[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmespeicheranlage auf insbesondere Mineralbasis, mit
einem Speichergehäuse und einer Gehäusefüllung aus vorzugsweise einem Mineral als
Wärmespeichermedium, und mit einer Wärmequelle.
[0002] Eine derartige Wärmespeicheranlage ist durch die deutsche Offenlegungsschrift 196
23 964 bekannt geworden. Hier wird eine Gehäusefüllung in Kassettenform aus einem
keramischen Grundmaterial beschrieben, in welche Elektrokabel eingefügt sind. Zu diesem
Zweck weist die vorgenannte Kassette an ihrer Innenseite vertiefte Rillen auf, in
welche das besagte Elektrokabel eingelegt und mittels eines Keramikhaftmörtels eingelassen
ist.
[0003] Eine derartige Vorgehensweise mag zwar mit Blick auf die Wärmespeichereigenschaften
zufriedenstellende Ergebnisse liefern, ist jedoch, was die Herstellung und Handhabung
angeht, verbesserungsbedürftig. So geben die bekannten Kassetten praktisch die Form
des Speichergehäuses vor, sind also an verschiedene Einbaubedingungen, beispielsweise
in einem Gebäude, nicht flexibel anpaßbar. Auch ist die Herstellung insofern schwierig,
als die Elektrokabel mit Hilfe von Keramikhaftmörtel in entsprechende Rillen eingelassen
und hierin befestigt werden müssen. Im übrigen ist die Einbringung derartiger Rillen
in der Regel kostenaufwendig. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Wärmespeicheranlage
auf insbesondere Mineralbasis so weiter zu bilden, daß eine flexible Anpassung des
Speichergehäuses an unterschiedliche Gegebenheiten bei einfachem Aufbau und kostengünstiger
Herstellung gewährleistet ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Wärmespeicheranlage
vor, daß die Gehäusefüllung als Schüttung aus einem rieselfähigen Wärmespeichermaterial,
z. B. Mineralkugeln bzw. Mineralkörnern vorgegebenen Durchmessers, ausgebildet ist.
Selbstverständlich wird im Rahmen der Erfindung jedwedes rieselfähiges Wärmespeichermaterial
berücksichtigt, also auch solches, welches nicht kugelig oder körnig ausgeführt ist.
So können grundsätzlich auch stein- oder brockenartige Wärmespeichermaterialien zum
Einsatz kommen, solange noch eine Schüttung vorliegt.
[0006] Bei dem Wärmespeichermaterial kann es sich um überwiegend Magnesiumoxid, Magnesiumsilkate,
Metallerze oder übliche Keramiken handeln. Grundsätzlich ist natürlich auch die Verwendung
anderer Wärmespeichermedien mit hoher Wärmespeicherfähigkeit denkbar. Diese Wärmespeicherfähigkeit
S (gemessen in kJ/(m
3 x K) ist bekanntermaßen proportional zur Dichte ρ des betreffenden Wärmespeichermediums.
Der Proportionalitätsfaktor c wird spezifische Wärmekapazität (gemessen in kJ/(kg
x K) genannt:

[0007] Folglich weisen in der Regel Stoffe mit hoher Dichte ρ eine große Wärmespeicherfähigkeit
S auf, die dann noch gesteigert wird, wenn diese Stoffe zusätzlich eine spezifisch
hohe Wärmekapazität aufweisen.
