[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Methylol-melamin enthaltendes Korrosionsschutzmittel
und wässrige Systeme, in denen dieses Korrosionsschutzmittel eingesetzt wird.
[0002] Es ist bekannt, dass erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um die Korrosion
von Metallen zu vermindern. So ist in der europäischen Patentschrift 46 139 die Verwendung
von Triazincarbonsäuren als Korrosionsinhibitoren für wässrige Systeme, die in Kontakt
mit Eisen oder eisenhaltigen Metallen stehen, vorgeschlagen worden. Aus der europäischen
Patentschrift 511 163 sind fließfähige wässrige Dispersionen bekannt, die einen festen
Polycarbonsäuretriazin-Korrosionsinhibitor enthalten. Weiterhin ist aus der US-A-4
402 907 und der EP-A-129 506 bekannt, dass bestimmte heterozyklische Polycarbonsäuren
als Korrosionsinhibitoren für wässrige Systeme, die mit Metallen in Kontakt stehen,
gut geeignet sind. Sie können in wässrigen Systemen, zum Beispiel in Kühlwassersystemen,
in Dampferzeugungsanlagen, in Metallbearbeitungsmitteln und wässrigen Hydraulikflüssigkeiten
verwendet werden. Da die meisten Polycarbonsäuren in Wasser nur eine geringe Löslichkeit
haben, verwendet man die Polycarbonsäuren in Form ihrer wasserlöslichen Salze, d.h.,
man neutralisiert sie vor dem Gebrauch oder man setzt sie einem basischen Wassersystem
zu. Lager- und Handelsform sind jedoch im allgemeinen die freien Polycarbonsäuren.
[0003] Die freien Polycarbonsäuren sind im allgemeinen feste Stoffe. Bei ihrer Herstellung
werden sie meist durch Filtration aus einer wässrigen Phase isoliert. Das filtrierte
Produkt wird üblicherweise mit Wasser gewaschen und dann einer Trocknung unterzogen.
Um die für die Trocknung benötigte Energie zu sparen, hat man neuerdings für die Verwendung
in wässrigen Systemen den feuchten Filterkuchen, der etwa 50% Wasser enthält, als
Handelsform angeboten. Der feuchte Filterkuchen hat jedoch den Nachteil, dass er nicht
fließfähig ist. Er kann nicht geschüttet oder gegossen werden, sondern wird mit der
Schaufel manuell dosiert oder umgefüllt. Deshalb ist auch schon vorgeschlagen worden,
Polycarbonsäuren in Form von hochprozentigen wässrigen Dispersionen einzusetzen.
[0004] Auch auf der Basis von Melamin entwickelte Korrosionsinhibitoren sind bereits bekannt.
So werden in der US-A-2 485 309 Methylolmelamin-Kondensationsprodukte beschrieben,
die aber den hohen Anforderung, welche heute an ein Korrosionsschutzmittel gestellt
werden, keinesfalls genügen. Darüber hinaus sind aus der europäischen Patentanmeldung
0 846 690 bereits Melaminpolycarbonsäureamide und ihre Verwendung als Korrosionsschutzmittel
bekannt. Zu deren Herstellung ist es jedoch erforderlich, die Polycarbonsäure oder
das entsprechende Polycarbonsäurehalogenid, das Polycarbonsäureanhydrid oder den Polycarbonsäureester
in einem Reaktionsgefäß unter Anwendung von Hitze aufzuschmelzen und dann, ggf. auch
unter Anwendung eines inerten Schutzgases Melamin in die Schmelze einzurühren. Bei
dieser Reaktion wird im Allgemeinen eine Temperatur zwischen 120 und 180°C eingehalten.
Nach etwa 30 Minuten ist die Reaktion im wesentlichen beendet. Das Reaktionsprodukt
kann dann nach dem Erkalten aus dem Reaktionsgefäß entnommen und in einer wässrig
alkalischen Lösung zum Korrosionsschutzmittel gelöst werden. Da diese Herstellung
der Melaminpolycarbonsäureamide aufwendig ist, stellte sich die Aufgabe, ein gleich
gut oder besser wirksames Korrosionsschutzmittel auf Melaminbasis zu entwickeln, bei
dem die Herstellung von Säureamidbindungen nicht erforderlich ist.
