(19)
(11) EP 1 096 078 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2001  Patentblatt  2001/18

(21) Anmeldenummer: 00890168.8

(22) Anmeldetag:  25.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 28.10.1999 AT 181499

(71) Anmelder: Knauf Gesellschaft m.b.H.
8940 Weissenbach b.Liezen (AT)

(72) Erfinder:
  • Platzer, Ferdinand
    8103 Rein (AT)

(74) Vertreter: Atzwanger, Richard, Dipl.-Ing. Patentanwalt 
Mariahilfer Strasse 1c
1060 Wien
1060 Wien (AT)

   


(54) Verfahren zum Verbinden von aneinander versetzten Bauplatten und Bauplatte zur Duchführung dieses Verfahrens


(57) Verfahren zum Verbinden von aneinander versetzten Bauplatten (1, 2). Dabei werden die Bauplatten (1, 2) an ihrer einen Seite mit an mindestens zwei der Seitenränder anliegende, flachen Vertiefungen (11, 21) versehen und wird in die durch zwei aneinander versetzte Bauplatten (1, 2) gebildete flache Vertiefung (20) eine die Fuge (10) überdeckende Matte (3) eingebracht und an den beiden Bauplatten (1, 2) befestigt (Fig. 1).




Beschreibung


[0001] Bei der Errichtung von Wänden, Decken, Wand- und Deckenverkleidungen u.dgl. durch nebeneinander und übereinander versetzten Bauplatten besteht das Erfordernis, Maßnahmen zu treffen, um zu verhindern, daß sich in der Wand, Decke, Verkleidung od.dgl. aufgrund der Fugen Risse oder Spalten ausbilden. Es ist einerseits bekannt, die Fugen mit einer Spachtelmasse auszufüllen. Da jedoch durch Spachtelmassen keine Zugkräfte aufgenommen werden, können z.B. durch Setzungen Risse verursacht werden. Es ist weiters bekannt, über die Fugen aus zugfesten Materialien hergestellte, z.B. Glasfasern oder Schlackenfasern enthaltende, elastisch verformbare Matten, aufzubringen. Wenngleich durch derartige Matten die Ausbildung von Rissen oder Spalten vermieden werden, sind sie deshalb nachteilig, da das Erfordernis besteht, über die gesamte Wand, Decke, Verkleidung od.dgl. eine Ausgleichsschicht aufzubringen, wodurch ein zusätzlicher Arbeitsaufwand bedingt wird.

[0002] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch welches die den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile vermieden werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die Bauplatten an ihrer einen Seite mit an mindestens zwei der Seitenränder anliegende, flachen Vertiefungen versehen werden und daß in die durch zwei aneinander versetzte Bauplatten gebildete flache Vertiefung eine die Fuge überdeckende Matte eingebracht und an den beiden Bauplatten befestigt wird.

[0003] Vorzugsweise ist die Matte bandförmig ausgebildet. Weiters kann die Matte mit beiden Bauplatten verklebt werden. Hierfür kann in die flache Vertiefung ein selbstklebendes Band eingebracht werden. Alternativ dazu kann in zwei nebeneinander befindliche, flache Vertiefungen eine Spachtelmasse eingebracht werden, mittels welcher die Matte befestigt wird.
Vorzugsweise wird in die flache Vertiefung über das Fugenband ein Spachtelmasse eingebracht. Hierbei erfolgt vorzugsweise über der Matte eine Grobverspachtelung und anschließend eine Feinverspachtelung. Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die in die Bauplatten eingebrachten flachen Vertiefungen eine Tiefe von mindestens 0.5 mm, insbesondere eine Tiefe von 1.0 mm bis 1.5 mm auf.

[0004] Insbesondere ist eine erfindungsgemäße Bauplatte an ihrer einen Seite im Bereich von mindestens zwei der Seitenränder mit einer flachen Vertiefung ausgebildet, welche eine Tiefe von mindestens 0.5 mm, vorzugsweise von 1.5 mm, aufweist.

[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren und eine erfindungsgemäße Bauplatte sind nachstehend anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
zwei Bauplatten, welche mittels eines Fugenbandes miteinander verbunden sind, in axonometrischer Darstellung und teilweise aufgebrochen,
Fig. 1a
eine Ausführungsvariante von zwei Bauplatten, welche mittels eines Fugenbandes miteinander verbunden sind, in axonometrischer Darstellung und teilweise aufgebrochen, sowie
die Fig. 2 bis 2d
die beiden Bauplatten der Fig. 1 in Richtung des Pfeiles A gesehen, in unterschiedlichen Phasen des Herstellungsvorganges.