[0008] Jedenfalls hat sich Magnesiumoxid als vorteilhaft erwiesen. Grundsätzlich kann aber
auch auf Calciumoxid oder Aluminiumoxid, Eisenoxid oder sogar auf Siliziumdioxid (Sand)
zurückgegriffen werden. - Diese und andere im Rahmen der Erfindung grundsätzlich verwendbare
Materialien sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
|
Rohdichte
ρ
kg/m3 |
spezifische Wärmekapazität
c
kJ/(kg . K) |
Wärmespeicherfähigkeit
S = c . ρ
kJ/(m3 . K) |
Gasbeton |
600 |
1,0 |
600 |
Sand, Kies |
1800 |
1,0 |
1800 |
Normalbeton |
2400 |
1,0 |
2400 |
Glas |
2500 |
1,0 |
2500 |
Natursteine |
2800 |
1,0 |
2800 |
Stahl |
7900 |
0,4 |
3160 |
[0009] Um eine möglichst leichte Verarbeitbarkeit der Gehäusefüllung zu erreichen, ist das
Wärmespeichermaterial in der Regel als verdichtungsfähige Masse aus (Mineral- oder
auch Stahl-)Kugeln (zusammengesetzt aus den obengenannten Stoffen) mit einer Korngröße
im Bereich von 0 bis 300 mm, insbesondere 0 bis 20 mm, vorzugsweise 0 bis 3 mm, ausgebildet.
Denn derartige (Mineral- bzw. Keramik-) Kugeln lassen sich problemlos in das Speichergehäuse
einfüllen und zwar auch unter Berücksichtigung ganz unterschiedlicher Gestaltungen
dieses Speichergehäuses. Folglich gelingt eine flexible Anpassung der beschriebenen
Wärmespeicheranlage an wechselnde Einbaubedingungen. Im übrigen ist die Herstellung
insofern vereinfacht, als bewußt auf Keramikkassetten oder dergleichen starre Gebilde
als Gehäusefüllung verzichtet wird. Hinzu kommen Kostenvorteile im Rahmen der Erfindung,
weil die Bearbeitung der (Keramik-)Gehäusefüllung entfallen kann, die in der Regel
äußerst aufwendig und zeitintensiv bei der Herstellung ist.
[0010] Damit die beschriebene Wärmespeicheranlage bedarfsgerecht die innewohnende Wärme
über Wärmestrahlung und/oder Konvektion abgeben kann, sieht die Erfindung vor, daß
das Speichergehäuse vorzugsweise eine von zumindest einer Isolationsklappe verschlossene
Öffnung aufweist. Wird diese Isolationsklappe geöffnet, kann die von der Gehäusefüllung
aufgenommene Wärme durch die Öffnung an die Umgebung abgegeben werden, und zwar üblicherweise
per Wärmestrahlung und/oder durch Konvektion. Um diesen Effekt zu optimieren, sind
die Isolationsklappe und das Speichergehäuse innenseitig mit einer Wärmeisolationsschicht
ausgekleidet, damit Wärmeverluste (bei verschlossener Isolationsklappe) vermieden
werden. Bei dieser Wärmeisolationsschicht kann es sich um eine innenseitig aufgebrachte
Keramikbeschichtung handeln.
[0011] Eine einwandfreie Betätigung und Bedienung dieser Isolationsklappen gelingt, wenn
zwei in einem gemeinsamen Scharnier gelagerte Isolationsklappen vorgesehen sind. Diese
Isolationsklappen können im ganzen das Speichergehäuse formen, so daß die vorgenannte
Öffnung gleichsam der gesamten Oberfläche der Gehäusefüllung entspricht. Folglich
nehmen die beiden Isolationsklappen die Gehäusefüllung zwischen sich im Sinne einer
Schließmuschel auf. Selbstverständlich können auch drei oder mehr Isolationsklappen
verwirklicht werden, die im geschlossenen Zustand das Speichergehäuse bilden und sich
praktisch mantelförmig um die Gehäusefüllung legen.
[0012] Damit die Wärmespeicherung und damit auch die Wärmeabgabe an unterschiedliche Gegebenheiten
angepaßt werden kann, ist weiter bevorzugt vorgesehen, daß die Wärmequelle eine Steuerung
und/oder Regelung aufweist. Mit Hilfe dieser Steuerung und/oder Regelung läßt sich
die der Gehäusefüllung zugeführte Wärmemenge variieren, nämlich steuern und/oder regeln.
