Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Elektrostarter für einen Verbrennungsmotor nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist bekannt, zum Beispiel durch Messung des Ankerstromes
oder der Temperatur der Kohlebürsten mit entsprechenden Sensoren die thermische Belastung
des Elektrostarters (oder in Kurzform Starter genannt) zu ermitteln. Die bekannten
Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie relativ aufwendig sind, da zusätzliche
Sensoren benötigt werden. Zum Beispiel wird für die Temperaturmessung ein entsprechender
Temperatursensor benötigt, der sich in der Nähe der Kohlebürsten befinden muß, damit
er im Wesentlichen deren Temperatur erfassen kann. Die bekannten Verfahren zur Strommessung
erfordern ebenfalls ein Meßglied, beispielsweise einen Shunt in der Meßleitung oder
bei kontaktloser Messung, z. B. einen Hall-Sensor. Beide Verfahren erfordern Kosten
für die Sensoren, Verkabelung sowie deren Einbau und sind ein zusätzliches Risiko
für die Zuverlässigkeit des Elektrostarters. Weiter ist aus der DE 2700982 C2 eine
Schaltung für elektrische Andrehmotoren bekannt, die die zeitliche Strom- oder Spannungsänderungen
des Stromes auswertet, der dem Andrehmotor zugeführt wird. Unterschreitet die zeitliche
Änderung einen vorgegebenen Schwellwert, wird dieses als Selbstlauf des Verbrennungsmotors
interpretiert und der Andrehmotor abgeschaltet, da beim Selbstlauf des Verbrennungsmotors
die Spannungsänderungen geringer sind als während des Anlassens.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Elektrostarter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß der Einbau einer zusätzlichen Hardware wie Sensoren,
Verdrahtung, Kontrollmöglichkeit, usw. nicht erforderlich sind, da diese Funktionen
mit denen in der Steuerschaltung bereits vorhandenen Bauteilen realisierbar sind.
Als besonders vorteilhaft wird angesehen, daß aus der Messung der Spannungwelligkeit,
beispielsweise durch Simulation oder empirischer Messung, auf lokale Temperaturspitzen,
beispielsweise an den Kohlebürsten, oder auf die Belastung des Elektrostarters ohne
großen Aufwand geschlossen werden kann. In bestimmten Betriebssituationen wie beim
langen

Kurbeln" nach einer kalten Winternacht oder beim Fahren mit dem Anlasser ohne Motorunterstützung
bei der Schiffsverladung (weil der Tank leer ist), kann eine Überlastung des Anlassers
erfolgen, die eine Schädigung oder Zerstörung zur Folge hätte. Durch den Erfindungsgegenstand
wird dies vorteilhaft vermieden.
[0003] Durch die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Elektrostarters möglich.
[0004] Besonders vorteilhaft ist, daß durch Abschalten des Hauptstromes der Kraftflusses
zum Verbrennungsmotor sofort unterbrochen wird und somit keine weitere Erwärmung des
Elektrostarters auftreten kann. Erst nach dem Abkühlen kann der Elektrostarter unbeschädigt
wieder benutzt werden.
[0005] Günstig erscheint auch, daß aus den bereits vorhandenen Daten eines entsprechenden
Vergleichsatarters der Ankerstrom des Elektrostarters indirekt ermittelt werden kann.
Die Bestimmung des Ankerstromes ist oftmals notwendig, da mit Hilfe dieses Wertes
die Temperatur der Kohlebürsten des Elektrostarters bestimmt werden kann. Ein hoher
Ankerstrom ergibt naturgemäß aufgrund der Erwärmung des Elektrostarters sowie des
Bürstenfeuers eine entsprechend hohe Temperatur, während bei einem niedrigen Ankerstrom
die Temperatur niedriger ist.
[0006] Ein weiterer Vorteil wird auch darin gesehen, daß die gemessenen Werte der Spannungswelligkeit
für Kontrollzwecke an einem entsprechenden Ausgang abgegriffen werden können. Dieses
vereinfacht für Servicezwecke das Auffinden einer möglichen Fehlerquelle. Bei der
nächsten Wartungsinspektion eines Kraftfahrzeugs könnten dann Fehler ausgelesen werden.
[0007] Da es üblich ist, die Steuerschaltung mit einem kleinen Mikrocomputerchip auszustatten,
kann mit einem entsprechenden ergänzenden Softwareprogramm als Steuerprogramm für
den Elektrostarter die bestehende Steuerschaltung vorteilhaft erweitert werden. Besonders
vorteilhaft erscheint auch die Verbesserung der Zuverlässigkeit der Steuerschaltung,
da wegen der nicht benötigten Bauteile auch kein Fehlerrisiko entstehen kann. Darüber
hinaus kann durch einfache Modifikation des Steuerprogramms jeder Elektrostartertyp
auf einfacher Weise angepaßt werden.
