(19)
(11) EP 1 094 435 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.2001  Patentblatt  2001/17

(21) Anmeldenummer: 00122113.4

(22) Anmeldetag:  12.10.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G09G 3/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.10.1999 DE 19950432

(71) Anmelder: GRUNDIG Aktiengesellschaft
90471 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischbeck, Udo
    90766 Fürth (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines Plasmadisplays


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines Plasmadisplays, bei welchem jedem Pixel des Displays drei Leuchtstoffzellen zugeordnet sind. Die erste dieser Zellen weist eine rote, die zweite eine grüne und die dritte eine blaue Leuchtstoffschicht auf. Mittels einer Ansteuerelektronik wird jeweils eine Ansteuerspannung für die Elektroden der Zellen erzeugt Die einem Pixel zugehörigen Ansteuerspannungen für die Elektroden der Zellen werden zur Kompensation unterschiedlicher Ansprechzeiten der verschiedenfarbigen Leuchtstoffe relativ zueinander verzögert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines Plasmadisplays.

[0002] In der Zeitschrift RFE, Heft 2, 1997, S. 18-20, und der Zeitschrift Fernseh- und Kino-Technik, Heft 11, 1998 sind Plasmadisplays und deren grundsätzliche Funktionsweise beschrieben. Bei diesen Plasmadisplays ist jedem Pixel eine rote, eine grüne und eine blaue Phosphorschicht zugeordnet, die jeweils Bestandteil einer Leuchtstoffzelle ist. Mittels einer Ansteuerelektronik kann an die Elektroden jeder Zelle eine Ansteuerspannung angelegt werden, durch welche die jeweilige Zelle initialisierbar ist, um die jeweilige Phosphorschicht zum Leuchten zu bringen.

[0003] Bei derartigen Plasmadisplays ist nachteilig, daß insbesondere beim Vorliegen von bewegten Bildern Farbsäume auftreten, welche die Qualität der auf dem Display dargestellten Bilder beeinträchtigen.

[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie die Qualität der auf einem Plasmadisplay dargestellten Signale verbessert werden kann.

[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 und eine Vorrichtung mit den im Anspruch 4 angegebenen Merkmalen gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 2 und 3 angegeben.

[0006] Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß durch die beanspruchte zeitliche Verzögerung der Ansteuerspannungen für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffschichten des Plasmadisplays relativ zueinander deren unterschiedliche Ansprechzeiten kompensiert werden. Dies führt zu einer deutlich sichtbaren Verschmälerung der bei bewegten Bildern auftretenden Farbsäume und damit zu einer wesentlichen Verbesserung der Qualität der auf dem Plasmadisplay dargestellten Bildsignale.

[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigt:
  • FIG 1 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der beim Stand der Technik auftretenden Farbsäume bei bewegten Bildern und
  • FIG 2 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß reduzierten Farbsäume und eine Anordnung zur Verzögerung der von der Ansteuerelektronik erzeugten R,G,B-Signale.


[0008] Die Figur 1 zeigt ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der beim Stand der Technik auftretenden Farbsäume bei bewegten Bildern.

[0009] In der obersten Darstellung in Figur 1 ist ein einen Schwarz-Weiß-Sprung repräsentierendes Video-Eingangssignal gezeigt. Aus den drei unterhalb des Schwarz-Weiß-Sprunges gezeichneten Diagrammen ist das Ansprechverhalten des roten, grünen und blauen Leuchtstoffes ersichtlich. Der blaue Leuchtstoff weist die kürzeste Ansprechzeit und auch die steilste Anstiegsflanke auf. Der rote Leuchtstoff hat eine größere Ansprechzeit als der blaue Leuchtstoff und auch eine längere Anstiegsflanke. Der grüne Leuchtstoff weist die größte Ansprechzeit und auch die längste Anstiegsflanke auf.

[0010] Auch an der Rückseite des dargestellten Impulses ist das unterschiedliche Ansprechverhalten der verschiedenfarbigen Leuchtstoffe ersichtlich. Der blaue Leuchtstoff spricht am ehesten an und hat die kürzeste Abfallzeit. Der rote Leuchtstoff reagiert gegenüber dem blauen Leuchtstoff verzögert und hat auch eine längere Abfallzeit als der blaue Leuchtstoff. Der grüne Leuchtstoff spricht noch später als der rote Leuchtstoff an und weist auch die größte Abfallzeit auf.

[0011] Dies führt insgesamt dazu, daß im Bereich der Signalflanken im am Plasmadisplay dargestellten bewegten Bild vergleichsweise breite Farbsäume auftreten, welche die Bildqualität stark beeinträchtigen. Dies geht aus der untersten Darstellung in Figur 1 hervor, in der die auftretenden Farbsäume veranschaulicht sind.

[0012] Die Figur 2 zeigt ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß reduzierten Farbsäume und eine Anordnung zur Verzögerung der von der Ansteuerelektronik erzeugten R,G,B-Signale.