[0005] Es wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe durch ein Korrosionsschutzmittel gelöst
wird, das
- ein Methylol-melamin der Formel I

wobei wenigstens einer der Rest R1 eine CH2-O-R2-Gruppe ist, in der der Rest R2 Wasserstoff bedeutet, der ganz oder teilweise durch einen Alkylrest mit bis zu 4
Kohlenstoffatomen ersetzt sein kann, und die übrigen Reste R1 für Wasserstoff stehen, und
- eine organische Polycarbonsäure der Formel II

enthält, in der X ein geradkettiger oder verzweigter Alkylen- oder Alkylidenrest
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, der eine oder mehrere Hydroxyl- oder Carboxylgruppen
und eine Cyclopentylen-, Cyclohexylen- oder Phenylengruppe tragen kann.
[0006] In diesem Korrosionsschutzmittel wird das Molverhältnis von Methylol-melamin zur
Polycarbonsäure auf 1:0,5 bis 1:20 eingestellt.
[0007] Geeignete Polycarbonsäuren sind die Butandisäure, die Pentandisäure, die Hexandisäure,
die Heptandisäure, die Nonandisäure und besonders bevorzugt die auch als Sebacinsäure
bezeichnete Decandisäure. Die Kohlenstoffkette dieser Dicarbonsäuren kann auch einen
Cyclopentylen-, Cyclohexylen- oder Phenylenrest enthalten. Auch Zitronensäure oder
eine Ethylenoxid- oder Propylenoxid-Einheiten enthaltende Dicarbonsäure kann in dem
erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel zusammen mit dem Methylol-melamin enthalten
sein.
[0008] Auch Gemische mehrerer unterschiedlicher Polycarbonsäuren, insbesondere Gemische
mehrerer Dicarbonsäuren oder Mischungen von Dicarbonsäuren mit Tricarbonsäuren können
in dem erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel verwendet werden.
[0009] Zusätzlich zu den genannten Polycarbonsäuren können auch noch Monocarbonsäuren, zum
Beispiel die Isononansäure in dem Gemisch vorhanden sein.
[0010] Die genannten Carbonsäuren reagieren mit Methylol-melamin in wässriger Lösung unter
Salzbildung. Die dabei entstehenden Salze zeichnen sich durch eine beträchtliche Löslichkeit
in Wasser aus, so dass wässrige Lösungen hergestellt werden können, die diese Verbindungen
in einer Menge von bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gewichtsprozent enthalten.
Insbesondere empfiehlt es sich zur Erhöhung der Löslichkeit die freien Carboxylgruppen
durch Alkali- oder Ammoniumhydroxid oder durch Trialkanolamine zu neutralisieren.
Vorteilhaft ist es auch, der wässrigen Lösung zusätzlich einen ein- oder mehrwertigen
Alkohol, vorzugsweise ein Mono-, Di- oder Trialkanolamin in einer Menge von bis zu
20 Gew.-% zuzusetzen, weil dadurch die Selbstkondensation des Methylol-melamins zu
unlöslichen Produkten verhindert wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzmittel wird vorzugsweise in wässrigen Systemen
verwendet. Bei dem wässrigen System handelt es sich um Wasserkreisläufe, beispielsweise
Kühlwasserkreisläufe, Kreisläufe von wässrigen Maschinenflüssigkeiten und Kühlflüssigkeiten,
die beim Bohren, Mahlen, Fräsen, Drehen, Schneiden, Sägen, Schleifen, Gewindeschneiden
oder beim Walzen und Ziehen von Metallen eingesetzt werden. Auch Gefrierschutzmittel
oder hydraulische Flüssigkeiten auf Glykol-Wasserbasis sowie wässrige Anstrichmittel,
zum Beispiel Dispersionsfarben oder wässrige Pulverlacke, können mit dem erfindungsgemäßen
Korrosionsschutzmittel antikorrosiv ausgerüstet werden.
[0012] Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzmittel kann in wässrigen Systemen als alleiniger
Zusatz oder in Kombination mit anderen Zusätzen verwendet werden. Beispiele für solche
Zusatzstoffe in Wasserkreisläufen sind bekannte Korrosionsinhibitoren wie Phosphonate,
Phosphonocarbonsäuren oder Phosphinocarbonsäuren, N-Acylsarcosine, Imidazoline, Triethanolamin
oder Fettamine. Auch Kupfer-Passivatoren wie wasserlösliche Benztriazole, Methylen-bis-benztriazole
oder 2-Mercaptobenzthiazole können zugesetzt werden. Weiterhin können Dispersionsmittel
und Trägerstoffe wie Poly(meth)acrylsäure und ihre Salze, hydrolisiertes Polyacrylnitril,
Polyacrylamid und dessen Copolymere, Ligninsulfonsäure und deren Salze, Stärke und
Stärkederivate, Cellulose, Alkylphosphonsäuren, 1-Aminoalkyl-1,1-Diphosphonsäuren
und ihre Salze, Polymaleinsäuren und andere Polycarbonsäuren oder Alkaliphosphate
zugegeben werden.
