[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrteiliges Etikett zur Anbringung von Informationen
auf Durchdrückpackungen mit gegenüber den Verpackungsflächen vergrößerter Beschriftungsfläche,
bestehend aus einem flächenförmigen Basiselement das sich, ohne die Entnahme der verpackten
Objekte wesentlich zu behindern, zur Fixierung des Etiketts auf der zu etikettierenden
Verpackung eignet, oder das selbst Teil der Verpackung ist, und einem oder mehreren
flächenförmigen Informationsträgern, die klappbar an dem Basiselement befestigt sind.
[0002] Zur Distribution kleinerer Mengen von Kleinteilen werden diese seit langem und in
weiter zunehmendem Maße in Kleinpackungen abgepackt. Der Vorteil dieser Maßnahme besteht
darin, dem Verbraucher einen überschaubaren Vorrat des Materials, zukommen zu lassen,
und gleichzeitig den Verkaufsvorgang selbst, zum Beispiel durch Selbstbedienungsmöglichkeit,
zu erleichtern. So werden z.B. Schrauben oder Nägel, nach Größe und Ausführungsform
sortiert, in Kleinpackungen in den Handel gebracht. Kleine technische Baugruppen,
wie z.B. Kleintransformatoren, Operationsverstärker, Druckerpatronen oder Klein-Verbrennungsmotoren
für Flugmodelle, werden ebenfalls zum sicheren Transport und Vertrieb in Kleinverpackungen
verpackt im Handel angeboten. Generell kann gesagt werden, daß alle Gegenstände und
Materialien, die in relativ kleinen Mengen sicher geschützt zu einem Benutzer oder
Verbraucher gelangen sollen, zweckmäßigerweise in Kleingebinde verpackt werden.
[0003] In besonderem Maße gilt dies für Materialien, die zur medizinischen Behandlung von
Mensch und Tier vorgesehen sind, oder die für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt
werden sollen und/oder mit besonderer Vorsicht gehandhabt werden müssen. Medikamente
und z.B. klinisch Prüfarzneimittel müssen daher unbedingt in einer sicheren Verpackung,
die der Art der verpackten Ware angepaßt ist, zum Benutzer oder Verbraucher gelangen.
[0004] Ein Problem ergibt sich nun, wenn dem Verbraucher oder Benutzer Informationen über
den Packungsinhalt gegeben werden sollen oder müssen. Insbesondere bei Medikamenten
und Prüfarzneimitteln ergibt sich die Notwendigkeit, umfangreiche, detaillierte Informationen
über Eigenschaften, Handhabung und eventuell zu treffende Vorsichtsmaßnahmen bei Gebrauch
des Packungsinhalts an den Benutzer oder Verbraucher weiterzugeben. Vielfach bestehen,
insbesondere bei Arzneimitteln und Prüfpräparaten, gesetzliche Vorschriften über den
Umfang der zu übermittelnden Informationen, die zum Teil von Land zu Land verschieden
sind, so daß sich bei globaler Geschäftstätigkeit die Notwendigkeit ergibt, länderspezifische
Informationen in den jeweiligen Landessprachen an Verbraucher und Benutzer weiterzugeben.
[0005] So wird beispielsweise die Etikettierung von klinischen Prüfmustern mit studienrelevanten
Daten aufgrund von EG-GMP-Empfehlungen und -Direktiven sowie nationalen Anforderungen
immer differenzierter und soll dennoch ein Höchstmaß von Flexibilität bezüglich des
Einsatzes der Medikation in möglichst vielen Ländern erfüllen.
[0006] Bislang konnten vor allem kleine Primär- und Sekundärpackmittel lediglich auf der/den
Verpackungsflächen selbst gekennzeichnet werden, die natürlich durch die Verpackungsgröße
limitiert waren. Die Aufbringung von Informationen, insbesondere der vielfältigen
gesetzesverbindlichen Hinweise und Sicherheits- und Handhabungsinformationen durch
Etikettierung, Druck, Prägung, Stanzung, Einbrennen oder andere Verfahren war daher
sehr beeinträchtigt oder wurde im geforderten Umfang unmöglich. Durch eine Verkleinerung
der Schriftgröße läßt sich zwar die aufbringbare Informationsmenge in einem gewissen
Ausmaß vergrößern, jedoch geht dies auf Kosten der Lesbarkeit und der Übersichtlichkeit.
[0007] Es sind bereits Ansätze bekannt, Verpackungen so zu gestalten, daß sie mehr inhaltsbezogene
Informationen tragen können, als auf ihrer Oberfläche Platz finden.
[0008] Aus der EP-A-833295 ist ein Etikett für Behältnisse bekannt, bei dem zwischen einem
auf das Behältnis geklebtem Bodenblatt und einem darüber angebrachten Deckblatt mehrere
gefaltete Informationsblätter eingeschlossen sind. Das Deckblatt ist an seinen beiden
Enden auf dem Behältnis durch Klebeflächen so befestigt, daß eine der Klebeflächen
eine Haftklebefläche ist, die geöffnet und wieder verschlossen werden kann. Nach Öffnen
der Haftklbefläche können die Informationsblätter entnommen werden. Nach Einsichtnahme
in die Informationen können die Informationsblätter wieder zwischen Bodenblatt und
Deckblatt eingelegt und das Deckblatt an der Haftklebefläche geschlossen werden. Ein
wesentlicher Nachteil dieses Etiketts ist, daß die Informationsblätter von dem Behältnis
getrennt, verloren und vertauscht werden können.
[0009] Aus der CA-A-2216094 ist eine Vorrichtung bekannt, die es gestattet, Informationen
über Medikamente an bestimmte Personen und für bestimmte Zwecke abzugeben. Die Vorrichtung,
die an der Medikamentenpackung befestigt werden kann, besteht aus mehreren Informationsblättern,
die an ihren Kanten über Haftklebeflächen abtrennbar miteinander zu einem Streifen
verbunden und dann zickzackförmig zu einem Stapel zusammengelegt sind. Die einzelnen
Informationsblätter werden von dem Stapel abgetrennt und bestimmungsgemäß verteilt.
Diese Vorrichtung stellt somit kein Etikett zur sicheren, dauerhaften Kennzeichnung
des Packungsinhalts dar.
[0010] Die Probleme werden noch erheblich vergrößert, wenn es erforderlich ist, Informationen
auf Durchdrückpackungen anzubringen. Diese Verpackungen bestehen bekanntlich in der
Regel aus einer regelmäßigen Anordnung einer Vielzahl von wannenförmigen Vertiefungen,
die in einer ansonsten ebenen Kunststofffolie - in der Regel durch Tiefziehen - erzeugt
worden sind und einer auf der ebenen Restfläche der Folie fixierten Abdeckung. Die
wannenförmigen Vertiefungen dienen der Aufnahme der verpackten Objekte, z.B. Tabletten
oder Kapseln, und die Abdeckung schützt die Objekte vor dem Herausfallen und vor schädlichen
Umgebungseinflüssen.
[0011] Zur Entnahme der Objekte werden die Wannenböden in Richtung auf die Abdeckung gedrückt,
wodurch die verpackten Objekte auf die Abdeckung gedrückt werden. Die Abdeckung reißt
unter dem Druck des verpackten Objekts örtlich, d.h. über der Öffnung der zu entleerenden
Wanne auf und gibt das Objekt frei.
[0012] Wegen der Unebenheiten der Wannenseite einer solchen Verpackung können umfangreichere
inhaltsbezogene Informationen nur auf der Abdeckungsseite, d.h. auf der Abdeckung
selbst, aufgebracht werden. Hier aber besteht nicht nur der Nachteil des sehr begrenzten
Platzangebots sondern es kommt hinzu, daß bei der Entnahme der Ware die informationstragende
Abdeckfolie zerstört wird, so daß es sehr schwierig oder ganz unmöglich wird, die
dort aufgedruckten Informationen zu entziffern.
[0013] Natürlich könnten dem Anwender bzw. Verbraucher durch Packungsbeilagen die erforderlichen
Informationen vermittelt werden, jedoch erfüllt diese Art der Informationsweitergabe
nicht die Bestimmung des AMG, wonach insbesondere für klinische Prüfpräparate eine
dauerhafte Anbringung der Informationen und Kennzeichnungen am Packmittel selbst vorgeschrieben
ist. Es besteht nämlich bei losen Packungsbeilagen immer die Gefahr sie zu verlieren.
[0014] Es bestand daher seit langem ein dringendes Bedürfnis nach einer Möglichkeit, Packmittel
mit einer gegenüber der gesamten Verpackungsfläche erheblich vergrößerten Informationsfläche
zu versehen.
[0015] Darüberhinaus besteht insbesondere im medizinischen Bereich das Bedürfnis, Informationen
über den Inhalt oder die Codierung des Inhalts von Behältnissen auf andere Gegenstände
zu übertragen, bestimmten Personengruppen zukommen zu lassen oder für Dokumentationszwecke
zur Verfügung zu haben. Dabei sollen nach Möglichkeit Fehlerquellen ausgeschaltet
werden.
[0016] In der EP-B-0 463 193 wird zur Lösung dieses Problems vorgeschlagen, zur Kennzeichnung
einer Verpackung, beispielsweise einer zylindrischen Flasche, ein streifenförmiges,
rückseitig mit Haftmittel beschichtetes Selbstklebeetikett einzusetzen, dessen Länge
größer ist als der Umfang der Flasche, wobei der überlappende Teil des Streifens als
abtrennbarer Abschnitt ausgebildet wird. Auf der Vorderseite ist der Etikett-Streifen
im Überlappungsbereich mit einer klebstoffabweisenden Glattschicht versehen. Wird
das Etikett um die Flasche herum geklebt, so kommt der abtrennbare Abschnitt auf die
Glattschicht zu liegen. Er kann daher zusammen mit seiner rückseitigen Haftkleberschicht
von der Flasche abgezogen, und auf einen anderen Gegenstand, beispielsweise eine Spritze,
die aus der Flasche aufgezogen wurde, aufgeklebt werden.
[0017] Das in den folgenden Abschnitten beschriebene erfindungsgemäße mehrteilige Etikett
kommt diesen Bedürfnissen entgegen. Es ist technisch einfach und kostengünstig herstellbar,
stellt eine mit der Verpackung fest zu verbindende oder fest verbundene Informationsfläche
zur Verfügung, die ein Vielfaches der Fläche beträgt, welche auf der Durchdrückpackung
selbst zur Verfügung steht, und es trägt damit sowohl EG-Richtlinien als auch nationalen
Vorgaben Rechnung. Es bietet somit eine sichere Lösung des Problems, gut lesbare Informationen
in übersichtlicher Anordnung, mit klarer sprachlicher, länderspezifischer und klassifizierender
Gliederung an den Benutzer, Verbraucher oder Anwender zu übermitteln.
Durch die Möglichkeit, das Platzangebot des erfindungsgemäßen mehrteiligen Etiketts
nach Bedarf zu erweitern, wird ein flexibles Etikettenkonzept zur Verfügung gestellt,
das allen auftraggeberspezifischen Anforderungen Rechnung trägt und daher in einer
Vielzahl von Wirtschaftsbereichen in Handwerk, Handel und Industrie mit Vorteil eingesetzt
werden kann.
[0018] Beispielsweise können die erfindungsgemäßen mehrteiligen Etiketten im Bereich von
Pharma- und Chemieindustrie für die Verpackung von Medizinalprodukten wie zum Beispiel
Pellets, Tabletten, Kapseln, Ampullen, Vials und Fertigspritzen, oder von Pflanzenschutzrnitteln
wie Insektenvernichtungs-Kapseln, Düngemittel in Pellet- oder Tablettenform zur einfachen
und sicheren Dosierung, oder im Kosmetiksektor z.B. für Gebißreinigertabletten, in
der Lebensmittelindustrie z.B. für Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate und
Trinkampullen, in der Metallindustrie, im Werkzeug- und Maschinenbau und der KFZ-Industrie
für Klein- und Ersatzteile, in der Haushaltsindustrie z.B. für Waschmittel- und Spülmaschinentabs,
sowie in allen anderen Bereichen, wo mittels des erfindungsgemäßen mehrteiligen Etiketts
eine umfassende, klare, nicht verlierbare Informationsschrift auf ein Primär- oder
Sekundärpackmittel aufgebracht werden soll, mit besonderem Vorteil eingesetzt werden.
[0019] Das erfindungsgemäße mehrteilige Etikett, seine Merkmale und Funktionen werden im
Folgenden vornehmlich in Verbindung mit einer Durchdrückpackung beschrieben, die durch
einen Verformungsprozeß aus einer Tiefziehfolie hergestellt und nach dem Befüllen
durch eine Abdeckungsfolie verschlossen wird. Selbstverständlich eignen sich die erfindungsgemäßen
Etiketten aber auch zum Etikettieren von Durchdrückverpackungen, die auf beliebigen
anderen Wegen hergestellt worden sind, sowie für alle Arten von Verpackungen, die
die funktionellen Merkmale des Konzepts der Durchdrückpackung aufweisen.
