[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rettung einer über Bord gefallenen Person
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine Rettungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 2 sowie eine Vorrichtung zum Halten eines Signalmittels gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
[0002] An Bord von Schiffen vorhandene Rettungsmittel sind so angeordnet, dass sie auf möglichst
kurzem Wege ins Wasser abgeworfen werden können, etwa Rettungsringe, Rettungskragen
oder Rettungsinseln. Insbesondere die kleineren Rettungsmittel sind an der Reling
oder einem entsprechenden Geländer abnehmbar angeordnet. Zum Lokalisieren des Rettungsmittels
im Wasser können schwimmfähige Signalmittel vorgesehen sein, die beim Abwerfen des
Rettungsmittels aktiviert werden. Besondere Maßnahmen sind erforderlich, um das Signalmittel
auf einfache und sichere Weise bei Benutzung des Rettungsmittels aus einer geeigneten
Halterung zu lösen und zu aktivieren.
[0003] Bekannt sind Signallampen, die aufrecht aber mit einer Oberseite nach unten an einem
Schiffsgeländer klemmend gehalten werden. Die Klemmkraft darf nur so groß sein, dass
das Signalmittel vom Rettungsmittel aus der Halterung gezogen werden kann. Sobald
das Signalmittel auf einer Wasseroberfläche schwimmt, dreht die Oberseite aufgrund
der vorgegebenen Schwerpunktlage nach oben. Dabei wird das Signalmittel durch einen
Lageschalter aktiviert. Aufgrund der nur klemmenden Halterung des Signalmittels kann
dieses durch Erschütterungen oder Vibrationen aus der Halterung ungewollt herausbewegt
werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Rettungseinrichtung
bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Signalmittel im Bedarfsfall einfach
und zuverlässig vom Rettungsmittel aus seiner Halterung lösbar ist. Auch soll das
Signalmittel bis zur Auslösung zuverlässig fixierbar sein. Schließlich soll das Signalmittel
frühzeitig aktivierbar sein.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das über Bord geworfene Rettungsmittel betätigt zunächst ein Arretierungsmittel im
Sinne einer Deaktivierung. Dieses Arretierungsmittel ist mit dem Rettungsmittel und
mit einer Halterung des Signalmittels verbunden. Durch die Deaktivierung des Arretierungsmittels
können die Halterung des Signalmittels geöffnet und anschließend das Signalmittel
aus der Halterung herausgezogen werden.
[0006] Entsprechend ist das bei Nichtgebrauch in der Halterung gelagerte Signalmittel mit
dem Rettungsmittel durch ein Zugmittel verbunden. An dem Zugmittel ist außerdem das
Arretierungsmittel der Halterung derart angeordnet, dass bei einem vom Rettungsmittel
ausgehenden Zug an dem Zugmittel zuerst das Arretierungsmittel zum Freigeben der Halterung
betätigbar und danach das Signalmittel aus der Halterung herausziehbar ist. Dabei
ist die Verbindung des Rettungsmittels mit dem Signalmittel und dem Arretierungsmittel
derart, dass auch das Signalmittel von dem Zugmittel aus der Halterung herausziehbar
ist und zwar nach der über das Zugmittel erfolgten Betätigung des Arretierungsmittels.
[0007] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Signalmittel von einer einen Haltekragen
aufweisenden Halterung fixiert. Der Haltekragen umfasst mindestens einen Abschnitt
des Signalmittels vollständig. Dabei ist der Haltekragen aus wenigstens zwei durch
ein lösbares Arretierungsmittel bzw. einen Verschluss zusammengehaltenen Haltekragenteilen
gebildet.
[0008] Ein Signalmittel kann Licht-, Rauch-, Ton- und/oder Funksignale abgeben. Zur Erzielung
einer stabilen Lage auf der Wasseroberfläche ist das Signalmittel üblicherweise stabförmig
mit deutlichem Schwerpunkt an einem von zwei einander gegenüberliegenden Enden ausgebildet.
Durch die Längserstreckung des Signalmittels ist eine Längsachse desselben definiert.
