[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohr- und/oder Meisselwerkzeug gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch eine Werkzeugaufnahme eines Bohr-
und/oder Meisselgeräts für ein erfindungsgemäss ausgebildetes Bohr- und/oder Meisselwerkzeug.
[0002] Zur Erzeugung von Tieflochbohrungen in Gestein werden üblicherweise Bohr- und/oder
Meisselgeräte eingesetzt, die einen pneumatischen oder auch einen hydraulischen Antrieb
aufweisen. Die in Verbindung mit diesen Geräten verwendeten Bohr- und/oder Meisselwerkzeuge
besitzen beispielsweise ein hexagonal geformtes Einsteckende für eine korrespondierend
ausgebildete Werkzeugaufnahme des Bohr- und/oder Meisselgeräts. Es sind auch Werkzeuge
bekannt, die ein Einsteckende mit einer Vielzahl von länglichen Nuten aufweisen. Die
Nuten besitzen einen etwa trapezförmigen Querschnitt und wirken in der Werkzeugaufnahme
des Bohr- und/oder Meisselgeräts mit axial verlaufenden, leistenförmigen Drehmitnahmekörpern
zusammen, die an der Innenwandung der Werkzeugaufnahme ausgebildet sind. Die axiale
Verriegelung dieser bekannten Bohr- und/oder Meisselwerkzeuge erfolgt mittels eines
am Gerät angebrachten Bügels, der einschwenkbar ist und einen am Bohr- und/oder Meisselwerkzeug
vorgesehenen Bund oder dergleichen hintergreift.
[0003] Bei der Erzeugung von Tieflochbohrungen in Gestein werden die Bohr- und/oder Meisselwerkzeuge
durch hohe Drehmomente beansprucht, die insbesondere auch im Bereich der Drehmitnahmenuten
oder Drehmitnahmeflächen des Werkzeugs und der Drehmitnehmer im Bereich der Werkzeugaufnahme
des Bohr- und/oder Meisselgeräts zu erhöhtem Verschleiss führen. Der Verschleiss wird
durch die die abrasiven Abbauprodukte noch verstärkt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Nachteilen des Stands der
Technik abzuhelfen und ein Bohr- und/oder Meisselwerkeug zu schaffen, bei dem die
Standzeit verbessert ist. Dabei soll das Bohr- und/oder Meisselwerkzeug auch für den
Einsatz in Verbindung mit elektrisch betreibbaren Bohr- und/oder Meisselgeräten mit
elektropneumatischem Schlagwerk ausgebildet sein. Es soll auch eine Werkzeugaufnahme
für ein Bohr- und/oder Meisselgerät geschaffen werden, die eine geringere Anfälligkeit
gegen Verschleiss aufweist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Bohr- und/oder Meisselwerkzeug mit den
im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmalen. Vorteilhafte
Varianten der Erfindung und/oder bevorzugte Ausführungsbeispiele sind Gegenstand abhängiger
Patentansprüche. Eine auf das erfindungsgemässe Bohr- und/oder Meisselwerkzeug abgestimmte
Werkzeugaufnahme eines Bohr- und/oder Meisselgeräts ist ebenfalls Gegenstand abhängiger
Patentansprüche. Das Bohr- und/oder Meisselwerkzeug gemäss der Erfindung umfasst einen
Schaft und ein mit dem Schaft verbundenes, zylindrisches Einsteckende mit wenigstens
einer, zur Aussenkontur und zum freien Ende des Einsteckendes hin offen ausgebildeten,
länglichen Ausnehmung. Zwischen dem Schaft und dem Einsteckende ist ein Bund angeordnet,
der sich wenigstens teilweise um das Werkzeug herum erstreckt und den Schaft sowie
das Einsteckende wenigstens bereichsweise radial überragt. Das zylindrische Einsteckende
weist einen Durchmesser auf, der gleich oder grösser als 18 mm, vorzugsweise grösser
22 mm ist. Die wenigstens eine Ausnehmung besitzt eine sich senkrecht zur Mittellängsachse
des Werkzeuges erstreckende und zur Aussenkontur hin erweiternde, im wesentlichen
teilkreisförmig ausgebildete Querschnittsfläche.
