[0001] Die Erfindung betrifft ein luftgepolstertes Sattelkissen für Reitsättel, welches
beidseitig der Sattelkammer aufblasbare Luftkissen enthält. Ein derartiges Sattelkissen
ist aus der EP-OS 0 764 607 wie auch bereits der CH-PS 446 045 bekannt. Während nach
der EP-OS 0 764 607 auf jeder Seite des Sattelkissens zumindest zwei in Längsrichtung
aufeinanderfolgende Luftkissen durch die üblichen Polsterungsöffnungen des Sattelkissens
einführbar sein sollen, sollen nach der CH-PS 446 045 zwei oder drei aneinanderschließende
Luftkissen eingenäht werden. So oder so ist die Einbringung der Luftkissen in das
Sattelkissen problematisch, da die Luftkissen zum einen sperrig sind, dabei jedoch
eine bestimmte vorgesehene Lage erhalten müssen bzw. da sie beim Einnähen nicht durchstochen
werden dürfen. Ein Austausch macht im letztgenannten Fall ein Auftrennen des Sattelkissens
erforderlich, und so ist auch ein Nachrüsten kaum denkbar.
[0002] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Einsetzen beliebiger
Luftkissen in das Sattelkissen wesentlich zu erleichtern wie auch eine Möglichkeit
zu schaffen, die Luftkissen austauschen und gewünschtenfalls durch eine andersartige
Polsterung ersetzen zu können.
[0003] Diese Aufgabe ist maßgeblich durch das Kennzeichnungsmerkmal des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche geben darüber hinausgehend vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
des betreffenden Sattelkissens an.
[0004] Durch die beiderseitigen langen Schlitze des Sattelkissens ist es ein Leichtes, jeweils
ein oder mehrere nahezu beliebig ausgebildete Luftkissen einzusetzen und auch wieder
zu entnehmen. Ebenso leicht können mit den Luftkissen in Verbindung stehende Schläuche
zu einer beliebigen Stelle, wie zum Beispiel dem rückwärtigen Ende des Sattelkissens,
verlegt werden, um dort etwa an nach außen hervortretende Ventile angeschlossen zu
werden. Ferner kann auf leichte Weise eine ggf. großflächige Weichschaumstoffeinlage
eingesetzt werden, um auch von den Luftkissen ausgesparte Bereiche auszupolstern.
Dessen ungeachtet können Luftkissen und Schaumstoffeinlagen gewünschtenfalls durch
anderes, beispielsweise herkömmliches Polstermaterial ersetzt werden. Die zusätzliche
Einbringung einer Weichschaumstoffeinlage im Bereich der Luftkissen ist allerdings
zu einem anderen Zweck, bereits aus der eingangs genannten EP-OS 0 764 607 bekannt.
[0005] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfingung anhand der Zeichnung
genauer beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein erfindungsgemäßes Sattelkissen,
teilweise aufgeschnitten.
[0006] Das dargestellte Sattelkissen 2 weist zwei symmetrische Hälften 4 im wesentlichen
beiderseits einer langgestreckten zentralen Aussparung 6 im Bereich der Sattelkammer
auf. Jede Hälfte 4 besitzt einen gepolsterten Bereich 8, der sich vom hinteren Ende
des Sattels unterhalb des Hinterzwiesels bis zu einer Stelle unterhalb der Ortspitzen
des Sattelbaumes erstreckt, wo sich im gezeigten Beispiel Kniepauschen 10 befinden.
Rückwärtig an diesen vorderen und unteren Abschnitt des Sattelkissens 2 schließt sich
jeweils ein Lederblatt 12 an, über dem der Sattelgurt zu liegen kommt.
[0007] Beiderseits der Aussparung 6 und unmittelbar anschließend an diese weist das Sattelkissen
2 nun je einen sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Aussparung 6 erstreckenden
Schlitz 14 auf, der normalerweise durch eine Klappe 16 mit Klettverschluß verschlossen
ist. Statt durch einen Klettverschluß kann die Klappe 16 auch - falls überhaupt -
durch Druckknöpfe oder dgl. festlegbar sein, oder der Schlitz 14 kann durch einen
Reißverschluß verschließbar sein, wie dies etwa von mancherlei Aktentaschen her bekannt
ist. Der Schlitz 14 dient zur Einführung und gewünschtenfalls auch Entnahme zweier
hintereinanderliegender Luftkissen auf jeder Seite, von denen ein vorderes Luftkissen
18 etwa von der halben Länge des Sattelkissens bis zum Ende der Ortspitzen reicht,
während sich ein rückwärtiges Luftkissen 20, an das Luftkissen 18 anschließend, von
der halben Länge des Sattelkissens bis zu dessen Ende 22 unterhalb des Hinterzwiesels
des Sattels erstreckt.
