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EP 1 096 152 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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02.05.2001 Patentblatt 2001/18 |
(22) |
Anmeldetag: 18.10.2000 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
28.10.1999 DE 19951954
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(71) |
Anmelder: Pfeiffer Vacuum GmbH |
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35614 Asslar (DE) |
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Erfinder: |
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- Lotz, Heinrich
35578 Wetzlar (DE)
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(57) Die Erfindung beschreibt eine Turbomolekularpumpe mit Rotor- (10) und Statorscheiben
(14), welche abwechselnd hintereinander angeordnet sind und durch ihr Zusammenwirken
einen Pumpeffekt erzeugen. Jeweils eine Statorscheibe (14) bildet mit einem Distanzring
(16), welcher den Abstand zwischen den Statorscheiben fixiert, und einem Teil (17)
des zylindrischen Gehäuses ein einstückiges Statorelement (12). Die Rotorscheiben
(10) werden mit Klemmvorrichtungen (24) auf der Rotorwelle (4) befestigt. Dadurch
wird eine Montage mit ungeteilten Statorscheiben ermöglicht.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbomolekularpumpe nach dem Oberbegriff des 1. Patentanspruches.
[0002] Die aktiven Pumpelemente einer Turbomolekularpumpe bestehen aus mit Schaufeln versehenen
Rotor- und Statorscheiben, die abwechselnd hintereinander angeordnet sind. Die Rotor-
und Statorscheiben weisen im allgemeinen jeweils einen inneren Tragring auf, der auf
der Außenseite mit Schaufeln bestückt ist. Die Schaufeln der Rotorscheiben, welche
mit hoher Geschwindigkeit umlaufen, ergeben im Zusammenwirken mit den Statorschaufeln
den Pumpeffekt. Durch Distanzringe, welche am äußeren Umfang zwischen den Statorscheiben
liegen, werden diese so auf Abstand gehalten, dass die Rotorscheiben zwischen ihnen
berührungsfrei rotieren können. Statorscheiben und Distanzringe bilden so gemeinsam
den Stator, der durch die Innenwand des Pumpengehäuses zentriert wird und z. B. mit
Federn zusätzlich axial so zusammengedrückt wird, dass die Statorscheiben und die
Distanzringe einen festen Verbund bilden. Die Statorscheiben sind aus Gründen der
Montage zweigeteilt und bestehen somit aus zwei Halbscheiben.
[0003] Diese herkömmliche Art einer Konstruktion von Turbomotekularpumpen ist jedoch mit
einer Reihe von Nachteilen behaftet, welche zum großen Teil auf die hohe Anzahl der
Bauteile zurückzuführen ist. Als Folge entstehen hohe Fertigungskosten und lange Montagezeiten,
die sich wiederum auf die Reparatur- und Wartungsarbeiten nachteilig auswirken. Die
exakte Einhaltung von Toleranzen, welche für einen sicheren Betrieb einer Turbomolekularpumpe
notwendig sind, erfordert mit steigende Anzahl von Bauteilen einen extrem hohen Aufwand.
Die radiale Zentnerung und die axiale Fixierung der Statorscheiben bedeuten zusätzliche
Justierarbeiten. Die Tatsache, dass die Statorscheiben zum Zwecke der Montage zweigeteilt
sind, zieht weitere Unsicherheiten bei den Toleranzen mit sich und bewirkt vor allem
zusätzliche Undichtigkeiten innerhalb der Pumpe. Dadurch werden störende Rückströmungen
ermöglicht, die die Wirksamkeit der Pumpe verringern.
[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Turbomolekularpumpe vorzustellen,
bei der die Anzahl der Bauteile gegenüber herkömmlichen Konstruktionen deutlich reduziert
ist. Dadurch sollen Fertigungskosten und Montagezeiten verringert sowie die Wartungsarbeiten
vereinfacht werden. Vermeidung von Undichtigkeiten innerhalb der Pumpe, welche durch
die Zweiteilung der Statorscheiben bedingt sind, gehört ebenfalls zur Aufgabenstellung.