Dies geschieht größtenteils in Abhängigkeit von äußeren Parametern. Hierbei mag es
sich um die Umgebungstemperatur (beispielsweise die Außentemperatur bei einer in ein
Gebäude eingebauten Wärmespeicheranlage), den Wärmebedarf (je nach gewünschter Innentemperatur
im Gebäude), die Betriebskosten für die Wärmequelle, die Einbaubedingungen (Anbringung
der Wärmespeicheranlage beispielsweise in einer Wand oder davor), den Aufstellort
(freistehend oder in einer Wandecke angebracht) usw. handeln. Jedenfalls trägt die
beschriebene Steuerung und/oder Regelung diesen Parametern Rechnung.
[0013] Als Wärmequelle können grundsätzlich ganz unterschiedliche Stoffe in verschiedenen
Aggregatzuständen sowie basierend auf variierenden physikalischen Phänomenen zum Einsatz
kommen. So ist nach einer ersten Ausgestaltung vorgesehen, daß es sich bei der Wärmequelle
um zumindest ein in die Gehäusefüllung eingelassenes Rohr handelt. Dieses kann eine
innenseitige stromdurchflossene Elektrode aufweisen oder mittels eines Heißmediums,
z. B. heißem Wasser oder Gas, erwärmt werden. Die vorgenannte Elektrode wird infolge
des Stromdurchflusses erhitzt und gibt über das Rohr die entstehende Wärme an die
Gehäusefüllung ab. In diesem Fall wird man in der Regel ein elektrisch nicht leitendes
Material als Rohrfüllung einsetzen. - Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung
auch denkbar, eine stromdurchflossene Elektrode direkt in der Gehäusefüllung einzubetten,
die dann natürlich elektrisch nicht leitend ausgeführt sein muß.
[0014] Alternativ hierzu (möglicherweise auch zusätzlich) ist vorgesehen, daß dieses Rohr
von einem Wärmeträgermedium bzw. einem Fluid durchströmt wird. Hierbei kann es sich
um Wasser handeln, welches beispielsweise solarthermisch in einem Sonnenkollektor
erhitzt wurde. Auch bietet sich als durchströmendes Wärmeträgermedium Wasserdampf
oder ein Gas an, welches ebenfalls solarthermisch, elektrisch oder durch Verbrennung
die erforderliche Temperatur aufweist.
[0015] Im Rahmen der Erfindung liegt es darüber hinaus, als Wärmequelle die Gehäusefüllung
durchströmende Fluide, also Flüssigkeiten oder Gase, z. B. Verbrennungsgase, einzusetzen.
Ja selbst die Gehäusefüllung durchströmende Flüssigkeiten, z. B. Heißwasser, sind
denkbar. Selbstverständlich können diese Maßnahmen auch mit einer Wärmequelle in Form
eines in die Gehäusefüllung eingelassenen Rohres mit oder ohne innenseitige Elektrode
kombiniert werden.
[0016] Schließlich ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, mehrere Speichergehäuse zu einer
Wärmespeicherbatterie zusammenzufassen. Dies gelingt besonders elegant für den Fall,
daß die einzelnen Speichergehäuse mittels eines gemeinsamen Trägergerüstes miteinander
vereinigt werden. Bei diesem Trägergerüst kann es sich im einfachsten Fall um eine
durchgängige Stahlkonstruktion oder sogar mehrere Geschosse eines Gebäudes handeln.
Denn in einem solchen Fall ist denkbar, daß die Wärmespeicheranlage durchgängig von
Geschoß zu Geschoß verläuft und den jeweiligen Gebäudeinnenraum beheizt.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wärmespeicheranlage mit Elektroheizung
als Wärmequelle,
- Fig. 2
- eine abgewandelte Ausführungsform der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen teilweisen Schnitt durch Fig. 2,
- Fig. 4
- eine abgewandelte Ausgestaltung und
- Fig. 5
- den Einbau der zuvor beschriebenen Wärmespeicheranlage in ein mehrgeschossiges Gebäude.
