[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Abdichtung eines farbführenden
Reservoirs wie beispielsweise eines Farbkastens an Druckmaschinen, sei es eine bahn-
oder bogenförmiges Material verarbeitende Druckmaschine.
[0002] EP 0 812 687 A2 offenbart einen Farbkasten für Druckmaschinen sowie ein Verfahren
zum Betreiben einer Druckmaschine. Die Lösung bezieht sich auf die Abdichtung der
Seitenflächen eines Farbkastens, der an einer Farbkastenwalze eines beispielsweise
nach dem Anilox-Prinzip arbeitenden Farbwerkes vorgesehen ist. Am Farbkasten ist eine
Farbkastenwalze angeordnet, an die eine Farbkammer angestellt ist, die von zwei Rakelmessern
begrenzt wird. Die beiden Rakelmesser sind eine Dosierrakel sowie eine Verunreinigungen
entfernendes Rakelmesser, beide aufgenommen an die die Farbkammer begrenzenden Stirnflächen.
Die die Dosierrakel und die das Verunreinigungen abnehmende Rakel aufnehmenden die
Farbkammer begrenzenden Stirnflächen stützen sich alle an der Farbkastenwalze ab.
Bei der Lösung gemäß EP 0 812 687 A2 wird ein erster Druck durch die Stirnfläche auf
die Farbkastenwalze ausgeübt und ein zweiter höherer Druck auf das Dosierrakel und
das die Verunreinigungen entfernende Rakel. Ferner sind in den Stirnflächen Ausnehmungen
vorgesehen, die von einem umlaufenden, geschlossenen Steg verschlossen sind, um eine
größere lokale Steifigkeit an den Rakeleinspannstellen als an der Walzenoberfläche
zu erzeugen.
[0003] Aus DE 34 08 183 C1 ist ein Farbkasten für Druckmaschinen bekannt geworden, dessen
Unterteil das Farbmesser bildet. Dieses Farbmesser ist gegenüber der Farbkastenwalze
einstellbar, wobei sich zwischen Unterteil und Farbkastenwalze der Farbvorrat befindet,
der an den beiden Stirnseiten durch Farbkastenbacken begrenzt ist, die den Farbkasten
gegenüber der Mantelfläche der Farbkastenwalze mittels einer Dichtfläche abdichten.
Die durch Leckverluste austretende Farbe wird dem Farbvorrat wieder zugeführt, wodurch
ein Verschmutzen des Farbwerkes vermieden wird. Dazu ist an den Farbkastenbacken an
ihren jeweiligen Dichtflächen zur Farbkastenwalze hin eine Anlagefläche ausgebildet,
die eine Teilbreite der Farbkastenbacke überdeckt und gegenüber diesem schräg verläuft,
so daß das untere Ende der Anlagefläche zur Innenseite des Farbkastens hin zeigt.
Neben einer schräg verlaufenden Anlagefläche kann diese auch spiralförmig verlaufend
ausgebildet sein.
[0004] Die Dichtwirkung der aus DE 34 08 183 C1 bekannten Anlagefläche hängt im wesentlichen
von der Herstellpräzision der Farbkastenbacken ab, ferner von deren Positionierungsgenauigkeit
in Bezug auf die Farbkastenwalze. Eine Krümmungsabweichung von Farbkastenbacke und
der Farbkastenwalze verbleibt wegen unvermeidlich auftretender Herstellungstoleranzen.
Das für die Farbkastenbacken verwendete elastische Elastomermaterial unterliegt Feuchtigkeits-
und Temperaturschwankungen, der die Druckmaschine zu unterschiedlichsten Produktionsbedingungen
ausgesetzt ist. Die Maßhaltigkeit eines synthetischen Materials ist bei diesen Umgebungseinflüssen
nicht sichergestellt. Dadurch kann es trotz zunächst funktionierender Abdichtwirkung
im Verlaufe des Betriebes der Druckmaschine zu Undichtigkeiten am Farbkasten kommen.
