Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine sind aus
der DE 195 48 278 bekannt. Dort werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung
des Druckes in einem Druckspeicher eines Common-Rail-Systems (CR-System) beschrieben.
Üblicherweise wird bei solchen CR-Systemen die Ansteuerdauer der Injektoren abhängig
von der einzuspritzenden Kraftstoffmenge und dem Druck im Speicher vorgegeben. Hierzu
wird der Druck im Speicher drehzahlsynchron erfaßt. Die Druckregelung erfolgt in einem
festen Zeitraster. Hierzu wird der bereits drehzahlsynchron erfaßte Raildruck zeitsynchron
abgetastet.
[0003] Desweiteren ist aus der DE 197 35 561 bekannt, daß die Druckwerte in festen Zeitabständen
abgetastet werden. Bei der Steuerung der eingespritzten Kraftstoffmenge ergeben sich
nur dann genaue Mengenwerte, wenn der Druck des Kraftstoffs während der Einspritzung
bekannt ist. Eine Ungenauigkeit der Druckmessung kann zu einem Mengenfehler und damit
zu einem verschlechterten Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine führen.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung
zur Steuerung einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art die Mengenfehler
zu reduzieren und damit das Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichneten Merkmale
gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0005] Vorteilhaft und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zeichnung
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 ein detailliertes Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007]
In Figur 1 sind die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Bauteile eines
Kraftstoffversorgungssystems einer Brennkraftmaschine mit Hochdruckeinspritzung dargestellt.
Das dargestellte System wird üblicherweise als Common-Rail-System bezeichnet.
[0008] Mit 100 ist ein Kraftstoffvorratsbehälter bezeichnet. Dieser steht über einen ersten
Filter 105, eine Vorförderpumpe 110 mit einem zweiten Filtermittel 115 in Verbindung.
Vom zweiten Filtermittel 115 gelangt der Kraftstoff über eine Leitung zu einer Hochdruckpumpe
125. Die Verbindungsleitung zwischen dem Filtermittel 115 und der Hochdruckpumpe 125
steht über ein Niederdruckbegrenzungsventil 145 mit dem Vorratsbehälter 100 in Verbindung.
Die Hochdruckpumpe 125 steht mit einem Rail 130 in Verbindung. Das Rail 130 wird auch
als Speicher bezeichnet und steht über Kraftstoffleitungen mit verschiedenen Injektoren
131 in Kontakt. Über ein Druckablaßventil 135 ist das Rail 130 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter
100 verbindbar. Das Druckablaßventil 135 ist mittels einer Spule 136 steuerbar.
[0009] Die Leitungen zwischen dem Ausgang der Hochdruckpumpe 125 und dem Eingang des Druckregelventils
135 werden als Hochdruckbereich bezeichnet. In diesem Bereich steht der Kraftstoff
unter hohem Druck. Der Druck im Hochdruckbereich wird mittels eines Sensors 140 erfaßt.
Die Leitungen zwischen dem Tank 100 und der Hochdruckpumpe 125 werden als Niederdruckbereich
bezeichnet.
[0010] Eine Steuerung 160 beaufschlagt die Hochdruckpumpe 125 mit einem Ansteuersignal AP,
die Injektoren 131 mit einem Ansteuersignal A und/oder das Druckablaßventil 135 mit
Ansteuersignal AV. Die Steuerung 160 verarbeitet verschiedene Signale verschiedener
Sensoren 165, die den Betriebszustand der Brennkraftmaschine und/oder des Kraftfahrzeugs,
daß die Brennkraftmaschine antreibt, charakterisieren. Ein solcher Betriebszustand
ist beispielsweise die Drehzahl N der Brennkraftmaschine.
[0011] Diese Einrichtung arbeitet wie folgt: Der Kraftstoff, der sich im Vorratsbehälter
befindet, wird von der Vorförderpumpe 110 durch die Filtermittel 105 und 115 gefördert.
[0012] Steigt der Druck im Niederdruckbereich auf unzulässig hohe Werte an, so öffnet das
Niederdruckbegrenzungsventil 145 und gibt die Verbindung zwischen dem Ausgang der
Vorförderpumpe 110 und dem Vorratsbehälter 100 frei.
[0013] Die Hochdruckpumpe 125 fördert die Kraftstoffmenge Q1 vom Niederdruckbereich in den
Hochdruckbereich. Die Hochdruckpumpe 125 baut im Rail 130 einen sehr hohen Druck auf.
