auf der Leiterplatte (1) bringt nicht nur Platzvorteile
in der Verschaltung, bei Sicherheitsabständen oder der Wärmeabfuhr, sie ermöglicht
vor allem auch eine flache Bauweise.
[0041] Selbstverständlich sind auch andere Gestaltungsmöglichkeiten gegeben. Insbesonders
können die Kondensoren unterschiedliche Größen und Brennweiten aufweisen, die LED-Zahl
pro Reihe kann unterschiedlich sowie bei manchen Kondensoren auch eins sein, um unterschiedlich
helle Signalgeber zu verwirklichen oder um eine Verbesserung der Helligkeit der LED
einfließen zu lassen. Auch eine Mischung mit anderen Bauteilen wie Sensoren, Spannungsversorgung,
Überwachungsbausteinen etc. kann auf der Leiterplatte erfolgen. Es können auch mehrere
Leiterplatten vorgesehen sein.
1. Signalgeberoptik, bestehend aus einer LED-Anordnung, einer in einem Abstand davor
angebrachten, aus transparentem Material bestehenden Platte (4), welche eine Mehrzahl
von zumeist in Fresnell-Bauweise ausgeführten Kondensoren (5) mit Brennweiten (F)
aufweist, einem unmittelbar davor angebrachten Lamellengitter (7) und einer transparenten,
außen vorzugsweise glatten Frontscheibe (8), sowie einem topfartigen Gehäuse (9),
dadurch gekennzeichnet, dass hinter jedem Kondensor (5) vorzugsweise zentral im Abstand der Brennweite (F) zumindest
zwei LED (2) in einer horizontalen Reihe (3) angeordnet sind, deren Lichtstrahlen
(6) von diesem erfasst, entsprechend den optischen Gesetzen im Vertikalschnitt möglichst
parallel gerichtet werden und in horizontaler Richtung ein divergentes Lichtbündel
mit Hauptstrahlrichtungen (12a, 12b, 12c), welche der LED-Reihenanordnung (2a, 2b,
2c) entsprechen, erzeugen.
2. Signalgeberoptik nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, dass die LED-Reihen (3)
innerhalb des Durchmesserbereichs des zugehörigen Kondensors (5) enden.
3. Signalgeberoptik nach Anspruch 1) oder 2), dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensoren
(5) vorzugsweise in einem hexagonalen, rechteckigen oder quadratischen Raster oder
insbesonders im Randbereich (11) der Kondensorplatte (4) auch beschnitten oder unregelmäßig
angeordnet sind und lückenlos aneinandergrenzen (Fig. 1c).
4. Signalgeberoptik nach Anspruch 1), 2) oder 3), dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Kondensor (5) durch Wölbung, Wandstärke, Anzahl und Breite der Fresnelringe so mit
der Lichtabstrahlcharakteristik der LED (2) abgestimmt ist, dass seine Lichtaustrittsfläche
von der Mitte bis zum Rand aus den Hauptstrahlrichtungen (12a, 12b, 12c) möglichst
gleich hell erscheint.
5. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 4), dadurch gekennzeichnet,
dass alle Kondensoren (5) in einer Ebene angeordnet sind und die gleiche Brennweite
(F) aufweisen.
6. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 5), dadurch gekennzeichnet,
dass sich alle LED (2) auf einer ebenen, gemeinsamen Leiterplatte (1) befinden.
7. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 6), dadurch gekennzeichnet,
daß jeder LED-Reihe (3) eine aus transparentem Material vorzugsweise einstückig hergestellte
Linsengruppe (13) gleicher Baugröße unmittelbar vorgesetzt ist, welche die Lichtabstrahlung
jeder LED (2a, 2b, 2c) möglichst vollständig erfasst und genau auf den zugehörigen
Kondensor (5) ausrichtet.
8. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 7), dadurch gekennzeichnet,
dass die LED (2) so verschaltet und/oder angeordnet sind, dass alle durch eine schadhafte
LED mitbetroffenen LED sich jeweils in unterschiedlichen Reihen (3) befinden.
9. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 8), dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehäuseboden zwischen Leiterplatte (1) und Kondensorplatte (4) angeordnet
ist, an den Stellen der LED-Reihen (3) passende Durchbrüche (10) aufweist und mattschwarz
ist und/oder eine lichtabsorbierende Oberflächengestaltung aufweist.
10. Signalgeberoptik nach Anspruch 9), dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrüche (10)
im Gehäuseboden durch die Leiterplatte (1) abgedichtet werden.
11. Signalgeberoptik nach Ansprüchen 9) oder 10), dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterplatte
(1) positionsgenau und auswechselbar auf dem Gehäuse (9) gehalten wird.
12. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 11), dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterplatte (1) in SMD-Technik ausgeführt ist.
13. Signalgeberoptik nach Anspruch 12), dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterplatte
(1) ein Verbundwerkstoff mit einem guten Wärmeleiter ist.
14. Signalgeberoptik nach Ansprüchen 12) oder 13), dadurch gekennzeichnet, dass auf der
Rückseite der Leiterplatte (1) ein Kühlkörper oder ein Peltier-Element aufgesetzt
ist oder die Wärmeabfuhr durch eine geeignete Oberflächengestaltung verbessert wird.
15. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 14), dadurch gekennzeichnet,
dass sich die verteilungsbestimmenden Streuelemente (8a) auf der innenseite der Frontscheibe
(8) befinden.
16. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 15), dadurch gekennzeichnet,
dass die Streuelemente (8a) der Frontscheibe (8) in horizontaler Richtung zumindest
eine solche Lichtstreuung aufweisen, die dem Winkel (S) zweier benachbarter Hauptstrahlrichtungen
(12) entspricht und ein wesentlicher, gleichmäßig verteilter Anteil der Streuelemente
(8a) wenigstens die doppelte Lichtstreuung aufweist.
17. Signalgeberoptik nach einem oder mehreren Ansprüchen 1) bis 16), dadurch gekennzeichnet,
daß das Lamellengitter (7) nur bei Bedarf vorhanden und nachträglich einsetzbar ist.