[0018] In den Figuren ist eine Wärmespeicheranlage auf insbesondere Mineralbasis dargestellt,
die in ihrem grundsätzlichen Aufbau ein Wärmespeichergehäuse 1 und eine Gehäusefüllung
2 aus vorzugsweise einem Mineral- bzw. einer Keramik als Wärmespeichermedium aufweist.
Zusätzlich ist eine Wärmequelle 3 verwirklicht, bei welcher es sich in dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 bis 3 um eine Elektro-Rohr-Heizung 3 und in der Darstellung nach Fig.
4 um einen Gas-oder Ölbrenner 3 handelt. Erfindungsgemäß ist die Gehäusefüllung 2
als Schüttung aus einem rieselfähigen Wärmespeichermaterial ausgebildet. Bei diesem
Wärmespeichermaterial handelt es sich nach dem Ausführungsbeispiel um Mineralkugeln
aus überwiegend Magnesiumsoxid (MgO) vorgegebenen Durchmessers.
[0019] Dieses Wärmespeichermaterial ist verdichtungsfähig und weist Mineral- bzw. Keramikkugeln
mit einer Korngröße im Bereich zwischen 0 bis 3 mm auf. Hierdurch läßt sich die Wärmequelle
3 problemlos in das Speichergehäuse 1 einbetten. Dies gilt auch für den Fall, daß
als Wärmespeichermaterial Kugeln bzw. Körner mit einer Korngröße bis zu 10 mm oder
sogar noch mehr Berücksichtigung finden. So sind im Rahmen der Erfindung selbst Korngrößen
bis zu 300 mm denkbar.
[0020] Das Speichergehäuse 1 kann als (metallischer) Hohlkörper, Plastik, Kunstfigur oder
sogar Designerfigur ausgeführt sein. Selbstverständlich ist als Speichergehäuse 1
auch eine Art Gewebehaut bzw. ein anderes elastisches und formbares Mantelmaterial
denkbar. Derartiges ist möglich, weil eben die Gehäusefüllung 2 als Schüttung aus
dem rieselfähigen Wärmespeichermaterial ausgebildet ist, sich folglich an unterschiedliche
Formungen des Speichergehäuses 1 - ja selbst plastische und elastische Verformungen
dieses Speichergehäuses 1 - anpassen läßt.
[0021] Die Wärmequelle 3 läßt sich vorteilhaft in das Speichergehäuse 1 integrieren, wenn
es sich diesbezüglich um eine simple stromdurchflossene Elektrode handelt. Dann muß
jedoch die Gehäusefüllung 2 bzw. Schüttung elektrisch nicht leitend ausgeführt sein.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung, welche von der elektrischen Leitfähigkeit der
Gehäusefüllung 2 unabhängig ist, handelt es sich bei der Wärmequelle 3 um eine Elektro-Rohrheizung
3 mit einem Rohr 4 mit innenseitiger Elektrode 5. Dies ist in der vergrößerten Schnittdarstellung
in Fig. 2 zu erkennen. Eine Erhitzung dieser Elektrode 5 infolge Stromdurchflusses
führt dazu, daß die hierdurch produzierte Wärme über das Rohr 4 an die Gehäusefüllung
2 abgegeben wird. Für einen entsprechenden Wärmetransport von der Elektrode 5 zum
Rohr 4 sorgt eine Rohrfüllung 6, bei welcher es sich um ein elektrisch isolierendes,
gut wärmeleitendes Material handelt. Nach dem Ausführungsbeispiel besteht die Rohrfüllung
6 ebenfalls aus einer Schüttung von Magnesiumoxid-Kugeln bzw. - körnern.