[0008] Als weiterer Vorteil wird angesehen, daß durch die Berücksichtigung der Umgebungstemperatur
die Grenzbelastung für den Eelektrostarter entsprechend angepaßt werden kann. So kann
z. B. bei hohen Umgebungstemperatur der Grenzwert entsprechend herabgesetzt werden,
da dann eine mögliche Schädigung schon früher auftreten kann.
Zeichnung
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Blockschaltbild
mit einer Gesamtübersicht und Figur 2 zeigt ein Flußdiagramm.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0010] Das Blockschaltbild der Figur 1 zeigt einen Elektrostarter 1 mit einem Getriebe 9,
dessen Abtriebswelle, die nicht dargestellt wurde, über ein Ritzel 3 so angeordnet
ist, daß das Ritzel 3 während der Startphase des Verbrennungsmotors 6 in die Zähne
eines Zahnkranzes 4 greift und somit die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors 6 in die
vorgesehene Drehbewegung versetzt. An dem Elektrostarter 1 ist ein elektrisch betriebenes
Einspurrelais 2 angebracht, mit dessen Hilfe beim Startvorgang der Kraftschluß zwischen
dem Elektrostarter 1 und dem Verbrennungsmotor 6 gewährleistet wird. Elektrisch ist
das Einspurrelais 2 über seinen Steuereingang mit dem Ausgang einer Steuerschaltung
5 (ESC) verbunden, an die ein Steuerausgang eines Motorsteuergerätes 8 angeschlossen
ist. An weiteren Eingängen der Steuerschaltung 5 ist ein Grenzwertgeber 10 und ein
Meßeingang geschaltet, der mit der Klemme 30 des Starterstromkreises zwischen einer
Batterie 7 und einem Anschluß am Einspurrelais 2 angeschlossen ist. Des weiteren ist
die Steuerschaltung 5 mit einem Fehlerspeicher 19 sowie mit einer Schutzvorrichtung
20 verbunden. Aus der Figur 1 ergibt sich auch, daß alle genannten Geräte eine Minusverbindung
zum Minuspol der Batterie aufweisen.
[0011] Alternativ ist vorgesehen, daß die einzelnen Geräte 10,19,20 zusammen mit der Steuerschaltung
5 in einem Gehäuse einbaubar sind.
[0012] Anhand der Figur 2 wird nun die Funktionsweise der Steuerschaltung 5 mit der Schutzvorrichtung
20 näher erläutert. Vorweg sei darauf hingewiesen, daß üblicherweise die Steuerschaltung
5 bereits Elemente enthält, die das Einspurrelais 2 vor dem Start des Elektrostarters
1 derart steuern, daß das Ritzel 3 zunächst in den Zahnkranz 4 geschoben wird, bevor
die Drehbewegung anfängt. Nach dem Einspuren des Ritzels des Elektrostarters 1 auf
dem Zahnkranz 4 des Verbrennungsmotors 6 schaltet also das Einspurrelais den Starterstrom
ein, so daß der Startermotor andreht und über die genannten Ritzel 3 und Zahnkranz
4 die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors antreibt. Am Zahnkranz 4 erzeugt der Verbrennungsmotor
6 aufgrund der Reibung und der Kompression der Kolben in den einzelnen Zylindern ein
nicht konstantes, aber weitgehend periodisches Bremsmoment. Der Starterstrom I (Hauptstrom
des Starters) hängt vom auf zubringenden Drehmoment ab. Dadurch, daß der Elektrostarter
1 aufgrund des periodischen Drehmomentes einen periodischen Strom aus der Batterie
7 zieht, kommt es an der Klemme 30 zu periodischen Spannungseinbrüchen, welche von
der steuerschaltung 5 dadurch gemessen werden, daß beispielsweise ein Analog-Digital-Wandler
(AD-Wandler) die Spannung an Klemme 30 digitalisiert und einem in der Steuerschaltung
5 vorhandenen Rechnerchip zuführt. Das Programm zur Steuerung des Rechnerchips in
der Steuerschaltung 5, um das Einspurrelais 2 beziehungsweise den gesamten Startvorgang
des Verbrennungsmotors 6 zu steuern, ist bereits bekannt und muß daher nicht näher
erläutert werden. Als neu und erfinderisch wird angesehen, daß die Steuerschaltung
5 eine weitere Programmroutine enthält, mit der die an der Klemme 30 simultan gemessene
Welligkeit der Spannung dahingehend weiterverarbeitet wird, daß in Abhängigkeit vom
Startertyp die Periodendauer bzw. die Frequenz der Welligkeit errechnet wird, diese
mit den Spannungswerten verknüpft wird, um daraus den Stromverlauf durch den Elektrostarter
zu erhalten. Aus diesem wird dann die Erwärmung an verschiedenen Punkten im Elektrostarter,
insbesondere an den Kohlebürsten, errechnet. Die Parameter für die Berechnungen stammen
beispielsweise aus empirisch durchgeführten Vergleichsmessungen, die zuvor an einem
Vergleichsstarter für die Erwärmung des Elektrostarters 1 oder dessen Kohlebürsten
ermittelt wurden. Dieser errechnete Wert wird der Schutzvorrichtung 20 zugeführt,
die diesen Wert mit einem entsprechenden Wert eines Grenzwertgebers 10 vergleicht.