[0013] Weitere Zusatzstoffe können Fällungsmittel sein, wie Alkaliphosphate oder Alkalicarbonate,
Sauerstoffabfänger wie Alkalisulfate oder Hydrazin, Komplexierungsmittel wie Nitrilotriessigsäure
oder Ethylendiamin-Tetraessigsäure und deren Salze oder schaumverhütende Mittel wie
Distearylsebacinsäurediamid, Distearyladipinsäurediamid oder Ethylenoxid- oder Propylenoxid-Kondensationsprodukte
solcher Amide sowie Fettalkohole und ihre Ethylenoxid-Kondensationsprodukte.
[0014] Wässrige Systeme, die als Maschinenflüssigkeiten verwendet werden und als ein wasserverdünnbares
Schneid- oder Schleiföl eingesetzt werden, können folgende Zusammensetzungen haben:
a) Wässrige Lösungen des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels mit oder ohne einen
Antiverschleißzusatz, die dann in einer Verdünnung von 1:50 bis 1:100 als Schleifflüssigkeit
verwendet werden können;
b) Polyglykole, die ein erfindungsgemäßes Korrosionsschutzmittel, Biocide und ein
Antiverschleißmittel enthalten und die als Schneidflüssigkeit in einer Verdünnung
von 1:20 bis 1:40 und als Schleifflüssigkeit in einer Verdünnung von 1:60 bis 1:80
verwendet werden können;
c) Halbsynthetische Schneidöle auf ähnlicher Basis wie b), die jedoch zusätzlich 10
bis 25% eines Öls enthalten sowie genügend Emulgator, um die Flüssigkeit beim Verdünnen
transparent zu halten;
d) Emulgierbare Mineralöl-Konzentrate, die außer dem Emulgator das erfindungsgemäße
Korrosionsschutzmittel, Antiverschleißmittel, Biocide, Antischaummittel enthalten
und die üblicherweise im Verhältnis 1:20 bis 1:50 mit Wasser zu einer opaken Emulsion
verdünnt werden;
e) Produkte ähnlich d), die jedoch weniger Öl und mehr Emulgator enthalten und bei
einer Verdünnung von 1:50 bis 1:100 durchscheinende Emulsionen ergeben.
[0015] Auch in Gefrierschutzmitteln oder Hydraulikflüssigkeiten können die erfindungsgemäßen
Korrosionsschutzmittel entweder allein oder in Kombination mit anderen Zusätzen verwendet
werden. Zusätzlich können darin auch andere Korrosionsinhibitoren enthalten sein wie
a) organische Säuren, deren Salze und Ester, zum Beispiel Benzoesäure,p-tert.Butylbenzoesäure,Dinatrium-sebacat,
Triethanolamin-laurat, Isononansäure, das Triethanolaminsalz der p-Toluolsulfonamido-capronsäure,
Natrium-N-lauroylsarcosinat oder Nonylphenoxyessigsäure;
b) stickstoffhaltige Substanzen, wie Fettsäurealkanolamide, Imidazoline, Oxazoline,
Triazole oder anorganische Nitrite oder Nitrate;
c) phosphorhaltige Substanzen, beispielsweise Aminphosphate, Phosphonsäuren, z.B.
die 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure, oder anorganische Phosphate, wie NaH2P04;
d) schwefelhaltige Substanzen, beispielsweise Salze von Petroleumsulfonaten, oder
heterocyclische Verbindungen wie Natrium-mercaptobenzthiazol.
[0016] Die erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel können auch in Form von wässrigen Dispersionen
eingesetzt werden. Als Dispergiermittel eignen sich alle oberflächenaktiven Verbindungen,
insbesondere anionische und nicht-ionische Tenside. Derartige Dispersionen können
durch Verdickungsmittel stabilisiert werden, wobei man als Stabilisatoren vor allem
modifizierte Polysaccharide vom Xanthan-, Alginat-, Guar- oder Cellulosetyp verwendet.
Dazu gehören auch Celluloseäther wie Methylcellulose oder Carboxymethylcellulose und
Heteropolysaccharide. Außer dem Dispergiermittel und dem Verdickungsmittel können
die erfindungsgemäßen Dispersionen noch weitere Hilfsmittel enthalten, beispielsweise
hydrotrope Mittel wie Harnstoff oder Natriumxylolsulfonat; Gefrierschutzmittel wie
Ethylen- oder Propylenglykol, Diethylenglykol, Glycerin oder Sorbit; Biocide wie Chlorazetamid,
Formalin oder 1,2-Benzisothiazolin-3-on oder Komplexbildner. Zur Herstellung der Dispersionen
setzt man der wässrigen Lösung des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel das Dispergiermittel
und das Verdickungsmittel sowie weitere Zusätze zu und rührt das Gemisch so lange,
bis eine gleichmäßige, homogene Dispersion entstanden ist. Die so hergestellten Dispersionen
sind bei Raumtemperatur sowie bei Temperaturen bis zu 40°C mehrere Monate stabil.
