Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Druckregelventil für ein Speicherkraftstoffeinspritzsystem
für Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Anspruchs 1.
[0002] Ein solches Druckregelventil ist aus der Literatur bekannt, beispielsweise durch
das Fachbuch Dieselmotor-Management, 2.Auflage, Verlag Vieweg, 1998, Seiten 270,271.
Dieses Druckregelventil dient zur Regelung des Druckes in einem Kraftstoffspeicher.
Das Druckregelventil weist ein in einer Bohrung gegen die Kraft einer Schließfeder
axial verschiebbar geführtes, kolbenförmiges Ventilglied auf. Das Ventilglied wirkt
in Schließrichtung auf ein Schließelement des Druckregelventils und presst dieses
gegen einen Ventilsitz. Das Ventilglied bildet einen Anker eines Elektromagneten,
der zur Unterstützung der Kraft der Schließfeder bestrombar ist. Durch die Schließfeder
wird über das Ventilglied das Schließelement mit einer bestimmten Kraft gegen den
Ventilsitz gedrückt, wobei das Schließelement durch den auf dieses wirkenden Druck
im Kraftstoffspeicher vom Ventilsitz abgehoben wird, wenn die durch den Druck erzeugte
Kraft die Kraft der Schließfeder überschreitet, und Kraftstoff aus dem Kraftstoffspeicher
über das geöffnete Druckregelventil in einen Entlastungsraum abfließt. Zur Einstellung
eines höheren Drucks im Kraftstoffspeicher wird der Elektromagnet bestromt, so daß
die Schließkraft, die über das Ventilglied auf das Schließelement ausgeübt wird, erhöht
wird und somit das Schließelement erst bei einem höheren Druck im Kraftstoffspeicher
vom Ventilsitz abhebt und Kraftstoff aus dem Kraftstoffspeicher in den Entlastungsraum
abfließen läßt. Das Ventilglied weist eine relativ große Länge auf und ist zylinderförmig
ausgebildet, wobei es aufgrund von Form- und Lagetoleranzen des Ventilglieds und der
Bohrung schwierig ist, eine definierte Führung und Anlage des Ventilglieds in der
Bohrung über dessen gesamte Länge zu erreichen. Es können hierbei eine undefinierte
Anlage des Ventilglieds in der Bohrung, eine Schieflage des Ventilglieds vor allem
bei bestromtem Elektromagneten und bedingt hierdurch eine erhöhte Reibung zwischen
dem Ventilglied und der Bohrung auftreten. Dies kann wiederum zu einer Funktionsbeeinträchtigung
des Druckregelventils führen, weobei insbesondere schnelle Bewegungen des Ventilglieds
beeinträchtigt sind und somit keine exakte Einstellung des Drucks im Kraftstoffspeicher
erfolgen kann.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Druckregelventil mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß das Ventilglied über seine Führungsabschnitte definiert in der Bohrung
geführt ist und somit die Funktionssicherheit des Druckregelventils verbessert ist.
[0004] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Druckregelventils angegeben. Durch die Ausbildung gemäß Anspruch
3 ist ein Verkanten des Ventilglieds in der Bohrung vermieden.
Zeichnung
[0005] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Druckregelventil
in einem Längsschnitt, Figur 2 in vergrößerter Darstellung ein Ventilglied des Druckregelventils
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel und Figur 3 das Ventilglied gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] In Figur 1 ist ausschnittsweise ein Speicherkraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen,
insbesondere selbstzündende Brennkraftmaschinen, dargestellt. Das Speicherkraftstoffeinspritzsystem,
das auch als Common-Rail-Einspritzsystem bezeichnet wird, weist eine Hochdruckpumpe
10 auf, durch die Kraftstoff unter Hochdruck aus einem Kraftstoffvorratstank 11 in
einen Kraftstoffspeicher 12 gefördert wird. Der Kraftstoffspeicher 12 ist beispielsweise
röhrenförmig, als sogenanntes Rail, ausgebildet. Vom Kraftstoffspeicher 12 fahren
Leitungen 14 zu den Einspritzstellen an der Brennkraftmaschine 16 ab, in denen jeweils
ein Ventil 18 angeordnet ist. Zur Einstellung des Drucks im Kraftstoffspeicher 12
ist ein Druckregelventil 20 vorgesehen, das am Auslaß der Hochdruckpumpe 10 oder am
Kraftstoffspeicher 12 angeordnet sein kann.