[0005] Aus FR 2 734 512 schließlich ist ein weiterer Farbkasten für eine Druckmaschine bekannt
geworden, bei der ebenfalls die Farbkastenbacken mittels eines Stellelementes an die
Farbkastenwalzenoberfläche zur Erzielung einer Abdichtwirkung angestellt werden. Mit
der genannten Verstellvorrichtung sollen festgestellte, sich während der Herstellung
der Farbkastenbacken ergebende Ungenauigkeiten ausgeglichen werden. Die Anlagefläche
der Farbkastenbacken an die Farbkastenwalze sollte zylindrisch verlaufen, um einen
kontinuierlichen Kontakt um die Oberfläche der Farbkastenwalze zu gewährleisten. Mit
der aus FR 2 734 512 bekannten Lösung kann die Zylindrizität der Anlageflächen nicht
beibehalten werden, da mit dieser Lösung lediglich ein Teil der Oberflächenkrümmung
der Anlagefläche der Farbkastenbacke verformt wird. Somit kann mit der aus FR 2 734
512 bekannten Lösung keine optimale Abdichtwirkung erzielt werden.
[0006] Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine während aller Betriebsphasen einer Druckmaschine zu gewährleistende Abdichtung
eines farbaufnehmenden Reservoirs zu erzielen.
[0007] Dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Durch die Beaufschlagung der Seitenteile mit einer Anstellkraft, die auf die rotierende,
den Farbvorrat fördernde Oberfläche wirkt, ist sichergestellt, daß der Spalt zwischen
dieser und der Anlagefläche des Seitenteiles geschlossen bleibt. Der Farbvorrat kann
nicht seitlich entweichen, da keine das Entweichen ermöglichende Öffnung vorhanden
ist. Die sich an einem Anschlag abstützenden Anstellelemente bringen definierte Anstellkräfte
auf, die auf das den Spalt abdichtende Material abgestimmt sind. Zur Erhöhung der
Stabilität des elastischen Elementes kann dieses sehr vorteilhaft in einer umlaufenden
Nut am Seitenteil und Bodenteil der Farbzuführeinrichtung aufgenommen sein.
[0009] In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens wirkt die
Anstellkraft auf die gesamte Anlagefläche der Seitenteile, wobei die gekrümmten Anlageflächen
der Seitenteile, deren Krümmungsradius dem der den Farbvorrat fördernden Oberfläche
entspricht, an diese angestellt sind, derart, daß die Anlagefläche als Ganzes an die
rotierende Oberfläche der Farbkastenwalze angestellt ist und kein Verkippen oder Verdrehen
des Seitenteiles als Ganzes erfolgt. Dadurch ist eine gleichmäßige Flächenpressung
an der Kontaktstelle von rotierender Oberfläche und elastischem Element sichergestellt,
so daß auf frühzeitigem Verschleiß des elastischen abdichtenden Elementes begegnet
ist. Die das Seitenteil beaufschlagende Anstellkraft wirkt auf dieses nicht nur in
Richtung auf die rotierende Oberfläche, sondern auch in Richtung auf die Bodenfläche
des Farbkastens ein. So kann das relativ zur den Farbvorrat fördernden Oberfläche
und relativ zur Bodenfläche bewegbare Seitenteil stets in ausreichender Weise mit
Anstellkräften beaufschlagt werden, so daß die Abdichtungswirkung alle Zeit gewährleistet
ist.
[0010] Zur Sicherung gegen Quetschen der elastischen Elemente im Dichtspalt sind die elastischen
Elemente in Ausnehmungen wie beispielsweise sich am Seitenteil umlaufend erstreckenden
Nuten aufgenommen. In beispielsweise mit rechteckigen, quadratischen, runden oder
ovalen Querschnitt ausgeführten Ausnehmungen werden die elastischen Elemente eingelegt,
so daß sie erhaben über die Seitenkante der Ausnehmung hervorstehen, um die Dichtwirkung
mit der Oberfläche der Farbkastenwalze herbeizuführen. Zur Herabsetzung der bei der
auftretenden Relativbewegung zwischen Anlagefläche und bewegter, den Farbvorrat fördernden
Oberfläche erzeugten Reibung können an elastischen Elementen senkrecht zur Farbkastenwalze
angordnete Kontaktlinien ausgeprägt sein, die für einen die Reibung erheblich reduzierenden
Linienkontakt zwischen Oberfläche und Anlagefläche sorgt. Die Dichtheit der Abdichtung
gegen Leckage läßt sich nun beispielsweise dadurch erzeugen, daß am elastischen Element
zwei oder auch mehrere, durch konkave Wölbungen voneinander getrennte Kontaktlinien
ausgebildet sein können, die eine kaskadenförmige Schranke gegen den im Inneren des
Farbkastens aufgenommenen Farbvorrat darstellen können und somit eine effektive Abdichtung
des Farbvorrates gegen Austritt nach Außen ermöglichen.