Sie behalten ihre Fließfähigkeit und entmischen sich nicht. Das ist für die Lagerung
und den Transport der Dispersionen eine wichtige Eigenschaft. Für die Verwendung der
Dispersionen ist es von Vorteil, dass sie wie Flüssigkeiten gehandhabt werden können
und sich sehr schnell in alkalischwässrigen Systemen lösen.
[0017] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher veranschaulicht:
Bestimmung der Korrosionseigenschaften des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels
im Vergleich zu bekannten Korrosionsschutzmitteln: |
Versuchs-Nr. |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
Melamin % |
2,0 |
1,5 |
2 |
3 |
- |
2 |
Formaldehyd 37% |
1,56 |
1,2 |
1,56 |
2,34 |
- |
1,56 |
Sebacinsäure |
7 |
7 |
7 |
8 |
- |
5 |
Irgagor® 190 von Ciba-Geigy |
3 |
3 |
- |
- |
- |
- |
Bayhibit® AM |
- |
- |
- |
- |
- |
3 |
Luvipal® 068 |
- |
- |
- |
- |
10,0 |
- |
Triethanolamin 85% |
65 |
65 |
65 |
65 |
65 |
65 |
Wasser |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
pH-Wert 3% |
8,5 |
8,6 |
8,8 |
8,5 |
8,8 |
8,3 |
Rosttest (DIN 51 360 II) |
0 |
0-1 |
0-1 |
0-1 |
3 |
1-2 |
Irgacor®190 von Ciba-Geigy = 6,6',6''-(1,3,5-triazin-2,4,6-triyltriimino)-trihexansäure |
Bayhibit®AM = 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure (PBTZ) |
Luvipal®068 = mit Ethanol veräthertes und in Wasser gelöstes Melamin-Formaldehydharz der BASF |
[0018] Die Versuche zeigen, dass die Rezepturen 1, 2, 3, 4 und 6 die besten Ergebnisse bringen.
Hierfür ist vor allem die hohe Löslichkeit des Gemisches Sebacinsäure/Methylol-melamin
in Triethanol verantwortlich; es lassen sich Konzentrationen bis zu ca. 6% der Gesamtrezeptur
erreichen.
[0019] Der Versuch 5 zeigt dagegen, dass handelsübliche Korrosions inhibitoren ohne Zusatz
der erfindungsgemäßen Korrosions schutzmittels keine befriedigenden Ergebnisse erbringen.
[0020] Die Bestimmung der Korrosionsschutzeigenschaften des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels
erfolgte gemäß der Vorschrift der DIN 51360 Teil II. Als Maß der Korrosion dienen
dabei die Korrosionszeichnungen auf einem Rundfilterpapier, die bei der Einwirkung
von künstlich korrosiv gemachtem Wasser auf Graugussspäne in Gegenwart des Korrosionsschutzmittels
entstehen. Der Versuch wird dabei in folgender Weise durchgeführt:
[0021] Entsprechend der Vorschrift der DIN 51360 Teil II wird in einem Becherglas Wasser
mit einer Gesamthärte von 3,58 mMol aus CaCl
2 x 6 H
2O und MgSo
4 x 7 H
2O hergestellt, mit 3% des obengenannten Korrosionsschutzmittels versetzt und mit dieser
Lösung die in einer Petrischale auf Rundfilter verteilten Graugussspäne benetzt. Nach
einer Verweilzeit von 2 Stunden bei Zimmertemperatur werden die Graugussspäne vom
Rundfilter entfernt, das Rundfilter gespült und getrocknet und dann der Korrosionsgrad
visuell entsprechend der Tabelle der DIN 51360, Teil II bestimmt. Die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind in der obenstehenden Tabelle aufgeführt.
[0022] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels werden auch durch die
nachfolgenden Beispiele gezeigt:
Beispiel 1
[0023] Es wurde ein Korrosionsschutzmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
10,15% |
Melamin |
35,15% |
Sebacinsäure |
7,81% |
Formaldehydlösung (37%-ig) |
23,44% |
Triethanolamin (85%-ig) |
23,45% |
Wasser. |
[0024] Wasser, Triethanol und Formaldehyd wurden gemischt und Melamin langsam zugegeben.