[0008] Jedes der Luftkissen 18 und 20 steht mit einem Schlauch 24 bzw. 26 in Verbindung,
der am Ende 22 des Sattelkissens in einem Ventil 28 bzw. 30 endet, wie es beispielsweise
an Fahrrad- oder Autoreifen Verwendung findet. Die von den Schlitzen 14 gebildeten
großen Öffnungen erlauben es auf einfache Weise, die Luftkissen 18 und 20 wie auch
die Schläuche 24 und 26 mit deren Ventilen 28 bzw. 30 in die jeweils vorgesehene Position
zu bringen und dabei die Ventile von innen her durch entsprechende Löcher in dem Sattelkissenleder
hindurchzuführen. Ist dies geschehen, so können die Schlitze 14 durch Umlegen der
Klappen 16 auf einfache Weise verschlossen werden.
[0009] Gewünschtenfalls können auch noch herkömmliche Sättel mit entsprechenden Schlitzen
14 und Klappen 16 versehen und damit erfindungsgemäß nachgerüstet werden, wobei es
ein Leichtes ist, herkömmliches Polstermaterial durch die hergestellten Schlitze zu
entnehmen.
[0010] Infolge ihrer leichten Verlegbarkeit können die Luftkissen 18 und 20 etwa durch verstärkte
Randpartien vorprofiliert sein, die sich einem Falten des jeweiligen Luftkissens widersetzen.
Um jedoch Randbereiche wie auch eine eventuelle Fuge 32 zwischen den aneinanderschließenden
Luftkissen 18 und 20 auszupolstern, kann, wie gezeigt, zusätzlich zu den Luftkissen
18 und 20 jeweils eine Weichschaumstoffeinlage 34 eingebracht werden. Auf die gleiche
Weise kann auch der Bereich 36 unterhalb der Ortspitzen des Sattelbaumes abgepolstert
werden, wo eine Luftpolsterung nicht in gleicher Weise Vorteile bringt wie in der
Hauptpartie des Sattelkissens.
1. Luftgepolstertes Sattelkissen (2) für Reitsättel, welches beidseitig der Sattelkammer
aufblasbare Luftkissen (18, 20) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es angrenzend an die Sattelkammer sich über einen wesentlichen Teil der Länge
seiner dortigen Aussparung (6) erstreckende Schlitze (14) zur Einführung und Entnahme
der Luftkissen (18, 20) aufweist.
2. Sattelkissen (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (14) durch Reißverschlüsse verschließbar sind.
3. Sattelkissen (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (14) durch darüber hinwegreichende Klappen (16) verschließbar sind.
4. Sattelkissen (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen (16) in ihrer Schließstellung durch Klettverschlüsse, Druckknöpfe
oder dgl. fixierbar sind.
5. Sattelkissen (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkissen (18, 20) aus vorprofiliertem elastischem Material bestehen.
6. Sattelkissen (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkissen (18, 20) über aus dem Sattelkissen nach außen führende Schläuche
(24, 26) aufblasbar und entleerbar sind.
7. Sattelkissen (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (24, 26) zum rückwärtigen Ende (22) des Sattelkissens führen.
8. Sattelkissen (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (24, 26) in Ventilen (28, 30), wie zum Beispiel Fahrrad- oder
Autoreifenventilen, enden.
9. Sattelkissen (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es beidseitig hintereinanderliegend jeweils zwei im wesentlichen aneinandergrenzende
Luftkissen (18, 20) enthält.
10. Sattelkissen (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es im Bereich der Luftkissen (18, 20) oder zumindest einer dazwischenliegenden
Fuge (32) zusätzlich zu den Luftkissen Weichschaumstoffeinlagen (34) enthält.