[0020] Ein Gegenstand der Erfindung ist das zur Veranschaulichung in den Figuren 1a und
1b schematisch und maßstabslos dargestellte mehrteilige Etikett 1 zur Anbringung von
Informationen, insbesondere inhaltsbezogenen Angaben, auf Durchdrückpackungen 2 mit
gegenüber den Verpackungsflächen vergrößerter Beschriftungsfläche, bestehend aus
A) einem mit Durchlässen 3 versehenen, flächenförmigen Basiselement 4, das sich zur
sicheren Fixierung des Etiketts auf der zu etikettierenden Verpackung eignet, oder
das selbst Teil der Verpackung ist, dessen Durchlässe jeweils einer (Figur 1a) oder
mehreren (Figur 1b) der zur Aufnahme des Packungsinhalts vorgesehenen Wannen der Verpackung
zugeordnet sind,
wobei die Mindestgröße der Durchlaßöffnung so gewählt ist, daß der Durchtritt eines
Einzelobjekts des Packungsinhalts möglich ist und
die Maximalgröße der freien Öffnung der Durchlässe so gewählt ist, daß zwischen ihnen
zumindest noch Stege stehen bleiben, die die sichere Fixierung des Basiselements auf
der Abdeckungsfolie 6 (der "Abdeckungsseite") oder der tiefgezogenen Seite 7a (der
"Wannenseite") der Tiefziehfolie 7 gestatten, und
B) einem oder mehreren flächenförmigen Informationsträgern 5, die klappbar an dem
Basiselement 4 befestigt sind.
[0021] Die in den Figuren 1a und 1b auf den Durchdrückpackungen 2 gestrichelt dargestellten
Rechtecke markieren die unter der Abdeckfolie 6 liegenden Wannenöffnungen. In den
Figuren 1a und 1b erkennt man auch die bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Etiketts gewünschtenfalls vorhandenen Felder 20 auf denen Labelnummern und/oder andere
unverzichtbare Informationen, z.B. über den Packungsinhalt oder über eine Codierung
des Packungsinhalts, angegeben werden können. Die Figur 1b zeigt darüber hinaus eine
Kleberbeschichtung 8 mit der das Basiselement auf der Abdeckungsseite der Durchdrückpackung
befestigt werden kann. Die Figuren 1a und 1b veranschaulichen durch die abwärts gerichteten
Pfeile außerdem das Aufsetzen und Befestigen des Etiketts 1 auf der Durchdrückpackung
2.
[0022] Fur die in dem Basiselement vorhandenen Durchlässe gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten.
Es ist möglich, die Durchlässe als offene Durchbrüche auszubilden, die, wie in Figur
1a dargestellt, einzelnen oder, wie in Figur 1b dargestellt, mehreren Wannen der Durchdrückpackung
zugeordnet sind. Hier ist bei der Entnahme der Ware aus der Wanne nur die dünne Abdeckfolie
zu durchbrechen. Die Entnahme kann daher mit einem Minimum von Kraftaufwand erfolgen
und die Belastung der Ware ist identisch mit der bei Entnahme aus einer unetikettierten
Durchdrückpackung. Diese Form wird daher in der Regel für druckempfindliche Waren,
wie z.B. relativ weiche Kapseln, bevorzugt.
[0023] Die Durchlässe können auch als kreuzförmige, mäanderförmige oder sternförmige Schlitzungen
ausgeführt sein, wie sie schematisch und ohne Maßstab in den Figuren 2a bis 2c veranschaulicht
sind oder sie können eine andere zweckentsprechende, z.B. zickzackförmige Linienführung
haben.
[0024] Die Figur 2a zeigt in schräger Aufsicht einen Teil eines Basiselements 4 mit einem
einer Wanne mit rechteckigem Querschnitt zugeordneten kreuzförmigen Schlitzdurchlaß
in geschlossenem Zustand 9a und in geöffneter Form 10a, wie sie nach der Entnahme
des Wanneninhalts vorliegt. Die kreuzförmigen durchgezogenen Linien in 9a zeigen den
Verlauf der Schlitze, die die kleinen Flächenelemente 11 begrenzen, die gestrichelten
Linien markieren die Knicklinien, längs denen die Flächenelemente 11 beim Öffnen des
Durchlasses aufgebogen werden.
[0025] Die Figur 2b zeigt in schräger Aufsicht einen Teil eines Basiselements 4 mit einem
mehreren Wannen zugeordneten mäanderförmigen Schlitzdurchlaß in geschlossenem Zustand
9b und in geöffneter Form 10b, wie sie nach der Entnahme des Wanneninhalts vorliegt.
Wie in Fig 2a markiert die durchgezogene mäanderförmige Linie den Schlitzverlauf des
Durchlasses 9b, die gestrichelte Linie markiert die Knicklinie, längs der die Flächenelemente
11 beim Öffnen des Durchlasses aufgebogen werden.
[0026] Die Figur 2c zeigt in senkrechter Aufsicht ein Bruchstück eines Basiselements 4 mit
einem einer Wanne mit rundem Querschnitt zugeordneten sternförmigen Schlitzdurchlaß
9c. Sternförmige Schlitzdurchlässe können selbstverständlich auch Wannen zugeordnet
werden, die keinen runden Querschnitt aufweisen.
Die Schlitze der Schlitzdurchlässe sind vorzugsweise vollständig durch das Basismaterial
hindurchgeführt und begrenzen kleine Flächenelemente 11 des Basismaterials, die einseitig
noch mit der Hauptfläche verbunden sind. Wie in den Figuren 2a und 2b dargestellt,
werden bei der Warenentnahme die kleinen Flächenelemente 11 beim Zerreißen der Abdeckfolie
nach oben gebogen und geben damit den erforderlichen Durchlaß frei. In ähnlicher Weise
funktionieren Kerbungen, die nicht vollständig das Basismaterial durchdringen, Perforationen
oder auch andere Maßnahmen, die das Material des Basiselements örtlich nur soweit
schwächen, daß es dort aufgerissen werden kann. Auch diese Ausführungsformen sollen
unter dem Begriff Schlitzdurchlaß zu verstehen sein.
[0027] Der Vorteil der Schlitzdurchlässe gegenüber offenen Durchbrüchen liegt in der Vergrößerung
der Fläche, die zur Verbindung des Basismaterials mit der Fläche der Durchdrückpackung
zur Verfügung steht.
[0028] Zur Befestigung eines Basiselements, das nicht Teil der Verpackung selbst ist, auf
der Durchdrückpackung dient ein Befestigungsmittel, im Folgenden auch als Haftmittel
bezeichnet, das in den Figuren durch eine Kleberschicht 8 symbolisiert ist. Als Haftmittel
kommen jedoch im Prinzip alle für einen solchen Zweck geeigneten Mittel in Betracht.
Die Auswahl dieses Haftmittels erfolgt nach den Erfordernissen der Praxis, d.h. nach
den Haltbarkeitsanforderungen, der erforderlichen Festigkeit der Haftverbindung, der
Langzeitstabilität, den tolerierbaren Herstellungskosten für das Etikett und den Handhabungsmöglichkeiten
beim Anwender und den Verpackungsgestaltungen.
[0029] Das Haftmittel kann an der Haftseite des Basiselements angebracht sein, oder die
Fixierung kann mit getrennten handelsüblichen Befestigungsmitteln oder mit in der
Verpackung integrierten Befestigungsmitteln erfolgen.
[0030] Getrennte, handelsübliche Befestigungsmittel, mit denen das Basiselement in an sich
bekannter Weise auf der Verpackung fixiert werden kann, sind beispielsweise Klammern,
Nieten oder Kleber. Haftmittel, die Bestandteil der Verpackung sind, können die Form
von Nuten haben, in die ein steifes Basiselement eingeschoben werden kann, es können
elastische Anker sein, die in Öffnungen des Basiselements eingreifen und einschnappen
oder es kann eine auf einer Packungsfläche aufgebrachte Kleberschicht z.B. eine Kontaktldeberschicht
sein. Als Haftmittel, die Bestandteil des erfindungsgemäßen Etiketts sind, kommen
beispielsweise ebenfalls elastische, hakenförmige Anker, die in Öffnungen oder Ränder
der Verpackung einschnappen, oder eine Klebstoffschicht in Betracht.
[0031] Vorzugsweise ist das Basiselement auf der Haftseite teilflächig oder vollflächig
mit einer Klebeschicht versehen, die sich zur sicheren Fixierung des Etiketts auf
der zu etikettierenden Verpackung eignet. Als Kleber kommen solche in Betracht, die
nur nach einer Vorbehandlung, z.B. nach Anfeuchten mit einer Flüssigkeit, Wasser oder
einem Lösungsmittel, ihre Klebkraft entfalten, oder auch solche, die ohne weiters
auf einer ggf. entsprechend vorbehandelten Fläche der Verpackung haften.
[0032] Klebeschichten, die unmittelbar haften, im Folgenden als Kontaktklebeschicht bezeichnet,
werden zweckmäßigerweise mit einer abziehbaren Schutzfolie überdeckt, um eine unbeabsichtigte
Verklebung des Etiketts mit Geräten und anderen Gegenständen zu vermeiden.
[0033] Eine weitere Möglichkeit, das Basiselement auf einer Fläche der Verpackung zu fixieren
ergibt sich, wenn diese Fläche und das Basiselement aus einem thermoplastischen Material
bestehen. In diesem Fall kann das Basiselement mit der besagten Fläche der Verpackung
vollflächig oder punktförmig verschweißt werden.
[0034] Flächengröße und Form des Basiselements orientieren sich an den Dimensionen der an
der Verpackung zur Verfügung stehenden, für die Anbringung des Etiketts geeigneten
Flächen. Sofern es nicht aus weiter unten beschriebenen besonderen Gründen erwünscht
ist, daß das Basiselement an einer oder zwei Verpackungskanten einen Überhang (Vergl.
Figuren 3, 4b, 5a, 5b, 6, Nr.12) bildet, ist es vorzugsweise so dimensioniert, daß
es an der zur Anbringung vorgesehenen Fläche nicht übersteht, sondern mit den Kanten
der Verpackung bündig abschließt oder nur einen Teil der Fläche bedeckt. Obwohl ein
Maximum der Haftkraft dann erhalten werden kann, wenn das Etikett eine ganze Fläche
der Verpackung, insbesondere die größte Fläche bedeckt, können besondere Bedingungen
vorliegen, unter denen eine Teilbedeckung ausreichend oder bevorzugt ist.
[0035] Es ist somit zwar häufig zweckmäßig, daß Größe und Form des Basiselements der Größe
und der Form der zu etikettierenden Verpackungsfläche entsprechen, gelegentlich ist
es aber vorteilhafter, davon abzuweichen. So kann es von Vorteil sein, wenn das Basiselement
die Verpackungsfläche an der es fixiert werden soll, eine Überhangfläche 12 bildend,
überragt. Ein solcher Überhang kann, wie weiter unten ausgeführt und in den Figuren
3, 5a, 5b, 6a, 6b und 7 veranschaulicht, für eine besondere Gestaltung des erfindungsgemäßen
Etiketts bzw. für die Befestigung der Informationsträger an dem Basiselement von Vorteil
sein.
[0036] Das Basiselement, das die Anbindung des erfindungsgemäßen Etiketts an die Durchdrückpackung
vermittelt, kann - wie in Figur 1 dargestellt - auf der Abdeckungsfolie 6 der Durchdrückpackung
fixiert werden, es kann aber auch auf der tiefgezogenen Seite, der "Wannenseite" 7,
befestigt sein. In letzterem Fall werden die Durchlässe so angeordnet und dimensioniert,
daß die Wannen durch sie hindurchgeführt werden können. Die Stege zwischen den Durchlässen
werden dann auf den zwischen den Wannen vorhandenen im wesentlichen ebenen Flächenbereichen
der Tiefziebfolie fixiert. Eine solche Anordnung, bei der das Basiselement 4, z.B.
mittels einer Kleberschicht 8, auf der tiefgezogenen Seite 7a der Durchdrückpackung
2 fixiert ist, zeigen die Figur 3 und die Figur 3a, die eine Vergrößerung des eingekreisten
Teils (K) der Figur 3 darstellt,. Die Informationsträger 5 sind in dieser beispielhaften
Darstellung über eine als Kreis zu sehende Spirale 13 an einem Überhang 12 des Basiselements
4 befestigt (angelenkt) und können auf der Abdeckungsfolie 6 als Stapel abgelegt werden.
Die in der Figur 3a dargestellte Vergrößerung zeigt deutlich die bei dieser Konstruktion
vorliegende Schichtfolge (von unten nach oben): Basiselement 4, Haftschicht 8, Tiefziehfolie
7 und Abdeckfolie 6.
[0037] Bei einer solchen Konstruktion ist bei hochgeklapptem Informationsträger-Stapel die
Entnahme des Verpackungsinhalts naturgemäß durch das Basiselement in keiner Weise
behindert.
[0038] Aber auch wenn das Basiselement auf der Abdeckungsseite der Durchdrückpackung fixiert
ist, muß die Entnahme der verpackten Objekte möglich sein. Die Durchlässe müssen sich
daher mindestens auf die Größe öffnen, daß die Objekte sie passieren können. Für kugelförmige
Objekte bedeutet dies, daß der Durchlaß sich mindestens auf die Größe des Objektdurchmessers
öffnen läßt. Bei nicht kugelförmigen Objekten hängt die erforderliche Durchtrittsöffnung
von der Lage der Objekte zur Abdeckung ab. Die optimale Lage der Objekte wäre die,
bei der ihre Projektion auf die Abdeckung eine möglichst kleine Fläche bildet. Durchlässe
im Basiselement, die diese freie Öffnung aufweisen bzw. auf diese freie Öffnung geöffnet
werden können, reichen dann im Prinzip aus, die Objekte aus den Wannen zu entnehmen.