[0011] Die relativ zur den Farbvorrat fördernden Oberfläche und zum Bodenteil der Zuführeinrichtung
bewegbaren Seitenteile nehmen Anstellelemente in sich auf, die beispielsweise in eine
Bohrung eingelassen werden können. In vorteilhafter Weisung die Dichtwirkung unterstützend,
stützen sich die Anstellelemente an Anschlägen ab, die ihrerseits in das Bodenteil
der Farbzuführeinrichtung eingelassen sein können.
[0012] Neben der direkten Anstellung der mit elastischen Elementen bewährten Anschlagfläche
an die Farbkastenoberfläche, lassen sich die elastischen Elemente darüber hinaus mit
einer reibungsvermindernden Beschichtung versehen; die reibungsvermindernde Beschichtung
kann die elastischen Elemente ganz oder teilweise überdecken; beide Ausführungsvarianten
sind denkbar. Von den Kontaktlinien kann beispielsweise eine mit der reibungsvermindernden
Beschichtung versehen sein, während die verbleibende Kontaktlinie direkt mit der den
Farbvorrat fördernden Oberfläche in Kontakt stehen kann. Die Abdichtwirkung des Kontaktlinienpaares
am elastischen Element wird nicht gemindert, während sich die Reibung erheblich reduzieren
läßt.
[0013] Eine Einrichtung zur Aufnahme des Farbvorrates gemäß der vorliegenden Erfindung kann
im Farbkasten von Rotationsdruckmaschinen beispielsweise Verwendung finden, sei es
für bogen- oder bahnverarbeitende Druckmaschinen, für Offset-, Tief- oder Flexodruckanwendungen.
Der Farbkasten kann einem Farbwerk eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine
zugeordnet sein, die für Akzidenz, Zeitung oder auch für den Druck von Wertpapieren
geeignet ist. Ein Seitenteil gemäß der vorliegenden Erfindung kann insbesondere als
Teilfläche in den Farbkasten aufgenommen werden, um das Aufbringen mehrerer Farben
aus einem Farbkasten zu ermöglichen, was insbesondere bei Zeitungsrotationsdruckmaschinen
gang und gäbe ist.
[0014] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
[0015] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf einen perspektivisch angeordneten Farbkasten,
- Fig. 2
- die Ansicht eines Seitenteils gemäß der Erfindung mit einer Ausnehmung für ein elastisches
Element an der Vorderseite,
- Fig. 3
- einen durch ein Seitenteil geteilten Farbkasten, um zwei Farbvorräte in einen Farbkasten
zu verarbeiten,
- Fig. 4
- den Anlage- und Kontaktbereich eines elastischen Elementes an die bewegte Oberfläche
und
- Fig. 5
- ein Seitenteil mit umlaufender, der an der gekrümmten Oberfläche und dem Bodenteil
zugeordneten Ausnehmung, mit federbeaufschlagter Oberseite und rückwärtiger Aufnahme
der Anstellelemente.
[0016] Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf einen perspektivisch wiedergegebenen Farbkasten.
[0017] Eine bei Rotationsdruckmaschinen üblicherweise eingesetzte Farbzuführvorrichtung
umfaßt eine Farbkastenwalze 3, ein Farbmesser 4, welches als Bodenteil des Farbkastens
fungiert sowie seitlich in Bezug auf die Farbkastenwalze 3 montierte Seitenteile 1
und 2. Innerhalb dieser vier Komponenten einer Farbzuführvorrichtung einer Druckmaschine
ist ein Farbvorrat 5 aufgenommen, der dosiert einen in der Regel aus mehreren die
Farbfilmspaltung bewirkenden Walzen bestehenden Farbwerk zugeführt wird. Mittels der
in Drehrichtung 15 sich bewegenden Farbkastenwalze 3 und des an deren Oberfläche 14
angestellten Farbmessers 4 erfolgt die Dosierung des Farbvorrates 5 durch Anstellung
des den Boden des Farbkastens bildenden Farbmessers 4, welches zonenweise in einzelne
Farbmesserzungen unterteilt sein kann oder auch als ganzes auf die Oberfläche 14 der
Farbkastenwalze 3 zu oder von dieser abgestellt werden kann.