[0022] Das Ausführungsbeispiel in Fig. 1 mit der zugehörigen Schnittdarstellung macht deutlich,
daß das Speichergehäuse 1 zwei Isolationsklappen 7 aufweist bzw. eine äußere Schale
besitzt, welche aus den beiden Isolationsklappen 7 zusammengesetzt ist. Diese beiden
Isolationsklappen 7 sind in einem gemeinsamen Scharnier 8 am Speichergehäuse 1 gelagert.
Sie formen im ganzen das Speichergehäuse 1 und nehmen die Gehäusefüllung 2 im Sinne
einer Schließmuschel zwischen sich auf. Um Wärmeverluste bei geschlossenen Isolationsklappen
7 so gering als möglich einzustellen, sind die Isolationsklappen 7 und/oder das Speichergehäuse
1 innenseitig mit einer Wärmeisolationsschicht 9 ausgekleidet. Bei dieser Wärmeisolationsschicht
9 handelt es sich bei der dargestellten Ausführungsform um eine vorzugsweise aufgeklebte
Keramik- oder Teflonmatte.
[0023] Jedenfalls lassen sich die Isolationsklappen 7 schalenartig öffnen und geben die
gesamte Gehäusefüllung 2 frei, so daß hierin gespeicherte Wärme ungehindert und nach
allen Seiten gleichmäßig entweichen kann. Selbstverständlich liegen auch sektionsweise
Öffnungen des Speichergehäuses 1, welche mit lediglich einer Isolationsklappe 7 verschlossen
werden, im Rahmen der Erfindung.
[0024] Die Wärmequelle 3 - nach dem Ausführungsbeispiel die Elektro-Rohr-Heizung 3 nach
Fig. 2 - ist mit einer Steuer-/Regeleinrichtung 10 ausgerüstet. Diese Steuer/Regeleinrichtung
10 stellt die der Gehäusefüllung 2 zugeführte Wärmemenge ein. Dies geschieht in üblicher
Weise in Abhängigkeit von mehreren Parametern. Hierbei kann es sich um die Umgebungstemperatur
handeln, die mit Hilfe eines Meßwertaufnehmers 11 außerhalb beispielsweise eines Gebäudes
ermittelt wird. Darüber hinaus kann der Wärmebedarf erfaßt werden, und zwar anhand
einer Messung der Innentemperatur über einen zugehörigen Sensor 12. Je nach dem, wie
die Raumtemperatur gewünscht wird, ermittelt die Steuer/Regeleinrichtung 10 aus der
Differenz zwischen Wunschtemperatur und tatsächlicher Innentemperatur den Wärmebedarf.
[0025] Ferner stellen die Betriebskosten für die Wärmequelle 3 einen zu berücksichtigenden
Parameter dar. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß (billiger) Nachtstrom zur
Beheizung der Wärmequelle 3 nach Fig. 2 eingesetzt werden soll. Schließlich ist es
möglich, mit Hilfe der Steuer/Regeleinrichtung 10 den Einbaubedingungen bzw. dem Aufstellungsort
der dargestellten Wärmespeicheranlage in einem zu beheizenden Raum Rechnung zu tragen.
So ist der Wärmebedarf und damit die einzusetzende Energiemenge geringer, je ungehinderter
die Gehäusefüllung 2 die in ihr gespeicherte Wärmeenergie abstrahlen und/oder durch
Konvektion an die Umgebungsluft abgeben kann.
[0026] Jedenfalls trägt die Steuer-/Regeleinrichtung 10 derartigen Anforderungen Rechnung.