[0006] Während die Bohr- und/oder Meisselwerkzeuge des Stands der Technik bei den angegebenen
grossen Durchmessern des Einsteckendes üblicherweise ein als Sechskant ausgebildetes
Einsteckende aufweisen, das am Übergang zum Schaft einen umlaufenden Ringbund aufweist,
geht das erfindungsgemässe Bohr- und/oder Meisselwerkzeug von einem im wesentlichen
zylindrischen Einsteckende aus, das wenigstens eine Ausnehmung aufweist, die in Längsrichtung
verläuft und zum freien Ende und zum Umfang hin offen ausgebildet ist. Aus Symmetrieüberlegungen
und der besseren Krafteinleitung wegen, weist die wenigstens eine Aufnahme eine senkrecht
zur Mittellängsachse des Werkzeugs verlaufende Querschnittfläche auf, die im wesentlichen
teilkreisförmig ausgebildet ist. Die wenigstens eine Ausnehmung dient als Drehmitnahmenut.
In Verbindung mit einem korrespondierend ausgebildeten Drehmitnahmekörper in einer
Werkzeugaufnahme eines Bohr- und/oder Meisselgeräts weist die als Rundnut vorliegende
Drehmitnahmenut wegen ihrer Querschnittform bei der Drehmomentübertragung einen geringeren
Verschleiss auf als die Einsteckenden der Werkzeuge des Stands der Technik. Die offene
Ausbildung der Rundnut zum freien Ende des Einsteckendes hin erleichtert das lagegenaue
Einstecken des Werkzeugs. Insbesondere ist das erfindungsgemässe Bohr- und/oder Meisselwerkzeug
auch für den Einsatz in Verbindung mit elektrisch betreibbaren Bohr- und/oder Meisselgeräten
vorbereitet, welche die vorteilhafte elektropneumatische Schlagwerkstechnologie und
die erprobte Antriebstechnologie der aus dem Stand der Technik bekannten Hammerbohrgeräte
aufweisen, die für Werkzeuge mit Einsteckenden bis 18 mm ausgelegt sind und beispielsweise
auch von der Anmelderin vertrieben werden.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung weist die Ausnehmung einen
Krümmungsradius auf, der dem etwa 0,1-fachen bis etwa dem 0,35-fachen Durchmesser
des Einsteckendes entspricht. In Verbindung mit dem angegebenen Mindestdurchmesser
für das Einsteckende führt der gewählte Bereich für den Krümmungsradius der als Rundnut
ausgebildeten Ausnehmung in Verbindung mit einem korrespondierend ausgebildeten Drehmitnahmekörper
zu einer flächigen Anlage, die sich vorteilhaft auf den Verschleiss der Ausnehmung
und/oder eines Drehmitnahmekörpers auswirkt.
[0008] Damit ausreichend grosse Drehmomente übertragbar sind, erweist sich für die Ausnehmung
eine in radialer Richtung gemessene Tiefe in Bezug auf die Aussenkontur von Vorteil,
die etwa 50% bis 100% des Krümmungsradius der als Rundnut ausgebildeten Ausnehmung
beträgt.
[0009] In einer besonders zweckmässigen Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Bohr-
und/oder Meisselwerkzeugs weist das Einsteckende vier Ausnehmungen auf, die gleichmässig
am Umfang des Einsteckendes verteilt angeordnet sind. Die grössere Anzahl von Ausnehmungen
erlaubt die Übertragung grösserer Drehmomente. Durch die gleichmässige Anordnung der
identisch ausgebildeten Ausnehmungen entlang des Umfangs des zylindrischen Einsteckendes
ist das Werkzeug in vier Positionen einsteckbar und muss beim Einsetzen in eine korrespondierend
ausgebildete Werkzeugaufnahme nur um einen kleinen Winkelbetrag, maximal um einen
Winkel von etwa 90°, gedreht werden, damit der oder die Drehmitnahmekörper in die
Aufnahme(n) gleiten können.
[0010] Damit gewährleistet ist, dass die korrespondierend ausgebildeten Drehmitnahmekörper
im Betrieb in jeder axialen Stellung des Werkzeugs möglichst über ihre gesamte axiale
Länge in flächigem Eingriff mit den Ausnehmungen sind, weisen diese mit Vorteil jeweils
eine Länge auf, die etwa dem 2-fachen bis etwa dem 4-fachen Durchmesser des Einsteckendes
entspricht.