[0018] Die den Farbvorrat 5 gegen unerwünschtes, seitliches Austreten aus der Farbzuführeinrichtungen
abdichtenden Seitenteile 1 und 2 verfügen über Anlagenflächen 16, deren Kontur jeweils
an die Krümmung der Oberfläche 14 der Farbkastenwalze 3 angepaßt ist, um somit ein
möglichst dichtes Anliegen der Seitenteile 1, 2 an die Oberfläche 14 der Farbkastenwalze
3 herbeizuführen. Die Seitenteile 1, 2 der Farbzuführeinrichtung weisen eine horizontal
verlaufende Oberkante 27 auf, die die maximale Füllhöhe des Farbkastens begrenzen.
[0019] In Fig. 2 ist die Ansicht eines Seitenteiles gemäß der Erfindung mit einer Ausnehmung
für ein elastisches Element an der Vorderseite dargestellt.
[0020] Das Seitenteil 1 ist auf dem Farbmesser 4, dessen Dosierkante 20 eine leichte Anschrägung
aufweist, relativ verschieblich gelagert. Mit seiner Unterkante 21 dichtet es den
Farbvorrat gegen das Farbmesser 4 ab, an der Vorderseite der Seitenteile 1, 2 sind
gekrümmt ausgebildete Anlageflächen 16 ausgeführt. Die Ausnehmungen 17 an den Anlageflächen
16 sind an die Krümmung der Oberfläche 14 der Farbkastenwalze 3 angepaßt. In den Ausnehmungen
17, die einen quadratischen, rechteckigen oder auch einen runden Querschnitt aufweisen
können, ist ein elastisches Element 6 eingelassen. Die Konfiguration der Ausnehmungen
17 ist so bemessen, daß das elastische Element 6 in diese derart eingelassen ist,
daß es die Seitenkanten 18 der Ausnehmung 17 gerade übersteigt und aus der es umschließenden
Ausnehmung 17 gerade herausragt. Der Krümmungsverlauf des elastischen Elementes 6
ist so bemessen, daß entlang des Krümmungsverlaufes 19 ein Hervortreten des elastischen
Elementes aus seiner Ausnehmung 17 gewährleistet ist. Bei Anstellung der Anschlagfläche
16 der Seitenteile 1, 2 an die bewegte Oberfläche 14 der Farbkastenwalze 3 kann so
eine gleichmäßige Anlage des elastischen Elementes 6 an die Oberfläche 14 gewährleistet
werden.
[0021] Im hinteren Bereich der Seitenteile 1, 2 sind die die Anstellkraft erzeugenden Bauelemente
vorgesehen. Die Seitenteile 1 oder 2 enthalten jeweils eine Bohrung 22, deren Auslauf
23 eine Stützfläche darstellt. In die Bohrung 22 ist ein Federelement 7 eingelassen
― beispielsweise ausgestaltet als eine Schraubenfeder. Oberhalb der Schraubenfeder
7 ist ein Zylinderkörper 24 vorgesehen, der mit einem zapfenförmigen Ansatz 8 versehen
ist. Der zapfenförmige Ansatz 8 stützt sich an einen Anschlag 9 ab, der mit dem die
Bodenfläche 4 des Farbkastens bildenden Farbmesser verschraubt ist. Dazu umfaßt das
Farbmesser 4 an seinen Seitenbereichen Bohrungen 26, in die die Anschläge 9 mit ihrem
Gewinde 25 verschraubt sind. Die als Anschläge 9 ausgebildeten Zylinderflächen lassen
sich dabei als Überwurfzylinder ausgestalten, die auf eine Schraube 25 lediglich aufgesetzt
werden, bevor sie mit einem den Zylinder abdeckenden, ringförmigen Werkzeugansatz
28 festgezogen werden.