[0039] Allerdings setzt dies voraus, daß ein nicht kugelförmiges Objekt - und dies sind
die Mehrzahl der verpackten Objekte - zunächst in der Wanne in die optimale Entnahme-Lage
gedreht wird. Dies bedeutet eine Erschwerung der Entnahme und ist in manchen Fällen
gar nicht möglich.
[0040] Will man erreichen, daß ein im wesentlichen ungehinderter Durchtritt eines Einzelobjekts
des Packungsinhalts möglich sein soll, so entspricht der Querschnitt, auf den sich
die Durchlässe öffnen lassen, zweckmäßigerweise im wesentlichen dem größten Querschnitt
der zu entnehmenden Ware.
[0041] Auch bei dieser Dimensionierung kann es noch gelegentlich zu einem Verhaken oder
Verkanten der Objekte an den Kanten der Durchlässe kommen. Dies läßt sich vermeiden,
wenn der Querschnitt der freien Öffnung der Durchlässe dem größten inneren Querschnitt
der Wannen der Verpackung entspricht.
[0042] Auf der Abdeckungsseite wird ein Basiselement so angebracht, daß sich seine Durchlässe
mit einer oder mehreren der mit Durchdrückfolie abgedeckten Wannenöffnungen soweit
decken, daß eine Entnahme der verpackten Ware möglich ist.
[0043] Die auf dem Basiselement klappbar befestigten (angelenkten) Informationsträger sind
flächenförmige Zuschnitte, deren zur Aufnahme der Informationen vorgesehene Fläche
in Form und Größe zweckmäßigerweise den Dimensionen der zu etikettierenden Verpackungsfläche,
und damit auch in der Regel denen des Basiselements entspricht. Sofern die Informationsträger
5 nicht an einer Kante des Basiselements 4 befestigt werden sollen, weisen sie außer
dem Informationsbereich, in den Figuren 4a, 4b, 5a, und 5b mit der Ziffer 14 bezeichnet,
einen mit der Ziffer 15b bezeichnete Befestigungsbereich auf, zwischen denen erforderlichenfalls
eine durch kleine Kreise symbolisierte flexible Verbindung 16 besteht.
[0044] Die Informationsflächen der Informationsträger können gewünschtenfalls, beispielsweise
durch Erzeugung von beschreibbaren, bedruckbaren, reflektierenden oder magnetisierbaren
oder andersartig zur Speicherung und/oder Visualisierung von Daten geeigneten Oberflächen,
für die Aufnahme entsprechender, auch optoelektronischer, Informationen vorbereitet
werden, oder sie können zur Anbringung eines die Informationen enthaltenden Etiketts
vorbereitet werden. Schließlich können sie auch selbst mit einer ggf. foliengeschützter
Haftschicht versehen sein, die es gestattet, beliebige informationstragende Etiketten,
die keine Gummierung und keinen Kontaktkleber aufweisen, auf den Informationsflächen
der Informationsträger zu befestigen.
[0045] In gleicher Weise können auch die zwischen den Durchlässen verbleibenden Stege der
Basiselemente zur Informationsaufnahme vorbereitet werden.
[0046] Eine Kante des Basiselements oder eine Teilfläche des Basiselements, die nicht über
Wannenöffnungen liegt und daher keine zu öffnenden Durchlässe oder offene Durchbrüche
aufweisen muß, im Folgenden Befestigungsfläche genannt, kann der Befestigung der Informationsträger
dienen.
[0047] Die Befestigungsfläche des Basiselements nimmt in der Regel nur einen geringen Abschnitt
der Basiselement-Fläche ein, der zweckmäßigerweise parallel zu einer Kante, vorzugsweise
einer kurzen Kante, des Basiselements liegt.
[0048] Bei einer Durchdrückpackung, bei der die Tiefziehfolie nur auf einem Teil Ihrer Fläche
zu wannenförmigen Vertiefungen verformt wurde, kann der Befestigungsbereich des Basiselements
über der nicht tiefgezogenen Fläche der Tiefziehfolie liegen. Durchdrückpackungen
dieser Art kommen für spezielle Fälle zum Einsatz, wo beispielsweise trotz Verwendung
eines Standard-Tiefziehwerkzeugs nur eine geringe Anzahl von Wannen gewünscht wird,
so daß ein unverformter Flächenbereich der Folie übrig bleibt. Die Figur 4a veranschaulicht
nach Art einer Explosionsdarstellung in seitlicher Aufsicht schematisch und ohne Maßstab
eine Durchdrückpackung 2 bestehend aus der Tiefziehfolie 7 bei der nur eine Teilfläche
zu Wannen verformt wurde, und der darüber befestigten Abdeckungsfolie 6, die in diesem
Beispiel die gesamte Fläche der Tiefziehfolie abdeckt, die aber natürlich auch nur
über dem Wannenbereich angebracht sein könnte. Auf der Abdeckungsfolie 6 ist mittels
der Kleberschicht 8 das Basiselement 4 des erfindungsgemäßen Etiketts fixiert, das
in dieser beispielhaften Darstellung ebenfalls die gesamte Fläche der Tiefziehfolie
abdeckt. Die Befestigungsfläche 15a des Basiselements liegt über dem unverformten
Teil der Tiefziehfolie 7. Die hier dargestellte Größe des Basiselements ist nicht
obligatorisch. Es könnte durchaus auch kleiner sein als die Fläche der Tiefziehfolie,
solange seine Fläche ausreicht die erforderlichen Informationen anzubringen und dem
Etikett auf der Packung einen sicheren Halt zu vermitteln.
[0049] Die oberhalb des Basiselements dargestellten Informationsträger 5 sind so positioniert,
daß sie beim Absenken in Richtung des Pfeils mit ihren Befestigungsflächen 15b auf
die Befestigungsfläche 15a treffen und dort mit Hilfe eines Befestigungsmittels, in
der Figur 5 durch die Klammer 17 symbolisiert, auf dem Basiselement befestigt werden
können.
[0050] Bei einer Durchdrückpackung, bei der die gesamte Fläche der Tiefziehfolie wannenförmige
Verformungen aufweist, kann ein Überhang des Basiselements, der über die Verpackungsfläche
an der das Etikett befestigt werden soll, hinausreicht, als Befestigungsfläche benutzt
werden. Der Überhang kann zweckmäßigerweise eine Fortsetzung eines Basiselements sein,
das so zugeschnitten wurde, daß nur ein Teil seiner Fläche der Befestigung auf der
Durchdrückpackung dient und mit Durchlässen versehen ist. Die Figur 5a veranschaulicht,
ebenfalls nach Art einer Explosionsdarstellung, in seitlicher Aufsicht schematisch
und ohne Maßstab eine Durchdrückpackung 2 bestehend aus der Tiefziehfolie 7 bei der
die gesamte, zur Verfügung stehende Fläche zu Wannen verformt wurde, und der darüber
befestigten Abdeckungsfolie 6. Auf der Abdeckungsfolie 6 ist mittels der Kleberschicht
8 das Basiselement 4 des erfindungsgemäßen Etiketts fixiert, das den über die Fläche
der Tiefziehfolie hinausreichenden Überhang 12 aufweist. Die Befestigungsfläche 15a
des Basiselements liegt hier auf dem Überhang 12. Auch bei dieser Ausführungsform
ist die dargestellte Größe des Basiselements nicht obligatorisch. Es könnte durchaus
auch kleiner sein als die Fläche der Tiefziehfolie, solange seine Fläche ausreicht,
die erforderlichen Informationen anzubringen und dem Etikett auf der Packung einen
sicheren Halt zu vermitteln.
[0051] Die oberhalb des Basiselements dargestellten Informationsträger 5 sind so positioniert,
daß sie beim Absenken in Richtung des Pfeils mit ihren Befestigungsflächen 15b auf
die Befestigungsfläche 15a treffen und dort mit Hilfe eines Befestigungsmittels, in
der Figur 5 durch die Klammer 17 symbolisiert, auf dem Basiselement befestigt werden
können.
In den Figuren 4a, 4b, 5a und 5b sind auch die Informationsbereiche 14 der Informationsträger
dargestellt. Zwischen diesen und den Befestigungsflächen 15b befinden sich linienförmige
flexibilisierte Zonen, symbolisiert durch die kleinen Kreise 16, die das Aufklappen
der Informationsträger ermöglichen.
[0052] Die Figuren 4b und 5b veranschaulichen die durch Zusammenfügen und Verbinden der
in den Figuren 4a und 5a gezeigten Informationsträger 5 mit den Basiselementen 4 entstehenden
erfindungsgemäßen Etiketten 1.
[0053] Selbstverständlich werden die verschiedenen Möglichkeiten der Befestigung der Informationsträger
auf dem Basiselement - völlig unabhängig vom Herstellungsprozeß der Packung - stets
nur mit Rücksicht auf deren Gestaltung zweckentsprechend ausgewählt.
[0054] Für die Befestigung der Informationsträger an der Überhangfläche des Basiselements
ergeben sich weitere verschiedene Möglichkeiten. Die Figur 6a zeigt in seitlicher
Aufsicht schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etiketts, bei der
die Informationsträger 5 nach Art einer Buchheftung an dem Überhang 12 des Basiselements
4 befestigt sind und das Basiselement mit einer Kleberschicht 8 versehen ist. Der
Informationsträger-Stapel ergibt sich dann durch die übereinanderliegenden, mittig
gefalteten Informationsträger-Streifen. Besonders vorteilhaft ist es bei dieser Befestigungsart,
wenn der Überhang eine besonders hohe Flexibilität aufweist, weil sich dann die Informationsträger
besonders leicht aufblättern lassen (siehe Figur 6b).
[0055] Gelegentlich kann es von Vorteil sein, wenn, wie es in Figur 7 in seitlicher Aufsicht
schematisch dargestellt ist, die Informationsträger 5 auf der Wannenseite der Durchdrückpackung
2 abgelegt werden, die der mit der Basiselement 4 verbundenen Seite gegenüber liegt.
Diese Struktur läßt sich ermöglichen, wenn die Länge der Überhangfläche 12 der Summe
aus der Höhe der Verpackung und der Breite der Befestigungsfläche 15 entspricht. Die
Befestigungsfläche des Basiselements liegt dann zweckmäßigerweise am Ende der die
Verpackungsfläche überragenden Überhangfläche.
[0056] Die Verbindung zwischen dem Basiselement und den Informationsträgern kann auf verschiedene
Weise erfolgen. So ist es möglich, die Befestigungsflächen der Informationsträger
mit der Befestigungsfläche des Basiselements durch ein beliebiges bekanntes, zwischen
ihnen wirksames Befestigungsmittel - in den Figuren 4a, 4b, 5a und 5b durch die Klammer
17 symbolisiert - starr zu verbinden und die Informationsflächen der Informationsträger
an ihren Befestigungsflächen klappbar anzulenken.
[0057] Dies bedeutet, daß bei dieser Befestigungsart der Informationsträger an das Basiselement
zwischen den Befestigungsflächen 15b der Informationsträger und ihren Informationsflächen
14 die flexible Verbindung 16 bestehen muß.
[0058] Bei geringem Informationsbedarf kann auf dem Basiselement lediglich ein Informationsträger
befestigt sein. Ein solcher Einzel-Informationsträger kann sehr einfach auch aus einer
an einer flexiblen Knicklinie zurückgefalteten Verlängerung des Basiselements gebildet
werden.
[0059] In der Regel kommen die erheblichen Vorteile des erfindungsgemäßen Etiketts aber
erst dann voll zur Geltung, wenn sehr viele Informationen gegeben werden müssen, die
auf einem einzelnen Informationsträger keinen Platz haben.
[0060] In der Regel werden daher eine Vielzahl N von Informationsträgern mit dem Basiselement
verbunden. In der Regel werden auf einem Basiselement 5 bis 30 Informationsträger
befestigt (N=5 bis 30). Je nach dem aktuellen Platzbedarf kann N aber auch kleiner
oder größer sein. Die N Informationsträger sind dann als Stapel mit übereinanderliegenden
Befestigungsflächen auf dem Befestigungsbereich des Basiselements fixiert.
[0061] Die Merkmalsangabe, daß die Informationsträger an dem Basiselement befestigt sind,
umfaßt selbstverständlich auch solche gestapelten Informationsträger, bei denen nur
der unterste Informationsträger unmittelbar an das Basiselement gebunden, alle darüber
liegenden mittelbar über die dazwischenliegenden Informationsträger-Lagen an dem Basiselement
befestigt sind. Sie umfaßt auch die in Figur 6a veranschaulichte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Etiketts, bei der mittig gefaltete Informationsträger-Streifen nach
Art einer Buchheftung an einem Überhang des Basiselements befestigt sind. Der Informationsträger-Stapel
ergibt sich dann durch die übereinanderliegenden, mittig gefalteten Informationsträger-Streifen.
