[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines Plasmadisplays.
[0002] In der Zeitschrift RFE, Heft 2, 1997, S. 18-20, und der Zeitschrift Fernseh- und
Kino-Technik, Heft 11, 1998 sind Plasmadisplays und deren grundsätzliche Funktionsweise
beschrieben. Bei diesen Plasmadisplays ist jedem Pixel eine rote, eine grüne und eine
blaue Phosphorschicht zugeordnet, die jeweils Bestandteil einer Leuchtstoffzelle ist.
Mittels einer Ansteuerelektronik kann an die Elektroden jeder Zelle eine Ansteuerspannung
angelegt werden, durch welche die jeweilige Zelle initialisierbar ist, um die jeweilige
Phosphorschicht zum Leuchten zu bringen.
[0003] Bei derartigen Plasmadisplays ist nachteilig, daß insbesondere beim Vorliegen von
bewegten Bildern Farbsäume auftreten, welche die Qualität der auf dem Display dargestellten
Bilder beeinträchtigen.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Weg aufzuzeigen, wie die Qualität der auf einem Plasmadisplay dargestellten
Signale verbessert werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 und eine Vorrichtung
mit den im Anspruch 4 angegebenen Merkmalen gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung ist im Anspruch 2 und 3 angegeben.
[0006] Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß durch die beanspruchte
zeitliche Verzögerung der Ansteuerspannungen für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffschichten
des Plasmadisplays relativ zueinander deren unterschiedliche Ansprechzeiten kompensiert
werden. Dies führt zu einer deutlich sichtbaren Verschmälerung der bei bewegten Bildern
auftretenden Farbsäume und damit zu einer wesentlichen Verbesserung der Qualität der
auf dem Plasmadisplay dargestellten Bildsignale.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigt:
- FIG 1 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der beim Stand der Technik auftretenden
Farbsäume bei bewegten Bildern und
- FIG 2 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß reduzierten Farbsäume
und eine Anordnung zur Verzögerung der von der Ansteuerelektronik erzeugten R,G,B-Signale.
[0008] Die Figur 1 zeigt ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der beim Stand der Technik
auftretenden Farbsäume bei bewegten Bildern.
[0009] In der obersten Darstellung in Figur 1 ist ein einen Schwarz-Weiß-Sprung repräsentierendes
Video-Eingangssignal gezeigt. Aus den drei unterhalb des Schwarz-Weiß-Sprunges gezeichneten
Diagrammen ist das Ansprechverhalten des roten, grünen und blauen Leuchtstoffes ersichtlich.
Der blaue Leuchtstoff weist die kürzeste Ansprechzeit und auch die steilste Anstiegsflanke
auf. Der rote Leuchtstoff hat eine größere Ansprechzeit als der blaue Leuchtstoff
und auch eine längere Anstiegsflanke. Der grüne Leuchtstoff weist die größte Ansprechzeit
und auch die längste Anstiegsflanke auf.
[0010] Auch an der Rückseite des dargestellten Impulses ist das unterschiedliche Ansprechverhalten
der verschiedenfarbigen Leuchtstoffe ersichtlich. Der blaue Leuchtstoff spricht am
ehesten an und hat die kürzeste Abfallzeit. Der rote Leuchtstoff reagiert gegenüber
dem blauen Leuchtstoff verzögert und hat auch eine längere Abfallzeit als der blaue
Leuchtstoff. Der grüne Leuchtstoff spricht noch später als der rote Leuchtstoff an
und weist auch die größte Abfallzeit auf.
[0011] Dies führt insgesamt dazu, daß im Bereich der Signalflanken im am Plasmadisplay dargestellten
bewegten Bild vergleichsweise breite Farbsäume auftreten, welche die Bildqualität
stark beeinträchtigen. Dies geht aus der untersten Darstellung in Figur 1 hervor,
in der die auftretenden Farbsäume veranschaulicht sind.
[0012] Die Figur 2 zeigt ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß reduzierten
Farbsäume und eine Anordnung zur Verzögerung der von der Ansteuerelektronik erzeugten
R,G,B-Signale.
[0013] In der obersten Zeile von Figur 2 ist wiederum das einem Schwarz-Weiß-Sprung entsprechende
Video-Eingangssignal dargestellt. Die drei Diagramme unterhalb des Schwarz-Weiß-Sprunges
zeigen die erfindungsgemäß relativ zueinander verzögerten Ansteuersignale für die
jeweiligen Leuchtstoffzellen. Das der blauen Leuchtstoffzelle zugeordnete Ansteuersignal
weist dabei - wie ein Vergleich mit dem zugehörigen Ansteuersignal gemäß Figur 1 zeigt
- den größten Verzögerungswert auf, während das der roten Leuchtstoffzelle zugeordnete
Ansteuersignal im Vergleich zum zugehörigen Ansteuersignal gemäß Figur 1 nur geringfügig
verzögert wird.