[0007] Das Druckregelventil 20 weist einen Ventilkörper 24 auf, in dem eine Bohrung 26 ausgebildet
ist, in der ein kolbenförmiges Ventilglied 28 axial verschiebbar angeordnet ist, das
nachfolgend noch näher erläutert wird. Am Ventilkörper 24 ist ein Befestigungsflansch
22 ausgebildet, über den der Ventilkörper an der Hochdruckpumpe 10 oder am Kraftstoffspeicher
12 befestigt ist. Der Ventilkörper 24 weist einen die Bohrung 26 koaxial umgebenden
Ringraum 30 auf, in dem ein Elektromagnet 32 mit einer Spulenwicklung angeordnet ist.
Auf den Ventilkörper 24 ist ein Anschlußelement 23 aufgesteckt, der zur elektrischen
Kontaktierung des Elektromagneten 32 dient. Auf der dem Anschlußelement 23 zugewandten
Seite des Ventilkörpers 24 ist ein Federteller 34 angeordnet, der den Ringraum 30
überdeckt und an dessen dem Ringraum 30 abgewandter Seite sich eine vorgespannte Feder
36, die beispielsweise als Schraubendruckfeder ausgebildet ist, abstützt. Die Feder
36 stützt sich andererseits an einem mit dem Ventilkörper 24 verbundenen Deckel 38
ab, der in einen hohlzylinderförmigen Ansatz 40 des Ventilkörpers 24 eingesetzt ist.
Der Ansatz 40 des Ventilkörpers 24 weist einen größeren Querschnitt auf als der Ringarum
30 und der Deckel 38 kann beispielsweise durch Umbördeln des Ansatzes 40 im Ventilkörper
24 gehalten sein. Das Ventilglied 28 ragt in den Ansatz 40 hinein aus der Bohrung
26 heraus und weist dort einen verringerten Durchmesser auf, so daß am Ventilglied
28 eine Ringschulter 42 gebildet ist. Das Ventilglied 28 ragt mit seinem Ende in eine
Bohrung des Federtellers 34 hinein, der sich in axialer Richtung an der Ringschulter
42 des Ventilglieds 28 abstützt.
[0008] Die Bohrung 26 weist in ihrem dem Ansatz 40 gegenüberliegenden Endbereich einen vergrößerten
Durchmesser auf, in den ein Ventileinsatz 44 eingesetzt ist. Der Ventileinsatz 44
kann im Ventilkörper 24 beispielsweise gehalten sein, indem ein vom Ventilkörper 24
abstehender Rand über den Ventileinsatz 44 umgebördelt ist. Der Ventileinsatz 44 weist
eine Bohrung 46 auf, die zumindest annähernd koaxial zur Bohrung 26 des Ventilkörpers
24 angeordnet ist und in die der Endbereich des Ventilglieds 28 hineinragt, der beispielsweise
sich etwa konisch verjüngend ausgebildet sein kann. Der Durchmesser der Bohrung 46
im Ventileinsatz 44 verringert sich vom Ventilglied 28 weg, wobei am Übergang der
Bohrung 46 zu ihrem kleineren Durchmesser ein Ventilsitz 48 gebildet ist, der beispielsweise
etwa konisch ausgebildet sein kann. Nach dem an den Ventilsitz 48 anschließenden Abschnitt
weist die Bohrung 46 wieder einen größeren Durchmesser auf. Im Ventileinsatz 44 ist
ein Schließelement 50 beispielsweise in Form einer Kugel angeordnet, das mit dem Ventilsitz
48 zusammenwirkt. Der Ventileinsatz 44 weist in dem Bereich, in dem der Endbereich
des Ventilglieds 28 in dessen Bohrung 46 ragt, eine oder mehrere Öffnungen 52 auf,
durch die die Bohrung 46 mit der Umgebung des Ventileinsatzes 44 verbunden ist.