[0062] Die Befestigung zwischen den Befestigungsflächen der Informationsträger und der Befestigungsfläche
des Basiselements kann mit allen bekannten Verbindungselementen erfolgen. Als bevorzugte,
bekannte mechanische Befestigungsmittel können eine oder mehrere Klammern oder Nieten
dienen, mit denen die Befestigungsflächen der gestapelten Informationsträger aneinander
und an dem Basiselement befestigt sind. Eine andere bevorzugte Art der mechanischen
Befestigung kann durch Nähen erfolgen, wobei monofilamente oder multifilamente Fäden
oder auch Metalldrähte als Nahtmaterial dienen können. Es ist jedoch auch möglich,
als Befestigungsmittel einen Kleber, vorzugsweise einen Kontaktkleber einzusetzen,
mit dem die Befestigungsflächen der gestapelten Informationsträger aneinander und
an das Basiselement geklebt sind. Besonders vorteilhaft sind z.B. Informationsträger,
die auf der Befestigungsfläche mit einem, ggf. foliengeschützten, Kleberaufstrich
versehen sind. Je nach der maschinellen Einrichtung des Etikettenherstellers kann
ein solches Material Vorteile bei der Herstellung eines Informationsträger-Stapels
auf dem Befestigungsbereich des Basiselements bieten.
[0063] Die freien Kanten der Befestigungsflächen können mittels Klebstoff miteinander verleimt
sein, um zusätzlich, z.B. zur Heftung, eine höhere Festigkeit zu gewähren und das
Aufblättern des Befestigungsbereichs zu minimieren.
[0064] Der Informationsträger-Stapel kann auch von einem zickzackförmig gefalteten Streifen
des Informationsträger-Materials gebildet werden, das an einer Kante oder an dem Befestigungsbereich
des Basiselements befestigt ist. Besondere, weiter unten beschriebene Vorteile ergeben
sich dabei, wenn der zickzackförmig gefaltete Streifen eine zurückgefaltete, streifenförmige
Verlängerung des Basiselements ist.
[0065] Besonders zweckmäßig, unkompliziert und vorteilhaft ist die klappbare Befestigung
der Informationsträger an einer Kante des Basiselements oder einer Kante eines Überhangs
des Basiselements. Wählt man die Breite des Überhangs so groß wie die Dicke der Verpackung,
so ergibt sich der oben genannte Vorteil, daß der Informationsträger-Stapel auf der
Wannenseite der Durchdrückpackung abgelegt werden kann. Die Befestigung an der Kante
erfolgt zweckmäßigerweise in der Form, daß der erste, zuunterst liegende Informationsträger
direkt an dem Basiselement 4 oder einem Überhang des Basiselements, jeder weitere,
darüber liegende Informationsträger 5 dann an dem vorherigen befestigt (angelenkt)
wird. Die Figuren 8 und 9 veranschaulichen in seitlicher Aufsicht, daß dies auf zwei
verschiedene Arten erreicht werden kann: Die höher liegenden Informationsträger können
jeweils an der Kante des darunter liegenden Informationsträger befestigt werden mit
der dieser an seinem Vorgänger bzw. an dem Basiselement befestigt ist (Figur 8) oder
die höher liegenden Informationsträger können jeweils an der freien Kante des Vorgängers
angelenkt werden (Figur 9). Die flexible Befestigung (Anlenkung) wird auch in den
Figuren 8 und 9 durch die Kreise 16 symbolisiert.
[0066] Diese Befestigungsart wird am einfachsten dadurch realisiert, daß das Basiselement
und die Informationstrager aus einen zusammenhängenden Streifen eines geeigneten flächenförmigen
Materials ausreichender Festigkeit ausgeschnitten werden. Die Breite des Streifens
entspricht dabei der Breite der Verpackung, die Länge beträgt zweckmäßigerweise ein
ganzes Vielfaches der Verpackungslänge und falls gewünscht einem Längenzuschlag in
Größe der Packungsdicke. Die Figur 10a veranschaulicht in senkrechter Aufsicht einen
Teil eines solchen Streifens und die im Folgenden beschriebene Behandlung des Streifens.
Ein Abschnitt dieses Streifens, in der Regel der erste, wird, z.B. durch Stanzen oder
Kerben, mit den für das Basiselement erforderlichen Durchlässen 3 versehen. Am Ende
des Basiselements wird der Streifen auf einer Linie quer zur Längsrichtung - in der
Figur 10a durch die gestrichelte Linie 18a dargestellt - durch geeignete Maßnahmen
flexibilisiert, sodaß er in dieser Linie gegen das Basiselement geklappt werden kann.
Anschließend wird jeweils im Abstand der Packungslänge eine flexible Querlinie (gestrichelte
Linien 18b) erzeugt, sodaß eine Vielzahl von Informationsträger-Flächen entstehen.
Sofern man zwischen dem Basiselement und dem Informationsträger-Stapel einen Abstand
19 in der Größe der Packungsdicke wünscht, ist, wie in Figur 10b dargestellt, der
Streifen zusätzlich in diesem Abstand 19 von der Linie 18a bei 18c quer zu seiner
Länge flexibilisiert, und daran anschließend folgen, wie oben beschrieben, die flexiblen
Querlinien 18b.
[0067] Anschließend können die Informationsträger-Flächen in Zickzack-Faltung zu einem Informationsträger-Stapel
zusammengelegt werden, wobei man die Ausführungsform der Figur 9 erhält, oder es können
je zwei aufeinander folgende Informationsträger-Abschnitte mit den einander zugewandten
Flächen verklebt werden, wobei die Ausführungsform der Figur 8 erhalten wird. Die
Ausführungsform der Figur 8 ist besonders handlich und durch die Aufeinanderlaminierung
von je zwei Materialschichten auch besonders robust. Hat man zwischen dem Basiselement
und der ersten Informationsträger-Fläche einen Abschnitt in der Länge der Verpackungsdicke
eingeschaltet, so kann man den Informationsträger-Stapel auf der Wannenseite ablegen
(Figur 7), andernfalls legt man ihn auf der Abdeckungsseite ab. Die Beschriftung ist
entsprechend anzupassen.
[0068] Alternativ, aber technisch erheblich aufwendiger, können als Befestigungsmittel eine
oder mehrere, im Basiselement befestigte oder integrierte und in Randlöcher in den
Befestigungsflächen der Informationsträger eingreifende Ösen dienen, in denen die
Informationsträger nach Art von Ringbuchseiten gewendet werden können. In ähnlicher
Weise kann als Befestigungsmittel eine im Basiselement befestigte und in Randlöcher
in den Befestigungsflächen der Informationsträger eingreifende Spirale eingesetzt
werden, in der die Informationsträger nach Art von Spiralblockseiten gewendet werden
können.
[0069] Bei dieser Art der Befestigung ist keine flexible Verbindung zwischen den Befestigungsflächen
und den Informationsflächen der Informationsträger erforderlich.
[0070] Das Basiselement kann auch Teil der Durchdrückpackung 2 selbst sein. Im Prinzip kann
sowohl die Tiefziehfolie, in die die wannenförmigen Vertiefungen eingeformt sind,
als auch die Abdeckfolie die Funktion des Basiselements übernehmen. Für die Befestigung
der Informationsträger kann sowohl an der Tiefziehfolie als auch an der Abdeckfolie
eine dem Überhang eines Basiselements entsprechende Verlängerung des Folienmaterials
vorgesehen werden, auf dem die Informationsträger mit ihren Befestigungsflächen in
einer der oben beschriebenen Weisen fixiert werden. Die Figur 11 veranschaulicht schematisch
ein aus der Tiefziehfolie 7 der Durchdrückpackung 2 gebildetes Basiselement 4, an
dessen Überhang 12 die Informationsträger 5 mittels Klebstoffschichten 8 fixiert sind.
Die Wannenöffnungen sind durch die Abdeckfolie 6 verschlossen.
[0071] In analoger Weise läßt sich die Abdeckfolie 6 - gegebenenfalls nach Verstärkung der
Befestigungsfläche bzw. des Überhangs - als Basiselement nutzen. Es ist selbstverständlich,
daß in diesem Fall das Basiselement keine Durchlässe aufweisen darf
[0072] Die Informationsträger müssen nicht auf einem Überhang der Tiefziehfolie oder der
Abdeckfolie angebracht werden, sondern können auch an einer Kante der Folien befestigt
(angelenkt) sein. Die Anlenkung an einer Kante kann in der gleichen Weise ausgeführt
werden, wie sie oben bereits für gesonderte Basiselemente beschrieben wurde. Besonders
vorteilhaft ist es auch hier, wenn die Informationsträger aus einer in Zickzackform
gefalteten Fortsetzung der Tiefzieh- oder der Abdeckfolie gebildet werden. Der Informationsbereich
der Informationsträger kann, wie oben für separate Basiselemente beschrieben, gewünschtenfalls
für die Aufnahme entsprechender Informationen vorbereitet werden, oder er kann mit
einer kleberfreundlichen Oberfläche ausgestattet werden zur Anbringung eines selbstklebenden,
die Informationen enthaltenden Etiketts.
[0073] Der als Befestigungsfläche vorgesehene Teil des Verpackungsmaterials kann, wie oben
beschrieben, durch eine Kleberbeschichtung für das Aufkleben eines oder eines Stapels
von Informationsträgern vorbereitet sein. Auch die anderen oben beschriebenen Befestigungsarten
für den Informationsträgerstapel, wie Nieten Klammern oder Nähen sind praktikabel.
Erforderlichenfalls, insbesondere wenn die Abdeckfolie die Funktion des Basiselements
ausüben soll, kann die Reißfestigkeit, insbesondere die Einreiß-, Ausreißund Weiterreißfestigkeit
z.B. durch Harzauftrag oder Unterlegen mit Vliesen, Folien oder Pappe, erhöht werden,
um die Festigkeit der Verbindung des Befestigungsbereichs mit dem Informationsträger-Paket
zu erhöhen.
[0074] Wie bei dem Basiselement ist es in der Regel zweckmäßig, wenn die Größe der Informationsflächen
der Informationsträger der Größe der Verpackungsfläche, an der das erfindungsgemäße
Etikett fixiert wird, entspricht. Die Befestigungsfläche wird im Einzelfall auf die
Art der Befestigung und auf die Größe der an dem Basiselement vorhandenen Befestigungsfläche
abgestimmt. Die Auswahl zwischen den verschiedenen Gestaltungs- und Konstruktionsmöglichkeiten
erfolgt nach Zweckmäßigkeitskriterien im Einzelfall.
[0075] Das Basiselement und die Informationsträger können im Prinzip aus gleichen oder unterschiedlichen
bekannten, flächenförmigen Materialien bestehen. Die Auswahl des Materials richtet
sich nach den Funktionen, die den Bauelementen des Etiketts zukommen und nach der
geforderten mechanischen Festigkeit z.B. der erforderlichen Reißfestigkeit und Alterungsbeständigkeit.
Eine spezielle Forderung an das Material des Basiselements ist, daß es sich zur Herstellung
fester und dauerhafter Klebeverbindungen mit Verpackungsmaterialien eignet, daß es
aber auch zwischen den Durchlässen zur Beschriftung oder zu anderweitiger Informationsspeicherung,
z.B. durch Druck, Prägung, Stanzung, Einbrennen, vorzugsweise zum Bedrucken oder Bekleben
mit beschrifteten Etiketten geeignet ist. Ähnliches gilt für das Material der Informationsträger.
Auch dieses muß einerseits eine einwandfreie Befestigung an dem Basiselement erlauben,
sich andererseits zu einer einfachen dauerhaften Informationsspeicherung auf beiden
Seiten der Informationsfläche eignen.
[0076] Nicht zuletzt sollen die Materialien eine einfache Herstellung erlauben und der Materialpreis
sollte nicht prohibitiv sein.
Materialien, aus denen die Basiselemente und die Informationsträger bestehen können,
sind beispielsweise Papier, Pappe, insbesondere solche mit Kunstharz- oder Langfaserverstärkung,
Vliesstoff, insbesondere harzgebundene oder autogengebundene Spinnvliese, Kunststofffolie,
Metallfolie oder Verbundwerkstoffe aus zwei oder mehreren dieser Materialien.
[0077] Bestehen das Basiselement und/oder die Informationsträger aus einem einschichtigen
Material, so können gelegentlich nicht alle Anforderungen z.B. bezüglich Stabilität
und Informationsspeichervermögen in maximalem Ausmaß erfüllt werden sondern es ist
ein Kompromiß zwischen den Einzelanforderungen erforderlich. Dennoch ist es in der
Regel möglich, die Anforderungen, die vernünftigerweise an ein erfindungsgemäßes Etikett
gestellt werden können, auch mit einem einschichtigen Material zu erfüllen.
[0078] Für höhere Ansprüche oder für spezielle Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Etiketts
ist es von Vorteil, wenn das Basiselement und/oder die Informationsträger aus einem
mehrschichtigen Material bestehen. So können zum Beispiel durch Kombination verschiedener
Materialien für eine Tragschicht, eine Speicherschicht, für eine Haftschicht und/oder
eine Schutzschicht besondere Vorteile für Herstellung und Anwendung der Etiketten
erzielt werden.
Als Beispiel sei ein Informationsträger genannt, bestehend aus einem mit einer abziehbaren
Schutzfolie überzogenen einseitig oder doppelseitig selbstklebenden Material.
[0079] Auf einen solchen Informationsträger können nach Entfernung der Schutzfolie von den
Informationsflächen beschriftete Etiketten, die selbst keine Klebfläche haben müssen,
aufgeklebt werden. Anschließend können die Schutzfolien im Befestigungsbereich vor
dem Zusammentragen entfernt, und die Informationsträger zum Stapel verklebt werden.