Der Haltekragen umfasst das Signalmittel in einer Ebene quer zu seiner Längsachse
vollständig. Der Haltekragen liegt vorzugsweise an einem Außenumfang des Signalmittels
an bzw. umfasst diesen. Die Haltekragenteile sind durch einen Verschluss als Arretierungsmittel
zusammengehalten. Dementsprechend ist ein Aufbiegen der Haltekragenteile nur in Verbindung
mit einem Lösen des Verschlusses möglich. Somit ist das Signalmittel formschlüssig
und nicht nur klemmend wie beim Stand der Technik gehalten.
[0009] Die Halterung oder der Haltekragen können auch lediglich ein Teil des Signalmittels
umfassen oder halten, etwa eine zu diesem Zweck an das Signalmittel angeformte Lasche,
einen Zapfen, Ring oder dergleichen.
[0010] Der Verschluss ist gebildet durch eine besondere Gestaltung der Haltekragenteile
in Verbindung mit einem Sperrorgan. Sogenannte Haltekragenenden - als Enden der Haltekragenteile
- sind klauenartig ausgebildet. Ein Haltekragenende weist mehrere Endklauen auf, die
eine Klauenebene definieren, durch die mindestens eine Gegenklaue des anderen Haltekragenendes
im geschlossenen Zustand des Halteorgans hindurchtritt und mit einem Sperrorgan gegen
eine Rückwärtsbewegung durch die Klauenebene hindurch gesichert ist. Zum Schließen
des Halteorgans muss zunächst die Gegenklaue durch die Klauenebene hindurchbewegt
werden. Dadurch bildet sich ein Zwischenraum, etwa ein Spalt zwischen den Endklauen
des einen Haltekragenendes einerseits und der mindestens einen Gegenklaue des anderen
Haltekragenendes andererseits, in den (in den Spalt) das Sperrorgan einsetzbar ist.
Für eine Rückwärtsbewegung der Gegenklaue durch die Klauenebene muss somit zunächst
das Sperrorgan entfernt werden. Das Sperrorgan selbst nimmt während der Blockierung
der Klauen ausschließlich Druckkräfte auf.
[0011] Zur Sicherung des Sperrorgans in dem genannten Spalt zwischen den Klauen weist das
Sperrorgan eine Ausnehmung, insbesondere einen Schlitz auf, in den ein Sicherungsorgan
tritt, das wiederum insbesondere an einer der Klauen angeordnet und als Stift ausgebildet
ist. Vorzugsweise ist der Stift mit der Gegenklaue verbunden. Stift der Gegenklaue
und Ausnehmung am Sperrorgan sind derart dimensioniert und aufeinander abgestimmt,
dass das Sperrorgan nur unter Überwindung einer definierten Klemm- oder Reibkraft
von dem Stift abgezogen werden kann. Möglich ist auch eine materialzerstörende Sicherung.
Dabei werden Stift und/oder Sperrorgan so dimensioniert, dass ein Entfernen des Sperrorgans
durch eine definierte Kraft unter Zerstörung des Stifts und/oder des Sperrorgans möglich
ist.
[0012] Vorteilhafterweise ist das Signalmittel über ein flexibles Zugmittel, insbesondere
eine Leine mit einem Rettungsmittel verbunden. Außerdem ist das Zugmittel mit dem
Sperrorgan verbunden, insbesondere derart, dass ein Zug am Zugmittel zunächst das
Sperrorgan löst und dann das freiwerdende Signalmittel aus der Halterung zieht. Das
Signalmittel wird somit automatisch durch Zug der mit dem Rettungsmittel verbundenen
Leine aus der Halterung gelöst.
[0013] Das Gestell kann mit Abstand zu den Haltekragenteilen, insbesondere unterhalb derselben,
einen Zusatzhalter aufweisen, mit dem ein anderer Abschnitt oder anderer Teilbereich
des Signalmittels gehalten oder gestützt wird. Vorzugsweise stützt oder fixiert der
Zusatzhalter ein unteres Ende des Signalmittels und ist hierzu insbesondere nach Art
einer Pfanne oder Gabel mit einer umlaufenden Wandung ausgebildet, in die das untere
Ende des Signalmittels passend eingesetzt ist. Das Signalmittel steht somit auf dem
Zusatzhalter, während der Haltekragen das Signalmittel gegen Kräfte in Richtung quer
zur Längsachse sichert. Zusatzhalter und Haltekragen bilden vorzugsweise gemeinsam
die Halterung.