[0009] Das Ventilglied 28 ist in Figur 2 vergrößert gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
dargestellt. Das Ventilglied 28 besteht beispielsweise aus Stahl und bildet einen
Anker des Elektromagneten 32. Das Ventilglied weist wie bereits vorstehend erläutert
an seinem in Figur 1 und 2 oberen Endbereich einen kleineren Durchmesser auf, wodurch
die Ringschulter 42 gebildet ist, an der sich der Federteller 34 abstützt. Auf seinem
in der Bohrung 26 angeordneten Bereich weist das Ventilglied 28 mehrere, vorzugsweise
zwei in axialer Richtung zueinander versetzt angeordnete Führungsabschnitte 54 auf,
die einen Durchmesser aufweisen, der nur wenig kleiner ist als der Durchmesser der
Bohrung, so daß die Führungsabschnitte 54 mit geringem radialem Spiel in der Bohrung
26 angeordnet sind und das Ventilglied 28 über seine Führungsabschnitte 54 in der
Bohrung verschiebbar geführt ist. Die Führungsabschnitte 54 sind als kurze Zylinderabschnitte
ausgebildet und weisen in axialen Längsschnitten, das sind die Längsachse 29 des Ventilglieds
28 enthaltende Längsschnitte, gerade, parallel zur Längsachse 29 des Ventilglieds
28 verlaufende Mantellinien auf. Außerhalb der Führungsabschnitte 54 ist der Durchmesser
des Ventilglieds 28 geringer als an den Führungsabschnitten 54 und deutlich geringer
als der Durchmesser der Bohrung 26, so daß dort keine Anlage des Ventilglieds 28 an
der Bohrung 26 gegeben ist. Der Übergang zwischen den Führungsabschnitten 54 und den
übrigen Bereichen des Ventilglieds 28 kann beispielsweise wie in Figur 2 dargestellt,
durch etwa konisch verlaufende Übergangsabschnitte 56 erfolgen. Das Ventilglied 28
kann beispielsweise durch Drehen hergestellt werden.
[0010] In Figur 3 ist das Ventilglied 128 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt.
Das Ventilglied 128 besteht dabei wieder beispielsweise aus Stahl und bildet einen
Anker des Elektromagneten 32. Das Ventilglied 128 weist in seinem in der Bohrung 26
angeordneten Bereich mehrere, vorzugsweise zwei in axialer Richtung zueinander versetzt
angeordnete Führungsabschnitte 154 auf. Die Führungsabschnitte 154 weisen wiederum
einen Durchmesser auf, der nur wenig kleiner ist als der Durchmesser der Bohrung,
so daß die Führungsabschnitte 154 mit geringem radialem Spiel in der Bohrung 26 angeordnet
sind und das Ventilglied 28 über seine Führungsabschnitte 154 in der Bohrung 26 verschiebbar
geführt ist. Die Führungsabschnitte 154 sind ballig ausgebildet und weisen in axialen
Längsschnitten konvex gekrümmte Mantellinien auf. Die Mantellinien der Führungsabschnitte
154 können beispielsweise zumindest annähernd als Kreisabschnitte mit einem Radius
R1 ausgebildet sein. Die Übergänge zwischen den Führungsabschnitten 154 und den übrigen
Bereichen des Ventilglieds 128 können gerundet sein mit in axialen Längsschnitten
konkav gekrümmten Mantellinien, die beispielsweise zumindest annähernd als Kreisabschnitte
mit einem Radius R2 ausgebildet sein können. Das Ventilglied 128 kann durch Drehen
oder Rollen hergestellt werden. Durch die gerundeten Führungsabschnitte 154 ist ein
Verkanten des Ventilglieds 128 in der Bohrung 26 mit Sicherheit vermieden.