Üblicherweise werden bei Systemen für fremdgezündete Brennkraftmaschinen Druckwerte
von etwa 30 bis 100 bar und bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen Druckwerte von
etwa 1000 bis 2000 bar erzielt. Über die Injektoren 131 kann der Kraftstoff unter
hohem Druck den einzelnen Zylindern der Brennkraftmaschine zugemessen werden.
[0014] Mittels des Sensors 140 wird der Druck P im Rail bzw. im gesamten Hochdruckbereich
erfaßt. Mittels der steuerbaren Hochdruckpumpe 125 und/oder des Druckablaßventils
135 wird der Druck im Hochdruckbereich geregelt.
[0015] Werden als Hochdruckpumpe mechanisch angetriebene Pumpen verwendet, die von der Nocken-
oder von der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetrieben werden, so können harmonische
Druckschwingungen, beispielsweise mit Nockenwellenfrequenz oder ganzzahligen Bruchteilen
der Nockenwellenfrequenz, auftreten. Zur Kompensation der Auswirkung dieser Druckschwingungen
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Ausgangssignal des Drucksensors gefiltert
und ausgehend von diesem gefilterten Signal ein Korrekturwert zur Korrektur des Sensorsignals
gebildet wird. Das so korrigierte Sensorsignal wird zur weiteren Steuerung der Brennkraftmaschine
verwendet. Insbesondere wird ausgehend von dem korrigierten Sensorsignal mittels eines
Kennfeldes unter Heranziehung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge ein Ansteuersignal
für die Injektoren gebildet. Insbesondere wird aus dem Kennfeld die Ansteuerdauer
für die Injektoren ausgelesen.
[0016] Als Filter wird vorzugsweise ein Bandpaß verwendet, dessen Mittenfrequenz der Nockenwellenfrequenz
bzw. einem ganzzahligen Bruchteil der Nockenwellenfrequenz entspricht.
[0017] Eine entsprechende Vorrichtung ist in Figur 2 als Blockdiagramm dargestellt.
[0018] Ein erstes Ausgangssignal PT gelangt von dem Sensor 140 mit positiven Vorzeichen
zu einem ersten Verknüpfungspunkt 210. Das Ausgangssignal PD des Verknüpfungspunktes
210 gelangt zu einem Filter 200, der widerrum einen ersten Zylinderzähler 220 beaufschlagt.
Von dem Zylinderzähler 220 gelangt das Signal wahlweise zu einem der Regler 231, 232,
233 und 234. Die Regler 231 bis 234 sind vorzugsweise als Integralregler ausgebildet.
Insbesondere entspricht die Anzahl der Regler der Anzahl der Zylinder der Brennkraftmaschine,
wobei jedem Zylinder der Brennkraftmaschine ein Regler zugeordnet ist. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Vier-Zylinder-Brennkraftmaschine, die
Erfindung ist aber ohne weiteres auf Brennkraftmaschinen mit anderer Zylinderzahl
anwendbar. In diesem Fall ist eine entsprechende Anzahl von Reglern vorzusehen.
[0019] Von den Reglern 231 bis 234 gelangt das Signal über einen zweiten Zylinderzähler
240 mit positivem Vorzeichen zu einem zweiten Verknüpfungspunkt 250. Am zweiten Eingang
des Verknüpfungspunktes 250 liegt mit positivem Vorzeichen das zweite Ausgangssignal
PN des Sensors 140. Das Ausgangssignal PK des zweiten Verknüpfungspunktes 250 gelangt
zum einen zu einem Kennfeld 164 und zum anderen mit negativem Vorzeichen zum zweiten
Eingang des ersten Verknüpfungspunktes 210. Dem Kennfeld 164 wird ferner ein Signal
QK von einer Mengenvorgabe 162 zugeleitet. Das Kennfeld 164 beaufschlagt die Injektoren
131 mit einem Ansteuersignal A.
[0020] Der Sensor 140 stellt ein Signal bereit, das dem Druck im Hochdruckbereich entspricht.
Dieses Signal gelangt als erstes Signal PT in festen Zeitabständen zu einem Verknüpfungspunkt
210. Desweiteren gelangt das Ausgangssignal des Sensors als zweites Signal PN in festen
Winkelabständen zu dem zweiten Verknüpfungspunkt 250. Dieses zweite Signal, das in
bestimmten Winkelabständen ausgelesen wird, dient vorzugsweise zur Berechnung der
Ansteuerdauer A der Injektoren.