[0014] Vorteilhafterweise ist der Zusatzhalter beweglich, insbesondere schwenkbar angeordnet,
etwa derart, dass das Signalmittel aus dem Haltekragen herausbewegbar ist, während
es noch vom Zusatzhalter gehalten oder gestützt wird. Das Signalmittel ruht mit seinem
unteren Ende in der Pfanne. Zum Abnehmen des Signalmittels von der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird das Signalmittel durch ein geeignetes Zugmittel - nach Lösen des
Haltekragens - abwärts geschwenkt. Der Zusatzhalter ist in entsprechender Weise bewegbar.
Bei weiterer Zugeinwirkung auf das Signalmittel wird dieses schließlich aus dem Zusatzhalter
herausgezogen.
[0015] In besonderer Weise sind Schaltmittel zum Einschalten des Signalmittels nach oder
bei Abnahme desselben vorgesehen. Vorteilhaft ist ein Reedschalter am Signalmittel,
der über einen Reedkontakt, z.B. einen Dauermagneten, an der Vorrichtung, insbesondere
am Gestell betätigbar ist. Andere berührungsfreie oder ohne elektrische Kontakte zwischen
Vorrichtung und Signalmittel auskommende Schaltmittel sind vorstellbar. Die Kombination
aus Reedschalter und Reedkontakt ist besonders funktionssicher, da für den Schaltvorgang
das Herausnehmen des Signalmittels aus der Vorrichtung genügt.
[0016] Ein die Halterung tragendes Gestell weist an seinem oberen Ende den Haltekragen und
an seinem unteren Ende den Zusatzhalter auf. Zwischen Haltekragen und Zusatzhalter
ist das Gestell mit einer Auflage für einen korrespondierenden Bereich des Signalmittels
- etwa eine Umfangsverdickung - versehen. Der Reedkontakt ist vorzugsweise im Bereich
der Auflage angeordnet.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist nicht nur die Vorrichtung zum Halten des Signalmittels,
sondern auch eine Kombination aus Signalmittel und Vorrichtung bzw. eine Kombination
aus Rettungsmittel, Signalmittel und Vorrichtung.
[0018] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Beschreibung.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit eingesetztem Signalmittel in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 während des Lösens des Signalmittels,
- Fig. 3
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in geschlossener Position, jedoch ohne Signalmittel,
- Fig. 4
- die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in geöffneter Position, analog Fig. 2,
- Fig. 5
- ein Sperrorgan (Schlüssel) für einen Haltekragen in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 6
- Haltekragenteile in geschlossener Position mit eingesetztem Sperrorgan in einer Ansicht
von oben.
[0020] Ein Signalmittel 10 - etwa ein Licht- Rauchsignal als Markierer für Rettungsringe
- ist in einer speziellen Vorrichtung gehalten, die hier aus einem Gestell 11, einem
Haltekragen 12 und einem Zusatzhalter 13 besteht. Haltekragen 12 und Zusatzhalter
13 bilden gemeinsam eine Halterung für das Signalmittel 10.
[0021] Das Signalmittel 10 ist umgekehrt in die Halterung eingesetzt, nämlich mit einer
Spitze 14 nach unten weisend. Entsprechend weist ein Boden 15 nach oben. Zwischen
Spitze 14 und Boden 15 erstreckt sich das Signalmittel 10 mit einer länglichen, nahezu
rotationssymmetrischen Form. Eine gedachte Längsachse ist mit 16 bezeichnet. Vom Boden
15 aus gesehen ist zunächst ein rundstabförmiger Bereich 17 vorhanden. An diesen schließt
zur Durchmessererweiterung ein konischer Bereich 18 an, der in einen breiten Bereich
19 übergeht. An letzteren schließt über einen umlaufenden, einwärtsgerichteten Absatz
20 ein gewölbter oder konischer Bereich 21 an, der mit der Spitze 14 abschließt. Die
Bereiche 17 und 21 weisen etwa den gleichen Durchmesser auf, während die Bereiche
18 und 19 demgegenüber deutlich breiter sind.