[0011] Die axiale Sicherung des Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs erfolgt durch einen einschwenkbaren
Bügel oder dergleichen, der den Bund im Übergangsbereich vom Schaft zum Einsteckende
hintergreift. Damit auch im harten Einsatz für das Werkzeug ein sicherer axialer Halt
gewährleistet ist und es infolge der auf das rückwärtige freie Ende des Einsteckendes
abgegebenen axialen Schläge nicht unbeabsichtigt aus der Werkzeugaufnahme fällt, beträgt
der Aussendurchmesser des Bundes etwa das 1,25-fache bis etwa das 1,5-fache des Durchmessers
des Einsteckendes.
[0012] Die Länge des Einsteckendes ist durch den Abstand des Bundes vom freien Ende des
Einsteckendes definiert. Damit eine ausreichend grosse Länge für die axialen Ausnehmungen
geschaffen ist, erweist sich ein Abstand des Bundes vom freien Ende des Einsteckendes
von Vorteil, der etwa das 7-fache bis etwa das 9-fache des Durchmessers des Einsteckendes
beträgt.
[0013] Eine Werkzeugaufnahme eines Bohr- und/oder Meisselgeräts für den Betrieb in Verbindung
mit einem erfindungsgemässen Bohr- und/oder Meisselwerkzeug umfasst eine Werkzeugaufnahme
mit wenigstens einem walzenförmigen Drehmitnahmekörper. Der Drehmitnahmekörper ist
in einer in der Innenwandung der Werkzeugaufnahme vorgesehenen Nut axial und radial
festgelegt. Dabei ist die Nut derart ausgebildet, dass der wenigsten eine walzenförmige
Drehmitnahmekörper in der Nut um seine Achse rotierbar ist. Durch die drehbare Lagerung
des Drehmitnahmekörpers kommt die gesamte Oberfläche des Drehmitnahmekörpers in Eingriff
mit der Aufnahme im Einsteckende des Werkzeugs. Dadurch werden Verschleisserscheinungen
auf die gesamte Oberfläche des Drehmitnahmekörpers verteilt und seine Lebensdauer
wird erhöht. Die Anordnung des Drehmitnahmekörpers ist mit Vorteil derart gewählt,
dass etwa etwa 30% bis etwa 47% seines grössten Durchmessers aus der Innenwandung
der Werkzeug herausragen.
[0014] Um eine besonders gute flächige Anlage des wenigstens einen Drehmitnahmekörpers in
der Aufnahme im Einsteckende des Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs zu erzielen, entspricht
der Krümmungsradius des wenigstens einen Drehmitnahmekörpers dem Krümmungsradius der
Ausnehmung im Einsteckende.
[0015] Für eine gleichmässige Belastung der Ausnehmungen im Einsteckende des erfindungsgemässen
Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs und zur Übertragung von grossen Drehmomenten entspricht
die Anzahl der Drehmitnahmekörper in der Werkzeugaufnahme mit Vorteil der Anzahl der
Ausnehmungen im Einsteckende des Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs. Dabei sind die Drehmitnahmekörper
vorzugsweise gleichmässig über den Umfang der Innenwandung der Werkzeugaufnahme verteilt.
Aus Platzgründen und wegen der einfachen Symmetrie sind beispielsweise vier Drehmitnahmekörper
vorgesehen.
[0016] Damit jeder Drehmitnahmekörper im Betrieb des Bohr- und/oder Meisselgeräts in allen
Lagen des Werkzeugs in möglichst grossflächiger Anlage zu jeder korrespondierenden
Ausnehmung im Einsteckende des Werkzeugs bleibt, erweist sich für jeden Drehmitnahmekörper
eine axiale Länge von Vorteil, die etwa 25% bis etwa 70% der axialen Länge einer Ausnehmung
im Einsteckende des Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs beträgt.