[0021] Die Erfassung des zweiten Sensorsignals PN erfolgt bei einer bestimmten Winkelstellung
der Nocken- bzw. der Kurbelwelle. Dabei erfolgt die Erfassung in der Regel bei der
gleichen Winkelstellung der Kurbel- bzw. der Nockenwelle. Das erste Signal PT wird
in wesentlich kleineren Abständen erfaßt. Vorzugsweise wird dieses Signal in konstanten
Zeitabständen weitergegeben, wobei pro Zumessung das Signal mehrmals ausgegeben wird,
vorzugsweise wird es in einem 1 ms-Raster ausgegeben.
[0022] Im Verknüpfungspunkt 210 werden die beiden Signale PT und PN verglichen, wobei das
zweite Signal PN mittels eines Korrekturwerts K korrigierbar ist. Diese so gebildete
Differenz PD der beiden Signale wird von dem Filter 200 gefiltert. Bei dem Filter
200 handelt es sich vorzugsweise um einen Bandpaß mit einer Mittenfrequenz, die der
Frequenz entspricht, mit der die Druckschwingungen auftreten. Dies bedeutet, die Mittenfrequenz
entspricht der Nockenwellenfrequenz bzw. ganzzahligen Bruchteilen der Nockenwellenfrequenz.
[0023] Über den Zylinderzähler 220 gelangt das so gefilterte Signal zu einem der Regler
231 bis 234. Dabei ist vorgesehen, daß jedem Zylinder ein Regler zugeordnet ist. Das
Ausgangssignal des Reglers, der die gefilterte Differenz PD aufsummiert, gelangt als
Korrekturwert K zu dem zweiten Verknüpfungspunkt, wo dem zweiten Sensorssignal PN
dieser Wert K additiv überlagert wird. Das so korrigierte Sensorsignal gelangt zum
einen zum Kennfeld, wo es zur weiteren Steuerung der Brennkraftmaschine, insbesondere
der Bestimmung der Ansteuerdauer verwendet wird. Weiterhin wird das so korrigierte
Signal im Verknüpfungspunkt 210 mit dem ersten Signal verglichen.
[0024] Dies bedeutet, die Korrekturwerte K für die einzelnen Zylinder sind so gebildet,
daß die harmonischen Druckschwingungen ausgeglichen werden, d.h. die Differenz zwischen
dem winkelsynchron und dem zeitsynchron erfaßten Signal wird zu Null. Dies hat zur
Folge, daß die Druckschwingungen sich nicht auf die Werte des Signals PN auswirken.
Dies bedeutet, daß die Druckschwingungen keinen Einfluß auf die Ansteuerdauer und
damit auf die eingespritzte Kraftstoffmenge haben.
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Brennkraftmaschine
mit einem Common-Rail-System, bei dem wenigstens eine Pumpe Kraftstoff in einen Druckspeicher
fördert, wobei ein Sensorsignal erfaßt wird, das den Kraftstoffdruck im Druckspeicher
charakterisiert, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von einem gefilterten Sensorsignal
ein Korrekturwert zur Korrektur des Sensorsignals vorgebbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in festen Zeitabständen ein
erstes Sensorsignal und in festen Winkelabständen ein zweites Sensorsignal erfaßt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Sensorsignal
gefiltert und das zweite Sensorsignal korrigiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
korrigierte Sensorsignal zur weiteren Steuerung der Brennkraftmaschine verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
korrigierte Sensorsignal zur Bestimmung einer die einzuspritzende Kraftstoffmenge
charakterisierenden Größe verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Filter wenigstens ein Bandpaß verwendet wird, der eine Mittenfrequenz aufweist, die
wenigstens einem ganzzahligen Bruchteil der Nockenwellenfrequenz entspricht.
7. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Brennkraftmaschine
mit einem Common-Rail-System, mit wenigstens einer Pumpe, die Kraftstoff in einen
Druckspeicher fördert, mit Mitteln, die ein Sensorsignal erfassen, das den Kraftstoffdruck
im Druckspeicher charakterisiert, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind,
die ausgehend von einem gefilterten Sensorsignal ein Korrekturwert zur Korrektur des
Sensorsignals vorgeben.