[0022] Das Gestell 11, siehe insbesondere Fig. 4, weist einen flachen, mehrfach gebogenen
Stab 22 auf, der ebenfalls in unterschiedliche Bereiche unterteilt ist. An einem aufrechten
oberen Ende 23 ist der Haltekragen 12 angeordnet. Ausgehend von diesem oberen Ende
23 verläuft der Stab 22 zunächst etwa horizontal (vom Haltekragen 12 weg), dann nach
einer Abwinklung 24 vertikal abwärts entlang einem Befestigungsabschnitt 25 bis zu
einer Abwinklung 26, von dort wieder etwa horizontal in Richtung auf das Signalmittel
10 und unter Bildung einer Auflage 27. An die Auflage 27 schließt schließlich ein
abwärtsgerichteter Bereich 28 an, der zugleich ein unteres Ende 29 aufweist.
[0023] Ausgehend von dem unteren Ende 29 ist eine insbesondere waagerechte Strebe 30 vorgesehen,
deren freies Ende 31 den Zusatzhalter 13 trägt wobei letzterer aus einer aufwärtsgerichteten
Position in eine schrägabwärtsgerichtete Position abwinkelbar ist.
[0024] Hierzu ist die Strebe 30 mit einer Bohrung 32 versehen, die eine Achse 33 aufnimmt.
Funktionell ist die Strebe 30 Bestandteil des Zusatzhalters 13. Um die Achse 33 ist
eine eine umlaufende Wandung 34 aufweisende Haltepfanne 35 schwenkbar, die die Spitze
14 aufnimmt. Dabei ist die Achse 33 quer zur Längsachse 16 ausgerichtet.
[0025] Der Befestigungsbereich 25 bildet zwischen den Abwinkelungen 24 und 26 eine Ausnehmung
für die breiteren Bereiche 18, 19 des Signalmittels 10. Entsprechend kommt der umlaufende
Absatz 20 des Signalmittels 10 auf der Auflage 27 zumindest mittelbar zu liegen.
[0026] In besonderer Weise ist der Haltekragen 12 gestaltet. Dieser weist zwei einander
gegenüberliegende, teilringförmige Haltekragenteile 36, 37 auf, die über ein gemeinsames
Querstück 38 mit dem oberen Ende 23 des Gestells 11 verbunden sind.
[0027] Dem Querstück 38 jeweils gegenüberliegend weisen die Haltekragenteile 36, 37 Haltekragenenden
39, 40 auf. Insgesamt bilden das Querstück 38, die beiden Haltekragenteile 36, 37
und deren Fortsetzungen - die Haltekragenenden 39, 40 - einen geschlossenen Ring 41,
der öffenbar ist. Hierzu sind die Haltekragenenden 39, 40 quer zur Längsachse 16 abwinkelbar.
Entsprechend ist ein Gelenk 42 zwischen dem Haltekragenteil 37 und dem zugehörigen
Haltekragenende 39 angeordnet. In analoger Weise sind das Haltekragenteil 36 und das
Haltekragenende 40 über ein Gelenk 43 miteinander verbunden.
[0028] Zur Sicherung der geschlossenen Formation des Rings 41 weisen die Haltekragenenden
39, 40 jeweils Klauen auf, das Haltekragenende 40 zwei eine Klauenebene 43 definierende
Klauen 44, 45 und das Haltekragenende 39 eine Gegenklaue 46. Während die Haltekragenteile
36, 37 und deren Haltekragenenden 39, 40 etwa entlang der Gestalt des Rings 41 verlaufen,
sind die Klauen 40, 45, 46 hierzu quer, also radialgerichtet angeordnet.
[0029] Die Klauen 44, 45 weisen zwischen sich einen Schlitz 47 auf, der sich über ein kurzes
Stück noch im Bereich des Haltekragenendes 40 fortsetzt. Hierzu korrespondierend weist
das Haltekragenende 39 einen sehr schmalen Bereich 48 auf, der nach Abwinklung nach
außen in die Gegenklaue 46 übergeht. Der schmale Bereich 48 ist so bemessen, dass
er in den Schlitz 47 eintreten kann. Im geschlossenen Zustand (Fig. 3, Ring 41) ist
die Gegenklaue 46 durch die Klauenebene 43 hindurchgetreten unter Bildung eines Spalts
49 zwischen der Gegenklaue 46 und der Klauenebene 43, siehe Fig. 6.