[0014] Die genannten Verzögerungswerte sind derart gewählt, daß das unterschiedliche Ansprechverhalten
der verschiedenfarbigen Leuchtstoffe kompensiert wird.
[0015] Wie aus der untersten Darstellungszeile von Figur 2 hervorgeht, treten aufgrund der
zeitlich aneinander angepaßten Ansteuersignale für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffzellen
im wiedergegebenen Bild nur noch schmale Farbsäume auf, die das menschliche Auge kaum
mehr störend empfindet. Dies entspricht einer wesentlichen Verbesserung der Qualität
des auf dem Plasmadisplay dargestellten Bildes.
[0016] Auf der linken Seite in Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung aufgezeigt,
mittels derer die vorstehend beschriebenen relativen Verzögerungen der Ansteuersignale
erreicht werden können.
[0017] Diese Anordnung ist zwischen der Ansteuerelektronik, die die Ansteuerspannungen für
die verschiedenfarbigen Leuchtstoffzellen zeitgleich erzeugt, und dem Plasmadisplay
im Weg der R,G,B-Signale vorgesehen.
[0018] In jedem der genannten Kanäle sind zwei parallel zueinander angeordnete Verzögerungsglieder
vorgesehen, die eingangsseitig mit dem jeweiligen Ansteuersignal beaufschlagt werden
und ausgangsseitig mit einer Überlagerungsschaltung verbunden sind. Am Ausgang der
jeweiligen Überlagerungsschaltung steht dann jeweils ein verzögertes Ansteuersignal
zur Verfügung, dessen zeitlicher Verlauf auf der rechten Seite der Figur 2 veranschaulicht
ist. Das jeweils obere Verzögerungsglied dient dabei zur Verzögerung der Anstiegsflanke
des Signals und das jeweils untere Verzögerungsglied zur Verzögerung der abfallenden
Flanke des Ansteuersignals.
[0019] Alternativ zu der in der Figur 2 dargestellten Anordnung zur Verzögerung der Ansteuersignale
besteht auch die Möglichkeit, die jeweils notwendige Verzögerung jedes der Ansteuersignale
mittels der Ansteuerelektronik selbst zu realisieren. Bei dieser alternativen Ausführungsform
der Erfindung werden die Ansteuersignale für die verschiedenfarbigen Leuchtstoffzellen
von der Ansteuerelektronik selbst so generiert, daß sie die oben extern erzeugten
relativen Verzögerungen aufweisen.
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Plasmadisplays, bei welchem jedem Pixel des Displays
mehrere Leuchtstoffzellen zugeordnet sind, welche jeweils unterschiedliche Leuchtstoffschichten
aufweisen, und bei welchem mittels einer Ansteuerelektronik jeweils eine Ansteuerspannung
für die Elektroden der Leuchstoffzellen erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einem Pixel zugehörigen Ansteuerspannungen für die Elektroden der Leuchtstoffzellen
zur Kompensation unterschiedlicher Ansprechzeiten der verschiedenen Leuchtstoffe der
Leuchtstoffzellen relativ zueinander verzögert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
die einem Pixel des Plasmadisplays drei Leuchtstoffzellen zugeordnet sind, von denen
die erste eine rote, die zweite eine grüne und die dritte eine blaue Leuchtstoffschicht
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die der blauen Leuchtstoffschicht zugehörige Ansteuerspannung um einen ersten Verzögerungswert
relativ zu der der grünen Leuchtstoffschicht zugehörigen Ansteuerspannung und die
der roten Leuchtstoffschicht zugehörige Ansteuerspannung um einen zweiten Verzögerungswert
relativ zu der der grünen Leuchtstoffschicht zugehörigen Ansteuerspannung verzögert
wird und daß der erste Verzögerungswert größer ist als der zweite Verzögerungswert.
4. Vorrichtung zur Ansteuerung eines Plasmadisplays, bei welchem jedem Pixel des Displays
drei Leuchtstoffzellen zugeordnet sind, von denen die erste eine rote, die zweite
eine grüne und die dritte eine blaue Leuchtstoffschicht aufweist, mit einer Ansteuerelektronik
zur Erzeugung von Ansteuerspannungen für die Elektroden der drei Leuchtstoffzellen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansteuerelektronik die einem Pixel zugehörigen Ansteuerspannungen für die Elektroden
der Zellen zur Kompensation unterschiedlicher Ansprechzeiten der verschiedenfarbigen
Leuchtstoffe relativ zueinander verzögert erzeugt oder daß zwischen der Ansteuerelektronik
und dem Plasmadisplay im Signalweg Verzögerungselemente vorgesehen sind, die zur Verzögerung
der von der Ansteuerelektronik zur Verfügung gestellten Ansteuersignale relativ zueinander
dienen.