[0006] In Fig. 1 sind zwei nebeneinander angeordnete Bauplatten 1 und 2 dargestellt, welche an ihrer Oberseite an den aneinander liegenden Rändern mit streifenförmigen, flachen Vertiefungen 11 und 21, welche vorzugsweise eine Tiefe von 1.0 mm bis 1.5 mm aufweisen, ausgebildet sind.
Es wird hiezu auch auf die Darstellung der Fig. 2a verwiesen.

[0007] In die durch diese Vertiefungen 11 und 21 gebildete flache Vertiefung 20 wird ein Fugenband 3 eingelegt, welches durch Verklebung oder mittels einer Schicht einer Spachtelmasse an den beiden Bauplatten 1 und 2 befestigt wird. Es kann auch ein mit einer Klebschicht versehenes Fugenband verwendet werden. Das Fugenband 3 kann durch eine Glasfasermatte u.dgl. gebildet sein. Maßgeblich ist jedenfalls, daß durch das Fugenband 3 zwischen den beiden Bauplatten 1 und 2 auftretende Kräfte elastisch aufgenommen werden, um zu gewährleisten, daß die Fuge 10 dauerhaft abgedeckt verbleibt.
Es wird hiezu auch auf die Darstellung der Fig. 2b verwiesen.

[0008] Hierauf wird in die flache Vertiefung 20 über das Fugenband 3 eine Grobverspachtelung 4 eingebracht, über welche weiters eine Feinverspachtelung 5 aufgetragen wird.
Es wird hiezu auch auf die Darstellungen der Fig. 2c und 2d verwiesen.

[0009] Gemäß der in Fig. la dargestellten alternativen Ausführungsform sind zwei Bauplatten 1a und 2a mit von der Fuge 10 weg sich keilförmig verjüngenden Vertiefungen 11a und 21a versehen, durch welche eine im Querschnitt dreieckige, flache Vertiefung 20a gebildet ist. In diese Vertiefung 20a werden ein Fugenband 3 und eine Grobverspachtelung 4 eingebracht, über welche eine Feinverspachtelung 5 aufgetragen wird.

[0010] Hierdurch ist somit ein Verfahren geschaffen, durch welches die Ausbildung von Rissen oder Spalten in mittels Bauplatten errichteten Wänden, Decken, Verkleidungen von Wänden oder Decken u.dgl. mit Sicherheit vermieden wird, ohne daß hierbei die durch die Anwendung von im Bauwesen bekannten Matten bedingten Nachteile auftreten.


Ansprüche

1. Verfahren zum Verbinden von aneinander versetzten Bauplatten (1, 2; 1a, 2a), dadurch gekennzeichnet, daß die Bauplatten (1, 2; 1a, 2a) an ihrer einen Seite mit an mindestens zwei der Seitenränder anliegende, flachen Vertiefungen (11, 21; 11a, 21a) versehen werden und daß in die durch zwei aneinander versetzte Bauplatten (1, 2) gebildete flache Vertiefung (20, 20a) eine die Fuge (10) überdeckende Matte (3) eingebracht und an den beiden Bauplatten (1, 2; 1a, 2a) befestigt wird (Fig. 1, Fig. 1a).
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (3) bandförmig ausgebildet ist.
 
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (3) mit beiden Bauplatten (1, 2; 1a, 2a) verklebt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die flache Vertiefung (20; 20a) ein selbstklebendes Band eingebracht wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in zwei nebeneinander befindliche, flache Vertiefungen (11, 21; 11a, 21a) eine Spachtelmasse eingebracht wird, mittels welcher die Matte (3) befestigt wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die flache Vertiefung (20; 20a) über das Fugenband (3) eine Spachtelmasse eingebracht wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß über der Matte (3) eine Grobverspachtelung (4) und anschließend eine Feinverspachtelung (5) erfolgt.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Bauplatten (1, 2; 1a, 2a) eingebrachten flachen Vertiefungen (11, 21; 11a, 21a) eine Tiefe von mindestens 0.5 mm, inbesondere eine Tiefe von 1.0 mm bis 1.5 mm, aufweisen.
 
9. Bauplatte zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie an ihrer einen Seite im Bereich von mindestens zwei der Seitenränder mit einer flachen Vertiefung (11; 11 a) ausgebildet ist, welche eine Tiefe von mindestens 0.5 mm, vorzugsweise von 1.5 mm, aufweist.
 




Zeichnung