[0013] In der obersten Zeile von Figur 2 ist wiederum das einem Schwarz-Weiß-Sprung entsprechende Video-Eingangssignal dargestellt. Die drei Diagramme unterhalb des Schwarz-Weiß-Sprunges zeigen die erfindungsgemäß relativ zueinander verzögerten Ansteuersignale für die jeweiligen Leuchtstoffzellen. Das der blauen Leuchtstoffzelle zugeordnete Ansteuersignal weist dabei - wie ein Vergleich mit dem zugehörigen Ansteuersignal gemäß Figur 1 zeigt - den größten Verzögerungswert auf, während das der roten Leuchtstoffzelle zugeordnete Ansteuersignal im Vergleich zum zugehörigen Ansteuersignal gemäß Figur 1 nur geringfügig verzögert wird.

[0014] Die genannten Verzögerungswerte sind derart gewählt, daß das unterschiedliche Ansprechverhalten der verschiedenfarbigen Leuchtstoffe kompensiert wird.

[0015] Wie aus der untersten Darstellungszeile von Figur 2 hervorgeht, treten aufgrund der zeitlich aneinander angepaßten Ansteuersignale für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffzellen im wiedergegebenen Bild nur noch schmale Farbsäume auf, die das menschliche Auge kaum mehr störend empfindet. Dies entspricht einer wesentlichen Verbesserung der Qualität des auf dem Plasmadisplay dargestellten Bildes.

[0016] Auf der linken Seite in Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung aufgezeigt, mittels derer die vorstehend beschriebenen relativen Verzögerungen der Ansteuersignale erreicht werden können.

[0017] Diese Anordnung ist zwischen der Ansteuerelektronik, die die Ansteuerspannungen für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffzellen zeitgleich erzeugt, und dem Plasmadisplay im Weg der R,G,B-Signale vorgesehen.

[0018] In jedem der genannten Kanäle sind zwei parallel zueinander angeordnete Verzögerungsglieder vorgesehen, die eingangsseitig mit dem jeweiligen Ansteuersignal beaufschlagt werden und ausgangsseitig mit einer Überlagerungsschaltung verbunden sind. Am Ausgang der jeweiligen Überlagerungsschaltung steht dann jeweils ein verzögertes Ansteuersignal zur Verfügung, dessen zeitlicher Verlauf auf der rechten Seite der Figur 2 veranschaulicht ist. Das jeweils obere Verzögerungsglied dient dabei zur Verzögerung der Anstiegsflanke des Signals und das jeweils untere Verzögerungsglied zur Verzögerung der abfallenden Flanke des Ansteuersignals.

[0019] Alternativ zu der in der Figur 2 dargestellten Anordnung zur Verzögerung der Ansteuersignale besteht auch die Möglichkeit, die jeweils notwendige Verzögerung jedes der Ansteuersignale mittels der Ansteuerelektronik selbst zu realisieren. Bei dieser alternativen Ausführungsform der Erfindung werden die Ansteuersignale für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffzellen von der Ansteuerelektronik selbst so generiert, daß sie die oben extern erzeugten relativen Verzögerungen aufweisen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Ansteuerung eines Plasmadisplays, bei welchem jedem Pixel des Displays mehrere Leuchtstoffzellen zugeordnet sind, welche jeweils unterschiedliche Leuchtstoffschichten aufweisen, und bei welchem mittels einer Ansteuerelektronik jeweils eine Ansteuerspannung für die Elektroden der Leuchstoffzellen erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einem Pixel zugehörigen Ansteuerspannungen für die Elektroden der Leuchtstoffzellen zur Kompensation unterschiedlicher Ansprechzeiten der verschiedenen Leuchtstoffe der Leuchtstoffzellen relativ zueinander verzögert werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
die einem Pixel des Plasmadisplays drei Leuchtstoffzellen zugeordnet sind, von denen die erste eine rote, die zweite eine grüne und die dritte eine blaue Leuchtstoffschicht aufweist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die der blauen Leuchtstoffschicht zugehörige Ansteuerspannung um einen ersten Verzögerungswert relativ zu der der grünen Leuchtstoffschicht zugehörigen Ansteuerspannung und die der roten Leuchtstoffschicht zugehörige Ansteuerspannung um einen zweiten Verzögerungswert relativ zu der der grünen Leuchtstoffschicht zugehörigen Ansteuerspannung verzögert wird und daß der erste Verzögerungswert größer ist als der zweite Verzögerungswert.
 
4. Vorrichtung zur Ansteuerung eines Plasmadisplays, bei welchem jedem Pixel des Displays drei Leuchtstoffzellen zugeordnet sind, von denen die erste eine rote, die zweite eine grüne und die dritte eine blaue Leuchtstoffschicht aufweist, mit einer Ansteuerelektronik zur Erzeugung von Ansteuerspannungen für die Elektroden der drei Leuchtstoffzellen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansteuerelektronik die einem Pixel zugehörigen Ansteuerspannungen für die Elektroden der Zellen zur Kompensation unterschiedlicher Ansprechzeiten der verschiedenfarbigen Leuchtstoffe relativ zueinander verzögert erzeugt oder daß zwischen der Ansteuerelektronik und dem Plasmadisplay im Signalweg Verzögerungselemente vorgesehen sind, die zur Verzögerung der von der Ansteuerelektronik zur Verfügung gestellten Ansteuersignale relativ zueinander dienen.
 




Zeichnung