[0017] Eine sehr einfache Wartung und Austauschbarkeit der Werkzeugaufnahme und insbesondere
der Drehmitnahmekörper ist dadurch gewährleistet, dass die Drehmitnahmekörper durch
eine demontierbare Fixierhülse radial festgelegt sind, die an der von der Innenwandung
abgewandten Aussenseite der Werkzeugaufnahme befestigbar ist.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf ein in den Fig. dargestelltes
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer, schematischer
Darstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Einsteckendes eines erfindungsgemässen Bohr- und/oder
Meisselwerkzeugs;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Einsteckendes aus Fig. 1;
- Fig. 3
- ein Schnitt durch das Einsteckende senkrecht zur Werkzeugachse; und
- Fig. 4
- ein Axialschnitt einer Werkzeugaufnahme eines Bohr- und/oder Meisselgeräts für ein
erfindungsgemässes Bohr- und/oder Meisselwerkzeug.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel eines in den Fig. 1 - 3 in verschiedenen Ansichten bzw. im
Schnitt dargestelltes Bohr- und/oder Meisselwerkzeug trägt gesamthaft das Bezugszeichen
1. Es umfasst einen Schaft 2 und ein daran anschliessendes Einsteckende 4. Im Übergangsbereich
vom Schaft 2 zum Einsteckende 4 ist ein umlaufender Bund 3 vorgesehen, der das Einsteckende
4 und den Schaft 2 radial überragt. Am dem Einsteckende gegenüberliegenden Ende des
Schaftes 2 ist ein Bohrkopf angeordnet. In den Fig. wurde auf eine Darstellung des
Bohrkopfes verzichtet, da er für die Erfindung nicht weiter von Bedeutung ist. Der
Durchmesser des Einsteckendes 4 ist mit dem Bezugszeichen d versehen (Fig. 2) und
gleich oder grösser 18 mm, vorzugsweise grösser 22 mm, gewählt. Beispielsweise beträgt
der Durchmesser des Einsteckendes 23 mm oder 25 mm. Der Bund 3 besitzt einen Aussendurchmesser
o, der etwa das 1,25-fache bis etwa das 1,5-fache des Durchmessers d des Einsteckendes
beträgt (Fig. 2). Der Abstand des Bundes 3 vom freien Ende 9 des Einsteckendes 4 ist
mit a bezeichnet und beträgt etwa das 7-fache bis etwa das 9-fache des Durchmessers
d des Einsteckendes 4 (Fig. 2).
[0020] Das Einsteckende 4 ist mit einer Anzahl länglicher Ausnehmungen 5 - 8 versehen, die
zur Aussenkontur und zum freien Ende 9 des Einsteckendes 4 hin offen ausgebildet sind.
Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel des Werkzeugs 1 weist das Einsteckende
4 vier längliche Ausnehmungen 5 - 8 auf, die im gleichen Winkelabstand voneinander
entlang des Umfangs des Einsteckendes 4 angeordnet sind. Die Ausnehmungen 5 - 8 besitzen
eine axiale Länge 1, die etwa dem 2-fachen bis etwa dem 4-fachen Durchmesser d des
Einsteckendes 4 entspricht (Fig. 2). Die Ausnehmungen 5 - 8 weisen eine sich senkrecht
zur Mittellängsachse des Werkzeuges 1 erstreckende und zur Aussenkontur hin erweiternde,
im wesentlichen teilkreisförmig ausgebildete Querschnittsfläche auf. Dabei beträgt
der Krümmungsradius r der teilkreisförmigen Ausnehmungen 5 - 8 etwa das 0,1-fache
bis etwa das 0,35-fache des Durchmessers d des Einsteckendes 4 (Fig. 3). In Fig. 3
sind in die beiden einander auf einem Durchmesser gegenüberliegenden Ausnehmungen
6 und 8 jeweils strichliert Kreise eingeschrieben, um die teilkreisförmige Ausbildung
der Ausnehmungen zu illustrieren. Die Ausnehmungen 5 - 8 weisen eine in radialer Richtung
gemessene Tiefe t in Bezug auf die Aussenkontur auf, die etwa 50% bis 100% ihres Krümmungsradius
r beträgt (Fig. 3).
