[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen und/oder Stanzen und/oder Stauchen
von Draht- oder streifenartigen Blechteilen, bei der an einem Maschinentisch geführt
mehrere über hydraulische-mechanische Geber angetriebene und elektronisch gesteuerte
Werkzeuge angeordnet sind.
[0002] Insbesondere bei derartigen Biegevorrichtungen ist es bekannt, auf einem horizontal
oder vertikal angeordneten Arbeitstisch mehrere nacheinander oder parallel arbeitende
Werkzeuge auf Schlitten anzuordnen, die entsprechend eingebrachte Drahtteile an mehreren
Stellen gesteuert verbiegen sowohl in verschiedenen Ebenen als auch unter verschiedenen
Winkeln. Zur Verbiegung von durchmesserstarken Drahtteilen, insbesondere dann, wenn
lange Biegewege vorgesehen sind, ist es bekannt, eine hydraulische Pumpeneinheit vorzusehen,
über die die Ölversorgung zu den den einzelnen Werkzeugen zugeordneten Gebern erfolgt.
Diese Geber sind Hydraulikzylinder, in die das von der Zentraleinheit gesteuert geführte
Öl hineingedrückt bzw. aus denen das Öl wieder abgeleitet wird. Es ist dabei bekannt,
die Steuerung der einzelnen Geber und damit der Werkzeuge elektronisch zu steuern
in der Art einer sogenannten CNC-Steuerung. Bei solchen Vorrichtungen mit einer Vielzahl
von Biegewerkzeugen mit unterschiedlichen Biegewegen ist es erforderlich, eine leistungsstarke
Zentraleinheit, also eine leistungsstarke Hydraulikpumpe vorzusehen, über die entsprechend
der Zahl der Werkzeuge und deren Zuleitungen relativ große Hydraulikölmengen umgepumpt
werden müssen. Eine solche Hydraulikversorgung ist sehr aufwendig und beeinflußt in
starkem Maße die Arbeitsgeschwindigkeit.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Arbeitsgeschwindigkeit einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu erhöhen und die Einrichtbarkeit einer solchen Vorrichtung
zu verbessern und flexibler zu gestalten.
[0004] Gelöst wird die Erfindungsaufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0005] Durch die Zuordnung jeweils eines eigenen Elektroantriebes zu jedem Werkzeug wird
zum einen erreicht, daß lediglich kleine Antriebseinheiten zu verwenden sind und andererseits,
daß aufgrund der damit verbundenen geringen Ölmengen hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
der Werkzeuge erreicht werden können. Über unterschiedliche Flächenverhältnisse können
unterschiedliche Kräfte erzeugt werden.
[0006] Bevorzugte Ausführungsarten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung werden mit den Unteransprüchen
angegeben. Es erweist sich als besonders vorteilhaft um kleine Elektromotoren verwenden
zu können bei relativ hohen zu erreichenden Hydraulikdrücken eine Kraftübertragung
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 3 vorzusehen mit dem genannten Getriebe.
[0007] Die Einheit aus hydraulischen Geber, Spindeltrieb, Scherengelenkgetriebe und Elektromotor
entsprechend Anspruch 4 macht es möglich, Vorrichtungen dieser Art jeweils den entsprechenden
Bedürfnissen relativ rasch anzupassen.
[0008] Anhand eines prinzipiell abgebildeten Ausführungsbeispieles einer Antriebseinheit
für den Geber eines Werkzeuges wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1:
- die Ansicht einer solchen Anordnung in der Ausgangsstellung eines Werkzeuges
und
- Fig. 2:
- die gleiche Darstellung der Anordnung nach Beendigung des Bearbeitungsvorganges.
[0009] In den zeichnerischen Darstellungen ist der hydraulische Geber, durch den der an
einem Maschinentisch geführten Biegeschlitten 2 mit dem Werkzeug 7 betätigt wird,
mit der Ziffer 1 bezeichnet.
[0010] Dieser Geber 1, der über die Hydraulikleitung 6 mit dem Biegeschlitten 2 verbunden
ist, weist im Inneren den Kolben 11 auf, dessen Kolbenstange 12 über ein Getriebe
4/5 mit einem Elektromotor 3 gekoppelt ist. Der Abtrieb dieses vorzugsweise als Schrittmotor
ausgelegten Elektromotores 3 ist mit einem Kugelspindeltrieb 4 verbunden, auf dem
momentenschlüssig die Führungsblöcke 51 und 54 des insgesamt mit der Ziffer 5 bezeichneten
Scherengelenkgetriebes aufgesetzt sind. Dieses Scherengelenkgetriebe 5 arbeitet in
der Art eines Scherenhebers. Dabei sind die vier Lenker 55, 56, 57 und 58 gelenkig
verbunden mit den Elementen 51 und 52 und den beiden anderen Kopplungselementen 53
und 54, wobei das Element 54 mit der Kolbenstange 12 verbunden ist. Das Kopplungselement
53 ist dabei festgesetzt.
[0011] Die Ausgangsstellung einer solchen Anordnung, die als Baueinheit in einem Gestell
zusammengefaßt ausgebildet sein kann, ist in Figur 1 dargestellt. In dieser Stellung
befindet sich der Biegeschlitten 2 am Arbeitstisch in der Ausgangsposition für einen
Biegevorgang.
[0012] Nach gesteuerter Einschaltung des Elektromotors 3 wird über den Spindeltrieb 4 und
das Scherengelenkgetriebe 5 der Kolben 11 in dem hydraulischen Geber 1 verschoben
und damit der Biegeschlitten 2 mit seinem Werkzeug 7 verfahren zur Biegung eines entsprechend
in der Vorrichtung eingelegten Teiles.
1. Vorrichtung zum Biegen und/oder Stanzen und/oder Stauchen von Draht- oder streifenartigen
Blechteilen, bei der an einem Maschinentisch geführt mehrere über hydraulische-mechanische
Geber angetriebene und elektronisch gesteuerte Werkzeuge angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Geber (1) zur hydraulischen Druckbeaufschlagung ein Elektromotor (3) mit
einem zwischengeschalteten Getriebe (4, 5) zugeordnet ist, der auf den Kolben (11)
des jeweiligen hydraulischen Gebers (1) wirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor ein Schrittmotor (3) ist und daß zur Kraftübertragung vom Motor
(3) auf den Kolben (11) des hydraulischen Gebers (1) ein Spindeltrieb (4) vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Spindeltrieb (4) ein Scherengelenkgetriebe (5) in der Art eines Scherenhebers
angeordnet ist, mit dem der Kolben (11) des hydraulischen Gebers (1) gekoppelt ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß hydraulische Geber (1) Spindeltrieb (4), Scherengelenkgetriebe (5) und Elektromotor
(3) jeweils als Baueinheit in einem Gestell zusammengefasst ausgebildet sind.