Hierzu gehört auch die Messung der Temperatur der Gehäusefüllung mit Hilfe eines weiteren
Temperatursensors 13. Aus sämtlichen vorgenannten Eingangswerten leitet die Steuer-/Regeleinrichtung
10 Stellwerte für die Wärmequelle 3 ab, die über eine entsprechende Steuerleitung
14 mit der errechneten Leistung während einer vorgegebenen Zeit beaufschlagt wird,
und zwar solange, bis die Gehäusefüllung 2 die mittels des Temperatursensors 13 gemessene
Temperatur erreicht hat. Im Rahmen der Erfindung liegt es, die gesamte dargestellte
Wärmespeicheranlage auch als Mobilteil auszuführen, welches beispielsweise mit Hilfe
einer eingebetteten Elektrode als Wärmequelle 3 aufgeheizt und nach Erreichen einer
gewünschten Temperatur von der Stromquelle abgetrennt wird, so daß ein Transport-
und eine örtlich flexible Wärmeabgabe darstellbar ist.
[0027] Diese Temperatur der Gehäusefüllung 2 ist so bemessen, daß in Abhängigkeit von der
im Raum herrschenden Innentemperatur und der zu erwartenden Auskühlung des Raumes
(in Abhängigkeit von der Außentemperatur) die gewünschte Raumtemperatur erreicht bzw.
gehalten wird. Selbstverständlich muß in Abhängigkeit von diesen Eingangswerten die
Wärmequelle 3 mit Hilfe der Steuerleitung 14 gegebenenfalls periodisch beaufschlagt
werden.
[0028] Alternativ zu der in Fig. 2 dargestellten Elektro-Rohr-Heizung 3 ist es auch denkbar,
das dortige Rohr 4 mit heißem Wasser oder heißem Dampf oder einem anderen heißen fließfähigen
Medium zu beaufschlagen, um so die erforderliche Wärmemenge auf die Gehäusefüllung
2 zu übertragen. Dabei kann dieses Wärmeübertragungsmedium beispielsweise in einem
Sonnenkollektor oder mit Hilfe eines Brenners aufgeheizt bzw. erzeugt werden. - In
der Regel wird jedoch wegen der einfacheren Handhabung und der äußerst feinfühligen
Wärmeerzeugung mit der in Fig. 2 dargestellten Elektro-Rohr-Heizung 3 gearbeitet,
wobei das dortige Rohr 4 aus Edelstahl besteht, während die Elektrode 5 auf Chromnickelbasis
hergestellt ist.
[0029] Anhand der Fig. 3 erkennt man, daß die Elektro-Rohr-Heizung bzw. Wärmequelle 3 nach
den Fig. 2 und 3 die Gehäusefüllung 2 in der Art eines Drahtgeflechtes durchsetzt,
welches zwischen kopfseitig und fußseitig des Speichergehäuses 1 vorgesehenen Distanzscheiben
15 gewickelt ist. Selbstverständlich sind auch andere Topologien denkbar, die gänzlich
ohne Führung auskommen. Dies ist möglich, weil sich die Gehäusefüllung 2 flexibel
an die Elektro-Rohr-Heizung 3 ebenso wie an die äußere Gestaltung des Speichergehäuses
1 anpassen läßt. Um die Schüttung aus rieselfähigem Wärmespeichermaterial zu verdichten,
damit die Wärmespeicherfähigkeit erhöht wird, sieht die Erfindung weiter vor, daß
das Speichergehäuse entsprechend der Darstellung in Fig. 2 eine mit Hilfe einer Gewindespindel
16 in Längsrichtung verschiebbare Verschlußplatte 17 aufweist. Nachdem die Schüttung
in das Speichergehäuse 1 eingefüllt wurde, läßt sich mit Hilfe der Gewindespindel
16 in Verbindung mit der Verschlußplatte 17 die gewünschte Verdichtung der Gehäusefüllung
2 im Speichergehäuse 1 erreichen. Ein unterseitiger Schamottstein 18 sorgt hierbei
als Auflager für die Gewindespindel 16. Zu der Gewindespindel 16 gehört schließlich
noch eine Stahlstange 19, die als Aufnahme für das zugehörige Innengewinde dient.