[0021] Fig. 4 zeigt einen Axialschnitt eines Ausführungsbeispiels einer Werkzeugaufnahme
13 eines Bohr- und/oder Meisselgeräts, die auf ein erfindungsgemäss ausgebildetes
Bohr- und/oder Meisselwerkzeug abgestimmt ist. Die Werkzeugaufnahme 13 ist in einen
axial vorspringenden Vorderabschnitt eines Gerätegehäuses 10 eingesetzt. Eine im Inneren
des Gehäuses 10 angeordnete Drehspindel trägt das Bezugszeichen 11. Ebenfalls dargestellt
ist ein Döpperelement 12, das ein Bestandteil eines vorzugsweise elektropneumatischen
Schlagwerks ist und der Übertragung von axialen Schlägen auf das rückwärtige freie
Ende 9 eines in die Werkzeugaufnahme 13 eingesetzten Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs
1 dient. Die in den Vorderabschnitt des Gehäuses 10 eingesetzte Werkzeugaufnahme 13
ist lösbar, drehschlüssig mit der Drehspindel 11 verbunden. In der Werkzeugaufnahme
13 sind walzenförmige Drehmitnahmekörper 15, 16 angeordnet, die in Nuten 21 in der
Werkzeugaufnahme 13 axial und radial festgelegt sind. Die Ausbildung der Nuten 21
ist dabei derart, dass sich die walzenförmigen Drehmitnahmekörper 15, 16 im Betrieb
um ihre eigene Achse drehen können. Die radiale Festlegung der Drehmitnahmekörper
15, 16 erfolgt durch eine zylindrische Fixierhülse 17, die an der Aussenseite 19 der
Werkzeugaufnahme montierbar ist und durch einen Klemmring 18 fixiert ist. Die walzenförmigen
Drehmitnahmekörper 15, 16 sind derart in den Nuten 21 angeordnet, dass sie mit etwa
30% bis etwa 47% ihres grössten Durchmessers g gegenüber der Innenwandung 14 der Werkzeugaufnahme
13 vorspringen. Der Krümmungsradius der walzenförmigen Drehmitnahmekörper 15, 16 entspricht
vorzugsweise dem Krümmungsradius der teilkreisförmig ausgebildeten Aufnahmen im Einsteckende
des Werkzeugs. Die Länge der walzenförmigen Drehmitnahmekörper 15, 16 beträgt etwa
25% bis etwa 70% der axialen Länge 1 der länglichen Ausnehmungen 6, 8 im Einsteckende
4 des erfindungsgemässen Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs 1. Durch diese Längenverhältnisse
ist gewährleistet, dass die Drehmitnahmekörper 15, 16 ständig über ihre gesamte axiale
Länge in flächiger Anlage mit den Ausnehmungen 6, 8 im Einsteckende 4 des Werkzeugs
1 bleiben. Zur Illustration dieses Sachverhaltes zeigen die obere und die untere Hälfte
der Fig. 4 das in die Werkzeugaufnahme 13 eingesetzte Bohr- und/oder Meisselwerkzeug
1 in zwei unterschiedlichen Extrempositionen. Die untere Hälfte der Fig. 4 zeigt das
Werkzeug in seiner Ausgangsstellung, in der das freie Ende 9 des Einsteckendes 4 am
Döpperelement 12 anliegt. In der oberen Hälfte der Fig. 4 ist die grösstmögliche axiale
Verschiebung des Werkzeugs 1 in der Werkzeugaufnahme 13 angedeutet. Die Begrenzung
der axialen Verschiebung erfolgt durch einen Bügel 20, der am Vorderabschnitt des
Gerätegehäuses 10 angelenkt und derart einschwenkbar ist, dass er den ringförmigen
Bund 3 am Übergangsbereich vom Schaft 2 zum Einsteckende 4 hintergreift.
[0022] In Fig. 4 sind nur zwei Drehmitnahmekörper15, 16 dargestellt. Vorzugsweise entspricht
die Anzahl der Drehmitnahmekörper der Anzahl der Ausnehmungen im Einsteckende des
Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs.