Ein solches Material führt daher zu einer Rationalisierung der Herstellung der erfindungsgemäßen
mehrteiligen Etiketten. Ein weiteres Beispiel ist ein Basiselement, das einen Überhang
aufweist, an dem, wie in Figur 5a dargestellt, eine Vielzahl von Informationsträgern
angeheftet sind, und das im Haft- und Informationsbereich versteift, z.B. harzversteift,
und im Überhangbereich hochflexibel ist. Durch eine solche Materialkombination wird
das Aufblättern der Informationsträger, wie in Figur 5b dargestellt, außerordentlich
erleichtert.
[0080] Ein Material, das sich besonders gut zur Herstellung der in Figur 8 veranschaulichten,
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etiketts eignet, ist ein Flächengebilde,
beispielsweise aus Papier, Folie oder Vlies, daß zumindest einseitig mit einem Kleber
beschichtet - und sofern es sich um einen Kontaktkleber handelt, mit einer abziehbaren
Schutzfolie abgedeckt - ist. Ein Streifen aus einem solchen Material kann in dem als
Basiselement vorgesehenen Bereich mit Durchlässen, auf der restlichen Länge im Abstand
der Informationsträger-Länge mit Knickstellen versehen werden. Anschließend werden
von der für Informationsträger vorgesehenen Streifenlänge die Schutzfolien vom Kleber
abgezogen und jeweils zwei aufeinanderfolgende mit den Klebeflächen aneinander geklebt.
Man erhält so auf außerordentlich rationelle Weise ein erfindungsgemäßes Etikett gemäß
Figur 8.
[0081] Die Informationen können nachträglich oder vor dem Entfernen der Kleber-Schutzfolie
aufgebracht werden. Alternativ kann auch ein Material eingesetzt werden, das beidseitig
kleberbeschichtet ist. Mit einer Seite verfährt man, wie oben beschrieben, von der
anderen Seite werden die Schutzfolien erst dann abgezogen, wenn Etiketten mit den
Informationen auf die Informationsträger aufgeklebt werden sollen. Man kann in diesem
Fall Etiketten verwenden, die keinen Klebstoffauftrag aufweisen.
[0082] Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Etiketten ist, daß die Informationsträger
an dem Basiselement klappbar befestigt (angelenkt) sind. Sofern die Befestigung nicht,
wie oben u.a. beschrieben, über eine flexible Verbindung einer Kante des Informationsträgers
mit einer Kante des Basiselements oder einer Kante des vorhergehenden Informationsträgers
erfolgt, oder durch Ösen oder Spiralen, die in eine entsprechende Lochung des Befestigungsbereichs
der Informationsträger eingreifen, bewerkstelligt wird, ist zwischen der Befestigungsfläche
und der Informationsfläche der Informationsträger eine Verbindung erforderlich, die
das Aufblättern der Informationsträger ermöglicht, d.h. die es gestattet, einen beliebig
kleinen Winkel zwischen den beiden Flächen einzustellen. Diese Winkeländerung sollte
innerhalb einer möglichst kurzen Strecke erfolgen können, damit die gesamte Informationsfläche
des Informationsträgers beim Aufblättern eingesehen werden kann, so daß die Informationen
ohne Schwierigkeiten gelesen werden können. Im einfachsten, dem bevorzugten, Fall
besteht der Informationsträger aus einem so flexiblen Material, wie z.B. Papier oder
Vliesstoff, daß das Aufblättern des Informationsträger-Stapels wie bei einem Buch
ohne Schwierigkeiten erfolgen kann. In einem engen Bereich zwischen der Befestigungsfläche
und der Informationsfläche des Informationsträgers bildet sich dann beim Aufblättern
mühelos eine mehr oder weniger scharfe Biegung oder Knicklinie aus, die es gestattet,
die gesamte Informationsfläche zu überblicken. Besondere Maßnahmen, die die Einstellung
eines für das ungehinderte Aufblättern erforderlichen Winkels zwischen der Befestigungs-
und der Informationsfläche erlauben, sind in diesem Fall nicht erforderlich.
[0083] Bestehen dagegen die Informationsträger eines Informationsträger-Stapels aus Materialien,
die von Natur aus weniger flexibel sind, wie z.B. Pappen oder harzverstärkten Papieren,
so ist eine so einfache Konstruktion nicht mehr möglich, weil beim Versuch, den Informationsträger-Stapel
aufzublättern, sich ein zu großer Krümmungsradius in der Informationsflächen ausbildet,
der das Lesen der Informationen sehr erschwert oder unmöglich macht, oder sich Risse
oder Brüche in den Informationsträgern bilden, die ebenfalls zu einem Verlust von
wichtigen Informationen führen können. Daher sind in diesem Fall konstruktive Maßnahmen
zu treffen, durch die es möglich wird, trotz der Steifheit des Materials einen für
das Aufblättern erforderlichen Winkel zwischen den Befestigungs- und Informationsflächen
der Informationsträger einzustellen, wobei die Krümmung des Materials auf einem möglichst
kurzen, streifenförmigen Abschnitt zwischen Befestigungs- und Informationsfläche erfolgen
soll.
[0084] Die Forderung ist im Prinzip durch jede bekannte, schamierartig funktionierende Konstruktion
zu erfüllen. Ein zweckmäßige praktikable und kostenmäßig vertretbare Lösung besteht
darin, daß auf der geraden Grenzlinie zwischen Flächen, die gegeneinander geneigt
werden müssen, ein schmaler Bereich besonders hoher Biegsamkeit vorgesehen wird, der
die erforderliche flexible Verbindung zwischen den Flächen gewährleistet. Eine Voraussetzung
dafür ist, daß die flexible Verbindung durch ein Bindeglied aus einem ermüdungsarm
biegsamen Material hergestellt wird.
[0085] Beispielsweise kann die flexible Verbindung zwischen den Flächen durch Fasern, die
sich zwischen ihnen erstrecken und in diese fest eingebunden sind, hergestellt werden.
Dies können Fasern des Fasermaterials sein, aus dem die Informationsträger und das
Basiselement hergestellt sind oder es können Verstärkungsfasern sein, die zumindest
im Bereich der Knicklinie in das flächenförmige Material unlösbar eingearbeitet sind.
[0086] Sofern die gegeneinander zu neigenden Flächen aus einem zusammenhängenden Stück eines
geeigneten Materials bestehen, kann die flexible Verbindung durch eine ermüdungsarm
knickbare Linie zwischen den Teilbereichen des Materials gebildet werden. Eine solche
vorgeplante Knicklinie kann durch eine auf den schmalen Knickbereich beschränkte,
gezielte Änderung der Materialstruktur, die zu einer Erhöhung der Flexibilität führt
erreicht werden. Beispielsweise kann die Knicklinie durch mehrmaliges Knicken des
Materials auf der geplanten Linie vorgebildet werden.
[0087] Die gezielte Vergrößerung der Flexibilität kann aber auch durch eine bespielsweise
durch Anritzen geschaffene lineare Verringerung der Materialdicke oder durch eine
durch lineare Perforation geschaffenen Verringerung der auf der Knicklinie liegenden
Materialmasse verwirklicht werden.
[0088] Besteht das Material aus zwei oder mehr Schichten unterschiedlicher Flexibilität,
so können die Schichten geringerer Flexibilität an der vorgesehenen Knicklinie geschlitzt
oder perforiert sein.
[0089] Informationen können, wie in Figur 12 dargestellt, auf dem erfindungsgemäßen Etikett
sowohl auf einem ausreichend breiten Steg 20 zwischen den Durchlässen 3 des Basiselements
4 als auch auf beiden Seiten des Informationsbereichs 14 der Informationsträger 5
angebracht werden.
[0090] Vorzugsweise ist sowohl auf dem Basiselement als auch auf der Oberseite des obersten
Informationsträgers ein Feld 20 für ein Etiketten-Identifikationszeichen reserviert.
Es ist auch möglich, auf jeder Informationsträger-Seite ein Feld für ein Etiketten-Identifikationszeichen
zu reservieren. Ein solches Zeichen ermöglicht ein fehlerfreies, auch automatisches
Etikettieren von Verpackungen, die das gleiche Identifikationszeichen aufweisen. Das
Identifikationszeichen kann z.B. eine Buchstaben- und/oder Zahlenkombination oder
auch ein eindeutig, ggf. auch von Automaten, identifizierbares Icon sein.
[0091] Wenn möglich werden auf den Stegen des Basiselements außer dem Etiketten-Identifikationszeichen
unverzichtbare Grund- und Sicherheitsinformationen, insbesondere Identifizierungsinformationen,
über den Verpackungsinhalt in einer leicht lesbaren Weltsprache angebracht.
[0092] Vorzugsweise werden diese unverzichtbaren Grundinformationen auch noch auf der Oberseite
des obersten, auf dem Basiselement befestigten (angelenkten) Informationsträger angebracht.
[0093] Im Hinblick auf die weite Verbreitung der englischen Sprache und ihre leichte Lesbarkeit
ist es bevorzugt, die Grund- und Identifizierungsinformationen in dieser Sprache anzubringen.
[0094] Alle gewünschten Informationen können auf die Informationsflächen des erfindungsgemäßen
mehrteiligen Etiketts durch Beschreiben, Bedrucken, Prägung, Stanzung, oder Einbrennen
mit Klarschrift oder in Form digitaloptischen Informationen, wie z.B. Barcode, aufgebracht
werden, oder Basiselement und Informationsträger können auf den Informationsflächen
mit Etiketten 21 beklebt werden auf denen die genannten Informationen verzeichnet
sind. Weisen die Informationsträger foliengeschützte kleberbeschichtete Informationsflächen
auf, so können klebmittelfreie Etiketten eingesetzt werden, andernfalls werden Klebeetiketten
benutzt.
[0095] Auf Flächen, die zur magnetischen Informationsspeicherung vorbereitet sind, können
die Informationen auch magnetisch gespeichert werden. Bei geeigneter Auswahl der Trägermaterials
kann auch gleichzeitig eine magnetische und druckschriftliche Wiedergabe der Informationen
auf dem Informationsträger erfolgen.
[0096] Das hohe Platzangebot auf dem erfindungsgemäßen Etikett macht es möglich, alle erforderlichen
und/oder erwünschten Informationen in gewünschter Weise sortiert niederzulegen. So
ist es möglich, die einzelnen Informationsträger mit länderspezifisch ausgewählten
Informationen zu versehen. Besonders erleichtert wird das Auffinden derartig sortierter
Informationen wenn an mindestens einer Kante des Informationsträger-Stapels ein Register
22 angeschnitten ist. Auch die anderen Kanten, insbesondere die zweite Längskante
des Informationsträger-Stapels kann ein Register aufweisen. Dies ist dann besonders
vorteilhaft, wenn beispielsweise die Vorderseiten der Informationsträger länderspezifisch
geordnete Informationen tragen, die Rückseiten dagegen eine sachbezogene Sortierung
dieser Informationen aufweisen. Man kann dann in einem Register länderbezogen, im
anderen sachbezogen suchen. Eine weitere Möglichkeit, gezielt nach unterschiedlichen
Kriterien zu suchen besteht darin, eine Registerleiste vorzusehen, die auf der Vorder-
und der Rückseite gemäß den verschiedenen Sortierungen unterschiedlich bedruckt ist.
[0097] Ein Register kann auch dadurch erhalten werden, daß Informationsträger, die unterschiedliche
Ordnungsmerkmale betreffen, eine unterschiedliche Länge oder Breite aufweisen, während
alle Informationsträger, die die gleichen Ordnungsmerkmale betreffen, im wesentlichen
die gleichen Abmessungen haben. Die Unterschiede der Abmessungen wählt man so, daß
die entstehenden Stufen zur Aufnahme der Stichworte oder Inhaltsangaben ausreichen.
[0098] Sofern die Größe der Informationsträger es zuläßt, können die zu einem Ordnungsmerkmal,
z. B. einer bestimmten Sprache gehörenden Informationsträger auch nochmals in der
Länge abgestuft sein, oder auch an einer anderen Seite ein Register tragen, so daß
innerhalb eines Stapels von Informationsträgern, die einem bestimmten Ordnungsmerkmal
zugeordnet sind, nochmals eine Feinunterteilung erfolgt. Im Prinzip ist dieses Unterteilungsverfahren
solange fortzusetzen, bis die sich ergebenden Stufen nicht mehr ausreichen, Index-Informationen
in erkennbarer Form aufzunehmen.
[0099] Eine Indizierung muß aber keineswegs unbedingt in Klarschrift erfolgen, sondern es
können auch andere Indizierungsmöglichkeiten genutzt werden, wie z.B. das Anbringen
eines Farbcodes oder die Verwendung von Informationsträgern unterschiedlicher Farbe.
[0100] Auch andere bekante Suchhilfen können auf den Informationsträgerstapel angewendet
werden, wie z.B. farbliche Kantenmarkierungen zusammen mit einem auf dem Deckblatt
oder dem Basiselement angebrachten Index oder nutenförmige Randausschnitte, im Stapel,
die von oben herkommend auf einem zu einem bestimmten Stichwort gehörenden Informationsträger
enden und dort das betreffende Stichwort erkennen lassen.
[0101] Die Figur 12 zeigt weiterhin eine Kombination von Kleberschichten 8 und Klammern
17, durch die im Befestigungsbereich 15 die Informationsträger auf dem Basiselement
fixiert werden. Selbstverständlich können alle bekannten Befestigungsmittel, auch
die in der Figur 12 gezeigten 8 und 17, einzeln oder, falls es vorteilhaft ist, in
beliebiger Kombination miteinander eingesetzt werden.