Bei längerem Rühren über 90°C löste sich alles Melamin. Man ließ dann erkalten und
rührte die Sebacinsäure ein. Das so erhaltene Reaktionsprodukt war hervorragend in
verdünnten Alkalien löslich.
[0025] An Stelle von Sebacinsäure wurden auch andere Tricarbonsäuren in dem erfindungsgemäßen
Korrosionsschutzmittel eingesetzt, außerdem aber auch Tricarbonsäuren wie die Zitronensäure,
Irgacor
®190 von Ciba-Geigy und die 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure (PBTC) von Bayer.
Auch bei Einsatz ihrer Gemische oder beim Einsatz der Dicarbonsäure Irgacor
®252 von Ciba-Geigy =(2-Benzothiazolylthio)-bernsteinsäure wurden im Test der DIN 51360
Teil II stets Rostschutzwerte unter 1 erzielt.
Beispiel 2
[0026] Es wurde ein erfindungsgemäßes Korrosionsschutzmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
0,1 |
Mol Melamin |
0,123 |
Mol Formaldehyd |
0,2 |
Mol Sebacinsäure |
in 50 ml Wasser.
[0027] Bei Temperaturen über 90°C wurde alles Melamin gelöst. Nach Zugabe von Sebacinsäure
wurde das Produkt jedoch immer fester und löste sich immer weniger gut in verdünnten
Alkalien, so dass verstärkte Wärmeanwendung notwendig wurde. Der Korrosionsschutz
war trotzdem gut.
[0028] Wurden der oben genannten Rezeptur jedoch zusätzlich 30 g Triethanolamin 85%-ig und
30 g Wasser zugesetzt, dann blieb das Korrosionsschutzmittel gut löslich und der Korrosionsschutz
war ebenfalls hervorragend.
1. Korrosionsschutzmittel,
dadurch gekennzeichnet, dass es
- ein Methylol-melamin der Formel I

wobei wenigstens einer der Rest R1 eine CH2-O-R2-Gruppe ist, in der der Rest R2 Wasserstoff bedeutet, der ganz oder teilweise durch einen Alkylrest mit bis zu 4
Kohlenstoffatomen ersetzt sein kann, und die übrigen Reste R1 für Wasserstoff stehen, und
- eine organische Polycarbonsäure der Formel II

enthält, in der X ein geradkettiger oder verzweigter Alkylen- oder Alkylidenrest
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, der eine oder mehrere Hydroxyl- oder Carboxylgruppen
und eine Cyclopentylen-, Cyclohexylen- oder Phenylengruppe tragen kann.
2. Korrosionsschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es das Methylol-melamin und die Polycarbonsäure in einem Molverhältnis von
1:0,5 bis 1:20 enthält.
3. Korrosionsschutzmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass es als Polycarbonsäure ein Gemisch mehrerer unterschiedlicher Polycarbonsäuren
enthält.
4. Korrosionsschutzmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es als Polycarbonsäure eine oder mehrere Dicarbonsäuren enthält.
5. Korrosionsschutzmittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es als Dicarbonsäure Sebacinsäure enthält.
6. Korrosionsschutzmittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich noch eine Monocarbonsäure, vorzugsweise Isononansäure enthält.
7. Korrosionsschutzmittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einen alkalischen pH-Wert, vorzugsweise auf einen pH-Wert zwischen 8
bis 10 eingestellt ist.
8. Wässriges System, dadurch gekennzeichnet, dass es das Korrosionsschutzmittel der Ansprüche 1 bis 7 in einer Menge von bis
zu 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 30 Gewichtsprozent enthält.
9. Wässriges System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es noch ein oder mehrere weitere Korrosionsschutzmittel enthält.
10. Wässriges System nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Carboxylgruppen durch Alkali-, Ammoniumhydroxid oder ein Mono-,
Di- oder Trialkanolamin neutralisiert sind.
11. Wässriges System nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich einen ein- oder mehrwertigen Alkohol, vorzugsweise ein Mono-,
Di- oder Trialkanolamin enthält.
12. Wässriges System nach den Ansprüchen 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es außer Korrosionsinhibitoren noch weitere Zusatzstoffe wie Dispersionsmittel,
Fällungsmittel, Sauerstoffabfänger, Komplexierungsmittel, Schaumdämpfer, Desinfektionsmittel,
Hochdruckadditive oder sonstige bekannte Additive enthält.
13. Verwendung eines wässrigen Systems der Ansprüche 8 bis 12 als Rostschutzmittel, als
Wasserkreislaufflüssigkeit, als wässrige Maschinenflüssigkeit, als Hydraulikflüssigkeit
oder als Anstrichmittel.