[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren der Schrottlänge beim Walzen
von mittels Schweißnähten verbundener Metallbänder, insbesondere beim Kaltwalzen von
austenitischen und ferritischen Edelstahlbändern.
[0002] Es sind Tandemstraßen mit zwei oder mehreren Walzgerüsten bekannt. Bei derartigen
Tandemstraßen ist entweder eine im wesentlichen gerade, stramme Bandführung zwischen
den Walzgerüsten verwirklicht oder ein Schlingenheber vorgesehen, um einen Bandlängenausgleich
zwischen den Walzgerüsten erzeugen zu können. Derartige Tandemstraßen bzw. -walzwerke
werden in zunehmendem Maße auch In-line in Bandprozeßlinien eingesetzt, z. B. in Kontiwalzlinien,
Konti-, Beiz- und Kaltwalzlinien oder Konti-, Glüh-, Beiz- und Kaltwalzlinien für
Edelstahlbänder usw. Derartige Bandprozeßlinien werden von den zu behandelnden Metallbändern
kontinuierlich durchlaufen. Diese Metallbänder werden von Coils abgewickelt und mittels
Schweißnähten miteinander verbunden. Die Walzgerüste müssen beim Durchlaufen der Schweißnähte
regelmäßig geöffnet werden. Das gilt insbesondere für austenitische und ferritische
Metallbänder, aber auch unter Berücksichtigung der Dickenunterschiede zwischen den
miteinander verschweißten Metallbändern. Durch das Öffnen der Walzgerüste werden Bandabschnitte
vorgegebener Länge vor und hinter der jeweiligen Schweißnaht nicht oder nur teilweise
gewalzt und müssen daher als Schrott im Auslauf der Bandprozeßlinien herausgetrennt,
regelmäßig herausgeschnitten werden. Die daraus resultierende Schrottlänge beträgt
im Falle einer Tandemstraße mit zwei Walzgerüsten ca. 20 m pro Coil bzw. Metallband.
Das entspricht in etwa dem zweifachen Abstand zwischen zwei Walzgerüsten. Denn bei
herkömmlichen Tandemstraßen wird die jeweilige Schweißnaht bis vor das erste Walzgerüst
gefahren. Das Metallband wird gestoppt. Die Walzgerüste werden geöffnet. Bei geöffneten
Walzgerüsten findet im allgemeinen ein Walzenwechsel statt. Die Schweißnaht wird während
des Walzenwechsels bis hinter das zweite Walzgerüst gefahren. Danach und folglich
nach dem Walzenwechsel werden beide Walzgerüste wieder geschlossen, so daß das Walzen
des nächsten Coils bzw. Metallbandes beginnen kann. Folglich entspricht die minimale
Schrottlänge dem zweifachen Abstand zwischen den beiden Walzgerüsten, weil die diesem
Abstand entsprechende in bezug auf die Schweißnaht vorlaufende Bandlänge ebenso nur
in einem Walzgerüst und folglich teilweise gewalzt ist wie die in bezug auf die Schweißnaht
nachlaufende Bandlänge. Produktabhängig werden die Walzen alle 1 - 10 Coils gewechselt.
[0003] Hinz kommt, daß beim Kaltwalzen von Edelstählen bestimmte Zugverhältnisse hinsichtlich
Einlaufzug und Auslaufzug an einem Walzgerüst eingehalten werden müssen, um ein Bandschlupfen
im Walzgerüst und eine damit verbundene Instabilität zu vermeiden, die zu einen Bandriß
führen kann. Ein Bandriß würde zu erheblichen Produktionsausfall- und Schrottkosten
führen. Für die Bandzugmessung werden im allgemeinen Bandzugmeßrollen derart eingesetzt,
daß das Metallband die Bandzugmeßrollen lediglich mit einem Winkel von 5° - 15° umschlingt.
Kraftmeßdosen messen die horizontale und/oder vertikale Kraftkomponente, welche das
Metallband auf die Bandzugmeßrollen ausübt. Der Bandzug wird unter der Annahme ermittelt,
daß das betreffende Metallband im wesentlichen biegeschlaff ist. Bei Metallbändern
mit größerer Banddicke ist die Annahme der Biegeschlaffheit jedoch nicht mehr gerechtfertigt.