[0102] Die Figur 13 veranschaulicht beispielsmäßig in einer Explosionsdarstellung in seitlicher
Aufsicht schematisch eine weitere besonders zweckmäßige Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Etiketts. Diese weist auf einer Teilfläche 24 des Basiselements 4, die frei ist von
Kreuzschlitz-Durchlässen 3, bestimmte wichtige variable Daten auf, wie z.B. Patientennummern,
Chargenbezeichnungen, Verwendbarkeitsdatum und dergleichen.
[0103] Oberhalb des Basiselements zeigt die Figur 13 drei Informationsträgerstapel 5a, 5b,
5c, die aufgrund unterschiedlicher Länge beim Absenken in Pfeilrichtung auf das Basiselement
einen Stapel mit einer Registerleiste ergeben. Jeder der drei Stapel enthält Informationen
in einer ihm zugeordneten Sprache. Alle Informationsträger weisen eine fensterförmige
Öffnung 23 auf, die beim Stapeln ein bis auf das Basiselement durchgehendes Sichtfenster
ergeben, durch welches das Datenfeld 24 des Basiselements sichtbar ist. Zumindest
das oberste Blatt eines jeden der drei Stapel weist in der Nähe des Fensteröffnung
23 ein reserviertes Feld 25 auf welchem die Bedeutung der auf dem Feld 24 angegebenen
Daten in der diesem Stapel zugeordneten Sprache angegeben ist. Zur Bildung des erfindungsgemäßen
Etiketts werden die Teile 5a, 5b und 5c auf das Basiselement 4 abgesenkt und das Ensemble
im Bereich der Befestigungsflächen 15a und 15b miteinander fest verbunden.
[0104] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß in den Feldern 25 aller Informationsträger
feste Standardangaben stehen können, und die variablen Angaben (Patienten- oder Chargennummern
und dergleichen) nur einmal auf dem Feld 24 des Basiselements vermerkt werden müssen.
Diese Konstruktion erleichtert nicht nur die Herstellung der Etiketten sondern vermeidet
auch Fehlerquellen und Irrtümer. Sie leistet somit einen weiteren erheblichen Beitrag
zur Sicherheit von Arzneimitteln z.B. in klinischen Studien.
[0105] In dem in Figur 13 dargestellten Beispiel liegt das Feld 24 in einem Flächenbereich
des Basiselements 4, in dem sich keine Durchlässe befinden. Diese Darstellung eignet
sich besonders gut zur Verdeutlichung des Prinzips dieser Konstruktion. Realisiert
wird eine derartige Ausführungsform dann, wenn unter der nicht mit Durchlässen versehenen
Fläche des Basiselements keine Wannen oder keine befüllten Wannen in der zu etikettierenden
Durchdrückpackung vorgesehen sind. Ist das Basiselement vollständig mit Durchlässen
besetzt, so wird das Informationsfeld 24 gewünschtenfalls auf einer zwischen oder
neben den Durchlässen liegenden Fläche, z.B. im Bereich des in Figur 12 gezeigten
Informationsfeldes 20, angebracht. Die Fensterdurchbrüche in dem Informationsträger-Stapel
werden entsprechend positioniert.
[0106] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist mindestens einer der Informationsträger
so gestaltet, daß er ganz oder teilweise, erforderlichenfalls auch in mehreren Teilabschnitten
aus dem Informationsträger- Stapel entfernt werden kann. Vorzugsweise wird für diese
Ausgestaltung der oberste Informationsträger des Stapels gewählt. Hierbei erfolgt
die Gestaltung dieses Informationsträgers so, daß die vollständige oder teilweise
Entfernung aus dem Stapel nicht unabsichtlich, sondern nur durch gezieltes, planvolles
Handeln erfolgen kann. Ausgestaltungen, die diesen Zweck erfüllen, sind an sich bekannt.
Beispielsweise kann der Informationsträger an bestimmten Linien, die auch wellenförmig
verlaufen können, perforiert oder angeritzt (gekerbt) sein oder er kann in den zur
Abtrennung vorgesehenen Linien anderweitig z.B. durch gezielte Herabsetzung der Reißfestigkeit
des Materials für die Entfernung der Teilabschnitte vorbereitet werden.
[0107] Sofern der Informationsträger insgesamt aus dem Stapel entfernt werden soll, können
beispielsweise um eine in der Befestigungsfläche sitzende Klammer herum Perforationsoder
Ritzlinien gelegt werden. Dadurch kann der Informationsträger zusammen mit dem nicht
von der Klammer erfaßten Teil der Befestigungsfläche aus dem Stapel entfernt werden,
während der von der Klammer gehaltene Teil der Befestigungsfläche am Stapel verbleibt.
In ähnlicher Weise kann bei einem aufeinandergeklebten Stapel der Informationsträger
durch perforierte oder vorgeritzte Trennlinien in Befestigungsfläche und Informationsfläche
aufgeteilt werden. Selbstverständlich können die Maßnahmen, die eine teilweise oder
vollständige gezielte Abtrennung eines Informationsträger aus dem Stapel erlauben,
auch in Kombination miteinander angewendet werden.
[0108] In einer weitere Ausgestaltung dieser Ausführungsform sind die abtrennbaren Informationsträger
oder deren Teile so beschaffen, daß sie auf anderen Flächen fixiert werden können.
So können diese Informationsträger beispielsweise auf der der Information gegenüberliegenden
Seite eine durch eine Abziehfolie geschützte Selbstklebeschicht aufweisen oder sie
können mit einer wasseraktivierbaren Gummierung versehen sein.
[0109] In noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Etiketts ist ein oder
sind mehrere Informationsträger des Stapels, vorzugsweise der oberste, so ausgestaltet,
daß eine oder mehrere Teilflächen desselben aus dem Verbund abgetrennt werden können,
die an beliebigen Stellen des Informationsträgers liegen und beliebige Formen haben
können. Die abtrennbaren Teilflächen sind durch Begrenzungslinien oder -kurven, auf
denen das Material des Informationsträgers durch bekannte Maßnahmen so geschwächt
ist, daß die Teilflächen längs dieser Begrenzungslinien voneinander und/oder von dem
im Etikettenverbund verbleibenden Rest des Informationsträgers abgetrennt werden können
oder sie sind durch die Kanten des Informationsträgers begrenzt. Die bekannten Maßnahmen,
die eine Schwächung des Materials längs der Begrenzungslinien dienen, werden nach
der Art der Begrenzung und der Form des abzutrennenden Abschnitts zweckentsprechend
gewählt. Bekannte geeignete Maßnahmen sind beispielsweise das Anritzen (Kerben) oder
Perforieren, wobei die Perforationslöcher auch Langlöcher (Schlitze) sein können,
zwischen denen nur noch punktuelle Verbindungen zwischen dem abtrennbaren und dem
im Etikettenverbund verbleibenden Teil des Informationsträgers bestehen bleiben. Sofern
Form und Lage der abzutrennenden Flächenelemente es gestatten, kann auch beispielsweise
durch Knicken längs einer Begrenzungslinie eine Materialermüdung provoziert werden,
die die Abtrennung des Abschnitts längs dieser Linie ermöglicht. Weiterhin besteht
die Möglichkeit das Trägermaterial auf einer Teillänge der Begrenzungslinie ununterbrochen
durch die ganze Materialdicke zu schlitzen und nur den nicht geschlitzten Teil der
Begrenzung, durch den der abtrennbare Abschnitt noch mit dem im Verbund verbleibenden
Teil des Informationsträgers verbunden ist, in der beschriebenen Weise für den Abriß
vorzubereiten.
[0110] Besonders vorteilhaft ist ein flächenförmiger Informationsträger, von dem ein oder
mehrere informationstragende Teilflächen abtrennbar sind, die an beliebigen Stellen
des Informationsträgers liegen und beliebige Formen haben können und die nach der
Abtrennung auf andere Flächen aufgeklebt werden können, bestehend aus einem flächenförmigen,
mindestens dreischichtigen Material, wobei die untere Schicht eine haftmittelabweisende
Schicht ist. Als haftmittelabweisend oder auch klebstoffabweisend wird hier ein Material
bezeichnet, auf der eine Klebstoffschicht zwar haftet, die Haftverbindung aber ohne
nennenswerte Beschädigung der Schichten wieder getrennt werden kann, wobei eine innerhalb
einer vorgegebenen Bandbreite liegende Trennkraft aufzuwenden ist. Haftmittelabweisend
sind sogenannte Glattschichten wie z.B. eine Siliconpapier-Schicht. An die haftmittelabweisende
Schicht grenzt eine Haftmittelschicht und darüber liegt mindestens eine die Information
tragende haftmittelfreundliche Schicht. Bei einem so beschaffenen Informationsträger
kann dann ein abzutrennender Abschnitt durch eine zweckentsprechende Doppelkerbung
längs mindestens einer Begrenzungslinie so vorbereitet werden, daß bei seiner Abtrennung
von dem Informationsträger längs dieser Begrenzungslinie ein freier Klebstoffstreifen
an dem abgetrennten Abschnitt verbleibt.
[0111] Zur Ausführung einer solchen Doppelkerbung wird der Informationsträger von beiden
Seiten durch beabstandete Kerben so gekerbt, daß die eine Kerbe 28a direkt auf der
vorgesehenen Begrenzungslinie von der Oberseite her durch die informationstragende(n)
Schicht(en) und die Klebstoffschicht hindurch bis auf die klebstoffabweisende Schicht
geführt wird, die zweite Kerbe 28b, vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur ersten,
von der Unterseite her nur die klebstoffabweisende Schicht durchtrennt, und daß die
beiden, Kerben einen vorgegebenen Abstand A voneinander haben. Dabei liegt die von
oben geführte Kerbe auf der vorgesehenen Begrenzungslinie, die von unten geführte
dagegen ist um den Abstand A zur Mitte des abzutrennende Flächenelements verschoben.
Die Figur 14a veranschaulicht beispielsmäßig ohne Maßstab einen Querschnitt durch
einen Abschnitt eines dreischichtigen Informationsträgers 30, der mit einer solchen
Doppelkerbung versehen ist. Man erkennt auf dieser Figur die Informationen tragende
Schicht 26, die über die Kleberschicht 8 mit der klebstoffabweisenden Schicht 27 verbunden
ist, die beiden beabstandeten Kerben 28a und 28b und die Klammer 17, mit der der Informationsträger
an der etikettierten Verpackung befestigt ist.
[0112] Wird ein so vorbereiteter Abschnitt eines Informationsträgers belastet, so wird er,
wie es in der Figur 14b gezeigt ist, an den Kerben derart in die beiden Teile 30a
und 30b getrennt, daß der abgetrennte Abschnitt 30b an der mit der Doppelkerbung versehenen
Trennkante mit einem freien Klebstoffstreifen 29 der Breite A versehen ist, mit dem
man ihn gewünschtenfalls auf eine andere Fläche aufkleben kann.
[0113] Eine solche Maßnahme kann beispielsweise die Sicherheit von klinischen Studien erhöhen,
dem behandelnden Arzt die Dokumentation erleichtern oder dem Patient zuverlässige
Informationen über das Medikament bereitstellen.
[0114] Die in den Figuren 14a und 14b dargestellte Klammer kann selbstverständlich auch
durch ein anderes Befestigungsmittel ersetzt werden. Ein solcher, mit der beschriebenen
Doppelkerbung versehener Informationsträger kann auch unabhängig von dem oben beschriebenen
erfindungsgemäßen mehrteiligen Etikett in jeder an sich bekannten Weise an zu etikettierenden
Behältnissen befestigt werden. Er stellt daher auch für sich genommen ein erfinderisches
Element der vorliegenden Erfindung dar.
[0115] Weiterhin ist es möglich, einen oder mehrere Informationsträger des Stapels, vorzugsweise
den obersten, mit einem oder mehreren informationstragenden Etiketten zu versehen,
die ganz oder teilweise von dem Informationsträger abgezogen werden können. Dies kann
z.B. in an sich bekannter Weise dadurch ermöglicht werden, daß zumindest der zur Entfernung
vorgesehene Teil des Etiketts - der gegebenenfalls durch perforierte oder vorgeritzte
Trennlinien vom Rest des Etiketts abgeteilt sein kann - auf einer Fläche des Informationsträgers
aufliegt, die mit einem dehäsiven Belag versehen ist. Das Etikett klebt dann auch
an diesen Stellen so, daß es nicht unabsichtlich abgetrennt wird, aber gezielt und
unter Aufwand eine nicht zu geringen Kraft von dem Informationsträger abgezogen werden
kann. Man kann das Abziehen erleichtern, wenn man an einer Seite oder Ecke des zu
entfernenden Etiketts oder Etikettenteils eine klebstofffreie Griffleiste oder -Lasche
vorsieht. Weiterhin ist es z.B. möglich, die Etiketten nur teilflächig auf dem Informationsträger
aufzukleben und zwischen dem aufgeklebten und dem nicht aufgeklebten Teil eine, oder
erforderlichenfalls mehrere Reißlinien vorzusehen, die es gestatten, den nicht aufgeklebten
Etikettenteil abzureißen. Selbstverständlich können auch andere bekannte Maßnahmen,
die den gewünschten Zweck erfüllen, eingesetzt werden. Auch Kombinationen dieser Maßnahmen
können zur zweckentsprechenden Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Etiketts angewendet
werden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, die auf dem Abreißetikett vorhandene
Information auch auf der Fläche aufzubringen die vor dem Abreißen von dem Abreißetikett
verdeckt wird.