[0030] In den Spalt 49 ist als Sperrorgan ein Schlüssel 50 eingesetzt, der in Fig. 5 allein
abgebildet ist. Der Schlüssel 50 ist eine flache, V-förmige Scheibe mit einer Bohrung
51 am spitzen Ende und einem Schlitz 52 am gegenüberliegenden Ende. Der Schlitz 52
verengt sich von seiner Eintrittsseite her zunächst trichterförmig, erweitert sich
dann zu einer runden ersten Ausnehmung 53, bildet einen engen Schlitzabschnitt 54
und geht dann wiederum über in eine zweite runde Ausnehmung 55.
[0031] Der Gegenklaue 46 zugeordnet ist ein einseitig abstehender Stift 56, der in der geschlossenen
Ringposition gemäß Fig. 3 den Spalt 49 quer passiert und sich bis in die Spaltebene
43 hineinerstreckt, siehe wiederum Fig. 6.
[0032] Der Schlitz 52 und die erste Ausnehmung 53 sind so bemessen, dass in der geschlossenen
Ringposition gemäß Fig. 3 ein Aufschieben des Schlüssels 50 auf den Stift 56 möglich
ist. Hierzu ist auf die Federeigenschaften des Materials des Schlüssels 50 abzustellen.
Die erste Ausnehmung 53 soll so auf dem Stift 56 sitzen, dass ein Abziehen des Schlüssels
50 von dem Stift 56 mit einer bestimmten Kraft möglich ist.
[0033] Durch die Paarung Stift 56/Ausnehmung 53 und deren Querschnittsformen ist eine Schwenkbewegung
des Schlüssels 50 möglich. Entsprechend kann der Schlüssel 50 in verschiedenen Positionen
vom Stift 56 abgezogen werden. Dabei dient die Bohrung 51 als Verankerung für eine
Verbindungsleine 57 zu einem nichtgezeigten Rettungsmittel.
[0034] Insgesamt wird das Signalmittel 10 durch den Haltekragen 12 gegen Kräfte quer zur
Längsachse 16 gehalten und zwar im rundstabförmigen Bereich 17 oberhalb der breiteren
Bereiche 18, 19. Die Hauptlast des Signalmittels (das Gewicht desselben) ruht auf
dem Zusatzhalter 13. Ergänzend können der Absatz 20 oder ein anderes Teil des Signalmittels
10 auf der Auflage 27 mittelbar oder unmittelbar abgestützt sein.
[0035] Das Signalmittel 10 ist mit einem besonderen Schaltmittel versehen. Dieses ist im
vorliegenden Fall ein Reed-Schalter (nicht gezeigt), der unter der Oberfläche des
umlaufenden Absatzes 20 angeordnet ist und zwar in einem dem Gestell 11 zugewandten
Bereich. Hierzu korrespondierend ist das Gestell 11 mit einem sogenannten Reed-Kontakt
58 versehen und zwar im Bereich der Auflage 27. Sobald das Signalmittel vom Gestell
11 getrennt wird, entfernt sich der Reed-Schalter vom Reed-Kontakt 58 und das Signalmittel
10 wird aktiviert.
[0036] Fig. 2 zeigt die gesamte Vorrichtung mit Gestell 11, Halterung und Signalmittel kurz
nach dem Lösen des Schlüssels 50. Durch einen Ruck an der Verbindungsleine 57 - etwa
durch das Ausbringen des mit der Leine verbundenen Rettungsrings - wurde der Schlüssel
50 aus dem Spalt 49 zwischen den Klauen 44, 45 einerseits und der Gegenklaue 46 andererseits
herausgezogen. Die außerdem mit dem Signalmittel 10 etwas unterhalb des Haltekragens
12 verbundene Verbindungsleine 57 (Leinenzweig 59) zieht nun das Signalmittel 10 gegen
die Haltekragenenden 39, 40. Letztere werden von dem anliegenden rundstabförmigen
Bereich 17 auseinandergedrückt, so dass das Signalmittel 10 um die Achse 33 aus dem
Haltekragen 12 herausschwenken kann. Dabei wird das Signalmittel aktiviert (gegebenenfalls
in Verbindung mit einer Verzögerungsschaltung).