Eine solche Stahlstange 19 kann im Rahmen des Ausführungsbeispieles nach Fig. 5 auch
dazu eingesetzt werden, mehrere Wärmespeicheranlagen vertikal übereinander anzuordnen
und zu einer Wärmespeicherbatterie zusammenzufassen, welche ein lediglich angedeutetes
mehrgeschossiges Gebäude beheizt.
[0030] Nach der alternativen Ausgestaltung in Fig. 4 handelt es sich bei der Wärmequelle
3 um einen Gas- oder Ölbrenner 3, welcher beispielsweise ein heißes Gas, vorzugsweise
Luft, erzeugt. Dieses heiße Gas durchströmt das Speichergehäuse 1 und damit die Gehäusefüllung
2 und gibt hierbei die erforderliche Wärme an die Gehäusefüllung 2 ab. Folglich muß
die Schüttung bzw. Gehäusefüllung 2 insgesamt durchströmbar sein. Dies setzt voraus,
daß die Korngröße des eingesetzten Wärmespeichermaterials entsprechend bemessen ist
und/oder eine gezielt Schüttung bzw. Verdichtung stattgefunden hat.
[0031] Ein oberseitiger Schieber bzw. eine Schwenkklappe 20 sorgt im Rahmen der Ausgestaltung
nach Fig. 4 dabei für die gewünschte Strömungsgeschwindigkeit des heißen Mediums durch
das Speichergehäuse 1. - Selbstverständlich sind auch Kombinationslösungen dergestalt
denkbar, daß die Ausgestaltung nach Fig. 4 mit einer solchen nach den Fig. 1 und/oder
2 kombiniert wird. Dies bietet sich beispielsweise für den Fall an, daß die beschriebene
Wärmespeicheranlage mit einer Zentralheizung zusammengeschaltet ist, deren heiße Abgase
für die Erwärmung der Gehäusefüllung 2 im normalen Heiz-bzw. Winterbetrieb sorgen.
In der Übergangszeit, z. B. im Frühjahr oder Herbst, wenn die Zentralheizung (noch)
nicht läuft, kann eine elektrische Beheizung der Gehäusefüllung 2 erfolgen.
[0032] Die Zusammensetzung der Gehäusefüllung 2 enthält überwiegend Magnesiumoxid (80 bis
99,5 Gew.-%), kann darüber hinaus beispielsweise wie folgt ausgestaltet sein:
MgO |
ca. |
80 bis 99,5 Gew.-%; |
CaO |
ca. |
1,5 Gew.-%; |
Al2O3 |
ca. |
0,4 Gew.-%; |
Fe2O3 |
ca. |
0,12 Gew.-%; |
SiO2 |
ca. |
3,10 Gew.-%; |
K2O |
ca. |
0,1 Gew.-% und |
Na2O |
ca. |
0,11 Gew.-%. |
[0033] Hinzu kommen Spuren von Schwefel S und Phosphor Ph. Das Schüttgewicht beträgt ca.
3 kg/m
3.
[0034] Immer wird erfindungsgemäß ein Wärmespeicher bzw. eine Wärmespeicheranlage zur Verfügung
gestellt, welche sich schnell laden läßt und insbesondere eine Beheizung in der Übergangszeit
ermöglicht. Dies gelingt bei flexibler Anpassung an ganz unterschiedliche Ausgestaltungen
des Speichergehäuses 1, der Einbaubedingungen sowie unter Berücksichtigung praktisch
sämtlicher denkbarer Wärmequellen 3. Selbstverständlich ist auch eine Kombination
mit einem Kachelofen in einem Haus, einer Zentralheizung, einem Sonnenkollektor usw.