[0116] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Etikett
eine Zuhaltung auf, die die klappbar befestigten Informationsträger daran hindert,
aufzuklappen, d.h. die das Etikett in geschlossenem Zustand halten kann. Eine solche
Zuhaltung kann auf verschiedenen Wegen realisiert werden.
[0117] Im einfachsten Fall kann der oberste Informationsträger einen über die Etikettengröße
hinausragenden Fortsatz aufweisen, der auf seiner Unterseite vollständig oder partiell
mit einem Adhäsionskleber beschichtet ist und gegebenenfalls eine nicht mit Kleber
beschichtete Grifflasche aufweist. Dieser Fortsatz kann im geschlossenen Zustand des
Etiketts auf die Fläche der Verpackung aufgedrückt werden und ergibt dann eine wiederlösbare
Verbindung zwischen dem obersten Informationsträger und der Verpackung, durch die
das unbeabsichtigte Öffnen des Etiketts verhindert wird. Zweckmäßigerweise wird die
Affinität des Klebers auf das Material der Verpackung so abgestimmt, daß die erforderliche
Adhäsionskraft gegeben ist, aber beim Trennen der Verklebung die Fläche der Verpackung
nicht beschädigt wird. Auf diese Weise kann erreicht werden, daß die Klebefläche mehrmals
geöffnet und geschlossen werden kann.
[0118] Die Kraft, die zum Lösen des Verschlusses erforderlich ist, kann durch die Größe
der Klebefläche eingestellt werden. Beispielsweise kann die Breite des Fortsatzes
geringer sein als die Breite des obersten Informationsträgers oder der Fortsatz kann
eine Lochstanzung aufweisen, durch die die klebende Fläche verkleinert wird.
[0119] Eine weitere Möglichkeit, eine Zuhaltung zu realisieren, kann beispielsweise aus
einem reversibel dehnbaren, an zwei vom Befestigungsbereich beabstandeten Punkten
zweier verschiedener Kanten des Basiselements befestigten Faden oder Band (z.B. Gummiband)
bestehen, das über den Informationsträgerstapel gezogen werden kann.
[0120] In einer anderen Ausführungsform geht entweder vom Basiselement oder von einem der
untersten, vorzugsweise vom untersten, Informationsträger des Stapels an mindestens
einer vom Befestigungsbereich beabstandeten Stelle einer Kante, vorzugsweise an der
dem Befestigungsbereich gegenüberliegenden Kante, ein flexibler Fortsatz aus, der
durch Biegen mit dem obersten Informationsträger oder mit einem zweckentsprechend
positionierten Fortsatz desselben zur Überlappung gebracht werden kann. Im Überlappungsbereich
sind die überlappenden Teile so ausgebildet, daß sie im Zusammenwirken eine Zuhaltung
bilden.
[0121] Auch eine solche Zuhaltung kann rein mechanisch gestaltet sein. Beispielsweise kann
eines der Zuhaltungselemente als Lasche, Knopf oder in sonstiger Weise als männliches
Teil einer Steckverbindung ausgebildet sein, das in eine Öffnung, z.B. einen Schlitz
oder einen anderweitig als weiblichen Teil einer Steckverbindung ausgebildeten Teil
des anderen Zuhaltungselements eingeführt werden kann, wobei während des Einführens
die Elemente der Steckverbindung, einer mehr oder weniger starken elastischen reversiblen
Deformation unterworfen werden, die sich nach der vollständigen Vereinigung der Elemente
zurückstellt und damit eine feste aber lösbare Verbindung herstellt.
[0122] Die Zuhaltungselemente können zumindest im Überlappungsbereich auch Haftflächen tragen,
die zusammenwirkend eine feste aber lösbare Verbindung bewirken und die so positioniert
sind, daß sie aufeinander zu liegen kommen, wenn der vom Basiselement oder einem der
unteren Informationsträger ausgehende flexible Fortsatz mit dem obersten Informationsträger
oder dessen Fortsatz in Kontakt gebracht wird.
[0123] Geeignete Haftflächen-Paarungen sind beispielsweise eine Kontaktlebefläche kombiniert
mit einer klebstoffabweisenden Glattschicht-Flache oder die Elemente eines Klettverschlusses,
nämlich eine mit Häkchen versehene und eine mit Schlingen versehene Fläche.
[0124] Sofern der Verschluß durch eine Kontaktklebefläche im Zusammenwirken mit einer klebstoffabweisenden
Fläche erfolgt ist es zweckmäßig, am Basiselement oder einem der unteren, vorzugsweise
dem untersten, Informationsträger und gegebenenfalls auch an einem der obersten, vorzugsweise
dem obersten, Informationsträger einen Fortsatz vorzusehen. Der vom Basiselement oder
einem der unteren Informationsträger ausgehende Fortsatz ist so lang, daß er, nach
oben gebogen mit einem der oberen, vorzugsweise dem obersten, Informationsträger oder
mit einem abwärtsgebogenen Fortsatz desselben überlappt. Im Überlappungsbereich wird
eines der überlappenden Elemente auf der mit dem anderen Element in Berührung kommenden
Fläche mit einer Klebstoffschicht versehen, das andere Element wird an der entsprechenden
Stelle mit einer klebstoffabweisenden Glattfläche ausgestattet. Zum reversiblen Verschließen
werden die Verschlußelemente zusammengebogen, an den Funktionsflächen in Kontakt gebracht
und zusammengedrückt.
[0125] Diese Ausführungsform gestattet zwei Möglichkeiten des Etikettenverschlusses: Geht
der Fortsatz vom Basiselement aus, so wird beim Verschließen der gesamte Informationsträgerstapel
fest auf der Verpackung fixiert. Geht dagegen der Fortsatz von einem der unteren,
vorzugsweise vom untersten Informationsträger aus, so kann nach dem Schließen des
Verschlusses der Informationsträgerstapel als Paket aufgeklappt werden, so daß das
Basiselement zugänglich wird. Dies hat beispielsweise den Vorteil, daß es möglich
ist, aus der Durchdrückpackung Ware, z.B. Tabletten, Kapseln oder dergl., zu entnehmen
ohne das Etikett öffnen zu müssen.
[0126] In einer speziellen, herstellungsfreundlichen Ausführungsform kann ein vom Basiselement
ausgehender Verschlußfortsatz wie folgt realisiert werden:
[0127] Aus einem einseitig mit Siliconpapier oder einem analogen, klebstoffabweisenden Material
kaschierten Flächengebilde wird ein Zuschnitt hergestellt in der Größe des klebenden
Bereichs des Basiselements, der den erforderlichen Verschlußfortsatz aufweist. Dann
wird der Innenbereich dieses Zuschnitts so ausgestanzt, daß die mit Durchlässen versehene
Fläche des Basiselements freigelegt wird, so daß ein Rahmen 31 entsteht, an dem der
Verschlußfortsatz 32 sitzt. Dieser Rahmen wird mit der klebefreundlichen Fläche auf
das Basiselement aufgelegt und so fixiert. Der aufgeklebte Rahmen läßt den größten
Teil der Haftfläche das Basiselements frei, so daß dieses noch zuverlässig auf der
Verpackung fixiert werden kann.
[0128] Die Figur 15a veranschaulicht in einer Aufsicht von schräg unten schematisch ohne
Maßstab eine solche Ausführungsform des erfindungsgemäßen mehrteiligen Etiketts. Sie
zeigt den auf einem Basiselement 4 durch die Kleberschicht 8 fixierten Rahmen 31 und
den daran anschließenden Fortsatz 32, der auf der in der Zeichnung sichtbaren Fläche
die Siliconpapier-Schicht aufweist, sowie den Fortsatz 33, der mit seiner Kleberschicht
34 auf den Fortsatz 32 aufgelegt ist, wobei die Kleberschicht 34 des auf der Siliconseite
des Fortsatzes 32 zu liegen kommt. Die unter der Kleberschicht 8 liegenden Kreuzschlitzdurchlässe
3 sind in der Figur gepunktet dargestellt.
[0129] Die Figur 15b verschaulicht in einer Aufsicht von schräg unten schematisch ohne Maßstab
eine verschließbare Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etiketts, bei dem der Verschlußfortsatz
32 nicht vom Basiselement sondern vom untersten Informationsträger 5 ausgeht.
[0130] Erfindungsgemäße mehrteilige Etiketten, die mehrere der oben genannten bevorzugten
Merkmale aufweisen, sind besonders bevorzugt.
[0131] Ein Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
mehrteiligen Etiketts. Bei einem bevorzugten Herstellungsverfahren werden das Basiselement
und die Informationsträger aus einen zusammenhängenden Streifen eines geeigneten flächenförmigen
Materials ausreichender Festigkeit ausgeschnitten. Die Breite des Streifens entspricht
dabei der Breite der Verpackung, die Länge beträgt zweckmäßigerweise ein ganzes Vielfaches
der Verpackungslänge und falls gewünscht einem Längenzuschlag in Größe der Packungsdicke.
Die Figur 10a veranschaulicht einen solchen Streifen und die im Folgenden beschriebene
Behandlung des Streifens. Ein Abschnitt dieses Streifens, in der Regel der erste,
wird, z.B. durch Stanzen, mit den für das Basiselement erforderlichen Durchlässen
versehen. Am Ende des Basiselements wird der Streifen auf einer Linie quer zur Längsrichtung
- in den Figuren 10a und 10b durch die gestrichelte Linie 18a dargestellt - durch
geeignete Maßnahmen flexibilisiert, so daß er in dieser Linie gegen das Basiselement
geklappt werden kann. Anschließend wird jeweils im Abstand der Packungslänge eine
flexible Querlinie (gestrichelte Linien 18b) erzeugt, so daß eine Vielzahl von Informationsträger-Flächen
entstehen. Sofern man zwischen dem Basiselement und dem Informationsträger-Stapel
einen Abstand 19 in der Größe der Packungsdicke wünscht, wird, wie in Figur 10b dargestellt,
der Streifen zunächst in diesem Abstand von der Linie 18a bei 18c quer zu seiner Länge
flexibilisiert, und danach werden dann, wie oben beschrieben, die flexiblen Querlinien
18b erzeugt.
[0132] Nach Befestigung des Basiselements auf der Verpackung können die Informationsträger-Flächen
in Zickzack-Faltung zu einem Informationsträger-Stapel zusammengelegt werden, wobei
man die Ausführungsform der Figur 9 erhält, oder es können je zwei aufeinander folgende
Informationsträger-Abschnitte mit den einander zugewandten Flächen verklebt werden,
wobei die Ausführungsform der Figur 8 erhalten wird.
[0133] Bei einem alternativen Herstellungsverfahren werden aus einem der oben genannten
Materialien ein Basiselement und Informationsträger zugeschnitten, wobei die Materialien
für Basiselement und Informationsträger gleich oder verschieden sein können. Aus dem
Zuschnitt für das Basiselement werden Schlitzdurchlässe oder offene Durchbrüche gestanzt,
die durch ihre Form und Lage je einer oder mehreren Wannen der zu etikettierenden
Durchdrückpackung zugeordnet werden können und deren Größe den Durchtritt der verpackten
Objekte gestattet. Auf den Zuschnitten für die Informationsträger werden größere Flächen
für die Aufnahme der Informationen (Informationsflächen), und erforderlichenfalls
kleinere für die Befestigung der Einzelelemente aneinander (Befestigungsflächen) vorgesehen
und gegebenenfalls, z.B. durch Auftrag von Klebern auf die Befestigungsflächen und/oder
die Erzeugung von zur Informationsaufnahme geeigneten, bedruckbaren und/oder beklebbaren
Oberflächen in den Informationsflächen auf diese Funktionen vorbereitet. Zwischen
Informations- und Befestigungsflächen der Informationsträger werden flexible scharnierartig
funktionierende Knickstellen eingefügt und anschließend werden die Informationsträger
und Basiselemente an den Befestigungsflächen durch die oben genannten bekannten mechanischen
oder adhäsiven Befestigungsmittel aneinander befestigt.
[0134] Eine Variante dieser Herstellungsverfahren besteht darin, daß die Abdeckfolie oder
die wannenförmige Verformungen aufweisende Tiefziehfolie der Durchdrückpackung als
Basiselement benutzt und für diese Funktion vorbereitet wird.
[0135] Zur Herstellung bevorzugter Ausführungsformen können die beschriebenen Herstellungsverfahren
so modifiziert und/oder ergänzt werden, wie es in anschaulicher Weise aus der Beschreibung
dieser Ausführungsformen und gegebenenfalls den Figuren ersichtlich ist.
[0136] Freie Klebstoffschichten werden zweckmäßigerweise mit Abziehfolien abgedeckt und
geschützt. Die Informationen können in einem den betrieblichen Gegebenheiten am besten
passenden Herstellungsstadium auf die Informationsflächen aufgebracht werden. Gewünschtenfalls
können die Etiketten auch ohne Informationen an Verbraucher, die die Informationen
selbst aufbringen wollen, ausgeliefert werden. Die Reihenfolge dieser Herstellungsmaßnahmen
kann soweit wie möglich auch betrieblichen Erfordernissen angepaßt werden.
[0137] Ein weiterer Gegenstand ist die Verwendung des erfindungsgemäßen mehrteiligen Etiketts
zur Kennzeichnung von Primär- und Sekundärpackmitteln, insbesondere von Durchdrückpackungen.