Vielmehr verhalten sich Metallbänder mit wachsender Banddicke schließlich wie ein
Biegebalken. Folglich wird selbst bei einem Bandzug Null eine Kraft auf die Bandzugmeßrollen
ausgeübt. Dadurch wird die Bandzugmessung negativ beeinflußt. Hinzu kommt eine sich
durch das Eigengewicht des jeweiligen Metallbandes überlagernde Kraft, so daß bei
dem vorerwähnten Umschlingungswinkel erhebliche Meßfehler in Abhängigkeit von den
jeweiligen Banddicken auftreten können. Da im übrigen der Einfluß unterschiedlicher
Bandfestigkeiten, insbesondere der Einfluß sich durch das Walzen ändernder Bandfestigkeiten,
unberücksichtigt bleibt, können fehlerhafte Bandzugmessungen schließlich zu einem
Bandriß führen. Ein weiteres Problem, welches beim Kaltwalzen von Edelstahlbändern
und insbesondere Edel-Warmbändern auftritt, sind die bei gleichem Produkt von Coil
zu Coil oft stark schwankenden Werte der Banddicke, des Bandesprofils und der Bandfestigkeit
am Anfang eines Coils. Die Walzgerüste müssen vor Walzbeginn hinreichend gut voreingestellt
werden. Das gilt in bezug auf die Walzkraft ebenso wie hinsichtlich der Einstellung
von Planheitsstellgliedern, um ein Planwalzen zu gewährleisten. Auch bei mangelhafter
Gerüstvoreinstellung kann es daher zu Überwalzungen und folglich Bandrissen kommen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Ausführungsform anzugeben, wonach sich Schrottverluste beim Durchlaufen von Schweißnähten
durch dafür geöffnete Walzgerüste hierdurch erheblich reduzieren und genaue Bandzugmessungen
zwischen den Walzgerüsten ebenso wie eine genaue Voreinstellung der Walzgerüste in
einfacher und funktionsgerechter Weise erreichen lassen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung ein Verfahren zum Reduzieren der Schrottlänge
beim Walzen von mittels Schweißnähten verbundener Metallbändern, insbesondere beim
Kaltwalzen von austenitischen und ferritischen Edelstahlbändern, in einer durchlaufenen
Tandemstraße mit zumindest zwei Walzgerüsten, wonach die jeweilige Schweißnaht vor
dem ersten Walzgerüst angehalten oder im Schleichgang gefahren wird, während das zweite
Walzgerüst das in bezug auf die Schweißnaht vorlaufende Metallband weiterwalzt und
das weiterzuwalzende Metallband aus einem zwischen beiden Walzgerüsten angeordneten
Bandspeicher erhält, das erste Walzgerüst geöffnet und die Schweißnaht durch das erste
Walzgerüst hindurchgefahren wird, anschließend das erste Walzgerüst geschlossen und
die Schweißnaht nach dem Durchlaufen des Bandspeichers vor dem zweiten Walzgerüst
angehalten oder im Schleichgang gefahren wird, während das erste Walzgerüst das in
bezug auf die Schweißnaht nachlaufende Metallband walzt und das gewalzte Metallband
von dem Bandspeicher aufgenommen wird, das zweite Walzgerüst geöffnet und die Schweißnaht
durch das zweite Walzgerüst hindurchgefahren wird, anschließend das zweite Walzgerüst
geschlossen wird und so fort, und die jeweilige Schweißnaht im Bereich des Bandauslaufs
aus den sie verbindenden Metallbändern herausgetrennt wird. - Im Rahmen der Erfindung
finden Metallbänder und insbesondere Edelstahlbänder mit Eingangsdicken bis zu 10
mm Verwendung, wobei das erfindungsgemäße Verfahren auch bei Tandemstraßen mit mehr
als zwei Walzgerüsten funktioniert, wenn zwischen jeweils zwei oder zumindest zwei
Walzgerüsten ein Bandspeicher angeordnet ist. Dabei kann im Zuge des Öffnens der Walzgerüste
wahlweise ein Walzenwechsel vorgenommen werden, weil der Bandspeicher so dimensioniert
ist, daß er einerseits praktisch geleert werden kann, während das erste Walzgerüst
geöffnet ist und das zweite Walzgerüst das der Schweißnaht voreilende Metallband weiterwalzt
und anschließend wieder vollständig gefüllt werden kann, während das zweite Walzgerüst
geöffnet ist und das erste Walzgerüst das der Schweißnaht nacheilende Metallband walzt
und an den Bandspeicher abgibt. Durch diese Maßnahmen der Erfindung reduziert sich
die Schrottlänge bei die Tandemstraße und ihre Walzgerüste durchlaufenden und ggf.