Beim Über- bzw. Unterschreiten dieses Grenzwertes wird vorzugsweise der Starterstrom
für den Elektrostarter 1 begrenzt oder abgeschaltet.
[0013] Dieser Vorgang wurde prinzipiell noch einmal im Flußdiagramm der Figur 2, bei dem
die weitere Programmroutine aufgebaut ist, näher erläutert.
[0014] Wie bereits oben erläutert, wird an der Klemme 30 an einem AD-Wandler 19 die Welligkeit
der Batteriespannung gemessen. Die Steuerschaltung 5 bildet aus dem Mittelwert der
letzten Wandlerwerte, der vom aktuellen Wandlerwert abgezogen wird, in Position 12
einen Differenzwert. In Position 13 wird die Zeit zwischen den Nulldurchgängen erfaßt
und daraus in Position 14 die Starterdrehzahl errechnet. Aus dem digitalisierten Spannungswert
des AD-Wandlers 19 und der Starterdrehzahl wird unter Berücksichtigung des Typs des
Elektrostarters 1 der Starterstrom I berechnet (Position 15). Desweiteren wird in
Position 16 aus den vorhandenen Daten die Erwärmung des Elektrostarters 1 durch Vergleich
mit den für die einzelnen Temperaturen gespeicherten Werten und unter Berücksichtigung
der Umgebungstemperatur berechnet. In Position 17 erfolgt durch die Schutzvorrichtung
20 beispielsweise bei Überschreiten der zulässigen Grenztemperatur ein Abbruch des
Startvorganges, um den Elektrostarter 1 vor einem möglichen Schaden zu schützen.
[0015] Natürlich sind an Stelle des AD-Wandler auch andere bekannte Meßverfahren für die
Welligkeit der Spannung verwendbar.
[0016] Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, daß die Steuerschaltung einen Fehlerspeicher
19 aufweist, in dem nun die Fehlermeldungen der Schutzvorrichtung nach Überschreiten
des vorgegebenen Grenzwertes gespeichert sind. Diese Fehlermeldungen werden beispielsweise
mit Datum, Uhrzeit, Temperatur des Elektrostarters 1 usw. langfristig gespeichert,
bis beispielsweise beim nächsten fälligen Service diese Fehlermeldung ausgelesen und
gegebenenfalls nach der Ursache geforscht werden kann.
1. Elektrostarter für einen Verbrennungsmotor (6) mit einem Getriebe (9) zum Verbrennungsmotor
(6), das während des Startvorganges des Verbrennungsmotors (6) den Kraftschluß zwischen
dem Elektrostarter (1) und dem Verbrennungsmotor (6) bewirkt, mit einer Batterie (7),
mit einer Steuerschaltung (5) für den Starterstrom (1) und zur Erfassung der Starterspannung
oder des Starterstromes, mit einem Grenzwertgeber (10) und mit einer Schutzvorrichtung
(20), dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (5) weiterhin ausgebildet ist,
aus der Spannungswelligkeit im Hauptstromkreis des Elektrostarters (1) den Starterstrom
(I), die Erwärmung und/oder die Belastung an wenigstens einem Punkt des Elektrostarters
(1) zu bestimmen, daß der Grenzwertgeber (10) für die Vorgabe einer maximale Belastung
des Elektrostarters (1) vorgesehen ist, daß ein Vergleicher vorgesehen ist, der aus
den Werten der Belastung und dem vorgegebenen Grenzwert bei Über- oder bei Unterschreiten
des Grenzwertes ein Signal abgibt, und daß die Schutzvorrichtung (20) ausgebildet
ist, beim Auftreten des Signals den Kraftfluß zum Verbrennungsmotor (6) zu begrenzen.
2. Elektrostarter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzvorrichtung
(20) ausgebildet ist, den Hauptstrom (I) zum Elektrostarter (1) abzuschalten.
3. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) zur Bestimmung des Ankerstromes (I) des Elektrostarters (1)
ausgebildet ist.
4. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) zur Bestimmung der Temperatur der Kohlebürsten des Elektrostarters
(1) ausgebildet ist.
5. Elektrostarter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ermittelten
Werte anzeigbar oder abgreifbar sind.
6. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) ein Steuerprogramm (20) zur Bestimmung oder Auswertung der
Spannungswelligkeit, der Temperatur und/oder der Belastung des Elektrostarters (1)
aufweist.
7. Elektrostarter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) mit einem Temperatursensor (18) zur Erfassung der Umgebungstemperatur
verbunden ist, und daß die Steuerschaltung (5) ausgebildet ist, die Ermittlung des
Grenzwertes unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur durchzuführen.