[0138] Die folgenden Ausführungsbeispiele veranschaulichen die Herstellung erfindungsgemäßer
mehrteiliger Etiketten. Der Gegenstand der Erfindung ist jedoch nicht auf die veranschaulichten
Ausfuhrungsformen beschränkt.
Beispiel 1
[0139] Für eine Durchdrückpackung mit einer Abdeckfläche von 6,5x5,5 cm und 10 wannenfömigen
Vertiefungen mit einer oberen Öffnung von 0,75x1,75 cm und einer Tiefe von 1,0 cm,
die gleichmäßig in zwei Reihen angeordnet sind, so daß zwischen den beiden Wannenreihen
ein Mittelsteg von 1 cm Breite und zwischen den Wannen einer Reihe und zu den Rändern
der Abdeckfläche Rahmenstege von 0,5 cm Breite stehen bleiben, wird ein passendes
erfindungsgemäßes mehrteiliges Etikett wie folgt hergestellt:
Aus einem wärmegebondeten Polyesterfaser-Vliesstoff mit einem Flächengewicht von 100
g/m
2 wird ein rechteckiger Streifen in der Größe 72,6x5,5 cm ausgeschnitten. Auf seiner
Oberseite wird der Streifen mit einem Titandioxid enthaltenden Papierstrich versehen.
Nach dem Trocknen wird auf der Unterseite eine Kontaktkleberbeschichtung aufgetragen
und nach den Abdunsten mit einer passenden PTFE-imprägnierten abziehfähigen Schutzfolie
abgedeckt.
[0140] Aus der am Anfang des so vorbereiteten Streifens liegenden Fläche von 6,5 x 5,5 cm
werden 10 Durchbrüche ausgestanzt, entsprechend der Größe und Anordnung der Wannenöffnungen
der Durchdrückpackung.
[0141] Anschließend wird die den Kontaktkleber abdeckende Schutzfolie im Abstand von 6,5
cm, 7,6 cm und dann nach jeweils weiteren 6,5 cm geschlitzt. Beginnend vom Ende des
Streifens werden nun von je zwei der 6,5 cm langen Abschnitten die Schutzfolien abgezogen,
und die Abschnitte so zusammengebogen, daß die Klebefelder paßgenau übereinander zu
liegen kommen, und dann durch einen kurzen Druck miteinander vereinigt. Man setzt
dies Verfahren fort, bis man 10 der Flächen zu 5 Doppelflächen vereinigt hat. Es bleibt
dann ein 1,1 cm langes Feld des Streifens und das mit Ausstanzungen versehene Anfangsfeld
des Streifens übrig.
[0142] Das gestanzte Feld dient als Basiselement zu Befestigung des Etiketts auf der Abdeckfläche
der Durchdrückpackung, das Feld von 1,1 cm Länge dient dazu, die Informationsträger
auf der Wannenseite der Packung abzulegen.
[0143] Informationen können entweder nach der beschriebenen Herstellung des Etiketts auf
die freien Seiten der Informationsträger aufgebracht werden z.B. durch Aufkleben beschrifteter
Selbstklebeetiketten, oder sie können zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Abtrocknen
des Papierstrichs aufgedruckt werden.
[0144] Die Informationen tragende Fläche kann auch ganz oder teilweise auf die Aufnahme
andersartig gespeicherter, z.B. magnetischer oder optoelektronischer Daten vorbereitet
werden. Der Auftrag des Papierstrichs wird dann durch die Anbringung eines entsprechenden
anderen Speichermediums ganz oder teilweise ersetzt.
[0145] In analoger Weise lassen sich auch kleinere erfindungsgemäße mehrteilige Etiketten,
z.B. solche, bei denen der Mittelsteg zwischen den Wannen nur ca. 0,5 cm und die Rahmenstege
nur ca. 0,3 cm breit sind, herstellen
Beispiel 2
[0146] Das Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß der Vliesstoffstreifen nur
in seinem Anfangsabschnitt von 6,5 cm Länge mit einer Klebstoffschicht versehen und
mit Schutzfolie abgedeckt wird. Auf der übrigen Länge wird er beidseitig mit dem Papierstrich
beschichtet. Nach dem Stanzen der Durchlässe wird der Streifen zu einem Zickzackstapel
gefaltet.
Beispiel 3
[0147] Für die gleiche Durchdrückpackung wie in Beispiel 1 wird ein passendes erfindungsgemaßes
mehrteiliges Etikett wie folgt hergestellt:
a) Herstellung eines Basiselements:
[0148] Aus einem wärmegebondeten Polyesterfaser-Vliesstoff mit einem Flächengewicht von
120 g/m
2 wird ein rechteckiger Abschnitt in der Größe 7,5x5,5 cm ausgeschnitten. Auf seiner
Oberseite wird der Streifen mit einem Titandioxid enthaltenden Papierstrich versehen.
Nach dem Trocknen wird auf der Unterseite eine Kontaktkleberbeschichtung aufgetragen
und nach den Abdunsten mit einer passenden PTFE-imprägnierten abziehfähigen Schutzfolie
abgedeckt.
Aus einer vom Rand des Abschnitts gemessenen Fläche von 6,5x5,5 cm werden 10 Durchbrüche
ausgestanzt, entsprechend der Größe und Anordnung der Wannenöffnungen der Durchdrückpackung.
Es verbleibt ein von Durchbrüchen freier Überhang von 1 cm Breite.
Anschließend wird auf den zwischen den Durchbruchsreihen vorhandenen Steg von 1 cm
Breite eine auf der zu etikettierenden Verpackung wiederkehrende Labelnummer aufgedruckt.
b) Herstellung der Informationsträger:
[0149] Aus einem wärmegebondeten Polyesterfaser-Vliesstoff mit einem Flächengewicht von
80 g/m
2 werden 10 rechteckige Abschnitte in der Größe 7,5x5,5 cm ausgeschnitten. Auf den
Ober- und Unterseiten wird ein Flächenbereich von 6,5 cm, gerechnet vom rechten Rand,
mit einem Titandioxid enthaltenden Papierstrich versehen. Der frei bleibende Streifen
von 1 cm Breite stellt die Befestigungsfläche der Informationsträger dar. Danach wird
an jeden der Informationsträger der seiner vorgesehenen Lage im Stapel entsprechende
Registerstreifen angeschnitten.
[0150] Die so vorbereiteten Informationsträger werden der Reihe nach mit den für sie bestimmten
Informationen versehen. Die Registerleisten werden mit den Stichwortcodes, z.B. den
Ländercodes, versehen. Der oberste Informationsträger erhält auf der Oberseite die
gleichen essentiellen Basisinformationen, die auch auf dem Informationsbereich des
Basiselements aufgedruckt worden sind, und auch hier wird in einem reservierten Flächenbereich
längs der kurzen Kante eine auf der zu etikettierenden Verpackung wiederkehrende Labelnummer
aufgedruckt.
[0151] Danach werden die Informationstrager in der vorgesehenen Reihenfolge bündig über
dem Basiselement gestapelt und der gesamte Stapel aus den 10 Informationsträgern und
dem Basiselement mit einer Heftmaschine mittels einer Drahtklammer geklammert.
[0152] Anstelle des Papierstrichs kann auf den Informationsbereich des Basiselements und
auf die Informationsflächen der Informationsträger auch ein ungefülltes Melaminharz
aufgestrichen werden. Nach dem Aushärten des Harzes können die so erhaltenen glatten,
versteiften Flächen mit Etiketten, vorzugsweise Selbstklebeetiketten, die die erforderlichen
Informationen tragen, beklebt werden.
Beispiel 4
[0153] Ein Basiselement wird hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben mit dem Unterschied,
daß nach dem Trocknen auf die Streifen in einem Flächenbereich von 1 cm, gerechnet
vom linken Rand beidseitig ein Kontaktkleber aufgetragen und nach dem Abdunsten mit
einer abziehfähigen Schutzfolie abgedeckt wird. Nach dem Bedrucken der Informationsträger
werden diese wie in Beispiel 2 auf dem Basiselement bündig gestapelt und in ihrer
Lage festgeklemmt. Dann werden die Schutzfolien vom Befestigungsbereich des Basiselements
und von den Befestigungsflächen der Informationsträger nacheinander entfernt und durch
einen kurzen, kräftigen Druck mit den anliegenden Klebeflächen verklebt.
Beispiel 5
a) Herstellung eines Basiselements.
[0154] Aus einem wärmegebondeten Polyesterfaser-Vliesstoff mit einem Flächengewicht von
120 g/m
2 wird ein rechteckiger Abschnitt in der Größe 7,5x5,5 cm ausgeschnitten. Auf seiner
Oberseite wird der Streifen mit einem Titandioxid enthaltenden Papierstrich versehen.
Nach dem Trocknen wird auf der Unterseite eine Kontaktkleberbeschichtung aufgetragen
und nach den Abdunsten mit einer passenden PTFE-imprägnierten abziehfähigen Schutzfolie
abgedeckt.
Aus einer vom Rand des Abschnitts gemessenen Fläche von 6,5x5,5 cm werden 10 Durchbrüche
ausgestanzt, entsprechend der Größe und Anordnung der Wannenöffnungen der Durchdrückpackung.
Es verbleibt ein von Durchbrüchen freier Überhangvon 1 cm Breite. Anschließend wird
auf den zwischen den Durchbruchsreihen vorhandenen Steg von 1 cm Breite eine auf der
zu etikettierenden Verpackung wiederkehrende Labelnummer aufgedruckt.
b) Herstellung der Informationsträger
[0155] Aus einem wärmegebondeten Polyesterfaser-Vliesstoff mit einem Flächengewicht von
80 g/m
2 werden 6 rechteckige Abschnitte in der Größe 13x5,5 cm ausgeschnitten. Auf den Ober-
und Unterseitenseiten werden Flächenbereiche von 6,3 cm, gerechnet vom rechten und
vom linken Rand, mit einem Titandioxid enthaltenden Papierstrich versehen. Auf diese
Weise werden Informationsträgerstreifen erhalten, die bis auf einen in der Mitte liegende
Zone von 0,4 cm Breite beidseitig mit dem Papierstrich versehen sind. Nach dem Trocknen
werden die Streifen in der Mitte, wo kein Papierstrich aufgetragen ist gefaltet. Danach
wird an jeden der Informationsträger der seiner vorgesehenen Lage im Stapel entsprechende
Registerstreifen angeschnitten.
[0156] Die so vorbereiteten Informationsträger werden der Reihe nach mit den für sie bestimmten
Informationen versehen. Die Registerleisten werden mit den Stichwortcodes, z.B. den
Ländercodes, versehen. Der oberste Informationsträger erhält auf der Oberseite essentielle
Basisinformationen, und auch hier wird in einem reservierten Flächenbereich längs
der kurzen Kante eine auf der zu etikettierenden Verpackung wiederkehrende Labelnummer
aufgedruckt.
[0157] Die Informationsträgerstreifen 1 bis 3 werden übereinandergelegt, in der papierstrichfreien
Mitte gemeinsam gefaltet und in der Falte auf den Überhangbereich des unter a) hergestellten
Basiselement aufgenäht. Mit den Streifen 4 bis 6 wird genauso verfahren. Anschließend
werden die mit dem Überhang des Basiselements verbundenen Streifenbündel nach rechts
geklappt und so der Informationsträgerstapel gebildet.
Bezugszeichenliste
[0158]
- 1
- Erfindungsgemäßes mehrteiliges Etikett
- 2
- Durchdrückpackung
- 3
- Durchlässe
- 4
- Basiselement
- 5
- Informationsträger
- 6
- Abdeckungsfolie der Durchdrückpackung
- 7
- Tiefziehfolie
- 7a
- Tiefgezogene Seite der Tiefziehfolie;

Wannenseite" der Durchdrückpackung
- 8
- Kleberschicht
- 9
- Schlitzdurchlaß in geschlossenem Zustand
- 10
- Schlitzdurchlaß in geöffnetem Zustand
- 11
- Kleine Flächenelemente des Basiselements
- 12
- Überhang
- 13
- Spirale
- 14
- Informationsfläche
- 15a
- Befestigungsfläche des Basiselements
- 15b
- Befestigungsfläche des Informationsträgers
- 16
- Flexible Verbindung
- 17
- Befestigungsmittel, z. B. Klammer oder Niete
- 18a
- Faltlinien
- 18b
- Faltlinien
- 18c
- Faltlinien
- 19
- Abstand entsprechend der Verpackungsdicke
- 20
- Feld für Identifikationszeichen (Labelnummer)
- 21
- Etikett
- 22
- Register
- 23
- Fensterdurchbruch
- 24
- Feld für variable Daten
- 25
- Feld für Datendefinition
- 26
- Informationstragende Schicht
- 27
- Klebstoffabweisende Schicht
- 28a
- Kerbe von oben
- 28b
- Kerbe von unten
- 29
- Freie Klebstofffläche
- 30
- Informationsträger mit abtrennbarem Flächenelement
- 30a
- Am etikettierten Gegenstand verbleibender Teil des Informationsträgers (30)
- 30b
- Abgetrenntes Flächenelement des Informationsträgers (30).
- 31
- Rahmen für Verschlußfortsatz 32
- 32
- Unterer Verschlußfortsatz
- 33
- Oberer Verschlußfortsatz
- 34
- Klebeschicht