[0037] Entsprechend der Zugrichtung der Verbindungsleine 57 tritt das Signalmittel 10 mit
seiner Spitze 14 aus der Haltepfanne 35 in einer bestimmten Winkelstellung derselben
heraus. Sobald das Signalmittel 10 im Wasser schwimmt, dreht es sich um, bis die Spitze
14 nach oben zeigt. Auf dem Absatz 20 angeordnete Lampen 60 geben Lichtsignale ab,
während aus der Spitze 14 Signalrauch austreten kann.
[0038] In den Figuren 1 und 2 ist das Zugmittel - die Verbindungsleine 57 - geteilt dargestellt,
nämlich mit dem Leinenzweig 59. Tatsächlich sind im Bereich des Zugmittels vielfältige
Variationen denkbar. Wichtig ist, dass zuerst das Arretierungsmittel - der Schlüssel
50 - gelöst und erst danach das Signalmittel aus der Halterung gezogen wird. Beispielsweise
kann der Leinenzweig 59 auch am Schlüssel 50 angeschlagen sein, etwa in einer eigens
dafür vorgesehenen Bohrung oder in einer die Verbindungsleine 57 aufnehmenden Bohrung.
In einer anderen Ausführungsform ist lediglich eine Leine vorgesehen, die am Signalmittel
angeschlagen ist und die zugleich durch eine Bohrung des Schlüssels 50 hindurchgezogen
ist. Damit ein Teilabschnitt der Verbindungsleine zwischen dem Schlüssel 50 und dem
Signalmittel durchhängt bzw. nicht auf Spannung steht, ist die Verbindungsleine mit
einem den genannten Teilabschnitt begrenzenden Knoten versehen, der ein Durchrutschen
der Verbindungsleine durch die Bohrung des Schlüssels 50 verhindert und die beschriebene
zeitliche Reihenfolge beim Lösen des Schlüssels und Herausnehmen des Signalmittels
sichert. Schließlich kann von einer durchgehenden Verbindungsleine zwischen dem Rettungsmittel
und dem Signalmittel eine kürzere Leine zum Arretierungsmittel - Schlüssel 50 - abzweigen.
Der Abzweig ist mit einem Knoten oder dergleichen gesichert, so dass sich die Längenverhältnisse
unter Spannung nicht ändern und bei Zug an der Verbindungsleine zunächst das Arretierungsmittel
gelöst wird.
[0039] Das Gestell 11 ist beispielsweise an einem Teil der Reling eines Schiffes befestigt,
etwa an der Brücke eines Schiffes oder am Heckkorb eines Segelbootes. Hierzu weist
der Befestigungsbereich 25 seitlich Kerben oder ähnliche Ausnehmungen auf, in die
Schellen, Bügel oder andere Verbindungsmittel zwischen Gestell und Reling eingreifen
können und eine definierte Position des Gestells 11 sichern.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 10
- Signalmittel
- 11
- Gestell
- 12
- Haltekragen
- 13
- Zusatzhalter
- 14
- Spitze
- 15
- Boden
- 16
- Längsachse
- 17
- Bereich (rundstabförmig)
- 18
- Bereich (konisch)
- 19
- Bereich (breit)
- 20
- Absatz
- 21
- Bereich (gewölbt/konisch)
- 22
- flacher Stab
- 23
- oberes Ende
- 24
- Abwinkelung
- 25
- Befestigungs-Bereich
- 26
- Abwinkelung
- 27
- Auflage
- 28
- Bereich (abwärtsgerichtet)
- 29
- unteres Ende
- 30
- Strebe
- 31
- freies Ende
- 32
- Bohrung
- 33
- Achse
- 34
- umlaufende Wandung
- 35
- Haltepfanne
- 36
- Haltekragenteil
- 37
- Haltekragenteil
- 38
- Querstück
- 39
- Haltekragenende
- 40
- Haltekragenende
- 41
- Ring
- 42
- Gelenk
- 43
- Klauenebene
- 44
- Klaue
- 45
- Klaue
- 46
- Gegenklaue
- 47
- Schlitz
- 48
- schmaler Bereich
- 49
- Spalt
- 50
- Schlüssel (Sperrorgan)
- 51
- Bohrung
- 52
- Schlitz
- 53
- erste Ausnehmung
- 54
- Schlitzabschnitt
- 55
- zweite Ausnehmung
- 56
- Stift
- 57
- Verbindungsleine
- 58
- Reed-Kontakt
- 59
- Leinenzweig
- 60
- Lampen
1. Verfahren zur Rettung einer über Bord gefallenen Person, wobei ein Rettungsmittel,
insbesondere ein Rettungsring oder dergleichen, zusammen mit einem mit dem Rettungsmittel