[0011] Nachfolgend wird die Funktion des Durckregelventils 20 erläutert. Wenn der Elektromagnet
32 nicht bestromt ist, so wird das Ventilglied 28 bzw. 128 durch die Feder 36, die
eine Schließfeder bildet, in den Ventileinsatz 44 hineingedrückt, wobei das Ventilglied
28,128 mit seinem Stirnende am Schließelement 50 anliegt und dieses gegen den Ventilsitz
48 presst. Das Schließelement 50 ist vom Druck auf der Auslaßseite der Hochdruckpumpe
10 bzw. vom Druck im Kraftstoffspeicher 12 beaufschlagt, der auf das Schließelement
50 eine der Kraft der Schließfeder 36 entgegenwirkende Kraft erzeugt. Wenn die vom
Druck erzeugte Kraft größer ist als die Kraft der Schließfeder 36, so wird das Schließelement
50 vom Ventilsitz 48 abgehoben und zusammen mit dem Ventilglied 28,128 und dem Federteller
34 verschoben. Bei geöffnetem Druckregelventil 20 strömt aus dem Kraftstoffspeicher
12 Kraftstoff durch die Bohrung 46, den Ventilsitz 48 und die Öffnungen 52 des Ventileinsatzes
44 ab in einen Entlastungsraum, beispielsweise in den Kraftstoffvorratstank 11. Wenn
der Elektromagnet 32 nicht bestromt ist, so öffnet das Druckregelventil 20 bereits
bei einem relativ geringen Druck im Kraftstoffspeicher, der durch die Kraft der Schließfeder
36 bestimmt ist. Wenn der Druck im Kraftstoffspeicher 12 erhöht werden soll, so wird
der Elektromagnet 32 bestromt, so daß das Ventilglied 28,128 zusätzlich zu der Kraft
der Schließfeder 36 auch durch die auf das Ventilglied wirkende magnetische Kraft
in Schließrichtung beaufschlagt wird und das Schließelement 50 gegen den Ventilsitz
48 presst. Wenn die vom Druck im Kraftstoffspeicher 12 auf das Schließelement 50 erzeugte
Kraft größer ist als die Kraft der Schließfeder 36 und die magnetische Kraft auf das
Ventilglied 28,128, so öffnet das Druckregelventil 20 und bleibt in seiner geöffneten
Stellung und hält den Druck im Kraftstoffspeicher 12 konstant. Eine veränderte Fördermenge
der Hochdruckpumpe 10 oder eine Entnahme von Kraftstoff aus dem Kraftstoffspeicher
12 bei der Einspritzung von Kraftstoff in der Brennkraftmaschine 16 gleicht das Druckregelventil
20 durch unterschiedliche Öffnung aus. Die durch den Elektromagneten 32 auf das Ventilglied
28 bzw. 128 ausgeübte magnetische Kraft ist abhängig vom Strom, der durch den Elektromagneten
32 fließt, beispielsweise mit monoton steigender Kennlinie. Die Bestromung des Elektromagneten
32 wird durch eine Steuereinrichtung bestimmt, der Signale über verschiedene Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine 16 zugeführt werden und durch die die Stromstärke für den Elektromagneten
32 derart eingestellt wird, daß sich der für den jeweiligen Betriebszustand der Brennkraftmaschine
16 erforderliche Druck im Kraftstoffspeicher 12 einstellt. Die Stromstärke für den
Elektromagneten 32 kann beispielsweise dadurch verändert werden, daß die Stromzufuhr
getaktet wird, beispielsweise mit einer Pulsweitenmodulation.
1. Druckregelventil für ein Speicherkraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen
zur Regelung des Druckes in einem Kraftstoffspeicher (12), mit einem in einer Bohrung
(26) gegen die Kraft einer Schließfeder (36) axial verschiebbar geführten kolbenförmigen
Ventilglied (28;128), das auf ein Schließelement (50) in Schließrichtung wirkt und
dieses gegen einen Ventilsitz (48) presst, wobei das Ventilglied (28;128) einen Anker
eines Elektromagneten (32) bildet, der zur Unterstützung der Schließkraft der Schließfeder
(36) bestrombar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (28;128) in axialer
Richtung zueinander versetzt angeordnete Führungsabschnitte (54;154) aufweist, über
die es in der Bohrung (26) geführt ist, und daß das Ventilglied (28;128) außerhalb
der Führungsabschnitte (54;154) eine kleineren Querschnitt aufweist als im Bereich
der Führungsabschnitte (54;154).
2. Druckregelventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabschnitte
(54) des Ventilglieds (28) als Zylinderabschnitte ausgebildet sind mit in axialen
Längsschnitten geraden Mantellinien.
3. Druckregelventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabschnitte
(154) des Ventilglieds (128) ballig ausgebildet sind mit in axialen Längsschnitten
konvex gekrümmten Mantellinien.
4. Druckregelventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilglied (28;128) zwei Führungsabschnitte (54;154) aufweist.