Eine Verbesserung der Wärmeleitung vom Pumpeninneren nach außen wird angestrebt, was
zur Sicherheit des Pumpenbetriebs beiträgt.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des 1. Patentanspruches gelöst.
Die Ansprüche 2 ― 4 stellen weitere Ausgestaltungsformen der Erfindung dar.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird die Anzahl der Bauteile einer Turbomolekularpumpe
erheblich verringert. Dadurch kann die Fertigung vereinfacht und eine leichtere zeitsparende
Montage ermöglicht werden. Die Einhaltung der notwendigen Toleranzen wird durch die
reduzierte Anzahl von Bauteilen wesentlich erleichtert. Die radiale Zentrierung und
die axiale Fixierung der Statorscheiben werden durch die Erfindung an sich vorgegeben
und bedürfen keiner weiteren Justierarbeit. Der Transport der beim Betrieb der Pumpe
entstehenden Wärme nach außen kann durch eine kompakte Bauweise und durch die Vermeidung
von wärmeleitungshemmenden Übergängen zwischen den Teilen herkömmlicher Bauweise erheblich
verbessert werden. Darüber hinaus kann durch Anbringen von Kühl- oder Heizelementen
im Bereich der Statorelemente eine sehr wirksame Temperaturregelung des gesamten Pumpenaufbaues,
besonders jedoch der pumpaktiven Teile, in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen
der Pumpe erfolgen.
[0007] Wenn man die Rotorscheiben durch Klemmvorrichtungen einzeln nach einander auf der
Welle befestigt und nicht, wie seither, als Scheibenpaket zusammen aufschrumpft oder
aus dem Vollen erstellt, kann man die Statorbauteile als ganze Teile montieren, und
sie müssen nicht vorher in der Mitte geteilt werden. Dadurch werden zusätzliche Undichtigkeiten
innerhalb der Pumpe und somit störende Rückströmungen vermieden.
[0008] Anhand der Abbildung soll die Erfindung an einem Beispiel näher erläutert werden.
[0009] Bei der dargestellten Turbomolekularpumpe ist die Ansaugöffnung mit 1 und die Gasaustrittsöffnung
mit 2 bezeichnet. Die Rotorwelle 4 ist in Lagern 8 und 9 fixiert und wird durch den
Motor 6 angetrieben. Auf der Rotorwelle 4 sind die Rotorscheiben 10 mit Klemmvorrichtungen
24 befestigt. Die einstückigen Statorelemente 12 umfassen jeweils einen Teil 17 des
zylindrischen Gehäuses, die Statorscheiben 14 sowie die Distanzringe 16, welche den
Abstand zwischen den Statorscheiben fixieren. Zwischen den einzelnen Statorelementen
14, welche in axialer Richtung aufeinander geschichtet sind, befinden sich Dichtelemente
20. Die Statorelemente werden axial mit Hilfe von Verschraubungen 18 zusammen gehalten
und auf dem Unterteil 22 der Pumpe befestigt. Die Rotorscheiben 10 sind mit Hilfe
von Klemmvorrichtungen 24 auf der Rotorwelle 4 befestigt.
1. Turbomolekularpumpe mit Rotor- (10) und Statorscheiben (14), welche abwechselnd hintereinander
in einem zylindrischen Gehäuse angeordnet sind und durch ihr Zusammenwirken einen
Pumpeffekt erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Statorscheibe (14),
ein Distanzring (16), welcher den Abstand zwischen den Statorscheiben fixiert, und
ein Teil (17) des zylindrischen Gehäuses ein einstückiges Statorelement (12) bilden.
2. Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den einzelnen
Statorelementen (12) Dichtringe (20) angebracht sind.
3. Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen
Statorelemente (12) durch Verschraubungen (18) zusammen gehalten werden.
4. Turbomolekularpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotorscheiben (10) mit Hilfe von Klemmvorrichtungen (24) auf der Rotorwelle
(4) befestigt sind.