1. Bohr- und/oder Meisselwerkzeug mit einem Schaft (2), einem mit dem Schaft (2) verbundenen,
zylindrischen Einsteckende (4) mit wenigstens einer, zur Aussenkontur und zum freien
Ende des Einsteckendes (9) hin offen ausgebildeten, länglichen Ausnehmung (5 - 8)
und einem zwischen dem Schaft (2) und dem Einsteckende (4) angeordneten Bund (3),
der sich wenigstens teilweise um das Werkzeug (1) herum erstreckt und den Schaft (2)
sowie das Einsteckende (4) wenigstens bereichsweise radial überragt, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckende einen Durchmesser gleich oder grösser 18 mm, vorzugsweise
grösser 22 mm aufweist und die Ausnehmung (5 - 8) eine sich senkrecht zur Mittellängsachse
des Werkzeugs (1) erstreckende und zur Aussenkontur hin erweiternde, im wesentlichen
teilkreisförmig ausgebildete Querschnittsfläche besitzt.
2. Bohr- und/oder Meisselwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(5 - 8) einen Krümmungsradius (r) aufweist, der etwa dem 0,1-fachen bis etwa dem 0,35-fachen
Durchmesser (d) des Einsteckendes (4) entspricht.
3. Bohr- und/oder Meisselgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(5 - 8) eine in radialer Richtung gemessene Tiefe (t) in Bezug auf die Aussenkontur
aufweist, die etwa 50% bis 100% des Krümmungsradius (r) der Ausnehmung (5 - 8) beträgt.
4. Bohr- und/oder Meisselgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Einsteckende (4) vier Ausnehmungen (5, 6, 7, 8) aufweist, die im gleichen
Winkelabstand voneinander am Umfang des Einsteckendes (4) angeordnet sind.
5. Bohr- und/oder Meisselgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen
(5 - 8) jeweils eine Länge (l) aufweisen, die etwa dem 2-fachen bis etwa dem 4-fachen
Durchmesser (d) des Einsteckendes (4) entspricht.
6. Bohr- und/oder Meisselgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aussendurchmesser (o) des Bundes (3) etwa das 1,25-fache bis etwa das 1,5-fache
des Durchmessers des Einsteckendes (4) beträgt.
7. Bohr- und/oder Meisselgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand
(a) des Bundes (3) von dem freien Ende (9) des Einsteckendes (4) etwa das 7-fache
bis etwa das 9-fache des Durchmessers des Einsteckendes (4) beträgt.
8. Bohr- und/oder Meisselgerät für den Betrieb in Verbindung mit einem Bohr- und/oder
Meisselwerkzeug gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
Werkzeugaufnahme (13) mit wenigstens einem walzenförmigen Drehmitnahmekörper (15,
16), der in einer in der Innenwandung (14) der Werkzeugaufnahme (13) vorgesehenen
Nut (21) axial und radial festgelegt und um seine Achse rotierbar ist und mit etwa
30% bis etwa 47% seines grössten Durchmessers (g) aus der Innenwandung (14) der Werkzeugaufnahme
(13) herausragt.
9. Bohr- und/oder Meisselgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius
des wenigstens einen Drehmitnahmekörpers dem Krümmungsradius der Ausnehmung (5 - 8)
im Einsteckende (4) des einzusteckenden Bohr- und oder Meisselwerkzeugs (1) entspricht.
10. Bohr- und/oder Meisselgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anzahl der Drehmitnahmekörper (15, 16) in der Werkzeugaufnahme (13) der Anzahl der
Ausnehmungen (5 - 8) im Einsteckende (4) des Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs (1) entspricht.
11. Bohr- und/oder Meisselwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehmitnahmekörper gleichmässig über den Umfang der Innenwandung der Werkzeugaufnahme
verteilt sind.
12. Bohr- und/oder Meisselwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Werkzeugaufnahme vier Drehmitnahmekörper aufweist.
13. Bohr- und/oder Meisselgerät nach einem der Ansprüche 8 - 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die axiale Länge (k) der Drehmitnahmekörper (15, 16) in der Werkzeugaufnahme
(13) etwa 25% bis etwa 70% der axialen Länge (l) der Ausnehmung(en) (5 - 8) im Einsteckende
(4) des Bohr- und/oder Meisselwerkzeugs (1) beträgt.
14. Bohr- und/oder Meisselgerät nach einem der Ansprüche 8 - 13, dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Drehmitnahmekörper (15, 16) durch eine demontierbare, zylindrische
Fixierhülse (17) radial festgelegt ist, die an der Aussenseite (19) der Werkzeugaufnahme
(13) befestigbar ist.