[0022] Durch dieses parallel zur Schräge des Bodenteiles 4 angeordnete Anstellelement können
die Seitenteile 1, 2 relativ zum Farbmesser 4 verschoben werden, so daß eine gleichmäßige
Anstellung des elastischen Elementes 6 gemäß des Krümmungsverlaufes 19 an die Oberfläche
14 der den Farbvorrat 5 fördernden Walze 3 gewährleistet ist.
[0023] Je nach Viskosität der zu verarbeitenden Farbe kann die zu erzeugende Anstellkraft
durch die Länge des Zylinderkörpers 24 in der Bohrung 22 voreingestellt werden, so
daß eine optimale Dichtwirkung an der gekrümmten Anschlagfläche 16 erzielbar ist.
Je nach Konfiguration des Farbkastens kann die Anlage der Plan auszuführenden Unterkante
21 an das Bodenteil 4 über an die Oberkante 27 der Seitenteile 1, 2 angestellte Federelemente
verbessert werden.
[0024] Fig. 3 zeigt einen durch ein Seitenteil 10 geteilten Farbkasten, um einen begrenzten
Farbvorrat nur in einer bestimmten Einfärbzone zu fördern.
[0025] Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 3 ist besonders vorteilhaft für Zeitungsrotationsanwendungen,
bei denen über die Breite eines Farb- oder Druckwerkes Bereiche mit unterschiedlichen
Farben eingefärbt werden. Bei Zeitungsrotationen beispielsweise lassen sich die Farbzonen
über separate Farbvorräte versorgen. Die Farbvorräte können in einem einheitlichen
Farbkasten, wie in Fig. 3 dargestellt, aufgenommen sein, wobei der Farbkasten über
seine Breite durch ein mittiges oder mehrere Teilflächen in verschiedene Farbräume
unterteilt werden kann, in denen jeweils unterschiedliche Farbvorräte aufgenommen
sind. So lassen sich unterschiedliche Einfärbebereiche über die Breite des Farbkasten
mit jeweils unteschiedlichen Farbvorräten einfärben, wodurch bereits durch die Farbkastenaufteilung
eine sujetabhängige Einfärbung der Zeitung erfolgen kann.
[0026] Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab dargestellt die Kontaktfläche eines Seitenteiles
mit der Oberfläche der den Farbvorrat fördernden Farbkastenwalze.
[0027] Im Seitenteil 1, welches aus Metall, aus Kunststoff, aus einem Elastomer oder einem
auf anderem Wege erzeugten synthetischen Material gefertigt sein kann, ist auf seiner
der Walzenoberfläche 14 zugewandten Seiten eine Ausnehmung 17 eingelassen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 hat die Ausnehmung 17 einen etwa quadratischen Querschnitt.
Das in die Ausnehmung 17 entsprechend des Krümmungsverlaufes 19 (vergleiche Fig. 2)
eingelassene elastische Element 6 hat einen etwa quadratisch verlaufenden Querschnitt,
wobei zwischen seinen als Kontaktlinien 6.1 jeweils gestalteten Außenkanten eine von
diesen begrenzte konkave Wölbung 6.2 vorgesehen ist. Mit seinen beiden Außenkanten
6.1 liegt das elastische Element in Kontakt mit der Oberfläche 14, wobei die Kontaktfläche
ein linienförmiger Kontaktbereich ist, senkrecht zur Rotationsachse der Farbkastenwalze
13 verlaufend. Durch den Linienkontakt der Kanten 6.1 des elastischen Elementes läßt
sich die Reibung zwischen elastischem Element und der Farbkastenoberfläche erheblich
herabsetzen verglichen mit einem vollflächigen Kontakt. Der vollflächige Kontakt beim
gezeigten Ausführungsbeispiel wird dadurch unterbunden, daß zwischen den beiden Kontaktkanten
6.1 eine konkave Wölbung 6.2 liegt. Durch den aus der durch die Kanten 17.1, 17.2.
und 17.3 begrenzten Ausnehmung hervortretenden Bereich des elastischen Elementes 6
wird der Dichtspalt 29 zwischen der Farbwalzenoberfläche 14 und dem Seitenteil 1 abgedichtet.