verbundenen Signalmittel der über Bord gegangenen Person hinterhergeworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Rettungsmittel zusätzlich mit einem Arretierungsmittel einer Halterung
des Signalmittels verbunden ist, wobei vom über Bord geworfenen Rettungsmittel zunächst
das Arretierungsmittel im Sinne einer Deaktivierung betätigt und anschließend das
Signalmittel aus der Halterung herausgezogen wird.
2. Rettungseinrichtung, insbesondere an Bord von Schiffen, mit einem Rettungsmittel und
einem damit durch ein Zugmittel, vorzugsweise eine Leine, verbundenen Signalmittel,
das bei Nichtgebrauch in einer Halterung gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Zugmittel zwischen dem Rettungsmittel und dem Signalmittel ein Arretierungsmittel
der Halterung derart angeordnet ist, dass bei einer vom Rettungsmittel ausgehenden
Straffung des Zugmittels zuerst das Arretierungsmittel zum Freigeben der Halterung
betätigbar und danach das Signalmittel aus der Halterung herausziehbar ist.
3. Rettungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung des Rettungsmittels mit dem Signalmittel und dem Arretierungsmittel
derart ist, dass erst nach der über das Zugmittel erfolgenden Betätigung des Arretierungsmittels
das Signalmittel von dem Zugmittel aus der Halterung herausziehbar ist.
4. Vorrichtung zum Halten eines Signalmittels (10), insbesondere an Bord von Schiffen,
mit mindestens einer das Signalmittel (10) fixierenden Halterung, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung mindestens zwei Halteteile aufweist, die durch ein lösbares Arretierungsmittel
zusammenhaltbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteteile (36, 37) Teile eines Haltekragens (12) sind, der mindestens
einen Abschnitt (17) des Signalmittels (10) oder ein dem Signalmittel (10) zugeordnetes
Teil vollständig umgreift, insbesondere das Signalmittel (10) in einer Ebene quer
zu seiner Längsachse (16) von dem Haltekragen (12) vollständig umfasst wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch ein Gestell (11), an dem die Haltekragenteile (36, 37), insbesondere in einer Ebene
quer zur Längsrichtung (16) des Signalmittels (10), angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekragenteile (36, 37) bzw. zumindest Teile hiervon auseinanderbewegbar
sind und hierzu insbesondere Haltekragenenden (39, 40) relativ zu den Haltekragenteilen
im Übrigen abklappbar sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungsmittel, insbesondere ein Verschluss, für die Haltekragenteile
(36, 37) durch Ineinandergreifen und insbesondere formschlüssiges Blockieren einer
Bewegung der Haltekragenenden (39, 40) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Haltekragenende (40) mehrere Endklauen (44, 45) aufweist, die eine Klauenebene
(43) definieren, durch die mindestens eine Gegenklaue (46) des anderen Haltekragenendes
(39) im geschlossenen Zustand des Halteorgans hindurchtritt und mit einem Sperrorgan
(Schlüssel 50) als Element des Arretierungsmittels gegen eine Rückwärtsbewegung durch
die Klauenebene (43) hindurch gesichert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrorgan (Schlüssel 50) ein eine Ausnehmung, insbesondere einen Schlitz
(52) aufweisendes scheibenförmiges Organ ist, das im geschlossenen Zustand des Halteorgans
zwischen den Endklauen (44, 45) einerseits und der Gegenklaue (46) andererseits gehalten
ist, und dass das Sperrorgan durch ein in die Ausnehmung (Schlitz 52) tretendes Sicherungsorgan