denkbar. Auch lassen sich mehrere Speichergehäuse 1 problemlos zu einer Wärmespeicherbatterie
zusammenfassen und mittels eines gemeinsamen Trägergerüstes - nach dem Ausführungsbeispiel
der Stahlstange 19 - miteinander vereinigen. Durch die lose Schüttung aus rieselfähigem
Wärmespeichermaterial zur Darstellung der Gehäusefüllung 2 treten keine Wärmeausdehnungsprobleme
auf, wie sie beim Stand der Technik nach der DE-OS 196 23 964 nicht ausgeschlossen
werden können. Hinzu kommt, daß die gesamte Anlage praktisch wartungsfrei ist, weil
beispielsweise bei einem Rückgriff auf eine Elektro-Rohr-Heizung 3 das dortige Rohr
4 aus Edelstahl gefertigt ist und somit den auftretenden Temperaturen und Medienbedingungen
problemlos standhält.
1. Wärmespeicheranlage auf insbesondere Mineralbasis, mit einem Speichergehäuse (1) und
einer Gehäusefüllung (2) aus vorzugsweise einem Mineral als Wärmespeichermedium, und
mit einer Wärmequelle (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusefüllung (2) als Schüttung aus einem rieselfähigen Wärmespeichermaterial,
z. B. Mineralkugeln bzw. Mineralkörner vorgegebenen Durchmessers S, ausgebildet ist.
2. Wärmespeicheranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmespeichermaterial
überwiegend keramisches Material, insbesondere Magnesiumoxid (MgO), Magnesiumsilikat,
Chromerz, Eisenerz oder andere Metalloxide zum Einsatz kommt.
3. Wärmespeicheranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmespeichermaterial
als verdichtungsfähige Masse aus Mineralkugeln bzw. Mineralkörnern mit einer Korngröße
im Bereich von 0 bis 300 mm, vorzugsweise 0 bis 3 mm, ausgebildet ist.
4. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Speichergehäuse (1) eine von zumindest einer Isolationsklappe (7) verschlossene
Öffnung aufweist, wobei die Isolationsklappe (7) und/oder das Speichergehäuse (1)
innenseitig mit einer Wärmeisolationsschicht (9) zur Vermeidung von Wärmeverlusten
ausgekleidet sind.
5. Wärmespeicheranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in einem gemeinsamen
Scharnier (8) gelagerte Isolationsklappen (7) vorgesehen sind, welche im ganzen das
Speichergehäuse (1) formen und im Sinne einer Schließmuschel die Gehäusefüllung (2)
zwischen sich aufnehmen.
6. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein stromdurchflossener Draht als Wärmequelle (3) direkt in die Gehäusefüllung (2)
eingebettet ist, wobei die Gehäusefüllung (2) vorzugsweise elektrisch nicht leitend
ausgeführt ist.
7. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmequelle (3) eine Steuer-/Regeleinrichtung (10) aufweist, welche die der Gehäusefüllung
(2) zugeführte Wärmemenge in Abhängigkeit von Parametern wie der Umgebungstemperatur,
dem Wärmebedarf, den Betriebskosten für die Wärmequelle (3), den Einbaubedingungen,
dem Aufstellort etc. steuert und/oder regelt.
8. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Wärmequelle (3) in die Gehäusefüllung (2) zumindest ein Rohr (4) mit innenseitiger
Elektrode (5) und/oder durchströmendem Wärmeträgermedium, z. B. Wasser oder Gas, eingelassen
ist.
9. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als Wärmequelle (3) die Gehäusefüllung (2) durchströmende Fluide, z. B. Verbrennungsgase,
dienen.
10. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als Wärmequelle (3) eine Kombination der Maßnahmen nach den Ansprüchen 6, 8 und/oder
9 zum Einsatz kommt.
11. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Speichergehäuse (1) zu einer Wärmespeicherbatterie zusammengefaßt und mittels
eines gemeinsamen Trägergerüstes (19) miteinander vereinigt sind.
12. Wärmespeicheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Speichergehäuse (1) als Hohlkörper aus einem flexiblen oder starren Material,
beispielsweise Gewebe oder dergleichen flexibler Mantel ausgebildet ist.