Die Abdichtung erfolgt über die erwähnten, senkrecht zur Rotationsrichtung der Farbkastenwalzenoberfläche
14 angeordneten Kontaktlinien, die den Spalt 29 wirksam verschließen. Zur Verminderung
der Reibung zwischen den Kontaktkanten 6.1 des elastischen Elementes können die Kontaktkanten
auch mit einer reibungsvermindernden Beschichtung versehen werden. Auch lediglich
eine der beiden dargestellten Kontaktkanten 6.1 gemäß der Ausführungsform aus Fig.
4, kann mit einer reibungsvermindernden Beschichtung versehen werden. Sind die Kontaktkanten
6.1 auf einer Seite des mit quadratischen Querschnitt ausgeführten Kontaktelementes
verbraucht, wird nach Ausbau des Seitenteiles 1 das Kontaktelement 6 lediglich in
seiner Ausnehmung 17 um 90° verdreht, so daß zwei noch unverbrauchte Kontaktkanten
6.1 mit der Oberfläche der Farbkastenwalze jeweils wieder in Verbindung treten können.
Die Abdichtung des Dichtspaltes 29 durch zwei parallel verlaufende Kontaktkanten bewirkt
eine zusätzliche Sicherheit, so daß bei Beschädigung der Inneren der Kontaktkanten
6.1 die verbleibende äußere Kontaktkante 6.1 den im Farbkasten aufgenommenen Farbvorrat
5 am Austreten durch den den Dichtspalt 29 zwischen Anlagefläche 16 und Farbkastenwalzenoberfläche
14 hindert.
[0028] In Fig. 5 ist ein Seitenteil einer Farbzuführvorrichtung mit umlaufender, der Anlagefläche
und dem Bodenteil zugeordnete Ausnehmung dargestellt, welches an seiner Oberseite
unter Anstellkraftbeaufschlagung steht und sich mit seiner rückwärtigen Partie an
einem Anschlag abstützt.
[0029] Im Anlagebereich 16 des Seitenteiles 1 ist der Krümmungsverlauf 19 zu erkennen, wobei
sowohl die eine Ausnehmung 17 begrenzenden Seitenkanten 18 als auch das elastische
Element, welches aus der Ausnehmung 17 heraustritt, diesem Krümmungsverlauf 19 folgt.
Am elastischen Element 6 sind die Kontaktkanten 6.1 und 6.2 (vergleiche Fig. 4) angedeutet,
mit denen der Spalt 29 zwischen der Vorderseite des Seitenteiles 1 und der Oberfläche
14 des den Farbvorrat 5 fördernder Farbkastenwalze 3 abgedichtet ist. Die Oberkante
27 der des Seitenteiles 1, 2 ist mit Andruckelementen beaufschlagt. Die Andruckelemente
können in der Ausführungsvariante gemäß Fig. 5 aus Federn, beispielsweise Schraubenfedern,
bestehen, es können auch Federnpakete vorgesehen sein.
[0030] Die bereits in Zusammenhang mit Fig. 2 erwähnte Ausnehmung 17 findet ihre Fortsetzung
in einer in der unteren Anlagefläche 12 vorgesehenen weiteren Ausnehmung 30. Die Ausnehmung
30 in der unteren Planfläche 12 des Seitenteiles 1 wird durch zwei Seitenkanten 31,
32 begrenzt. Über die Seitenkanten 31, 32 der unteren Ausnehmung 30 hervortretend,
ist ein elastisches Element 11 vorgesehen, welches analog zum elastischen Element
6 gemaß Fig. 4 beschaffen ist. Das elastisch Element 11, eingelassen in die Ausnehmung
30, dichtet den Dichtspalt 36 zwischen der Planfläche 12 des Seitenteiles 1 und der
Oberseite des als Bodenteil der Farbzuführeinrichtung dienenden Farbmessers 4 gegen
unerwünschten Farbaustritt an den Seitenflächen ab. Die beiden als Nuten mit rechteckigen
oder quadratischen Querschnitt ausführbaren Ausnehmungen 17, 30 stoßen im Übergangsberech
34 zusammen. Bei der Ausführungsform des Seitenteiles 1 gemäß Fig. 5 ist im hinteren
Bereich des Seitenteils ebenfalls eine Bohrung 22 vorgesehen, deren Auslauf 23 als
Stützfläche für ein Federelement 7 dient. Das Federelement 7 kann beispielsweise als
eine Schraubenfeder ausgestaltet sein, über der ein zylindrischer Körper 24 mit einem
Zapfenansatz 8 versehen angeordnet ist.