kontinuierlich durchlaufenden Metallbändern auf praktisch die Nahtbreite der die Metallbänder
verbindenden Schweißnähte, so daß der Schrottabfall gegen Null geht, jedenfalls extrem
minimiert wird. Darüber hinaus kann im Rahmen der Erfindung das Tandemwalzen der schweißnahtverbundenen
Metallbänder und Edelstahlbänder In-line in kontinuierlich arbeitenden Bandprozeßlinien
erfolgen.
[0006] Ferner lehrt die Erfindung, daß der Bandzug im Einlaufbereich und Auslaufbereich
der Walzgerüste gemessen wird, vorzugsweise auch im Einlaufbereich und Auslaufbereich
des Bandspeichers gemessen wird. In diesem Zusammenhang geht die Erfindung von der
Erkenntnis aus, daß die Metallbänder zwischen den Walzgerüsten und durch den dort
angeordneten Bandspeicher um Winkel von ≥ 90° umgelenkt werden. Dadurch wird der
Einfluß der Biegesteifigkeit der Metallbänder auf die Messung, die bei kleinen Umschlingungswinkeln
zu großen Meßfehlern führt, vernachlässigbar klein. Es muß lediglich noch das Bandgewicht
in der Messung berücksichtigt werden. Somit läßt sich eine hinreichend genaue Bandzugmessung
zwischen den Walzgerüsten verwirklichen und ein stabiler Walzprozeß einstellen. Zweckmäßigerweise
werden die Bandzüge hinter dem ersten Walzgerüst und vor dem zweiten Walzgerüst eingestellt.
Denn in einigen Fällen ist es walztechnisch sinnvoll, wenn der Bandzug hinter dem
ersten Walzgerüst nicht gleich dem Bandzug vor dem zweiten Walzgerüst ist. Unterschiedliche
Bandzüge können sich positiv auf die Stabilität des Walzprozesses und auf eine maximal
mögliche Stichabnahme auswirken. Weiter lehrt die Erfindung, daß vor dem Walzen am
Bandanfang zumindest die Banddicke und die Bandfestigkeit gemessen und zur Voreinstellung
der Walzgerüste hinsichtlich der Walzkraft und des Planwalzens verwendet werden. Die
Messung kann direkt oder indirekt erfolgen und in die Sollwertbildung eines Regelkreises
einfließen. Beispielsweise kann die Bandfestigkeit über Kraftmessungen bei den Walzen
vorgeschalteten Scher- und/oder Besäumvorgängen ermittelt werden. Tatsächlich bestehen
eindeutige Beziehungen zwischen der Scherkraft, Scherfestigkeit sowie der Zugfestigkeit
beim beispielsweise Querteilschneiden und/oder Besäumen der Metallbänder. Die Bandfestigkeit
kann über die Messung der für einen vorgegebenen Streckgrad erforderlichen Zugkraft
in einer vorgeschalteten Streckbiegerichtanlage und/oder über die Messung der für
einen vorgegebenen Dressiergrad erforderlichen Walzkraft in einem vorgeschalteten
Dressiergerüst ermittelt werden. Beim Streckbiegerichten hängt die erforderliche Zugkraft
für einen vorgegebenen Sreckgrad von der Streckgrenze und der Fließkurve ab, während
beim Dressieren die erforderliche Walzkraft für einen vorgegebenen Dressiergrad von
der Streckgrenze und der Fließkurve abhängt. Es ist daher möglich, aus Messungen an
vorgeschalteten Einrichtungen die Bandfestigkeitseigenschaften eines Coils vor dem
Walzen vorherzubestimmen und über ein Regelmodell in die Sollwertbildung einfließen
zu lassen. Durch verbesserte Sollwerte lassen sich Überwalzungen und Bandrisse vermeiden.