gehalten ist, insbesondere durch einen an einer der Klauen angeordneten Stift (56),
vorzugsweise an der Gegenklaue (46).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Ausnehmung (Schlitz 52) und Sicherungsorgan (Stift 56) hinsichtlich ihrer jeweiligen
Größe und Festigkeit aufeinander abgestimmt sind, derart, dass ein Zug am Sperrorgan,
insbesondere etwa parallel zur Klauenebene (43), mit mehr als einer bestimmten Kraft
möglich ist, wobei dann das Sicherungsorgan (Stift 56) aus der Ausnehmung (Schlitz
52) heraustritt oder sogar zum Passieren der Ausnehmung zerstört wird bzw. abreißt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Signalmittel (10) über ein flexibles Zugmittel, insbesondere eine Verbindungsleine
(57), mit einem Rettungsmittel verbindbar ist, und dass das Zugmittel außerdem mit
dem Sperrorgan verbunden ist, insbesondere derart, dass ein Zug an dem Zugmittel zunächst
das Sperrorgan löst und dann das freiwerdende Signalmittel (10) aus dem Halteorgan
zieht.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (11) mit Abstand zu den Haltekragenteilen (36, 37), insbesondere
unterhalb derselben, einen Zusatzhalter (13) aufweist, mit dem ein anderer Abschnitt
oder anderer Teilbereich (Spitze 14) des Signalmittels (10) gehalten oder gestützt
wird, vorzugsweise der Zusatzhalter (13) ein unteres Ende (Spitze 14) des Signalmittels
(10) abstützt oder fixiert und hierzu insbesondere nach Art einer Pfanne (35) mit
einer umlaufenden Wandung (34) ausgebildet ist, in die das untere Ende des Signalmittels
(10) passend eingesetzt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzhalter (13) beweglich, insbesondere schwenkbar angeordnet ist, vorzugsweise
derart, dass das Signalmittel (10) aus dem Haltekragen (12) herausbewegbar ist, während
es noch vom Zusatzhalter (13) gehalten wird, wobei vorzugsweise das Signalmittel (10)
aus dem Zusatzhalter (13) insbesondere in Längsrichtung des Signalmittels herausziehbar
ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 14, gekennzeichnet durch Schaltmittel für ein Einschalten des Signalmittels (10) nach oder bei Aufnahme desselben,
wobei vorzugsweise als Schaltmittel ein Reedkontakt (58) vorgesehen ist, der mit einem
Reedschalter des Signalmittels zusammenwirkt.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekragen (12) an einem oberen Ende (23) des Gestells (11) angeordnet
ist und der Zusatzhalter (13) an einem unteren Ende (29) angeordnet ist, wobei vorzugsweise
das Gestell zwischen Haltekragen (12) und Zusatzhalter (13) eine Auflage (27) für
einen korrespondierenden Bereich des Signalmittels (10) aufweist, und dass vorzugsweise
im Bereiche der Auflage (27) ein Reedkontakt (58) als Schaltmittel für die Betätigung
des Signalmittels angeordnet ist.
17. Rettungseinrichtung, insbesondere an Bord von Schiffen, mit einer Vorrichtung nach
einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 16, und mit einem Signalmittel (10), insbesondere
einer schwimmfähigen Leuchte.
18. Rettungseinrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch ein über ein Zugmittel
(57) mit dem Signalmittel (10) verbundenes Rettungsmittel, insbesondere eine Rettungsinsel,
ein Rettungskragen oder ein Rettungsring, wobei das Signalmittel (10) durch Zug an
dem Zugmittel (57) aus der Halterung herauslösbar ist, insbesondere das Zugmittel
(57) außerdem mit einem Sperrorgan (50) für den Haltekragen (12) verbunden ist, derart,
dass bei Zug am Zugmittel (57) zunächst das Sperrorgan (50) gelöst bzw. abgezogen
und sodann das Signalmittel (10) aus der Halterung herausgezogen wird.