[0031] Der Zapfenansatz 8 stützt sich entsprechend gerundet an der Außenfläche eines Anschlages
9 ab. Der Anschlag 9 kann über ein Gewinde 25 in einer Bohrung 26 in den Bodenteil
4 der Farbzuführeinrichtung eingeschraubt sein. Der Zylinder kann ein einfacher ringförmiger
Überwurf sein, der mittels eines Werkzeugansatzes 28 in Gestalt einer Innensechskantmutter
einfach auf den mit dem Bodenteil verschraubten Stift verschraubt wird. Durch diese
Anordnung steht das relativ zur Farbkastenwalzenoberfläche 14 und relativ zum Bodenteil
4 verschiebbare Seitenteil 1 sowohl unter konstanter Anstellkraft an die Farbkastenoberfläche,
als auch unter konstanter Anstellkraft auf das Bodenteil der Farbzuführeinrichtung
4 hin. Eine Vergleichmäßigung der auf das Bodenteil 4 einwirkenden Anstellungskraft
kann durch mehrere entlang der Oberkante 27 vorgesehene federnde Elemente 13 erzeugt
werden. Je nach Wahl der Konfiguration der Zylinder 24, die in die Bohrung 22 der
Seitenteile eingelassen werden können, kann die Höhe der Anstellkraft an die Walzenoberfläche
14 voreingestellt werden. Eine mögliche Ausgestaltungsform wäre weiterhin die Querschnitte
der elastischen Elemente 6, 11 in den Ausnehmungen 17 und 30 so zu dimensionieren,
daß sie in gegenüberliegende Vertiefungen in der Oberfläche der Farbkastenwalze 14
oder in das Bodenteil 4 der Farbzuführeinrichtung eingreifen. Neben der formschlüssigen,
ein Verquetschen der Abdichtelemente 6 verhindernden Aufnahme in dem Seitenteil wäre
so auch eine formschlüssige Abdichtungswirkung der elastischen Elemente mit denen
diesen gegenüberliegenden Anlageflächen zu erzielen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Seitenteil
- 2
- Seitenteil
- 3
- Farbkastenwalze
- 4
- Farbmesser
- 5
- Farbvorrat
- 6
- elastische Einlage
- 6.1
- Kontaktlinie
- 6.2
- konkave Wölbung
- 7
- Federelement
- 8
- Zapfen
- 9
- Anschlag
- 10
- Teilungsfläche
- 11
- elastische Einlage
- 12
- Planfläche
- 13
- Andruckelement
- 14
- Walzenfläche
- 15
- Drehrichtung
- 16
- Anlagefläche
- 17
- Ausnehmung
- 17.1
- Kante
- 17.2
- Kante
- 17.3
- Kante
- 18
- Seitenkante
- 19
- Krümmungsverlauf
- 20
- Farbmesserkante
- 21
- Dichtfläche Plan
- 22
- Bohrung
- 23
- Stützfläche
- 24
- Zylinder
- 25
- Stift
- 26
- Bohrung Farbmesser
- 27
- Oberkante Seitenteil
- 28
- Werkzeugansatz
- 29
- Spalt
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Seitensteg
- 32
- Seitensteg
- 33
- Druckfläche
- 34
- Übergangsbereich
- 35
- Kontaktbereich
- 36
- Dichtspalt (Planfläche)
1. Einrichtung zur Aufnahme eines Farbvorrates (5) in einer Farbzuführeinrichtung (3,
4) im Farbwerk einer Druckmaschine und der Farbvorrat (5) in einem Reservoir aufgenommen
ist, dessen seitliche Begrenzungsflächen (1, 2) Anlageflächen (16) aufweisen, die
den Farbvorrat (5) gegen eine rotierende Oberfläche (14) abdichten, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einen Spalt (29, 36) abdichtendes, elastisches Element (6, 11) in Seitenteilen
(1, 2) einer Farbzuführeinrichtung (3, 4) eingelassen ist, und die Seitenteile (1,
2) über Anstellelemente (7, 8, 9; 13) mit einer Anstellkraft beaufschlagt sind.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstellkraft die Seitenteile
(1, 2) mit ihrer gekrümmten Anlagefläche (16, 19) an die Oberfläche (14) einer den
Farbvorrat (5) fördernden Oberfläche (3) anstellt.
3. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstellkraft die Seitenteile
(1, 2) mit ihrer Planfläche (12) an das Farbmesser (4) der Farbzuführeinrichtung (3,
4) anstellt.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Seitenteilen (1,
2) Ausnehmungen (17, 30) ausgebildet sind, die die Anstellkraft übertragende, elastische
Dichtelemente (6, 11) aufnehmen.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen, den Spalt
(29, 36) abdichtenden Elemente (6, 11) von den Ausnehmungen (17, 13) mehrseitig umschlossen
sind.
6. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente
(6) mit senkrecht zur den Farbvorrat (5) fördernden Oberfläche (14) verlaufenden Kontaktlinien
(6.1) an der Oberfläche (14) anliegen.
7. Einrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktlinien (6.1)
am elastischen Element (6) eine konkave Wölbung (6.1, 6.2) begrenzen.
8. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Anstellkraft erzeugenden
Anstellelemente (7, 8) in den Seitenteilen (1, 2) aufgenommen sind.
9. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Anstellkraft erzeugenden
Anstellelemente (7, 8) sich an Anschlägen (9) einer Komponente (4) der Farbzuführeinrichtung
(3, 4) abstützen.
10. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (1, 2) in
Bezug auf die Oberfläche (14) der den Farbvorrat (5) fördernden Walze (3) und das
Farbmesser (4) relativ beweglich sind.
11. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Anstellkraft erzeugenden
Anstellelemente (13) auf die Oberseite (27) der Seitenteile (1, 2) einwirken.
12. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Anstellelemente
(13) die ein Dichtelement (11) aufnehmende Planfläche (12) der Seitenteile (1, 2)
einen Spalt (36) zum Farbmesser (4) abdichtet.
13. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Oberfläche (14)
zuweisenden Seite des elastischen Elementes (6) eine reibungsvermindernde Beschichtung
aufgebracht ist.
14. Einrichtung gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die reibungsvermindernde
Beschichtung einen Teil der Breite des elastischen Elementes (6) abdeckt.
15. Farbkasten im Farbwerk einer Druckmaschine zur Aufnahme eines Farbvorrates (5), wobei
dieser in einem Reservoir aufgenommen ist, dessen seitliche Begrenzungsflächen (1,
2) Anlageflächen (16) aufweisen, die den Farbvorrat (5) gegen eine rotierende Oberfläche
(14) abdichten, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Spalt (29, 36) abdichtendes
elastisches Element (6, 11) in Seitenteilen (1, 2) einer Farbzuführeinrichtung (3,
4) eingelassen ist und die Seitenteile (1, 2) über Anstellelemente (7, 8, 9; 13) mit
einer Anstellkraft beaufschlagt sind.
16. Farbwerk einer Druckmaschine mit einer Einrichtung zur Aufnahme eines Farbvorrates
(5), dessen seitliche Begrenzungsflächen (1, 2) Anlageflächen (16) aufweisen, die
den Farbvorrat (5) gegen eine rotierende Oberfläche (14) abdichten, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einen Spalt (29, 36) abdichtendes elastisches Element (6, 11) in Seitenteilen
(1, 2) einer Farbzuführeinrichtung (3, 4) eingelassen ist und die Seitenteile (1,
2) über Anstellelemente (7, 8, 9; 13) mit einer Anstellkraft beaufschlagt sind.
17. Druckwerk einer Druckmaschine mit einer Einrichtung zur Aufnahme eines Farbvorrates
(5), dessen seitliche Begrenzungsflächen (1, 2) Anlageflächen (16) aufweisen, die
den Farbvorrat (5) gegen eine rotierende Oberfläche (14) abdichten, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einen Spalt (29, 36) abdichtendes, elastisches Element (6, 11) in Seitenteilen
(1, 2) einer Farbzuführeinrichtung (3, 4) eingelassen ist und die Seitenteile (1,
2) über Anstellelemente (7, 8, 9; 13) mit einer Anstellkraft beaufschlagt sind.