[0007] Im Ergebnis führen die erfindungsgemäßen Maßnahmen zu einer höheren Ausbringung beim
Walzen und einer höheren Produktivität der Gesamtanlage.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Tandemstraße die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders geeignet ist und zumindest zwei Walzgerüste zum Walzen von Metallbändern,
insbesondere zum Kaltwalzen austenitischer und ferritischer Metallbänder aufweist.
Diese Tandemstraße ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Walzgerüsten
ein Bandspeicher zum Walzen durchlaufender Metallbänder bei wechselweise geöffneten
Walzgerüsten angeordnet ist. Dabei können vor und hinter und ggf. zwischen den Walzgerüsten
Bandzugmeßvorrichtungen angeordnet sein. Solche Bandzugmeßvorrichtungen können sich
auch vor und hinter dem Bandspeicher befinden. Bei diesen Bandzugmeßvorrichtungen
handelt es sich vorzugsweise um Kraftmeßdosen unter den Lagern von Umlenkrollen und/oder
Spannrollen für die durchlaufenden Metallbänder und einer Bandumschlingung von mindestens
45°, vorzugsweise ≥ 90°. Tatsächlich lassen sich Kraftmeßdosen zur Bandzugmessung
an Rollen mit einer Bandumschlingung bis zu 180° oder mehr einsetzen. Dadurch werden
Meßfehler wie sie bei Rollen mit kleinen Umschlingungswinkeln auftreten nahezu ausgeschaltet,
können jedenfalls vernachlässigt werden.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Tandemstraße in schematischer Seitenansicht und
- Fig.2-5
- einen Schweißnahtdurchlauf durch den Gegenstand nach Fig. 1, wobei die Walzgerüste
wechselweise geöffnet werden, um einerseits einen kontinuierlichen Banddurchlauf,
andererseits einen Walzenwechsel bei geöffneten Walzgerüsten zu ermöglichen.
[0010] In den Fig. 1 bis 5 ist eine Bandprozeßlinie 1 für kontinuierlich durchlaufende Metallbänder
dargestellt, bei welcher eine Tandemstraße In-line eingesetzt ist. Von der Bandprozeßlinie
1 sind lediglich ein Einlaufspannsatz 2 und ein Auslaufspannsatz 3 gezeigt. Die Tandemstraße
weist zwei Walzgerüste 4, 5 auf. Zwischen den beiden Walzgerüsten 4, 5 ist ein Bandspeicher
6 zum Walzen der durchlaufenden Metallbänder 7 bei wechselweise geöffneten Walzgerüsten
4, 5 dargestellt. Vor und hinter den Walzgerüsten 4, 5 sind Bandzugmeßvorrichtungen
8, 9 angeordnet, nämlich einerseits im Bereich des Einlaufspannsatzes 2, andererseits
im Bereich des Auslaufspannsatzes 3. Darüber hinaus sind auch vor und hinter dem Bandspeicher
6 Bandzugmeßvorrichtungen 10, 11 angeordnet.
[0011] Der Bandspeicher 6 weist eine heb- und senkbare Umlenkrolle 12 für das ein- und auslaufende
Metallband 7 auf, die angetrieben sein kann.
[0012] Nach Fig. 2 ist die zwei Metallbänder 7a, 7b verbindende Schweißnaht 13 bis vor das
erste Walzgerüst 4 gefahren und dort angehalten worden, während das zweite Walzgerüst
5 weiterwalzt und das zu walzende Metallband 7b dem zwischengeschalteten Bandspeicher
6 im Sinne einer Bandspeicherentleerung entnimmt. Nach Fig. 3 ist das erste Walzgerüst
4 geöffnet worden, hat ggf. ein Walzenwechsel stattgefunden, hat die Schweißnaht 13
das erste Walzgerüst 4 passiert und ist das erste Walzgerüst 4 wieder geschlossen
worden, während das zweite Walzgerüst 5 ständig weitergewalzt hat. Nach Fig. 4 ist
die Schweißnaht 13 bis vor das zweite Walzgerüst 5 gefahren und dort angehalten worden,
während das erste wieder geschlossene Walzgerüst 4 das der Schweißnaht 13 nachfolgende
Metallband 7a walzt und der Bandspeicher 6 mit gewalztem Metallband 7a beschickt wird.
[0013] Nach Fig. 5 ist das zweite Walzgerüst 5 geöffnet worden, die Schweißnaht 13 hindurchgefahren
worden, hat ggf. ein Walzenwechsel stattgefunden und ist das Walzgerüst 5 wieder geschlossen
worden, während das erste Walzgerüst 4 kontinuierlich weitergewalzt hat und der Bandspeicher
6 wieder mit gewalztem Metallband 7a gefüllt worden ist. -
[0014] Das Heraustrennen bzw. das Ausschneiden der Schweißnaht 13 kann im Bereich des Bandauslauf
es erfolgen, und zwar derart, daß die Schrottlänge auf die Breite der Schweißnaht
13 reduziert wird.
1. Verfahren zum Reduzieren der Schrottlänge beim Walzen von mittels Schweißnähten verbundener
Metallbänder, insbesondere beim Kaltwalzen von austenitischen und ferritischen Edelstahlbändern,
in einer durchlaufenen Tandemstraße mit zumindest zwei Walzgerüsten, wonach die jeweilige
Schweißnaht vor dem ersten Walzgerüst angehalten oder im Schleichgang gefahren wird,
während das zweite Walzgerüst das in bezug auf die Schweißnaht vorlaufende Metallband
weiterwalzt und das weiterzuwalzende Metallbad aus einem zwischen beiden Walzgerüsten
angeordneten Bandspeicher erhält, das erste Walzgerüst geöffnet und die Schweißnaht
durch das erste Walzgerüst hindurchgefahren wird, anschließend das erste Walzgerüst
geschlossen und die Schweißnaht nach dem Durchlaufen des Bandspeichers vor dem zweiten
Walzgerüst angehalten oder im Schleichgang gefahren wird, während das erste Walzgerüst
das in bezug auf die Schweißnaht nachlauf ende Metallband walzt und das gewalzte Metallband
von dem Bandspeicher aufgenommen wird, das zweite Walzgerüst geöffnet und die Schweißnaht
durch das zweite Walzgerüst hindurchgefahren wird, anschließend das zweite Walzgerüst
geschlossen wird und so fort, und die jeweilige Schweißnaht im Bereich des Bandauslaufs
aus den sie verbindenden Metallbändern herausgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge des Öffnens der Walzgerüste wahlweise ein Walzenwechsel vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tandemwalzen der
Schweißnaht verbundenen Metallbänder In-line in Bandprozeßlinien erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandzug
im Einlaufbereich und Auslaufbereich der Walzgerüste gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandzug
im Einlaufbereich und Auslaufbereich des Bandspeichers gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandzüge
hinter dem ersten Walzgerüst und vor dem zweiten Walzgerüst eingestellt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Walzen
am Bandanfang zumindest die Banddicke und die Bandfestigkeit gemessen und zur Voreinstellung
der Walzgerüste hinsichtlich der Walzkraft und des Planwalzens verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandfestigkeit
über Kraftmessungen bei dem Walzen vorgeschalteten Scheren- und/oder Besäumvorgängen
ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandfestigkeit
über die Messung für einen vorgegebenen Streckegrad erforderlichen Zugkraft in einer
vorgeschalteten Streckbiegerichtanlage und/oder über die Messung der für einen vorgegebenen
Dressiergrad erforderlichen Walzkraft in einem vorgeschalteten Dressiergerüst ermittelt
wird.
10. Tandemstraße zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit
zumindest zwei Walzgerüsten zum Walzen von Metallbändern insbesondere zum Kaltwalzen
austenitischer und ferritischer Metallbänder, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den beiden Walzgerüsten (4, 5) ein Bandspeicher (6) zum Walzen durchlaufender Metallbänder
(7) bei wechselweise geöffneten Walzgerüsten (4, 5) angeordnet ist.
11. Tandemstraße nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter und ggf.
zwischen den Walzgerüsten (4,5) Bandzugmeßvorrichtungen (8, 9) angeordnet sind.
12. Tandemstraße nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter
dem Bandspeicher (6) Bandzugmeßvorrichtungen (10, 11) angeordnet sind.
13. Tandemstraße nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandzugmeßvorrichtungen
(8-11), z. B. Kraftmeßdosen unter den Lagern von Umlenkrollen und/oder Spannrollen
für die durchlaufenden Metallbänder (7) mit einer Bandumschlingung von mindestens
45°, vorzugsweise ≥ 90° angeordnet sind.